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~^ÄRAR^'
DIE
BRIEFE DES LIBANIUS
ZEITLICH GEORDNET
VON
OTTO SEECK
LEIPZIG
J. C. HINRlCHS'scHE BUCHHANDLUNG
1906
0^
q /S^ ^^
TEXTE UND UNTERSUCHUNGEN
ZUR GESCHICHTE DER ALTCHRISTLICHEN LITERATUR
ARCHIV FÜR DIE VON DER KIRCHENVÄTER-COMMISSION
DER KÖNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UNTERNOMMEXE
AUSGABE DER ÄLTEREN CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER
HERAUSGEGEBEN VON
OSCAR V. GEBKARDT und ADOLF HARNACK
NEUK li-ÖLGE XV. BAND L 2. HEFT
Dnick von Julius Abel in Greifswald.
J r 1,
'76 <f
DER
GREIFSWALDER UNIVERSITÄT
ZUM 450. GEBURTSTAGE
DARGEBRACHT
INHALT
Seite
I. Das Gesetz der Anordnung 1
II. Die beiden Corpora 14
III. Verzeichnis der Adressaten 34
IV. Das fünfte Buch . 316
V. Das sechste Buch 328
VI. Das vierte Buch 338
VII. Das erste Buch 349
VIII. Das zweite Buch 360
IX. Das dritte Buch 369
X. Der erste Teil des Appendix 379
XI. Di-e Additamenta 399
XII. Der zweite Teil des Appendix . 442
Xin. Die Praemissa und ad Basilium 466
Register 472
Verzeichnis der Briefe in der Nummerfolge der Wolfschen
Ausgabe 495
I. Das Gesetz der Anordnung.
Für die Prosopographie des vierten Jahrhunderts sind
nächst dem Codex Theodosianus die Briefe des Libanius wohl
die wichtigste Quelle. Denn seine litterarische Berühmtheit
veranlaßte die hervorragenden Männer seiner Zeit, soweit sie
dem griechischen Reichsteil angehörten, fast alle, mit ihm in
Verbindung zu treten; indem er teils an sie, teils über sie
schreibt, bietet er daher eine reiche Fülle von Nachrichten
über ihre persönlichen Verhältnisse. Doch sie auszubeuten,
ist nicht leicht, schon weil die Zahl der Homonymen sehr
groß und ihre Unterscheidung nur auf Grund der um-
fassendsten chronologischen Untersuchungen möglich ist. Daß
sie mir fehlten, habe ich oft zu meinem Schaden empfinden
müssen, wenn ich die prosopographischen Artikel für Pauly-
Wissowas Realencyclopädie schrieb, und mancher Irrtum ist
dadurch verschuldet worden. Denn wer nach dem Zufall der
alphabetischen Folge das einemal zwei, das anderemal drei
oder vier kleine Biographien zusammenstellen muß, für die
Libanius in Betracht kommt, ist in der kurzen Zeit, die ihm
dafür vergönnt ist, nicht in der Lage, den ganzen ungeheuren
Briefwechsel mit seinen 1600 Stücken für diesen Zweck syste-
matisch durchzuarbeiten. Ich war daher gezwungen, mich in
der Hauptsache an das zu halten, was G. ß. Sievers bot^.
Seine gelehrten und tief eindringenden Untersuchungen hatten
zwar die historische Benutzung des Libanius möglich gemacht;
doch das grundlegende Werk pflegt nicht auch das ab-
1) Das Leben des Libanius. Berlin 1868. Dieses Buch citiere ich
keineswegs überall, wo ich es benutzt habe; denn sonst müßte ich es
fast auf jeder Seite citieren.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 1
2 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
schließende zu sein. Mit erstaunlichem Fleiß und einer Voll-
ständigkeit, die damals kaum zu übertreffen war, sind hier die
biographischen Notizen über den Redner und seinen Bekannten-
kreis zusammengetragen, wobei die Briefsammlung natürlich
als Hauptquelle diente. Doch wurde sie nur als Fundgrube ver-
wendet; sie an sich zu untersuchen, der Art ihrer Entstehung
nachzugehen und die Schlüsse zu ziehen, die sich hieraus
ergeben, hat Sievers unterlassen. Diese Lücke seiner Forschung
auszufüllen, soll hier unsere Aufgabe sein.
Dass ein chronologisches Gesetz die Anordnung der Briefe
beherrscht, hat Sievers nicht bemerkt und konnte es auch nicht
in seinem vollen Umfange verfolgen, weil ihm die handschrift-
liche Überlieferung noch unbekannt war. Doch wahrnehmen
läßt es sich schon in der Ausgabe Wolfs, so fehlerhaft sie ist.
Denn bis zum 1030. Briefe folgt sie mit ganz geringen Ab-
weichungen dem Vossianus 77, der auch für uns die Grund-
lage der Untersuchung bilden wird, und selbst wo er abbricht,
läßt sie jenes Gesetz, wenn auch vielfach gestört, doch noch
deutlich erkennen. Am klarsten zeigt es sich in der Reihe,
die im Vossianus die drei ersten Bücher bildet und bei Wolf
mit den Ziffern 18 — 313 bezeichnet ist. An ihr wollen wir
es daher nachweisen, um dann erst später zu prüfen, in welchem
Umfang es auch auf die übrigen Teile der Brief Sammlung an-
wendbar ist.
Da zur Zeit des Libanius die kaiserliche Post nur den
höchsten Beamten zur Verfügung stand, sah der private Brief-
wechsel sich auf zufällige Gelegenheiten angewiesen. Wer
eine Reise antrat, mußte regelmäßig einen Packen Briefe mit-
nehmen, und kamen sie von einflußreichen Männern, so tat
er es gern, weil die Bestellung ihm auf den Stationen seines
Weges gastfreie Aufnahme, am Ziele freundliche Unterstützung
versprach. Libanius pflegt daher, wenn solch eine Gelegenheit
sich bietet, mehrere Briefe zugleich abzusenden, wahrscheinlich
eine viel größere Zahl, als sich jetzt noch erkennen läßt.
Denn kam ein Reisender aus Antiochien in Constantinopel
oder Nicomedia an, so wollte jeder, der sich der Freundschaft
des gefeierten Redners rühmen durfte, seinen eigenen Brief
von ihm haben und empfand es als Vernachlässigung, wenn
er übergangen war. Doch wie sich von selbst versteht, fand
jener nicht immer die Zeit, jedem einzelnen ausführlich zu
I. Das Gesetz der Anordnung. 3
schreiben; viele mußten sich mit kurzen Zetteln begnügen, die
nur zum kleinsten Teil in unsere Sammlung aufgenommen
sind. Trotzdem läßt auch sie erkennen, daß in der Regel
zwei oder mehr Briefe gleichzeitig verschickt sind, und was
für uns von besonderer Wichtigkeit ist, diese stehen innerhalb
unserer Reihe so gut wie ausnahmslos nebeneinander.
Am deutlichsten ist dies erkennbar, wo der Reisende, der
die Briefe überbrachte, im Texte derselben genannt wird. So
werden bestellt durch Januarius 18. 19, Priscianus 59 — 63,
Parthenius 70—73, Andronicus 75. 76, Macedonius 82. 83,
Zoilus 88. 89, Miccalus 96—98, Zenobius 100. 101, Euthe-
rius 105. 106, Obodianus 112—114, Boethus 118. 119, Polia-
nus 124. 125, Mocimus 133 — 135, Auxentius 156. 157, Valens
165—167, Leontius 201. 202, Hilarius 207. 208, Calliopius 214.
215, Andragathius 223. 224, Acontius 227. 228, Heraclides
229. 230, Eustochius 243. 244, Hyperechius 270. 271, Heraclides
294. 295, Agroecius 296. 297, Hier erscheint zwar Heraclides
zweimal an weit von einander entlegenen Stellen; doch wie
der Inhalt der betreffenden Briefe zeigt, kommt er das einemal
(229. 230) aus Aegypten und berührt Antiochia, wo Libanius
sich regelmäßig aufhielt, indem er nach Norden weiterreist,
das anderemal (294. 295) kehrt er nach Aegypten zurück.
Die beiden Briefpaare sind also wohl demselben Manne mit-
gegeben, aber auf zwei verschiedenen Reisen. Anders erklärt
sich eine zweite scheinbare Ausnahme. 302 und 304 sind
durch Helpidius bestellt, 303 nennt den Überbringer nicht.
Aber wie jene beiden Briefe zeigen, ging der Reisende über
Bithynien nach Constantinopel, und 303 ist an einen Mann des
Hoflagers gerichtet, das sich damals auf demselben Wege be-
fand und folglich von Helpidius erreicht oder überholt werden
mußte. Er kann also auch diesen Brief überbracht haben,
und aller Wahrscheinlichkeit nach hat er es getan. Wenn
dagegen 201. 202 und dann wieder 204 von Leontius die Rede
ist, so dürfte es sich um zwei verschiedene Personen handeln,
die nur zufallig den gleichen Namen führten. Denn da der
eine dem Praeses Euphratensis, der andere dem Consularis
Phoenices empfohlen wird, scheinen sie in verschiedenen Pro-
vinzen zu Hause gewesen zu sein. Daß mehrere Leontii zum
Bekanntenkreise des Libanius gehörten, wird unten noch zu
zeigen sein.
CT
4 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Daß zusammenstehende Briefe durch denselben Boten über-
bracht sind, läßt sich mitunter auch dort nachweisen, wo sein
Name nicht in ihnen allen genannt ist. So wird 177 an
Themistius durch die Söhne des I^aelianus bestellt, die auf
der Seereise nach Sinope in Constantinopel anzulegen gedenken;
178 redet nicht von den Überbringern, ist aber an zwei
Siuopenser gerichtet. 86 beklagt sich Libanius, daß er noch
keine Nachricht habe, ob sein früherer Brief an Leontius ange-
kommen sei; daß Eumathius, der ihn mitgenommen habe,
an seinen Bestimmungsort gelangt sei, müsse er allerdings
aus einem Schreiben des Iphicrates schließen. Daraus ergibt
sich, daß dieser und Leontius an demselben Orte oder doch
in nah benachbarten Orten wohnten und daß Eumathius sicher
an einen von beiden, wahrscheinlich an beide, Briefe empfangen
hatte. Nun finden wir 40. 41 unmittelbar hintereinander die
Adressen des Iphicrates und Leontius, ohne daß der Text den
Überbringer namhaft machte, aber in dem vorhergehenden
Brief an Adamantius (39) wird jener Eumathius genannt. In
anderen Fällen charakterisieren sich zusammenstehende Briefe
dadurch als gleichzeitig abgesandt, daß sie den gleichen Be-
stimmungsort haben oder daß ihre Bestimmungsorte Stationen
derselben Reise bilden. So sind Briefe an das Hoflager,
während es sich im Occident befindet, oft verbunden mit anderen,
die nach Tarsus, Ancyra, Nicomedia und Constantinopel bestimmt
sind, und wer nach Aegypten Botendienste leistet, tut es meist
auch nach Palaestina. Wohin die einzelnen Briefe gingen, wird
man aus dem prosopographischen Teil dieser Untersuchung
ersehen, der die Wohnorte der Adressaten, soweit dies möglich
war, festzustellen sucht. Einstweilen sei es gestattet, dessen
Ergebnisse schon hier vorwegzunehmen. Denn die Regel,
daß zugleich abgeschickte Briefe nebeneinauderstehen, ist für
den Charakter der ganzen Sammlung von solcher Wich-
tigkeit, daß wir alle Beispiele, die sich innerhalb der Reihe
18 — 313 dafür finden, vollständig zusammenstellen müssen.
18. 19 durch Januarius überbracht,
20 — 23, Von diesen vier Briefen sind die drei letzten
nach Cilicien gerichtet, der erste nach Nicomedia, wohin der
Weg über Cilicien führte. 22 und 23 behandeln denselben
Gegenstand; 20 muß aus später zu erklärenden Gründen im
August 358 geschrieben sein, und 21 redet von einer Früchte-
1. Das Gesetz der Anordnung, 5
seudung, gehört also wohl auch in die Erntezeit, d. h. in den
Hochsommer.
24 — 26. Die beiden ersten Briefe reden von dem kürzlich
erfolgten Erdbeben in Nicomedia und dem Tode des Aristae-
netus, der durch dasselbe herbeigefährt wurde. 25 ist an
Acacius gerichtet, 26 an Macedonius, die beide in Cilicien
wohnten.
27. 28 an den Consularis Phoenices und den Praefectus
Aegypti. Wenn der Überbringer den Seeweg nach Aegypten
einschlug, mußte er an Phönicien vorbeikommen; aber auch
zu Lande konnte er durch diese Provinz an sein Ziel gelangen.
36. 37. Mit einer Ausnahme (161), auf die wir später
noch zu reden kommen, finden sich die Briefe an ürbanus
immer mit Briefen an Modestus paarweise verbunden (36.
37—53. 54—100. 101—162. 163). Von jenem wird gesagt, er
teile die Muhen und den Ruhm des letzteren ^ Da Modestus
Comes Orientis war, werden wir hiernach in ürbanus seinen
Assessor erkennen dürfen. Dieser Unterbeamte war für die
Handlungen seines Vorgesetzten mitverantwortlich, hatte ihn
bei allen Amtspflichten zu beraten und befand sich daher
stets in seiner Umgebung 2. Daß sie sich an demselben Orte
aufhielten, ergibt sich zudem aus 100. 101, wo derselbe Über-
bringer in Briefen au sie beide genannt wird.
39 — 41 durch Eumthius überbracht; s. S. 4.
42. 43 an Acacius und Ecdicius, die miteinander ver-
wandt sind und beide in Cilicien wohnen.
45. 46 nach Cilicien und nach Sirmium, wohin man
über Cilicien reiste.
48 — 50 nach Cilicien, nach Constantinopel und nach
Sirmium, gleichfalls auf derselben Beiseroute.
53. 54 an Modestus und Ürbanus, wie 36. 37.
59 — 63 durch Priscianus überbracht.
65 — 67 nach Constantinopel für die Sache des Cleobulus.
68. 69. Von den Adressaten ist Florentius Magister
Officiorum, also durch sein Amt an das Hoflager gebunden,
und Themistius wohnt in Constantinopel, wo dasselbe sich
damals aufhielt.
1) 37: ovvSidipeQe rat xaXw MoSsoxo) rovq novovqy iv ry xwv
\6^i(ov xoivoivia ttjv twv inaivcnv ivvo<Lv xoLvwvlav.
2) Pauly-Wissowa I S. 423.
6 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
70 — 73 durch Parthenius überbracht.
74r — 78. Die beiden Briefe 75 und 76 nennen Andronicus
als Überbringer und sind nach Constantinopel bestimmt; der
erste nennt jenen zwar nicht, ist aber an einen Mann ge-
richtet, der kürzlich die Senatorenwürde von Constantinopel
empfangen hatte, sich also wahrscheinlich ebenfalls dort be-
fand. 77 geht nach Bithynien, das auf dem Wege nach
Constantinopel lag, 78 nach Sirmium, wohin sich in Con-
stantinopel leicht eine Gelegenheit zur Weitersendung finden
ließ.
82 — 84. Die beiden ersten Briefe nennen Macedonius
als Überbringer, der dritte verschweigt seinen Namen. Doch
befanden sich damals Florentius und Themistius, an -die 83
und 84 gerichtet sind, beide erweislich in Constantinopel.
86. 87 an Leontius und Philagrius, beide iu^Armenien.
88. 89 durch Zoilus überbracht.
92. 93 an Leontius nach Armenien und an Pannychius
als Praeses der Euphratensis, die auf dem Wege dorthin lag.
96 — 98 durch Miccalus überbracht.
100. 101 durch Zenobius überbracht.
102. 103. Der erste Brief ist an den Armenier Leontius
gerichtet, der zweite an einen Letoius, dessen Neffe von
Libanius unterrichtet wird. Nun erwähnt dieser 288 eines
armenischen Jünglings Letoius als seines Schülers, in dem wir
nach der Gleichheit des Namens wohl den Nefifen jenes andern
Letoius erkennen dürfen. Auch dieser scheint also Armenier
gewesen zu sein, woraus folgen würde, daß unsere beiden
Briefe den gleichen Bestimmungsort hatten.
105. 106 durch Eutherius überbracht.
112 — 115 alle an das Hoflager; die vier ersten nennen
Obodianus als Überbringer.
118. 119 durch Boethus überbracht.
120. 121 an Macedonius und Acacius, wie 25. 26.
123 — 126 die drei letzten Briefe gehen nach Constan-
tinopel, der erste nach Cappadocien, das auf dem Wege
dorthin durchzogen werden mußte; 124. 125 nennen Polianus
als Überbringer.
127. 128 an Acacius und Demetrius, beide in Cilicien.
129 — 131 an Adamantius, Eutherius und Philagrius, alle
drei in Armenien.
I. Das Gesetz der Anordnung. 7
133 — 135 durch Mociraus überbracht.
136. 137 nach der Euphratensis und nach Beroea, das auf
dem Wege dorthin lag; der erste redet gleichfalls von Mocimus.
138 — 140 die beiden letzten nach Ancyra, der erste nach
Cilicien auf dem Wege dorthin.
147. 148 an Ecdicius und Acacius, beide in Cilicien.
156. 157 durch Auxentius überbracht.
158. 159. Der erste Brief verspricht dem Phönicier
Hypatius, daß Libanius die Fürsorge für seine Güter dem
Consularis seiner Heiraatprovinz empfehlen werde, der zweite
erfüllt dies Versprechen.
162. 163 an Urbanus und Modestus, wie 36. 37.
165 — 167 durch Valens überbracht.
172. 173 an Stratonianus und Priscianus, beide in der
Euphratensis. Der erste Brief begrüßt den Sohn des Stra-
tonianus als neuen Schüler, der zweite dankt dem Priscian,
daß er Libanius diesen neuen Schüler verschafift habe.
177. 178 durch ein nach Sinope fahrendes Schiff befördert.
180. 181 nach Ancyra an die Brüder Strategius und
Albanius.
198. 199 beide nach Phoenicien.
201. 202 durch Leontius überbracht.
207. 208 durch Hilarius überbracht.
214. 215 durch Calliopius überbracht.
217 — 220 beschäftigen sich mit der Vorbereitung von
Tierkämpfen, die ein Vetter des Libanius veranstalten will.
223. 224 durch Andragathius überbracht.
227. 228 durch Acontius überbracht.
229. 230 durch Heraclides überbracht.
242 — 244. Die beiden letzten Briefe nennen Eustochius
als Überbringer und gehen nach Constantinopel, der erste
nach Ancyra, das auf dem Wege dorthin lag.
251 — 253 an Iphicrates, Gaesarius und Eutherius, alle in
Armenien.
254 — 256 verwenden sich alle für Olympius.
260. 261 beide nach Gilicien.
262 — 265 an Eutherius, Iphicrates, Eusebius und Hyper-
echius, alle in Armenien.
270. 271 durch einen andern Hyperechius überbracht.
272. 273 an Eutherius und Olympius, beide in Armenien.
8 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
282. 283. Der erste Brief antwortet auf ein Empfehlungs-
sehreiben, das Leontius dem Cleopater mitgegeben hatte;
der zweite empfiehlt denselben Cleopater dem Maximus.
284. 285 an Dianius und Alexander, beide in Bithjrnieii.
Die Briefe hängen auch nach ihrem Inhalt zusammen.
294. 295 durch Heraclides überbracht.
296. 297 durch Agroecius überbracht.
302—304 durch Helpidius überbracht; vgl. S. 3.
306. 307 an Anatolius und seine beiden Söhne gerichtet.
Dem gegenüber finde ich in unserer Reihe nur ein ein-
ziges Beispiel, daß nachweislich gleichzeitige Briefe nicht
zusammenstehen. Wir sahen schon S. 5, daß Libanius niemals
an ürbanus schreibt, ohne auch einen Brief an dessen Vor-
gesetzten Modestus hinzuzufügen. Eine Ausnahme schien 161
zu sein, wo die Jünglinge, welche die Schule unseres Rhetors
eben verlassen haben, um am Forum des Comes Orientis als
Advokaten zu wirken, dem juristischen Berater desselben
empfohlen werden. Dieselbe Empfehlung ist aber 154 auch
an Modestus selbst gerichtet, wonach dieser Brief mit 161
zusammengehört. Doch wenn die Regel, die wir beobachtet
haben, gar keine Störung erlitten hätte, so wäre dies sehr zu
verwundern. Wie leicht konnte nicht durch Unachtsamkeit
eines Abschreibers ein Brief an der ihm zukommenden Stelle
übersprungen werden, so daß man ihn später nachtragen
mußte! Diese Ausnahme gehört also zu denjenigen, welche
die Regel eher bestätigen, als umstoßen.
Wenn Briefe, die Libanius zugleich abgeschickt hat, so
gut wie immer nebeneinanderstehen, so weist dies unzwei-
deutig auf eine chronologische Anordnung hin. Und unter-
suchen wir weiter, so finden wir, daß wo sich zwischen
mehreren Briefen ein Zeitunterschied aus inneren oder
äußeren Gründen feststellen läßt, der frühere dem späteren
vorangeht, mit andern Worten, daß die zeitliche Reihenfolge
mit der durch die Überlieferung gebotenen zusammenfällt.
Dies gilt zwar, wie wir sehen werden, nicht für die Samm-
lung als Ganzes, wohl aber für die meisten ihrer einzelnen
Teile; in der Reihe 18 — 313, von der wir zur Zeit reden,
habe ich nur eine einzige Ausnahme finden können^. Den
1) Die Briefe 270. 271 sind vor 203 geschrieben, wie im neunten
Abschnitt zu zeigen sein wird.
I. Das Gesetz der Anordnung. 9
Beweis in vollem Uinfauge zu führen, wird erst auf Grund
der prosopographischen Untersuchungen möglich sein, die
weiter unten folgen sollen. An dies'er Stelle mag eine aus-
gewählte Zahl von Beispielen genügen, um die Kegel vor-
läufig zu beglaubigen.
Im Folgenden werden wir die Nummern von Briefen, die
oben als gleichzeitig erwiesen sind, durch eckige Klammern mit
einander verbinden und für „früher als" das Zeichen < brauchen.
[18. 19] < [74—78] < 79. Libanius hat den Praefecten
Anatolius gebeten, ihm ein Ämtchen zu verschaffen, ist aber
mit Spott abgewiesen worden, worauf er ihm den bitterbpsen
18. Brief schreibt*. Im 78. erklärt er dann, er habe nach
jener beleidigenden Weigerung die Korrespondenz mit jenem
ganz abbrechen wollen. Erst nach langer Zeit habe ein neuer
Brief des Praefecten, der von einem beträchtlichen Geld-
geschenk für Optatus, einen Schüler des Libanius, begleitet
war, ihn wieder zum Schreiben veranlaßt. Dieser Unter-
brechung des Briefwechsels entspricht es, daß zwischen 18
und 78 eine Eeihe von etwa 60 Nummern liegt, in welcher
die Adresse des Anatolius, die sonst sehr häufig ist, gar nicht
vorkommt. 79 ist dann wieder an ihn gerichtet, also jeden-
falls später als 78, durch den die Korrespondenz erst neu
eröffnet wurde. Denn daß auch jener Brief nicht etwa der
Beleidigung des Libanius vorausliegt, ergibt sich aus seinem
schmollenden Ton und dem Hinweis auf Optatus, jenen Schütz-
ling des Anatolius, der seinen Schluß bildet. — 19 ist an
Aristaenetus gerichtet, also jedenfalls vor dem Erdbeben von
Nicomedia geschrieben, das ihm den Tod brachte; 77 redet
zwei Bithynern gegenüber von dem Unglück, das sie betroffen
habe, womit doch wohl dieses Erdbeben gemeint sein dürfte.
[18. 19]. [20—23] < [24—26] < 29 < 31< 34 < [70—73]
< 95. Am 24. Aug. 358 wurde Nicomedia durch ein Erdbeben
zerstört^, und unter den Trümmern der Stadt fand auch
Aristaenetus seinen Tod, der kurz vorher, also wohl erst im
Sommer desselben Jahres, zum Vicar der Dioecese Pietas er-*
1) 'Ensl Ss noXvQ syxeiaac xcopiMÖa/v r^fiiöv, ort nQoq ae ifjtvfja&rjfiev
a^iwßatogf iad^i tb näv ayvorjaag. — fXTj XQijC/üiiv i-TtTjyEllov ' xoiyaQovv
ov ßf-v ovx iöiSovg. iyat öh iyekcDv xal t,i]fziovfi£vog ovöhv svqloxov aov
Tov TQonov.
2) Pauly-Wissowa IV S. 1084.
10 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
nannt war^ Mit ihm zugleich oder kutz nachher starb auch
Hierocles^ wenig später Eusebius, dann Phasgauius, der Oheina
des Libanius, und desseA Mutter rermochte den Schmerz über
den Tod ihres Bruders nicht lange zu überleben^. Demgemäß
erscheint Aristaenetus 19 uud 20 im Amt, und damit man
nicht glaube, ein anderes, als das oben genannte, könne ge-
meint sein, wird ausdrücklich gesagt, daß er dem Range nach
über dem Provinzialstatthalter, aber unter dem Praefecten
stand*, was genau auf das Vicariat paßt. Und während er
sonst zu den fleißigsten Korrespondenten des Libanius gehört,
findet sich innerhalb unserer Reihe kein dritter Brief an ihn.,
und der Adressat Hierocles fehlt ganz in ihr. Schon dies weist
darauf hin, daß sie in ihrem weiteren Verlauf der Zeit nach
dem Tode jener beiden angehört. Wirklich ist denn auch 24
und 25 von dem Erdbeben und seinen Folgen die Rede.
29 wird angedeutet, daß Demetrius den Libanius zu den beiden
Monodien angeregt habe, in denen er den Fall Nicomedias und
den Tod des Freundes beklagte. 31 sind sie vollendet und
werden jenem zugesandt. 34 weist bescheiden die Lobsprüche
zurück, die Demetrius diesen Reden gespendet hatte. Eusebius
und Phasganius hatten sich nach 31 noch unter den Zuhörern
befunden, denen Libanius die Monodien vorlas; 70 wird der
erstere als verstorben erwähnt, 95 der letztere.
1) Amm. XVII 7,6: inter quos Äristaenettis affectatam recens
dioecesin curans vicaria potestate, quam Constantivs ad honorem uxoris
Eiisebiae Pietatem cognominarat , animam hoc casu cruciatam diutius
exhalavit.
2) Liban. ep. 25: xetraL ya^ ÄQiaraiverogj (o Zev, ^ re öevre^a
TiXrjyTj nQoa6Le<pd^eLQ£v rifxäq ovöe trjg ^leQOxXiovg xecpaX^g (peiaafxevov
rov öalfxovog.
3) Liban. or. I 117. 118 p. 80: trjv yaQ örj navx* ifiol fii^TeQa scal
tbv xrig fiev 'Aalag b(p&aXfi6v, BfJLol öe ccvrl nvgyov, rov d-eXov rjQTiaaev
h '^'^X^t "^ov fxhv TiQOTBQov, Tj ÖS ovx ivByxovoa ^Tianod-vrjaxei. — ßer^
ixelvag rag ra<päg xal rrjv Evaeßiov ye rov tcqo afx<polv aneXd^bvrog (jiv
fjtev yccQ xal rb Nixofir^öeiag nrtafAa xal ov rj nbXig ixdXvxpe Tieoovaa
dsLva re xal ola Xvtitjv r^v iaxccrtjv ifißakeZVj vcp iqg 6ri xal no/uag
i§al(pvTjg sdei^a) xaxä 6h nQoared^evra xaxolg^ ravra ixelvotg, (pD.io
re (plXog xal Ttbkei (piX^ ^h'^^Q '^f ^«^ o ravrrjg äöeXfpbg, navxa Ifjiol 6C
a l^rjv ßovXoir' av rig, ccTtocpairovCL nixQa.
4) In Bezug auf Nicentius, den Consularis Syriae, und den Praefecten
Hermogenes sagt Liban. ep. 20: ov 6e ßoijd-i^aov övoTv aQxovaij rov /tihv
i^eXbfisvog ßXaßrjg äölxov, rbv ikarroßj rbv 6' aTioartjoag ögyTjg oh
öixaiagj rbv xQelrro).
I. Das Gesetz der Anordnung.' H
[24—26] < 33 < 35. 64 < [112—115] < 249. Die ersten
Briefe, welche das Erdbeben erwähnen (24. 25), sind im Herbst
358 geschrieben. 33 beantwortet Libanius einen Brief des
Julian, in dem dieser das Unglück Nicomedias beklagt hatte.
Da der Caesar sich damals im fernen Gallien aufhielt, kann
die Nachricht ihn erst nach Monaten erreicht haben, und
wieder mußten Monate vergehen, ehe eine Botschaft von ihm
nach Antiochia gelangte. Danach kann 33 erst in den Winter
358/9 fallen. 35 werden vornehme Antiochener als Gefangene
dem Modestus zugeführt, der gegen sie eine Untersuchung zu
leiten hat. Wie Sievers (S. 80) richtig bemerkt, bezieht sich
dies auf die Hochverratsprocesse von Scythopolis, die Ammian
(XIX 12) unter dem Jahre 359 berichtet. In demselben Jahre
— ob früher oder später, lassen wir einstweilen dahingestellt —
kehrte der Kaiser wieder nach Constantinopel zurück, nach-
dem er sich vorher neun Jahre lang in den occidentalischen
Provinzen aufgehalten hatte ^. Und 64 ist die Nachricht nach
Antiochia gelangt, daß er Themistius, den Proconsul von
Constantinopel, an seine Tafel gezogen hatte, also in der Stadt,
die dieser verwaltete, eingetroffen war. [112 — 115] geht eine
Gesandtschaft dorthin, um Constantius zu bitten, er möge seine
Residenz wieder in Antiochia aufschlagen. Ihr Führer ist
Obodianus, der einer criminellen Verurteilung nur dadurch
entgangen ist, daß ein gewisser Dorotheus, auf die Folter ge-
spannt, nichts ungünstiges gegen ihn ausgesagt hatte (112).
Auch dies wird eine Episode jenes Massenprocesses von
Scythopolis sein, der also damals schon beendet war. 249 wird
die Ankunft des Florentius demnächst erwartet. Da er
Magister Officiorum war, bedeutet dies die Übersiedelung des
Hoflagers nach Antiochia, die im Winter 360/1 eintrat*-^.
30 < [39—41] < [86. 87] < [92. 93]. Irgend welche
Briefe haben in Armenien böse Gerüchte über die Schule des
Libanius verbreitet^ Philagrius hat daher seinen Sohn zwar
zum Studium nach Antiochia geschickt, aber einen anderen
Lehrer für ihn gewählt (41. 87), und Adamantius scheint den
seinigen, nachdem er ihn vorher unserem Rhetor anvertraut
1) Pauly-Wissowa IV S. 1088. * 2) Pauly-Wissowa IV S. 1093.
3) 30: TMV 6h ärjöcjv ixelviov 6i rä xaXa aoi y^dfifzata TiETiOfjKpbrsg
ixovoi ZTjv attlav. 39: fiskXwv ös Isk^eiv elq SixaarriQLOv xovq xa xaXa
ygaiifiaza y6y^a<p6tag ixetva, zov fjLtj aoc Tce^iarrjoai xagaxriv htko^ov.
12 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
hatte, ihm wieder entziehen zu wollen. Der Jüngling hat den
Zorn des Vaters erregt, wahrscheinlich weil er an seinem
Lehrer festhielt; doch bald fügt sich der Alte und billigt den
Entschluß des Sohnes. Dies benutzt Libanius als Anlaß, um
durch 30 mit Adamantius eine Korrespondenz anzuknüpfen^.
Später reist Eumathius, der Pädagoge des Sohnes, nach
Armenien zurück, und 39 freut sich Libanius, daß jener über
die Fortschritte seines Zöglings dem Vater als Augenzeuge
werde berichten und dessen letzten Verdacht zerstreuen können.
Derselbe Eumathius nimmt auch Briefe an Iphicrates und
Leontius mit (S. 4). Den ersteren sucht Libanius zu veran-
lassen, daß er unter seinen Freunden ein wenig für ihn
agitiere; dem zweiten versichert er mit heuchlerischer Miene,
er nehme es weder ihm noch dem Philagrius übel, daß sie
ihre Söhne in andere Schulen schickten (40. 41). Als dann
86 und 87 geschrieben werden, hat Philagrius sich besonnen;
sein Sohn ist zu Libanius übergetreten. Leontius hat ihm
freundlich geantwortet, aber des von Eumathius überbrachten
Briefes nicht erwähnt, sodaß Libanius fürchtet, er sei verloren
gegangen. Auch hat der Bote des Leontius sich nicht zum
zweiten Mal gemeldet, um die Antwort bei seiner Rückreise
nach Armenien mitzunehmen, sondern ist plötzlich verschwunden,
worin Libauius eine neue Hinterlist seiner Gegner wittert.
92 hat sich die Sache aufgeklärt: der Bote war nach Phönicien
weitergereist und ist nun zurückgekommen, um die ver-
sprochene Antwort in Empfang zu nehmen.
31. 32. [42.43]. [59—63]. [74—78] < 95 < 99. [112—115].
[123—126]. 141. 186. 197. [217—220]. Phasganius, der Oheim
des Libauius, wird 31. 32. 43. 63. 76 noch als lebend erwähnt;
aber der letzte dieser Briefe redet schon von einem schweren
Fieber, das er zwar durchgemacht habe, aber ohne seine
Kräfte wiedergewinnen zu können. Wahrscheinlich hat ein
Rückfall ihm das Leben geraubt; denn 95 enthält die Todes-
xal Sfia tiqIv tdeZv öixaotr^Qtov idbxovv /xoi öIxtjv ziveiv iv rolq vlioiVf
^Q xai xb teS-vavat xoZq evfpQovovai xovipbxEQOv, Die Briefe waren also
von Vätern geschrieben, deren Söhne nach der Ansicht des Libanius durch
schlechte Lehrer, offenbar seine Nebenbuhler, gänzlich verdorben wurden.
1) 30: eiXfi<psvaL aov ygafi^axa vofxiC.Q) xal (ir^ kaßdtv. iv yccQ X(ö
Xvoai xriv ngbq xov vlbv ot öcxalav OQyrjV xal hcaiveaai xavxa iv oiq
x6(oq enexLfiaqj ö^lov inoieiq, (bq i^öiax' av iniaxellaq ov d^aQQOiT^q. örAA'
o^tyad-h xal d-aggetv xal STiiaxskksiv.
I. Das Gesetz der Anordnung. 13
anzeige. 99. 115. 126. 141. 186. 197. 217 sprechen dann von
ihm als von einem Verstorbenen.
31 < [59—63] < [123—126] < [127. 128] < [136. 137]
142—146. 149. 152. 160. [172. 173]. 174. 179. [201. 202]. 212.
Priscianus befand sich 31 noch in Antiochia. Dann wurde er mit
Hoffnung auf Beförderung an den Hof berufen, und 59 — 63 sind
die Empfehlungsbriefe, die ihm Libanius auf die Reise mitgab.
125 ist er mit dem Kaiser an der Donau gewesen und dann
nach Constantinopel gekommen. Er hat ein kleines Amt er-
halten — wie sich aus 144. 152. 174 ergibt, war es der
Praesidat der Euphratensis — und wird in nächster Zeit in
Antiochia erwartet. Denn die Statthalter des Orients pflegten
sich, ehe sie in ihre Provinzen gingen, dem Comes Orientis
oder dem Praefecten persönlich vorzustellen. 127 ist denn
auch Priscian in Antiochia gewesen und hat Nachrichten vom
Hoflager mitgebracht. Während seiner Statthalterschaft ist
dann die folgende Reihe von Briefen geschrieben, und auch
innerhalb derselben läßt sich die chronologische Folge z. T.
nachweisen. Einer der ersten (142) ^ zeigt ihn uns in den
Anfangen seiner Tätigkeit. Er hat gegen Libanius Zweifel
geäußert, ob er seiner Aufgabe, die durch den drohenden
Perserkrieg damals noch erschwert war, gewachsen sein werde,
und einen Officialen, der seine Vorgänger beherrscht hatte,
in seine Schranken zurückgewiesen. 143 sehen wir ihn seine
Provinz bereisen; er hat infolge jenes Krieges überall drückende
Armut gefunden, und Libanius antwortet ihm, daß es in Syrien
nicht besser stehe, als in der Euphratensis. An die Erwiderung
auf diesen Brief knüpft dann der 149. an, und auf diesen weist
wieder der 160. zurück. 212 ist wegen irgend einer Amts-
handlung eine Untersuchung gegen Priscian eingeleitet worden,
aus der er mit Ehren hervorgegangen ist. Dieser Brief muß also
an das Ende seiner Statthalterschaft oder doch nicht sehr lauge
vorher fallen. — [172. 173] heißt Libanius den Sohn des Stratonia-
nus als neuen Schüler willkommen, [201. 202] berichtet er an
den Yater, wie sich Leontius in Antiochia des Jünglings ange-
nommen habe. Wir erhalten also noch die folgenden zwei Reihen :
142 < 143 < 149 < 160 < 212.
[172. 173] < [201. 202].
Dies sind wenige Beispiele, doch umfassen sie eine so
große Zahl von Briefen, daß sie genügen dürften, um die
14 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
chronologische Anordnung vorläufig zu beglaubigen. Tür end-
giltig bewiesen darf sie freilich erst gelten, nachdem sie sich
auch in weiterem Umfang erprobt hat; doch dies kann erst
in der später folgenden Einzeluntersuchung geschehen. Die
Gründe jener eigentümlichen Erscheinung zu finden, kann uns
erst gelingen, wenn wir vorher die handschriftliche Über-
lieferung festgestellt haben. Daß ich dies kann, verdanke ich
der Güte Richard Försters, der mir alle Nachrichten, deren
ich für meinen Zweck bedurfte, teils unmittelbar, teils durch
freundliche Vermittelung des Herrn Kurt Mosel brieflich mit-
geteilt hat. Um eine lebendigere Anschauung von der Art
der Handschriften zu gewinnen, habe ich mir auch den
Vossianus 77 aus Leyden kommen lassen und ihn durchgesehen.
Bei den zwei andern wichtigsten Textesquellen war mir dies
nicht möglich, weil die Vaticanische Bibliothek, in der sie
aufbewahrt werden, bekanntlich nichts verleiht. Denn eine
Reise nach Rom hielt ich für überflüssig, da sich ja in Försters
Händen die CoUationen befinden und ich durch sein gütiges
Entgegenkommen alles nötige erfahren konnte.
IL Die beiden Corpora.
Da Libanius das ganze Mittelalter hindurch für den
glänzendsten Vertreter des griechischen Briefstils galt, ist er
sehr häufig abgeschrieben worden. Förster kennt mehr als
zweihundert Handschriften, die Briefe von ihm enthalten;
doch in den meisten finden sich nur einzelne Stücke oder
kleine Mustersammlungen. Für uns kommen nur die großen
Corpora in Betracht, von denen zwei erhalten sind. Das
eine ist nur vertreten durch den Vaticanus 83. Es enthält
fast die ganze Briefmasse; nur wenige Stücke fehlen, doch
sind dafür andere doppelt gesetzt. Die Überlieferung des
zweiten, das um 449 Briefe, also um mehr als ein Viertel
der Gesamtzahl, ärmer ist, beruht auf dem Vossianus 77 und
dem Vaticanus 85, die beide unvollständig sind, aber sich z. T.
gegenseitig ergänzen. Bei dem ersteren endet ein Quaternio
am Anfang des 413. Briefes mit den Worten jtavrl övXXoyo;)
II. Die beiden Corpora. 15
'/Ml ßovZofitvoig mitten im Satze; der folgende beginnt mit dem
Schlüsse des 1283. Briefes bei tovto ejtad-ov und läßt ihm
dann den 414. folgen. Es ist also eine Reihe von Quater-
nionen ausgefallen, welche den größten Teil des fünften
Buches und den Anfang des sechsten enthalten haben. Das
hier fehlende findet sich im Vaticanus 85, doch ist er dafür
am Anfang verstümmelt; denn er beginnt erst mit dem zweiten
Buche. Infolge dessen vermag er für eine andere Lücke des
Yossianus keinen Ersatz zu bieten. Denn hier ist schon am
Ende des ersten Quaternio ein Blatt ausgefallen, wodurch der
Schluß des 28. Briefes, dann vier ganze Briefe und der
Anfang eines fünften verloren gegangen sind. Diese Zahl
läßt sich dadurch feststellen, daß die Briefe in den Hand-
schriften fortlaufende Nummern tragen; der letzte vor der
Lücke ist mit la bezeichnet, der erste nach derselben mit i^.
An anderen Stellen sind Ziffern übersprungen, ohne daß
sichtbare Beschädigungen der erhaltenen Handschriften dazu
Anlaß böten. So beginnt sowohl im Vossianus als auch im
Vaticanus 85 das fünfte Buch mit der Nummer g; die ersten
sechs fehlen also. Ferner fehlt zwischen gc und §7/ des ersten
Buches (bei Wolf 78 und 79) die Ziffer gC, zwischen Qxy und
Qxe des Anhangs (649 und 650) die Ziffer qxö. Dies können
einfache Versehen sein; wahrscheinlicher aber ist, daß es auf
Lücken der ürhandschrift hindeutet. Denn zweifellos war
diese arg zerstört, als der Vossianus und der Vaticanus aus
ihr abgeschrieben wurden. Dies zeigt sich darin, daß nament-
lich gegen den Schluß hin Teile der Zeilen leergelassen sind,
offenbar weil die betreffenden Stellen in der Vorlage unleser-
lich geworden waren. Jene Ziffern sind also als ein Teil der
Überlieferung zu betrachten, der über den ursprünglichen
Bestand der Sammlung Auskunft gibt, und sollten daher auch
von einem künftigen Herausgeber nicht unberücksichtigt
bleiben. Bei vielen Briefen sind sie im Vossianus hinzuzufügen
vergessen, doch gerät dadurch die Zählung nicht in Unordnung,
sondern wird so fortgeführt, als wenn die betreffenden
Nummern vorhanden wären. Kleine Versehen sind nur
dreimal zu konstatieren: im ersten Buche ist bei 93 und 94
die Ziffer jtß zweimal wiederholt und dann der einzige noch
folgende Brief mit jty bezeichnet; im sechsten sind die beiden
Briefe 436 und 437 in einen zusammengeflossen und demgemäß
16 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
auch Dur mit einer Ziffer x^ versehen; im Anhang wiederholt
sich das Gleiche bei 1025 = vqß. In diesen Fällen werde ich
die Nummer beibehalten und die unter ihr vereinigten Briefe
durch a und h unterscheiden, und ein Gleiches möchte ich auch
dem künftigen Herausgeber empfehlen.
Die Buchteilung, die Wolf in seiner Ausgabe ganz beseitigt
hat, ist in den beiden Corpora verschieden. Wir erörtern zuerst
die des kleineren, welche viel unregelmäßiger, eben darum aber
wohl ursprünglicher ist.
Auf die Überschrift Aißavlov ajiiöroXal folgen zuerst 17
Briefe, mit den Ziffern a — i^ richtig bezeichnet, die außerhalb
der Buchteilung stehen. Auch Wolf hat sie an die Spitze der
Sammlung gesetzt. Sie gehören ganz verschiedenen Zeiten an
und lassen keine chronologische Ordnung erkennen. Dann erst
steht die Überschrift ßißUov ütQcatov,
Buch I: 18—95. Hier sind die Stücke 18—28 mit a—ta
numeriert; dann folgt die schon besprochene Lücke. 29 — 93
tragen mit überspringen von gC die Nummern tg — jtß^ 94 noch
einmal jtß^ 95 jty. Das Buch umfaßt in streng chronologischer
Ordnung die Zeit vom Hochsommer 358 bis zum Herbst 359.
Buch H: 96 — 202, richtig numeriert mit a — ^c, umfaßt die
Zeit vom Winter 359 bis zum Sommer 360. Wie oben (S. 8)
gezeigt worden ist, muß ge (161) an vrj (154) herangerückt
werden; im übrigen ist auch hier keine Störung der chrono-
logischen Reihenfolge zu bemerken.
Buch ni: 203 — 313, richtig numeriert von a — (>?y, umfaßt
die Zeit vom Sommer 360 bis zum Frühling 361. Die Briefe
g£. gc (270. 271) sind früher als a (203) ff.; sonst scheint die
chronologische Ordnung bewahrt zu sein.
Buch IV: 314—353. 1590. 354—392, richtig numeriert von
a — üt. Dies ist das einzige der sechs Bücher, in dem die chrono-
logische Ordnung zwar noch immer durch längere Brieffolgen
hin erkennbar, aber im ganzen doch arg zerrüttet ist. a (314)
ist aus dem Jahre 355, Xa, Xß (344. 345) und o^ (391) aus
dem Winter 358/9; der Rest fällt, soweit er sich mit Sicherheit
bestimmen läßt, in die Zeit vom Sommer 357 bis zum Sommer
358, ist aber, wahrscheinlich durch uralte Blattverstelluuo-en,
etwas durcheinander geraten. Denn um die chronologische
Ordnung herzustellen, muß man Xy — Xr] (346 — 351) und fid — 5«
(356—373) zwischen ta (324) und iß (325) einschieben.
IL Die beiden Corpora. . 17
Buch V: 393—413. 1229. 1189. 1230—1235. 1184. 1236.
1197. 1201. 1194. 1191. 1237. 1238. 1192. 1190. 1239. 1200.
1031. 1240. 1241. 1083. 1032. 1085. 1242. 1243. 1187. 1033.
1034. 1244—1253. 1198. 1254. 1193. 1255—1258. 1199. 1259
—1262. 1195. 1109. 1263. 1196. 1264—1267. 1136. 1268. 1269.
1134. 1270—1273. 1135. 1274. 1088. 1275— 1277a. 1225. 1277b
—1279. 1215. 1280. 1035. Die Nummern beginnen mit g und
gehen bis ql. Das Buch umfaßt in streng chronologischer Ord-
nung die Zeit vom März 355 bis zum Mai 356.
Buch VI: 1281. 1036a. 1282. 1185. 1283. 414. 415. 1603.
416 — 529. Unter der Nummer x^ sind 436 und 437 wie ein
Brief zusammengefaßt; im übrigen ist jichtig numeriert von
a — Qiy (522). Nach diesem Briefe steht riXoQ ßißUov c, und der
folgende ist nicht, wie sonst immer, mit dem Namen des Adres-
saten allein überschrieben, sondern: Aißdviog ^iXayQcoy. Trotz-
dem geht die Numerierung weiter von qiö — qx (523 — 529). Hier
steht am Rande ein zweites ttXogj und nach dem Schlußzeichen
folgt die neue Überschrift: Aißavlov öo^iorov lütLöxokaL Dies
Buch umfaßt in streng chronologischer Ordnung die Zeit vom
Frühling 356 bis zum Sommer 357.
Auf die angeführte Überschrift folgen ohne Buchteilung 530
—561. 1605. 562—644. 646. 645. 647—671. 1588. 672a— 1030.
Sie sind mit Überspriugung der Nummer qx6 fortgezählt von
a bis r^ry. Äußerlich nicht unterbrochen, zerßlllt diese Masse
zeitlich in zwei od^r genauer in drei scharf gesonderte Teile,
a — (Txc (530 — 759) umfassen in streng chronologischer Ordnung
die Zeit vom Frühling 361 bis zum Frühling 363. öxC—ra
(760 — 832^). gehören dem Jahre 388 an, und die chronologische
Reihe ist in der ersten Hälfte dieser Gruppe, arg gestört; sie
scheint die folgende Anordnung zu fordern: öxg — öXy (760 — 766),
öj^-ö^€ (782—787), öAg— ö//g(769— 779), . (>;irf— o->lc: (767—
768b), 6[ifi, 611^ (im. 781), öJ^«:(788)flF. — r/^-r^^ (833—1030)
gehen von der Mitte des Jahres 390 bis in den Sommer oder
Herbst 393, nur daß vy und v6 (936. 937) noch dem Jahre 388
zuzurechnen sind. Im übrigen scheint hier die zeitliche Eeihen-
folge eingehalten zu sein.
Wie mau sieht, gliedert sich das Corpus in drei auch
äußerlich scharf gesonderte Teile, die durch eigene Über-
schriften von einander getrennt sind. Den Kern und Mittel-
punkt bilden die sechs Bücher; außerhalb der Buchteilung stehen
Texte u. UntereuchuDgen etc. NF XV, 1. 2 2
18 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
davor 17 Briefe, dahinter 498, letztere zwar durch zwei zeitliche
Lücken, die eine von 25 Jahren, die andere von anderthalb
Jahren, unterbrochen, aber doch im ganzen chronologisch ge-
ordnet, erstere nicht. Dies verrät, daß die Sammlung aus
mindestens drei verschiedenen Quellen zusammengeflossen ist,
die einzeln untersucht werden müssen.
Die sechs Bücher umfassen nur die Korrespondenz der
Jahre 355 — 361. Abgesehen von kleinen Störungen, die durch
irgend welche Zufalle herbeigeführt sein müssen, ordnet sie sich
innerhalb der einzelnen Bücher nach der Zeitfolge; die Samm-
lung als Ganzes aber nimmt auf diese keine Rücksicht. Denn
die beiden letzten Bücher sind die frühesten, die drei ersten
die spätesten. Bringen wir sie in diejenige Folge, in der wir
weiter unten ihre Einzeluntersuchung anstellen werden, nämlich
V. VI. IV. I. n. m, so überblicken wir die Korrespondenz, die
Libanius während jener sechs Jahre geführt hat, ohne wesent-
liche Unterbrechung in ihrer zeitlichen Ordnung. Doch diese
herzustellen, kann bei dem antiken Herausgeber nicht bewußte
Absicht gewesen sein, da er sie sonst auch in der Anordnung
der Bücher beobachtet hätte. Zudem wurden die Briefsamm-
lungen jener Zeit ausschließlich durch die Freude an der schönen
sprachlichen Form hervorgerufen; historische Zwecke lagen
ihnen gänzlich fern, und nur diesen hätte die chronologische
Folge dienen können. Sie ist also nicht künstlich herbeigeführt,
sondern von selbst entstanden, und zwar wird dies folgender-
maßen zugegangen sein.
Die Briefe jener Zeit sind nicht,, gleich den heutigen,
schlichte Mitteilungen von Tatsachen oder unbefangene Ergüsse
von Stimmungen und Gefühlen, sondern sie wollen Kunstwerke
sein. Wie Libanius literarische Kritik an den Briefen seiner
Freunde übt — natürlich immer lobende — , so erwartet er sie
auch für die seinen. Man ermangelte denn auch nicht, sie vor-
zulesen und herumzuzeigen^, ja einzelne Empfanger waren der
Meinung, dadurch, daß der große Redner an sie schrieb, ge-
wännen auch sie selbst einen Anspruch auf Unsterblichkeit*^.
Wie sehr man bei dieser Korrespondenz an die Nachwelt dachte,
ergibt sich vielleicht noch deutlicher aus dem folgenden Beispiel.
1) V 93(1134). 94(1270). add. 238(1053) und sonst.
2) App. 160(683): ^^tgJv 6h ifiäg ^niaxoXaq o)q iv avtatg fjtvfjfir^v
ScS-avarov f§ö>v, fiixQcc Z^rsTg vnhQ fxeyaXmv.
II. Die beiden Corpora. 19
Libauius hat ausnahmsweise einen ziemlich groben Brief ge-
schrieben, und Eustochius, au den er gerichtet war, bittet höchst
erschreckt, jener möge ihn tilgen. Dazu will sich der Ver-
fasser zwar nicht verstehen, denn er ist auf die scharf ge-
schliffenen Spitzen seines Angriffs nicht wenig stolz; doch
erbietet er sich, durch Änderung weniger Buchstaben in der
Überschrift EvöraMoi statt Evotoxlcp zu setzen, verlangt aber
für diese Gunst auch gleich eine Gegenleistung: app. 320 (851).
unter jenem falschen Namen ist das Stück denn auch auf uns
gekommen: app. 302(833). Es versteht sich von selbst, daß
Libanius weder die erbetene Tilgung noch die Veränderung der
Adresse an dem wirklichen Briefe vornehmen konnte, der längst
in den Händen des Eustochius war, sondern nur an einer künf-
tigen Buchausgabe desselben. An diese haben also Schreiber
wie Empfönger gleich von Anfang an gedacht.
um eine solche Veröffentlichung zu besorgen oder besorgen
zu lassen, mußte Libauius Concepte oder Abschriften zurück-
behalten, und daß er dies getan hat, ist ausdrücklich beglaubigt.
Denn wenn er meint, daß ein Brief von ihm verloren gegangen
sei, pflegt er dem Adressaten eine Kopie zu schicken ^ Jene
Concepte aber bewahrte er nicht in einzelnen Zetteln, sondern
ließ sie jedesmal in ein Buch eintragen, wie schon Förster
bemerkt hat*. In einem dieser Bücher wird er auch den
Namen des Eustochius in Eustathius verwandelt haben. Indem
nun jeder Brief unmittelbar vor seiner Versendung hier ein-
geschrieben wurde, ergab es sich auch ohne historische Absicht
ganz von selbst, daß sie in derselben Reihenfolge zu stehen
kamen, wie sie abgegangen waren. Und da jene Kopialbücher
den späteren Ausgaben als Grundlage dienten, übertrug sich
auch auf diese die chronologische Anordnung. Doch gelangten
sie nicht ganz in ihrer ursprünglichen Gestalt zur Veröffent-
lichung: wie wir noch zeigen werden, wurden die unbedeutendsten
Stücke zum Teil weggelassen, daneben auch solche, die aus
1) I 75(86). add. 105(1044). 194(1384).
2) Jahrb. f. Philol. und Pädag. I 113 S. 491. Eutropius hat die
Nachricht gebracht, daß zwei Briefe des Libanius nicht angekommen
sind, und daß die Adressaten sich beleidigt fühlen, weil sie glauben, er
habe ihre Briefe unbeantwortet gelassen. Da läßt Libanius „das Buch"
bringen und zeigt dem Eutropius darin die Concepte der beiden frag-
lichen Briefe : iya> ÖS äveßoTjaa xe xal r 6 ßißXiov naQBvsyxmv naQsTxov
ävaycvwaxeiv afZ(p(o. add. 194(1384).
2*
20 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
politischen oder persönlichen Gründen gefährlich waren ^ Dies
aber wurde für die Abschreiber zur Quelle manchen Fehlers.
Denn da sie die Kopialbücher nicht vollständig in die Buch-
ausgabe übertragen, sondern hin und wieder ein Stück über-
springen sollten, kam es leicht vor, daß sie aus Versehen auch
solche Briefe wegließen, die zur Aufnahme bestimmt waren,
und sie dann an anderer Stelle nachtragen mußten. Und waren
die Kopialbücher nicht PapyrosroUen, sondern Pergamentcodices,
so konnten sie auch Blattverstellungen erleiden, wie solche im
vierten Buche und im zweiten Teil des Appendix vorzuliegen
scheinen. Dies erklärt es zur Genüge, warum die chrono-
logische Ordnung zwar im allgemeinen beobachtet, an einzelneu
Stellen aber mehr oder weniger durchbrochen ist.
Bei der Reihe der sechs Bücher ist vor allem bemerkens-
wert, daß an den beiden Stellen, wo der fortlaufende chrono-
logische Faden abreißt, dies nicht an einem beliebigen Punkt
in der Mitte des Buches, sondern nur am Ende desselben eintritt.
Das erste bis dritte Buch laufen von 358 bis 361, mit dem
Beginn des vierten wird auf 357 zurückgesprungen und wieder
mit dem Beginn des fünften auf 355. Dies leitet zu dem
Schlüsse, daß die einzelnen Bücher der Ausgabe den einzelnen
Kopialbüchern, in die Libanius die abzuschickenden Briefe
eintrug, genau entsprechen. Denn wären die Buchteilungen
künstlich gemacht, so würden sie gewiß in die Zeitteilungen
hineinschneiden, nicht mit ihnen zusammenfallen. Auch fol-
gendes ist zu beachten. Libanius war als öffentlicher Lehrer
der Rhetorik in Constantiuopel angestellt, siedelte aber unter
dem Vorwand einer Krankheit im J. 354 nach seiner Vaterstadt
Antiochia über, um dort eine Schule zu gründen. Lange Zeit
schwebte die Gefahr über .ihm, durch kaiserlichen Befehl an
den Ort seiner Professur zurückbeordert zu werden, und zahl-
reiche Briefe sind zu dem Zweck an einflußreiche Leute ge-
richtet, damit sie ihm die Erlaubnis, in Antiochia zu bleiben,
1) Als nach dem Tode Julians Aristophanes den Libanius bittet,
ihm seinen Briefwechsel mit dem Kaiser zuzusenden, erhält er add. 151
(1350) die Antwort: inioToXag öh tag ixslvov nQoq ifih xal nQoq ixeivov
ffxag rag fzhv 7t€fjirp(o, zag 6e ov. xgiaei öh kxarsQov earai, zag fxsv
yag ovöhv öeivov (pav^vai, zag 6^ lOiog. Die meisten Stucke müssen
unter den christlichen Regierungen der Folgezeit gefährlich erschienen
sein; denn von den Briefen des Libanius an Julian sind aus dieser Zeit
nur äußerst wenige erhalten.
IL Die beiden Corpora. 21
beim Kaiser erwirken. Dieser „Kampf um die Heimat" durch-
zieht das ganze fünfte Buch, um am Ende desselben seinen
Abschluß zu finden; denn die vier vorletzten Briefe (1278. 1279.
1215. 1280), mit denen zugleich wahrscheinlich auch der letzte
(1035) abgeschickt ist, enthalten Danksagungen an seine Gönner,
daß seiu Verhältnis zu Constantinopel endgiltig gelöst ist. Das
Buch endet also an einem Zeitpunkt, der für das weitere Wirken
des Libanius epochemachend war. Ähnliches gilt auch von dem
ersten Buche. Phasganius, der Oheim des Libanius, war der
Hüter seiner Jugend gewesen und blieb auch in späteren Jahren
der teilnehmende Genosse aller seiner Freuden und Sorgen.
Seiner Mutter war er so teuer, daß, als er starb, der Schmerz
über den Tod des Bruders auch sie nach kurzer Zeit hinraffte.
Und die Todesanzeige des Phasganius (95) beschließt das erste
Buch. Das stille Leben unseres Redners war sehr arm an
bedeutenden Wendungen; wenn zweimal Ereignisse, die für
ihn eine neue Epoche herbeiführten, am Ende eines Buches
stehen, so wird dies kaum Zufall sein. Unter ein Tagebuch
setzt man gerne dort den Schlußstrich, wo man bei einem bedeut-
samen Lebensabschnitt angelangt zu sein glaubt, und nament-
lich abergläubische Leute, wie Libanius einer war, werden dazu
geneigt sein. Jene Hefte aber, in die er seine Briefe fort-
laufend eintrug, waren Tagebüchern nicht unähnlich.
Daß die Kopialbücher einige Streichungen erfuhren, ehe
ihr Inhalt der Öffentlichkeit übergeben wurde, ist oben schon
bemerkt worden. Den Beweis liefern folgende Stellen. Nach
I 32 (44) hat Libanius an Modestus schon fünf Briefe geschickt,
nach IV 78(390) an Thalassius drei, während in den be-
treffenden Reihen an jenen nur zwei I 23(35). 24(36), an
diesen nur einer IV 68 (380) erhalten sind. Doch die ver-
lorenen Stücke waren sicher zum Teil, wahrscheinlich alle,
kurze ZetteP, die als zu unbedeutend weggelassen sind. Dem
entsprechend scheint man die Absicht gehabt zu haben, das
1) Von einem der verlorenen Briefe an Modestus heißt es I 24 (36):
ool d^ avzl Tovtiov yQccfifxaza xal xavO-"* ovt(o fjLucQa, TiQoad-eltjv rf' äv (hq
ov6b nävv xaXa. xi nox* äv ovv sögag, et (jLaxga xe ^v xal xaXa; An
Thalassius schreibt Libanius IV 78 (390), er lüge, wenn er ihn anschuldige,
ihm nicht geschrieben zu haben, da doch schon drei Briefe an ihn ab-
gegangen seien; wohl aber würde seine Klage auf Wahrheit beruhen, wenn
er sich über die Kürze jener Briefe beschwert hätte: i^riv fievxoi xal xb
^o^Bv wg fiLXQOv alxKOfisvov alr]d^€veiv xe oßov xal nXsio) L,rjxeLV.
22 0« Seeck, Die Briefe des Libanius.
VI. Buch mit 113(522) zu schließen, dem letzten Brief von
einigem Umfange; denn hinter ihm steht, wie wir S. 17 ge-
sehen haben: rtXog ßißXtov c. Was der Grund war, daß man
nachträglich doch noch sieben ganz kurze Stücke hinzugefügt hat,
soll später dargelegt werden (S. 24). Aber auch innerhalb der
aufgenommenen Briefe ist manches gestrichen worden, wie sieh
aus folgendem Beispiel ergibt. Nach I 1 (18) hat Anatolius dem
Libanius geschrieben, das Lob, das dieser dem Spectatus ge-
spendet habe, reiche an dessen wirkliche Verdienste noch lange
nicht heran ^ Das erste Buch schließt sich zeitlich an das vierte
an, und hier findet sich denn auch der Brief, auf den jener
Tadel die Antwort sein muß. IV 23 (336) rühmt den Spectatus
und spricht zugleich den Verdacht aus, den Anatolius werde
der Neid auf dessen Leistungen nicht schlafen lassen. Das
weist dieser zurück, indem er jene Lobpreisungen noch nicht
genügend findet. In demselben Briefe, der so beantwortet wurde,
hatte Libanius aber auch angedeutet, daß er durch die Gunst
des Präfecten ein Ämtchen zu erlangen hoffe {ori jcgog öe if^ir/j-
öO^jfier d^ccofiarog; vgl. S. 9). Davon findet sich in IV 23(336)
nichts, wohl aber läßt sich die Stelle nachweisen, wo ursprünglich
eine Bitte dieser Art gestanden haben könnte. Am Schlüsse
des Briefes heißt es nämlich, Anatolius habe bewirkt, daß nur
noch wenige Privatleute übriggeblieben seien, und durch einen
Regen von Anstellungsdekreten viele an die kaiserliche Krippe
geführt. In diesem Zusammenhange konnte Libanius sehr
passend andeuten, daß auch er jenen vielen hinzugefügt zu
werden erwarte. Und wirklich zeigt die betreffende Stelle ein
mangelhaftes Satzgefüge, das auf eine Lücke hinzudeuten scheint:
dfivvov drj flot ta ygafifiara xal yQafpe xi jtaQajtXrjöcov, cj jrdrv
6ri Tivag oXlyovQ löicorag dq)8ig, cog rj rcov ötXroov'^ ejcofißQia jzoX-
Xovg tjrl ti/p ßaötXtx?)v elödyet q)dxvrjv. Durch das cog ist der
letzte Nebensatz sehr ungeschickt an das Vorhergehende an-
geknüpft; doch würde es durchaus passend stehen, wenn die
Stelle ursprünglich besagt hätte: „Gib auch mir ein Amt, tvie
du es vielen andern schon gewährt hast." Und daß Libanius
seine Bitte in dieser Weise motiviert hatte, ergibt sich auch aus
1) "EcptjQ ÜTiexräzov fx&yav ovza xolq tQyoiqj (alxqov yeysvtjad^ai xolq
nao' i/jiov kbyoig.
2) Daß 6k).T0i dasselbe bedeutet, wie das lateinische codicilli, habe
ich bei Pauly-Wissowa IV S. 179 mit Beispielen belegt.
n. Die beiden Corpora. 23
1 66(78): hyto 6e g)iXslö0^at fiev vjto öov jtiörsvcov xal ejteöreXXov
xal ejtTJyyeXov ev jcad-elv, ovöev ahcSv vjteQalQov öov trjv övva/icv,
dlX^ ola jtoZXa xad^ ^fiegav eöJcecQsg d^iocg re 6/iol(Dg xal firj
ToiovToig. In IV 23 (336) ist also jener Ämterbettel ausgefallen,
ofifenbar nicht durch Schreiberversehen, sondern weil Libanius
sich seiner schämte und ihn der Kenntnis der Nachwelt ent-
ziehen wollte. Daß er nicht auch die Parallelstellen in I 1(18)
und I 66(78) getilgt hat, war eine Unachtsamkeit, die um so
leichter erklärlich ist, als er ein so sorgfältiges Vergleichen
seiner Briefe, wie die moderne Philologie es übt, natürlich nicht
erwarten konnte.
Hieraus ergibt sich, daß Libanius die sechs Bücher selbst
der Öffentlichkeit übergeben hat; denn ein fremder Herausgeber
hätte keinen Grund gehabt, jene kompromittierende Stelle zu
tilgen. Auf den Anlaß der Publikation läßt sich daraus schließen,
daß ihre spätesten Teile dem Frühling 361 angehören. Sie
endet also in der Zeit, wo Julian zum Augustus erhoben war
und man seinem Entscheidungskampfe gegen Constantius ent-
gegensah. Mit jenem wechselte Libanius schon seit Jahren
Briefe und wußte, daß der junge Herrscher auch diese kleinen
Erzeugnisse seiner Muse glühend bewunderte. Er konnte ihm
also kein passenderes Geschenk machen, als wenn er ihm bei
seinem siegreichen Einzug in Antiochia, den man in kurzem er-
warten konnte, die Briefsammlung überreichte. Doch dazu mußte
sie schon von langer Hand vorbereitet sein ; denn Bücherschreiber
waren so schwer zu bekommen, daß die Ausgabe eines Werkes
von einigem Umfang immer lange Monate erfordertet Mithin
konnte die Sammlung nicht bis zu der Zeit weitergeführt werden,
wo Julian in Antiochia eintraf, sondern mußte schon ab-
geschlossen und den Schreibern übergeben sein, während er noch
in weiter Ferne war. Und wenn sie mit dem Jahre 355 begann,
in dem er zum Caesar erhoben wurde, so lag darin eine feine
Schmeichelei: es war sein „Saeculum", dessen epistolographische
Früchte ihm überreicht wurden. Freilich stammten die ältesten
Briefe der Sammlung schon aus dem Frühling 355, während
er erst im Spätherbst den Purpur empfangen hatte; aber inner-
halb des einzelnen Kopialbuches zu bestimmen, was darin noch
1) Libanius schreibt an Bacchius über zwei neue Reden VI 1 1 1 (520) :
Tibfi^pofiev ccfjUpOTSQag avxixa. zb rf' j^atTixa^^ nag^ rifitv ovo fjt^veg' roaavtrj
Tiq ä(pd'Ovia yQa<peofVy "va fit] Xsyo) mtaviq.
24 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
vor das Caesareiitum des Julian falle, war kaum Libanius selbst,
geschweige denn sein kaiserlicher Gönner imstande. So wurden
ihm denn die sechs Bücher vorgelegt, die den sechs Jahren seiner
Herrschaft ungefähr, wenn auch nicht ganz genau, entsprachen.
Daß dies die Entstehung der Hauptmasse unseres Corpus ist,
halte ich für sehr wahrscheinlich, obgleich es sich durch Zeug-
nisse nicht belegen läßt.
Hieraus erklärt es sich wohl auch, warum man dem sechsten
Buche nach seinem Abschluß noch jene sieben kleinen Zettelchen
angehängt hat (S. 17). Denn wollte man die Sammlung dem
Kaiser darbringen, so durfte von denjenigen Briefen, die an ihn
selbst gerichtet waren, natürlich keiner fehlen, und einer davon
befindet sich in jenem Nachtrag: VI 116(525). Daß auch noch
die sechs andern Briefchen mitgekommen sind, mag ein Ver-
sehen des Schreibers sein, dem vielleicht nicht deutlich genug
angegeben war, in welchen Grenzen sich das Anhängsel halten
sollte, und da VI 119 (528) noch ein Brief mit 'lovhapcp über-
schrieben ist, mochte er auch diesen auf den Kaiser beziehen
und sich dadurch veranlaßt sehn, ihn nebst seiner ganzen Um-
gebung der Sammlung hinzuzufügen.
Von der zweiten Hauptmasse unseres Corpus schließt sich
die erste Hälfte app. 1 — 226(530 — 759) zeitlich an die Samm-
lung des Jahres 361 an und reicht bis zum Frühling 363, d. h.
bis zum Beginn des Perserkrieges. Sie dürfte herausgegeben
sein, während Julian im Felde stand. Hatte er die erste De-
dikation freundlich aufgenommen, so lag es nahe, ihn bei seinem
erhofften Siegeseinzug in Antiochia mit einer zweiten, ähnlichen
zu begrüßen. Da aber diese neue Sammlung nur wenig über
200 Briefe enthielt, konnte Libanius eine Bucheinteilung hier
für überflüssig halten.
Die Fortsetzung dieser Masse app. 227— 498(760— 1030)
umfaßt die Jahre 388 — 393, reicht also wohl bis an den Tod
des Libanius. Denn er war 3J4 geboren, und daß er sein neun-
undsiebzigstes Lebensjahr überschritten habe, ist zwar möglich,
aber doch kaum wahrscheinlich. Konnten wir bei den bisher
besprochenen Teilen des Corpus in dem Verfasser auch zugleich
den Herausgeber vermuten, so werden diese 272 Briefe erst aus
seinem Nachlaß veröffentlicht sein. Man tat dies, indem man
eine vervollständigte Neuausgabe der Sammlung von 363 schuf.
Diese wurde einfach abgeschrieben und ihr der Inhalt der
IL Die beiden Corpora. 25
spätesten Kopialbüeher ohne bemerkbare Scheidung angehängt.
Daß dabei eines jener Bücher übersehen wurde oder nicht auf-
zufinden war und so zwischen dem Winter 388 und dem Sommer
390 in der Korrespondenz unseres Redners eine große Lücke
blieb, ist, wenn die Sammlung in dieser Weise erweitert wurde,
leicht begreiflich.
Eine andere Quelle müssen die 17 Briefe haben, welche
der Sechsbüchersammlung vorangehn ; denn da sie nicht chrono-
logisch geordnet sind, dürften sie kaum den Kopialbüchern des
Autors entnommen sein. Wahrscheinlich entstammen sie einer
Nachlese, die man bei den Empfangern der Briefe oder deren
Erben gehalten hat. Derjenige, welcher die sechs Bücher mit
den 498 Briefen des Appendix zu einem Corpus vereinigte, wird
wohl anch jene kleine Vervollständigung desselben zusammen-
getragen und seiner Ausgabe vorausgeschickt haben.
Das kleinere Corpus, mit dem wir uns bis jetzt beschäftigt
haben, zeigte nur insofern eine selbständige Tätigkeit seines
Herausgebers, als er die zwei großen Massen vereinigt, vielleicht
auch die ersten 17 Briefe gesammelt und ihnen hinzugefügt
hatte. Doch ließ er die Bucheinteilung bestehen, wo er sie vor-
fand, führte sie aber nicht in diejenige Reihe ein, der sie fehlte.
Er verzichtete also in seinem Corpus auf Gleichförmigkeit, wo-
raus man schließen darf, daß er die Originalausgaben der beiden
Massen, aus denen er es zusammensetzte, recht genau in ihrer
ursprünglichen Gestalt bewahrt hat. Anders der Redaktor des
großen Corpus, das uns durch den Vaticanus 83 erhalten ist.
Er teilte alle Briefe, die ihm zu Gebote standen, in sechs Bücher
ein und wies jedem mit Ausnahme des letzten, für das die Zahl
nicht mehr reichte, genau dreihundert Stücke zu. Er ist also
willkürlicher mit dem überlieferten StofiPe verfahren, und was
er geschaffen hat, erweist sich schon hierdurch als schlechtere
Quelle. Im folgenden geben wir den Inhalt dieses Corpus in
seiner Reihenfolge, wobei wir die Nummern derjenigen Stücke,
welche zum zweitenmal wiederkehren, durch fetten Druck aus-
zeichnen.
Buchl: 1—5. 8—14. 18—27. 29. 30. 684. 42. 44. 1014.
46-93. 95—258. 551. 259—313. 31. 542. 544. 549. 552—555.
Buch H: 1003—1005. 418. 458. 460. 468. 479. 481. 502.
M. 530—532. 541. 543. 545. 546. 32—41. 43. 547. 548. 550.
557-644. 646. 645. 647—668. 670. 671. 1588. 672a— 683.
26 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
685— 732b. 1015. 734—762. 765—767. 769. 770. 1029. 772—
779. 908. 781—787. 1024. 789—800. 819. 866. 1006. 877. 881.
811. 808. 669. 733. 763. 764. 771. 780. 788. 862. 868. 870.
887. 889. 892. 899. 903. 907. 909. 969. 1007.
Buch III: 314—413. 1229. 1189. 1230—1235. 1184. 1236.
1197. 1201. 1194. 1191. 1237. 1238. 1192. 1190. 1239. 1200.
1031. 1240. 1241. 1083. 1032. 1085. 1242. 1243. 1187. 1033.
1034. 1244—1253. 1198. 1254. 1193. 1255—1258. 1199. 1259—
1262. 1195. 1109. 1263. 1196. 1264—1267. 1136. 1268. 1269.
1134. 1270—1273. 1135. 1274. 1088. 1275— 1277 a. 1225.
1277b. 1278. 1279. 1215. 1280. 1035. 1281. 1036a. 1282. 1185.
1283. 414. 415. 1603. 416. 525. 768a. b. 538. 6. 7. 417. 419—
457. 459. 461—467. 469—475. 477. 478. 480 (mit der Über-
schrift von 479). 482. 484—501. 503—505. 507—523. 529. 526.
524. 527. 528.
Buch rV: 1284—1289. 1137. 1 138. 1290. 1206. 1291—1293.
1036 b. 1294. 1295. 1037. 1160—1162. 1128. 1296. 1163—1165.
1297. 1298. 1167. 1155. 1299. 1300. 1038. 1168. 1132. 1169.
1166. 1096. 1170. 1153. 1117. 1039. 1099. 1301. 1139. 1115.
1302. 1100. 1303. 1304. 1171. 1172. 1098. 1305. 1306. 1130.
1308.1116. 1124. 1309. 1129. 1310—1312. 1091. 1313—1318.
1040. 1141. 1319. 1320. 1173. 1140. 1321. 1102. 1174. 1322.
1094. 1121. 1142. 1041. 1175. 1092. 1042. 1207. 1120. 1123.
1323. 1176. 1089. 1177. 1178. 1043. 1179. 1324. 1325. 1208.
1228. 1095. 1326. 1327. 1044. 1328. 1186. 1329. 1211. 1219. 1143.
1086. 1180. 1330. 1114. 1221. 1181. 1131. 1118. 1127. 1331.
1107, 1125. 1093. 1045. 1332. 1097. 1333—1338. 1214. 1339—
1346. 1126. 1347. 1046—1048. 1348—1351. 1049. 1352—1358.
1050. 1359—1363. 1154. 1364. 1365. 1051. 1366—1369. 1133.
1370—1376. 1111. 1377. 1103. 1378—1382. 1202. 1213. 1383—
1387. 1101. 1388—1405. 1119. 1112. 1406. 1110. 1407—1412.
1122. 1413. 1052. 681. 1414. 759. 1415—1417. 1113. 1418.
1419. 1144. 1053. 1212. 1420. 1157. 1158. 1421a— 1424. 1084.
1425—1440. 1105. 1441. 1145. 1442—1452. 1054. 1453. 1055.
1183. 1454. 1217. 809. 810. 997—999. 854. 1008. 1026. 992.
835. 838.
Buch V: 1456—1458. 1209. 1459—1461. 1058. 1462. 1463.
1057. 1464. 1465. 1056. 1466—1469. 1146. 1470—1473. 1059.
1147. 1474. 1475. 1060. 1148. 1061. 1062. 1476. 1063. 1218.
1064. 1065. 1477. 1066. 1067. 1478. 1069. 1479. 1070. 1480—
n. Die beiden Corporu. 27
1493. 1071. 1494—1500. 1072. 1501—1506. 1073. 1507—1514.
1074. 1515—1517. 1076. 1077. 1518—1523. 1223. 1524—1529.
1216. 1530. 1531. 1090. 1532. 1078. 1533—1537. 1106. 1538.
1539. 1079. 1080. 1540—1543. 1222. 1149. 1544. 1081. 1150.
1546—1550. 1082. 1551. 1552. 1151. 1553—1555. 1152. 967.
1556. 85. 88. 108. 184. 189. 146. 148. 169. 160. 301. 801. 802.
43. 45. 803—807. 812—818. 820—834. 836. 837. 839—851.
853. 855—861. 863. 863—865. 867. 869. 870. 871—875. 878—
880. 882—886. 887. 888. 1011. 890. 891. 893. 893—898. 1013.
900-902. 908. 904—906. 1010. 1012. 910—927. 929—964.
Buch VI: 965. 966. 968. 1017. 970—991. 1009. 993—996.
1000—1002. 1022. 1023. 1027— 1028b. 1016. 556. 1019. 927.
1160. Das Fragment, welches Wolf in der Note zu 1556 ab-
druckt. Dann folgt die Überschrift: 'ExiOroXal dfioißalai rov
ILiydXov xal öog)ov BaöcZelov xal Aißavlov rov öo^iötov: 1580
-1587. 1601. 1592—1600. 1589—1591.
Diese Briefmasse beruht nicht auf einheitlicher Überlieferung,
sondern ist, wie sich deutlich erkennen läßt, aus mindestens drei
Quellen zusammengeflossen.
1. Die ersten drei Bücher bestehen ganz, die übrigen teil-
weise aus Briefen, die sich auch im kleineren Corpus finden.
Für deren Herkunft ist es entscheidend, daß der Vaticanus gleich
im Anfang von 27 auf 29 überspringt. Denn an dieser Stelle
befindet sich im Vossianus eine Lücke, durch die sechs Briefe
ganz oder zum Teil verloren sind (8. 15), und was Wolf als 28
bringt, setzt sich aus Fragmenten des ersten und des letzten der-
selben zusammen, die in ihrer Abgerissenheit keinen verständ-
lichen Sinn ergeben, also von einem denkenden Abschreiber mit
Pag und Recht weggelassen werden konnten. Da nun jene Lücke
nicht etwa aus einer verlorenen Urhandschrift herübergenommen,
sondern erst im Vossianus selbst durch Ausfall eines Blattes
entstanden ist, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß der
Taticanus, der sie mit ihm gemein hat, teilweise aus ihm ge-
flossen ist, aber zu einer Zeit, wo die Quaternionen, mit denen
der größte Teil des fünften und der Anfang des sechsten Buches
verloren ging, noch in ihm erhalten waren. Ob für die Briefe
des kleineren Corpus noch andere Quellen herbeigezogen sind,
muß eine genauere Untersuchung des Textes lehren; daß der
Vaticanus einige davon zweimal bringt, ist für sich allein kein
genügender Beweis. Denn bei der Willkürlichkeit, mit der er
28 Ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
zahlreiche Stücke des Vossianus überspringt, um sie an eine
spätere Stelle zu setzen, waren Konfusionen unvermeidlich, und
diese konnten leicht dazu fähren, daß auch aus derselben Hand-
schrift mehreres doppelt abgeschrieben wurde.
2. Der Briefwechsel mit Basilius, der den Schluß des
Vaticanus bildet, hat seine besondere Überlieferung, über die ich
nicht näher unterrichtet bin. Auf was für eine Art von Hand-
schrift er zurückgeht und ob diese noch erhalten ist, vermag
ich daher nicht anzugeben.
3. Der größte Teil des IV. und V. Buches und ein Brief-
fragment aus dem VI.^ fehlen im kleineren Corpus, müssen also
aus anderer Quelle entlehnt sein. Was der Vaticanus hier neues
bietet, sind ausschließlich Briefe, die später sind, als der Beginn
des Perserkrieges, und früher, als der Aufstand des Procopius,
die also den drei Jahren 363. 364. 365 angehören und sich über
einen Zeitraum von etwa zwei Jahren erstrecken (Sommer 363
bis Anfang 365). Wir sahen schon oben, daß Libanius in den
Jahren 361 und 363 zwei Briefsammlungen veröffentlicht hatte ;
danach ist es nicht unwahrscheinlich, daß er ihnen im Jahre 365
eine dritte hinzufügte und daß eine Abschrift derselben von dem
Schreiber des Vaticanus benutzt ist.
In dem, was er dem Bestände des Vossianus hinzugefügt
hat, sondern sich zeitlich drei große Massen, von denen die erste
in der Hauptsache — denn einzelne Briefe machen Ausnahmen —
den Zeitraum vom Winter 363/4 bis zum Winter 364/5 umfaßt,
die zweite dem Jahre 363 angehört, die dritte dem Jahre 365.
Wie weit innerhalb dieser Reihen die chronologische Ordnung er-
halten sein kann, muß zunächst nach der Art der Handschrift
untersucht werden, wozu uns ihr Verhältnis zu dem kleineren
Corpus die passendste Handhabe bietet. Da finden wir denn, daß
aus diesem das zweite und das fünfte Buch ganz unverändert in das
erste und das dritte des Vaticanus herübergenommen sind. Aus
dem vierten ist zwischen 353 und 354 ein Brief (1590) weg-
gelassen, offenbar aus demselben Grunde, aus dem er auch in
der Wolfschen Ausgabe an dieser Stelle beseitigt ist. Er kehrt
nämlich in der Korrespondenz mit Basilius wieder und findet im
Zusammenhange derselben eine passendere Stelle. Im dritten
Buche des kleinen Corpus ist zwischen 258 und 259 aus dem
1) Den Brief 1160 erwähne ich nicht, da er aus dem IV. Buche im
VI. nur wiederholt ist.
n. Die beiden Corpora. 29
Appendix 551 eingeschoben. Die Ursache liegt in dem Inhalte
dieses Briefes. Er erzählt nämlich von einer Schandtat, die ein
gewisser Lucianus verübt hat, und 259 ist von der Reue eines ganz
anderen Lucianus die Rede. Der Redaktor des Vaticanus aber hat
offenbar die beiden Homonymen identificiert, und weil sich ihm
daraus ein innerer Zusammenhang zwischen 551 und 259 zu er-
geben schien, diese beiden Briefe nebeneinander gestellt. Wir
haben es also hier mit einem denkenden Schreiber zu tun, und
für die Überlieferung ist diese Art bekanntlich die gefährlichste.
Haben jene vier Bücher teils gar nicht, teils wenig gelitten, so
sind das erste und das sechste schon viel schlimmer zerrüttet, am
schlimmsten aber der Appendix. Doch bleiben Reste der ur-
sprünglichen Ordnung noch überall bemerkbar, wenn sie auch
durch zahlreiche Umstellungen gestört ist. Hiernach dürfen wir
ein entsprechendes Verhältnis wohl auch bei den Briefen voraus-
setzen, die im kleineren Corpus fehlen, und die Einzelunter-
suchung wird diesen Schluß bestätigen. Sie wird uns zeigen,
daß die chronologische Folge sehr oft unterbrochen ist, aber
ihre Reste doch stets erkennbar bleiben. So ist denn auch
die Datierung hier zwar in manchen Fällen viel minder sicher
und genau, als bei dem Inhalt des Yossianus; doch sehr weit
kann sie schon deswegen nicht fehlgehen, weil ja die fraglichen
Briefe alle in den kurzen Zeitraum von 363 bis 365 ein-
geschlossen sind.
Bei der Wichtigkeit, welche die überlieferte Reihenfolge der
Briefe für unsere Untersuchung hat, konnten wir im Folgenden
die oft fehlerhafte Numerierung der Wolfschen Ausgabe nicht
beibehalten; doch haben wir ihre Ziffern überall in Klammern
angemerkt. Soweit das kleinere Corpus reicht, halten wir uns
durchgängig an die handschriftlich überlieferten Nummern (S. 15)
und bezeichnen dabei die außerhalb der Buchteilung stehenden
Stücke, die ihr vorangehen, als pr(aemissa), die ihr folgen, als
(ipp(endix). Dagegen konnte bei denjenigen Briefen, die nur
im größeren Corpus erhalten sind, die Numerierung nicht als
echte Überlieferung gelten. Wir haben sie daher in der Reihen-
folge, wie sie im Vaticanus 83 stehen, einfach durchgezählt und
führen sie als add(itamenta) an. Unter die gleiche Rubrik setzen
wir am Schlüsse auch noch den einen Brief, der in beiden
Corpora fehlt und von Förster (Jahrb. f. Philol. 113 S. 494) ver-
öffentlicht ist.
30 Ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
Zum Schlüsse haben wir noch über den Briefwechsel mit
Basilius zu reden, den wir für sich numeriert und durch die Ab-
kürzung ad Bas, bezeichnet haben. Obgleich er im Vaticanus 83
mitenthalten ist, stammt er doch ofiFenbar aus anderer Quelle,
als der Rest unserer beiden Corpora. Denn während diese sonst
ausschließlich Briefe des Libanius selbst bringen, stehen in ihm
auch die Antworten des Basilius. Er kann also nicht aus den
Kopialbüchern unseres Redners oder doch nicht aus diesen
allein geschöpft sein und zeigt daher auch nicht die chrono-
logische Anordnung, die ihnen eigentümlich war. Die kleine
Sondersammlung, welche ihn enthält, besteht aus 25 Briefen:
1580 — 1604; denn der sechsundzwanzigste 1605 ist ihr erst von
Wolf aus dem Bestände des Vossianus hinzugefügt. Er ist zwar
auch an Basilius gerichtet, fehlt aber in jener Sammlung, woraus
sich ergibt, daß sie die Korrespondenz des Libanius mit dem
Bischof von Caesarea nicht vollständig enthält. Ein künftiger
Herausgeber würde natürlich die Verpflichtung haben, sie ebenso
drucken zu lassen, wie sie gegen Ende des vierten Jahrhunderts
zuerst dem Lesepublikum mitgeteilt wurde; d. h. er müßte die
25 Briefe, welche sie ursprünglich bildeten, in der überlieferten
Reihenfolge vorlegen und dürfte sich nicht scheuen, die drei
Stücke, welche auch durch die Kopialbücher des Libanius er-
halten sind, ad Bas. 9 = app. 147 (1588), ad Bas. 11 = IV 41
(1590), ad Bas. 24 = VI 8 (1603), zweimal zu bringen, das eine
Mal mit dem Vossianischen Corpus, das andere Mal innerhalb
der kleinen Basiliussammluug. Denn die Erhöhung der Druck-
kosten durch 2 — 3 Seiten Text kommt nicht in Betracht gegen-
über dem Vorteil, den es der philologischen Wissenschaft bringt,
wenn wir die antiken Ausgaben des Libanius in einer Gestalt
wiedererhalten, die ihrer ursprünglichen möglichst nahe kommt.
Gegen die Echtheit der Basiliuskorrespondenz sind schon
früh Zweifel erhoben; doch die besten Kenner jener Zeit,
Tillemont und Sievers, haben sie mit Recht zurückgewiesen.
Wenn wir noch einmal auf die Frage zurückkommen, so ge-
schieht es erstens, weil das urteil dieser hohen Autoritäten noch
keineswegs die Anerkennung gefunden hat, die ihm zukommt,
zweitens weil unsere bisherigen Untersuchungen einige neue
Momente ergeben haben, die auch für diesen Gegenstand von
Wichtigkeit sind. Denn wenn es feststeht, daß die Quelle des
Vossianus auf die eigenen Kopialbücher des Libanius zurückgeht.
n. Die beiden Corpora. 31
80 ist bei den Briefen, welche auch diese Handschrift enthält, die
Echtheit bewiesen, und doch sind es gerade diese Briefe ge-
wesen, welche Maranus die scheinbarsten Gründe zur Anfechtung
der Sammlung dargeboten haben: Migne G. 29 8. CLIX.
Er nimmt daran Anstoß, daß drei Briefe sich in derselben
finden, welche die Korrespondenz zu eröffnen scheinen. 24 (1603)
schreibt Libanius, Basilius habe es ihm nicht übel genommen,
daß er ihm nicht zuerst geschrieben habe, 11 (1590), er bedürfe
mehr der Entschuldigung, daß er nicht schon lange mit dem
Schreiben begonnen habe, als daß er es jetzt endlich tue. Doch
nach seiner Stellung innerhalb des Vossianischen Corpus ist
24 = VI 8 im Sommer 356 abgeschickt, 11 = IV 41 im Sommer
358, und dazwischen finden sich keine andern Briefe an Basilius.
Wenn aber der Briefwechsel volle zwei Jahre unterbrochen war,
80 ist es ganz natürlich, daß sein Wiederbeginn den Charakter
einer neuen Eröffnung hat. Noch weniger gibt es zu Zweifeln
Grund, daß 2(1581) Libanius auf den Vorwurf, er habe des
Basilius ganz vergessen, nicht durch den Verweis auf seine
früheren Briefe antwortet. Denn da unsere Corpora erst mit
dem Jahre 365 abbrechen und der letzte Brief an Basilius, der
sich in ihnen findet, 9= app. 147(1588), aus dem Jahre 362
ist, 80 scheint diesmal sogar ein dreijähriges Schweigen die
Korrespondenz unterbrochen zu haben. Und gerade diese drei
Briefe, die Maranus als die am meisten verdächtigen betrachtet,
enthalten auch abgesehen von ihrer äußeren ßeglaubigung eine
Anzahl historischer Nachrichten, die jeden Zweifel an ihrer
Echtheit ausschließen.
Aus dem ältesten dieser Briefe (24), der noch dem J. 356
angehört, erfahren wir, daß Alcimus nach Rom gereist ist und
für die Zeit seiner Abwesenheit die Leitung seiner Schule dem
Basilius übergeben hat. Jener ist uns auch aus andern Quellen
als Lehrer der Beredsamkeit in Nicomedia bekannt (s. unten).
Von diesem steht es fest, daß er seine Studien in Athen bis
Ende 355 oder Anfang 356 fortsetzte und dann zeitweilig als
rhetorischer Lehrer wirksam war: Migne 29 p. XII. Im Ein-
gange des Briefes wird Basilius glücklich gepriesen, daß er sich
wieder in demselben Kreise befinde, in dem er früher mit
Libanius gemeinsam so schöne Tage verlebt habe, und wirklich
ist dieser fünf Jahre lang, die er immer zu den glücklichsten
seines Lebens rechnete, in Nicomedia als Lehrer tätig gewesen:
32 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
Sievers S. 53, und nach 21(1600) war Basilius sein Schüler.
Dies letztere bestätigen uns Socrates IV 26, 6 und Sozomenus
VI 17, 1, nur verlegen sie sein Studium durch einen nahe-
liegenden Irrtum nach Antiochia. Doch daß er die Schule unseres
Redners weder hier, noch, wie man gewöhnlich annimmt, in Con-
stantinopel besuchte, sondern in Nicomedia, findet noch eine
andere Bestätigung.
Nach dem spätesten unserer drei fraglichen Briefe 2(1581),
der um 365 oder bald nachher geschrieben sein dürfte, hat
Basilius die Schule des Libanius verlassen, um nach Athen zu
gehen, und auch den Celsus dazu überredet. Daß beide gleich-
zeitig dort gewesen sind, läßt sich sicher erweisen. Denn während
der kurzen Zeit, die der spätere Kaiser Julian im J. 355 in Athen
zubrachte, verkehrte er sowohl mit Celsus, als auch mit Basilius :
Amm. XXII 9, 13. Migne G. 29 S. XII. Nun war aber auch
Celsus Schüler des Libanius, aber nicht in Antiochia oder Con-
stantinopel, sondern in Nicomedia: app. 129 (654). Um die Echt-
heit dieses Briefes weiter zu bestätigen, kommt noch die Er-
wähnung des Pirminus hinzu, der uns auch sonst wohlbekannt
ist (s. unten). Und sowohl seine Heimat, als auch sein Alter
stimmt zu dem sonst Überlieferten. Denn daß er Cappadocier
war, steht auch app. 435 (968), und wenn er ad Bas. 2(1581)
um das Jahr 365 als junger Mann erscheint, der seine Hochzeit
herbeisehnt, so paßt dazu sehr gut, daß er im J. 404 noch am
Leben war: Joh. Chrys. ep. 80 = Migne G. 52 S. 651.
Wenden wir uns nun dem Briefe 11(1590) zu, der dem
Jahre 358 angehört, also zeitlich zwischen den eben besprochenen
in der Mitte steht, so hat Maranus ohne allen Grund aus ihm
herausgelesen, daß Libanius den Basilius als seinen Mitschüler
bezeichne. Denn wenn er ihn um Belehrung über Homer bittet,
so ergibt sich daraus nicht, daß Basilius ihm gleichalterig oder
gar älter war, sondern nur, daß er sich eingehender mit dem
Dichter beschäftigt hatte. An historischen Tatsachen, die eine
Prüfung zulassen, bietet der Brief weiter nichts, als daß, kurz
bevor er geschrieben wurde, jene beiden sich häufig im Hause
des Strategius ßv ^^rgarf^yiov) gesehen hatten, und dies paßt vor-
trefflich in die Zeitverhältuisse. Denn im Jahre 358 residierte
Strategius als Praefect des Orients in Antiochia, und Libanius
stand mit ihm im freundschaftlichsten Verkehr (s. unten). Basilius
aber bereiste, ehe er sich ganz dem geistlichen Leben widmete.
IL Die beiden Corpora. 33
die Klöster von Syrien und Aegypteu, und das zwar zu einer Zeit,
wo Athanasius dort nicht zu finden war: Migne G. 29 S. XIV.
Nun war dieser im Jahre 356 durch Georgius von seinem Bischofs-
stuhle verdrängt und hielt sich versteckt, bis er durch Julian seine
Stellung zurückerhielt und am 21. Februar 362 wieder Besitz
von seiner Diöcese ergriff: Larsow, Die Festbriefe des h. Atha-
nasius 8. 39. Wenn also Basilius im Jahre 358 nach Antiochia
kam, um von hier nach Aegypten weiterzureisen, so war er nicht
in der Lage, dort die Bekanntschaft des Athanasius zu machen.
Und der Brief, von dem wir hier zu reden haben, steht mit
einem andern IV 40 (353), der die Adresse des Dux Aegypti
Sebastianus trägt, im Vossianus zusammen. Nach der Regel,
die dieses Corpus beherrscht (S. 4 ff.), ist es also mehr als wahr-
scheinlich, daß er gleichfalls nach Aegypten gerichtet w^ar. Im
Jahre 361 kommt dann Basilius zum zweiten Mal nach Antiochia,
hält sich hier aber nur ganz kurzeZeit auf: app. 33 (1605). Offenbar
passierte er-die Stadt auf der Rückreise nach Cappadocien.
Sehr eigentümlich ist das Verhältnis der beiden Redak-
tionen von 1588 Wolf, von denen sich die eine in der Basilius-
sammlung 9, die andere im Vossianus app. 147 findet. In der
letzteren hat. der Brief die folgende Gestalt: ^lovXimm avro-
'/.QaroQi. Ei xavta yXmxrrjQ (XQyoTtQag, tig av di/g avTf)r dxo-
vmv; dXXa öov /ihr sv reo örofiatt Xoyojv oIxovöl Jtr/yal xQeir-
TovQ i] öelöß-at sxiQQofjg ' rjfielg 6* ijv fif) xad'^ 7]fctQar dQdo)-
Hhd-a, Xebisrat Ciyav, [xov Xoyov 6e ^fjrslg fiev tQn^ior ßotji^^ov
Xaßstv ' xal dia xovro öot IlQlöxog 6 xaXog (/tXXec ' dr/ov de
oficog ' jtdvTiac, ori av yrcjig, ötsQ^ofierJ. In der Basilius-
sammlung finden sich mehrere Varianten, auf die wir hier nicht
einzugehn brauchen; wichtig aber ist, daß der Schluß, soweit
wir ihn eingeklammert haben, fehlt und daß in der Adresse,
wie sich von selbst versteht, der Name des Kaisers Julian durch
den des Basilius ersetzt ist. Daß der Brief in der umfang-
reicheren Redaktion des Vossianus echt ist, kann nicht be-
zweifelt werden ; denn er enthält die Antwort auf ein noch er-
haltenes Schreiben des Julian: ep. 3. Nun kommt es aber in
jener Zeit auch sonst vor, daß man sich seine Korrespondenz
erleichtert, indem man gleichlautende Briefe an verschiedene
Personen schickt: Seeck, Symmachus p. XXIII. Und wenn in
unserem Falle gerade die Sätze getilgt sind, die sich auf die
Abreise des Priscus und die Übersendung einer Rede beziehen,
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 3
34 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
SO sehe ich darin ein ganz sicheres Zeichen, daß die Um-
gestaltung des Briefes von Libanius selbst herrührt. Denn wie
hätte ein späterer Fälscher wissen sollen, daß diese Stelle in
einen Brief an Basilius nicht hineingehörte? Damit aber ist
auch die Echtheit von 10(1589) erwiesen; denn offenbar ist
9(1588) die Antwort darauf. In dieser Zeit pflegt eben der
Inhalt der Korrespondenzen so allgemein und nichtssagend zu
sein, daß dieselbe Lobhudelei mit ganz geringen Veränderungen
ebensogut einen Brief des Julian wie einen ganz anderen Brief
des Basilius beantworten konnte.
Ad Bas. 4(1583) wird Alypius Neffe des Hierocles genannt.
Dies ist sonst nirgends überliefert; wohl aber wissen wir, daß
jener Alypius einen Sohn namens Hierocles besaß: IV 14(327).
add. 282(1054). Amm. XXIX. 1, 44, und da es zu jener Zeit sehr
üblich war, den Sohn nach dem Oheim zu benennen, ist dies Be-
stätigung genug. Alypius befindet sich in Antiochia, als Basilius
schon Bischof ist, d. h. nicht vor dem J. 370, und um das J. 372
wird ihm dort der Prozeß gemacht: Amm. a. O. Ist aber ad
Basil. 4(1583) echt, so müssen es auch 3(1582), 5(1584) und
()(1585) sein; denn von diesen vier Briefen ist jeder folgende die
Antwort auf den vorhergehenden.
Ad Bas. 17—20(1596—1599) beziehen sich auf eine Rede
des Libanius, die noch erhalten ist. Das würde an sich nicht
viel beweisen, weil auch ein Fälscher sie gelesen haben könnte.
Wenn aber nicht nur in diesem Punkt, sondern in allem
Tatsächlichen, was überhaupt eine Prüfung duldet, die Basilius-
korrespondenz sich zuverlässig erweist, so steht damit ihre Echt-
heit außer jedem Zweifel. Denn daß ein Fälscher, der eine
ganze Anzahl chronologischer und historischer Daten bringt, sich
in ihnen keine einzige Blöße geben sollte, ist ausgeschlossen.
in. Verzeichnis der Adressaten.
Für die Zeitbestimmung der Briefe sind natürlich die Schick-
sale der Adressaten, namentlich die Daten ihres Todes und ihrer
Ämter und Würden, eines der wichtigsten Kennzeichen. Außer-
dem mußte besondere Sorgfalt auf die Feststellung ihrer Heimat
oder ihres Wohnortes verwandt werden, weil der gleiche Be-
stimmungsort nebeneinanderstehender Briefe verrät, daß sie
III. Die Adressaten: Ablabius. Abureius. 35
demselben Boten zur Bestellung übergeben, also gleichzeitig ab-
geschickt sind. Große Schwierigkeiten erwuchsen dieser Unter-
suchung durch die zahlreichen Homonymen, die sich oft nur
vermutungsweise, mitunter auch garnicht voneinander scheiden
lassen. Um sie wenigstens einigermaßen zu überblicken, haben
wir nicht nur die wirklichen Adressaten, sondern auch die-
jenigen, welche mit ihnen den Namen gemein haben und der
Zeit des Libanius angehören, hier behandeln müssen. Nur die
geistlichen Personen sind zum größten Teile beiseite gelassen
worden; denn erstens war es nicht eben wahrscheinlich, daß
der heidnische Redner mit einer großen Zahl von ihnen in
Korrespondenz gestanden habe, zweitens hätte ihre Aufnahme
den Umfang dieses Buches, der ohnehin schon über meine ur-
sprüngliche Absicht weit hinausgewachsen ist, noch beträchtlich
vermehrt. Diese Rücksicht hat mich auch bewogen, die Gründe,
aus denen ich die einzelnen Homonymen voneinander geschieden
habe, gegen das Ende dieses Verzeichnisses kürzer zu be-
handeln, als am Anfang desselben. Die Methode, nach der ich
hier verfahren bin, kann man an den ersten Artikeln prüfen;
für die späteren muß ich um das Vertrauen bitten, daß ich sie
mit der gleichen Sorgfalt angewandt, wenn auch nicht mit der
gleichen Ausführlichkeit dargelegt habe. Die Liste ist alpha-
betisch geordnet, und zwar nach der lateinischen Schreibung der
Namen {ae für ai, c für Je usw.). Denn bei der großen Zahl *
hybrider Bildungen, die dieser Zeit eigentümlich sind, hätte eine
orthographische Scheidung der lateinischen und der griechischen
Namen, von den germanischen und persischen ganz abgesehn,
sich kaum reinlich durchführen lassen.
Ablabins I. Lehrer der Beredsamkeit in Galatien, später
novatianischer Bischof von Nicaea: Pauly-Wissov/a I S. 103. Au
ihn in den J. 390 und 391 gerichtet app. 308(839). 402(935).
IL Der Zeit nach muß von ihm der Ablabius verschieden
sein, der im J. 356 Briefe des Caesars Julian aus Gallien nach
Antiochia bringt: VI 10 (1035).
Abarelas. Lehrer der Beredsamkeit, wahrscheinlich in
Arabien, da von ihm erwartet wird, er werde dem Bonus, der
diese Provinz verwaltet hatte, einen Panegyricus halten: app.
422 (955). Als im J. 388 app. 403 (936) an ihn gerichtet wurde,
stand er in der dxfjuj, war also nicht vor der Mitte des 4. Jahrh.
geboren.
36 ■ ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Abargius. Cappadocier aus Caesarea: Basil. ep. 75. 19G
= Migne G. 32 S. 449. 709. Christ: Basil. ep. 75. Im J. 371
nahm er am Hofe des Valens eine so hohe Stellung ein, daß
seine Würde der ganzen Welt bekannt war: Basil. ep. 75. Er
wird also wohl schon damals zu den viri illustres gehört haben.
Praefectus Orientis war zu jener Zeit Modestus (s. unten), Magister
officiorum Sophronius: Basil. ep. 76. 32. 177, und da Aburgius
Basil. ep. 33 gebeten wird, für Gregor von Nazianz sich bei dem
Comes sacrarum largitionum zu verwenden, kann er auch dessen
Amt nicht bekleidet haben. Danach scheint er Quaestor oder
Comes rerum privatarum gewesen zu sein. Später heißt es
von ihm, er befinde sich bald in hoher Stellung in der Um-
gebung des Kaisers, bald reise er von einer barbarischen Grenze
zur andern, um für die Verpflegung der Heere zu sorgen:
Basil. ep. 196. Damit ist die Kompetenz des Praefectus prae-
torio bezeichnet. Da dies Amt im Orient bis Ende 377 von
Modestus, seit Anfang 380 von Eutropius IV bekleidet ist, lassen
sich dem Aburgius nur die Jahre 378 oder 379 oder beide zu-
weisen. Dazu paßt, daß in dem Briefe, der seiner Praefectur
erwähnt, Basilius von sich selbst als von einem Schwerkranken
spricht, der sein nahes Ende erwarte; denn er starb am 1. Januar
379: Migne G. 29 S. LVIIff. Auch jenes schnelle Reisen von
einem Barbarenkriege zum andern weist auf das Jahr 378 hin,
in dem Valens in Antiochia überwinterte und einen Perser-
feldzug vorbereitete, aber dann nach Thracien gegen die Gothen
zog: Amm. XXXI 7, 1. 11, 1. In den J. 388—390 lebte Abur-
gius in Constantinopel und besaß Einfluß beim Praefecten Ta-
tianus I: app. 294(825). 347(879). Später wird er nicht mehr
erwähnt. An ihn gerichtet app. 294(825). 347(879). Basil.
ep. 33. 75. 147. 178. 196. 304. Von diesen Briefen steht 196
auch bei Greg. Naz. ep. 241 = Migne G. 37 S. 384.
Acadus I. Von ihm wird add. 413 (1081) die Ämter-
laufbahn vollständig gegeben. Er war zuerst Praeses Phrygiae,
dann Consularis Galatiae, und hatte zum Schluß ein Amt er-
halten, das eigentlich kaum ccQx^j zu nennen war, aber die
strengste Integrität erforderte. Dies Amt wird add. 61(1310)
ebenso charaktrisiert, zugleich aber auch deutlicher kenntlich
gemacht. Es war die Aufsicht über die kaiserlichen Gestüte,
d. h. Acacius bekleidete die Stellung eines Comes divinarum
domorum per Cappadociam: vgl. Pauly-Wissowa IV S. 650. Diese
III. Die Adressaten: Abur^ius. Acacius I. 37
Provinz wird denn auch add. 109(1211) als sein Wirkungs-
kreis genannt^. Danach lassen sich ihm mit Sicherheit zu-
schreiben III 96(301) und app. 37(565), die sowohl Phrygien
als auch Galatien nennen, app. 44(572), wo die letztere Provinz
erwähnt wird, und da dieser Brief mit reo avrco überschrieben
ist, auch der vorhergehende app. 43(571), ferner app. 8(537).
118 (644). 139 (664), wo von seinen Beziehungen zu Maximus XII
und dessen Sohn Hyperechius I die Rede ist, die in Ancyra, der
Hauptstadt Galatiens, zu Hause waren, endlich add. 61(1310).
109(121 1)^ 401(1106), die Acacius in seinem cappadocischen
Amte zeigen. Zweifelhafter ist app. 202(726); doch da er mit
app. 201(725) zusammensteht und dieser Brief erweislich nach
(jalatien geschickt wurde, wo keiner der andern Acacii gewesen
zu sein scheint, werden wir auch dieses Stack auf ihn beziehen
dürfen. Erwähnt wird er 111106(311). app. 3(532). 7(536).
1H()(689). add. 110(1219). 336(1485). 413(1081), wo auf
seine bekannten Amter hingewiesen wird, und app. 143(668),
aber ohne daß hier sein Name genannt würde.
Nach app- 44(572) hatte er die Lehrtätigkeit des Libanius
aus eigener Anschauung kennen gelernt; sein Wohnsitz muß
also Antiochia gewesen sein; vgl. app. 202(726). Doch war er
nicht in der Lage gewesen, den Eeden des Sophisten Beifall zu
rufen-; denn er stand mit dessen Nebenbuhler in persönlicher
Verbindung^. Da dieser gleichfalls Acacius hieß (S. 40), mag er
mit ihm verwandt gewesen sein. Seine Beziehungen zu Libanius
begannen daher auch nicht früher, als bis er dem Freunde des-
selben, dem Ancyraner Maximus XII, als Consularis Galatiae
Gunst erwies*. Die Korrespondenz mit ihm wird also erst ihren
Anfang genommen haben, nachdem er im J. 361 jenes Amt an-
getreten hatte. Nach III 106(311) war er darin Nachfolger des
Ecdicius I und wurde 362 von Maximus VI abgelöst: app. 166
0)89). Nachdem er unter Julian, vielleicht weil er Christ war,
1) Der Brief ist in der Wolfschen Ausgabe anonym, trägt aber im
Vat. 83 die Adresse des Acacius.
2) App. 44 (572) sagt Libanius von dem Vortrage seiner Prunkreden ;
im^7j 6b aga xai avxoq aiyy d^avfxa^(ov ' oi) yaQ i^^v avv ßoy.
3) III 96 (301) : ^y<h ös ae xal ovra> XQ^^^'^ rjyovfjiTjv xal ßera rcäv
hiiavxov (fi'iXmv riQi^fxovv xalroi öoxovvza terax^cci fJ^exa zaiv ivavzlojv.
4) App. 166 (689): ngog fxsv ovv ixelvov ovx ovaa fioi 71q6z€qov, syc-
vsro (fiVia öiä zrjv Big zovzov TiQod-vfxlav.
38 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
kein neues Amt erhalten hatte, wurde er nach dessen Tode zu
großen Hoffnungen aus Antiochia an das Hoflager berufen: add.
336(1485). Doch unterdessen starb auch Jovian, und Acacius
wurde, wie man annahm, durch den Einfluß böser Neider, Anfang
364 mit der Comitiva domorum abgespeist, einem Amte, das
weit hinter seinen Erwartungen zurückblieb: add. 61(1310). Daß
er es unter Valentinian und Valens bekleidete, ergibt sich aus
add. 110(1219), wo eine Mehrzahl von Kaisern als regierend
erwähnt wird. Sein Sohn Marcus war zu dieser Zeit Schüler
des Libanius, wurde aber durch den Einfluß des Vaters in ein
kaiserliches Officium aufgenommen und im J. 364 durch seinen
Oheim zu weiten Reisen aus Antiochia abgeholt: add. 109
(1211). 61(1310); vgl. 336(1485).
Die meisten Briefe, die an diesen Acacius gerichtet sind oder
sein erwähnen, gestatten auch aus inneren Gründen, zwischen
ihnen eine chronologische Ordnung herzustellen. HI 96 (301)
eröffnet die Korrespondenz mit der Empfehlung des Maximus XH,
als Acacius im Begriff ist, die Statthalterschaft von Galatien an-
zutreten. Die Absicht ist, Hyperechius I, dem Sohne des Maximus,
eine Stellung im galatischen Officium zu verschaffen; aber da
der Consular in Antiochia zu den Gegnern des Libanius gehört
hat, traut dieser seinem eigenen Einfluß nicht und sucht daher
HI 106(311) um die Unterstützung des Comes Orientis Modestus
nach, der in derselben Sache an Acacius schreiben soll. Dies
ist denn auch nach app. 3 (532) geschehen, aber der Brief des
Libanius ist nach app. 7 (536) durch einen Zufall nicht übergeben
worden. In solchen Fällen pflegt er nach dem zurückbehaltenen
Concept eine Abschrift fertigen zu lassen und sie nachträglich
dem Adressaten zu überschicken: 175(86). add. 105(1044).
194(1384). So wird er es auch hier gemacht und app. 8(537)
gleich darangehängt haben; denn die jcQorsQa yQdfifiara, auf
welche der Anfang dieses Briefes zurückweist, sind III 96 (301).
App. 37 (565) hat er durch Maximus die Nachricht erhalten, daß
dieser bei seiner ersten Audienz sehr ehrenvoll von Acacius
empfangen sei. Darüber stellt sich Libanius ganz außer sich
vor Freude, deutet aber zugleich bescheiden an, daß er für die
Folgezeit doch noch etwas besseres erhoffe ^ App. 43(571) ist
1) *A1V oTKOQf (ü aQLOxe,fjLi^ ;fe/()ö>v ^otai xmv tjör] nengayfisviov o
fiera xavxa XQovoq ' ovös yccQ elg axccQiaxov xaxa^^a^ xrjv xctQiv, dkV elg
otovxa xal xrjQvxxovxa, o Xaßoi,
III. Die Adressaten: Acacius I. II. 39
er unruhig, weil ihm keine Mitteilung geworden ist, ob seine
Wünsche erfüllt oder abgeschlagen seien. Aber schon app. 44
(572) ist die ersehnte Nachricht eingelaufen : auch Hyperechius
hat bei dem Conaular Gnade gefunden. App. 118(644) erklärt
Libanius, schon mit dem zufrieden gewesen zu sein, was Acacius
früher für Maximus und seinen Sohn getan habe; doch hat er
jetzt seine Wohltaten noch gesteigert, indem er den Jüngling
wiederholt an seine Tafel gezogen hat. App. 139(664) wird
er gebeten, die freundliche Gesinnung, die er dem Hause des
Maximus erwiesen habe, auch weiter zu bewahren. App. 166
(689) hat er sein Amt niedergelegt, und die Freunde des Libanius
werden jetzt seinem Nachfolger empfohlen.
Mit app. 139(664) bricht die Korrespondenz mit diesem
Acacius ab, offenbar weil er nach Antiochia zurückgekehrt ist
und die Mitteilungen des Libanius an ihn jetzt mündlich erfolgen
können. Als er dann gegen Ende 363 an das Hoflager berufen
wird, empfiehlt ihn add. 336(1485) dringend dem Comes rerum
privatarum Caesarius IV. Bald darauf hat er über sein neues Amt
an Libanius geschrieben und sich beklagt, daß ihm nur die Auf-
sicht über Pferde anvertraut sei, worauf add. 61(1310) antwortet.
Hier ist zugleich erzählt, daß Marcus, der Sohn des Acacius, die
Schule des Libanius verlassen habe und von seinem Oheim auf
eine Reise mitgenommen sei. Add. 109(1211) und 110(1219)
sind gleichzeitig abgesandt, wie in dem zweiten dieser Briefe aus-
drücklich gesagt wird. Marcus ist nach Antiochia zurückgekehrt
und reist jetzt zu seinem Vater nach Cappadocien. Diesen hatte
Libanius veranlassen wollen, ihm ein Pferd zu besorgen, und
wünscht dessen Übersendung. Doch add. 401(1106) muß er sich
wegen dieser Bitte entschuldigen, weil er angeblich vergessen
hatte, daß den Beamten verboten sei, in ihrer Provinz irgend
etwas zu kaufen. Add. 413(1081) endlich ist geschrieben, nach-
dem Acacius auch das Amt des Comes domorum niedergelegt
hatte. Danach ergibt sich für die betreffenden Briefe die Reihe:
HI 96(301) < 106(311) < app.3(532) < [7. 8(536. 537)]
< 37(565) < 43(571) < 44(572) < 118(644) < 139(664)
< 166(689) < add. 336(1485) < 61(1310) < [109. 110(1211.
1219)] < 401 (1106) < 413 (1081).
II. Von einem anderen Acacius hat Eunapius (vit. soph. p. 497)
die Biographie geschrieben; doch enthält sie wenig, und dies ist
nicht einmal alles richtig. Nach ihr soll er aus Caesarea in
40 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Palaestina herstammen, mit Libanius in Wettbewerb getreten
sein^, dennoch in dessen Schrift jreQl tvq)viag eine Anerkennung
seines großen Talents gefunden haben, aber nicht zu hohen Jahren
gekommen sein. Daß er Heide war, dürfen wir vielleicht aus
dem Lobe des Eunapius schließen; auch scheint add. 345(1071)
daraufhinzuweisen. Denn wenn er den heidnischen Kaiser Julian
tadelte, so geschah dies nur, weil dieser nach der Meinung des
Acacius die Reden des Libanius zu hoch schätzte: Suid. s. v.
Atßdvtog. ^Axdxtog. Libanius selbst erzählt app. 108(634), wie
er ihm einen häßlichen Streich spielte. Er veranlaßte den
Diogenes II, einen seiner Zuhörer, sich zu stellen, als wenn er in
die Schule des Acacius übergehen wolle. Dieser glaubte dem
Heuchler, empfing ihn mit Schmeicheleien und ließ sich von ihm
durch die Straßen geleiten. Doch als er vor der Thür seines
Hauses angelangt war, lief Diogenes ihm plötzlich davon und
schloß sich wieder den Scharen des Libanius an, die schon bereit
standen, um ihn mit höhnischem Jubel aufzunehmen. Wir sehen
also, daß die beiden Sophisten bemüht waren, sich gegenseitig
die Schüler abzujagen, und diesen Konkurrenzkampf mit aus-
gesuchter Bosheit führten. Mithin werden wir in Acacius den
dvrlrsxvoq erkennen dürfen, über dessen Niederlagen Libanius
wiederholt mit Hohn berichtet: V7(393). 8 (394a). 22(407).
25(410). 46(1190). VIll(418). 13(420), 35(443). 43(451).
61(469). 66(474). 67(475). or. I 90. 91.109—115. Zwar nennt
er ihn einen Phönicier: or. I 90; vgl. VI 61(469); doch sagt er
auch app. 141 (666) von Acacius, daß dieser seine Laufbahn in
Phönicien, doch wohl in seinem Heimatlande, begonnen habe,
dann erst nach Antiochia und endlich nach Palaestina über-
gesiedelt sei. Wenn also Eunapius Caesarea als seine Vater-
stadt bezeichnet, so ist es sehr wahrscheinlich, daß er durch den
Ort seiner letzten und längsten Wirksamkeit getäuscht worden
ist. Doch darin kann er Recht haben, daß Acacius früh starb;
jedenfalls war er, als Libanius ihn bekämpfte, kein sehr alter
Mann, da nach V 22 (407) sein Vater damals noch am Leben
war. Dieser war gleichfalls Sophist und Sohn eines Sophisten,
so daß in der Familie des Acacius die Lehrerstellung erblich
erscheint: or. I 90. Wahrscheinlich ist er der Libanius feind-
1) Von seinem Gegensatze zu Libanius berichtet auch Eunap. frg. 25
= FHG IV S. 24.
III. Die Adressaten: Acacius II. 41
liehe Sophist, der im J. 388 als verstorben erwähnt wird: or.
XXXII 21, 22 p. 234.
Schon im J. 355 hatte Libanius ihm in der Rede üif-Qi
tv(fvtag ein heuchlerisches Lob erteilt: V 22 (407). Eunap. vit.
soph. p.497; doch geschah dies wohl nur, um durch diese schein-
bare Unparteilichkeit selber Lob zu fischen: III 87(292). Denn
wie zu erwarten, beginnt die Korrespondenz mit ihm nicht früher,
als bis er Antiochia den Rücken gekehrt hatte und damit der
Konkurrenzkampf zu Ende war, d. h. im J. 361. Es ist wohl
kaum zufällig, daß die ersten Briefe an ihn und an seinen Freund
Acacius I beinahe gleichzeitig sind. Schon 355 war er nach
V 71 (1254) nahe daran, das Feld zu räumen. Er war nach
Palaestina gegangen, hatte sich dort durch eine Declamation
eingeführt und machte Miene, nicht mehr wiederzukehren. Doch
sein Gönner Eubulus veranlaßte den Comes Orientis, ihn zurück-
zurufen, wobei er sich auf die Zustimmung des Libanius be-
rufen konnte, die dieser seinen Bitten nicht hatte verweigern
können. Acacius aber hatte es in Palaestina gefallen; wieder-
holt reiste er dahin, um durch neue Declamationen sich die
Stätte zu einer künftigen Übersiedelung zu bereiten^. Diese
häufige Abwesenheit dürfte der Grund gewesen sein, warum man
ihm das Gehalt, das er als öffentlich angestellter Lehrer bezog,
nehmen wollte. Doch Libanius, dem es sehr angenehm war,
wenn sein Nebenbuhler möglichst oft auf Reisen ging, trat dem
großmütig entgegen 2. So kam eine Art Versöhnung zu Stande^;
doch daß man sie nicht ernst nahm, zeigt III 57 (262). Eutherius 11,
der seinen Sohn Philopatris von Acacius zu Libanius übergehen
läßt, hält es für nötig, ihn dadurch bei seinem neuen Lehrer eiu'-
zuführen, daß er den alten schmäht und die Erwartung aus-
1) III 72 (277) : efzeivag 6s xa^aneg l(ozov yevaccfitvog, fiäkkov ös, ov
'xoÜMXiq xQEitrcDV iyhov X(ozov, xovxov vvv fiexa nokkohg öiavkovg ed^av-
ßaaa^. Er hatte also schon mehrmals (nokXaxiq) den Lockungen Palaestinas
widerstanden, wo er viele rhetorische Wettkämpfe (SiavXoi) ausgefochten
hatte.
2) Anders kann ich die Stelle 11187(292) nicht deuten: ravrrjv öe ae
vevixrjxa r^v vixijv nakai xa (piXov nsTtoirjxcogy oxe naaaq cc<prjxag (pcDvag,
onoDq fi7i ravza ätpaiged-eiijqf mv avxoq oxeQri^elq iaiywv. Der letzte Satz
bezieht sich darauf, daß man den Libanius, nachdem er aus Constantinopel
entwichen war, seines dortigen Gehalts beraubte, ohne daß ihm einstweilen
in Antiochia ein neues gewährt worden wäre: V 71 (1254). VI 78 (488).
3) 11172(277): ijör^ Tjfiev anriXXayfitvoi rrjq TtQoq a?.kTjkovq SQiöoq.
42 ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
spricht, der Jüngling werde, was dieser ihm beigebracht habe,
vor allem wieder verlernen müssen. „Nein", antwortet Libanius,
„du bist ein Schmeichler, weil du mich zu dem einzig guten
Redner machen willst. Acacius ist hoher Anerkennung wert,
und ich werde den Grund, den er gelegt hat, nicht zu beseitigen,
sondern nur darauf weiterzubauen haben." Wenn Philopatris
die Schule wechselt und Libanius jetzt den Unterricht seines
Konkurrenten rühmt, so war der Grund für beides, daß eben
damals Acacius endgiltig Antiochia den Rücken gekehrt hatte.
Denn dieser Brief ist 361 geschrieben, und wie wir aus III 72
(277) lernen, war jener 360 unter dem Verwände der Somnier-
ferien wieder einmal nach Palaestina gereist, aber auch im
Winter nicht v/iedergekoramen; statt dessen hatte er au einfluß-
reiche Leute geschrieben, damit ihm der Rücktritt von seiner
Antiochener Professur gestattet werde. Dies gibt Libanius den
Anlaß, durch den eben angeführten Brief mit ihm die Korre-
spondenz zu eröffnen ^. Dieser kreuzt sich mit einem Schreiben
des Acacius, der daraufhin den Anspruch erhebt, seinerseits den
Briefwechsel begonnen zu haben, worauf III 87 (292) antwortet.
Da ferner die zusammenhängenden Paare app. 14L 142 (66().
667). add. 170.171(105L 1366). 193.194(1383.1384). 365.3()()
(1510b. 1511) nach Palaestina gerichtet sind, werden die be-
treffenden Briefe auf unseren Acacius zu beziehen sein. Da hier
auch Clematius III zu Hause war, wird der Brief add. 345(1071),
den er bei seiner Rückkehr in die Heimat an einen Acacius
mitnimmt, gleichfalls diesem gehören.
Aus inneren Gründen läßt sich die Zeitfolge der Briefe nur
soweit bestimmen, als III 72(277) < 87(292) nach dem oben
gesagten die frühesten sind. Außerdem müssen add. 170. 171
(1051. 1366) vor 193. 194(1383. 1384) geschrieben sein. Denn
nach 194 (1384) beklagt sich EutropiusIV, der NeflFe und Schüler
des Acacius: app. 141(666). add. 191(1202); vgl. 11187(292).
app. 142(667), daß Libanius an seinen Oheim nicht geschrieben
habe, obgleich dieser im Leide sei(xalTavra ofra tv ai\u<poQa)'y
doch ihm wird das Concept des betreffenden Briefes vorgezeigt,
1) EixbxwQ a<p^xag ifxol t(j) {itQBößvxeQio) TtQoztQit) ygaipai. Das
Wort 7iQ€aßvT€fip ist durch die gleichen Anfangsbuchstaben des folgen-
den Wortes ausgefallen, muß aber schon wegen des Artikels ergänzt werden.
Daß Libanius wirklich älter war als sein Nebenbuhler, ergibt sich aus dem
S. 40 gesagten.
III. Die Adressaten: Acacius 11. III. 43
der nur nicht richtig bestellt worden sei. Tatsächlich ist er uns
in add, 171(1366) erhalten; denn hier spricht Libanius dem
Acacius, dem ein Kind gestorben ist, sein Beileid aus. Sicher
ist also die Reihe:
m 72(277) < 87(292) < [add. 170. 171(1051. 1366)]
<[193. 194(1383.1384)].
III. Mit einem dritten Acacius beginnt der Briefwechsel
schon im Sommer 357 mit IV 6 (319), als er dem Libanius an-
gekündigt hat, er werde seinen Sohn Titianus vom bevor-
stehenden Winter an in seine Schule senden. Ihm lassen sich
mit Sicherheit alle Briefe zuweisen, in denen dieses Sohnes Er-
wähnunggeschieht: 18(25). 30(42). 45(57). 1125(121). 31(127).
52(148). 94(190). IV 6 (319). 28(341). 35(348). 62(374).
64(376). app. 71(598). 81(607). 101(627). 105(631). 121(647).
168(691). 169(692). add. 9(1290). 173(1368). 425(1554). Aus
ihnen ergibt sich, daß ihm außerdem noch angehören: I 46(58),
weil es mit I 45 (57) durch die Überschrift reo avrm in Ver-
bindung gesetzt ist und zudem des Philoxenus erwähnt, der auch
durch 1 8 (25) und II 52 (148) als Verwandter dieses Acacius be-
glaubigt ist. Add. 229(1052) handelt von der Lobrede auf
Asklepios, die nach app. 81 (607) der Vater des Titianus ge-
schrieben hatte. Auf sein besonderes Verhältnis zu diesem Gotte
scheint auch add. 188(1380) hinzuweisen i, und die Podagra
paßt am besten zu dem Acacius, von dessen Krankheiten immer
wieder die Kode ist: 130(42). 1194(190). IV 6 (319). app. 71
(598). 81 (607). Er will deu Titianus zum Studium nach Athen
schicken: app. 101 (627). 105(631). 121(647); hiernach dürfte
er derjenige sein, der nach V 98(1135) selbst in Athen studiert
und dort mit Aristaenetus I Freundschaft geschlossen hat, wozu
es auch paßt, daß Libanius I 8 (25) ihm gegenüber den Tod
desselben beklagt. Ferner ist er IV 70 (382) gemeint, da hier,
wie IV 62 (374) und 64(376), Calycius als sein Schwiegersohn
erscheint. Endlich werden app. 86(612) und add. 259(1433).
275(1446) sich auf ihn beziehen; denn sie stehen mit Briefen
zusammen, die nach Cilicien gerichtet sind, und dort war dieser
Acacius zu Hause.
Dies ergibt sich zunächst daraus, daß er mitCelsusI, während
er jene Provinz verwaltete, in persönlichem Verkehr stand:
1) IlQoq fjihv xov d-eov eiQrjtal aoi naQa7i),riaia xal xsxkriTai avfifiaxog
^nl noSaygav,
44 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
app. 101 (627). 121 (647). Dazu paßt es, daß sein Wohnsitz nahe
genug bei Antiochia lag, um dem Titianus in allen Sommer-
ferien die Heimreise zu gestatten: I 45 (57). II 94(190). app. 71
(598). 81 (607), daß nach IV 62 (374) bei der Hochzeit seiner
Tochter die Gäste zur See ankommen und daß er nach IV 28(341)
dem Libanius die Übersendung isaurischer Landesprodukte ver-
mittelt. Jene Tochter verheiratete er im J. 358 mit Calycius,
dem Sohne des Hierocles I, der, wie sein eigener Sohn, Schüler
des Libanius war: I 8(25). IV 62(374). 64(376). 70(382).
71(383). Außerdem war er verwandt mit Philoxenus und folg-
lich auch mit dessen Oheim Ecdicius II: 1 8(25). 31(43). 46(58).
II 51(147). 52(148). IV 62(374). Von seinem Studium in Athen
und der Schulgenossenschaft mit Aristaenetus haben wir schon
geredet: V 98(1135). Nach app. 121(647) war er Advocat ge-
wesen und hatte sich als solcher eine höchst angesehene Stellung
erworben: IV 70(382). Die Präfecten Strategius I und Hermo-
genes IV schätzten ihn hoch, ja der letztere stand sogar mit ihm im
Briefwechsel: I 30 (42). II 31 (127). IV 28 (341). Im J. 360 war
die Rede davon, ihn zur Übernahme eines Amtes nach Constanti-
nopel zu berufen; doch scheint nichts daraus geworden zu sein:
1131(127). Während Julian sich in Antiochia aufhielt, kam
nach app. 169 (692) auch er dorthin, wahrscheinlich um als
eifriger Verehrer der alten Götter den heidnischen Kaiser zu
begrüßen. Von seinen Werken ist eine Satire in dramatischer
Form, der 'S^xvjtovg, unter den Lucianischen Schriften (80) er-
halten, die er nach add. 188(1380) im J. 364 verfaßt hat.
Außerdem wird eine Rede auf Asklepios aus dem J. 362 er-
wähnt: app. 81 (607). add. 229 (1052); endlich kannte Libanius
von ihm auch epische Dichtungen: 1131(127).
Weil das Leben dieses Acacius ziemlich einförmig verläuft,
bieten die Briefe, die ihn nennen, der chronologischen Be-
stimmung nur wenige Handhaben und lassen sich daher ihrem
Inhalte nach nicht zu einer großen Reihe ordnen. Wohl aber
fügen sich kleinere Gruppen zusammen, deren Zeitverhältnis
erkennbar ist.
In dem frühesten Brief an Acacius IV 6 (319) lehnt Libanius
den Ruhm ab, der Erste der Hellenen zu sein, und weist ihn
jenem zu^ Wie wir schon gesehen haben, war Acacius mit
1) KoLvri yaQ 6tj x<üv *E?j.tjV(ov eoQtrj xbv t(ov 'E?MiVcov cixQov
^QQcüad-cci' b yä() ifis ov xaleigj ahrbg cSv tvy/aveig.
III. Die Adressaten: Acacius III. 45
Aristaenetus eng befreundet und teilte ihm daher jenen Brief
mit. Dieser spöttelte darauf in einem Schreiben an den Praefecten»
Strategius I über die erheuchelte Bescheidenheit des berühmten.
Redners, worauf Libanius IV 16 (329) antwortet^. Mithin ist
dieser Brief nicht sehr lange nach IV 6 (319) geschrieben.
IV 16(329) und 28(341) ist Strategius I im Amte, I 30(42)
dessen Nachfolger Hermogenes IV; 1131(127) ist auch dieser
im Begriffe, die Praefectur niederzulegen.
IV 62 (374) hat Libanius die ersten Nachrichten von der
Hochzeit des Calycius mit der Tochter des Acacius erhalten.
An die Autwort auf diesen Brief knüpft IV 64 (376) an 2. [70.
71(382. 383)] sind an den jungen Gatten und dessen Vater
Hierocles I gerichtet und fordern jenen auf, mit der Neuvermählten
nach Antiochia zurückzukehren, um seine Studien bei Libanius
fortzusetzen. I 8 (25) ist die Nachricht vom Tode des Hierocles
gekommen.
145 (57) ist Titianus in den Ferien, und Acacius wird an
sein Versprechen gemahnt, ihn vor dem Ende der guten Jahres-
zeit nach Antiochia zurückkehren zu lassen. II 25 (121) heißt
es, der Vater habe sein Wort gebrochen (Ixpex'öw), indem er
den Sohn über den Termin hinaus bei sich zurückgehalten habe.
II 94 (190) ist Acacius schwer erkrankt. Wie sich aus
app. 81(607) ergibt, handelte es sich um ein Gehirnleiden, das
ihn zeitweilig der Denkfähigkeit beraubtet App. 71(598) hat
1 ) Tlakiv ÖS TuarevELV ^AQiotaivexov xojkvei y^a^fiaza SvQaxTjyiq)
filv h}Mvxa, 6o^svxa 6s rifxZv vn' ixeivov yekcüvxog a/xa. olg öt] xt xal
oxwfifia itaQsyQaxpaq, mq äga xgixoq iyo) (pS-ovolr^v xä> nQibxip. xal (xol
^oxelxe av xe xaxuvoq^ SC ov TiQwxoq (xhv ovx iyavov, fjievetq 6h iv
AfvxtQoiq ov yccQ fiE elad-eq ovno) xatv öevxt^wv ixßäq nXelo)
rov ötovxoq ncutjEiv. öfjXov yccQ a*q, otcsq iyo) HQoq exsivov äiiEQQixpa,
001 xovxo ixeZvoq ifir^vvae. Trotz der Lücke, die den Sinn dieser Stelle
verdunkelt, ist es unverkennbar, daß der Ausspruch des Libanius, den jener
angebliche Erste dem Aristaenetus verraten hat, der oben angeführte Satz
aas dem Brief an Acacius ist.
2) IV 62 (374) heißt es von Olympius II, der der Hochzeit beigewohnt
hatte: Xipaaxe ae XQSfieiv fiillovxa xrjv nalöa öei^eiv. IV 64 (376): fxaxQccv
uTioloyiav anhxsivaq vnhg xtjq negl xrjv nalöa (pQOvxISoq ovöevbq olfxai
^ulixovxoq' b yag *Okvfjaiioq ov xaxTjyoQoq ^Vj aXV ayye?.oq xov XQOfJLOv
ovv TjSov^,
3) Kai fjioi SoxeXq äfieivojv vvv 7CE<pr]vivai QtjxojQf fj i^a&a ngo xrjq
^(ti}a'/rjq, änokaßoiv yag olfiai xo ^oyiC^ea^ai naga xwv ^ewVj xalliov
(i:it)Mßeq^ rj a<p^Qed^r^q.
46 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
Libanius wieder den ersten Brief von ihm erhalten und ent-
schuldigt sich, daß er ihm wegen jener Krankheit sehr lange
nicht geschrieben habe. Und wirklich findet sich im dritten
Buche, das sich zeitlich zwischen das zweite und den Appendix
einschiebt, kein einziger Brief an diesen Acacius. Die Unter-
brechung der Korrespondenz hat also länger als ein Jahr ge-
dauert. Auch app. 81(607) wird noch auf die Krankheit zurück-
gewiesen, doch hat Acacius seitdem schon Zeit gefunden, seine
Kode auf Asklepios zu vollenden und dem Libanius zuzuschicken.
Add. 229 (1052) hat er diesen gebeten, die Rede für ihre Ver-
öffentlichung stilistisch durchzusehen, was Libanius mit Rück-
sicht auf ihre unübertreffliche Schönheit zurückweist.
Nach app. 101 (627) will Acacius seinen Sohn znr Voll-
endung seiner Studien nach Athen schicken; nach 105 (631) hat
Libanius durch andere erfahren, daß dieser Plan aufgegeben ist;
nach 121 (647) ist ihm dies auch durch einen Brief des Acacius
selbst bestätigt worden.
Add. 9 (1290) beklagt sich Libanius, daß Titiauus, als er
zu seinem Vater reiste, keinen Brief von ihm mitgenommen
habe. 173 (1368) erklärt er diesem, er habe durch Demetrius I
einen Brief, offenbar den vorhergehenden, von ihm empfangen,
und würde schon früher einen anderen gehabt haben, wenn
Titiauus nur gewollt hätte. 275 (1446) wird dem Titiauus wieder
ein Stich gegeben, indem Libanius den Marcianus lobt, daß er
nicht unterlassen habe, einen Brief an Acacius von ihm zu er-
bitten, und diesem versichert, daß er, falls nur die Gelegenheit
sich biete, sehr gern an ihn schreibe. Hiernach ergeben sich
die Reihen:
IV 6 (319) < 16 (329). 28 (341) < I 30 (42) < II 31 (127).
IV 62 (374) < 64 (376) < [70. 71 (382. 383)] < I 8 (25).
145(57)<lt25(121).
II 94(190) < app. 71 (598) < 81(607) < add. 229(1052).
App. 101(627) < 105 (631) < 121(647).
Add. 9 (1290) < 173 (1368) < 275 (1446).
IV. Im J. 355 schreibt Libanius V 15 (400) an einen Acacius.
Dies kann weder I noch II sein, da mit ihnen der Briefwechsel
sicher erst 361 begonnen hat; bei III ist er zwar auch nicht
vor 357 nachweisbar, doch wäre ein früherer Anfang nicht aus-
geschlossen. Von diesem Acacius aber wird app. 121 (647) aus-
drücklich gesagt, daß er immer den Lehrberuf verschmäht habe.
III. Die Adressaten: Acacius III — Achillius II. 47
während der Adressat von V 15 (400) Lehrer ist, und zwar
grammatischer. Denn Libanius rühmt, daß er wenige so gut
vorbereitete Schüler gehabt habe wie diejenigen, die aus den
Händen des Acacius hervorgegangen seien ^; dessen Unterricht
ging also dem rhetorischen voraus. Da er dem Libanius in die
Hände gearbeitet hatte, werden wir ihn in Constantinopel zu
suchen haben, wo dieser kurz vor 355 tätig gewesen war.
Auch steht der Brief an ihn mit einer Reihe anderer zusammen,
deren Bestimmungsort nachweislich Constantinopel war. Das-
selbe gilt von V 48(1200), der gleichfalls dem J. 355 augehört
und daher wohl auch auf Acacius IV zu beziehen ist. Daß ein
Proceß des Constantinopolitaners in Antiochia entschieden wird,
ist nicht auffällig, da hier zu jener Zeit der Praefect des Orients
residierte, an den auch aus Thracien appelliert werden konnte.
V. Ein Acacius stand im J. 361 als Assessor oder Appa-
ritor im Dienste des Praeses Ciliciae Palladius VP. An ihn
könnte add. 356 (1503) geschrieben sein, da er mit einem Briefe
zusammensteht, der nach Isaurien, der Nachbarprovinz Ciliciens,
gerichtet ist. Auch würde auf den cilicischen Apparitor passen,
daß hier dem Adressaten vorgeworfen wird, er habe übel von
Libanius gesprochen. Denn wie aus app. 35 (563) hervorgeht,
lag er sowohl mit diesem als auch mit seinen Freunden im
Proceß. Mithin werden auch add. 378(1520) und 422(1552),
die von seinem Eechtsstreit mit Theodorus III reden, auf ihn
zu beziehen sein.
Achillius L Praeses Phoenices, wahrscheinlich vor 344, da
Philippus I, der in diesem Jahre Praefectus praetorio wurde,
in dem an Achillius gerichteten Briefe noch in einer niedrigeren
Stellung genannt zu werden scheint: Archiv f. Papyrosforsch. III
S. 168. Wohl identisch mit dem Flavius Achilius (so), der
zwischen 337 und 340 den Meilenstein CIL III 14184,13 in der
Xähe von Amisus errichten ließ, also wahrscheinlich Praeses
Helenoponti war.
II. Ancyraner: IV 46 (358), Decurio seiner Vaterstadt:
IV 46 (358). app. 154(677), Mitschüler des Libanius: app. 154
1) delxvvxai öh xal iv xalg zaiv vewv ipvxaig i] orj re/rrj ' atg ov
^oXXol naQ* ijßccg cSde exovzeg ta^eioq ^Id^ov.
2) App. 35(563) wird an Palladius über diesen Acacius geschrieben:
oov de Seofisvog firj r^g ävayxrjg airbv s^eXsa^ai ty tov ooi öiaxoveTv
TiQOipaaei.
48 C). Seeck, Die Briefe des Libanius.
(677), Vater eines einzigen Sohnes, der in den J. 358 — 362 die
Schule des Libanius besuchte: 1143(139). IV 46 (358). app.
154(677). Nach 1143(139) muß er in näheren Beziehungen
zu Albanius gestanden haben. Danach dürfte er jener Oheim
desselben gewesen sein, der im Rate von Ancyra 362 eine
hervorragende Stellung einnahm: app. 116 (642). or. LXVp. 447.
Ist dies richtig, so würde daraus folgen, daß er Bruder oder
Schwager des Agesilaus war (S. 50). An ihn gerichtet II 43 (139).
III. Ancyrauer, Arzt, war in Palaestina tätig gewesen und
kehrte im J. 362 nach dem Tode seines Vaters nach Ancyra
zurück mit der Hoffnung, dort durch die Ausübung seines
Berufes von den Decurionenpflichten entbunden zu werden:
app. 143 (668).
Achrantius. Brader des Alexander III; an ihn im J. 364
gerichtet add. 182 (1376).
Adamantins I. Armenier, Vater des Anatolius V: II 33 (129),
der in den J. 358 und 359 die Schule des Libanius besuchte.
An ihn gerichtet 1 18 (30). 27 (39). II 33 (129). Vgl. S. 11. 12.
II, Antiochener oder doch Verwandter von Antiochenern.
Libanius sucht ihn im J. 356 zu bestimmen, daß er die Ad-
vocatenlaufbahn ergreife. An ihn gerichtet V 105 (1277b).
IIL Adressat von Greg. Naz. ep. 235 = Migne G. 37 S. 377.
Nach dem Inhalt dieses Briefes scheint er Lehrer in Athen ge-
wesen zu sein. Andere Homonymen bei Pauly-Wissowa I S. 343.
Addaeas. Er war unter Theodosiusl. Comes domesticorum;
in welchen Jahren, ist nicht festzustellen, weil das Gesetz Cod.
Theod. VI 24, 5, das ihm diesen Titel gibt, falsch datiert ist.
Als Magister utriusque militiae per Orientem erscheint er am
12. Jan. 393 (Cod. Theod. I 5, 10. 7,2), am 29. Sept. 393 (Cod.
Theod. XVI 8, 9 ; vgl. Ambros. ep. 40, 6 = Migne L. 16 S. 1 103)
und am 3. Oct. 395 (Cod. Theod. VI 24, 6). In diesem Amte
ist Ende 392 der Brief app. 449 (982) an ihn gerichtet worden.
Adelphlas. Schüler des Libanius, war im J. 392, als
app. 436 (969) an ihn gerichtet wurde, Consularis Galatiae. Falls
er der vornehme Jüngling ist, an den Gregor von Nazianz die
Briefe 204—206 == Migne G. 37 S. 337 geschrieben hat, war er
Christ und hatte seinen Wohnsitz in Navila. An ihn ist wohl
auch Greg. Nyss. ep. 20 = Migne G. 46 S. 1080 gerichtet, wo er
in der Adresse öxo^aorixog, d. h. Jurist, genannt wird. Er besaß
in Galatien am Halys das Landgut Vanota, dessen Schönheit
III. Die Adressateir: Achillius II — x\fricanus. 49
und Fruchtbarkeit dieser Brief preist. Über andere Männer
dieses Namens s. Pauly-Wissowa I S. 356.
Aeacas. Er befand sieh im J. 393, als app. 490(1023) an
ihn geschrieben wurde, am Hofe des Kaisers; weiter scheint
nichts über ihn bekannt zu sein.
Aeantias« Er wird im J. 365 darum gebeten, den Zorn
des Praefecten von einem Schützling des Libanius abzuwenden,
da er die Macht dazu besitze: add. 352 (1500). Danach scheint
er zum Gefolge des Salutius gehört zu haben, vielleicht als
dessen Assessor.
AStias I. Antiochener, läßt sich im J. 359 in den Senat
von Constantinopel aufnehmen, worüber ihm Libanius I 62 (74)
seine Mißbilligung ausspricht. Vielleicht derselbe, an den im
J. 404 Joh. Chrys. ep. 196 = Migne G. 52 S. 721 gerichtet ist.
n. Ancyraner, aber in Antiochia erzogen: app. 119(646),
Advocat: app. 156 (679). Nachdem der Tod des Praefecten
Änatolius I ihm große Hoffnungen zerstört hatte, reiste er im
J. 361 nach Phönicien, wo er Güter besaß: app. 60. 61(587.
588). Er war sehr reich und gab seiner Tochter, als er sie
im J. 362 verheiratete, eine große Mitgift: app. 155(679). An
ihn gerichtet app. 119 (646). 156(679).
Afkieanus. Spätestens im J. 385 hielt er sich als Beamter
in Cappadocien auf: Greg. Naz. ep. 224 = Migne G. 37 8. 368,
wird also damals Praeses Cappodociae oder Vicarius Ponti oder
Comes divinae domus gewesen sein. Statthalter auch in den
J. 388 — 390, wahrscheinlich Proconsul Palaestinae. Denn ihm
wird app. 318 (849) ein Boethus empfohlen, und dieser nicht sehr
häufige Name kehrt mehrfach in einer Familie wieder, die in
dem palaestinensischen Elusa zu Hause ist: II 70(166). VI 38
(446); vgl. U 22. 23 (118. 119). IV 12 (325). V 37 (1184). app.
342 (874). Außerdem steht er nach 269 (800) in nahen Be-
ziehungen zum Praefecten von Aegypten, was gleichfalls ver-
muten läßt, daß er eine Provinz verwaltete, die der seinen
benachbart war. Endlich führt sein späteres Aufsteigen zu dem
Schlüsse, daß er schon 388 nicht mehr den niederen Rang eines
Praeses oder Consularis innehatte, sondern Proconsul war. Denn
er erscheint als Stadtpraefect von Constantinopel am 29. Mai 395
(Cod. Theod. XV 2, 6), am 29. April (Cod. Theod. XI 33, 1),
30. Juli (Cod. Theod. XIV 17, 13), 3. und 12. August 396 (Cod.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 4
50 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
Theod. XII 1, 152. VI 3, 3) und am 26. Sept 397 (Cod. Theod.
IV 4, 4). An ihn gerichtet app. 269 (800). 318(849). Greg.
Naz. ep. 224. Über andere Männer dieses Namens s. Pauly-
Wissowa I S. 715.
Agapetas I. An ihn im J. 357 gerichtet VI 118(527).
n. Christ; an ihn im J. 404 gerichtet Joh. Chrys. ep. 20.
73. 175 = Migne G. 52 S. 623. 648. 711.
Agesilaas. Decurio von Ancyra: or. LXV p. 447, Vater
des Strategius II und des Albanius: add. 331 (1480). 127 (1097),
wahrscheinlich Bruder oder Schwager des Achillius II: S. 48
und Schwiegervater des Eusebius XIX: S. 51, Gastfreund des
Libanius: app. 220(753), dem er seine Söhne in die Schule gab:
II 44(140). V 61 (1245). VI 42(450). app. 116(642). add. 127
(1097). 331(1480). Ende 355 war er noch am Leben: V 61
(1245), im Winter 356/7 schon tot: VI 42 (450); vgl. II 44 (140).
app. 220 (753). add. 127 (1097). 331 (1480). An ihn gerichtet
V 61 (1245).
Agroedas I. Bruder des Eusebius XI: app. 24 (553).
137 (662), besaß außerdem fünf Schwestern, die im J. 361 noch
alle unverheiratet waren: HI 91. 92 (296. 297); im J. 362 war
eine davon Gattin des Alexander XII: app. 137 (662). Da
Eusebius X gebeten wird, im Rate seiner Heimatstadt die Be-
freiung des Agroecius vom Decurionate zu erwirken, müssen sie
Landsleute gewesen sein: III 92(297); er war also Armenier.
Nachdem er und sein Bruder die Schule des Libanius durch-
gemacht hatten, wurden sie Advocaten am Forum des Comes
Orientis Modestus: III 91 (296). app. 137 (662). Doch im J. 361
nahm ihre Vaterstadt ihre Leistungen als Decurionen in An-
spruch, was Libanius durch die Briefe II 91. 92 (296. 297) ab-
zuwenden sucht; doch hatte dies Bemühen keinen Erfolg: app. 24
(553). An ihn und seinen Bruder gemeinsam gerichtet app.
24 (553).
II. Wohl ein anderer im Winter 355/6 erwähnt: V 80
(1261).
Albanius. Ancyraner: I 49 (61). or. LXV p. 447, Sohn des
Agesilaus, Bruder des Strategius II: add. 127 (1097). 331(1480),
wahrscheinlich Neffe des Achillius II: 1143(139); vgl. S. 48.
Über seine sonstigen Verwandtschaften würde add. 154 (1352)
Licht verbreiten, wenn die betreffende Stelle nicht verdorben
wäre. Sie lautet: (dkn de iifilv jrdi*rmv f/sv oaoi rmr ütaQ i^^lv
in. Die Adressaten: Africanus — Albanius. 51
[itTtoxyxaOt jtopojt^ ovx yxcöra de ro/r re Evoeßlov jtaldoLV
xov jrQeößvrdrov xdiv vicqv Ma^lfiov, '^YottQixi'OV Xiym xal rov
Tovrov xfjdeörj/v ^rgarriytop xal roiy ddekq)6v Ixdvox^ jtdvraq
ifioi Ttxvcov (Todlv drcfiortQots, Da der Brief an den Con-
sularis Galatiae, also nach Ancyra gerichtet ist, kann es keinem
Zweifel unteriiegen, daß hier Strategius II und sein Bruder
Albanius gemeint sind. Wenn sie Söhne des Eusebius genannt
werden, so ließe sich das entweder so erklären, daß ihr Vater
Agesilaus einen Doppelnamen führte, wie das in jener Zeit nicht
selten vorkommt: Sievers S. 195. Hermes 18 S. 294. 37 S. 443,
oder daß nach seinem Tode ein Eusebius sie adoptiert hatte.
Aber da sich aus dem re mit Sicherheit ergibt, daß vor rov
ciQiOßvrdrov ein xai ausgefallen ist, so halte ich es für wahr-
scheinlicher, daß die Lücke ursprünglich größer gewesen und
das jralöoiv nur eine falsche Ausfüllung derselben ist. Nun
zeigt add. 155(1353) in Verbindung mit add. 127(1097), daß
ein Eusebius Neffe des Strategius und Albanius war. Doch
nach ihrem Verhältnis zu einem Jüngling, der eben erst in die
Khetorenschule eingetreten, also dem Knabenalter kaum ent-
wachsen war, konnten sie dem Statthalter der Provinz gegeu-
über nicht bezeichnet werden; der hier genannte Eusebius muß
ein bekannter Mann gewesen sein, dessen Verwandtschaft ihnen
zur Ehre gereichen konnte. Nun gab es aber auch einen an-
gesehenen Advocaten dieses Namens, der durch app. 8 (537)
dem Consularis Galatiae empfohlen wird, also wohl in dessen
Residenz Ancyra zu Hause war. Er wird der Vater jenes Jüng-
lings gewesen sein, und auf ihn bezieht sich wahrscheinlich
unsere Stelle. Hiernach ist anzunehmen, daß dieser Eusebius
XIX eine Schwester des Albanius und des Strategius geheiratet
hatte und folglich zu schreiben ist: rolr re Evötßlov xfjdeoraiv
xal rov jTQtoßirvdrov rmv vloJv Ma^l/iov. Auf Verwandtschaft
mit ihm weist auch V 79 (1260) hin, wo Libanius ihm über eine
Krankheit des Albanius berichtet. Durch ihn war dieser auch
mit Olympius VHI verschwägert, da dieser gleichfalls Oheim
jenes jungen Eusebius XX genannt wird: add. 128 (1333), also
wohl Bruder des Eusebius XIX war. Als Schüler des Libanius
ist Albanius in den Jahren 355 — 357 nachweisbar: V 61 (1245).
79(1260). VI 42 (450); vgl. 1144(140). app. 1 1 6 (642). add.
127 (1097). 154 (1352). 331 (1480). or. LXV p. 447. Doch war
er noch 358 in Antiochia, da er dem Modestus, der in diesem
52 ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Jahre das Amt eines Comes Orientis antrat, dort einen Pan-
egyricus hielt. Erst 359 war er in seine Heimat zurückgekehrt:
I 49 (61). Er wollte sieh anfangs zum Lehrer der Rhetorik
ausbilden; doch die Sehnsucht seiner verwitweten Mutter ver-
anlaßte ihn, vor der Zeit seine Studien abzubrechen: add. 331
(1480). Doch seine Kinder ließ er noch bis 360 in Antiochia
zurück, da er über seinen künftigen Lebensplan ungewiß war:
II 85 (181); vgl. 43. 44 (139. 140). Im J. 362 finden wir ihn
dann als Advocaten am Forum des Consularis Galatiae tätig:
app. 221 (754); er führt einen großen Prozeß in Constantinopel
und vermehrt sein Vermögen, erfüllt aber auch zugleich die
Pflichten des Decurionats: app. 116(642). 181 (704). add. 331
(1480). or. LXV p. 447. An ihn gerichtet I 49 (61). II 44 (140).
85(181). app. 116(642). 181(704). 220(753). Nicht an ihn,
sondern an Libanius I ist nach der handschriftlichen Über-
lieferung V 77 (1199).
AIcimns. Nicomedenser; denn er ist in der Stadt zu Hause,
deren Trümmer bei dem Erdbeben von 358 den Aristaenetus I
erschlugen: add. 74(1320); vgl. 250 (1426a). 1 65 (77). S. 9. Mit
diesem war er verwandt; denn der övyyei^TJg des Aristaenet,
der nach VI 92(501) in Bithynien im J. 357 Spiele 'gab, war
nach VI 93 (502). 104 (513) Alcimus; vgl. V 47 (1239). Er war
in seiner Heimatstadt Lehrer der Rhetorik: V 14 (399). 91 (1268)
und wurde von Libanius sehr bewundert: V 47 (1239). or. I 68.
Im J. 356 reiste er schon als Greis nach Rom und übergab seine
Schule dem Basilius von Caesarea: VI 8 (1603); vgl. S. 31. Im
J. 363 war er in Antiochia, wahrscheinlich um sich dort dem
Kaiser Julian zu nähern: app. 189(712). An ihn gerichtet
IV 66 (378). V 14 (399). 75 (1257). 91 (1268). VI 93 (502). 104
(513). add. 74 (1320). 250 (1426a), an ihn und Meterius I
gemeinsam I 65 (77). über den gleichzeitigen Burdigalensischen
Redner Latinus Alcimus Alethius s. Pauly-Wissowa I S. 1544.
Alexander I. Proconsul von Constantinopel im J. 342.
Bei dem Aufstande, der dem Hermogenes II das Leben kostete,
mußte er verwundet nach Heratlea fliehen und wurde nach
seiner Rückkehr sehr bald durch Limenius ersetzt: or. I 44. 45
p. 34. 35. An seinen Sohn Phoebus richtete Himerius die
32. Rede; vgl. Phot. cod. 165 p. 108a 31.
IL Sohn des Caecilius, im Winter 355/6 als Schüler des
Libanius nachweisbar: V 73 (1255); vgl. III 80 (285). Im J. 361
III. Die Adressaten: Albanius — Alexander III. 53
war er Consularis Bithyniae : III 79. 80 (284. 285). 97 (302).
Da er or. LXV p. 453 in der Aufzählung der Schüler des
Libanius, die Provinzen verwaltet hatten, kaum übergangen sein
wird, so dürfte er der Paphlagonier sein, von dem bei seinem
Abgange die Provinzialen mit Tränen schieden. An ihn ge-
richtet III 80 (285). 97 (302).
III. Heliopolitaner: Amm. XXIII 2, 3, aber Bürger von
Constantinopel: add. 343 (1492), wahrscheinlich weil er in den
Senat dieser Stadt eingetreten war. Bruder des Achrantius:
add. 182 (1376). Jünger als Libanius, also nach 314 geboren:
add. 301 (1056). Ein heftiger und grausamer Mann, den Kaiser
Julian im J. 363 zum Consularis Syriae ernannte, um durch ihn
die Antiochener zu strafen: Amm. a. 0. vgl. or. XV 74 p. 476.
app. 198 (722). add. 238 (1053). Zugleich aber wurde ihm, wie
es scheint, auch Cilicien untergeben. Denn er bereist nicht
nur seine eigene Provinz, sondern kommt auch als Statthalter
(aQx^ov) zu Demetrius I, der in Tarsus zu Hause ist: add. 274
(1445), und die Annahme, daß dieser sich vorübergehend in
irgend einer syrischen Stadt befunden habe, ist dadurch aus-
geschlossen, daß der Brief an ihn inmitten einer Reihe anderer
steht, die ebenfalls an Cilicier gerichtet sind. Die beiden Pro-
vinzen sind nicht etwa vereinigt worden; denn gleichfalls im
J. 363 erscheint Memorius als Praeses Ciliciae: Amm. XXIII 2, 5.
Wohl aber könnte ihm gegenüber Alexander eine Art von Auf-
sichts- und Yisitationsrecht ausgeübt haben, wozu sein höherer
Rang als Consularis eine passende Handhabe bot. Wenn ihm
Julian eine solche Ausnahmestellung, die sich vielleicht auch
über andere Provinzen ausdehnte, eingeräumt hat, so wird jeden-
falls sein großer Eifer für die heidnische Religion der Grund
gewesen sein: add. 181 (1375). 248 (1084). Denn er bemühte sich
während seines Amtes, sie mit allen Mitteln der Überredung und
Furcht zu verbreiten: add. 238(1053). 279(1450). 298(1057).
Dem Libanius als dem bedeutendsten literarischen Vertreter
des Heidentums suchte er in recht plumper Weise möglichst
viele Schüler zuzutreiben: app. 225(758). Den Provinzialen
jagte er solchen Schrecken ein, daß sie ihre Steuern lange vor
dem Termin bezahlten: add. 238 (1053). 279 (1450). Nach dem
Tode Julians mußte er sein Amt niederlegen und wurde unter
Anklage gesteUt, aber durch Verwendung des Caesarius IV
freigesprochen: add. 343 (1492). Doch hörte er auch als Privat-
54 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
mann in seiner Heimat nicht auf, für das Heidentum zu eifern^.
An ihn gerichtet app. 225 (758). add. 143 (1346). 181(1375).
238 (1053). 247. 248 (1424. 1084). 253 (1428). 256. 257 (1430.
1431). 272(1443). 279(1450). 284(1055). 292. 293(1459.
1460). 298. 299(1057. 1464). 301. 302(1056. 1466); erwähnt
add. 144(1126)2. 223(1409). 244 (1421b). 252(1427). 274
(1445). 276. 277(1447. 1448). 285(1183). 304(1468). 408
(1542).
IV. Ein Alexander wird in der aegyptischen Chronik bei
Bauer, Wiener Studien XXIV 2 S. 118 im J. 388 als Praefectus
Augustalis genannt. Derselbe erscheint in einem Gesetze des
Cod. Theod.Xin5,18, das fälschlich die Consuln des J. 390
nennt; vgl. Cod. Just. X 40, 8. In diesem Amte erwähnt ihn
app. 269 (800), und 258 (790) redet von seiner Ernennung dazu
und beweist, daß sie erst im Herbst des J. 388 stattgefunden
hat. Vielleicht derselbe, der auch als Praeses Thebaidos er-
wähnt wird: Leipoldt, Schenute von Atripe S. 94 Anm. 6. 209;
doch ist dies ganz unsicher.
V. In mehreren Briefen I 38 (50). 53—55 (65—67). 77 (88).
78 (89) sucht Libanius eine Geldforderung abzuwehren, die gegen
seinen Freund Cleobulus von Severus VIII in Gemeinschaft mit
Alexander im J. 359 erhoben ist. Jener ist der Haupthandelnde;
dieser scheint also sein Advocat zu sein. Er dürfte wohl
identisch sein mit jenem Alexander, der Advocat gewesen ist:
add. 84(1041), aber dann örQarioiTr/g, d. h. Mitglied eines
Officium, geworden: add. 86(1092). 80(1322). Denn von ihm
sagt Libanius, er sei früher mit ihm in Streit gewesen, habe
sich aber jetzt versöhnt: add. 80(1322). 82(1121). 83(1142).
96 (1043). Die Ursache des Zwistes sei gewesen, daß Alexander
seinem Lehrer beigestanden habe, als welchen wir hiernach wohl
Severus betrachten dürfen: add. 80(1322). Im Jahre 364 reist
dieser Alexander nach Constantinopel und erhält Empfehlungs-
briefe an alle dortigen Freunde des Libanius: add. 80 — 86. 96
1) Add. 143(1346): Tcavxeg r}(XLv navTayod-ev eyxeivrai xaTfcßowrreg
tibqI t(j}v OLxoi aoL S-vfio) (so zu schreiben für S'Vfiwv) nenQayßai Aoxovv-
TCDV. Daß dies heftige Verfahren in einem Eintreten für den heidnischen
Kult bestand, ist app. 181(1375) gesagt; tolg fjiev ovv S'eoTg ootic vß()i'
^o^tvoiq ßorjO-ely xaXwq tcoieZ' öoxovfA,ev 6e rt xax nvrov rrjg ßori^elag
xhv xQonov xaxaß?M7tx6iv xovg S'Eovg. /
2) Hier ist am Ende des Briefes die beste Überlieferung 'Ak^^art^Qor
für ^AvSqovixov; die Überschrift lautet Ev(fr}^uo, nicht ^Alekavögm.
III. Die Adressaten: Alexander III — X. 55
(1322. 1094. 1121. 1142. 1041. 1175. 1092. 1043). Einem Alex-
ander, der gleichfalls örQaticoTrjg ist: add. 392 (1531), und zwar
Agens in Kebusi, werden die Briefe add. 392—395 (1531. 1090.
1532. 1078) mitgegeben. Auch er scheint also mit jenem früheren
Advocaten dieselbe Person zu sein und ebenso der ünterbeamte
des Decentius I, der add. 408 (1542). 423 (1151). 427 (1152) ge-
rühmt wird. Denn daß unser Alexander diesem diente, ist
add. 392 (1531) ausdrücklich gesagt. An ihn könnte endlich
app. 159 (682) gerichtet sein. Denn hier ist davon die Rede,
daß ihn im J. 362 eine überflüssige Furcht noch von Libanius
fernhalte und daß er diesem eine Geldsumme geschickt habe.
Dies hängt vielleicht mit jener Versöhnung zusammen, die ja,
wie aus dem oben Gesagten hervorgeht, zwischen die Jahre 359
und 364 fallen muß, was der Zeit dieses Briefes entspricht.
VI. Decurio in der Provinz des Celsus I, d. h. in Cilicien,
im J. 362 schweren Munera unterworfen: app. 101 (627). Er
wird derselbe sein, der im J. 356 den literarischen Verkehr
zwischen Libanius und Demetrius I vermittelt: VI 34 (442); denn
dieser war gleichfalls Cilicier-
Vn. Araber, Verwandter des Gaudentius, Antiochus V
und Pasio, erwähnt in den Jahren 356 und 358: IV 19 (332).
VI 49 (457).
VIII. Palaestinenser, da er in der Provinz des Cyrillus I
wohnt, erwähnt im J. 361: III 94(299).
IX. Antiochener, Nefife des Eubulus, Vetter des Olympius VI,
der heidnischen Religion ergeben, erwähnt im J. 363: add.
6(1289). Er ist wohl derselbe, der nach III 11(213) zu den
„Guten" gehört und daher Verfolgungen zu fürchten hat. Denn
dieser Brief fällt in das J. 360, wo Constantius gegen das
Heidentum scharfe Maßregeln ergrififen hatte. In ihm möchten
wir auch den in Antiochia hochangesehenen Alexander er-
blicken, der bei Cyrus in der Euphratensis ein Landgut besitzt:
add. 178 (1372).
X. Antiochener, Sohn des Gorgonius II; er hat sich in
Pamphylien ganz niedergelassen und verheiratet und ist daher
dem Libanius persönlich unbekannt. Obgleich er selbst in den
Senat von Constantinopel aufgenommen ist, bleibt sein Sohn doch
1) Add. 393(1090;: noviov, ovq iip* ^ltiticüv ^oS^icov xal xad^evdcov
riveyxev. Die Aufgabe der Agentes in Rebus war es, zu Pferde kaiserliche
Botschaften zu bestellen: Pauly-Wissowa I S. 776.
56 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Bürger von Antiochia, und für diesen richtet er im J. 364 die
Olympischen Spiele aus: add. 54(1306). 76(1140).
XI. Grammatischer Lehrer in Antiochia, reist im J. 364
in seine Heimat, die Heliopolis zu sein scheint, da auch
Alexander m dort zu Hause ist: add. 142. 143 (1345b. 1346).
Xn. Ein Alexander heiratet im Jahre 361 oder 362 die
Schwester des AgroeciusI und Eusebius XI: app. 137 (662); vgl.
S. 50. Er scheint Euphratenser zu sein, da er dem Praeses
Euphratensis empfohlen wird.
XIIL Reicher Antiochener, dem Libanius alles mögliche
Böse nachsagt. Er ließ seinen Sohn in Rom unterrichten, und
dieser wurde nach seiner Rückkehr durch die Freundschaft des
Eumolpius Assessor bei dessen Bruder Domitius Modestus, als
er 370—377 Praefect war: or. XL 6. 9—17. p. 366. 368.
LYHI p. 232.
XIV. Abgesandter des Celsus I, der im J. 365 in Pamphylien
für dessen Spiele Tierkämpfer werben soll: add. 396 (1533).
XV. Freund des Gregor von Nyssa, erwähnt Greg. Nyss.
ep.8 = MigneG. 46 S. 1037.
Alexandra. Gattin des Seleucus: app. 82 (608). 120(645),
Schwester des Calliopius V: app. 11(540). 64(591). Ihre Ver-
mählung fand in Antiochia statt, wahrscheinlich im Jahre 360;
denn dort war ihre Tochter gezeugt: add. 360 (1073), die im
Jahre 361 geboren wurde: app. 63(590). 120(645). 157(680).
189(712). Sie gehörte zu jenen Frauen, die sich mit Literatur
beschäftigten: app. 158(681), und in den gebildeten Kreisen
eines großen Ansehns genossen: app. 120(645). add. 8(1138).
An sie gerichtet im Jahre 362 app. 120(645). 158(681). Vgl.
Seleucus.
Alypius. Neffe des Ciliciers HieroclesI: ad Bas. 4(1583),
also wahrscheinlich Cilicier. Denn daß er nicht Antiochener
war, wie Ammian XXIIIl, 2 angibt, folgt aus IV 14 (327). Hier
wird nämlich davon gesprochen, daß er Antiochia zum Ruhme
gereiche, aber als Grund nicht angeführt, daß er dort geboren
sei, sondern nur, daß er dort studiert habe, wodurch Ammian
wohl getäuscht sein wird. Sein Bruder war CaesariusIV: Julian,
ep. 29, sein Sohn hieß nach dem Oheim Hierocles: IV 14(327).
add. 282 (1054). Amm. XXIX 1, 44. Julian, der schon längere
Zeit vorher seine Bekanntschaft gemacht hatte, berief ihn, gleich
nachdem er zum Caesar erhoben war, d. h. Ende 355 oder
III. Die Adressaten: Alexander X — Ammianus I. 57
Anfang 356, durch den 29. Brief zu sich und ernannte ihn zum
Vicarius Brittaniarum: Amm. XXIII 1, 2. XXIX 1, 44. Dies Amt
bekleidete er noch 357, als Libanius an ihn IV 14(327) schrieb.
Während desselben überschickte er Julian eine Weltkarte, be-
gleitet von Sapphischen Versen, für die der Caesar ihm durch
den 30. Brief dankte. Er war Heide: add. 282 (1054); als sein
kaiserlicher Gönner sich auch den Orient unterworfen hatte,
übertrug er ihm daher den Wiederaufbau des Tempels von
Jerusalem, durch den er die Weissagung Christi zu Schanden
machen wollte; doch soll das Werk durch aus der Erde
brechende Flammen verhindert worden sein: Amm. XXIII 1, 2. 3.
Später finden wir ihn in Antiochia: ad Bas. 4(1583). Um das
J. 372 wurde er der Giftmischerei angeklagt und nach Kon-
fiskation seines Vermögens in die Verbannung geschickt: Amm.
XXIX 1,44. An ihn gerichtet IV 14(327). add. 282(1054).
Julian, ep. 29. 30. Andere Homonymen bei Pauly-Wissowa I
S. 1709.
Ambrosius. Bithyner, denn er wohnte in der Provinz, deren
Verwaltung Eusebius II im Winter 355/6 antrat: V 74(1256).
Heide: add. 419 (1550). Noch als Jüngling trat er im J. 359 ein
Amt an : I 69 (80), besuchte im Herbst desselben Jahres An-
tiochia: 1186(182), bekleidete aber auch noch im J. 365 das-
selbe erste Amt: add. 419(1550). An ihn gerichtet 169(80).
1186(182). V 74(1256). add. 419(1550).
Ammianiis I. Aegypter: HI 27(230). Libanius wünscht
ihm add. 409(1543) im J. 365, daß er endlich vom Meriones
zum Idomeneus aufrücken möge. Er hatte also noch kein selbst-
ständiges Amt bekleidet, sondern nur an zweiter Stelle neben
andern gestanden, d. h. er war Assessor gewesen ^. Im J. 360
steht er in dieser Eigenschaft dem Priscianus I als Praeses
Euphratensis zur Seite; denn beiden werden dieselben Leute
empfoh'len: III 12. 13 (214. 215). 26. 27 (229. 230). Im J. 365
dient er dem Magister officiorum Decentius I und unterstützt
dessen Untergebenen, den Agens in Rebus Alexander V: add.
393(1090). 408. 409(1542.1543). 423(1151). 427(1152). In
demselben Jahre wird er zu einer Statthalterschaft erhoben, und
zwar als Nachfolger des Domitianus II, der Praeses Euphratensis
gewesen war: add. 414(1150). Er verwaltet also dieselbe
1) Pauly-Wissowa I S.423.
58 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Provinz, in der er vorher als Assessor gedient hatte. Er könnte
identisch mit dem Ammianus sein, der am 16. Dec. 383 als
Comes rerum privatarum erwähnt wird: Cod. Theod. XI 30,41,
aber schon 384 oder 385 unter Anklage gestellt war und bei
dem Transport nach Rom, wo der Stadtpräfect Symmachus über
ihn richten sollte, unterwegs starb: Symm. rel. 36,2. An ihn
gerichtet III 13(215). 27(230) add. 393(1090). 409(1543).
414(1150). 423(1151). 427(1152).
n. Ein Ammianus wird im J. 360 als öTQaricorfjg, d. h.
in diesem Fall als Officiale, von Antiochia nach Cilicien ge-
schickt, wo er h fitöocg xtQÖeöiv den Socrates nachahmt:
III 31 (234). Danach scheint er entweder Palatinus eines der
beiden Pinanzcomites oder Agens in Rebus gewesen zu sein.
III. Ein Ammian ist Bruder des Eusebius XIV und des
Artemisius, Schwager eines andern Ammianus und Vetter eines
andern Eusebius XV. Er wohnt im J. 365 bei Libanius und
leistet ihm mannigfache Dienste, scheint aber in Phoenice
Libanensis zu Hause zu sein, da er dem Domninus II und dem
Hermogenes V empfohlen wird: add. 417. 418(1548. 1549).
IV. Der Schwager des Vorhergehenden, s. oben. Von diesen
vieren kann keiner mit dem Geschichtschreiber identisch sein,
schon weil Libanius ihn Marcellinus nennt; wohl aber mögen
sich Verwandte von ihm darunter befinden.
Ammonins I. Roßarzt in Alexandria, Zeitgenosse des
Apsyrtus, der unter Constantin dem Großen schrieb: Hippiatr.
p. 33. 129.
II. Grammatiker in Alexandria, Priester des Thot, beteiligte
sich um das J. 390 als eifriger Heide an einem Tumult, bei
dem viele Christen erschlagen wurden, und floh aus Furcht vor
der Strafe nach Constantinopel, wo der Kirchenhistoriker So-
crates sein Schüler wurde: Socrat. V 16, 9. 13.
III. An ihn im J. 362 gerichtet app. 107 (633). Da dieser
Brief mit einem andern zusammensteht, der erweislich nach
Aegypten gerichtet ist, könnte der Adressat mit einem der beiden
Vorhergehenden identisch sein.
IV. Grundbesitzer im Gebiet von Cyrus in der Euphratensis,
erwähnt im J. 364: add. 178(1372).
Ampellas. Publius Ampelius, Antiochener, Praeses Cappa-
dociae, Magister officiorum, Proconsul Achaiae im J. 359,
Proconsul Africae im J. 364, Praefectus urbis Romae in den
III. Die Adressaten: Ammianus I — Anatolius I. 59
J. 370—372, gestorben vor 397: Pauly-Wissowa I S. 1881. Im
J. 357 als in Antiochia anwesend erwähnt: IV 5 (318). An ihn
im J. 360 gerichtet III 6 (208).
Amphilochias I. Paphlagonier, Tribun unter Constans, den
er gegen seinen Bruder aufreizte. Nach seiner Entlassung lebte
er in Antiochia, wo ihn im J. 360 Constantius gegen seine
Ankläger in Schutz nahm. Doch fand er gleich darauf seinen
Tod durch einen Sturz, den das Brechen eines Geländers im
Circus verursachte : Amm. XXI 6, 2.3.
n. Cappadocier: Gregor. Naz. epitaphia28,4. 32,4. 33,2 =
MigneG. 38 S. 25ff. Seine Heimat ergibt sich auch aus app.
56(584), wonach er in der Provinz zu Hause ist, die Ulpian
verwaltet; denn dies war Cappadocien: s. unten. Mitschüler des
Libanius: app. 56(584). Vermählt mit Livia, die früh starb:
Greg. Naz. epit. 25 — 27, nachdem sie ihm drei Kinder geboren
hatte: Greg. Naz. epit. 27,6, darunter die Söhne Amphilochius III
und EuphemiusH: Greg. Naz. ep. 28. 25,5. 33,1, die im J. 361
die Schule des Libanius besuchten: app. 20(549). 56. 57(584.
r)8r)a). An ihn gerichtet app. 20(549). 57 (585a), wahrscheinlich
auch Greg. Naz. epist. 62. 63= Migne G. 37 S. 123; erwähnt
add.27(1298).
III. Sohn des Vorhergehenden: Greg. Naz. epitaphia 28,3 =
Migne G. 38 S. 25. Schüler des Libanius im J. 361 : app. 20(549).
56. 57 (584. 585 a). Er dürfte Greg. Naz. epist. 22—24 = Migne
(j. 37 S. 57 gemeint sein. An ihn scheinen gerichtet Greg. Naz,
epist. 9. 13. 25—28.
IV. Consularis Campaniae, erwähnt am 5. Mai 370: Cod.
Theod. XII 1,71, könnte mit einem der beiden vorhergehenden
identisch sein^.
Anatolins I. Phönicier aus Berytus: V 55 (1242). IV 29
(342). V8(394a). 109(1280). VI80(490). Eunap. vit. soph.
p. 490. Hiernach wird er mit dem Geoponiker Vindaonius
Anatolius, der aus derselben Stadt herstammte 2, identisch oder
mindestens verwandt gewesen sein. Man legte ihm den Spitz-
namen Azutrio bei, dessen Bedeutung unbekannt ist: Eunap. a. O.
Doch mag er damit zusammenhängen, daß jener nach 11(18)
klein und häßlich war. In der ßechtsschule seiner Heimat
1) Der Brief 1226 an Amphilochius, Bischof von Iconium, gehört
wahrscheinlich nicht dem Libanius. Foerster, Jahrb. f. cl. Philol. 113 S. 504.
2) Pauly-Wissowa I S. 2073.
^0 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
bildete er sich zum Juristen aus und ^ing dann nach Rom
(Eun. a. 0.), wahrscheinlich um die Sprache des Kaisers und
der Gerichte dort gründlich zu erlernend Obgleich er treu an
der heidnischen Religion festhielt, gelangte er doch durch eine
Reihe wohlgeführter Ämter, von denen uns im J. 339 das
Vicariat von Asien durch Cod. Theod. XI 30,19. XII 1,28 über-
liefert ist, bis zur Praefectur von lUyricum. Während derselben
besuchte er Griechenland, namentlich Athen, und veranstaltete
dort rhetorische Wettkämpfe: Eunap. a. 0. Von Himerius ließ
er sich die Rede vortragen, deren Fragmente bei Phot. cod. 243
p. 375 erhalten sind. Er erleichterte den Druck des Postwesens:
Yict. Caes. 13,6, und sorgte gut für die Verpflegung der Heere:
Amm. XIX 11,2. 3. Als Praefect erscheint er bei Libanius or.
XIV 15 p. 430 um das J. 358, bei Ammian in den Jahren 359
und 360, wo er im Amte stirbt: Amm. XXI 6,5. In dieselbe
Zeit führt es, wenn Victor a. 0. im J. 360 schreibt, his annis
habe Anatolius seine Postreform durchgeführt. Viel frühere
Daten, den 23. Mai 346 und den 1. April 349, nennen die beiden
Gesetze Cod. Theod. XII 1,38. 39; aber hier ist die zweite Sub-
scription schon von Mommsen als unhaltbar erwiesen, und daß
die erste keine bessere Autorität besitzt, ^verden wir sogleich
sehen.
Das sind die Nachrichten, die über diesen Anatolius außer-
halb unserer Briefsammlung erhalten sind; mehr und Genaueres
lernen wir aus dieser selbst. Libanius sagt von ihm, er habe
Antiochia geschmückt (IV 1(314): rriq vjto öov jtoXswg xexo-
Offr^f/ti^rjg), vermutlich durch irgend welche öffentlichen Bauten.
Da er nicht Bürger der Stadt war, kann dies nur in einem
Amte geschehen sein, das ihn zu ihr in Beziehung brachte.
Er scheint also Consularis Sjxiae oder Comes Orientis gewesen
zu sein. Vor seiner Abreise nach Antiochia war Libanius mit
ihm in Constantinopel zusammen gewesen^, und zwar dürfte
Anatolius auch dort eine amtliche Stellung bekleidet haben, da
ihn jener unmittelbar nachher als agicroq dtxacrony rühmt:
1) Daß syrische Jünglinge zu diesem Zwecke in Rom zu studieren
pflegten, sagt Libanius app. 338 (870). or. XL 5 p. 366 und sonst.
2) VI 58(466): Tigbq 6e xal ydeig bipelXmv (jlol xt^rwviaxov, ov vn^ayov
[ibv iv ßQccxrjy ösöcjxag 6e ovöafjiov. Auf persönlichen Verkehr weist auch
V 8 (394a) hin: navrwg de öec xal eniarhkXovTt rov Ttai^eiv (hansQOvv
(jvvbvxi.
III. Die Adressaten: Anatolius I. 61
V 8 (394 a). Er war also wohl im J. 354 entweder Vicariu»
Thraciarum oder Proconsul von Constantinopel, wahrscheinlich
das letztere. Denn da er schon 339 ein Yicariat bekleidet hatte^
wird er fünfzehn Jahre später gewiß einen höheren Rang inne-
gehabt haben, und daß er die Verwaltung des neuen Rom
gnt geführt hatte, erklärt am besten, warum ihm schon im
Winter 354/5 die Stadtpräfectur des alten angeboten wurde.
Er ist also jedenfalls der Phönicier gewesen, der als Proconsul
von Constantinopel dem Libanius neue Ehren und {Einkünfte
verschaffte: or. I 80 p> 57.
Im März 355 hatte er nach V 8 (394a) die Stadtpräfectur
von Rom abgelehnt, weil eben Senat und Volk im Streite lagen
und er sich nicht die Fähigkeit zutraute, zwischen ihnen zu
vermitteln. Offenbar hängt dies zusammen mit den schweren
Unruhen, die unter der Präfectur des Orfitus, d. h. zwischen
dem 8. Dec. 353 und dem Mai 355, wegen Mangels an Wein
in Rom ausgebrochen waren ^. Als jener Brief geschrieben würde^
muß Anatolius noch am Hoflager in Mailand ^ gewesen sein;
denn Libanius bittet ihn, dafür zu wirken, daß ihm die Rück-
kehr nach Constantinopel erlassen werde (S. 20). Doch nachdem
die Verhandlungen wegen seiner Stadtpräfectur sich zerschlagen
hatten, muß er sehr bald in den heimatlichen Orient zurück-
gekehrt sein, ja es ist nicht unwahrscheinlich, daß jener Brief
ihn schon auf der Rückreise traf. Denn innerhalb des Zeitraum &
355 — 361, den das Seehsbüchercorpus umfaßt (S. 18), kann
IV 1(314), einer der wenigen Briefe, die außer jeder chrono-
logischen Ordnung stehn, nur im Frühling oder Sommer 355
seine Stelle finden. Anatolius ist aus Italien gekommen und
befindet sich in Seleucia; er ist Privatmann, denn Libanius bittet
ihn, seinen Schützling Maximus XII nicht durch irgend welche
Amtsgewalt, sondern nur durch Empfehlungsbriefe zu unter-
stützen. In derselben Eigenschaft finden wir ihn auch V 40 (1201) ;.
auf die Ablehnung der Stadtpräfectur wird angespielt (djro
TTJq 'Pcifirjg ÖQajtsrevöag)^ doch schon erwartet man mit Bestimmt^
heit, daß er zu einem anderen hohen Amt ernannt werde. Diese
Hoffnung ist V 55 (1242) ihrer Erfüllung schon ganz nahe
gerückt. Anatolius ist wieder an das Hoflager berufen und
1) Amm. XIV 6,1: qtto adminütrante seditiones sunt concitatae graves
ob inopiam vini, über die Zeit s. Hermes XVIII S. 299. 300.
2) Pauly-Wißsowa IV S. 1076.
()2 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
befindet sich entweder schon beim Kaiser oder doch auf der
Reise zu ihm^ Der Brief ist im Winter geschrieben, denn
Libanius fürchtet, daß, wenn man ihn zur Rückkehr nach Con-
stantinopel zwinge, die übermäßige Kälte dort sein Nierenleiden
verschlimmern werde; daß er in den Anfang des Winters 355
fallt, soll unten noch gezeigt werden. Im Mai 356 hat Libanius
die Sicherheit erlangt, in Antiochia bleiben zu dürfen (S. 21),
und dankt V 109 (1280) dem Anatolius, dessen Verwendung
ihm diese Gunst verschafft hat. Dieser ist in Italien, und zwar
am Hof lager, da er sich in Gesellschaft des Datianus befindet,
der zur engsten Umgebung des Kaisers gehörte. Doch von
seinem künftigen Amt ist nicht mehr die Rede, ja mau erwartet
sogar, daß er bald nach Syrien zurückkehren werde. VI 16 (423)
haben sich die Aspecton wieder geändert; Anatolius kann, falls
er will, ein Amt erhalten, doch handelt es sich diesmal nicht
mehr um die Stadtpraefectur, sondern um die Herrschaft über
viele Völker und Städte, d. h. um die Praefectura praetorio.
Aber wieder fürchtet man, daß er ablehnen werde. VI 19 (426)
hat sich die Meinung verbreitet, er werde, wenn auch mit Wider-
streben, doch das Amt übernehmen. VI 55 (463) bringt dann
endlich den Glückwunsch zum Antritt der Praefectur. VI 58
(466) ist die Nachricht nach Antiochia gelangt, Anatolius habe,
als er vom Kaiser Abschied nahm, um in seinen Amtsbezirk
zu reisen, die Erklärung gegeben, er werde auch die vornehmsten
Sünder nicht schonen, und demgemäß gleich nach seiner An-
kunft in Illyricum einen Feldherrn, der sich der Feigheit
schuldig gemacht hatte, in Fesseln legen lassen. Dieser Brief
ist sicher datiert, denn, wie unten gezeigt werden soll, war die
Gesandtschaft, der er mitgegeben wurde, bestimmt, dem Kaiser
bei seinem bevorstehenden Besuche Roms, wo er sich vom
28. April bis zum 29. Mai 357 aufhielt 2, zu seinen Vicennalien
zu gratulieren; sie muß also im März 357 von Antiochia ab-
gegangen sein. Daraus ergibt sich, daß Anatolius erst im
Winter 356/7, nicht, wie ich selbsJt früher angenommen habe,
schon im Jahre 346, die Praefectur von Illyricum übernommen hat.
In den Briefen an ihn, soweit sie dieser Zeit angehören,
1) Trjv ÖS ix ßaaiXbiog dvayxrjv Ttejümo/nevr^v iv i7iiaro)MLg eig ro
avaatrivai fie ivd-avSe TiQtnoi äv laßeiv riva avanavXav aov ye iXx^o vzog
sxeTae,
2) Pauly-Wissowa IV S. 1081.
III. Die Adressaten: Anatolius I. 63
hat sich uns folgende chronologische Reihe ergeben: V 8 (394a)
März 355 < IV 1 (314) < Y 40 (1201) < 55 (1242) Anfang
Winter 355 < 109 (1280) Mai 356 < VI 16 (423) < 19 (426)
< 55 (463) < 58 (466) März 357. Dazwischen stehn drei andere
Stücke, VI 29 (436). 32 (440). 41 (449), die keine sicheren Kenn-
zeichen bieten, nach denen man sie jener Eeihe einordnen
könnte. Nur daß VI 41 (449) Italien als Aufenthaltsort des Ana-
tolius genannt wird, läßt darauf schließen, daß dieser Brief nach
seiner Abreise aus Syrien, d. h. nach V 40(1201), und vor dem
Einzug in seine illyrische Praefectur, d. h. vor VI 58(466),
geschrieben ist. Außerdem stehen VI 32 (440) und 41 (449)
in innerem Zusammenhange. Denn jener Brief schließt mit
der Entschuldigung, daß Libanius den Anatolius um eine gar
zu kleine Sache bitte, die seiner Mühewaltung kaum wert sei,
dieser beginnt damit, daß jetzt etwas ganz Großes von ihm
gefordert werde, knüpft also an den Schluß des andern an.
Jene chronologische Reihe wird also ergänzt durch die zweite:
V 40 (1201) < VI 32 (440) < 41 (449) < 58 (466).
Die weitere Korrespondenz mit ihm zeigt ihn uns in der
hohen Machtstellung, die er bis an seinen Tod bewahrte \ ja
diese war noch höher, als sie seinem Amte an sich zugekommen
wäre. Denn nicht nur in Illyricum, sondern auch im Orient
und wahrscheinlich im ganzen Reiche werden die Ernennungen
der Beamten durch ihn bestimmt 2. Dies hatte darin seinen
Grund, daß der Kaiser schon im Laufe des Jahres 357 nach
Sinnium übersiedelte, wo auch der illyrische Praefect seine regel-
mäßige Residenz hatte. Anatolius war also imstande, ihn per-
sönlich zu beeinflussen und durch ihn die gesamte Reichspolitik.
Und diese Macht war um so größer, als er sich in jeder Be-
ziehung tüchtig erwies und sich doch nicht, wie die meisten
andern, zum Amte gedrängt hatte, sondern sich lange hatte
1) Seine Macht verraten alle diese Briefe; ausdrücklich vnaQxoQ ge-
nannt wird er IV 38 (351). 53(365). VI 84 (494 a); sein Aufenthalt in Illyri-
cum oder Pannonien : IV 4 (317). 29 (342). 38 (351). VI 80 (490). Er ist auch
VI 68 (477) mit dem dvriQ ra itavra n^eürog gemeint, zu dem Aristaenetus I
reisen soll, denn nach VI 69 (478) hat er diesem eine Ehre erwiesen, die
eben in dieser Berufung bestanden haben wird; vgl. auch VI 88 (497).
2) Durch ihn wird die Ernennung des Consularis Syriae Sabinus I
bewirkt: IV 29 (342), vielleicht auch die Absetzung des Praefectus Aegypti
Cataphronius I (S. 64). Sein Assessor wird mit gewissen Geschäften in
Antiochia betraut: IV 38 (351).
64 ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
bitten lassen, ehe er es annahm. Zwar unterließ er nicht, sich
selbst zu bereichern und seinen Verwandten Stellen zu ver-
schaffen, blieb aber trotzdem unter den Beamten jener tief
gesunkenen Zeit noch immer eine glänzende Ausnahme: 1 1 (18).
Auch die Briefe, die während seiner Praefectur an ihn
gerichtet sind, zeigen mit Ausnahme von VI 80 (490) einen fort-
laufenden Zusammenhang untereinander. VI 55 (463) und 58
(466) hatte sich Libanius beklagt, daß Anatolius ihm nach Emp-
fang seiner neuen Würde nicht geschrieben habe. VI 69 (478)
ist der ersehnte Brief eingetroffen und VI 84 (494 a) ein neuer,
in dem auf jene Klagen mit einer scherzhaften Entschuldigung
geantwortet war. Diese lautete dahin, daß Anatolius von den
Rhetoren lieber Tadel als Lob höre und daher den Libanius
durch sein Schweigen habe reizen wollen. Dagegen wendet
sich VI 84 (494 a), aber auch VI 89 (498) knüpft noch daran an.
Denn dieser Brief beginnt mit der Klage, daß man gegen den
Wunsch des Praefecten ihn nicht tadeln könne, da seine Amts-
führung nur zum Lobe Gelegenheit biete. Hier brechen im
sechsten Buche die Briefe an ihn ab, um im vierten den Faden
wieder aufzunehmen. IV 4 (317) hat Libanius die Antwort auf
VI 84 (494a) empfangen. Anatolius hat sich darin über den
gar zu langen Brief lustig gemacht und sich gegen den Vor-
wurf verteidigt, daß er einen Phönicier verkauft und die Ad-
vocaten seines Tribunals durch seine schlechten Witze ver-
scheucht habe, der VI 84 (494a) zu lesen ist^. Mit jenem übel
behandelten Phönicier könnte vielleicht Cataphronius I aus Biblus
gemeint sein. Dieser war erst am 10. Juni 356 als Praefect
von Aegypten in Alexandria eingezogen und mußte doch schon
im Laufe des Jahres 357 sein Amt an Pamassius I abtreten 2.
Da dies zur Zeit unseres Briefes paßt, ist es nicht unwahr-
scheinlich, daß jener durch den Einfluß des Anatolius abgesetzt
wurde und darauf die Anspielungen des Libanius zu beziehen sind.
Im vierten Buche ist innerhalb des Sechsbüchercorpus die
chronologische Reihenfolge am ärgsten zerrüttet; aber die Briefe
an Anatolius lassen sich meist nach inneren Gründen datieren.
1) VI 84 (494a): xidtoi tivB(^ xaxriyoQOval oov rrjv zov ^oivixoz XQa-
yq)6ovvreg ngäaiv xal oooi rag öixag oi'xovtai (pevyovreg vnb xwv vßQLö-
fmx(t)v. IV 4 (317): navv oiv rjo^riv oQÖiv ae fxaxofievov vnsQ te zrjg
nQaae(og xal ttjg ro)v ^tjtoqcov (pvyijg.
2) Larsow, Die Festbriefe des h. Athanasius S. 36.
III. Die Adressaten: Anatolius I. 65
So knüpft auch IV 38 (351) an die eben besprochene Gruppe
an; denn gleich der Anfang weist auf jenes Schreiben des Prae-
fecten zurück, indem er erklärt hatte, sich gerne tadeln zu
lassen. Dieser hatte beim Antritt seines Amtes einen gewissen
Tuscianus zu sich nach Pannonien berufen und zu seinem Assessor
gemacht. Dann hatte er ihn nach Antiochia gesandt mit einem
Auftrage, der ihm wenig zu tun gab und nach der Ansicht des
Libanius seiner nicht würdig war. Um die Mitte des Winters
(tov yufimvoq (leöovvrog) war trotzdem sein Gehalt und sein
Hang erhöht worden. Gleichwohl wird Anatolius gebeten, ihm
ein ansehnlicheres Amt und ein größeres Einkommen zu ver-
schaffen, da er bisher gezwungen sei, sich mit einem einzigen
Mantel gegen Kälte, Kegen und Straßenschmutz zu wehren.
Dies zeigt, daß wohl die Mitte des Winters, nicht aber der
Winter selbst vorüber war, d. h. der Brief ist im Januar oder
Februar geschrieben, und zwar nicht vor dem J. 358. Denn
Anatolius hatte ja erst im Winter 356/7 die Praefectur an-
getreten, und seitdem war schon längere Zeit verflossen. Ein
späteres Jahr aber ist gleichfalls ausgeschlossen, weil Aristae-
netus I, der am 24. August 358 starb (S. 9), noch am Leben
war, als Tuscianus in Antiochia verweilte: IV 44 (356).
Die Briefe IV 53 (365) und 54 (366) zeigen zwar auch
Anatolius als Praefecten, enthalten aber an sich keine genaueren
Mittel der Datierung. Doch der Vergleich mit andern Briefen,
von denen später noch geredet werden soll, weist auch ihnen
die ersten Monate des J. 358 zu. Sicher datiert sind aber
wieder IV 23 (336). 29 (342) und I 1 (18). Das letztgenannte
dieser drei Stücke ist durch denselben Januarius überbracht,
der auch dem Aristaenet den Brief 2 (19) bestellte, und zwar
zu der Zeit, wo dieser Vicarius der Diöcese Pietas war, d. h. im
Hochsommer 358. In jenem Brief nun heißt es, Anatolius habe
geschrieben, das Lob des Libanius habe den Verdiensten des
Speetatus noch lange nicht genug getan. Offenbar war dies
die Antwort auf IV 23 (336), wo dieser hochgeruhmt und zu-
gleich die Erwartung ausgesprochen wird, Anatolius werde neidisch
auf ihn sein, ein Verdacht, der durch jene Uberbietung seines
Preises am besten zurückgewiesen wurde. IV 23 (336) war zu-
gleich davon die Rede, daß der Präfect das Reich mit einer
Unmenge neuer Beamten überschwemmt habe, und ein Beispiel
dieser Ernennungen tritt uns IV 29 (342) entgegen.
Texte u. Untersuchuogen etc. NF XV, 1. 2 5
66 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Auch Libanius hatte um ein Amtchen gebeten und war,
wie wir 8. 9. 22 gesehen haben, damit derb abgefallen. So geht
denn der witzelnde Ton schmeichelhaften Tadels, in dem sich
die Korrespondenz mit Anatolius bisher bewegt hatte, in 1 1 (18)
in ganz ernsthaft gemeinte Grobheiten über, und wie begreiflich,
findet sie damit einstweilen ihren Abschluß. Erst ein Jahr
später, während dessen der Präfect eine schwere Krankheit durch-
gemacht hat, schreibt er wieder an Libanius und sucht ihn da-
durch zu besänftigen, daß er ihm für seinen Schüler Optatus III
hundert Solidi übersendet. Von dieser Gabe, die der Empfanger
höchst knauserig findet, ist I 66 (78) und 68 (79) die Rede, die
sich schon hierdurch als zusammengehörend erweisen. Beide
reden in sehr gereiztem Ton, und der erste weist wieder auf
jene abgeschlagene Bitte und damit auf 1 1 (18) zurück. Der
zweite deutet darauf hin, daß Anatolius erwarte, von seinem
Amte abberufen zu werden ; doch wie wir durch Ammian wissen,
blieb ihm dies durch seinen Tod, der im J. 360 eintrat, erspart.
App. 60. 61 (587. 588) wird denn auch von ihm als von einem
Verstorbenen gesprochen. Die Reihe, welche wir S. 63 gefunden
haben, setzt sich also in folgender Weise fort: VI 58 (466)
März 357 < 69(478) < 84 (494a) < 89*(498) < IV 4 (317) <
38 (351) Januar oder Februar 358 < 23 (336) < 29 (342) <
I 1 (18) Hochsommer 358 < 66(78) < 68(79) < [app.60.61
(587. 588)]. Nicht an Anatolius, sondern an Leontius gerichtet
ist nach dem Vaticanus add. 291(1209).
n. Vater des ApoUinaris IV und Gemellus I. Daß er dies ist,
ergibt sich aus den zusammenhängenden Briefpaaren III 101.
102 (306. 307) und app. 22. 23 (551. 552), von denen immer je
ein Stück an ihn, eins an die beiden Brüder gemeinsam ge-
richtet ist. Ein dritter Sohn von ihm war Anatolius VI, der
als Bruder der beiden anderen erwähnt wird: app, 353(885).
410(943). Anatolius II läßt sich von I leicht dadurch unter-
scheiden, daß alle Briefe an ihi>im dritten Buche: 9(211), 93
(298). 101(306) und in dem Appendix stehen, der es zeitlich
fortsetzt: 22(551). 26(555). 27(556). 38(566). 60(587). 69(596),
also in die Jahre 360 — 362 fallen, wo dieser schon tot war;
ja einer derselben app. 60(587) erwähnt ihn sogar als ver-
storben. Er scheint in Cilicieu zu Hause gewesen zu sein, da
seine Söhne dort lebten: 11131(234). Der erste Brief an ihn,
der von den späteren noch ziemlich weit getrennt ist, wird da-
HL Die Adressaten: Anatolius I. IL g7
durch her vorgerufen, daß seine Söhne Schüler des Libanius sind:,
1119^211). Die große zusammenhängende Masse aber gehört
der Zeit an, wo er, nachdem er vorher Consularis Galatiae
gewesen war: app. 60(587), Phönicien verwaltete: app. 22(551).
26(555). 27(556). 38(566). 60(587); vgL 61(588). Von 360
bis Anfang 361 hatte Audronicus II dieser Provinz vorgestanden
(S. 71), und ihm folgte Anatolius. Dessen Nachfolger Polycles
war der erste Beamte, den Julian nach dem Tode des Con-
stantius (3. November 361) ernannte; doch dieser bewährte sich
so schlecht, daß er schon nach ganz kurzer Zeit abgesetzt wurde:
or. XXXVII 12 p. 322. Ihm folgte Juliauus VII, der am
3. Sept. 362 als Consularis Phoenices nachweisbar ist: Cod.
Theod. XII 1, 52. Dem entspricht es, daß auf den letzten Brief
an Andronicus: in 70 (275) der erste folgt, der Anatolius im
Amte zeigt: 11193(298), und auf den letzten an diesen: app.
69(596) nach einer kurzen Pause der erste an jenen Julianus:
app. 127(652). Wenn die Korrespondenz mit den Söhnen des
Anatolius durch app. 193(716). 353(885). add. 428(1556) fort-
gesetzt wurde, nicht aber mit ihm selbst, so mag dies darin
seinen Grund gehabt haben, daß er bald in den westlichen Reichs-
teil versetzt wurde, zu dem die Beziehungen des Libanius damals
sehr gering waren. Denn ein Gesetzesfragment, das dem J. 365
anzugehören scheint^, beginnt mit den Worten: Tdbularioriim
fraudes se resecasse per suburbicarias regiones vir clarissimus
Anatolitis consularis missa relatione testatus est. Wenn Ana-
tolius seine Macht in allen suburbicaren Provinzen ausübte, so
kann er, da die Praefectur von Italien damals anders besetzt
war, nur Vicarius urbis gewesen sein. Der Titel consularis
ist daher auffallig, duldet aber vielleicht die folgende Erklärung.
Unter Diocletian und Constantin ist die Scheidung der Ämter
in senatorische und ritterliche, welche die frühere Kaiserzeit
beherrscht, noch nicht geschwuudeu, und das Vicariat wird den
letzteren zugerechnet. So wird Caelius Saturninus erst nach
demselben von Constantin mit der Würde eines Consulars iu
den Senat aufgenommen'^, und Caecilianus bekleidet vorher nur
ritterliche Statthalterschaften^. Unter Constantius wird dies
1) Cod. Theod. XI 1, 9. Über die Bedenken, welche gegen die Da-
tierung vorliegen, ygl. Mommsen zu der Stelle.
2) CIL VI 1704 = Dessau 1214.
3) CIL XI 831 » Dessau 1218.
5*
68 0. Seeck, Die Briefe des Libaniu8.
anders: die Consularität geht dem Vicariat in der Regel
voran ^, und Libanias sagt ausdrücklich, daß sie niedriger steht
(S. 10). Trotzdem ist nicht ganz vergessen, daß sie kraft ihres
senatorischen Charakters, obgleich an tatsächlicher Macht viel
geringer, doch eine höhere Würde in Anspruch nehmen darf.
Noch im Jahre 370 wird ein Mann, der schon Praefect von
Aegypten gewesen ist, also den Vicaren mindestens gleich, wenn
nicht höher, gestanden hat, noch zum Consularis Syriae be-
fördert 2. Danach ist es nicht unwahrscheinlich, daß man Ana-
tolius, nachdem er Consular von Galatien und Phönicien gewesen
war, zwar zum Vicarius urbis machte, ihm aber den Titel seiner
früheren Amter, weil er vornehmer klang, zu behalten gestattete.
An dieses Vicariat reihte sich dann nach der regelmäßigen
Rangfolge das Proconsulat von Achaia an, das Anatolius unter
der Praefectur des Probus, d. h. zwischen 368 und 375, be-
kleidete^.
III. Anatolius hieß auch ein Hofeunuche des Kaisers Con-
stantius. Als am 3. März 357^ die Reliquien des Apostels Lucas
feierlich nach Constantinopel eingebracht wurden, beteiligte er
sich am Tragen der Lade und wurde dadurch für die übrige
Zeit seines Lebens, das noch recht lange währte, von einer
Krankheit geheilt^. Daß Libanius mit diesem eifrigen Christen
in Korrespondenz gestanden habe, ist nicht wahrscheinlich, auch
findet sich keine Spur davon.
IV. Dem Heidentum ergeben war ein vierter Anatolius:
Julian, or. VII 223 B, der sich die innige Freundschaft des
Caesars Julian erwarb: Amm. XXV3, 21, während er ihm in
Gallien als Magister libellorum diente, und nach dessen Er-
hebung zum Augustus im J. 360 zum Magister officiorum be-
fördert wurde: Amm. XX 9, 8. Malal. p. 369. In diesem Amt
erwähnt am 23. März 362: Cod. Theod. XI 39, 5. Er begleitete
den Kaiser in den Perserkrieg: Magn. Carrh. bei Müller, PHG IV
1) Dessau 1228. 1253. 1256. 1274. 2947. 2948 u. sonst.
2) Kaibel, Epigrammata Graeca 919. Über die Laufbahn des Tatianus I,
dem diese Inschrift gesetzt ist, soll unten (S. 285) noch ausführlicher ge-
handelt werden.
3) Kaibel 902: elxovi x^^^^^V ^^ ÜQoßoVj xov VTtaQ/ov, ^Ad-i^vaiq
'AvToXtog oxrioev 'EXXadog avd^imaxog,
4) Mommsen, Chronica minora I S. 239.
5) Job. monach. vita S. Artemii 18 bei Mai, Spicilegium Romanum IV
S. 353; vgl. P. Batiffol, Römische Quartalschrift III S. 252.
III. Die Adressaten: Anatolius II — VI. 69
S. 5, und fiel in derselben Schlacht mit ihm: Amm. XXV 3,14.
21.6,4. Zosim. III 29,3. 30,4. Als das Hoflager sich vorher
in Antiochia aufhielt, wird er mit Libanius, den sein kaiser-
licher Freund so hoch verehrte, gewiß Verbindungen augeknüpft
haben. Doch ob der Khetor in der Lage war, dem vordringenden
Heere Briefe über den Euphrat und Tigris nachzuschicken, ist
uns unbekannt; jedenfalls ist keiner davon erhalten. So läßt
sich denn auch nur ein einziges Stück unserer Sammlung
app. 126(651) auf diesen Anatolius beziehen. Es ist an ihn
gerichtet, als er im BegriflFe stand, mit dem Kaiser den heiligen
Berg Casius zu besteigen, wo dieser ein Opfer bringen wollte:
or. XVnil72 p. 579. Amm. XXII 14,4, fällt also in die Zeit,
in welcher Julian sich in Syrien aufhielt, d. h. zwischen den
Juni 362 und den 5. März 363: Sievers S. 247. Amm. XXIH 2,6.
V. Ein Anatolius, Sohn des Armeniers Adamantius I (S. 48),
läßt sich in den Jahren 358 und 359 als Schüler des Libanius
nachweisen: 118(30). 27(39). 75(86). 1133(129). Er könnte
derselbe sein, der um das J. 372 Palatinus rerum privatarum
am Hofe des Valens war und dessen Anklage den großen Hoch-
verratsproceß gegen Theodorus VIII und seine Genossen zur
Folge hatte: Amm. XXIX 1,5; vgl. Zosim. IV 14,1 ; doch ist dies
ganz unsicher. Briefe an ihn scheinen nicht erhalten zu sein.
VI, Verschieden von diesem Armenier ist der Syrer:
app. 460 (993), oder genauer Cilicier ^, an den Libanius in seinen
letzten Lebensjahren (390 — 393) sechs Briefe gerichtet hat:
app. 315(846). 388(920). 393(925). 410(943). 412(945). 460
(993); erwähnt app. 445 (978). Er war Bruder des ApoUinaris IV
und des GemellusI: app. 353(885). 410(943), also Sohn des
Anatolius IL Im J. 390 nahm er im Senat von Gonstantinopel
eine einflußreiche Stellung ein. Der Zeit nach könnte er mit
dem Anatolius identisch sein, der vom 17. Juni 397 (Cod.
Theod. XVI 8,12) bis zum 12. Nov. 399 (Cod. Theod. VI 28,6;
vgl. IV 12,7. XI 14,3) als Praefectus praetorio Illyrici nach-
weisbar ist. Im J. 404 lebte er als Praefectorius ßjiaQxi^oq)
in Gonstantinopel und legte für Johannes Chrysostomus Für-
sprache ein , wofür dieser sich durch den Brief 205 = Migne
G. 52 S. 726 bei ihm bedankte. Hiernach durfte er Christ
gewiesen sein.
1) Daß Libanius alle, die aus der Diöcese des Orients herstammen,
im weiteren Sinne Syrer nennt, ergibt sich aus V 8 (394 a), wo diese Be-
zeichnung auf Anatolius I angewandt wird, der nachweislich Phonicier war.
70 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Androeles. Lehrer der Rhetorik in Ancyra; an ihn in den
J. 364 und 365 gerichtet add. 129 (1334) und 227 (1122), wo sein
Name, nicht der des Demetrius, in der Adresse handschriftlich
überliefert ist.
Androelens. An ihn im J. 393 gerichtet app. 478 (1011).
Andromachns. Er schickt dem Libanius im J. 365 aus
Aegypten Tauben, scheint also dort zu Hause gewesen zu sein.
An ihn gerichtet add. 424 (1553). Er könnte identisch sein mit
dem Freunde des Libanius, der im J. 381 in Antiochia erwähnt
wird: or. II 1 p. 171. Jedenfalls ist er verschieden von dem
occidentalischen Beamten, mit dem ich ihn bei Pauly-Wissowa I
S. 2153, wenn auch zweifelnd, gleichgesetzt habe.
Andronleas I. Aegypter, Decurio von Hermupolis, Dichter
von Dramen, Epen und Dithyramben. Namentlich sind von
seinen Werken genannt ein Lobgedicht auf seinen Mitbürger,
den Comes Phoebammon\ und ein anderes auf den Praefecten
Domitius Modestus. Denn der Dichter, der bei den ägyp-
tischen Göttern schwört, dies Carmen nur gezwungen verfaßt
zu haben*, wird doch wohl unser Aegypter sein, wenn auch
sein Name nicht genannt wird. Dazu paßt es, daß er im J. 379^
also bald nach der Zeit, wo die Praefectur des Modestus zu
Ende gegangen war, in Antiochia nachweisbar ist: Liban. or.
1 180 p. 117. Als Jüngling: Themist. or. XXIX 347 a, war er
im J. 359 in den Hochverratsprozeß von Scythopolis verwickelt,
wurde aber freigesprochen: Amm. XIX 12, 11. Gleich darauf
ging er mit Empfehlungsbriefen des Libanius I 63. 64 (75. 76)
nach Gonstantinopel, hielt sich dort aber nicht sehr lange auf:
Themist. a. O. Später scheint er in Antiochia gelebt zu haben,
woraus es sich erklären würde, daß Briefe des Libanius an ihn
nicht erhalten zu sein scheinen. Doch gibt es einen Brief des
Symmachus an ihn VIII 22, in dem er ihm für die Übersendung
seiner Gedichte dankt. Daß er Heide war, darf man vielleicht
aus jenen Eiden bei den ägyptischen Göttern schließen.
1) Phot. cod. 279 p. 536: ^ AvöqovLxov noXixevofjihov (d. h. Decurio)
xal avxov 'EQfioTCoUroVf tiqoq zbv scbfjirjza ^oißa^ixwva xov xoivoTti/.iorrjv *
^al ovxog öh ÖQafiaxcov eaxl notrixriqy Sia^poQOig fisxQOig xovg Xoyovc iv-
xeivwv. Themist. or. , XXIX 347 a: et fxsv xiq olbq xs iaxi ^vvziB^bvai
ZQaywöiav xal €7ii] xal Sid^vQafxßovQf ujOTceQ svayxog iTiiSrjfjiTjaag Alyvnxioq
veavloxog.
2) Liban. or. XL 26 p. 378: o/uivvai navxag (xkv S-eovQy ovx rjxtaxa
6h xovg iv Alyvnxio xifxlovg.
III. Die Adressaten: x\ndrocles — Andronicus IL 71
n. Ein ConstantinopoIitaDer \ der als Gonsularis Phoenices
der Vorgänger des Polycles war, also sein Amt gegen Ende
361 niederlegte (S. 67). Ihm gehören fast alle Briefe, die mit
dem Namen des Andronicus überschrieben sind. Sie zerfallen
in drei Gruppen, von denen die eine in den Jahren 355 — 357
nach seiner Heimat Constantinopel gerichtet ist: V 16 (401).
33(1232). 49(1031). 63(1247). 94(1270). 101(1275). VI 13
(420). 22 (429). 59 (467). 66 (474), die andere in den Jahren
360 und 361 in seine Provinz Phönicien: II 54 (150). 55 (151).
57(153). 60(156). 63(159). 70(166). 73(169). 79(175). 87
(183). 88(184). 93(189). 96(192). 99(195). 102(198). III 2
(204). 14(216). 15(217). 19(222). 23(226). 28(231). 32(236).
34 (239). 69 (274). 70 (275), die dritte aus den Jahren 363 und
364 ebendahin, aber nachdem Andronicus sein Amt niedergelegt
und als Privatmann in Tyrus Wohnung genommen hatte: add.
108(1329). 133(1338). 159(1357). 265(1438). 347(1495).
Von der ersten Gruppe sind mehrere Briefe V 16 (401).
49 (1031). 63 (1247) dadurch sicher datiert, daß Libanius darin
noch von der Rückberufung nach Constantinopel bedroht er-
scheint (S. 20). Der erste davon kann nicht gar zu lange nach
seiner Ankunft in Antiochia geschrieben sein. Denn in dem
Briefe des Andronicus, auf den er antwortet, ist Libanius um
ein Buch gemahnt worden, das er von jenem in Constantinopel
entliehen, aber nicht zurückgegeben hat 2. Dieser Brief beginnt
mit dem scherzhaften Tadel gegen Andronicus, es sei höchst
ungebildet von ihm, daß er einzig an langen Briefen Gefallen
finde. 33(1232) besteht dann nur aus drei Zeilen, deren erste
lautet: ov örjjtov xal vvv fis fiaxQav djtatrfjöscg ejnorohjr, also
unmittelbar an den Inhalt von 16(401) anknüpft. Natürlich
1) Daß der Constantinopolitaner es war, der in Phönicien die Statt-
halterschaft bekleidete, ergibt sich aus 1154(150): ah rf* ort fiev r^ re
akXy xal rä) 7i?,tfd-€t ratv ßovXevxwv fieit^ovg Tcoielg tag TCokeiQy xakdüg Ttoietg '
oarig 6* elg fieil^a} ßovXriv xakelxai xal ysyovev avrl ^olvixog akko ri ae/x-
vbxtQOVf firj zbv (so Radermacher statt fXTjroi) xoiovxov anooxsQei x^g xi'xtjg
fiTjS' ovxw (plkeiTOvg ccQx^ß^^ovg, äate xr^v aavxov fiiaelv. 'BiSXü) Sri xal
4»QaxbQVio xet)v iv ^oivlxtj kEixovQyi(ov atpeaig, ov avxixa Serjoei öanaväv
Iv xy fxeyahj Ttbkei. Andronicus will einen Senator von Constantinopel
zum Decurio einer phönicischen Stadt machen und beweist dadurch, daß
er die von ihm verwaltete Provinz bis zu dem Grade liebt, um seine eigene
Heimat zu hassen. Diese war also Constantinopel.
2) V 16 (401): ttj ye ogyij nakiv alkrjv cdxUcv i'nlaaccg^ Siip^egav
OL[iai xiva obx anoSoS-elaav.
72 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
hat Androüicus wieder mit freundschaftlichen Vorwürfen über
diesen Lakonismus geantwortet, worauf 49 (1031), abermals auf
16 (401) zurückweisend, erwidert: (pfirjv öe jtejtavxkvai rfjg xartj-
yoQiag, rjv, ort öot ßgax^cc yQa^cQ, xarrjyoQStg, Endlich schilt
63 (1247), daß jeder Brief des Andronicus Vorwürfe enthalte.
Aber auch ein Inhalt von größerer Bedeutung verbindet diese
Gruppe: der Adressat hat durch seine Freundschaft mit Cleo-
menes, dem sein Oheim feindlich ist, dessen Zorn auf sich
geladen: 16(401). 49(1031). 63(1247). Anfangs kümmert er
sich nicht darum; als aber der Oheim zu einem hohen Amte
berufen wird, bekommt er Furcht ^ und bittet brieflich Libanius,
eine Versöhnung herbeizuführen. Zuerst sucht sich dieser dem
heiklen Auftrage zu entziehen und meint, die Sache werde auch
ohne sein Dazwischentreten sich zurechtziehn^, wenn Andro-
nicus nur von Cleomenes lassen wolle. Ein neuer Brief aus
Constantinopel klagt ihn darauf des Mangels an Liebe an, und
er erwidert 49 (1031), er habe schon wiederholt mit dem Oheim
geredet, ihn aber nicht versöhnen können, da ja das Verhältnis
mit Cleomenes noch fortdauere. Auf dieses weist auch 63 (1247)
mit einem kurzen Wort des Spottes hin. VI 13 (420) ist jede
Hoffnung auf ein freundliches Übereinkommen geschwunden;
der Oheim hat dem Neffen Nachstellungen bereitet, und Libanius
rät diesem, solange die Amtsgewalt seines feindlichen Ver-
wandten dauere, in Italien oder Griechenland Schutz zu suchen.
Auch er selbst wird jetzt von dem mächtigen Beamten an-
gefeindet; wie es scheint, findet sein Nebenbuhler Acacius II
(s. S. 40) bei diesem Unterstützung^. Dieser Brief scheint sich
mit einem des Andronicus gekreuzt zu haben, in dem er den
Libanius bat, ihm irgend eine Gunst bei dem Oheim zu er-
wirken. Dies weist VI 22 (429) als ganz unmöglich zurück.
Da er bei jenem Zerwürfnis dem Neffen seine Freundschaft
nicht entzogen habe, sei jetzt der Oheim auch ihm spinnefeind;
1) V 49(1031): ahioq 61 av ovsc aSix^aag fxev avrov, aiiBQ tvo-
fiiaS^Tjg TtQOTBQoVf IXiyiOQriaaq 6b xov xtjv inoxpiav ävB?,BTv. o 6b totb
IXBV v7iBQi6wVf vvv 6b ccTioloyovfiBvog, tÖtb fjiBV avrov xazByvcoxBvai 6oxbX^
vvv 6b xriv aQ/T^v xoXaxBVBiv,
2) V 16 (401): ßovkBvaai 6b tibqI rwv n^bg tbv d^Blov ßov?,rjV ayaS-i^v^
äifBig fXB r^g toiavrrjg 6iaxoviag . ogw yocQ ojg bui xi HQaov xb TtQäyfJta
ßa6LC,Bi.
3) VI 13 (420): itBQl xeüv ovx böxiv oxb oh aoloixiaavxcDV noiBixai
<mov6T}V.
IIL Die Adressaten: Androniciis H. 73
ihn zu besänftigen, sei selbst der Beredsamkeit des Theniistius
nicht gelangen. Wolle Andronicus ihn freundlich stimmen, so
sei dies nur dadurch möglich, daß er zugunsten des Töchterchens,
für das jener auf alle Weise Geld zusammenraffe, auf einen
Teil seines Vermögens verzichte. Dies scheint denn auch ge-
schehen und so der Frieden hergestellt zu sein. Denn VI 59
(467) meldet Libanius dem Andronicus das Wohlbefinden seines
Oheims, als wenn die beiden im besten Einvernehmen standen.
Von diesen Briefen ist der vorletzte sicher datiert, da er der
Anwesenheit des Themistius in Antiochia erwähnt, die er-
weislich dem Sommer 356 angehört (s. unten). Die Reihe zieht
sich also über etwas mehr als ein Jahr hin.
Der Name jenes bösen Oheims wird nicht genannt, läßt
sich aber aus dem, was über ihn erzählt wird, feststellen. Der
Neffe beginnt erst mit ihm durch Libanius zu unterhandeln, als
er ein hohes Amt angetreten hat; dies muß also nicht sehr
lange vor dem Frühling 355 geschehen sein. Er residiert in
Antiochia, wo unser Redner mit ihm persönlich verkehrt. Doch
Consularis Syriae kann er nicht sein, da, wenn auch vielleicht
nicht seine Amtsgewalt, so doch sein Einfluß bis nach Con-
stantinopel hinüberreicht; denn Andronicus soll ja von dort nach
Italien oder Griechenland fliehen. Danach möchte man in erster
Linie an Strategius I denken, der im J. 354 die Praefectur des
Orients übernommen hatte. Aber mit ihm hat Libanius immer
im freundlichsten Verhältnis gestanden, während er mit dem
Oheim des Andronicus arg verfeindet war. Mithin bleibt kein
anderer übrig als der Comes Orientis Nebridius I, auf den alle
Kennzeichen passen. Er hatte erst nach der Ankunft des
Libanius in Antiochia, also frühestens im Sommer 354, sein Amt
angetreten, und daß er mit unserem Redner nicht zum besten
stand, ergibt sich aus der Tatsache, daß unter den Comites
Orientis der in Betracht kommenden Jahre er fast der einzige
ist, an den sich kein Brief in unserer Sammlung flndet. Denn
add. 202(1391) gehört einer Zeit an, wo er sein Amt längst
niedergelegt hatte.
Ehe die zweite Briefgruppe beginnt, erscheint Andronicus
mit Nachrichten aus Constantinopel in Antiochia: 1131(127),
vgl. 60 (156), um sich vor dem Antritt seiner Provinz nach der
Sitte der Zeit dem Praefecten und dem Comes Orientis vor-
zustellen (S. 13). Mit II 54(150) beginnt dann die lange Reihe
74 0, Seeck, Die Briefe des Libanius.
von Briefen, die ihn als Consularis Phoenices oder doch als
Beamten erkennen lassen. Da es fast alles Empfehlungsbriefe
sind, ergibt sich ihre chronologische Ordnung nur aus ihrer
Reihenfolge. III 93 (298) ist dann Anatolius II an seine Stelle
getreten (S. 67).
Die dritte Gruppe zeigt uns den Andronicus gleichfalls in
Phönicien: add. 108(1329). 159(1357), 347(1495); aber kein
Wort darin deutet an, daß er Amtsgewalt besäße; einmal ist
er sogar ausdrücklich als Privatmann bezeichnet, der früher
Ämter bekleidet hat: add. 265 (1438). Auch hier läßt sich
aus dem Inhalt der Briefe ihre chronologische Folge nicht er-
kennen. Sicher ist also nur die folgende Reihe: V 16(401)
33 (1232) < 49 (1031) < VI 1 3 (420) < 22 (429) < 59 (467)
II 31 (127) < 54(150)flf. < III 93(298) < add. 265(1438).
Verbinden wir das, was die Briefe bieten, mit der kurzen
Biographie in der 65. Rede des Libanius (p. 454 — 456), so er-
halten wir dies Lebensbild des Andronicus. Da seines Vaters
Bruder Nebridius: VI 13 (420) in Tuscien zu Hause war: Amm.
XXI 5,12, darf man vermuten, daß sein Vater zu denjenigen
gehört hatte, die aus Italien herangezogen waren, um die neue
Stadt des Gonstantin zu bevölkern. Er selbst besaß schon im
J. 356 in Constantinopel großen Einfluß: V 101(1275), obgleich
er damals noch sehr jung gewesen sein muß. Denn während
Libanius hier dozierte, d. h. in den Jahren 350 — 354, war er
noch sein Schüler gewesen: VI 13 (420). add. 159 (1357) or.
LXV p. 454. Im J. 360 wurde er als Consularis Phoenices
Nachfolger des Euchrostius: II 22 (118), und bekleidete das Amt
mit ungewöhnlicher Integrität und Gerechtigkeit: Liban. or. LXV
p. 454, bis ihm 361 Polycles folgte (S. 67). Unter den Leistungen
seiner Statthalterschaft wird namentlich der Bau einer VTasser-
leitung in Berytus erwähnt: III 14 (216). Die Provinz war ihm
so lieb geworden, daß er sich bald darauf ganz in Tyrus nieder-
ließ. Im J. 365 wurde er nach Constantinopel berufen *, wahr-
scheinlich durch seinen Oheim Nebridius, der sich als Praefect
des Orients dort aufhielt. Da brach am 28. Sept. 365 der Auf-
stand des Procopius aus 2, Nebridius wurde gefangen genommen-^,
1) Liban. or. LXV p. 455: töei fjLSv ovv avxbv ouol re fisvsiv xat tojv
iv TvQot ;cak(üv änokaveiv xal fxr^TiOTe sxeivrjv yevsad-ai rrjv xXr^oiv xijv
dvazvx^.
2) Mommsen, Chronica minora I S. 240.
3) Amm. XXVI 7,4.5. Zosim. IV6,2. Themist. or. VII 91 b.
in. Die Adressaten: Andronicus II — Antiochus 1. 75
und die alte Feindschaft gegen ihn mag dazu mitgewirkt haben,
daß der Neffe in die Dienste des Usurpators trat. Er wurde
sogleich Consularis Bithyniae und schon kurze Zeit darauf
Yicarius Thraciarum. Als Procopius am 27. Mai 366 den Tod
gefunden hatte, verschmähte Andronicus die Flucht, wurde auf
Betreiben des Hierius I: Liban. or. 1 171 p. 113 durch Valens
zum Tode verurteilt und hinterließ ein sehr bescheidenes Ver-
mögen, das der Fiscus einzog: Liban. or. LXV p. 456. Aus II
99(195) und add. 347(1495) möchte man schließen, daß er
Heide war. Erwähnt II 62 (158). III 43 (248).
III. Da aus der 65. Rede des Libanius die Ämterlaufbahn
des Andronicus II voUständig bekannt ist, kann VI 49 (457)
nicht an ihn gerichtet sein. Denn hier ist der Empfänger
Praeses Arabiae, ein Amt, das der Constantinopolitaner nie
bekleidet hat. Ebensowenig läßt sich an den Dichter An-
dronicus I denken; denn der Brief ist aus dem Winter 356/7, wo
jener noch nicht zu Ämtern gelangt sein kann. Doch hindert
nichts, ihn auf den carischen Philosophen zu beziehen, der um
372 bei dem Proceß des Theodorus VIII hingerichtet wurde:
Zosim. IV15, 1. Natürlich ist diese Verbindung durchaus' un-
sicher.
IV. Praeses (^ysficiv) von Armenien, da seine Residenz
Sebastia ist. An ihn um das J. 372 gerichtet Basil. ep. 112 =
Migne G. 32 S. 521.
Antherins. An ihn im J. 388 gerichtet app. 268 (799).
Da er gebeten wird, irgend ein Unrecht von dem Tyrier Qaianus
abzuwenden, scheint er damals Consularis Phoenices gewesen
zu sein.
Anthins. Au ihn im Jahre 355 gerichtet V 12 (397). Da
Apellio den Brief überbringt, als er in seine Provinz Bithynien
reist, scheint Anthius hier zu Hause zu sein.
Antiochtanns. An ihn im J. 388 gerichtet app. 256 (788).
Vielleicht identisch mit demAntiochinu8(so), der am 22. Apr. 386
als Beamter erwähnt und mit spectabilitas tua angeredet wird :
Const. Sirmond. 8.
Antiochas I. Agens in Rebus, im J. 351 in Alexandria:
Äthan, apol. ad Const. 10 = Migne G. 25 8. 608. Vielleicht
identisch mit dem Annius Antiochus, der zwischen 355 und 361
Corrector Apuliae et Calabriae war: CIL. IX 318. 1117, und
76 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
mit dem Antiochus vir consularis, der Ambros. ep. 89 = Migne
L16 8. 1284 erwähnt ist.
II. Antioehener, Schuigenosse des Libanius, aus einem
Hause, das zu den angesehensten der Stadt gehorte und der
Familie des Redners schon von den Vätern her verbunden war.
Er besaß eine Schwester und zwei Brüder, von denen der eine
Arsenius hieß. Sein einziger Sohn war Schüler des Libanius:
I 23(35). add. 147(1047); er hieß wohl auch Arsenius, wie sein
Oheim. Denn VI 46 (454) ist an einen Schüler dieses Namens
gerichtet und erwähnt den Vater desselben, und die Adresse
des unmittelbar folgenden Briefes VI 47 (455) nennt den An-
tiochus, so daß auch hier, wie sonst, Briefe an Vater und Sohn
nebeneinander zu stehen scheinen. Gegen Ende 355 reiste er
als Gesandter an das Hoflager: V 61—66(1245—1250), wo er
zugleich vom Kaiser eine Unterstützung für die Olympischen
Spiele zu erlangen hoffte, die er im J. 356 zu geben hatte:
V 56. 57(1243. 1187). Anfang 356 war er nach Antiochia
zurückgekehrt: V 107 (1279). 109 (1280). VI2 (1036a), nachdem
er das Gewünschte erreicht hatte: add. 147(1047). Im J. 359
war er mit seinen Geschwistern in den Hochverratsproceß von
Scythopolis verwickelt: I 23(35); doch muß er freigesprochen
sein. Denn im J. 363 reiste er mit seinem Sohne nach Tarsus,
wahrscheinlich um ihn dort bei dem Consular Alexander III
als Advocaten einzuführen: add. 274(1445). Doch schon im
J. 364 ist der Jüngling gestorben, und Libanius erbittet für
Antiochus zum Tröste von Datianus ein Ämtchen: add. 147(1047).
Vielleicht ist dieser Bitte entsprochen und er zum Praeses Arabiae
ernannt worden. Denn in dieser Stellung erscheint CIL III
14157 ein Antiochus, der mit diesem identisch sein könnte. An
ihn im Winter 356/7 gerichtet VI 47 (455).
III. Ein anderer scheint es zu sein, an den VI 50 (458)
gerichtet ist. Denn hier bittet Libanius im Winter 356/7, daß
Antiochus auf seinen Gütern für die Spiele seines Vetters Bären
fangen möge, ohne zu erwähnen, daß jener in dem gleichen
Jahre selbst Spiele gegeben habe, wie dies von Antiochus II
gilt. Jene Güter liegen im Gebirge (ra oqi]); man möchte dabei
an den Libanon denken. Und wirklich ist im J. 363 von einem
Antiochus die Rede, der Antiochener ist, aber Grundstücke in
Phönicien besitzt: add. 242 (1158). Er wird derselbe sein, der
im J. 360 gleichfalls in Phönicien einen Proceß zu führen hat:
III. Die Adressaten: Antiochus I— Antoninus I. 77
11132(236). Er hatte eiüe Schwester: YI 50 (458) und eine
Tochter, die er mit Philumenus verheiratete: add. 242(1158).
IV. Arzt in Antiochia, verwandt mit Eulalius, erwähnt in
den Jahren 358 und 360: lY 18(331). 11128(231).
V. Araber, Verwandter des Alexander VII und des Gauden-
tius, erwähnt im J. 356: VI 49 (457).
VI« Iconienser, erwähnt in dem Briefe an den Bischof
von Iconium Amphilochius, der dem Libanius als ep. 1226 zu-
geschrieben, aber wahrscheinlich nicht von ihm ist. Vgl. Poerster,
Jahrb. f. PhiloL 113 S. 504.
VII. Sohn des Zenodotus, Vater des Libanius IV, der bei
dem gleichnamigen Eedner in die Schule ging, im J. 391 al»
vor nicht sehr langer Zeit verstorben erwähnt: app. 407(940).
421 (954). Könnte der Zeit nach identisch sein mit dem or,
XXVII 10 p. 115. LVIII p. 227. 235. 242—244. 246. 248 er-
wähnten.
VIII. Ein Antiochus bekleidete in den Jahren 388 — 390^
als app. 228(761). 236 (768b). 263(795). 335(867) an ihn
gerichtet wurden, ein bedeutendes Hofamt. Von demjenigen,
der 391 Praefectus annonae, 395 Proconsul Achaiae war (Pauly-
Wissowa I S. 2491), dürfte er verschieden sein, da seine Stellung
schon früher eine höhere gewesen zu sein scheint. An einen
von beiden wird im J. 404 Joh. Chrys, ep. 189 = Migne G. 52
S. 717 gerichtet sein.
IX. Schwiegersohn des Domnio VI, erwähnt im J. 388:
app. 248. 249(780. 781).
X. Dichter und Lehrer in Antiochia; an ihn gerichtet
or. XXXIX.
XI. Ein Officiale, erwähnt im J. 390: app. 320(851).
XII. Freund des Johannes Chrysostomus, von ihm erwähnt
ep. 177 = Migne G. 52 S. 712.
XIII. Bäcker in Antiochia, über den Libanius um da&
J. 385 die Rede XXIX (XXXVII) schrieb.
Antipater. Bewirbt sich im Winter 362/3 um ein heidnische»
Priestertum; an ihn gerichtet app. 184(707), Wohl kaum der-
selbe, der um 373 Praeses Cappadociae war. An diesen ge-
richtet Basil. ep. 137. 186 = Migne G. 32 S. 577. 661 ; ein Brief
von ihm an Basilius: Basil. ep. 187 = Migne G. 32 S. 664.
Antoninns I. Armenier, Bruder des Acontius, viel älter
als Libanius (gb. 314), da dieser ihn schon als Knabe gekannt
78 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
und bewundert hat: add. 382 (1223). Sein Sohn ging im J. 365
in die Schule des Libanius. An ihn, nicht an Acacius, nach der
besten Überlieferung gerichtet add. 217(1119).
II. Verarmter Decurio, erwähnt im J. 360: 1118(210).
Da seine Mutter damals noch am Leben war, scheint er jünger
gewesen zu sein, als daß er sich mit dem vorhergehenden
identifizieren ließe. Auch von dem folgenden muß er ver-
schieden sein, weil dieser schon vor 359 aus dem Römerreiche
nach Persien geflohen war.
III. Reicher Kaufmann, dann Officiale des Dux Meso-
potamiae, endlich Protector, wird durch die Bedrückungen
Mächtiger zur Verzweiflung getrieben und flieht, nachdem er
den Zustand der römischen Grenzprovinzen genau erkundet hat,
zu den Persern: Amm. XVIU 5, 1 — 3. Ihnen dient er seit dem
J. 359 als Führer und Ratgeber: Amm. XVIII 6, 3. 18. 19. 7, 10.
11. 8,5. 6. 10,1. XIX 1,3. 9,7.XX6,1. Liban. or. XH 74 p. 393.
IV. Cappadocier, Sohn des Philosophen Eustathius II und
der Prophetin Sosipatra, Schüler des Aedesius in Pergamum:
Eunap. vit. soph. p. 469. Er reiste nach Alexandria und ließ
sich dann bei einem Heiligtum an der Canobischen Nilmündung
nieder, wo er als Priester eines Mysterienkultes wirksam war.
Die Zerstörung des Serapeums sagte er voraus, und sie trat ein,
nachdem er kurz vorher in hohem Alter gestorben war: Eunap.
vit. soph. p. 470 — 473. Er starb also um das J. 390 und kann
folglich kaum nach 320 geboren sein.
V. Praefectus Augustalis in den J. 383 — 384: Mommsen,
Chronica miuora I S. 297.
Anysias I. Ein Anysius wird um das J. 351 als raxvyQaipoq
und dcdxovoq rov ßaötXimq erwähnt: Epiph. haer. 71,1. Danach
scheint er Notarius gewesen zu sein. Vielleicht ist er derselbe,
gegen den im J. 360 ein Urteil schwebt, dessen Ausführung
der Comes Orientis verhindert hat, da man Begnadigung er-
wartet: II 104(200). Auch mit dem Cappadocier, dessen Sohn
in die Schule des Libanius geht, könnte er identisch sein: ad
Bas. 5(1584); vgl. 3(1582); doch ist beides ganz ungewiß.
II. Ein anderer befand sich in den J. 388 — 392 in der
Umgebung des Rufinus XII, vielleicht als sein Assessor. An ihn
gerichtet app. 368(900). 416(949), erwähnt app. 252(784). Er
könnte derselbe sein, der am 29. Juni 416 und am 4. Mai 419
als Comes sacrarum largitionum am Hofe von Constantinopel
IIL Die Adressaten: Antoninus I — Apollin aris 111. 79
erwähnt wird: Cod. Theod. VI 30,21. 22, und am 8. März 436
schon tot war: Cod. Theod. X 20,18. Andere Homonymen bei
Pauly-Wissowa I S. 2654.
Apelllo. Antiochener: Y 11(396). 14(399). Oheim des
GessiusII: add. 411(1149); vgl. 371(1515). Er war zuerst
Praeses einer aegyptischen Provinz: V 13. 14(398. 399); dann
wurde er im Jahre 355 zum Consular von Bithynien ernannt und
nahm, als er dorthin reiste, die Briefe V 1 1 — 14 (396 — 399) mit.
Im J. 356 ist er von dort nach Antiochia zurückgekehrt: VI 2
(1036 a). Im J. 358 ist er dann Consularis Ciliciae: IV 63(375);
vgl. add. 370 (1074). Nach diesem Amte scheint er in einen
Proceß verwickelt worden zu sein, da der Advocat Eustochius I
um seinetwillen im J. 360 nach Constantinopel reiste: app. 176
(699); vgl. 11138.39(243.244). Im Jahre 365 wird er zu
weiterer Beförderung an den Hof berufen, aber da er erst seit
ganz kurzer Zeit verheiratet ist, wünscht er kein Amt zu er-
halten, sondern möglichst schnell zu seiner jungen Frau zurück-
zukehren, was Libanius durch die Briefe add. 369 — 371 (1514.
1074. 1515) unterstützt, und das zwar mit Erfolg: add. 411
(1149). Da Apellio als Zeuge für die Heilkräfte des cilicischen
Asklepios angerufen wird, scheint er Heide gewesen zu sein:
add. 370(1074). An ihn gerichtet IV 63 (375).
Aphobius. Christ: Julian, ep. 78. Consularis Palaestinae
im Jahre 365; an ihn gerichtet add. 351 (1499). 365 (1510b).
Daß er identisch ist mit einem ungenannten Statthalter von
Palaestina, der schon unter Julian in Tätigkeit war, wie
C. Henning, Hermes IX 8. 264 annimmt, ist durch die Zeit
dieser Briefe ausgeschlossen. Vgl. Cyrillus I.
Aphthonius, Antiochener, Lehrer der Beredsamkeit in
Athen; an ihn im J. 392 geschrieben app. 452(985); s. über
ihn Pauly-Wissowa I S. 2797.
ApoUlnaris I. Vater des folgenden, Consularis Phoenices
im J. 354, wird auf Hochverrat angeklagt, in Antiochia vor
Gericht gestellt und zur Verbannung verurteilt, aber, als er weg-
geführt wird, unterwegs auf Befehl des Caesars Gallus er-
mordet: Amm. XIV 7,20. 9,8.
n. Sohn des vorhergehenden, Schwiegersohn des Praefecten
Domitianus I, im J. 354 Cura palatii des Caesars Gallus, teilt
das Schicksal seines Vaters: Amm. XIV 7,19. 9,8.
III. Bruder des Qairinus I, muß im J.356 auf eine Anklage
80 ö. Seeck, Die Briefe des Libanlus.
hin an den Hof des Constantius nach Italien kommen, um sich
dort zu verantworten: VI 41 (449). Wahrscheinlich ist er es,
der im J. 361 ein Amt in Aegypten bekleidete, während dessen
app. 12(541). 91 (617) an ihn gerichtet sind. Erwähnt add.
233(1417).
IV. Sohn des Anatolias II, älterer Bruder des Gemellus I,
da in den Briefen, die Libanius an beide gemeinsam richtet, er
immer an erster Stelle genannt wird: 11131(234). 102(307).
app. 23(552). 193(716). 353(885). add. 428(1556). Ein zweiter
Bruder von ihm war Anatolius VI: app. 353(885). 410(943).
Apollinaris und Gemellus wohnten in Cilicien, und zwar in einer
großen Stadt, also wohl in Tarsus: III 31 (234). app. 193 (716);
vgl. or. I 279 p. 167. Doch während ihr Vater im J. 362
Phönicien verwaltete, folgten sie ihm dorthin: III 102 (307). app.
23 (552). Sie waren Schüler des Libanius : III 9 (2 1 1). 3 1 (234).
app. 193(716). Im J. 391 pflegten sie in ihrer Heimat den Sohn
des Libanius, als er mit gebrochenem Bein daniederlag: or. I 279
p. 167. app. 410(943). 443(976).
Apollonides. An ihn gerichtet app. 482 (1015), wo im
J. 393 um seine Tochter für Leontius VI geworben wird. Sein
Bruder, der Decurio war, erwähnt app. 381(913).
Apringias. Aus der Heimat des Andronicus II, d. h. aus
Gonstantinopel, hatte dort glänzende Munera geleistet und die
Schule des Libanius besucht. Im J. 360 war er noch Jüngling
und im Begriffe, sich mit der Tochter des Fraternus zu ver-
heiraten, der Phönicier, aber Senator von Gonstantinopel war:
II 54 (150). Nach dem Beispiel seines Vaters begann er im
Jahre 355 als Advokat zu wirken und zwar, wie es scheint, in
Antiochia: V 39 (1197). add. 58 (1124). Doch entschloß er sich
im J. 364, diese Tätigkeit zu unterbrechen und noch in Berytus
das Rechtsstudium zu betreiben, wohin ihm Libanius die Emp-
fehlungsbriefe add. 57 (1116). 58(1124). 90(1123) mitgab. An
ihn gerichtet V 39(1197).
Aqalia. Sohn des Gorgonius IV, als junger Schüler erwähnt
im J. 356: V 86 (1264). Später hatte er in Beziehungen zu
Olympius II gestanden und war im Winter 391/2 mit einer
lange Zeit erfordernden literarischen Arbeit beschäftigt. An
ihn gerichtet app. 417 (950). Könnte identisch sein mit dem
(piX6öoq)OQ öxoXta Xoycxa yeyQaipdjc: jisQt 0v2,Xoyiöfio7V oder dem
yQafifiarixoc: xal (iox^öixog bei Suid. s. v. 'AxvjLac,
in. Die Adressaten: Apollinaris III — Arabius IL 81
Arabias I. Hat in der Provinz des Apellio, d. h. in Bi-
thynien, einen Prozeß zu führen (S. 79). An ihn im J. 355 ge-
richtet V 11(396).
IL Der Bastard des Libanius wird bald Arabius bald Cimon
genannt, führte also zwei Namen nebeneinander, was in jener
Zeit auch sonst vorkommt (S. 51). Seine Mutter war eine Frau
niedrigen Standes, die aber Libanius sehr schätzte: app. 346
(878). 450 (983). Eunap. vit. soph. p. 496. Schon gleich nach
seiner Ankunft in Antiochia im J. 354 muß er sie in wilder
Ehe zu sich genommen haben; denn sein Sohn kann nicht nach
355 geboren sein, da er 361 schon grammatischen Unterricht ge-
noß: app. 11 (540). 64(591); vgl. 112(638). 120(645). Libanius
lebte mit ihr bis zu ihrem Tode zusammen, der erst eintrat,
während Arabius in Constantinopel war, d. h. im J. 391 : or. I
278 — 280 p. 166. 167. Dieser erhielt den ersten Unterricht von
Calliopius V und dessen Vater: app. 11 (540). 64 (591); als sein
Mitschüler wird Priscio genannt: app. 424(957). Kaiser Julian
hatte dem Libanius versprochen, daß er die Erbeinsetzung dieses
Sohnes legitimieren werde, doch zerstörte sein früher Tod diese
Hoffnung: or. XVII 37 p. 520. Jovian, bei dem der Vater
jetzt das Gleiche zu erreichen versuchte, erwies sich zweifel-
haft: add. 108(1329). 334(1483). 2(1285). Erst ein Gesetz des
Valentinian schuf Hilfe: or. I 145 p. 97. Doch wurde es später
aufgehoben, und nur mit Mühe erlangte im J. 388 Libanius bei
Theodosius, daß ihm gestattet wurde, sein Vermögen noch bei
Lebzeiten dem Sohne zu schenken: or.1 195. 196 p. 125. XXXII 7
p.226. app. 231. 232(764. 765). 346(878). Dieser hatte unter-
dessen begonnen, als Advokat beim Consularis Syriae tätig zu
sein: app. 346 (878). or. XXVIII 9 p. 137. LIV 7—16 p. 128—
134. Aber da er jetzt das genügende Vermögen besaß, wollte
ihn Thrasydaeus zwingen, der Curie von Antiochia beizutreten:
or. XXXII 7 p. 226. I 257 p. 154. Um diesem Schicksal zu ent-
gehen, reiste er im J. 390 nach Constantinopel, um sich ein
Amt zu erbitten, das ihn zum Mitgliede des dortigen Senats
machen sollte: app. 346. 347 (878. 879). 388 (920). Die Stellung
eines Consularis Cypri war ihm bereits zugesichert, ging ihm
«iber durch das Votum des Senats verloren: or. I 283 p. 169.
app. 399 (932). Denn als dieser über seine Aufnahme be-
schließen sollte, wies er ihn seiner Mutter wegen: app. 451(984)
schimpflich ab: app.410(943). 387—389(919—921). 445(978).
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 6
82 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
or. I 279 p. 166. Mit dem Stadtpraefecten Proculus III, der
als Vorsitzender des Senats ihm entgegengewirkt zu haben
scheint, suchte und fand er zwar durch Vermittelung des Chryses 11
eine neue Anknüpfung: app. 429 (962). Doch sein Vater hoffte
nichts mehr für ihn und ermahnte ihn zur Bückkehr: app.
387—389(919—921). Krank vor Zorn und Gram: app. 389(921),
machte er sich auf den Weg, zog sich aber auf der Reise durch
einen Sturz aus dem Wagen eine schwere Verletzung des Fußes
zu: or. 1279 p. 167. app. 445(978). Nach Tarsus gebracht:
413 (946), genoß er der Pflege der beiden Brüder ApoUinaris IV
und Gemellus I: or. 1279 p. 167. app. 410 (943). 443(976).
Nach Antiochia befördert: app. 413 (946). or. I 280 p. 167, starb
er bald darauf im J. 391: app. 411 (944). 413(946). 415(948).
423—426 (956—959). 429 (962). 432 (965). 435—438 (968—
971). 445(978). 450—452(983—985). Priscio und mehrere
Schüler des Libanius schrieben Monodien auf ihn: app. 424 (957).
435(968). 436(969).
Die Briefe, die sich auf ihn beziehen, ordnen sich aus
inneren Gründen zeitlich folgendermaßen. Als kleines Kind
erscheint er in allen, die dem ersten Teil des Appendix angehören:
11(540). 64(591). 112(638). 120(645). Im Anfang des zweiten
wird 231. 232(764. 765) der Dank dafür ausgesprochen, daß
der Kaiser dem Libanius erlaubt hat, sein Vermögen dem Arabius
zu übergeben. Dieser hatte also erst kürzlich den Besitz er-
worben, welcher der Grund wurde für seine Bedrohung mit
dem Decurionat und dadurch für sein Streben nach einem
Staatsamt. Um dieses zu erlangen, geht er nach Oonstantinopel
und bekommt die Empfehlungsbriefe 346. 347 (878. 879) mit
auf den Weg. 387 — 389(919—921) wissen dann schon von
seiner Enttäuschung und dringen auf seine Bückkehr. Auf
die Entschuldigung des Anatolius VI, daß seine Bemühungen
im Senat keinen Erfolg gehabt hätten, antwortet 393 (925). Für
die Pflege, die Arabius in Tarsus genossen hat, dankt 410 (943);
doch ist er noch am Leben. Mit 411(944) beginnt dann die
lange Reihe von Briefen, die auf seinen Tod zurückweisen.
Wir haben also die Folge:
app. 11(540). 64(591). 112(638). 120(645) < [231. 232
(764. 765)] < [346. 347(878. 879)] < [387—389(919—921)]
< 393 (925) < 410 (943) < 41 1 (944) ff.
Araxias. Im Anfang der fünfziger Jahre bekleidete er das
III. Die Adressaten: Arabius II — Archelaus I. 83
Amt des Consularis Palaestinae. Dann wurde er im J. 353 zu
einer Stellung befördert, die mehrere Provinzen seiner Ver-
waltung unterwarf und zugleich bewirkte, daß er seine Residenz
in größerer Nähe des Libanius nehmen mußte: pr. 1 1 (11). Da
dieser sich zu jener Zeit in Constantinopel aufhielt, darf man
hieraus schließen, daß Araxius Vicarius Asiae oder Vicarius
Ponticae wurde. Das erstere wird dadurch zur Gewißheit er-
hoben, daß Julian, der mit ihm befreundet war, ihn während
seines Amtes zweimal in Phrygien besuchte, das zur asiatischen
Dioecese gehörte: Julian, epist. ad Themist. 259 d. Notit. Dignit.
Or. XXIV 9. 10. 18. 19. Nicht sehr lange nachher wurde er zum
Proconsulat von Constantinopel berufen. In diesem Amt ist sein
Vorgänger Justinus am 1. September 355 nachweisbar^, er selbst
Anfang Mai 356 : Cod. Theod. VI 4, 8. 9, und sehr viel früher kann
er es auch nicht angetreten haben. Denn in dem Brief, durch
welchen ihm Libanius zu dieser neuen Beförderung Gluck wünscht,
teilt er ihm zugleich mit, der Kaiser habe ihm selbst endgiltig ge-
stattet, auf seineu Lehrstuhl in Constantinopel zu verzichten und
nach Antiochia überzusiedeln: V97 (1273); diese Erlaubnis aber
erhielt er nicht vor dem Mai 356: S. 318. Lii J. 365 machte ihn
der Usurpator Procopius zum Praefectus praetorio Orientis, was er
vorzugsweise der Fürsprache seines Schwiegersohnes, des Magister
militum Agilo, zu danken hatte: Amm. XXVI 7, 6. Dieser war es
auch, der ihn nach dem Siege des Valens vor einer gar zu harten
Strafe bewahrte; er wurde auf eine Insel verbannt, aber bald be-
gnadigt: Amm. XXVI 10, 7. Von den Briefen, die Libanius an ihn
gerichtet hat, fällt der eine pr. 1 1 (11) noch in die Zeit seines asia-
tischen Vicariats, also Ende 453 oder Anfang 354, alle andern in
(las Jahr 356, wo er das Proconsulat von Constantinopel be-
kleidete: V 97(1273). 99(1274). VI 10(417). 23(430). 30(438).
Arclielaus I. Comes Orientis im J. 335, wirkte auf dem
Concil von Tyrus zur Verurteilung des Athanasius mit: Rufin.
h. e. I IG = Migne L. 21 S. 488; vgl. Socrat. I 29,2, wo er
i\7(CTix6g genannt wird. Hieraus ergibt sich, daß er Christ
1) Nach einer freundlichen Mitteilung Heinrich Schenkls lautet bei
dem kaiserlichen Erlass, welcher der zweiten Rede des Themistius voran-
geschickt ist, die Unterschrift im Codex Salmanticus : 'ExofjiioS'i] rj eniaroXri
vTikg Sefiiariov xov Xa^ngoxarov (pikoab<pov xal &v€yv(oaS-7j iv ry ovy-
xlrjrw xakuvöaiq aeTireßgiaig (so) vnarcjv'ÄQeTiicjvog (so) xal Aolliavov '
dvbyvct) 6h 'lovarcvog o kafingoxaioq avd^vTtazog.
6*
84 C). Seeck, Die Briefe des Libanius.
war, und ebenso aus dem Besuche, den er dem heiligen Antonius-
machte, um von ihm die Heilung einer Kranken zu erbitten:
Äthan, vit. S. Ant. 61 = Migne G. 26 S. 932. Als Greis wollte
er um das J. 372 den Libanius durch einen Besuch ehren^
wurde aber durch ihn selbst davon zurückgehalten: or. I 166.
II 9 p. 109. 175. An ihn könnte im J. 360 II 15 (111) gerichtet
sein, doch ist die Bestimmung der Person hier ganz unsicher.
II. Neffe des Vorhergehenden, ehrte den Libanius durch
seinen Besuch: or. II 9 p. 175. Auch auf ihn läßt sich jener
Brief beziehen. Er wird derselbe Archelaus sein, der im J. 369
am 29. Jan. (Cod. Theod. IV 13,6), 11. März (Cod. Theod. IX
21, 7), 5. Juli (Cod. Theod. X 16, 2) und 18. Juli (Cod. Theod.
X21, 1) als Comes sacrarum largitionum des Valens nach-
weisbar ist.
III. Sohn des Tiberinus, im J. 358 wohnhaft in der Provinz
des Maximus IV, d. h. in Arabien: IV 27 (340).
IV. Praefectus Augustalis, erwähnt im J. 397 am 17. Juni
(Cod. Theod. IX 45,2) und am 24. Nov. (Cod. Theod. II 1,9).
Christ: Hieron. c. loh. Hier. 39 = Migne L. 23 S. 391, wo er mit
dem Comestitel erscheint. Der Zeit nach könnte app. 341 (873)
an ihn gerichtet sein, da dieser Brief dem J. 390 angehört. Auf
ihn läßt sich vielleicht auch die verdorbene Stelle app. 437 (970)
beziehen, wo Libanius rrjv aQ^alav (wv fih^ ß^vyartQa 2iJeov7]Qoiy
de yvralxa im J. 392 als kurzlich verstorben beklagt. Denn
in agyalmy fiov steckt zweifellos ein Eigenname, und von den-
jenigen, welche bei Libanius genannt werden, dürfte ^iQ^eZdoiy
der Überlieferung wohl am nächsten kommen. Vgl. Severus XV.
Aresius. Lehrer der Rhetorik in Tarsus, da er die Söhne-
des Hierius III, der dort zu Hause war, unterrichtet hatte. An
ihn im Jahre 358 gerichtet IV 30(343).
Argeus. Lehrer der Rhetorik in Pamphylien : app. 398 (931) ;
vgl. 399(932). An ihn gerichtet in den J. 388—391 app. 249(781).
395(927). 398(931), erwähnt im Jahre 393 app. 485(1018).
Ario. Ancyraner, Sohn eines Agathius, der durch Weis-
heit berühmt, also wahrscheinlich Philosoph war. Sein jüngerer
Sohn, der gleichfalls Agathius hieß, besuchte die Schule des
Libanius. An ihn gerichtet im J. 362 app. 114(640), im J. 364
add. 52 (1098) J; erwähnt im J. 363 add. 268(1105).
1) Dieser Brief ist im Vaticanus 83 'AqeIovi überschrieben.
III. Die Adressaten: Archelaus I — Aristaenetus I. 85
Aristaenetus I. Bithyner:^V76(1258). 90(1136). 98(1135).
VI 92 (501) aus Nicaea: IV 16 (329). V 47 (1239). VI 86 (495).
87 (496). app. 288 (819). Dem Heidentum ergeben: VI 77 (487).
Nach seinem Tode hielt Entrechius sein Haus zusammen (öwa-
X^iv ^Agiötacvetq) rrjv oixiav) und vertrat den Seinen den
Verstorbenen (tov dvr ixslvov rolg sxeivov yivofisvov): app.
288 (819). Danach scheint er nahe verwandt mit ihm, vielleicht
sein Schwiegersohn gewesen zu sein. Außerdem werden als
seine Verwandten genannt Alcimus (S. 52) und Dianius: IH 80
(285). IV 65(377). 67(379). 69(381). Er studierte in Athen
und schloß dort enge Freundschaft mit Acacius III: V 98 (1135);
vgl. S. 44. Mit Libanius trat er in Verbindung, als dieser in
Nicomedia docierte: or. I 57 p. 40, und setzte den Verkehr
mit ihm auch in Constantinopel fort: VI 86(495). Im J. 355
starb seine Frau, die er lange betrauerte: V 22 (407). 31 (1230).
44(1238). 47(1239). 76(1258). 90(1136). VI 2 (1036a). Im
J. 356 suchte der Praefect Strategius I ihn vergebens zur Über-
nahme eines Amtes zu bewegen: VI 43 (451), und trat deswegen
in Korrespondenz mit ihm: VI 67 (475). IV 16 (329). Anfang
357 erweist ihm der Kaiser eine Ehrung, und der Praefect
Anatolius I beruft ihn zu sich, damit er bei ihm das Amt eines
Assessors übernehme: VI 68. 69 (477. 478); doch lehnte er auch
diesmal ab: VI 88 (497). IV 16(329). Erst im Sommer 358
entschloß er sich zu einem Amte, aber zu einem solchen, das
ihn nicht zwang, die Heimat zu verlassen, da seine Residenz in
Bithynienblieb:IV65(377). 66(378). 72(384). 12(19). 3(20).
Er wurde Vicar der neugegründeten Diöcese Pietas: Amm. XVII
7, 6, und trat als solcher in die engsten Beziehungen zu dem
neuernannten Praefecten HermogenesIV : 1 3(20). or. 1 116 p.80.
Aber schon sehr bald, nachdem er jene Stellung angetreten hatte,
fand er durch das große Erdbeben, das am 24. August 358
Nicomedia zerstörte, dort seinen Tod: Amm. XVU 7, 6. Liban.
or.I 118 p.80. epist. I 8(25). 19(31). IV 79(391). add. 74(1320);
vgl. Pauly-Wissowa IV S. 1084. Begraben wurde er in seiner
Heimatstadt Nicaea: app. 288(819). Libanius schrieb eine
Monodie auf ihn: I 17(29). 19(31). IV 79 (391).
Von den erhaltenen Briefen an ihn ist der früheste V 13
(398), der dem Apellio mitgegeben wurde, als er im Frühling 355
in seine Provinz Bithynien ging. Er ist jedenfalls beträchtlich
früher als VI 2 (1036 a), wo derselbe Apellio mit Nachrichten
gß 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
von Aristaenetus nach Antiochia zurückgekehrt ist, und erwähnt
noch nicht, daß dessen Frau gestorben ist, ein Gegenstand, von
dem VI 2 (1036 a) und in den meisten vorhergehenden Briefen
die Rede ist. V 22 (407) hat Libanius eben erst die Trauer-
nachricht erhalten und spricht sein Beileid aus. V 31 (1230)
hat er gehört, daß Aristaenetus sich immer bei dem Grabe der
Verstorbenen aufhalte. 44 (1238) hofft er, der Besuch des Spe-
ctatus werde der Trauerzeit ein Ende machen. 47 (1239) folgt
eine längere Ermahnung, endlich Trost anzunehmen; dabei wird
angedeutet, daß der Todesfall schon geraume Zeit zurückliegt
(a>q ejtl yßic t(i reXerrfi övfißdö7j). 76 (1258) spricht nur noch
ganz kurz die sichere Erwartung aus, daß Aristaenetus das
Klagen gelassen habe. 90(1136) weist auf den Brief zurück,
den ClematiusII überbracht hatte, d. h. auf 47 (1239); von der
üntröstlichkeit des Aristaenetus ist auch hier noch die Rede.
VI 2 (1036 a) hat er endlich das Grab seiner Frau verlassen,
ist aber immer noch in trüber Stimmung, und Apellio ist aus
Bithynien heimgekehrt. V 90 (1136) hat Libanius dem Aristae-
netus geschrieben, er möchte, statt um seine Gattin immerfort
zu klagen, lieber eine Schilderung ihrer Vorzüge an ihn schicken.
VI 2 (1036 a) ist dieser panegyrische Brief, der dort verlangt
wurde, angekommen und wird beantwortet. Hier dürfte das
Trauerjahr ungefähr abgelaufen sein, und damit hören die Er-
wähnungen der Verstorbenen auf.
VI 11 (418) wird abermals, wie V 90(1136) auf die Reise
des Clematius zurückverwiesen; Leontius XVI, der kürzlich an-
gekommen ist, hat dem Libanius einen Brief des Aristaenetus
versprochen, aber nicht übergeben. 20 (427) hat dieser Leontius
sein Versprechen noch immer nicht erfüllt, aber unterdessen ist
Themistius I mit neueren Nachrichten aus Nicaea in Antiochia
eingetroffen. 25 (432) reist dieser wieder ab, und Libanius rühmt
ihm nach, seine philosophischen Reden hätten den Rat von An-
tiochia zu einem neuen Leben bekehren könnend Hieran an-
knüpfend hat Aristaenetus in seiner Antwort sich spöttische
Bemerkungen über den Rat erlaubt, die Libanius VI 43(451)
zurückweist 2. Von dem, was er hier geschrieben hat, geht er
1) Et jLiT] raxiota an^Qe, xäv fisriatTjae xriv ßovXrjv anb tovriov,
iv oiq vvv eaxiv, enl xov avxov ßlov,
2) Triv ßovkrjv öh XsycDV xax(öc elq rovg (piXovq ijfjiTv ßXaaipru^ieiq.
Ttkrjv yag t-vbq qücov tpQSViav i^rjfAOv xo näv efibv.
III. Die Adressaten: Aristaenetus I. IT. 87
dann VI 56 (464) aus^ Über die Kürze des Briefes VI 43 (451),
den Gymnasius überbracht hatte, hat sich Aristaenetus in seiner
Antwort beschwert, wogegen sich Libanius VI 67 (475) recht-
fertigt. In beiden Stücken ist von den Bemühungen des Strategius I
die Eede, jenen zur Annahme eines Amtes zu bewegen. 68. 69
(477. 478) hat Anatolius I ihn zu seinem Assessor berufen, und
Libanius rät ihm, dies nicht zurückzuweisen. 86 (495) erwidert
auf die Antwort, die Aristaenetus auf 67 (475) gegeben hat.
Hier hatte Libanius ihn daran erinnert, daß er ihm alte Bücher
versprochen hatte; dies hat Aristaenet abgelehnt und wird nun
an die näheren Umstände jenes Versprechens erinnert. 88 (497)
knüpft dann wieder an 68(477) an; Aristaenetus zaudert noch,
die Assessorenstelle anzunehmen, während Domitius Modestus,
den ihm Anatolius zum Kollegen bestimmt hat, die Reise zu dem
Praefecten angetreten hat. IV 16 (329) zaudert jener nicht mehr,
sondern hat definitiv abgelehnt; zugleich knüpft dieser Brief,
wie wir 8.45 gesehen haben, an IV 6 (319) an. 65(377)
gratuliert ihm dann, nachdem er zum Vicariat ernannt ist;
72(384). 1 2. 3 (19. 20) zeigen ihn im Besitze dieses Amtes; 1 7.
8 (24. 25) reden von dem Erdbeben und dem Tode des Aristae-
netus. Hieraus ergibt sich folgende Reihe:
V 13 (398) < 22 (407) < 31 (1230) < 44 (1238) < 47
(1239) < 76(1258) < 90(1136) < VI 2 (1036a) < 11 (418) <
20(427) < 25 (432) < 43 (451) < 56(464) < 67(475) < [68. 69
(477. 478)] < 86(495) < 88 (497) < IV 6 (319) < 16 (329)
< 65 (377) < 72 (384). 1 2 (19). 3 (20) < 7. 8 (24. 25).
Außerhalb dieser Reihe sind noch an ihn gerichtet: IV 18
(331). 20(333). 21(334). 44(356). 55(367). V 62 (1246). VI 37
(445). 77 (487). 92 (501). 97 (506). Erwähnt IV 77 (389). add.
367(1512). Ob pr. 7(7) auf ihn oder auf den Folgenden zu
beziehen ist, bleibt zweifelhaft.
II. Antiochener, Sohn des Bassianus, Verwandter des Leon-
tius VI und des Libanius, dessen Schüler er auch war: app. 282.
283 (813. 814). 468 (1001). 451 (984). Wahrscheinlich war er im
Jahre 371 geboren (S. 95). Doch scheint er schon im J. 392 beim
Sturze des Proculus III an dessen Stelle Stadtpräfect von Con-
1) Ebtov Tiots TCQoq gb yQa<po)v, oti nkr^v evbg rj ßovkri fie^ rjfjLtov.
Nach der eben angeführten Stelle ist hinter svdgwohl oixov zu ergänzen;
denn wie dort gesagt ist, besteht die Gegnerschaft des Libanius nicht nur
aus einem Manne, sondern aus einer ganzen Familie.
go 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
stantinopel geworden zu sein: app. 430(963). 438(971). Aber
da sein Vorgänger noch am 25. Juni 392 nachweisbar ist:
Cod. Theod. XIV 17,10, sein Nachfolger Aurelianus schon am
27. Febr. 393: Cod. Theod. 11,3. 28,4. VI 3,1. 4,26. XII 1,130
— 132. XV 1,29. 30, kann er das Amt nur wenige Monate be-
kleidet haben. Im J. 393 kam er nach Antiochia und hielt dort
einen Panegyricus auf Libanius: app. 468(1001). Bald darauf
finden wir ihn in der Umgebung des Bufinus XII: app.
496 (1028b). Im J. 404 war er Jahresconsul des Ostreiches:
Mommsen, Chron. min. III S. 526. Synes. ep. 133. An ihn ge-
richtet app. 283(814). 430(963). 438(971). 451(984). 458(991).
474(1007). 479(1012). 496 (1028b); erwähnt 431(964).
Aristo I. Reicher Grundbesitzer aus Cyrus in der Euphra-
tensis: add. 37 (1096). 87 (1042), wo KvQmiixv TvQoy zu schreiben
ist. Dem Heidentum ergeben: add. 225(1411). Er bewirbt
sich im J. 364 um die Tochter des Thalassius I: add. 37(1096),
verheiratet sich: add. 77 (1321), und add. 126 (1332). 216 (1405)
scheint auf die Schwangerschaft seiner Frau hingedeutet zu
sein. An ihn gerichtet add. 126(1332). 216(1405). 220(1110)^
225(1411).
IL Der add. 63(1312) erwähnte Aristo scheint ein anderer
zu sein, da er im J. 364 in der Provinz des Celsus I, d. h. in
Syrien, Decurionenpflichten zu erfüllen hat, also wohl Syrer,
nicht Euphratenser ist.
Arlstophanes. Corinther: add. 101 (1228)2. or. XIV 1. 5.
28 p. 424. 426. 434. Sohn des Menander: or. XIV 5. 9. 20. 46
p. 426. 427. 431. 441, der begeisterter Heide war: or. XIV 5
p. 426, und obgleich er Senator von Rom gewesen war, diese
Stellung aufgegeben hatte, um als Decurio seiner Vaterstadt
die Leitung derselben zu übernehmen : or. XIV 5. 6. 31 p. 426. 435.
Die Mutter des Aristophanes war Schwester der Philosophen
Hierius II und Diogenes III: or. XIV 7. 32. 33. 34. p. 427. 435.
Auch er selbst blieb dem Heidentum ergeben: or. XIV 7. 41.
63—66. 69. 70. p. 427. 438. 447—450. Julian, ep. 74. Er
1) Dieser Brief trägt im Vaticanus seine Adresse.
2) In diesem Brief ist zu schreiben: KÖQivS-og altbv €?,xei xal
AaxsöaifjKov xal *AQiato<pdv7jg xal xb Aax(hvo)v xs^alaiov. Das letzte
xal fehlt, kann aber nicht entbehrt werden; denn mit dem Ersten der
Spartaner ist jedenfalls nicht Aristophanes gemeint, sondern Euelpistius,
dem derselbe Überbringer gleichfalls einen Brief add. 97(1179) zu be-
stellen hat.
III. Die Adressaten: Aristaenetus II — Aristophanes. 89
genoß eine gute rhetorische Bildung: or. XIV 7. 26. 62. 64. 69
p. 427. 433. 446. 447. 449. Noch bei Lebzeiten seines Vaters
übernahm er in Corinth die Strategie, als Libauius in Griechen-
land reiste, d. h. zwischen den J. 337 und 339 : or. XIV 8
p. 427. Diesen vei:pflichtete er sich, indem er im Lyceum zu
Athen aus seinen Schriften vorlas, obgleich er auf Anstiften
von Neidern des Redners mit Steinen geworfen wurde: or. XFV
38 p. 436. Eugenius III gewann durch eine Verschwägerung
mit seiner Familie Anhaltspunkte, um ihm einen ruinösen
Proceß anzuhängen, der ihn zur Flucht nach Syrien veranlaßte:
or. XIV 10. 11. 45 p. 427. 440. Fortunatianus I verschaffte ihm
hier die Stelle eines Agens in Kebus: or. XIV 12 — 14. 32. 61.
6-2 p. 428. 435. 446. Als Pamassius I im J. 357 die Praefectur
von Aegypten antrat, gab ihm der Magister officiorum Muso-
nius I den Aristophanes in seine Provinz mit: or. XIV 15 p. 429;
vgl. IV 52 (364). Dieser führte ihm einen Astrologen zu, den
er über die Regierung des Kaisers befragte: or. XIV 16 p. 430.
Dadurch wurde er Anfang 359 in den Hochverratsproceß von
Scythopolis verwickelt» mehrmals mit Bleigeißeln gepeitscht:
or. XIV 15 p. 429, und entging nur mit Mühe der Folter: or.
XIV 19. 20 p. 431; vgl. Julian, ep. 74. Zugleich klagte man
ihn an, in Aegypten widerrechtlich 211 Solidi angenommen zu
haben, und er sah sich, angeblich nur aus Furcht vor seinen
übermächtigen Verfolgern, veranlaßt, dies zuzugeben und das
Geld zurückzuzahlen. Darauf mußte er unter militärischer Be-
deckung ganz Aegypten durchziehen, wobei ein Herold jeder-
mann, der durch ihn Bedrückungen erfahren habe, zur Meldung
aufforderte; doch erfolgte keine Denunciation: or. XIV 52 — 59
p. 443 ff. Sein Proceß dauerte bis ins dritte Jahr, d. h. bis
361, und endete damit, daß ihm ein Aufenthalt innerhalb bor
stimmter Grenzen, also eine Art Verbannung, auferlegt wurde.
Gefesselt sollte er an seinen Bestimmungsort abgeführt werden,
als der Tod des Constantius (3. Nov. 361) ihn befreite: or. XIV
17 p. 430. Während dieser Zeit hatte er noch in Corinth die
Kosten einer zweiten Strategie tragen müssen: or. XIV 15 p. 429,
und durch seine lange Abwesenheit von seinen Gütern und die
Ausgaben der Processe war sein Vermögen zerrüttet: or. XIV
45.46 p. 440. 441. Als nun Kaiser Julian sich 362 in An-
tiochia aufhielt, suchte ihn Libauius durch die Rede XIV zu
bewegen, daß er den Aristophanes zu einer amtlichen Stellung
90 0« Seeck, Die Briefe des Libanias.
erhebe, welche die vorhergegangene Schmach auslöschen und
ihm zugleich Immunität von weiteren Decurionatslasten ver-
schaffen sollte. Obgleich Äristophanes mit Schauspielerinnen
verkehrte: or. XIV 60 — 62 p. 446 und auch sonst in schlechtem
Kufe stand: or. XIV 4 p. 425, gewährte der Kaiser die Bitte und
schrieb darüber ep. 74 an Libanius, worauf dieser durch app.
145 (670) antwortete; vgl. add. 41 (1039). or. I 125 p. 83.
Welches Amt jenem übertragen werden sollte, behielt Julian
persönlichen Besprechungen mit Libanius vor. Ihr Resultat war,
daß Äristophanes zum Proconsul Achaiae ernannt wurde. Deim
wenn ich ihm früher nach dem Vorgange von Sievers die Statt-
halterschaft Phöniciens zuschrieb, so beruhte dies auf der falschen
Überschrift von add. 107 (1186). Dieser Brief ist an einen Mann
gerichtet, der sich in Phönicien aufhielt, aber nach der Vati-
canischen Handschrift nicht an Äristophanes, sondern an Scy-
lacius; dagegen zeigt ein anderer add. 289(1457), der an ihn
während seiner Magistratur abgeschickt wurde, ihn in Griechen-
land; vgl. app. 210(735). Nach dem Tode Julians im J. 363
wurde er seines Amtes sogleich entsetzt: add. 151 (1350), blieb
aber in seiner Heimatstadt Corinth: add. 101(1228). Er war
verheiratet und hatte einen Sohn: or. XIV 68 p. 449. An ihn
gerichtet add. 101 (1228). 151(1350). 235(1418). 289(1457),
erwähnt VI 13(420).
Arsenlns I. Flavius Arsenius, Consularis Siciliae: CIL X
7017. Vielleicht derselbe, der im J. 359 als ex vicariis erwähnt
wird: Cod. Theod. VI 4,15.
II. Antiochener, Bruder des Antiochus II, mit diesem im
J. 359 in den Hochverratsproceß von Scythopolis verwickelt:
I 23 (35); vgl. VI 47 (455). S. 76. Er könnte der Advocat sein,
der schon in reifen Jahren 364 dem Salutius zur Anstellung
empfohlen wird: add. 111(1143). 120(1127). 361(1507).
III. Neffe des Vorhergehenden, einziger Sohn des An-
tiochus II, verstorben im Jahre 364: S. 76. An ihn gerichtet
VI 46 (454), erwähnt or. XXXI 47 p. 222.
IV. Flavius Eutolmius Arsenius, Praeses Thebaidos im
Jahre 388. Mitteis, Griechische Papyri zu Leipzig. Archiv f.
Papyrosforsch. II S. 267.
Artemlns I. Dem Eutherius II während seiner armenischen
Statthalterschaft im J. 360 empfohlen, also wahrscheinlich Ar-
menier, ein Mann aus guter Familie und von rhetorischer Bil-
III. Die Adressaten: Aristophases — Atarbius. 91
dung: II 34(130). Er ist es wohl auch, dessen „Ausplünderung"
im J. 364 dem Letoius 1 gegenüber erwähnt wird: add. 77 (1321).
II. Vater des Epiphanius III, der Schüler des Libanius
ist, aber seine Studien aufgibt, um Agens in Rebus zu werden.
An ihn im J. 388 gerichtet app. 297 (828).
III. über andere Artemii derselben Zeit s. Pauly-
Wissowall S. 1444.
Ascleplus I. Schüler des Libanius, hat im J. 355 ein Amt
angetreten; wahrscheinlich war er Consularis Ciliciae, da der
an ihn gerichtete Brief V 42 (1191) neben einem andern steht,
der nach Tarsus gerichtet ist: V 41 (1194). Derselbe vielleicht
erwähnt 11162(267).
II. Arzt, reist im J. 362 nach Galatien, wohin Libanius
an ihn schreibt: app. 165(688); vgl. 148 (672a).
III. Schüler des Philosophen Clemens, erwähnt in den
Jahren390— 393: app. 352(884). 372(904). 373(905). 493(1026).
Asyneritlas. Syrer, scheint Bruder des Helladius Y zu sein,
da an beide gemeinsam app. 475 (1008) im J. 393 gerichtet ist;
an ihn allein in demselben Jahre app. 456 (989).
Atactins. Gastfreund des Libanius; an ihn gerichtet im
J. 356 VI 5 (1283), im J. 364 add. 68(1316).
Atarbius. Ancyraner: app. 137(662); vgl. add. 116(1221).
Im J. 359 nahm er eine Stellung ein, die ihm bedeutenden
Einfluß gab; denn er wird 1 70(81) angerufen, einem gewesenen
Consularis Syriae, der auf Amtsvergehen verfolgt wird, zu helfen.
Doch andererseits kann sein Bang kein sehr hoher gewesen
sein, da er erst später Praeses wurde. Vielleicht war er damals
Assessor eines mächtigen Hofbeamten, z. B. des Quaestors.
Dazu paßt es, daß sein erstes wirkliches Amt^ der Praesidat
derEuphratensiswar: app. 128(653). 171(694). add. 116(1221).
Während desselben sind an ihn in den Jahren 362 und 363 ge-
richtet app. 128(653). 137(662). 171(694). 207(732). add. 294
(1461), wahrscheinlich auch Cod. Just. XI 70,1 und Julian, ep. 7.
Auch add. 291(1209) ist auf ihn zu beziehen, da der Empfanger
nach dem Inhalt im Jahre 363 Praeses Euphratensis war; die
1) Add. 116(1221): ool dh Svqwv iTiifjLeXijreov navxaxovj naQ^ olq
TiQixfXoiq ineSelSü) r^v ne^l xo aQXBiv aQBXriv, Daß Libanius unter
Syrern nicht nur die Bewohner seiner Heimatprovinz, sondern auch die
der angrenzenden Gebiete versteht, ist S. 69 Anm. 1 gezeigt.
92 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Adresse Aaovrlqi ist also wahrscheinlich nicht dazu gehörig ^ Da
der Brief Julians ihm eine besondere Bevorzugung der heid-
nischen Untertanen befiehlt, wird auch er selbst Heide gewesen
sein. Im J. 364 war er Consularis Macedoniae, in welchem
Amte add. 116(1221) an ihn gerichtet wurde.
Athanasias I. Cilicier, da er mit Acacius UI an dem-
selben Orte lebt: app. 168. 169 (691. 692). Jüngerer Bruder
des Gaius I, da add. 258 (1432) an beide zusammen gerichtet ist
und sein Name in der Adresse an zweiter Stelle steht: ygl.
169 (692). Übergibt im J. 362 seinen Sohn, der gleichfalls Gaius
heißt, der Schule des Libanius: app. 168. 169 (691. 692); vgl.
add. 258 (1432). Nach add. 226 (1412). 258 (1432) scheint er
Heide gewesen zu sein; von dem Bischof von Alexandria war
er jedenfalls verschieden. An ihn gerichtet app. 168(691);
vgl. add. 258 (1432).
II. Beliebter Circuskutscher, auf Befehl des Kaisers Va-
lentinian I lebendig verbrannt: Amm. XXIX 3, 5.
III. Im J. 390 wird ein Athanasius erwähnt: app. 329 (861).
Ansonias I. Spartaner, Mitschüler des Libanius, Heide;
an ihn im J. 365 gerichtet add. 405 (1080). Vielleicht identisch
mit dem Plavius Julius Ausonius, der im Jahre 342 Praeses
Augustamnicae war: Oxyrh. Papyri 187; dieser wird am 8. Apr.
342 auch Cod. Theod. XII 1, 34 erwähnt, wo aber sein Name
in Auxentius verdorben ist.
II. Beamter im J. 392; an ihn gerichtet app. 434(967).
III. Andere Homonymen bei Pauly- Wisse wa II S. 2562.
Seeck, Symmachus p. LXXV.
Aaxentlas I. Praeses Augustamnicae im Jahre 342, s.
Ausonius I.
IL Decurio einer Seestadt: add. 279 (1450). Dies muß
Tarsus sein; denn er wird dem Consular Alexander III emp-
fohlen, als dieser nach Cilicien gereist ist: add. 279(1450);
S. 53, seine Adresse steht wiederholt neben der des Tarsensers
Demetrius I: I 4. 5 (21. 22). HI 55. 56 (260. 261), und in einem
Brief an diesen I 36 (48) wird er als dessen Bekannter erwähnt.
Er scheint Yater des Domnus gewesen zu sein, da Libanius
1) Daß im Vaticanus 83, durch den dieser Brief überliefert ist, mit-
unter falsche Adressen stehen, zeigt VI 71 (480), dem die Überschrift des
fehlenden Stuckes VI 70 (479) vorgesetzt ist : S. 26. Andere Beispiele werden
in der Einzeluntersuchung der Additamenta gegeben werden.
III. Die Adressaten: Atarbius — Bacchius. 93
auf ihn einwirkt, jenen nicht zu einer unliebsamen Ehe zu
zwingen: I 36 (48). Er bekannte sich zur heidnischen Religion:
I 4 (21). add. 279 (1450). In seiner Vaterstadt hatte er sich
kostspieligen Leistungen unterzogen: add. 279. 280 (1450. 1451),
namentlich Spiele mit Tierkämpfen im Winter 361/2 gegeben:
app. 78 (604). Wahrscheinlich war er der Auxentius, der nach
der Versinschrift bei Kaibel, Epigr. Graeca 1078 den Fluß
Cydnus neu überbrücken ließ. An ihn gerichtet im Jahre 358
14 (21), im .1. 361 IH 55 (260), im Winter 361/2 app. 78 (604),
im J. 363 add. 280(1451).
III. Ein gleichnamiger Decurio von Tarsus erwähnt im
J. 363: add. 280 (1451).
IV. Advocat, besitzt Frau und Kinder, reist im J. 357 nach
Aegypten: VI 101. 102 (510. 511).
V. Palaestinenser, im J. 360 als Jüngling erwähnt: 11 60.
61 (156. 157).
VL Sohn des christlichen Persers Addas, der unter Con-
stantius II vor einer Christenverfolgung in das römische Reich
entflohen war, hoher Beamter unter Theodosius I: Sozoni.
YII 21, 8.
VII. Mit welchem von diesen der im J. 364 erwähnte
Auxentius gleichzusetzen ist, bleibt unbestimmt: add. 79 (1174).
Bacehlas. Hat seinen Wohnsitz in derselben Stadt wie
Demetrius I, d. h. in Tarsus: II 90 (186). VI 34 (442). app. 96
(622). Im J. 355 besuchte er Antiochia und hörte dort den
Libanius reden: V 41 (1194). Dann schickte ihm dieser ver-
schiedene Schriften, an welche ihre Korrespondenz anknüpfte:
V 41 (1194). 72 (1193). Im J. 356 ist er wieder in Antiochia:
VI 34 (442), und wieder folgen Briefe an ihn von ganz ähn-
licher Art:' VI 96 (505). 111 (520). Im J. 360 besuchte er die
Stadt ein drittesmal: 1141(137). 90(186). Im J. 362 wußte
sich Bacchius einer alten Statue der Artemis zu bemächtigen,
die in christlichen Händen gewesen zu sein scheint; er führte
sie in feierlichem Zuge nach Tarsus, brachte ihr Opfer und
kostbare Weihgeschenke dar und veranstaltete zu ihrer Ein-
weihung eine öffentliche Speisung, bei der Demetrius I die Pest-
rede hielt: app. 96(622). 98(624). Er übernahm ein Priestertum:
app. 96 (622) und wurde kraft dieser Würde beauftragt, ent-
fremdete Tempelgüter von den christlichen Besitzern wieder
zurückzuerlangen : app. 144 (669). An ihn gerichtet: V 41 (1 194).
94 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
72 (1193). VI 96 (505). 111 (520). app. 96 (622). 98 (624). 144
(669). add. 300(1465). 304(1468).
Bacarlas« Tribunus Sagittariorum im Jahre 378, Dax
Palaestinae, Comes Domesticorum im J. 394: Pauly-Wissowa II
S. 2724. An ihn gerichtet app. 447 (980), erwähnt app. 430.
431 (963. 964).
Barbatlo* Auch über ihn habe ich die Nachrichten bei
Pauly-Wissowa III S. 1 gesammelt. Hier sei nur darauf hin-
gewiesen, daß er 359 hingerichtet wurde, also sämtliche Briefe
an ihn früher sein müssen. Sein Sohn Gessius I wurde im
J. 355 der Schule des Libanius übergeben: V 53 (1032). 108
(1215). Das gab diesem den Mut, die Korrespondenz mit ihm zu
eröffnen, namentlich da Clematius 11 ihn um eine Empfehlung an
Barbatio bat. Mithin ist V 53 (1032) der älteste Brief an ihn.
V 108 (1215) wird auf den Brief, den Clematius im Anfang des
Winters empfangen habe, zurückverwiesen, d. h. auf V 53 (1032).
Hier klagt Libanius, daß Barbatio ihn keiner Antwort gewürdigt
habe. Derselbe Vorwurf kehrt VI 62 (470) dringender wieder
und knüpft hier auch daran an, daß Clematius unterdessen
zurückgekehrt ist. Diese drei Briefe sind also nicht gar zu
lange nacheinander geschrieben. Yl 82 (492) steht zu dieser
Reihe in keinem bemerkbaren Verhältnis, muß aber natürlich
später geschrieben sein als V 53 (1032), der sich ausdrücklich
selbst als den ersten Brief an Barbatio bezeichnet. Die Folge
ist also
V 53 (1032) < 108 (1215) < VI 62 (470).
V 53 (1032) < VI 82 (492).
Basilldes L Schwager des Brachinus, scheint im J. 363
in Antiochia wohnhaft zu sein: app. 208 (733).
II. Paphlagoner, Schüler des Libanius, während er in Con-
stantinopel dozierte, also vor dem J. 355. An ihn im J. 363
gerichtet add. 295 (1058).
Basillns. Cappadocier, besucht um 349 in Nicomedia die
Schule des Libanius: S. 31. Geht dann nach Athen, um seine
Studien fortzusetzen, und ist dort im J. 355 nachweisbar: S. 32.
Im J. 356 übernimmt er in Nicomedia die Schule des Alcimus,
während dieser nach Rom reist: S. 31. Im J. 358 hält er sich
in Antiochia auf, um von dort nach Aegypten zu reisen : S. 32.
Im J.361 kehrt er wieder über Antiochia in seine Heimat zurück:
S. 33. Gegen Ende des J. 370 wurde er zum Bischof von Caesarea
III. Die Adressaten: Bacchius — Bassianas. 95
gewählt, am 1. Januar 379 starb er: Migne G. 29 S. LVII. An
ihn gerichtet IV 41 (1590). VI 8 (1603). app. 33 (1605) und die
Briefe, welche die kleine Sammlung seiner Korrespondenz mit
Libaniiis sonst noch enthält. Über die Echtheit derselben s. S. SOS.
Vgl. Pauly-W^issowa III S. 52.
Bassianas. Sohn des Thalassius I: add. 251 (1426b). 267
(1440) und der Theodora: IV 18(331). app. 173(696). Enkel
der Bassiana^; denn da sie es ist, die für ihn um Prisca wirbt:
add. 296 (1462), wird sie jedenfalls die Großmutter sein,
die wiederholt erwähnt wird: 11129(232). app. 12(541). add.
296 (1462). Er war Verwandter und Schüler des Libanius:
1159(155). app. 12(541). add. 251 (1426b). 267(1440), Neffe
des Spectatus (s. unten), der ihn nach IV 43 (355) mit einem
Pferde beschenkte. Von seinen Geschwistern ist in der Mehr-
zahl die Rede: add. 296 (1462); vgl. 251 (1426b). 291(1209).
Ein Bruder war Thalassius II, eine Schwester wahrscheinlich
die Gattin des Italicianus (s. unten). Im J. 362 war er ver-
heiratet mit einer reichen Frau und erwartete von ihr das erste
Kind: app. 173 (696). Doch scheint sie bei der Geburt gestorben
zu sein; denn schon im J. 363 wirbt Libanius durch add.
335(1484) für ihn um Prisca: add. 296 (1462), die Tochter des
Helpidius I: add. 179 (1373). 267 (1440). 297 (1463). Im J. 364
hat sie ihm ein Töchterchen geboren, das nach seiner Großmutter
Bassiana genannt ist: add. 179 (1373). Sein Sohn Aristaenetus II
(s. 8. 87) scheint nicht vor 371 geboren zu sein; denn Bassianus
hätte damals kaum Grund gehabt, die Wahrsagekunst de qualu
täte partus uxoris in Bewegung zu setzen, wenn er schon männ-
liche Nachkommenschaft besessen hätte. Dies Orakelbefragen
trug ihm um 372 eine Anklage auf Hochverrat ein. Durch den
Einfluß seiner vornehmen Verwandtschaft entging er zwar einem
Todesurteil, wurde aber mit Konfiskation seines großen Ver-
mögens bestraft: Amin. XXIX 2, 5. Damals war er Notar und
gehörte schon zu den Ersten des Collegiums: Amm. a. o. Später
scheint er in seine Ehren und Würden restituiert zu sein; denn
ein Bassianus, der mit ihm identisch sein dürfte, erscheint im
J. 379 als Praeses oder Praefectus Aegypti: Mommsen, Chronica
minoral S. 297. Seymour de Ricci, Proceedings of the society of
1) Als hochgeachtete Verwandte des Libanius wird sie mit Namen
mnnnU 11123(226). 28(231). VI 50(458). app. 28(557;. 91(617). add.
296 (1462).
96 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
biblical archeology XXIV 1902 S. 104. Er starb noch jung,
jedenfalls lange vor dem Jahre 393: app. 468 (lOQl); vgl.
474(1007). An ihn gerichtet: 1159(155). 11129(232). app.
65(592). 173(696). add. 180(1374). 377(1519).
Von den Briefen, die sich auf ihn beziehen, fordert der
erste 1159(155) ihn im J. 360 auf, seinem Lehrer Cleobulus
Wohltaten zu erweisen. Der zweite 11129(232) rühmt ihn, daß
er diese Bitte erfüllt hat. Nach dem Tode des Constantius
hegt man Verdacht, Bassianus werde über die Erhebung Julians
unzufrieden sein : app. 65 (592). Dies war nicht ohne Grund,
da er als Erbschaft seines Vaters eingezogene Tempelgüter
besaß, die ihm und seinen Geschwistern unter dem heidnischen
Kaiser abgefordert wurden: add. 251 (1426b). Auch sonst ver-
wickelt ihn sein reicher Besitz in Processe: add. 267 (1440).
291 (1209). Seine erste Frau ist app. 173 (696) noch am Leben;
add. 335 (1484) wirbt Libanius für ihn um die zweite; add. 296.
297 (1462. 1463) befindet er sich mit dieser als Neuvermählter
in Paphlagonien ; add. 267(1440) hat er einen Proceß um ihr
Heiratsgut zu führen; add. 179. 180(1373. 1374) hat sie ihm
ein Töchterchen geboren. Wir haben also die Reihen:
II 59 (155) < III 29 (232).
app. 173 (696) < add. 335 (1484) < [296. 297 (1462.
1463)] < 267(1440) < [179. 180(1373. 1374)].
Bassns I. Primicerius notariorum im Jahre 358; denn da
IV 57 (369) zu ihm von dem Notar Honoratus II gesagt wird :
lyyiyQanxai fihv rro ao) x^Q^> ™*^ß ^^ ^®° Notaren vorgestanden
haben. Vgl. IV 49. 50(361! 362). V 99(1274). Sein Sohn Calli-
opius III besuchte im J. 356 die Schule des Libanius : V 84 (1 263),
wurde aber schon im Jahre 358 zum Vater zurückgerufen:
IV 50(362). 57(369). Kinder von ihm werden in der Mehr-
zahl genannt: V 99. 100(1274. 1088). Von den drei an ihn ge-
richteten Briefen ' erwähnt V 84 (1263) den Calliopius noch als
Schüler des Libanius, IV 50 (362) reist er eben ab, IV 57 (369)
ist er bei seinem Vater; add. 28 (1167) ist er tot. Daraus
ergibt sich die Keihe:
V 84(1263) < IV 50(362) < 57(369) < add. 28(1167).
II. Phönicier aus Damascus, kommt, schon mehr als
20 Jahre alt, bettelarm in die Schule des Libanius und geht
1) Add. 88(1207) träjrt im Vaticanus die Überschrift Etri^uo. nicht
HL Die Adressaten: Bassianus — Caecilius II. 97
im J. 360 zu Andronicus 11 als Consularis Phoenices, um ihm
einen Panegyricus zu halten und Geld damit zu verdienen; von
dort geht er im Winter 361/2 nach Palaestina: II 79(175). app.
79 (605).
III. Araber, Neflfe des Magnus, erwähnt im Jahre 357:
lY 10 (323).
IV. Schwiegersohn eines Schülers des Libanius, erwähnt
im J. 363: add. 329(1479). Andere Homonymen bei Pauly-
Wissowa III S. 108.
Belaens. Lehrer der Beredsamkeit, durch Julian im J. 362
um seines eifrigen Heidentums willen zum Praeses Arabiae
gemacht: app. 206(730). 149 (672b). 150(673), wo er unter dem
Vorwande, entfremdete Tempelgüter wieder einzutreiben, eine
kleine Christenverfolgung vornahm: app. 150(673). 206(730).
Während seines Amtes sind an ihn gerichtet: app. 134(659).
149 (672b). 150(673). 163(686). 206(730)1. Nicht an Belaens,
sondern an Maximus VI ist nach dem Vaticanus add. 268 (1105).
Bonosns s. Sallustius I.
Bonns. Lehrer der Beredsamkeit, Praeses Arabiae vor dem
J. 392, in dem app. 422 (955) an ihn gerichtet ist.
Bosporlns. Einflußreicher Decurio von Ancyra: app. 143
(668). Kommt als Gesandter an den Kaiser Jovian im J. 363
nach Antiochia: add. 331 (1480). Au ihn gerichtet im J. 362
app. 143 (668).
Brasidas I. Notarius, kam, von Valens gesendet, nach
Alexandria und bewirkte dort am 1. Februar 366 die Wieder-
einsetzung des Athanäsius. Larsow, Die Festbriefe des heiligen
Athanasius S. 41 — 43.
IL Euphratenser aus Cyrus: app. 461(994), Verwandter
des Eomulus: app. 276(807). Er nahm in den Jahren 388 bis
393 eine einflußreiche Stellung in Constantinopel ein; nament-
lich scheint er dem Bufinus XII nahegestanden zu haben, da
Libanius ihn app. 497 (1029) um Stoff zu einem Panegyricus
auf diesen bittet. An ihn gerichtet app. 276 (807). 445 (978).
461(994). 497(1029).
Caeclllns !• Vater des Alexander II, also vielleicht Paphla-
gonier (S. 53); an ihn im J. 355 gerichtet: V 73 (1255).
IL Tripolitaner, Assessor des Comes Africae Komanus
um das J. 370: Amm. XXVIII 6,21. 28. 29.
1) 1182 ist nur Wiederholung von 659.
Text« u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 7
n
98 ö» Seeck, Die Briefe des Libanius.
Caesarins I. Armenier aus Arabissus, erlitt unter Maximinus
den Märtyrertod, d. h. zwischen 311 und 313, da dieser Kaiser
zu keiner anderen Zeit Armenien beherrschte. Eudoxius, der
erst Bischof von Germanicia, dann von Antiochia, endlich von
Constantinopel wurde, war sein Sohn: Suid. s. v. Evdostog,
wahrscheinlich auch Caesarius II.
II. Armenier: III 86(291), wahrscheinlich Sohn des vor-
hergehenden und Bruder des Bischofs Eudoxius, da er nach
diesem seinen ältesten Sohn benannte: III 86(291). Der zweite
hieß nach dem Vater und Großvater: app. 32 (561). Als ihr
Oheim wird Eusebius X genannt, muß also Bruder oder
Schwager des Caesarius gewesen sein: HI 47 (252). Sein
Schwiegersohn wird erwähnt III 52 (257). Seine Söhne waren
vorher Schüler eines andern Lehrers, wahrscheinlich des
Acacius n, gingen aber im J. 360 in die Schule des Libanius
über: 11146(251); vgl. 47(252). 48(253). 52(257). 86(291).
Schon 361 staA er und sein Sohn Eudoxius I mußte zur Re-
gelung der Erbschaft in seine Heimat zurückkehren: III 86 (291).
An ihn gerichtet III 47 (252). 52 (257).
III. Gleichnamiger Sohn des Vorhergehenden: app. 32 (561),
jüngerer Bruder des Eudoxius I. Er trat 360 in die Schule des
Libanius: III 46—48 (251—253). 52 (257), verließ sie aber schon
361, um bald nach seinem Bruder heimzureisen, wobei er den
Empfehlungsbrief app. 32(561) an den Praeses von Armenien
mitnahm; vgl. app. 31(560).
IV. Bruder des Alypius: Julian, ep. 29; also Neffe des
Hierocles I und wahrscheinlich Cilicier (S. 56), wenn er auch,
wie sein Bruder, in Antiochia erzogen war: add. 286 (1454).
Im J. 362 gebot er über Phrygien: app. 151(674), aber wohl
nicht als Praeses, sondern mit der ausgedehnteren Macht des
Vicarius dioeceseos Asianae; denn sonst wäre sein Avancement
ein gar zu schnelles. Zudem fällt er im J. 363 eine Entscheidung
über den LycierSeverusV; auch dessen Heimatprovinz scheint also
unter seiner Verwaltung gestanden zu haben: add. 271 (1442).
In demselben Jahre wurde er dann zu einem Amte von
ihm neuer Art berufen: add. 322(1064). Es war die Comitiva
rerum privatarum, in der er am 4. Febr. 364 nachweisbar ist:
God. Theod. X 1,8. Im J. 365 war er schon zum Stadtpräfecten
von Constantinopel aufgestiegen und wurde von dem Usurpator
Procopius gefangen gesetzt: Amm. XXVI 7,4. Zosim. IV 6,2.
I
III. Die Adressaten: Caesarius I — Calliopius I. 99 '
1
I
j
Themist. or. VII 91b. Das Gerücht, er sei im Gefängnis ge-
storben, scheint zwar nach Themist. or. VII 92 c falsch gewesen
zu sein, doch hört man später nichts mehr von ihm. An ihn
gerichtet: app. 151(674). add. 1(1284). 2(1285). 34(1132).
86 (1092). 114 (1330). 195 (1385). 271 (1442). 286 (1454).
322 (1064). 330 (1070). 331 (1480). 334 (1483). 336 (1485).
343(1492). 346(1494). 355(1502); erwähnt add. 302(1466).
328(1069). 339(1488).
V. Comes rei militaris per Aegyptum am Ende des 4. oder
Anfang des 5. Jahrh. Leipoldt, Schenute von Atripe S. 64. 163.
164. 165. 171.
VL Andere Homonymen bei Pauly - Wisse wa III S. 1298.
Calliopius I. Derselbe Calliopius ist in den drei Briefen III
12. 13. 18 (214. 215. 221) gemeint; denn sie alle reden von einer
Anklage, die im J. 360 gegen ihn schwebte. Er war Antiochener,
doch konnte man zweifelhaft sein, ob er nicht eher den Bürgern
von Constantinopel zuzurechnen sei: III 12(214). In Antiochia
hatte er den Reden des Libanius Interesse gezeigt^, wahr-
scheinlich als dieser im J. 353 dort seine erste Gastrolle gab.
Denn Calliopius hatte zu Montius in Beziehung gestanden 2, der
damals am Hofe des Gallus Quaestor war^ Dann war er nach
Constantinopel gegangen und hatte dort die Lehrtätigkeit des
Libanius unterstützt^. Obgleich er arm war, hatte er sich durch
seine Geistesgaben eine Stellung geschaffen, wahrscheinlich als
Advocat: III 12 (214). Denn Jurist muß er gewesen sein, da
sein Freund Probatius ihn zu seinem Assessor ernannte, eine
Stellung, die vor allem Rechtskunde erforderte^. Welches Amt
jener Probatius bekleidete, ist nicht überliefert. Zwar findet
sich ein Mann dieses Namens als Hofeunuche des Jovian^; doch
kann an dieslBn nicht gedacht werden, weil Assessoren nur bei
richterlichen Beamten vorkommen. Der Vorgesetzte des Calli-
opius wurde im J. 360 angeklagt, und da dieser für dessen
1) in 13(215): KaDuoTiiog öh ovxoal xal TioXixrjg ifibq xal xoivwvbg
tiöv XB ivravS-a Xoyatv tcüv xb iv SQaxy novatv,
2) III 18(221) ist gesagt, daß Montius im Grabe sich über die Frei-
sprechung des Calliopius freuen werde.
3) Amm. XIV 7, 12 ff. 9, 4. 11, 17. XV 3, 1. Phüostorg. III 28. IV 1.
Joh. monach. vit. S. Artemii 12. 13 = Mai, Spicilegium Romanum IV S. 349.
Greg. Nyss. c. Eunom. I = Migne G. 45 S. 257.
4) Pauly-Wissowa I S. 423. ■
5) Äthan, ep. ad Jov. Migne G. 26 S. 824.
100 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Amtshandlungen mitverantwortlich war, auch er in den Proceß
hineingezogen. Nachdem es anfangs geschienen hatte, als wenn
der Kaiser ihn niederschlagen werde, wurde seine Entscheidung
dem Comes Orientis Modestus übertragen: III 12 (214). 18 (221).
Wie sie ausfiel, wissen wir nicht.
Einige Monate früher, aber noch in demselben Jahre geht
eine Gesandtschaft zum Kaiser mit der Bitte, er möge seine
Kesidenz wieder in Äntiochia nehmen und mit ihm sein treuer
Ratgeber Datianus. Diesem aber, so erwartet mau, werde
Calliopius folgen, wie der Adler dem Zeus. Daß er aus Liebe
zu ihm seine Vaterstadt verlassen habe, wolle man ihm ver-
zeihen und ihm die Geldstrafe schenken: II 18(114). Wenn
diese von der Art ist, daß der Rat von Äntiochia sie erlassen
darf, so kann sie nur dadurch verwirkt sein, daß Calliopius
sich seinen Decurionenpflichten entzogen hatte, und dazu war
kurz vorher die beste Gelegenheit gewesen. Denn im J. 359
warb ThemistiusI für den Senat von Constantinopel (s. unten),
und wer in diesen eintrat, schied damit aus dem Ordo seiner
Vaterstadt aus. Einem solchen Wechsel aber standen zahlreiche
rechtliche Hindernisse im Wege, und wenn Calliopius ihn voll-
zogen hatte, fand man in Äntiochia leicht Handhaben, ihn für
ungesetzlich zu erklären. Ich glaube daher, daß jener angeklagte
Calliopius, von dem man nach III 12(214) nicht weiß, ob er
Antiochener oder Constantinopolitaner ist, mit dem Genossen
des Datian identisch ist. Auf diesen ist zweifellos V 58 (1033)
zu beziehen, wo es heißt, er habe in Syrien die Beredsamkeit
gelernt, an der jetzt Datian seine Freude habe. Er befand
sich also am Hoflager, und jener Probatius, dem er diente, muß
folglich Hofbeamter gewesen sein.
Auch der Calliopius, an den V 27(412) gerichtet ist, wird
Mitbürger des Libanius genannt und hält sich 355 am Hofe
auf, ist also von den unsrigeu nicht verschieden. Er hatte
das Edict verfaßt, durch welches Constantius den Sieg, den er
im ersten Frühling 355 über die Alamannen erfochten hattet
den Städten des Reiches verkündigen ließ. Hieraus ergibt sich,
daß sein Vorgesetzter Probatius ^ Quaestor sacri palatii war.
1) Pauly-Wissowa IV S. 1076.
2) Der Name des Quaestors dieser Zeit hat bei Amm. XVI 8, 13 gestanden,
ist laber von einer Lücke verschlungen worden, die nur die letzten vier
-"BjicliStaben aniis übriggelassen hat. Aber da auch diese in der ürhand-
III. Die Adressaten: Calliopius I. II. 101
Denn diesem Beamten lag die Formulierung solcher Kund-
gebungen ob; doch wie sich von selbst versteht, konnte er sie
auch durch seinen Assessor besorgen lassen. An diesen wendet
sich auch V 59 (1034), wo gleichfalls von seinem Aufenthalt in
der Umgebung des Kaisers und von jenem Siege die Rede
ist; ferner V 20(405). Denn hier spricht Libanius von einer
Mißstimmung, die zwischen ihm und Calliopius eingetreten sei,
und diese macht sich auch 27(412) geltend und bleibt auch
in 59 (1034) noch erkennbar. VI 1 (1281) gibt über die Per-
sönlichkeit des Adressaten keine andere Auskunft, als daß Briefe
von ihm über Cilicien kommen, er sich also nördlich von Antiochia
aufhält. Danach kann er sich am Hoflager befinden, und da
alle übrigen Briefe dieser Zeit an den gleichen Calliopius gerichtet
sind, wird man auch diesen auf ihn beziehen dürfen. Er ist also
der Adressat von V 20(405). 27(412). 59(1034). VI 1(1281).
Als der Sophist Himerius, durch Kaiser Julian berufen,
aus Griechenland nach Antiochia reist, wird er unterwegs in
Thessalonica von dem Vicar Musonius II und dem Consular Calli-
opius aufgehalten, um ihnen seine fünfte Rede vorzutragen.
Wer 355 — 360 Assessor des Quästors war, kann nach den Rang-
verhältnissen sehr wohl 362 Consularis Macedoniae gewesen sein.
Endlich könnte dieser Mann auch mit dem fiiXcrog yXi'xlmr t?)v
avdfjv gemeint sein, der im J. 364 in Antiochia ist und sich
mit Libanius im Preise des Datian überbietet: app. 3(1286).
II. Der Sohn des Hesychius III muß von dem Vorher-
gehenden verschieden sein; denn er wird dem Datian noch im
J. 364 als Unbekannter vorgestellt, während jener erste schon
mindestens seit 355 genau mit ihm vertraut war. Er war ver-
mählt mit einer Tochter des Paeanius, nach dem er seinen Sohn
benannt hatte, und wollte diesen mit einer Tochter des Pompe-
ianus verheiraten: add. 211 (1400). Da nicht nur der Reichtum,
sondern auch die vornehme Abkunft dieses Sohnes gerühmt wird,
ist es nicht unwahrscheinlich, daß sein Vater Staatsämter be-
kleidet hatte. Er wird also der Calliopius sein, der im Winter
356/7, als VI 42 (450) an ihn gerichtet wurde, Consularis Bithyniae
war. Denn wenn er Städte beherrscht, die dem Libanius ebenso
lieb sind, wie seine Vaterstadt, so muß damit in erster Linie
Schrift vielleicht halb zerstört waren, ist es wohl nicht zu kühn, [Prohjaltijus
zu conjicieren.
102 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
Nicomedia gemeint sein, wo unser Khetor seine Lehrtätigkeit
begonnen und die glücklichsten Jahre seines Lebens verbracht
hatte. Außerdem steht dies Stück neben einem Brief an
Aristaenetus VI 43 (451), der Bithyner war (S. 85.) Vielleicht
ist es auch dieser Calliopius, der im J. 363 in Antiochia eine
Untersuchung leitet, die sich auf den Kornwucher zu beziehen
scheint: add. 293(1460).
IIL Sohn des Bassus I, in den Jahren 356 und 357 Schüler
des Libanius: V 84 (1263). IV 50(362). 57(369). Er wird es
sein, dessen Tod im J. 364 beklagt wird: add. 28(1167).
lY. Ein anderer gleichnamiger Schüler des Libanius stirbt
im J. 392, nachdem er selbst in Antiochia als grammatischer
Lehrer tätig gewesen ist: app. 438(971). 450(983). 451(984).
or. LXV p. 446.
V. Bruder der Alexandra, der Gattin des Seleucus (S. 56).
Er unterrichtete gemeinsam mit seinem Vater im J. 361 den
kleinen Sohn des Libanius und erleichterte diesem selbst seine
Lehrtätigkeit: app. 11 (540). 64(591). Hiernach scheint auch er
Grammatiker gewesen zu sein, aber da Libanius nicht erwähnt,
daß er sein Schüler war, dürfte er von dem vorhergehenden
verschieden sein. Es wird von ihm gerühmt, daß sein Name
in den Keden des Zenobius zu lesen war^; hiernach scheint
dieser sein Lehrer gewesen zu sein, wie er auch den Libanius
unterrichtet hatte: V 22 (407). 37(1184). Wenn er also an
einen Calliopius schreibt, er habe mit ihm in den Gärten der
Musen aus demselben Becher getrunken 2, d. h. dieselbe Schule
besucht, so wird dieser gemeint sein. Er war Antiochener und
gehörte zu den Ersten der Stadt, was gut zu seiner Ver-
1) App. 11(540): KaXXtonLov xov ygaipsvxoq fikv iv toti Zi]voßlov
Xbyoiq. Nach dem ^ev ist infolge des Homoteleuton das iv ausgefallen.
Wolf hat daher, was in seinem Texte steht, ganz richtig übersetzt:
Calliüpii a Zenobio accusati. Doch daß Calliopius yon dem ehrwürdigen
Lehrer des Libanius verklagt worden sei, konnte unmöglich zu seiner
Empfehlung angeführt werden, wie es hier doch offenbar die Absicht ist.
Die Verbesserung dieser Stelle verdanke ich Radermacher. Sievers S. 10
schreibt xov xQaipevxoq fisv xolq Zi^voßiov Xbyoiq^ was mir minder gut
gefällt.
2) Der Brief fehlt bei Wolf und ist von Foerster in den Jahrb. f.
Philol. 113 S. 494 herausgegeben: eoxi d' ovxoq noXlxrjq x* ifjiog xai x^g
7i6Xe(oq xa TtQCJxa xal xavxa fioi XQaxrJQaq iv Movacäv xrjTtoiq nia)V xal
TiQiäxov fJLBV ölxaq Xeywv, vvv 6' iitiaxoXccq ygafpcov afi(p(o nagä ßaauevoiv,
x(o fihv naxQit xiö 6s vtsl. Wir haben diesenBrief als add. 430 bezeichnet.
III. Die Adressaten: Calliopius II — Castricius 1. 103
schwägerung mit Seleucus und der hohen Achtung paßt, die
Libanius seiner Schwester bezeugt. Seine staatliche Laufbahn
begann er als Advocat und wurde später Magister epistularum
bei Theodosius und Arcadius, welches Amt er im J. 388 be-
kleidete: add. 430. Er wird es also auch sein, der im J. 390
in Constantinopel erwähnt wird: app. 338 (870). Ein Calliopius
hat eine Ausgabe des Terenz besorgt; da er nach dieser Tätig-
keit Grammatiker gewesen sein muß, zugleich aber in den Sub-
scriptionen scholasticus^ d. h. Advocat, genannt wird, könnte er
mit diesem identisch sein: Pauly-Wissowa III S. 1361.
Calllstlo. Aus add. 120(1127) ergibt sich, daß er im
J. 364 Assessor des Praefecten Salutius war und sich durch
eine epische Dichtung berühmt gemacht hatte. Hiernach wird
er identisch sein mit demjenigen, der im J. 363 den Perser-
feldzug des Julian als Protector domesticus mitmachte und ihn
später in Hexametern darstellte, obgleich dieser von Socrat. III
21, 14 nicht Callistio, sondern Callistus genannt wird. An
ihn ist sicher gerichtet add. 120(1127), wahrscheinlich auch
138 (1342). Dieser Brief ist überschrieben to3 avta? und müßte
sich danach auf Priscianus I beziehen, dessen Adresse das vorher-
gehende Stück trägt. Aber nach dem Inhalt muß der Emp-
fönger vertrauter Katgeber des Salutius gewesen sein; diese
Stellung aber hat Priscian nie eingenommen, wohl aber Callistio,
und das zwar gerade zu der Zeit, wo jener Brief nach seiner
Stellung im Corpus geschrieben sein muß. Vgl. die Bemerkung
zu dem betr. Briefe.
Calyclns. Sohn des Hierocles I: IV 36 (349). 70(382).
71 (383). VI 75 (485). Schüler des Libanius in den Jahren 357 und
358; vermählte sich im J. 358 mit der Tochter des Acacius III:
IV 62 (374). 64 (376). 70 (382). 71 (383). I 8 <25). An ihn ge-
richtet: IV 70 (382).
Capltolinns. Ist im J. 391 in Antiochia gewesen, wahr-
scheinlich als Consularis Syriae, und hält sich später in Con-
stantinopel auf, wo er im Winter 391/2 große Macht besitzt.
An ihn gerichtet app. 413 (946).. 414 (947). 419 (952). Mit dem
Capitolinus, der nach Theodor, h. e. IH 7, 5. Chron. Pasch,
p. 549 im J. 363 Vicarius Thraciarum war, dürfte er kaum
identisch sein.
Castricias I. Comes Isauriae im J. 354: Amm. XIV 2, 14.
Im J. 355 schreibt Libanius V 43 (1237) an einen Kriegsmann,
\
104 Ö» Seeck, Die Briefe des Libanius.
der iu der Heimat des Dionysius II, also wahrscheinlich in
Isaurien, das Kommando führt. Von der Adresse sind nur die
Buchstaben TPI erhalten, die vielleicht zu [KaöJtQifxla)] zu
ergänzen sind.
II, Aegypter, wahrscheinlich Alexandriner, da Sarapis als
sein besonderer Gott angerufen wird und er unter dem Prae-
fecten von Aegypten Maximus VI steht: add. 117 (1181). Lehrer
der Beredsamkeit: add. 64(1091). An ihn gerichtet im J. 364
add. 65(1313). 117(1181).
Cataphronlas I. Phönicier aus Biblus, zog am 10. Juni 356
als Praefect in Alexandria ein und übergab die Kirchen, deren
sich die Anhänger des Athanasius bemächtigt hatten, seinem
Gegenbischof Georgius; im J. 357 trat Parnassius an seine Stelle:
Larsow, Die Pestbriefe des heiligen Athanasius S. 35. 36. Äthan,
ad mon. 55 = Migne G. 25 S. 760. Sozom. IV 10, 8. Während
dieses Amtes an ihn gerichtet VI 28 (435). Vielleicht ist er mit
dem verkauften Phönicier VI 84 (494a) gemeint: S. 64.
II. Vicarius Italiae erwähnt am 15. Aug. 370: Cod. Theod.
VIII 5, 31. XI 10, 2. Ohne Angabe des Amtes kommt er auch
am 5. März 377 vor, wenn hier nicht ein anderer gemeint ist:
Cod. Theod. XVI 2, 24. Denn daß er noch dasselbe Amt be-
kleidet habe, ist nach einem Zwischenraum von mehr als sechs
Jahren kaum wahrscheinlich.
Celslnns. Berytier: app. 264 (796). Er war verheiratet
mit der Tochter des Julianus XVIII: app. 264 (796). 336 (868);
vgl. 298 (829). Er wurde zuerst Assessor: app. 298 (829), dann
Statthalter mehrerer Provinzen: app. 298 (829). 336 (868). Im
J. 388 an ihn gerichtet: app. 264 (796). 298 (829). Daß er mit
dem Bruder des Symmachus Celsinus Titianus identisch sei, der
im J. 380 starb, ist schon wegen der Zeit dieser Briefe aus-
geschlossen: Seeck, Symmachus p. CVI.
Celsus I. Antiochener: I 73 (84). app. 108 (634). or. LXV
p. 456. Sohn des Hesychius II, Bruder des Eutropius I und
zweier Schwestern, die mit Tiberius und Marcus, dem Vetter
des Libanius, verheiratet waren : IV 63 (375); vgl. app. 174 (697).
add. 382 (1223). Sein Vater scheint früh gestorben zu sein;
seine Mutter ist im J. 359 in Antiochia: I 73(84); im J. 365
wird sie als kürzlich verstorben erwähnt: add. 361 (1507).
363 (1509). Er war Schüler des Libanius: app. 121 (647).
170 (693). or. LXV p. 456. XVIII 159 p. 575, als dieser in Nico-
III. Die Adressaten: Castricius I — Celsus I. 105
media dozierte: app. 129 (654)^. Auf Zureden des Basilius von
Caesarea ging er mit ihm nach Athen, um dort seine Studien
fortzusetzen: ad Bas. 2 (1581); vgl. or. LXV p. 456. Bei dieser
Gelegenheit genoß er auch in der Sicyonia den Unterricht eines
Philosophen: I 73(84); vgl. add. 361(1507). Als der spätere
Kaiser Julian im J. 355 in Athen studierte, befand sich auch
Celsus noch dort und trat zu jenem in persönliche Beziehungen:
Amm. XXII 9, 13. Lib. or. XVEI 30. 159 p. 532. 575. app.
102 (6^28). Er veranlaßte den Athenischen Stadtrat, dem Libanius
eine Professur anzubieten: or. LXV p. 457; vgl. add. 161 (1050).
or. I 82. 83. 106. II 14 p. 58. 73. 176. Im Sommer 359 war
er wieder in Antiochia, hatte sich aber in den Senat von Con-
stantinopel aufnehmen lassen und bereitete sich vor, dahin ab-
zureisen, um seine Senatorenpflichten zu erfüllen und sich zu-
gleich in der Philosophie unter Leitung des Themistius I weiter
auszubilden: I 73(84). add. 364 (1510a). Bald darauf eröffnete
auch er eine Schule, wahrscheinlich in Constantinopel: app.
1 70 (693). Denn im J. 360 wird dem Libanius durch Vermittelung
des Demetrius I, d. h. über Cilicien, eine Abschrift seiner Reden
zugeschickt: II 42 (138). Um diese Zeit muß er sich verheiratet
haben; denn im J. 363 besitzt er einen Sohn, der erst kürzlich
der Brust entwöhnt ist: add. 286 (1454), und seine Frau ist
365 noch ganz jung: add. 361 (1507). 375 (1077). Wahrscheinlich
fand seine Hochzeit im Sommer 361 statt, wo er sich in An-
tiochia aufhielt: app. 36 (564). 47 (575). Als Kaiser Julian den
Winter 361/2 in Constantinopel zubrachte, wird er dort seine
alte Bekanntschaft mit Celsus erneuert haben und ernannte ihn
zum Praeses Ciliciae : Amm. XXII 9,13. app. 112 (638). or. XV 51
p. 467. XYm 158. 159 p. 575. Der Zeit dieses Amtes gehört
die große Mehrzahl der Briefe an, die Libanius an ihn gerichtet
hat: app. 82(608). 85(611). 89(615). 100—104(626—630).
108(634). 109(635). 122(648). 129(654). 130(655). 133(658).
170(693). 174—176(697—699).
1) Als Libanius in Nicomedia lehrte, veranlaßte der Consularis
Bithyniae Pompeianus 111 den Himerius, dort eine Declamation vorzu-
tragen: Phot. cod. 165 p. 108 B 7. Darüber schreibt Libanius app. 129(654)
an Celsus: navxcog <5' ovx afxvijfiovelgf (og rbv 'AS-Tjvrid-eVy xbv tod-ri^aai
tniaiQbVf ixiofiioörjaev axovxa Ifißa/.wv^ ov öel^eiv r^v aod-eveiav rifi£),).ev.
Wenn Celsus sich jener Declamation erinnern konnte, muß er damals in
Nicomedia gewesen sein, jedenfalls als Schüler des Libanius. Vgl. S.31.3'^,
106 Ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Als Julian 362 von Coastantinopel nach Antiochia reiste,
empfing ihn Celsus an derGrenze seiner Provinz: Amm. XXII 9, 13,
und hielt ihm vor brennendem Altar die Willkommensrede:
app. 122(648). or. XVIII 159 p. 575. Der Kaiser erwies ihm
die Ehre, ihn zu sich in den Wagen zu nehmen und mit ihm
nach Tarsus zu fahren : Amm. a. 0. Auf ihn als Consularis
Ciliciae verfaßte Titianus, der Sohn des AcaciusIII, einen Pane-
gyricus: app. 121 (647).
Im Sommer 363 war er wieder inAntiochia: add. 317 (1061).
Obgleich er als Senator berechtigt war, seine dortigen Decurionen-
pflichten auf seinen kleinen Sohn zu übertragen, ließ er sich
doch für das folgende Jahr die Syriarchie auflegen und rüstete
kostbare Tierkämpfe: add. 286(1454). 287(1217). 346(1494).
Während dessen wurde er zum Consularis Syriae ernannt, wahr-
scheinlich schon gleich nach dem Tode Julians; jedenfalls be-
kleidete er dies Amt seit Ende 363: add. 1 (1284). 77 (1321).
or.LXVp.456. Während desselben sind add. 54 (1306). 63(1312)
an ihn geschrieben. Doch Anfang 365 legte er es nieder:
add. 361 (1507). 363 (1509). Gleich darauf wurde er vom Kaiser
nach Constantinopel berufen, wo ihm ein höheres Amt über-
tragen werden sollte: add. 374 (1076). Doch wünschte er Privat-
mann zu bleiben, da er nach dem Tode seiner Mutter die Ver-
waltung seiner Güter selbst übernehmen mußte: add. 361 (1507).
363 (1509). 375 (1077). Gleichwohl mußte er die Reise antreten
und nahm die Briefe add. 361— 364. 367.374. 375 (1507— 1510 a.
1512. 1076. 1077) mit auf den Weg; vgl. 370 (1074). Doch wurde
sein Wunsch erfüllt; noch 365 ist er nach Antiochia zurück-
gekehrt und sorgt für die bevorstehenden Spiele seiner Syriarchie,
wobei ihn Libanius durch die Briefe add. 34 (1132). 35 (1169).
346 (1494). 396 (1533) unterstützte. Um das J. 367 wird Celsus
als lebend erwähnt or. LXV p. 456, vielleicht auch noch im
J.372:pr. 1(1). Frühere Erwähnungen app. 121 (647). 158(681).
II. Lehrer der lateinischen Grammatik in Antiochia. Er
muß von dem Vorhergehenden verschieden sein, da er schon
im J. 358 eine mit Domnus verheiratete Tochter besitzt, also
offenbar viel älter ist als jener: IV 54 (366). Wenn ferner
Libanius add. 407(1541) von einem Celsus sagt, er stehe zu
ihm, wie zu einem Bruder, so bezeichnet er damit einen Mann,
der ihm selbst annähernd gleichalterig war. Celsus I hätte er
.41a seinen Schüler nicht Bruder, sondern Sohn genannt. Mit
k « *
III. Die Adressaten: Celsus I — Glaudianus I. 107
jenem wird also gleichfalls der öraihmatiker gemeint sein.
Dessen Sohn hieß Cynegius und gab im J. 365 gleichfalls Spiele
mit Tierkämpfen: add. 407 (1541). Auf ihn bezieht sich vielleicht
die Erwähnung VI 72 (481).
IIL Consularis Syriae im J.387 : or. XIX 26. 55 p. 637. 648.
XX 3 p. 654. XXn 11 p. 6. XXIII 10. 11 p. 298. Er scheint
Christ gewesen zu sein, da er zur Beruhigung des angstvollen
Volkes in die Kirche kam: Joh. Chrys. ad pop. Ant. 16 Über-
schrift = Migne G. 49 S. 161.
IV. Kagonius Vincentius Celsus, Advocat am Forum des
Praefectus urbis Bomae im J. 385: Symmach. rel. 23,3. Prae-
fectus Annonae im Jahre 389: Dessau 1272 = CIL VI 1759.
X4:560. XIV 138. 139. 173. Dessau, Hermes XXIV S. 352.
V. Sohn des Archetimus, läßt sich als Lehrer der Philo-
sophie im Jahre 384 oder 385 in Rom nieder: Symm. rel. 5.
Vielleicht derselbe erwähnt Symmach. ep. V 40.
Chromatia^ I. Palaestinenser, Nefife und Schwiegersohn des
HieroclesI, studierte mit Libanius zugleich in Athen, unterstutzte
ihn später in Antiochia, als er dort seine Schule eröffnete, starb
aber schon Anfang 355 in Cilicien : V 7 (393).
IL Von ihm verschieden ist derjenige, an den im Winter
361/2 app. 79 (605) gerichtet ist. Dieser ist zwar gleichfalls
Palaestinenser, aber die Bekanntschaft mit ihm ist dem Libanius
erst im J. 353 durch Clematius I vermittelt worden, rührt also
nicht von einer gemeinsamen Studienzeit her.
Chryses I, Verwandter des Letoius I und des Cynegius,
scheint Euphratenser zu sein, da er im J. 360 dem Priscianus
als Praeses Euphratensis empfohlen wird: 11 50(146).
IL Aegypter: app. 429 (962). An ihn im J. 392 gerichtet:
app. 432 (965). 437 (970).
Cimon s. Arabius II.
Clandianns L An ihn nach Constantinopel im J. 363 ge-
richtet add. 324(1477) und in unbestimmbarer Zeit pr. 14(14),
wo die Überschrift nach der handschriftlichen Überlieferung
seinen Namen nennt. Von dem Alexandrinischen Dichter muß
er schon der Zeit nach verschieden sein. Doch könnte er
identisch sein mit demjenigen, der sich als Lehrer der Philo-
sophie in Alexandria niederließ und Bruder des Maximus X und
des Nymphidianus war: Eunap. vit. soph. p. 473. 497.
108 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
II. Flavius Clodianus, Legat des Proconsuln von Africa
im J. 383: Societe des antiquaires de France, 9. Nov. 1903.
IIL Comes Orientis, erwähnt am 24. Apr. 396: Cod.
Theod. XVI 8,11. Er dürfte der Adressat von Joh. Chrys.
ep. 195=:Migne G. 52 S. 720 sein.
Clearchns I. Thesproter: Euuap. vit. soph. p. 479. Sohn
eines Mannes, der viele hohe Ämter bekleidet hatte: add. 66(1314).
75(1173). Heide: add. 66(1314). Er genoß seine Erziehung in
Gonstantinopel als Schüler des Nicocles und übergab der Schule
desselben später, als sein Yater gestorben war, auch seinen
jüngeren Bruder: add. 153(1049). 379(1521). In den J. 356
bis 360 erscheint er in enger Verbindung mit Themistius I:
VI 15 (422). ni 39 (244), und dieselben Gesuche werden an beide
zugleich gerichtet: I 53. 54 (65. 66). 77. 78 (88. 89). III 38.
39 (243. 244). Man darf daher annehmen, daß sie sich dauernd
an demselben Orte, d. h. in Gonstantinopel, befanden, von wo
aus Clearchus im J. 356 nur vorübergehend Antiochia besuchte:
VI 15 (422). Schon im Jahre 359 besaß er die Macht, Wider-
spenstige in den Kerker werfen zu lassen: 138(50); dann ist
in demselben Jahre: 1 53 (65) und wieder 360: III 38 (243) davon
die Rede, daß seine Stellung erhöht worden sei, ohne daß er
doch seinen Wohnort veränderte. Vielleicht war er 359 zuerst
Assessor des Themistius als Proconsul von Gonstantinopel, wurde
dann zum Gonsularis Europae erhoben und 360 zum Vicarius
Thraciarum, Ämter, die ihm alle drei erlaubten, in Gonstanti-
nopel zu bleiben, und zu seiner späteren Laufbahn gut passen
würden. Unter Julians Eegierung bedrohten ihn Gefahren:
add. 66 (1314), und er hegte den Verdacht, daß Nicocles, der beim
Kaiser viel vermochte, gegen ihn aufgetreten sei: add. 153 (1049);
vgl. 152(1351). W^ahrscheinlich wurde auch ihm der Proceß
gemacht, wie dies das Schicksal sehr vieler Beamten war, die
unter Gonstantius Einfluß besessen hatten: Amm. XXII 3. Diese
Angelegenheit wird es gewesen sein, die ihn Anfang 363 nach
Antiochia führte, wo Julian damals residierte: app. 199(723).
Als dieser noch in demselben Jahre gegen die Perser gefallen
war, kam Glearchus wieder nach Antiochia, diesmal als Ge-
sandter: add. 317(1061); vgl. 153(1049). 339(1488), wahrschein-
lich um dem neugewählten Kaiser Jovian die Glückwünsche des
Senats von Gonstantinopel zu überbringen. Sehr bald darauf,
noch im Jahre 363, wurde er zum Vicarius Asiae ernannt:
IIL Dia Adressaten: Claudianus II — Clearchus IL 109
add. 119(1118). 338(1487). 75.76(1173.1140). 218(1112).
396 (1533). 416 (1547). In diesem Amt erwähnt am 6. Mai 364:
Cod. Theod. 1 28,2; am 27. Jan. und 16. Febr. 365: Cod. Theod.
V19, 1. VIII 1,9. Er bekleidete es noch, als der Aufstand de»
Procopius sich im Winter 365/6 über Asien ausdehnte, und
zeichnete sich bei dem Kampfe gegen den Usurpator so aus,
daß er trotz eines Zerwürfnisses mit dem Praefecten Salutius
lum Proconsul Asiae befördert wurde. In dieser Stellung ent-
ließ er den Philosophen Maximus X aus der Gefangenschaft
and bewirkte den Sturz des Salutius: Eunap. a. 0. In den
J. 372 und 373 war er zum erstenmal Praefectus urbis Con-
stantinopolitanae und baute eine Wasserleitung und ein großes
Wasserreservoir für die Stadt: Hieron. chron. 2389. Socrat.
IY8,8. Mommsen, Chronica minora II p. 153. In diesem Amt
erwähnt am 8. Mai 372: Cod. Theod. VI 4,20. XIV 9,2. 17,7,
und am 4. Aug. 373: Cod. Theod. XIV 13,1; ohne Datum und
mit falschem Eaisemamen Cod. Just. XII 1,5. Der Zeit nach
muß er der Vorsitzende des Senats sein, von dem Themist
er. XVI 201 a redet. Zum zweitenmal bekleidete er dasselbe Amt
in den J. 382—384; darin erwähnt im J. 382 am 22. Juni: Cod.
Theod. XV 2, 3; am 23. Aug.: Cod. Theod. IV 17,2; am 25. Nov.:
Cod. Theod. Xni,93; am 17. Dec: Cod. Theod. IV 17,3; im
J. 383 am 29. Dec: Cod. Theod. VI 5,1; im J. 384 im August
oder September: Cod. Theod. VI 2,14. Zugleich war er im
J. 384 Consul Ordinarius. Um dieselbe Zeit wird er als ein
Mann erwähnt, dessen Einfluß schon gesunken war; denn or.
XLII 18 p. 398 heißt es, in Constantinopel sei Optatus II frei-
gesprochen worden, weil Clearchus sein Feind gewesen sei
und man diesen habe kränken wollen. Da im zweiten Teil des
Appendix kein Brief an ihn mehr enthalten ist, darf man ver-
muten, daß er vor 388 starb. An ihn gerichtet pr. 1 (1). 138 (50).
53(65). 77(88). ni38(243). 51(256). app. 54(582). 199(723).
add. 66(1314). 76(1140). 119(1118). 153(1049). 177(1371).
209.210(1398.1399). 218(1112). 338(1487). 379(1521).
396(1533). 416 (1547).*422 (1552), vielleicht auch pr. 3. 4(3.4);
erwähnt add. 337 (1486).
IL Am 30. April 386 ist in Constantinopel ein Gesetz
gegeben, das nach der besten Überlieferung die Adresse nede-
areho trägt: Cod. Just. XI 62,8. Dies hat Cujacius wohl mit
Recht in Clearcho emendiert. Da der Inhalt sich auf die beiden
110 0. Seeck, Die Briefe des Libanius,
Provinzen Mesopotamia und Osrhoene bezieht, wird man in dem
Adressaten einen Comes Orientis vermuten dürfen; denn an die
Praefectur ist nicht zu denken, weil sie damals im Orient von
Cynegius bekleidet wurde. Dies könnte derselbe Clearchus sein,
der zwischen 396 und 401 als Praefectus praetorio Ulyrici er-
wähnt wird: Cod. Just. XII 57,9.
III. Einflußreicher Comes consistorianus am Hofe von Con-
stantinopel, erwähnt am 25. Sept. 399: Cod. Theod. VI 12.
Wahrscheinlich identisch mit dem Praefectus urbis Constanti-
nopolitanae, erwähnt am 12. Sept. 401: Cod. Theod. VI 26, 12,
am 3. und 22. März 402: Cod. Theod. XVI 5,30. XIV 17, 14;
falsch datiert Cod. Theod. XIII 1,16. — Alfred Franke, De
Pallada epigrammatographo, Leipzig 1899, S. 31.
Clematlas I. Vornehmer Alexandriner. Seine Schwieger-
mutter soll in ihn verliebt gewesen sein, und als er sie ver-
schmähte, der Frau des Caesars Gallus ein prächtiges Halsband
geschenkt haben, um seinen Untergang herbeizuführen. Darauf-
hin ließ ihn der Comes Orientis Honoratus I ohne jeden Prozeß
im Winter 353/4 hinrichten: Amm. XIV 1, 3. Auf seinen Tod
weist auch Libanius app. 79 (605) hin und erwähnt zugleich, daß
er kurz vorher Consularis Palaestinae gewesen sei und bei seiner
Rückkehr aus der Provinz mit ihm in Antiochia verkehrt habe,
jedenfalls zu der Zeit, wo der Redner sich im J. 353 vorüber-
gehend in seiner Heimat aufhielt: Sievers S. 215.
II. Agens in Rebus, nahm im Officium des Palladius IV, als
er Magister officiorum des Caesars Gallus war, im J. 354 eine
hervorragende Stellung ein und benutzte sie, um die Antiochener
vor den Mißhandlungen des Hofes zu schützen: V 52 (1083);
vgl. 67 (1 251). In dieser Zeit wird er auch mit Libanius Freund-
schaft geschlossen haben, mit dem er später in engster Ver-
bindung erscheint, obgleich ihn sein Amt immerfort auf weiten
Reisen durch das Reich führte. Bald darauf muß er sich ver-
heiratet haben; denn im J. 356 (jiqojibqvöl) trennte er sich von
seiner jungen Frau und konnte sie erst 358 wieder zu sich
nehmen; doch besaß er auch damals noch keine Kinder: IV
15 (328). 22 (335). Anfang' 355 ist er aus Rom nach Antiochia
gekommen: V 47 (1239). 68 (1252); unterwegs war er am Hof-
lager in Mailand: V 28(413), in Constantinopel: 24(409) und
in Nicaea eingekehrt: 22(407). 47(1239). Gleich nach seiner
Ankunft hörte er eine Recitation des Libanius: V 22 (407).
III. Die Adressaten: Clearchus II — Clematius EI. Hl
47 (1239). 52 (1083). Dann ging er über den Euphrat, um die
Bewegungen* der Perser zu beobachten, und brachte darüber
dem Praefecten Strategius I Nachricht nach Antiochia: 47 (1 239),
wo er den ganzen Rest des Sommers in stetem Verkehr mit
Libanius zubrachte: Y 108(1215). 47(1239). 49(1031). 52(1083).
Im Anfang des Winters 355 reist er wieder an das Hoflager:
V 108 (1215) und nach Rom: 52(1083), wobei er die Briefe
V 47—54 (1239. 1200. 1031. 1240. 1241. 1083. 1032. 1085) und
66 — 69 (1250—1253) mit auf den Wegnahm; vgl. V 90 (1136).
95(1271). 108(1215). Im Sommer 356 ist er abermals nach
Antiochia gekommen, aber schon nach kurzer Zeit wieder ab-
gereist: VI 4 (1185). 7 (415). 11 (418). Er ist von irgend einer
Gefahr bedroht: VI 4 (1185). 12 (4l9). Unterwegs erwartet er
die Ankunft des Spectatus, um mit ihm an das Hoflager nach
Italien weiterzureisen, wo sich sein Schicksal entscheiden soll.
In dieser Lage empfangt er die ersten Briefe, die von Libanius
an ihn erhalten sind: VI 12 (419). 21 (428). Schon im Jahre
357 kehrt er nach Antiochia zurück: VI 60 (468). 62 (470).
Bald darauf kommt die Nachricht, daß er durch den Einfluß
des Praefecten Anatolius I zum Consularis Palaestinae befördert
ist: VI 69 (478); vgl. IV 7 (320). 45(357). Anfangs gehörten
auch Elusa und Petra zu seiner Provinz: IV 5 (318). 11(324);
später wurde der südliche Teil derselben, in dem jene Städte
lagen, von ihr abgetrennt und einem besonderen Statthalter, dem
Eupaterius, untergeben: IV 24 (337). 25 (338). An ihn gerichtet
IV 2 (315). 5(318). 7(320). 11(324). 12(325). 15(328).
22(335). 24(337). 33(346). 39(352). 45(357). VI 12 (419).
21(428). 101(510). 103(512). 108(517); ei-wähnt VI 94(503).
III. Palaestinenser: add. 194 (1384), Altersgenosse des Li-
banius (geb. 314), mit dem er als Student in Athen zusammen-
gewesen war: add. 170 (1051). 345 (1071). 413 (1081). Da der
Brief add. 170 (1051) die Korrespondenz mit ihm erst im Jahre
364 eröffnet, muß er von dem Vorhergehenden verschieden sein.
Bei der Restitution des Heidentums durch Julian wurde er Ober-
priester seiner Provinz: add. 194(1384). 170(1051). 345(1071).
In dieser Eigenschaft wird er sicK Bedrückungen gegen die
Christen gestattet haben; denn die Anklage, die nach dem Tode
Julians gegen ihn erhoben wurde, war nicht ohne Grund: add.
391(1580). Er wurde in Fesseln gelegt: add. 413(1081) und
seines ganzen Vermögens beraubt: add. 390(1216). 391 (1530);
112 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Vgl. or. XVIII 286 p. 619. Doch gelang es dem Einfluß des
Acacius I, seine Freisprechung zu erwirken: add. 4:13(1081).
345(1071). An ihn gerichtet add. 170(1051). 194(1384).
413 (1081). Die Adresse des Hierax, nicht des Clematius, trägt
nach der besten Überlieferung add. 239 (1212).
Clemens« Philosoph; an ihn gerichtet im J. 390: app.
352(884). 373(905).
Constantias. Tribunus, begleitete Julian im J. 363 auf dem
Perserfeldzuge: Amm. XXV 9,12. Während desselben ist an ihn
gerichtet app. 190(713).
Cosmas. Schüler des Libanius, wahrscheinlich älterer
Bruder des Eugenius IV, da app. 324 (856) an beide gemeinsam
gerichtet ist und sein Name voransteht. Nach der Stellung des
Briefes muß er im J. 390 nach Constantiuopel gerichtet sein.
Cratinas« Sein Sohn wurde im J. 359 Schüler des Libanius;
an ihn gerichtet 180(91), erwähnt or. XXVIII 24 p. 142.
Creseens. An ihn wird im J. 357 ein Brief nach Rom
gerichtet: VI 70(479). Er könnte also der Quindecimvir sacris
faciundis Creseens sein, der um diese Zeit in Rom das Crio-
bolion und das Taurobolion an sich vollzog. Denn in der In-
schrift desselben bei Kaibel, Epigr. graeca 823 ist ausdrücklich
gesagt, daß er aus dem Orient herstammte, woraus sich seine
Beziehungen zu Libanius erklären würden. Vielleicht ist er
auch der Creseens, der am 4. April 370 (Cod. Theod. X 4,3), am
12. Juli 371 (Cod. Theod. XI 1,17) und am 27. Febr. 372 (Cod.
Theod. I 15,6) als Vicarius Africae erwähnt wird; vgl. Amm.
XXV1II6,23. -
Crisplnas. Heracleot aus Pontus, Studiengenosse des Li-
banius; an ihn im J. 361 gerichtet III 61 (266). Vgl. über ihn
Pauly - Wisse wa IV S. 1721.
Cyrillus L Tyrier: II 70(166). Im J. 357 kommt er mit
Empfehlungen des Fortunatianus I nach Antiochia; damals scheint
er noch Jüngling gewesen zu sein, da ihn Libanius zu lieben
erklärt, wie einen Sohn: VI 71 (480). In den Jahren 360 und 361
ist er Praeses Palaestinae secundae: app. 72(599). 1170(166).
74(170). Während dieses Amtes sind II 68(164). 69(165).
74 (170). III 94 (299). app. 34 (562) an ihn gerichtet. Im Winter
361/2 wird er zum Consularis Palaestinae primae befördert; in
diesem Amt empfängt er die Briefe app. 72(599). 76 (602 b).
142 (667). Der Zeit nach muß er der Statthalter von Palaestina
in. Die Adressaten; Clematius III — Datianus. 113
sein, welcher, als Christen durch den Pöbel von Gaza ermordet
wurden, gegen die Urheber des Tumultes einschritt und dafür
von Kaiser Julian mit Verbannung bestraft wurde: Sozom. V
9,13. Greg. Naz. or. IV86. 93==MigneG.35 8.616.625. Dies
erklärt es wohl auch, warum mit dem J. 362 die Korrespondenz
des Libanius mit ihm aufhört.
II. Decurio von Cyrus: add. 403(1539). Vielleicht ist er
es, an den im J. 357 IV 9 (322) gerichtet ist. Denn hiernach
hatte er Einfluß auf die Verwaltung der Güter des Procopius I,
die in der Euphratensis lagen.
Cyrinas s. Quirinus.
Cyrus I. Ein reicher Mann, der seine zwei Töchter mit
Antiochenischen Ärzten verheiratet hatte; an ihn im Jahre 365
gerichtet add. 381 (1523).
II. Arzt in Antiochia, erwähnt im Winter 391/2: app.
414(947). Er könnte der Enkel des Vorhergehenden sein.
III. Im Winter 390/1 tadelt Libanius einen Cyrus, weil er
einen.Decurionen hatte peitschen lassen: app. 381 (913). Danach
muß er Statthalter einer Provinz gewesen sein. An ihn gerichtet
app. 381 (913).
Dadaehlas. Vater eines gleichnamigen Sohnes, der im
Jahre 364 die Schule des Libanius besuchte. An ihn gerichtet
add. 51(1172).
Datianas« Die Briefe an ihn tragen in der Wolfscheu
Ausgabe meist die Überschrift Tarcavm, doch handschriftlich
überliefert ist sie nur im zweiten Teil des Appendix, dessen
Briefe an einen ganz anderen Mann gerichtet sind. Dagegen
sind n 18(114). V 26 (411). 58(1033). 68(1252). 107(1279).
add. 3(1286). 37(1096). 60(1129). 71(1040). 84(1041).
102(1095). 146(1046). 147(1047). 164(1361). 184(1377).
198(1101). 207(1396). 211(1400). 333(1482). 375(1077)
in den besten Handschriften mit Aariarm überschrieben.
Datianus hat die höchsten Ehren des Bömerreiches, das
Patriciat ^ und im J. 358 auch das Consulat erlangt, obgleich
er nie ein wirkliches Amt von einiger Bedeutung bekleidet zu
haben scheint. Mit dem nichtssagenden Titel eines Comes- hielt
er sich dauernd am Hoflager auf und übte hier im persönlichen
1) Cod. Theod.XIl,l. Philostorg. VIII 8.
2) Äthan, ad. mon. 22 = Migne G. 25 S. 717.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 g
114 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Verkehr großen Einfluß auf den Kaiser aus. Dazu trug bei, daß
er Christ war^; denn er wurde im J. 351 in die Kommission be-
rufen, welche über die Ketzerei des Photinus urteilen sollte 2, und
verhandelte brieflich mit Athanasius, um ihn im J. 346 zur Rück-
kehr nach Alexandria zu bewegen (S. 113 Anm. 2). Seine Ab-
stammung war die denkbar niedrigste. Sein Vater war auf
Trinkgelder lauernd in den Gassen herumgelaufen und hatte
seinen besten Verdienst dabei gefunden, daß er den Badenden
die Kleider hütete. Er selbst hatte die Stenographie erlernt und
war als Notar au den Hof Constantins des Großen gekommen :
or. XLII 24. 25 p. 400. LXV p. 437. Dort war er schon in
frühem Jünglingsalter zu Einfluß gelangt^ und hatte ihn bei Con-
stantins II behauptet*, den er auf seinen Kreuz- und Querzügen
durch das Reich fast immer begleitet zu haben scheint. Als
der Kaiser in den ersten Jahren seiner Regierung sich meist
in Antiochia aufhielt, war auch Datianus dort und entwickelte
eine rege Bautätigkeit. Nicht nur ließ er für sich selbst ein
prächtiges Haus mit schönen Gärten errichten: II 18(114). add.
71(1040), er schmückte auch die Stadt durch einen Porticus:
V 58 (1033) und zwei Thermen, von denen die einen innerhalb
der Mauern, die andern vor denselben lagen: II 18(114).
V 52 (1083). 58(1033). add. 71(1040). 146(1046); vgl. or.
XI 194 p. 337. Im J. 355 waren die einen vollendet, die andern
noch im Bau: V 58 (1033). Als dann Constantius gegen den Usur-
pator Magnentius zieht und sich 351 in Sirmium aufhält, finden
wir dort auch Datianus: Epiphan. haer. 71,1. In den Jahren 355
und 356 ist er nach V 68 (1252). 109(1280) in Italien, 359 in
Constantinopel: 1118(114), immer an den Orten, wo sich zu
derselben Zeit das Hof lager befindet. Die Gesandtschaft, welche
im J. 359 den Kaiser bittet, seine Residenz wieder in Anti-
ochia zu nehmen, spricht denselben Wunsch auch dem Datianus
1) Hierauf bezieht es sich vielleicht, wenn Libanius or. 1 94 p. 66
von ihm sagt, er habe ihn nicht geliebt, weil ihre Sitten zu verschieden
gewesen seien. Auch den Spott über den hochmütigen Consuln, der die
Götter verachte: 1 68(79), deutet Sievers S. 218 wohl mit Recht auf Datian.
2) Epiph. haer. 71,1 p. 829c.
3) Add. 207 (1396): layv^iq 6\ Ix naiöog.
4) Add. 71 (1040): o ze yccQ V7iax{daq xba^)oq (überliefert ist
vnaxoq) ai ze ix ßaailbcuv zifxal xal zb ßaat?Ja)v zov fxhv fxad-Tjzriv zov
6h yEviod-ai 6i6daxa?,ov xzl. II 18(114): zov ßaauswg Niazoga, add.
146(1046): vtt' avÖQoq zoaavzaq fxhv ßaaikeiaq wQS-cDxbzoq.
III. Die Adressaten: Datianus. 115
aus: II 18 (114). Sie hatte Erfolg, weil dasjenige, was sie erbat,
schon vorher beschlossene Sache war^. Constantius kehrte 360
in den Orient zurück und mit ihm Datianus. Daher hört jetzt
die Korrespondenz mit ihm auf, um erst wieder zu beginnen,
als er Ende 363 Antiochia wieder verließ: add. 333(1482).
Während jenes Aufenthalts in Constantinopel im Winter 359/60
bat er den Kaiser, die Steuerfreiheit, die er seinen Gütern
früher gewährt hatte, wieder aufzuheben, weil damals die
Rüstungen für den Perserkrieg alle finanziellen Kräfte des
Staates in Anspruch nahmen: Cod. Theod. XI 1,1.
Unter Julians Regierung hören wir nichts von ihm; sein
Christentum, das ihn vorher erhoben hatte, drängte ihn unter
dem heidnischen Kaiser in den Hintergrund. Desto höher stieg
seine Macht unter dessen christlichen Nachfolgern und mit ihr
die Zahl der Briefe, die seine Unterstützung suchen. Als Jovian
Antiochia verlassen hat, zieht Datian ihm nach, und Libanius
entschuldigt sich durch add. 333 (1482), daß er ihm bei seiner
Abreise nicht das Geleite gegeben hat. Der Kaiser tritt am
1. Januar 364 in Ancyra sein Consulat an, und dorthin ist
app. 3 (1286) an Datian gerichtet. Sein hohes Alter zwang ihn,
sich hier von der langen Reise zu erholen, während Jovian
weiterzog und schon am 16. Febr. 364 in Dadastana einer Ver-
giftung durch Kohlengas erlag: Philostorg. VIII 8. In Antiochia
mochte man glauben, mit dem Tode seines kaiserlichen Gönners
sei die Macht des Datianus vorüber. Die Volkswut brach gegen
ihn aus, und seine Güter wurden, soweit sie in der Nähe der
Stadt lagen, verwüstet: add. 60 (1129). 71(1040). 73(1319).
84(1041). 146(1046). Doch er hatte, wenn auch nur brieflich,
zu der Kaiserwahl Valentinians mitgewirkt: Philostorg. VIII 8.
Bei diesem stand er daher in nicht geringerer Gunst als bei
seinem Vorgänger. Wie üblich, sandte Antiochia eine Gesandt-
schaft an den neuen Herrscher, um ihm zu gratulieren und einen
Goldkranz zu überreichen: add. 73 (1319). Diese erhielt zugleich
den Auftrag, die Verzeihung des Datian zu erbitten: add*
71(1040). 73(1319). 84(1041). Wirklich erfolgte sie und wurde
mit Jubel aufgenommen: add. 146(1046); vgl. 392(1531).
Datian befand sich damals in Constantinopel, wohin der Kaiser-
hof unterdessen gezogen war. Bald darauf wird er gestorben
sein, denn später ist von ihm nicht mehr die Rede.
1) Pauly-Wissowa IV S. 1088.
8*
116 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Die Briefe au ihn werden durch jenen Aufenthalt in An-
tiochia, der während der Jahre 360 — 363 die Korrespondenz
unterbrach, in zwei Massen geteilt. Die erste umfaßt nur
1118(114). V26(411). 58(1033). 68(1252). 107(1279), die
zweite die fünfzehn Stücke der Additamenta. Von der ersten
Reihe beschäftigt sich die Mehrzahl mit der drohenden Rück-
berufung des Libanius nach Constantinopel, gehört also den
Jahren 355 und 356 au (S. 20). Der älteste Brief V 26 (411)
knüpft daran an, daß Datianus gleich anfangs die Übersiedelung
des Rhetors nach Antiochia unterstützt habe, und setzt daher
voraus, er werde auch weiter helfen. V 58 (1033) ist die Furcht
aufgetaucht, jener könne seine Ansicht geändert haben, und
die Bitte wird dringender und kläglicher; vgl. 56 (1243).
107 (1279) dankt Libanius, daß sein Gönner ihm die Sicher-
heit verschafft habe, in Antiochia bleiben zu dürfen; vgl. add.
3(1286). or. 194 p. 66. Da jetzt nichts mehr zu erbitten ist,
bricht der Briefwechsel hier ab, um erst 359 wieder zu be-
ginnen, als jene Gesandtschaft nach Constantinopel geht, um
den Kaiser und seinen treuen Berater nach Antiochia einzu-
laden: 1118(114).
Die zweite Serie beginnt Ende 363, gleich nachdem Jovian
und nach ihm Datianus Antiochia verlassen hatten: add.
333(1482). Dann ist 3(1286) nach Ancyra gerichtet. 71(1040)
wird der Gesandtschaft mitgegeben, welche den Datian wegen
der ihm zugefügten Schmach um Yerzeihung bitten soll. Dieser
Brief kreuzt sich mit einem Schreiben Datians, das Libanius
nach 60(1129) mit Jubel empfängt, weil er aus der Freund-
schaft, die der mächtige Mann ihm darin zum Ausdruck bringt,
den Schluß zieht, er werde sich auch seiner Vaterstadt gnädig
erweisen 1. Auf diesen glückverheißenden Brief des Datian
weisen auch 84(1041) und 102(1095) zurück; das erste dieser
beiden Stücke erwähnt 71 (1040) als kürzlich (Ivayyoq) ab-
geschickt, muß also das frühere sein. 146 (1046) ist die Antwort
auf 71(1040) angelangt und hat Verzeihung gebracht. Mithin
haben wir die Reihe:
1) J/' o<5{i)v Toivvv 7i?.S^ev r] ^niaxoXri, as fxhv exaoxoq tnyveoBVj Sfxh
6h elSaijiiovKje, ol fxevy oti roaovrov nonj Xoyov tcJv tibqI kbyovq öiaxQi-
ßovrcjv, sfjih dt, or/ roaovnp av/bifjur/jp xb^Qr^^ai öeivü) fxhv ),vaai re avfi-
(poQaq xal xa xtjq ßtXxiovoq öovvai fioiQaq. 7v' ovv fxri Tiavocuvxai xovxo
TioiovvxsQr {sv naoxirxo) ical) rj 7ib?.ig, ?} dixaicug /btsv ^yxa).ELQy ßor^&Tjasig
cJf, i]V XL IvTctj. So oder ähnlich muß die lückenhafte Stelle ergänzt werden.
III. Die Adressaten: Datianus — Demetrius I. 117
V26(411) < 58(1033) < 107(1279) < II 18(114) < add.
333(1482) < 3(1286) < 71(1040) < 60(1129) < 84(1041)
< 102 (1095) < 146 (1046).
Decentius I. Tribunus und Notarius, wurde im J. 360
von Kaiser Constantius an Julian nach Gallien geschickt, um
ihm Truppen für den Perserkrieg abzufordern, was dessen Er-
hebung zum Augustus veranlaßte: Amm. XX4,2. 11. Julian,
ad Athen. 283C. Liban. or. XVIII 94. 96 p. 553. 554. Er kehrte
zu Constantius zurück: Amm. XX 8,4. Aber da er Heide war,
behauptete er auch unter Julian seine Stellung: app. 226(759);
vgl. add. 408(1542). In den J. 364 und 365 muß er Magister
officiorum gewesen sein; denn der Agens in Rebus Alexander V
ist sein Untergebener: add. 392 (1531). Er war verheiratet: add.
369(1514). An ihn gerichtet app. 226(759). add. 197(1387).
204(1393). 350(1498). 363(1509). 369(1514). 391(1530).
392(1531). 397(1534). 398(1535). 407(1541). 408(1542).
II. Agens in Rebus, erwähnt im J. 384 oder 385: Symm.
rel. 38,4. Er könnte der vir clarissimus Decentius sein, der
Christ war und dessen Sohn Pansophius durch Ambrosius von
Mailand in Florenz von den Toten auf erweckt sein soll: Paulin.
Vit. S. Ambr. 28.
Demetrius I. Cilicier aus Tarsus: add. 11(1291); vgl.
240 (1420). app. 113 (639). 200 (724). III 45 (250). V 98 (1135).
Ende 358 betrauerte er einen Bruder: 117(29). 19(31).
IV 31 (344). Kurz vorher waren Aristaenetus I und Hierocles I
gestorben; doch ist der erstere dadurch ausgeschlossen, daß
von ihm dem Demetrius gegenüber V 98 (1135) als von einem
Fremden geredet wird. An Hierocles muß man um so eher
denken, als auch er Cilicier war. Demetrius ist also der Oheim
des Calycius, der IV 70 (382) erwähnt wird, und Bruder des
Julianus VIII: I 26(38). IV 36 (349). Eine Schwester von ihm
wird erwähnt, deren Sohn im J. 358 in die Schule des Libanius
eintrat: I 5. 6(22. 23). Er selbst besaß einen Sohn und eine
Tochter: add. 213 (1402). app. 1 (530). Er war Sophist, d. h.
Lehrer der Beredsamkeit: app. 125 (650). Von Libanius wird
er als der größte Redner seiner Zeit gerühmt: VI 112 (521).
app. 131 (656); vgl. III 41 (246). IV 31 (344). VI 34 (442). app.
172(695). add. 240(1420). Vor Andronicus II war er Con-
sularis Phoenices gewesen : III 32 (236). Dies Amt muß er
vor 358 bekleidet haben, da er schon I 6 (23) jroXecov öon/jQ
^«
118 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
genannt wird. Als im J. 362 Bacchius sein Artemisbild nach
Tarsus brachte, hielt Demetrius als eifriger Heide dabei die Fest-
rede: app. 96(622); vgl. 113(639). 200(724). add. 99(1325).
Außerdem wird eine Gedächtnisrede von ihm auf seineu ver-
storbenen Bruder erwähnt: 1 17 (29). 19 (ßl). IV 31 (344). Au
ihn gerichtet I 5 (22). 17(29). 19(31). 22(34). 33(45). 36(48).
43(55). 1113(109). 32(128). 42(138). 90(186). 92(188).
11141(246). 45(250). 56(261). 81(286). IV31(344).V98(1135).
VI 34 (442). 95(504). 112(521). app. 1 (530). 5(534). 9(538).
40(568). 95(621). 113(639). 125(650). 131(656). 138(663).
161 (684). 172 (695). 182 (705). 200 (724). 211 (736). add.
15 (1294). 99 (1325). 213 (1402). 236 (1419). 240 (1420).
274(1445). 288(1456). Erwähnt add. 10(1206). 173(1368).
Nicht an ihn, sondern an Androcles, ist add. 227 (1122)
gerichtet.
unter den Briefen, die ihn betreffen, lassen folgende innere
Zusammenhänge erkennen. I 8 (25) hat Libanius eben die
Nachricht vom Tode des Hierocles I erhalten. Das Kondolenz-
schreiben, das er zweifellos an Demetrius gerichtet hat, muß in
der Lücke zwischen 111 und 16 ausgefallen sein. 1 17 (29) wird
darauf hingewiesen, daß Demetrius eine Monodie auf seinen
Bruder, Libanius auf den kurz vorher verstorbenen Aristaenetus
schreiben wollen. 119 (31) ist die letztere vollendet und wird dem
Demetrius zugeschickt. IV 31 (344) hat dieser geschrieben, daß
die Bede ihn über den Schmerz, den der Tod des Hierocles
ihm verursacht hatte, getröstet habe, was Libanius bescheiden
ablehnt. Dies veranlaßt Demetrius zu noch höheren Lobsprücheu,
auf die Libanius 1 22 (34) antwortet und ihm zugleich noch andere
Reden überschickt. Auf die Elogen, die auch diesen pflicht-
schuldigst zu Teil geworden sind, antwortet I 33 (45).
I 36 (48) beklagt sich am Schlüsse Libanius, daß ihm nichts
über die Schuld eines gewissen Leuco geschrieben werde;
43(55) teilt er mit, er habe jenem Leuco Aufschub gewährt.
II 13 (109) hat Libanius von Demetrius den Auftrag er-
halten, ihm irgend etwas bei einem Manne auszuwirken, der
zum Zaudern geneigt ist. II 42 (138) wird dieser Fehler (agyia)
dem Präfecten Hermogenes IV vorgeworfen und zugleich be-
richtet, wie jener Auftrag bei ihm ausgeführt ist.
App. 1 (530) sagt Libanius, daß ein Bote des Demetrius ihm
abgeraten habe, ein gewisses Grundstück zu verkaufen. Zugleich
III. Die Adressaten: Demetrius 1 — III. 119
werden diesem zwei Reden übersandt, die er dem Palladius VI
übergeben soll. Dies letztere ist nicht ganz deutlich ausgedrückt,
so daß eine Anfrage des Demetrius, wie er mit den Reden ver-
fahren solle, dadurch herbeigeführt wird, auf die 5 (534) Antwort
gibt. 9 (538) kommt auf die Frage des Gutsverkaufs zurück
und erklärt die Absicht des Libanius, nicht nur jenes Grund-
stück zu behalten, sondern auch noch ein neues dazu zu er-
werben. 40 (568) erfahren wir, daß sich dieser Ankauf wegen
des zu hohen Preises zerschlagen hat.
App. 125(650): Eucarpio, der Arzt des Demetrius, ist in
Antiochia und hat dem Libanius Mittel gegen seinen Kopf-
schmerz gegeben, auf die er große Hoffnungen setzt. 131(656)
berichtet er über den weiteren Fortgang der Kur. 138 (663) hat
Eucarpio den Libanius verlassen und kehrt zu Demetrius zurück.
App. 172 (695) wird Demetrius die Rede über den Brand
des Heiligtums von Daphne zugeschickt und zugleich über die
besorgniserregende Teuerung in Antiochia geklagt. 182 (705)
enthält die Antwort auf das Lob, das Demetrius der Rede erteilt
hat. 200 (724) ist wieder von der Hungersnot die Rede, der
jetzt der Zorn des Julian als zweites, gefährlicheres Übel hinzu-
getreten ist. 210(736) haben die Maßregeln des Kaisers der
Teuerung ein Ende gemacht. Add. 15 (1294) ist dieser tot.
Hieraus ergeben sich die Reihen:
I 8 (25) < 17 (29) < 19 (31) < IV 31 (344) < 1 22 (34)
< 33 (45).
I 36 (48) < 43 (55).
II 13 (109) < 42 (138).
App. 1 (530) < 5 (534) < 9 (538) < 40 (568).
App. 125 (650) < 131 (656) < 138 (663).
App. 172(695) < 182(705) < 200(724) < 210(736) <
add. 15(1294).
II. Alexandriner mit dem Beinamen Chytras, heidnischer
Philosoph, wird als Greis im Jahre 359 in den Hochverrats-
proceß von Scythopolis verwickelt, aber freigesprochen: Amm.
XIX 12, 12. Valesius identificiert ihn mit dem Cyniker, der
unter dem Namen Chyiron bei Julian, or. VII 224 d erwähnt
wird.
IIL Arzt, erwähnt im J. 364: add. 92(1176). Vielleicht
derselbe, der als Veterinär und Zeitgenosse des Apsyrtos er-
wähnt wird: Hippiatr. p. 40.
120 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
Demonicus. An ihn im J. 392 gerichtet app. 441. 442 (974.
975). Da ihm Krieger empfohlen werden, scheint er ein mili-
tärischer Beamter zu sein, nach der Stellung der an ihn ge-
schriebenen Briefe wahrscheinlich in der Nachbarprovinz Ciliciens,
Isaurien.
Demophilus. An ihn im J. 356 gerichtet YI 36 (444). Der
Brief steht neben einem andern, der nach Bithynien gerichtet
ist. Danach möchte man vermuten, daß dieses der Bithyner
Demophilus ist, den Julian, misop. 358 C als Excerptensammler
citiert. Ist dies richtig, so muß er freilich von dem bei Suidas
genannten Demophilus, der schon im 2. Jahrhundert lebte, ver-
schieden sein, obgleich ihre Schriftstellerei eine sehr verwandte
gewesen zu sein scheint. Pauly-Wissowa IV S. 2076.
Dianius- Bithyner: HI 79. 80 (284. 285). IV 65. 66 (377.
378). Verwandter des Aristaenetus I: III 80 (285). IV 65 (377).
67(379). 69(381). Heide: III 79 (284). Schüler des Libanius :
III 80 (285). IV 67 (379). 69 (381). Im Jahre 358 lebte er in
Antiochia als Hausgenosse des Libanius: IV 66 (378). Um sich
der Curie zu entziehen, hatte er seine Heimat und seine Mutter
verlassen, kehrte aber im Sommer 358, als sein Verwandter
Vicar wurde, zurück, um eine Advocatur zu beginnen, wobei
ihm die Briefe IV 65—69 (377—381) mitgegeben wurden. An
ihn im J. 361 gerichtet III 79 (284). ^ '
Diocles 8. Nicocles.
Diodotus. Tyrier: add. 310 (1473). An ihn gerichtet im
Winter 361/2 app. 70 (597), im J. 363 add. 310 (1473). Er-
wähnt add. 316(1148). 419(1550).
Diogenes L An ihn im Jahre 388 nach Constantinopel
gerichtet app. 247 (779). Er ist also schon der Zeit nach ver-
schieden von den Homonymen, die bei Pauly-Wissowa V S. 736
aufgezählt sind. Da an ihm hervorrageiide Schönheit gerühmt
wird, ist er wohl auch app. 250(782) gemeint. Mut dem
Freunde des Johannes Chrysostomus, .an den dieser ep. 50.
51. 134. 144 = Migne G. 52 S. 636. 692. 697 um das J. 404
gerichtet hat, könnte er identisch sein.
IL Schüler des Libanius zwischen den J. 354 und 360:
app. 108 (634); vgl. S. 40. Der Zeit nach kann er mit dem Con-
sularis Bithyniae, der um das Jahr 372 hingerichtet wurde,
identisch sein: Amm. XXIX 1, 43.
IIL Andere Homonymen bei Pauly-Wissowa V S. 736.
ITl. Die Adressaten: Demonicus — Dionysius II. 121
Diomedes. Cilicier: II 41 (137). Vater des Diophantus III,
der in den Jahren 355 — 357 als Schüler des Libanius nach-
weisbar ist, und eines anderen mißratenen Sohnes: V 82 (1195).
VI 106 (515). Schwiegersohn des Hieraciusi-. VI 107 (516). app.
153 (676). An ihn gerichtet VI 106 (515).
Dionysius L Im J. 355 schreibt Libanius V 50 (1240),
daß er bei Dionysius gar keinen Einfluß besitze; dieser räume
ihm kein anderes Recht ein, als ihn anzureden. Er muß also
ein höherer Beamter gewesen sein, der in Antiochia residierte.
Da die orientalische Praefectur damals von Strategius I be-
kleidet wurde, die Comitiva Orientis von Nebridius I, kann man
in jenem wohl nur den Cousularis Syriae erblicken.
IL Langjähriger Schüler des Libanius: add. 55(1130).
Wahrscheinlich Isaurer, da er unter der Jurisdiction des Praeses
Isauriae Palladius V steht (s. unten). Sein Vater war von
Raubern getötet worden ; seine Mutter und deren zweiter Gatte
hatten sich der Reste seines Vermögens bemächtigt. Er war
bettelarm nach Antiochia gekommen, wo er in die Schule des
Libanius eintrat und sich teils von einem Stipendium, das ihm
Procopius I ausgesetzt hatte, teils durch Unterstützungen des
Julianus XV ernährte: IV 9 (322). V 43 (1237). add. 56 (1308).
Im Jahre 355 hofft er mit Hilfe des Militärkommandanten seiner
Heimat, wahrscheinlich des Castricius, einen Teil seines Ver-
mögens wiederzuerlangen: V 43 (1237). Doch scheint er damit
keinen Erfolg gehabt zu haben. Jedenfalls war er im J. 357
wieder in Antiochia bei Libanius und bedurfte nach wie vor
der Unterstützung: IV 9(322). Im Jahre 363 ist er Advocat
geworden, hat durch einen glücklichen Prozeß seine Landgüter
wiedererlangt und dem Statthalter seiner Provinz einen Pane-
gyricus gehalten: app. 224 (757). Von seiner erfolgreichen Ad-
vocatentätigkoit ist auch^m J. 365 die Rede: add. 388(1528).
Palladius als Praeses Isauriae beruft ihn zu sich, damit er an
seinem Pofum als Advocat wirke; doch Dionys lehnt ab, um
sich ganz der Bewirtschaftung seiner Güter zu widmen: add.
325 (1066). 357 (1504). 55 (1130). Eine Liebesgeschichte ('«W«
iQ07Tcx7]) veranlaßt ihn zu einem Raube (aQjtayjj); es handelt
sich also um einen Prauenraub, wie er in der Gesetzgebung
1) VI 107 (516) ist 6 T^q (statt rov) naiöbq oov nalq zu schreiben.
Denn app, 153(676) ist ausdrücklich gesagt, daß Diophantus durch seine
Mutter Enkel des Hieracius war.
122 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
jener Zeit eine so große KoUe spielt. Libanius verwendet sich
für ihn bei seinen Eichtern Entreehius und Palladius: add.
55(1130). 56(1308). 91(1323). Und wirklich erreicht er es,
daß Palladius ihn nicht nur freispricht, sondern auch befördert:
add. 124(1093). 125(1045). ^36 (1340). Wahrscheinlich wird
er noch im J. 392 erwähnt; denn da der Dionysius, dem app.
442. 443 (975, 976) mitgegeben werden, nach Cilicien und viel-
leicht auch nach Isaurien reist, dürfte er mit diesem Isaurer
identisch sein. An ihn gerichtet: app. 224(757). add. 124(1093).
388 (1528).
Unter den Briefen, die ihn betreffen, läßt sich die folgende
Reihe erkennen. V 43 (1237) und IV 9 (322) befindet er sich
noch in der Schule des Libanius und leidet unter drückender
Armut. App. 224 (757) hat er die Güter wiedergewonnen,
deren Besitz ihn später veranlaßt, die Berufung des Palladius
zurückzuweisen. Add. 325 (1066) empfängt dieser den Dank
des Libanius für die Berufung seines Schülers. 357 (1504)
wird dieser entschuldigt, daß er ihr nicht Folge geleistet hat.
55. 56 (1130. 1308) reden von dem Frauenraube und beklagen
dabei, daß Dionysius nicht der Aufforderung des Palladius
gehorcht habe, da er in diesem Falle gar nicht zu dem Ver-
brechen gelangt wäre. 91(1323) bezieht sich auf 56(1308)
zurück. 124. 125 (1093. 1045) enthalten den Dank an Palladius,
daß er den Dionys freigesprochen habe, und die Aufforderung
an diesen, sich dafür durch einen Panegyricus zu bedanken.
136(1340) kommt noch einmal auf jene Wohltat des Palladius
zurück. Daraus ergibt sich die Reihe:
V 43 (1237). IV 9 (322) < app. 224 (757) < add. 325 (1066)
< 357 (1504) < [55. 56 (1130. 1308)] < 91(1323) < [124. 125
(1093. 1045)] < 136(1340).
III. ^TQaTLmrrjQ, d. h. entweder^oldat oder Officiale, reist
im J. 357 zu Philagrius IV: VI 114(523).
IV. Sophist, reist im Winter 357/8 aus Antiochia nach
Cilicien zurück: IV 37 (350).
V. Antiochener, reist im Jahre 364 nach Phönicien : add.
29(1155).
VI. Arzt in Antiochia, im Winter 390/1 erwähnt: app.
379(911).
VII. Andere Homonymen pr. 14(14). 11143(248). Pauly-
Wissowa V S. 914.915.
III. Die Adressaten: Dionysius II — Domninus, Domnio I. 123
Diophantus I. Sophist aus Arabien, Lehrer des Libanius
in Athen: Pauly-Wissowa V S. 1051.
II. Aegyptischer Philosoph und Mysterienpriester; an ihn
im J. 362 gerichtet app. 106 (632).
IIL Cilicier:II41(137). Sohn des üiomedes: VI 106(515)
und einer Tochter des Hieracius: app. 153 (676); vgl. VI
107(516). V 82 (1195). Schüler des Libanius gemeinsam mit
einem missratenen Bruder in den J. 355—357 : V 82 (1 195). VI 106.
107(515.516). An ihn im Jahr 362 gerichtet app. 152(675).
Domltianus I. Praefectus praetorio Orientis im J. 354:
Pauly-Wissowa V S. 1312.
II, Praeses Euphratensis in den J. 364 und 365; während
dieses Amtes sind an ihn gerichtet add. 87(1042). 178(1372).
215(1404). 385 (1526a). Seine Nachfolger waren erst Pro-
culeianus: add. 403(1539), dann Ammianus I: add. 414(1150).
IIL Flavius Antonius Domitianus, Praeses Thebaidos im
J. 371: Mitteis, Melanges Nicole S. 374. Er könnte mit dem
Vorhergehenden identisch sein, vielleicht auch mit demjenigen,
an welchen im J. 393 app. 489 (1022) gerichtet ist.
IV. Ein anderer als Greis erwähnt im J. 364 oder 365:
add. 283(1453).
Domitius L Domitius Modestus s. Modestus.
IL Im J. 390 wird an einen Domitius app. 355 (887) ge-
richtet, der nach dem Inhalte dieses Briefes Consularis Phoenices
zu sein scheint.
Domninus, Donmio. Vielleicht wird der künftige Heraus-
geber des Libanius die beiden Namensformen scheiden können;
da meine Kenntnis der Überlieferung dazu nicht ausreicht, fasse
ich sie hier zusammen.
I. Lehrer der Rechtskunde in Phönicien: app. 39(567),
also wohl in Berytus. Die an ihn gerichteten Briefe^ sind teils
mit Aofivicjvr. 1 74 (85). HI 7 (209). app. 39(567). add. 18 (1160),
teils mit Aofivivm überschrieben: 1121(117). VI 39 (447). add.
58 (1124); doch da er in ihnen allen in der gleichen Eigenschaft,
d. h. als juristischer Lehrer, auftritt, ist an der Identität der
Person nicht zu zweifeln. In den beiden Citaten aus seinen
Werken, die sich erhalten haben, scheint Jofivtvog überliefert
zu sein: Basil. VIII 2,79. XL VII 1,60 Heimbach I S. 403. IV
1) Add. 41(1039) trägt nach der besten Überlieferung nicht die
Adresse des Domninus, sondern des Julianus VIII.
124 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
S. 585. Er sollte im J. 360 nach Antiochia berufen werden:
III 7 (209), muß aber abgelehnt haben, da noch Briefe aus den
Jahren 361 und 364 ihn in seiner früheren Lehrtätigkeit in
Phönicien zeigen: app. 39(567). add. 18(1160). 58(1154).
II. Larissaeer, erst Advocat, dann Statthalter einer Provinz:
app. 339 (871). or. LVII p. 212. add. 32 (1038). Er wird einmal
Domnio: add. 32(1038), sonst immer Domninus genannt. Seine
Statthalterschaft bekleidete er in den J. 364 und 365, in denen
die Briefe add. 32(1038). 142 (1345b). 224(1410). 417(1548)
an ihn gerichtet wurden. Er war Senator von Constantinopel.
Sein Sohn besuchte im J. 390 die Schule des Libanius: app.
339. 340(871. 872). Im Jahre 388 war er noch am Leben: or.
LYII p. 212, im J. 390 schon todt: app. 339. 340(871. 872). —
Auf die Provinz, die ihm untergeben war, läßt sich nur daraus
schließen, daß die beiden Heliopolitaner Alexander III und
Alexander XI dort zu Hausie waren: add. 142. 143 (1345b.
1346). Doch Phönicien kann er nicht verwaltet haben, weil
um die Zeit seiner Statthalterschaft dort nacheinander Marius
und Ulpianus als Consulare nachweisbar sind: s. unten. Es bleibt
also nur die Annahme übrig, daß die Libanensis, in der später
Heliopolis lag, schon damals von dem eigentlichen Phönicien
abgetrennt war. Im J. 381 waren sie allerdings wieder ver-
einigt, um erst später aufs neue geteilt zu werden: Mommsen,
Polemii Silvii Laterculus. Abh. d. sächs. Ges. d. Wissensch. III
S. 258. Doch in jener Zeit kommt es auch sonst, z. B. bei
Palaestina, vor, daß eine Provinz geteilt, dann wieder zusammen-
gelegt und dann aufs neue geteilt wird.
III. Lehrer der Beredsamkeit in dem syrischen Chalcis,
empfängt im J. 388 eine Besoldung von der Stadt: or. LIV 48
p. 1 58 (Domninus).
IV. Schüler des Libanius, vaterloser Jüngling, im J. 388
von dem Consularis Syriae Eustafhius V widerrechtlich in Fesseln
gelegt: or. LIV 38 p. 149. 150 (Domninus).
V. Syrer, Vertrauter Valentiniaus II, von ihm im J. 387
als Gesandter an den Usurpator Maximus geschickt und von
diesem getäuscht: Zosim.IV42,3 — 7 (Domninus).
VI. Schwiegervater des Antiochus IX, war Advocatus fisci
gewesen und verwaltete im J. 388 Asien, wahrscheinlich als
Vicar. Denn der pamphylische Sophist Argeus lebte in seinem
Sprengel, und Pamphylien stand nicht unter dem Proconsul
III. Die Adressaten: DomDinus, Domnio I — Ecdicius II. 125
Asiae, wohl aber uDter dem Vicar: app. 248. 249(780.781).
Er scheint nur Domnio genannt zu werden.
Dorotheus. Bischof, an ihn im J. 357 gerichtet VI 1 17 (526).
Vielleicht identisch mit dem Bischof von Tyrus, der unter Julian
den Märtyrertod erlitten haben soll: Pauly - Wisse wa V S. 1573.
Duleitius I. Flavius Dulcitius, Consularis Siciliae zwischen
340 und 350: CIL X 7200. Er könnte der Vater des Hygienus
sein, der den Libanius um das J. 354 in den Anfängen seiner
Lehrtätigkeit unterstützt hatte, aber 358 schon tot war: I 7(24).
IL Consularis Aemiliae, erwähnt am 30. Mai 357: Cod.
Theod. Xini0,3.
IIL Aelius Claudius Dulcitius: Dessau 751 = CIL III7088.
14405. Phryger, Sohn eines Walkers, wurde Notarius und
Senator von Constantinopel, Consularis Fhoenices, Vicarius
Thraciarum, Proconsul Asiae: or. XLII 24. 25 p. 401. LXV
p. 437. add, 287(1217). Dies letzte Amt erhielt er von den
avaxTBc, in Plural: Anthol. Pal. VII 570, also noch vor dem
Tode des Constantius ü, bekleidete es aber nicht nur unter
Julian: Dessau 751. Johannes mon. vita S. Artemii 67, sondern
hatte es auch beim Regierungsantritt des Jovian noch nicht
niedergelegt: CIL III 14405. Seine Amtszeit reicht also von
361 bis 363. Während derselben an ihn gerichtet 11176(281).
add. 287(1217). Im J. 388 war er tot: or. XLII 25 p. 401.
IV, Dux Brittaniarum um das J. 368: Amm. XXVII 8,10.
XXVIII 3,6.
V. Unbestimmbare Homonymen: III 74 (279). VI 27. 28
(434.435). add. 253(1428).
Ecdieius L Mitbürger des Hyperechius I, d. h. Ancyraner:
in 65 (270); vgl. add. 306.307(1146. 1470). 246(1423). Con-
sularis Galatiae im J. 360: 11165(270), in welchem Amt ihm
Acacius I im J. 361 nachfolgte: III 106 (311). Heide: add.
241 (1157). 246(1423). 306(1146). Im J. 363 war er in An-
tiochia, wo er dem Libanius seine Söhne in die Schule gab:
add. 246(1423). 306. 807(1146. 1470). 241 (1157). An ihn ge-
richtet 10^5 (270). add. 306(1146). 384(1525).
II. Cilicier, denn die an ihn gerichteten Briefe stehen
regelmäßig mit solchen zusammen, die erweislich nach Cilicien
geschickt sind. Auch war er mit Acacius III, der gleichfalls
dieser Provinz angehörte, verschwägert, da sein Schwesfcersohn
Philoxenus mit ihm verwandt war: 131(43). 1151(147); vgl.
126 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
18(25). 46(58). 1152(148). Mit Libanius gleichzeitig, d.h.
zwischen 336 und 340, studierte er in Athen: 1151(147) und
war später eifrig bemüht, für ihn Schüler zu werben: II 51 (147).
app. 132 (657). add. 389 (1529). Ein Ecdicius erscheint als
Praefectus Aegypti im J. 362 im September: Julian ep, 50, im
November: Julian, ep. 6, am 2. Dez.: Cod. Theod. XV 1,8. 9.
Doch um dieselbe Zeit, d. h. in den J. 362 und 363, wird in
dem gleichen Amt ein Olympus aus Tarsus genannt: Larsow,
Die Festbriefe des h. Athanasius S. 39. 40. Da die Heimat
desselben in Cilicien lag und dort auch unser Ecdicius zu Hanse
war, wird man ihn und jenen Olympus für dieselbe Person
halten müssen. Denn daß man in jener Zeit doppelte Namen
führt und bald bei dem einen, bald bei dem andern genannt
wird, kommt auch sonst vor: Hermes XVIII S. 294. XXXVII
8.443. Sievers S. 195 Anm. 42. An ihn gerichtet I 31(43).
II 51 (147). IV 37 (350). app. 132 (657). add. 389 (1529). Julian,
ep. 6. 9. 50. 56; ohne Namen erwähnt Amm. XXII 14,6.
Elebicus s. Hellebicus.
Eleu8iniu8. An ihn im J. 390 gerichtet app. 365 (897).
Elias I. Lehrer, wahrscheinlich der Arzneikunde, da Li-
banius ihn im Winter 355/6 um ein Mittel gegen seine Nieren-
krankheit bittet: V 87 (1265) und es nach VI 3 (1282) von ihm
erhalten hat. Der zweite dieser Briefe trägt die Überschrift
^HXtya^ aber da dieser Name sonst nirgends beglaubigt ist, wird
sie nach dem Muster des andern Briefes in ^HXla zu ändern sein.
II. Praeses Cappadociae um 372. An ihn gerichtet Basil.
ep. 94 = Migne G. 32 S. 485. Auf ihn bezieht man das hohe
Lob, das Basil. ep. 96 einem kürzlich abgesetzten Praeses spendet,
doch ohne den Namen zu nennen.
Elpidius s. Helpidius.
Entrechius. Bithynier aus Nicaea, galt nach dem Tode
des Aristaenetus I als das Haupt von dessen Familie, w^ar also
wahrscheinlich sein Schwiegersohn: S. 85. Er hatte in Athen
studiert, war dann Reisebegleiter des Salutius gewesen und wurde,
als dieser die Praefectura Orientis angetreten hatte, also nicht
vor Ende 361, zum Statthalter von Palaestina ernannt: app.
288(819); vgl. 160(683)1. Dies kann nur Palaestina secunda
1) Dieser Brief trägt in der maßgebenden Handschrift die Adresse
des Entrechius, nicht des Maximus.
III. Die Adressaten: Ecdicius II — Epiphanias IL 127
gewesen sein, wo seine Verwaltung sich Anfang 362 zwischen
die des Cyrillus I und des Leontius IV eingeschoben haben
muß und jedenfalls sehr kurz war, da diese beiden Statthalter
nur durch einen Zeitraum von wenigen Monaten voneinander
getrennt sind. Auch deutet Libanius an, daß Entrechius schon
in den Anfangen seiner Amtstätigkeit in eine andere Provinz
versetzt worden sei^. Es war dies Pisidien: add. 311 (1059),
das er in den J. 362—364 verwaltete: app. 160(683). 222(755).
add. 56(1308). 91(1323). 139(1343). Ehe er in seine Provinz
ging, ist er wahrscheinlich in Antiochia gewesen, da er die
persönliche Bekanntschaft des Kaisers Julian gemacht zu haben
scheint: app. 288(819); vgl. add. 311 (1059). Nach dessen Tode
legte er im Jahre 364 sein Amt nieder, obgleich man ihn zum
Bleiben zu bewegen suchte: add. 139(1343). Er hatte es noch
in früher Jugend bekleidet: add. 311 (1059). app. 288 (819), und
ihm folgten mehrere höhere Ämter, über die sonst nichts über-
liefert ist: app. 288(819). Im J. 388 lebte er als Privatmann
in Nicaea: app. 288 (819). Seine Söhne erwähnt app* 288 (819).
Ob er identisch ist mit dem Entrechius vir spectabilis, dessen
Söhne um das J. 395 in Italien erwähnt werden: Symmach.
ep. VI 21, ist sehr zweifelhaft. An ihn gerichtet app. 160(683).
222(755). 288(819). add. 56(1308). 139(1343). 311(1059), er-
wähnt pr. 13(13).
Epiphanius I. Syrer, Lehrer der Beredsamkeit: Eunap.
vit. soph. p. 493. Heide, erst in Laodicea tätig, wo er mit
dem Kirchenschriftsteller ApoUinaris freundschaftlich verkehrte:
Socrat. II 46, 4. 5. Sozom. VI 25, 9, dann nach Athen über-
gesiedelt: Eunap. vit. soph. p. 487, wo er während der Prae-
fectur des Anatolius I (357 — 360) nachweisbar ist: Eunap. vit.
soph. p. 491. Er erreichte kein hohes Alter und hinterließ keine
Kinder: Eunap. vit. soph. p. 493. 494.
IL Statthalter der Provinz, in der Sidonius zu Hause war,
d. h. nach app. 433(966) Consularis Phoenices; an ihn während
dieses Amtes im Jahre 388 gerichtet app. 300 (831). Vielleicht
war er vorher Praeses Thebaidos gewesen ; denn nichts hindert,
ihn mit dem Plavius Epiphanius zu identificiereu, der in diesem
1) App. 160(683): aol 6e xaxa tov^IcpixQatrjv ixelvov eatrjxev ovqo-
roßr^xt^g iv IlaXaLOxivy axrikrif xal xavta aov ngoq akkov agnaad-evToq
novov &7ib ßaXßiSoq eid^vg.
128 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Amte genannt wird: Wessely, Studien zur Palaeographie und
Papyruskunde I 8. 2 Nr. 3.
III. Sohn des Artemius 11, Schüler des Libanius, wird im
J. 388 Agens in rebus : app. 297 (828).
Eros. Nachkomme des Miuos, also wahrscheinlich Kreter;
nach literarischer Tätigkeit zum Mitglied eines Stadtrates gemacht,
dann im J. 359 zu einem Amte befördert, wozu I 82b (94) ihm
gratuliert.
Euagoras. Lehrer der Beredsamkeit, jünger als Libanius,
der 314 geboren war: app. 196(720). An ihn in den J. 363
und 364 gerichtet app. 196(720). add. 19(1161). 327(1478).
Euagrius I. Agens in rebus, hielt sich 351 in Alexandria
auf: Äthan, apol. ad Const. 10 = Migne G. 25 p. 608. Vielleicht
derselbe, der im J. 357 in Antiochia ist und, dort den Consularis
Palaestinae Clematius II gegen Angriflfe verteidigt: IV 5 (318)
und der 359 Briefe aus Constantinopel nach Antiochia bringt:
I 52 (64).
II. Freund des Kaisers Julian, an ihn gerichtet Julian,
ep. 46, erwähnt ep. 38 p. 415 D.
III. Comes rerum privatarum des Constantius, 362 von
Julian ins Exil geschickt: Amm. XXII 3, 7. An ihn ist im
Winter 359/60 II 30 (126) gerichtet. Denn aus dem Inhalt
geht hervor, daß unter seiner Aufsicht der fiscalische Grund-
besitz steht, wie dies den Punktionen des Comes rerum pri-
vatarum entspricht. Der Zeit nach könnte er der Christ Eua-
grius sein, dessen gleichnamigen Sohn Gregor von Nazianz in
der Rhetorik unterrichtete und au den er den Brief ep. 3 ==
Migne G. 37 S. 24 richtete.
IV. Antiochener: add. 207 (1396). Basil. ep. 138, 2 =
Migne G. 32 p. 580. Hieron. chron. 2289. Sohn des Pompe-
ianusl: 11136(241). Basil. a.O. Nachkömmling eines Pompeianus,
der sich um 272 in dem Kriege Aurelians gegen Zenobia aus-
gezeichnet hatte: Hieron. a. 0. Jüngerer Bruder des Olympius II:
add. 199 (1388); vgl. 198 (1101). 313 (1474); ein anderer Bruder
von ihm hieß Miccalus: II 1—3 (96—98). 53 (149). pro Olymp,
p. 85 bei Siebenkees, Anecdota Graeca. Nürnberg 1798. Er
war verwandt mit Rufinus IV: II 89 (185), und seine Familien-
verbindungen reichten bis Aegypten: add. 354(1501). Seine
Mutter war 364 noch am Leben: add. 198 (1101); vgl. I 56 (68).
II 1 (96). III 49 (254). Er war verheiratet und besaß 364 ein
III. Die Adressaten: Epiphanius II — Euagrius IV. 129
einjähriges und ein neugeborenes Kind: add. 198 (1101). Nach
Socrat. YI 3, 2 war er Schüler des Libanius; aber da dieser
in den zahlreichen Briefen, in denen er sich für diesen Eua-
grius verwendet, niemals von einem solchen Verhältnis zu ihm
redet, kann jene Nachricht nicht richtig sein. Um ihn vom
Decurionat zu befreien, verschaffte ihm der Praefect Salutius
im J. 363 ein Amt: add. 111(1143). 313(1474) und 364 ein
zweites höheres: add. 174 (1369). 201 (1390). 354 (1501). Doch
gleich darauf wurde er wegen eines Amtsvergehens angeklagt,
aber durch das Eintreten des Salutius und des Rufinus V frei-
gesprochen: add. 199 (1388). 201(1390). 206(1395). Trotz-
dem legte ihm der Kaiser eine unerschwingliche Geldbuße auf:
add. 199 (1388). Doch durch die Bemühungen des Euanthius III:
add. 228(1413); vgl.l97(1387). 206(1395). 221 (1407). 223(1409).
355(1502), welche durch die Briefe add. 197— 199 (1387.
1101. 1388). 201(1390). 204(1393). 206—209(1395—1398).
349. 350(1497. 1498) unterstutzt wurden, erlangte er mit Hilfe
des Salutius seine Begnadigung: add. 354.355(1501. 1502).
228 (1413); vgl. 349 (1497). Später trat er in den geistlichen
Stand: Socrat. YI 3, 2 und wurde Presbyter in Antiochia. Hier
und auf seinem nahegelegenen Landgut Maronias: Hieron. vit.
Malchi 2 = Migne L 23 S. 53 verkehrte er mit dem jungen
Hieronymus: Hieron. ep. 1, 15. 3, 3. 4, 2. 5, 3. 7, 1 == Migne
L 22 S. 331 ff. chron. 2289 und las ihm verschiedene Schriften
vor, die er aber nicht veröffentlichte. Auch fertigte er von des
Athanasius Leben des heiligen Antonius eine noch erhaltene
lateinische Übersetzung: Hieron. vir. ill. 125. Seine Kenntnis
des Lateinischen, die unter den orientalischen Geistlichen ein
seltener Vorzug war, wird der Grund gewesen sein, warum er
wiederholt zu Gesandtschaften in den Occideut benutzt wurde
und selbst am Kaiserhofe zu Mailand Einfluß gewann. So
scheint er an der Römischen Synode teilgenommen zu haben,
welche die Verurteilung des Auxentius von Mailand wegen aria-
nischer Irrlebren aussprach. In dem Streite um den Kömischen
Bischofsstuhl wirkte er beim Kaiser für Damasus: Hierou.
ep. 1, 15 = Migne L. 22 S. 331. Aus Rom zurückkehrend,
unterhandelt er mit Basilius von Caesarea: Basil. ep. 138, 2
= Migne G. 32 S. 580. 581. Im J. 381 erscheint er wieder
in Italien als Gesandter beim Concil von Aquileia: Ambros.
ep. 8, 76 = Migne L. 16 S. 939. In Antiochia standen sich
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 9
130 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
zwei Bischöfe feindlich gegenüber, Meletius und Pauliuus, und
Euagrius gehörte zur Partei des letzteren. Als nun Meletius
starb und an seine Stelle Plaviahus gewählt wurde, suchte er
dahin zu wirken, daß dieser nicht anerkannt werde und so
^die Einheit der Kirche" erhalten bleibe. Auf einen Brief,
den er in diesem Sinne an Basilius von Caesarea geschrieben
hatte, antwortete dieser ausweichend durch ep. 156 = Migne
G. 32 S. 613. Doch ließ sich Euagrius, als Paulinus selbst
im Sterben war, durch ihn zu seinem Nachfolger weihen, und
obgleich diese Form der Wahl unkanonisch war, nahm doch
der Occident unter Führung des Ambrosius von Mailand Partei
für ihn: Theodor, h. e. V 23, 2—4. Ambr. ep. 56 = Migne 16
S. 1170. Nachdem er noch den Johannes Chrysostomus zum
Presbyter geweiht hatte: Socrat. VI 3, 12, stellte sein Tod die
Einigkeit in der Antiochenischen Kirche wieder her: Socrat.
Y 15, 1. 2. Sozom. VII 15, 1. VIII 3, 5. Dies kann nicht vor
392 eingetreten sein, da Hieron. vir. ill. 125 ihn noch als
lebend erwähnt. An ihn gerichtet add. 174(1369).
V. Praefectus Augustalis in den Jahren 389 — 392: Bauer,
Wiener Studien XXIV 2 S. 118; in diesem Amte erwähnt am
16. Juni 391: Cod. Theod. XVI 10, 11. Dies Gesetz verbietet
die Ausübung des heidnischen Kultus und hatte zur Folge, daß
Euagrius das Serapeum in Alexandria und andere Heiligtümer
zerstörte: Sozom. VII 15, 5. Socrat. V 16, 10. Eunap. vit. soph.
p. 472, wo der Name in EvstLog verstümmelt ist.
Euanthius I. Comes des Kaisers Gonstantius, gehörte zu
der Kommission, die 351 über die Ketzerei des Photinus richtete:
Epiph. haer. 71,1.
II. Grammatischer Lehrer in Constantinopel, gestorben im
J. 358: Hieron. chron. 2374. Verfasser eines Kommentars zu
Terenz und anderer grammatischer Schriften : TeufiPel, Römische
Litteraturgeschichte 405, 8.
III. Sachwalter des Euagrius IV, als dieser im J. 364
zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde: add. 197(1387).
206(1395). 221(1407). 223(1409). 228(1413). 355(1502).
Er war verheiratet mit einer Antiochenerin, die Landgüter bei
Cyrus besaß: add. 221(1407). Ein Bruder von ihm erwähnt:
add. 223 (1409). 372 (1516). Er hatte dem Kaiser Julian nahe-
gestanden, aber unter dessen Kegierung ein Unrecht erlitten
und besaß später Einfluß bei Valentinian und Valens: add.
III. Die Adressaten: Euagrius IV — Eudaemo IL 131
223 (1409). Im J. 364 ist er aus Constantinopel kürzlich nach
Antiochia gekommen: add. 197^(1387). Im folgenden Jahre
reist er dorthin zurück: add. 220. 221(1110. 1407). 223(1409).
228 (1413). Nach Constantinopel wird an ihn gerichtet add.
372 (1516). Von seiner Rückkehr nach Antiochia spricht add.
412 (1544).
Euchrostius. Consularis Phoenices im Winter 359/60; an
ihn gerichtet 1122(118).
Eudaemo L Aegypter: 1136(132). 11153(258) aus Pelu-
sium: Suidas s. v. Evöal^uwr, wo sein Vater noch im Winter
359/60 lebte: 1112(107). Heide: IH 53 (258). Dichter :n 36 (132).
app. 18. 19 (547. 548). 213(738). 444(977). Suid. o. O. und
Grammatiker: II 36 (132). III 53 (258). 444 (977). Suid. a. O.
Verfasser einer rt^vf} yQafifiarcxf] und einer orofiarix^ oqB'O-
YQaq)ia: Suid. a. 0. Er studierte Rhetorik in der Stadt des
Eutocius, d.h. in Elusa: 1136(132), wo sein Vetter Eunomus
zu Hause war: II 68(164). IV 5 (318). Nach Aegypten zurück-
gekehrt, wurde er durch einen Proceß gezwungen, von dort
nach Antiochia zu reisen, wo er die Bekanntschaft des Libanius
machte: IH 53(258). Im J. 357 lebte er in Elusa als Advocat:
rV 5 (318). II 36 (132). Im J. 360 hatte er dort die Stellung eines
öffentlichen Lehrers angetreten und bezog als solcher ein kaiser-
liches Gehalt: 1136(132). Doch muß er sehr bald darauf nach
Constantinopel übergesiedelt sein; denn schon im Sommer 361
war er von hier nach Aegypten zurückgekehrt: app. 18.19(547.
548). Noch im Jahre 392 wird er als lebend erwähnt: app.
444 (977). An ihn gerichtet II 71 (167). HI 53 (258). app.
19(548).
II. Lehrer in Antiochia, wo er mit seinem früheren Schüler
Harpocratio gemeinsam tätig war, bis dieser im J. 358 nach
Constantinopel berufen wurde: IV 55 (367). Hierdurch wird er
mit Themistius I in einen Briefwechsel getreten sein, der auch
359 noch fortdauerte: I 52(64). Nachdem Libanius 354 nach
Antiochia übergesiedelt war, scheint er anfangs zu seinen
Gegnern gehört zu haben: V 71 (1254). Später hatte er mit
ihm Freundschaft geschlossen : IV 55(367). Im Herbst 363 reiste
er dem Hof lager des Kaisers Jovian entgegen und überbrachte dem
Praefecten Salutius einen Brief des Libanius: add. 315(1060).
Im J. 364 reiste er nach Cilicien, um sich dort zu vermählen:
add. 187 (1379) und zugleich das Orakel des Asklepios von
132 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Tarsus um ein Mittel zu befragen, das die Podagra des Li-
banius heilen sollte: add. 173(1368). 187(1379). 190(1382).
Er war also Heide. An ihn gerichtet add. 187 (1379). 190 (1382).
Eudoxius I. Armenier, Sohn des Caesarius II, Bruder des
Caesarius III, wahrscheinlich Neffe des Eudoxius, Bischofs von
Antiochia, Schüler des Libanius seit dem J. 360: 11186(291).
vgl. 46— 48(251— 253). 52(257). Schon 361 verließ er An-
tiochia, um nach dem Tode seines Vaters die Erbschaft zu
regeln, wobei ihn der Praeses von Armenien, Maximus VI unter-
stützte: 11186(291). app. 32(561). An ihn gerichtet app.
31 (560).
II. Cappadocier, Vater des Eudoxius III: Greg. Naz.
ep. 37. 38. Advocat (qt^tcoq) und Lehrer der Beredsamkeit, be-
schäftigte sich viel mit Philosophie. An ihn gerichtet Greg.
Naz. ep. 80. 174—179. 187 = Migne G. 37 S. 153. 284ff. 305.
IIL Sohn des Vorhergehenden, siedelte nach Constanti-
nopel über: Greg. Naz. ep. 37. 38. 181 = Migne G. 37 S. 77.
80. 296. An ihn scheint Greg. Naz. ep. 180 = Migne G. 37
S. 296 gerichtet zu sein. Vielleicht derselbe Eudoxius, den
Symmach. ep. IX 2 erwähnt und an den Symmach. ep. VIII 31
gerichtet ist.
Euelpistius. Spartaner, Heide, nahm 363 an dem Perser-
feldzuge des Julian teil, war aber 364 wieder in seiner Heimat:
add. 97(1179). 101(1228); vgl. S. 88 Anm. 2. Im Jahre 365
kam er durch Antiochia, um weiter nach Aegypten und von
dort zu Schiffe heimzureisen: add. 406 (1540). An ihn gerichtet
add. 97(1179). 406(1540).
Euethius. Schüler des Libanius; nach der Art, wie ihm
der Cyrier Pelagius I empfohlen wird, scheint er im J. 364
irgend eine Amtsgewalt in der Euphratensis ausgeübt zu haben.
Vielleicht war er Assessor des Praeses Domitianus II. An ihn
gerichtet add. 88(1207); denn seineu Namen, nicht den des
Bassus, bietet hier die beste Überlieferung.
Eugenius L Vater des Themistius I: Them. or. 23 a. Phot.
cod. 74. Paphlagoner: Them. or. II 28 d. XXVII 333 c. d. The-
mistius rühmt sich, der Begründer seiner Familie sei durch
einen Kaiser, der sich nach Jupiter benannt habe, d. h. durch
Diocletianus Jovius, als Philosoph geehrt worden: or. V63d.
Da er selbst um 317 geboren war, kann dies nur sein Groß-
vater gewesen sein, also der Vater des Eugenius. Dieser selbst
III. Die Adressaten: Eudaemo II — Eugenias I. 133
war gleichfalls Philosoph: Julian, ep. 18. Them. or. 23a. XXI
243 b. Er hatte sich dem Aristoteles angeschlossen und Kom-
mentare zu dessen Schriften verfaßt: Them. or. XX 234 d —
•235c. XXIII 294d. Er war nicht reich, aber wohlhabend: Them.
or. II 28 d. XXIII 291 d, und beschäftigte sich auf seinen Gütern
gern mit der Landwirtschaft: Them. or. XX 236 d. Er starb als
Heide: Them. or. XX 234c, worauf ihm sein Sohn die noch er-
haltene Gedächtnisrede XX hielt. In der Vorrede dazu spricht
er die Absicht aus, auch eine Biographie seines Vaters zu
schreiben; aber ob er sie ausgeführt hat, ist zweifelhaft. Er
besaß mehrere Söhne; doch scheint nur Themistius ihn über-
lebt zu haben, da er allein sein Erbe antrat : Them. or. XX 233 d.
Über die Zeit seines Todes würde Themist. or. II 28 d Auf-
schluß geben, wenn hier nicht die Überlieferung eine ganz
eigentümliche Zwiespältigkeit zeigte. In der Mehrzahl der Hand-
schriften lautet die Stelle: mq ra fiev xQ^jff^''^^ ^« ^/^« xara-
ytJiaöra xal jtevla jtokXrj xal eXdrro) rj tpsxag JtQoq (oxsavor,
ov (lovov oda eyco xixrtjfiac, dkXa xal oöa 6 JtarrjQ jrore xal
oöa fj lirftriQ xal oöa §,vf/jtavrBg Ilatpkaydveg. Hier muß man
aus dem jtort schließen, daß der Vater des Themistius zu der
Zeit, als diese Rede gehalten wurde, d. h. im Jahre 355, schon
tot war. Aber im Ambrosiauus besagt der Schluß des Satzes
etwas ganz anderes: ov (lovov oöa eyco xtxr7]fjat vvv, dXXa
xal oöa 6 JtarrjQ xal oöa ^vfijtavreg na(pXay6veg, Hier wird
Eugenius noch als lebend vorausgesetzt, und das rvv besagt
zugleich, daß Themistius künftig reicher zu werden erwartet,
offenbar wenn er nach dem Tode seines Vaters dessen Erbe
angetreten hat. Beide Versionen ergeben einen ganz ver-
nünftigen Sinn; die Verschiedenheit kann also nicht durch das
Versehen irgend eines Schreibers herbeigeführt sein, aber auch
nicht durch die Korrektur eines späten Interpolators, da zu
einer solchen nicht der geringste Grund bemerkbar ist. Wie
mir scheint, kann es sich nur um zwei verschiedene Redaktionen
der Stelle handeln, die beide von Themistius selbst herrühren.
In der Form des Ambrosianus dürfte sie vor dem Tode des
Eugenius geschrieben und nach demselben so verändert sein,
wie die übrigen Handschriften es bieten. Dies mit Sicherheit
zu behaupten, ist zwar nicht möglich, ehe die Überlieferung
des Themistius in weiterem Zusammenhange untersucht ist,
daß aber die Lesung des Ambrosianus die ursprüngliche
134 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
ist, scheint sich auch aus einem Briefe des Libanius zu
ergeben.
Add. 79(1174) ist an einen Eugenius gerichtet. Hier heißt
es von Asklepios: 6 filv djtaXXdxru voöcov, öv 6e ojtcog xal
rovg aXXovg (corrigiert in rdq äXXag) öiw§ovöiP ^ötcog jiotslg.
Leider ist die Stelle verdorben; denn die handschriftliche Kor-
rektur in rag aXXag ist offenbar Interpolation. Ich habe an die
Lesung gedacht: ov de, ojicog xal xd xdXXovg öcco^ovotv rjdtcog,
jtocelg, halte sie aber selbst für sehr zweifelhaft. Jedenfalls aber
ist hier die Tätigkeit des Eugenius zu der des Gottes in
Parallele gestellt, und dies kann kaum in einem anderen Sinne
geschehen sein, als daß dieser die Leiber der Menschen heilt,
jener irgend eine heilende Wirkung auf die Seelen ausübt, d. h.
er ist Philosoph. Wir werden hiernach in ihm den Vater des
Themistius erkennen dürfen; da aber jener Brief erst 364 ge-
schrieben ist, kann jener nicht schon vor 355 gestorben sein.
Auch der Brief des Kaisers Julian an ihn (18) dürfte kaum
früher sein, als die Thronbesteigung desselben (6. Nov. 355),
obgleich sich dies aus dem Inhalt nicht mit Sicherheit er-
kennen läßt.
II. Praefect von Aegypten in den J. 331 und 332: Larsow,
Die Festbriefe des heil. Athanasius S. 27. 77.
III. Flavius Eugenius, Hof beamter des Constans: Dessau
1244 = CIL VI 1721. Er stand beim Kaiser in hoher Gunst
und mißbrauchte sie, um dem Corinther Aristophanes, mit dessen
Familie er verschwägert war, sein Vermögen zu rauben und
schwere Verfolgungen zu bereiten: or. XIV 10. 11. 45 p. 427.
428. 440. Im J. 346 war er Magister officiorum: Dessau a. 0.
Äthan, apol. ad Const. 3 = Migne G. 25 S. 600. Später wurde
er Praefectus praetorio und starb als Consul designatus. Con-
stans ließ ihm auf dem Forum Trajans eine Statue setzen, die
von Magnentius umgestürzt, aber von Constantius II neu er-
richtet wurde: Dessau a. 0.
IV. Schüler des Libanius, wahrscheinlich jüngerer Bruder
des Cosmas. Denn im J. 390 wird app. 324 (856) an beide
gemeinsam gerichtet und dieser steht voran.
V. Salbenhändler, im J. 364 erwähnt: add. 48 (1303).
Eugnomonius. Studiengenosse des Libanius in Athen:
VI 65 (473). In den Jahren 357 und 358 verfaßt er kaiserliche
Erlasse und führt seinen Titel vom Briefeschreiben (ovö?]g ool
III. Die Adressaten: Eugenius I — Eapaterius. 135
jrQoörjyoQcag djto rov ejtcörtkkeiv)^ ist also wohl magister
epistularum. An ihn gerichtet IV 73 (385). VI 65 (473).
Euippius. An ihn im Winter 356/7 gerichtet VI 54 (462).
Eumathius I. Wahrscheinlich Isaurer, da er im J. 365
an demselben Orte mit Dionysius II lebt: add. 388 (1528).
Seine Söhne wurden Schüler des Libanius. An ihn gerichtet
im Winter 356/7 VI 48 (456), im J. 365 add. 387 (1527). Auf
ihn könnte sich auch add. 102 (1095) beziehen.
II. Pädagoge des Anatolius V: 1 27 (30). 75 (86). II 33 (129).
Eumolpius. Jüngerer Verwandter des Libanius, der 314 ge-
boren war: I 61 (73), Bruder eines Domitius: or. XL 17 p. 372,
der Praefectus praetorio Orientis gewesen sein muß. Denn als
sein Amtsabzeichen wird ein Wagen genannt: or. XL 7 p. 368,
und seine Macht dehnte sich nicht nur über Syrien, sondern
auch über Aegypten aus: or. XL 21 p. 375. Wahrscheinlich ist
damit Domitius Modestus, Praefect 370 — 377, gemeint (s. unten).
Dazu paßt es, daß Eumolpius sich für die Beförderung des
Hyperechius I interessiert: app. 43 (571); vgl. S. 38, für welche
auch Modestus sich eifrig bemühte: app. 179 (702). 191(714).
197 (721); vgl. 3 (532). HI 106 (311). Im J. 357 scheint er Con-
sularis Phoenices gewesen zu sein, da Sophronius II in seinen Lei-
stungen an den Staat von ihm abhängig erscheint: IV 3 (316). In '
den J. 359 und dann wieder 364 dürfte er nach I 61 (73) und
add. 82 (1121) einflußreiche Stellungen bei Hofe bekleidet haben.
Im J. 384 war er Consularis Syriae und suchte die Hungersnot,
welche damals die Provinz heimsuchte, durch Mildtätigkeit zu
lindern: or. XXVH 6. 18 p. 113. 119. In der Zwischenzeit lebte
er in oder bei Antiochia, wo seine Nachbarn Alexander XHI und
Magnus I waren ; mit jenem war er befreundet, mit diesem lebte
er in Feindschaft: or. XL 9. 12 p. 369. 370. Mit Libanius stand
er anfangs in freundlichem Verhältnis, vgl. or. I 189 p. 122; er
beredete ihn, einen Panegyricus auf seinen Bruder Modestus zu
halten: or. XL 17 p. 372 flF. Doch erzürnte er den Rhetor
dadurch, daß er ihm die Schüler entzog, indem er die Jüng-
linge Antiochias veranlaßte, zu ihrer Ausbildung nach Rom zu
gehen, wo sie Latein lernen konnten, und rief dadurch die
noch erhaltene Streitrede XL gegen sich hervor. An ihn ge-
richtet: I 61 (73). IV 3 (316). add. 82 (1121).
Eapaterius. Praeses Palaestinae secundae, gleich nach-
dem die Provinz im Jahre 358 neu geschaffen war; vgl.
136 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
IV 24 (337). S. 1 1 1 . An ihn gerichtet IV 25 (338). Wahrscheinlich
derselbe, der gemeinsam mit seiner Tochter von Basilius über
die Natur der Dreieinigkeit Belehrung erbat und von ihm den
Brief 159 = Migne G. 32 S. 620 empfing.
Eupator. Seine Söhne waren im Jahre 355 Schüler des
Libanius; an ihn gerichtet V 36 (1235).
Euphemius I. Seiue Adresse steht dreimal neben der des
Demetrius I: II 89 (185). VI 35 (443). app. 4 (533), und ein-
mal scheint darauf hingedeutet zu werden, daß dieser seine
Rückkehr von einer Reise demnächst erwarte: 11156(261).
Da Demetrius in Tarsus zu Hause war, dürfte hiernach auch
Euphemius dort gewohnt haben. Ein Brief vom J. 356 scheint
an ihn als Privatmann gerichtet zu sein: VI 35 (443). Die
folgenden zeigen ihn als Beamten in den Jahren 360 und 361:
II 89 (185). III 8 (210). 100 (305). app. 4 (533). 6 (535). Der
letzte vom Jahre 364 spricht davon, daß er kürzlich sein Amt
niedergelegt habe: add. 144(1126). Welches dieses war, ist
zweifelhaft. Es erstreckte sich über Syrien, da ein Apparitor
von ihm in Beroea stationiert war: 1189(185); doch kann er
nicht Consularis Syriae gewesen sein, weil in derselben Zeit
Italicianus, Siderius und Alexander III diese Stellung nach-
einander bekleideten. Auch werden Briefe, die ihn als Be-
amten erkennen lassen, an ihn nach Cicilien (s. oben) und
nach Phönicien gerichtet: 111100(305); er scheint also auch
in diesen Provinzen amtlich beschäftigt gewesen zu sein, wonach
man schließen muß, daß die ganze Diöcese des Orients ihm
unterstand. Aber Comes Orientis war er nicht, da in der Zeit
seines Amtes Modestus, Julianus II und Rufinus V nacheinander
in dieser Stellung nachweisbar sind. Er begleitet den Kaiser
bei einem Jagdausfluge: 11156(261), steht also in nahen Be-
ziehungen zum Hofe. Durch ihn werden dem Antoninus 11
Transportleistuugen (öirjjysip) aufgelegt; doch ist er nicht im-
stande, dies selbständig zurückzunehmen, sondern kann nur durch
seine Fürsprache bei einem Höheren dahin wirken: 1118 (210).
Danach möchte man in ihm einen Unterbeamten des Coraes
sacrarum largitionum sehn, vielleicht den Comes largitionum
per Orienten!. — Obgleich dem Libanius (geb. 314) gleich-
altrig, scheint er doch dessen Schüler gewesen zu sein; denn
jener sagt, daß er zu ihm in einem väterlichen Verhältnis
stehe: add. 144 (1126); vgl. S. 54 Anm. 2. Vor dem Jahre 360
III. Die Adressaten: Eupaterius — Eusebius I. 137
hatte er ÜDglück mit einer ersten Ehe gehabt, also wahrschein-
lich sich Yon seiner Frau geschieden: II 89 (185). Im Jahre 364
war er wieder verheiratet: add. 144(1126). An ihn gerichtet
II 89 (185). III 8 (210). 100 (305). VI 35 (443). app. 4 (533).
<H535). add. 144(1126).
IL Cappadocier: Greg. Naz. epitaphia 28,4. 32,4. 33,2
= Migne G. 38 S. 25 jBf. Sohn des Amphilochius II und der
Livia: Greg. Naz. epit. 25, 5. 28, 3. 33, 1, Bruder des Amphi-
lochius III: Greg. Naz. epit. 28, 3. Schüler des Libanius im
Jahre 361: app. 20(549). 56. 57(584. 585a). Er starb als
Zwanzigjähriger: Greg. Naz. epit 30, 1, kurz vor seiner Hochzeit:
Greg. Naz. epit. 29,3. 33,3. 34,3; vgl. 25,5. 28—36.
Euphronius. Cilicier, Vater des Pandorus, der 362 und
863 als Schüler des Libanius nachweisbar ist: app. 130 (655).
add. 281 (1452). Vielleicht identisch mit dem Euphronius, der
359 Praeses Mesopotamiae war: Amm. XVIII 7, 3. An ihn
im J. 363 gerichtet add. 281 (1452).
Eupsychius I. Angesehener Cappadocier aus Caesarea,
Christ, jung verheiratet, erleidet unter Julian den Märtyrertod:
Sozom. V 11,7. 8.
II. Beamter im J. 388. An ihn gerichtet app. 275 (806).
Eusebius I. Flavius Eusebius: CIL X 477. Papyr. Am-
herst II p. 169. Consul im Jahre 347. Im J. 360 verfügt ein
Gesetz des Constantius, außer den Gütern des Kaisers, der
rechtgläubigeu Kirche und des Königs von Armenien soll nur
noch die domus clarissimae memoriae Eusebii ex consule et
ex magistro equitum et peditum von der Steuerpflicht befreit
sein: Cod. Theod. XI 1, 1. Danach müssen die Erben dieses
Mannes eine sehr hohe Ausnahmestellung im Reiche eingenommen
haben. Man irrt daher wohl nicht, wenn man in ihm den
Vater der Kaiserin Eusebia und ihrer Brüder, der Consuln des
Jahres 359, Flavius Eusebius und Flavius Hypatius, erblickt:
Amm. XXI 6, 4. XXIX 2, 9, obgleich dessen Name nirgends
genannt wird. Denn daß dieser Consul gewesen war, ist durch
Julian, or. III 107 d. 109 a beglaubigt. Seine Tochter stammte
aus Thessalonice her: Julian, or. III 107d. 110b. Hier muß also
seine Heimat gewesen sein. Er selbst war von niederem Ge-
schlecht: Julian, or. 111108 c. Mithin wird er sich durch den
Kriegsdienst zur höchsten StaflPel der militärischen Laufbahn
und zum Consulat aufgeschwungen haben. Als Eusebia sich
138 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
im Winter 352/3 mit dem Kaiser Constantius 11 verheiratete,
war ihr Vater schon tot: Julian, or. III 110c. d; vgl. Cod. Theod.
XI 1, 1.
II. Flavius Eusebius: BGü I 316. Äthan, de syn. 8 =
Migne G. 26 S. 692. Socrat. 11 37, 18. Sohn des vorhergehen-
den, bekleidete als Schwager des Kaisers gemeinsam mit seinem
Bruder Flavius Hvpatius im Jahre 359 das Consulat: Amm.
XVIII 1,1. XXI 6, 4. XXIX 2, 9. Hieron. dial. adv. Lucif. 17
= Migne L 23 p. 170. Da er immer an erster Stelle genannt
wird, muß er der ältere gewesen sein. Im Winter 352/3
feierte Eusebia ihre Hochzeit mit dem Kaiser und sorgte dann
sehr bald für die Beförderung ihrer Brüder: Julian, or. III 116a.
Denn ein Eusebius, der zum Kaiserhause gehörte (V 75 (1257):
ßaCiXtl cSv oixetog), also jedenfalls mit diesem identisch ist, war
355 Consularis Hellesponti gewesen und stieg im folgenden
Winter zum Consularis Bithyniae auf: V 74—76(1256—1258).
Um das J. 372 wurden er und sein Bruder angeklagt, nach
der Krone gestrebt zu haben. Obgleich der Prozeß zu keinem
Beweise führte, wurden sie doch verbannt und mit einer hohen
Geldstrafe belegt, bald darauf aber wieder zurückgerufen und
das Gezahlte ihnen erstattet: Amm. XXIX 2, 9 — 11. Daß ihr
Name auf den Inschriften radiert worden sei, wie Joh. Schmidt,
Hermes XV S. 577 fiP. annimmt, beruht nur auf der unrichtigen
Annahme, Leontius IH habe im Jahre 359 eine zweite Stadt-
praefectur bekleidet: s. unten. An ihn könnte V 34 (1233) ge-
richtet sein; denn daß der Adressat hier itQa xs^pakrj genannt
wird, läßt sich auf seine vornehme Verwandtschaft beziehen.
III. Fälschlich auf den vorhergehenden bezogen hat man
die folgende Inschrift aus Nepet: CIL XI 3203: Memoriam
Fl, Eusebius | in re sua sibi et suis ineolumis \ fecit quique
urbanis cohortibus | inculpatae in Campaniae \ usque v. c. con-
sularis exornans \ principatum stipendiis ratione \ decursis
inplevit militiam. Daß hier die Worte durch Schuld des Stein-
metzen übel durcheinandergeworfen sind, hat Mommsen gesehen.
Wir stellen den Text folgendermaßen her, indem wir das Um-
gestellte in eckige Klammern setzen: Memoriam Fl(avius) Eu-
sebius in re sua sibi et suis ineolumis fecit, inculpate usque v(iri)
cßarissimi) consularis [Campaniae] exornans principatum,
[quique [in] urbanis cohortibus] stipendiis ratione decursis
inplevit militiam. Der Mann hatte also im Officium des Prae-
III. Die Adressaten: Eusebius I — V. 139
fectus Urbi die niedrigeren Grade in ihrer vorgeschriebenen
Reihenfolge (ratione) durchlaufen, war dann im Officium des
Consularis Campaniae Princeps geworden und ließ sich, während
er diese Stellung bekleidete, in seiner Heimat Nepet sein Grabmal
erbauen. Da er hiernach nur Subalternbeamter war, kann er
trotz der Namensgleichheit mit dem Bruder der Kaiserin nichts
gemein gehabt haben; auch ist die Stilisierung seiner Grab-
schrift von ganz plebejischer Art. Ihre Zeit läßt sich nicht
sicher bestimmen, doch ist sie nicht früher als das 4. Jahr-
hundert.
IV. Eusebius mit dem Spitznamen Mattyocopa: Amm.
XV 5, 4. Er war Comes rerum privatarum bei Constans im
J. 342: Cod. Theod. X 10, 6. Im J. 355 hielt er sich als ein-
flußreicher Privatmann am Hoflager zu Mailand auf und be-
teiligte sich hier an der Intrigue, welche den Silvanus zur
Usurpation trieb: Amm. a. 0. Als sie ans Licht kam, wurde
ihm der Proceß gemacht, doch erlangte er trotz seines Geständ-
nisses Freisprechung: Amm. XV 5, 13. 14.
V« Eunuche, Praepositus sacri cubiculi des Constantius:
Amm. XIV 10,5. 11,2. 21. XV 3,2. XVIII 4,3. XX 2,3. XXH
3,12. Philostorg. IV 1. Socrat. II 2,5. III 1,46. 49. Sozom. III
1,4. IV 16, 22. V5, 8. Äthan, ep. ad. Jovin. Migne G. 26 S. 824.
Zonar. XIII 9 p. 19b. Joh. mon. vit. S. Artemii 15. 21. 40.
Er war aus dem Sklavenstande hervorgegangen: or. XVIII 152
p. 573. Amm. XXII 3, 12, übte aber lange Jahre hindurch über den
Kaiser einen unheilvollen Einfluß aus: Amm. XVI 8,13. XVIII
4,3. XXI 16,16. XXII 3, 12. Julian, ep. ad Athen. 274a. Äthan,
ad mon. 37 = Migne G. 25 S. 737. Zonar. XHI 9 p. 19c. Liban.
or. XIV 3. 65. XVHI 152 S. 425. 448. 573. Im J. 354 wurde er
nach Cabillonum geschickt, um durch Geldverteilungen einen
Soldatenaufstand zu stillen: Amm. XIV 10,5. Bald darauf leitete
er auf der dalmatischen Insel Flanona das Verhör des Caesars
Gallus und verfügte seine Hinrichtung: Amm. XIV 11,2. 21.
Philostorg. IV 1. Zonar. XHI 9 p. 19b. Sozom. V 5, 8. Socrat. III
1,49. Julian ep. ad Athen. 272d. Joh. mon. a. 0. Liban. or.
XVIII 152 S. 573. Dann hielt er in Aquileia mit grausamer
Härte über dessen Anhänger Gericht: Amm. XV 3,2. Eine
Zusammenkunft des Kaisers mit Julian, dem Bruder seines
Opfers, wußte er lange zu verhindern: Julian, ep. ad Ath. 274a;
vgl. ep. 17,384d. Für den Arianismus gewonnen, beeinflußte
140 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
er den Kaiser in seinem Sinne: Socrat. II 2,5. Sozom. III 1,4.
Äthan, ad mon. 51. 58 =Migne G. 25 S. 756. 764; vgl. Theodor,
h. e. II 16,9. 15. 28. 29. Nachdem er schon vorher die Erhebung
des Eudoxius auf den Bischofsstuhl von Antiochia veranlaßt
hatte: Socrat. 1137,9. Sozom. IV 12,4. 16, 22, wurde er im
J. 355 zu dem Bischof Liberius von Rom geschickt, um ihn durch
Drohungen und Geschenke zur Verurteilung des Athanasius
zu bewegen. Als jener ihn abwies, legte Eusebius die Geschenke
in der Peterskirche nieder, von wo sie auf Befehl des Liberius
entfernt wurden: Äthan, ad mon. 35 — 37 = Migne G. 25 S. 733.
Im J. 359 wirkte er auf die Synoden von Ariminum und
Seleucia zugunsten der Arianer ein: Sozom. IV 16,22. Um die-
selbe Zeit suchte er den Magister militum ürsicinus zu ver-
derben, mit dem er verfeindet war, weil dieser ihm sein Haus in
Antiochia nicht hatte abtreten wollen: Amm. XVIII 4, 3. 5, 4. 5.
XX 2,3. Nach dem Tode des Constantius (3. Nov. 361) soll er
heimliche Versuche gemacht haben, dem Julian einen Gegen-
kaiser durch eine neue Wahl gegenüberzustellen: Amm. XXI
15,4, doch wurde er bald darauf hingerichtet: or. XVIII 152
p. 573. Amm. XXII 3, 12. Philostorg. IV 1. Socrat. III 1, 49.
Sozom. V 5,8. Joh. mon. vit. S. Artemii 21. 40.
VI. Decurio sacri palatii, im J. 346 mit Aufträgen des
Kaisers Constantius nach Aegypten geschickt: Äthan, apol. c.
Ar. 56 = Migne G. 25 S. 349. Vielleicht identisch mit dem Vor-
hergehenden.
VII. Emesener, mit dem Beinamen Pittacas, Advocat, im
J. 354 auf einen falschen Verdacht hin in Antiochia gefoltert
und hingerichtet: Amm. XIV 7,18. 9,4 — 6.
VIII. Tribunus fabricae in Antiochia, erwähnt im J. 354:
Amm. XIV 7, 18. 9,4.
IX. Oheim des Parthenius:I 58(70). Er gehörte in An-
tiochia zum engsten Freundeskreise des Libanius: 119(31).
IV 35 (348), bis er im Jahre 359 starb: 158(70); vgl. 52(64).
1114(110). or. 1118 p. 80.
X. Schulgenosse des Libanius: III 47(252). VI 91 (500);
eifriger Heide: III 83(288). Seine Söhne besuchten seit dem
J. 357 dessen Schule: VI 90. 91 (499. 500) und scheinen sie erst
361 verlassen zu haben, da in dieser Zeit von dem Lohne für
die Bemühungen des Lehrers die Rede ist: III 59(264). 71 (276).
Da er Bruder oder Schwager des Armeniers CaesariusII war:
III. Die Adressaten: Eusebius V — XII. 141
II 47 (252) und ein Brief an ihn III 59 (264) mitten in einer
nach Armenien gerichteten Gruppe steht, wird auch er dort
seine Heimat gehabt haben. Mithin dürfte er derjenige Eusebius
sein, der 11183(288) im J. 361 als Schützer und Helfer des
armenischen Jünglings Letoius IV und seiner Mutter erscheint.
Hierauf bezieht sich auch 11192(297): jtQcor^v ^filv es^gjtaöag
vtov ix jtvQog xal jtovovg vjtiötrjg, oior)q av rig vxsq vttcog.
Aus diesem Brief in Verbindung mit dem vorhergehenden
III 91 (296) lernen wir, daß er im Rate derjenigen Stadt Einfluß
besaß, welche das Brüderpaar Agroecius I und Eusebius XI zur
Übernahme ihrer Decurionatslasten zwingen wollte. Hiernach
muß er Mitbürger dieser beiden gewesen sein. Wenn also
app. 24. 25 (553. 554) hintereinander die Adressen: jiyQoixUp
xal EvöeßUp und Evösßlm stehn, so wird man annehmen dürfen,
daß die letztere ihn meint. Hiernach sind an ihn gerichtet
11159(264). 71(276). 92(297). VI 90 (499). app. 25(554).
XI. Armenier, Bruder des Agroecius I, Schüler des Li-
banius: s. S. 50. An ihn und seinen Bruder gemeinsam ge-
richtet app. 24 (553).
XIL Schüler des Libanius: I 59 (71). V 54 (1085), und
das zwar in Antiochia, obgleich er nicht Autiochener war:
III 16 (218), also nicht vor dem J. 354, in dem jener dort seine
Schule eröffnete. Danach muß er im Jahre 355 noch ein sehr
junger Mann gewesen sein, war aber doch schon in der Lage,
Grünst zu erweisen: V 54(1085), und erscheint dann bis zum
J. 361 als vielvermögende Persönlichkeit bei Hofe: 159(71).
HI 16 (218). app. 55 (583). Da kaiserliche Befehle durch Briefe
seiner Hand nach Antiochia gelangen: III 16 (218), möchte man
ihn für den Leiter einer der drei großen Scrinia halten. Doch
andererseits ist er nicht regelmäßig in der Umgebung des
Kaisers, sondern kommt 359 nach Antiochia: I 59 (71), um
dieselbe Zeit, wo jener den Beschluß faßte, in den Orient über-
zusiedeln, und reist ihm ebenso 361 nach Constantinopel voraus:
app. 8 (537). 55 (583). Dies scheint darauf hinzuweisen, daß
er Quartiermacher des Hofes, also Castrensis sacri palatii war.
Mit dem Tode des Constantius scheint auch er aus der Korre-
spondenz des Libanius zu verschwinden, gehörte also vielleicht
zu denjenigen Beamten des Kaisers, denen Julian den Proceß
machen ließ: Amm. XXII 3. An ihn gerichtet I 59 (71).
11116(218). V 54 (1085). 60(1244). app. 55(583).
142 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
XIII. Phönicier, Advocat, wurde kurz vor dem J. 360
von seinem Bruder enterbt: II 96(192).
XIV. Bruder des Artemisius und des Ammianus III, im
J. 365 dem Domninus 11 empfohlen, der damals wahrscheinlich
die Phoenicia Libanensis verwaltete, also wohl in dieser Provinz
zu Hause: add. 417.418(1548. 1549).
XV. Vetter des Vorhergehenden: add. 417 (1548).
XVI. Ein Eusebius vermittelte im J. 364 Briefe zwischen
Libanius und Acacius II, der sich damals in Palaestina aufhielt:
add. 171 (1366). 194(1384). Er könnte mit einem der Vorher-
gehenden identisch sein.
XVII. Mesopotamier, Sohn des Pappus I, in den J. 361
und 362 Schüler des Libanius: 111103(308). app. 123(649).
XVIII. Sinopenser, wahrscheinlich älterer Bruder des
Paustus I, mit dem gemeinsam er die Schule des Libanius
besucht hatte. An beide zusammen im Jahre 360 gerichtet
1182(178).
XIX. Ancyraner, angesehener Advocat, wahrscheinlich
Bruder des Olympius VIII, Schwiegersohn des Agesilaus,
Schwager des Strategius II und des Albanius, Vater des
Eusebius XX: S. 51. Libanius hatte, ehe er 354 nach Anti-
ochia übersiedelte, viel in seinem Hause verkehrt: add. 129 (1334).
Im J. 361 war er in Antiochia gewesen und reiste von dort
nach Galatien zurück, da er durch app. 8 (537) dem Consular
der Provinz empfohlen wird. Im J. 364 scheint er nicht mehr
am Leben gewesen zu sein ; denn als Eusebius XX in die
Schule des Libanius eintritt, ist in den Briefen, die hiervon
sprechen: add. 127—129(1097. 1333. 1334). 155(1353), nur von
den Oheimen des Jünglings, nicht von seinem Vater die Rede.
An ihn im Winter 355/6 gerichtet V 79 (1260); vgl. S. 51, er-
wähnt add. 154(1352).
XX. Ancyraner, Neffe des Olympius VIII: add. 128 (1333),
des Strategius II und des Albanius: app. 127(1097). 155(1353),
wahrscheinlich Sohn des Vorhergehenden. Er hatte zuerst in
Ancyra den Unterricht des Androcles genossen: app. 129(1334),
ging aber im J. 364 nach Antiochia, um dort in die Schule
des Libanius einzutreten: app. 127—129 (1097. 1333. 1334).
155(1353). Der Zeit nach könnte er der Eusebius sein, den
Libanius als den besten seiner Schüler preist und auf dessen
frühen Tod er im Jahre 380 eine Monodie verfaßte: or. 1 188.
189 p. 121.
III. Die Adressaten: Eusebius XIII— XXII. 143
XXL Antiochener, daher nicht mit Eusebius XIX zu ver-
wechseln, obgleich auch sein Bruder ein Olympius V war: add.
301(1056); vgl. 284 (1055). Doch war er Sohn des Asterius:
add. 299(1464). 319(1476), von dem ausdrücklich überliefert
ist, daß er zur Bürgerschaft von Antiochia gehörte: II 101 (197).
Im Gegensatze zu seinem Vater und Bruder war er Christ;
aber als er Macht besaß, hatte er sie nicht gegen die Heiden
gemißbraucht, sondern sich so gemäßigt gezeigt, als wenn er
die heidnische Reaktion, die unter Julian eintreten sollte, vorher-
sehe^. Danach scheint er unter Constantius irgend ein Amt
bekleidet zu haben, das ihm jene Macht verlieh. Im J. 363
wurde er beschuldigt, Christen, die zum Heidentum abgefallen
waren, wieder zu ihrer früheren Religion bekehrt zu haben.
Infolgedessen ließ ihn der Consularis Syriae Alexander III in
Fesseln legen und so grausam behandeln, daß er im Hause des
Libanius Schutz suchte: add. 298 (1057). Dieser verwendete
sich in den Briefen add. 284 (1055). 298 (1057). 301 (1056) für
ihn; mit welchem Erfolge, ist unbekannt.
XXII. Antiochener, Sohn des Olympius V: app. 257(789),
also Neffe des vorhergehenden und Enkel des Asterius, meist
durch das Epitheton 6 öo(pcör7]g bezeichnet. Er war Schüler des
Libanius: app. 294(825). 347(879). Durch ein Dekret des
Stadtrates wurde ihm in Antiochia ein Lehrstuhl der Rhetorik
angeboten: app. 294(825). Nachdem er ihn übernommen und
den greisen Libanius eine Zeitlang erfolgreich in seiner Lehr-
tätigkeit unterstützt hatte: app. 291— 293. 295. 296(822—824.
826. 827), beschloß der Stadtrat, beim Kaiser für ihn eine
Titularwürde zu erbitten, die ihn über das Decurionat erhob:
app. 294 (825). 257 (789). Im ganzen wurden vier Beschlüsse
gefaßt, die ihn vor den Decurionatslasten sicher zu stellen
schienen: or. LIV 52 p. 161, und Kaiserbriefe bestätigten sie: app.
291—294(822—825). Doch unter Theodosius wurde der Mangel
an Decurionen so groß, daß man auch an den Privilegien der
öffentlichen Lehrer zu rütteln begann: or. I 257 p. 154. Als
388 eine Gesandtschaft von Antiochia dem Kaiser zu seinem
Siege über Maximus gratulieren sollte, da erwartete mau, daß
sie ihn zugleich bitten werde, den Eusebius wieder den De-
1) Add. 298(1057): ovo' inl trjg i^ovaiag ßagvq ^v ovo' vßQLarrjg'
^^(prig äv aizbv inioxaod^ai xo /xiX?.ov, ovxod fxexQiog rjv.
144 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
curionenpflichten zu unterwerfen, und Libanius suchte dem in
einem -Briefe an Eusebius XXVII entgegenzuwirken: app.
257 (789). Die Furcht vor diesen Machinationen dürfte es
gewesen sein, welche unseren Eusebius bewog, sich zu einer
zweiten Gesandtschaft wählen zu lassen, obgleich er wegen
seiner Privilegien nicht dazu verpflichtet war, einen solchen
Auftrag anzunehmen: app. 294(825). 265— 267 (797a— 798).
or. XXXII 3 p. 224. I 258 p. 154. Und wirklich erlangte er mit
Hilfe seines mächtigen Namensvetters eine Entscheidung des
Praefecten, die ihn freisprach. Darauf scheint er heimgekehrt
zu sein, während jene erste Gesandtschaft noch am Hofe zurück-
blieb, und diese erwirkte mit Unterstützung des Consulars Syriae
Eustathius V, daß der für Eusebius günstige Spruch zurückge-
nommen und sein Schicksal wieder in Frage gestellt wurde: app.
291(822). or. LIV 52 p. 160; vgl. app. 289. 290(820. 821).
Im Beginn des Winters 388 sah er sich gezwungen, noch einmal
an den Kaiserhof zu reisen, um dort seine Sache zu führen,
wobei ihm die Empfehlungsbriefe app. 291—296 (822—827) mit-
gegeben wurden. Er gewann seinen Proceß und kehrte 390 nach
Antiochia zurück: app. 305—308 (836—839). 347 (879). Seine
Mutter wird 388 als lebend erwähnt: app. 291 (822). Von seinen
Schriften nennt Libanius eine Lobrede auf den Proculus III
als Comes Orientis: app. 293(824).
XXIII. Ein gleichnamiger Vorfahr des Vorhergehenden
war ebenfalls Lehrer der Beredsamkeit gewesen: app. 294(825).
Falls wir in diesem seinen mütterlichen Großvater sehn dürfen,
kann er mit einem der beiden Folgenden identisch sein.
XXIV. Carier aus Myndus, Schüler und Gehilfe des Ae-
desius in Pergamum, wo der spätere Kaiser Julian bei ihm
rhetorischen und philosophischen Unterricht nahm: Eunap. vit.
soph. p. 474. 475.
XXV. Alexandriner, Schüler des Proaeresius in Athen.
Als dieser durch den römischen Senat angegangen wurde, einen
seiner Schüler als Lehrer der griechischen Rhetorik nach Rom
zu senden, wählte er den Eusebius: Eunap. vit. soph, p. 493.
XXVI. Von einem vxagxog t^^ Ilovrixrjg fioiQag, was
nur einen Vicarius dioeceseos Ponticae bedeuten kann, erzählt
Greg. Naz. or. XLIII 55—57 = Migne G. 36 S. 565, teilweise
auch Greg. Nyss. laud. Basil. = Migne G. 46 S. 797, das
folgende. Sein Assessor habe eine reiche und vornehme Witwe
III. Die Adressaten: Eusebius XXII — XXVIII. 145
zwingen wollen, ihn zu heiraten, und sie habe ein Asyl in einer
Kirche von Caesarea Cappadociae gesucht. Der Vicar habe
darauf ihre Auslieferung von dem Bischof Basilius verlangt,
und als dieser sich weigerte, ihn mit Geißel und Folter bedroht.
Da habe die Bevölkerung der Stadt, namentlich die Arbeiter
der kaiserlichen Waflfenfabriken und Webereien, sich erhoben,
und der Aufruhr habe den Vicar so in Angst gesetzt, daß er
Basilius um Hilfe anflehte, der denn auch die Ruhe wieder-
herstellte. Der Name des Beamten wird hier nicht genannt,
aber der Kommentar des Nicetas von Serrae zu der Rede des
Greg. Naz. gibt an, es sei Eusebius, der Oheim der Domnica,
der Gattin des Kaisers Valens, gewesen: Greg. Naz. opera.
Cöln 1690 II S. 781. Da Basilius von Ende 370 bis zum
1. Jan. 379 Bischof war, muß das Vicariat des Eusebius in
diese Zeit fallen. An ihn könnte add. 400(1537) gerichtet
sein. Denn der Adressat ist ein Mann, der im J. 365, also
unter Valens, großen Einfluß bei Hofe besitzt.
XXVII. Praeses Thebaidos vor dem Jahre 384: Mitteis,
Melanges Nicole S. 375. Praefectus Augustalis im Jahre 385:
Bauer u. Strzygowski, Eine Alexandrinische Weltchronik S. 54.
Mitteis, Archiv f. Papyrosforsch. II S. 267. 270. Wahrscheinlich
ist dies der Eusebius, der in den Jahren 388 — 390 eine hohe
Stellung am Hofe des Arcadius einnahm: app. 233(766). Da
der Erfolg der Gesandtschaften von seinem Wohlwollen ab-
hängig erscheint, möchte man in ihm den Magister officiorum
vermuten, zu dessen Obliegenheiten es gehörte, sie beim Kaiser
einzuführen: app. 233(766). 237(769). 257(789). 260(792).
289 (820). Er war mit Libanius und den andern Häuptern des
Stadtrates von Antiochia persönlich bekannt: app. 237 (769).
245 (777). 273 (804). Danach muß er entweder Bürger der Stadt
gewesen sein oder doch längere Zeit dort gelebt haben. An
ihn gerichtet: app. 231 (764). 233(766). 237(769). 241(773).
245(777). 257(789). 260(792). 273(804). 280(811). 289(820).
291(822). 305(836). 313(844). 340(872). 345(877). 364(896).
XXVIII. Adoptivsohn des Gaius III, der seines verstor-
benen Vaters Bruder war: app. 272 (803); vgl. 271(802). Er
war Schüler des Libanius und hatte sich dabei so tüchtig erwiesen,
daß dieser ihn durch einen Protrepticus aufforderte, auch seiner-
seits die rhetorische Lehrtätigkeit zu ergreifen: app. 271 (802).
Durch einen Proceß gegen Prophetius hatte er einen großen
Texte u. Untersuchungen etc. NP XV, 1. 2 10
146 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Teil seines Vermögens verloren: app. 271 (802). 273. 274 (804.
805). Seine Mutter als lebend erwähnt: app. 271 (802). Er
reiste 388 nach Constantinopel, um seine Aufnahme in den
dortigen Senat zu erwirken, und nahm dabei die Empfehlungs-
briefe app. 271—274(802—805) mit.
XXIX. Comes sacrarum largitionum am Hofe des Ho-
norius, erwähnt am 22. Mai 395: Cod. Theod. XV 1,32, wo
Jun. für Jul. zu lesen ist. Als Praefeetus praetorio Italiae
erwähnt im Jahre 395 am 17. Juni und 19. Dec: Cod. Theod.
XV 14, 12. 115,14; im Jahre 396 im Januar: Paulin. vit.
Ambr. 34, am 29. März: Cod. Theod. XIII 11,8, am 9. Juli:
Cod. Theod. XIV 3, 19, am 23. Dec: Cod. Theod. XIII 5,26.
An ihn gerichtet Symmach. ep. IX 55, vielleicht auch VIII 8. 34.
XXX. Arzt, erwähnt um das Jahr 382: Symmach. ep.
II 18, 2. V 36. 37.
XXXI. Palatinus rerum privatarum, nachweisbar von
384—397: Symmach. rel. 48, 1. ep. IV 43; derselbe wohl ge-
meint Symmach. ep. VII 53. IX 55. 59.
XXXII. Dichter, erwähnt im Jahre 393: app. 476.
477(1009. 1010).
XXXIII. Dichter, war im J. 400 Schüler des Sophisten
Troilus in Constantinopel und erlebte dort die Kämpfe gegen
Gainas, die er später als öxoXaörixog, d. h. als Advocat, in
einem hexametrischen Epos von vier Büchern, der Gainias,
schilderte: Socrat. VI 6, 36.
XXXIV. Sohn des Odaenathus, Abkömmling des gleich-
namigen Herrschers, also wahrscheinlich Palmyrener: app.
393 (925). An ihn im J. 393 gerichtet app. 465 (998).
XXXV. Älterer Bruder des Theodotus IV, an beide
geraeinsam im J. 393 gerichtet app. 481(1014).
XXXVI. Notarius, hatte im J. 396 dies Amt niedergelegt:
Symmach. ep. V 54. 66.
XXXVII. Cronius Eusebius, Consularis Aemiliae, Vicarius
Italiae im J. 399: Dessau 1274 = CIL VI 1715.
XXXVIII. Unbestimmbare Eusebii: add. 420 (1082). or.
LIV 73 p. 175. Symmach. ep. III 35. IV 22. 66. V 22. VI 34.
VII 86. 101.
Eustathius I. Comes rerum privataruln, erwähnt am
15. Mai 345: Cod. Theod. X 10,7 und am 8. März 349: Cod.
Theod. II 1,1. XI 7,6. In. den beiden letztgenannten Gesetzes-
III. Die Adressaten: Eusebius XXVIII — Eustathius V. 147
fragnienten bezeichuet ihn die Überschrift als praefectus prae-
torio^ doch zeigt ihr Inhalt, daß er Comes rerum privatarum
war. Er war Christ und verwandte den großen Einfluß, den
er beim Kaiser Constans besaß, zugunsten des verbannten
Athanasius: Philost. III 12.
IL Heidnischer Philosoph, Cappadocier, Schüler des Jam-
blichus: Eunap. vit. soph. p. 458. Verwandter des Aedesius, der
ihm seinen Lehrstuhl in Cappadocien übertrug, als er selbst
nach Asien übersiedelte: a. 0. p» 465. Er heiratete die Prophetin
Sosipatra: a. O. p. 466. 471, und zeugte mit ihr drei Söhne,
darunter den Antoninus IV: a. O. p. 469. 470. Da dieser nicht
nach 320 geboren sein kann (s. S. 78), muß die Hochzeit schon
früher stattgefunden haben. Im Winter 355/6 war er in An-
tiochia: V 80 (1261). Basil. ep. l = Migue G. 32 S. 221. Von
dort reiste er nach Aegypten: Basil. a. 0. Im J. 358 wurde er
wegen seiner vielbewunderten Überredungskunst der Gesandt-
schaft beigegeben, die an den Perserkönig geschickt wurde:
Amm. XVII 5,15. 14,1. Eunap. a. 0. p. 465. Basil. a. 0. Der
Kaiser Julian berief ihn durch den Brief 76 an seinen Hof.
Seine Gattin überlebte ihn: Eunap. a. 0. p. 369. An ihn ge-
richtet 1127(123). Basil. ep. 1. Julian, ep. 76.
IIL Arat, Sohn des Oribasius, der ihm eine seiner medi-
cinischen Schriften widmete: Phot. c. 218. Er war Christ und
befreundet mit Basilius von Caesarea. An ihn gerichtet Basil.
ep. 151. 189 = Migne G. 32 S. 605. 684.
IV. Nicomedenser, nach Phönicien übergesiedelt, wo seine
Frau im Jahre 361 von Lucianus vergewaltigt wurde: app. 22.
23(551. 552). Da er hier ein armer Mann genannt wird, könnte
er identisch mit dem Schuldner des Seleucus sein, der im
J. 365 erwähnt wird: add. 358(1505). 360(1073).
V. Carer, in Athen ausgebildet, machte schon in jugend-
lichem Alter rhetorische Kunstreisen in Phönicien und Pa-
laestina. In Antiochia hörte er Vorträge des Libanius und wurde
von diesem durch die Lobrede XLIV geehrt; vgl. or. LIV 2
S. 126. I 271 S. 161. Verschwägert mit dem Advocaten Hera-
clius III: or. LTV 13. 76 S. 132. 180. Er verließ seine Heimat
und ließ sich in Tyrus nieder: or. I 271. 274 S. 161. 163. LIV 18.
66 S. 135. 170; vgl. 4. 21 S. 127. 138. Er bereicherte sich in
drei Amtern: or. I 271 S. 161, von denen eines das des ratt-
onalis summarum per Orientem gewesen zu sein scheint. Denn
10*
148 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
er hatte darin mit den kaiserlichen Einkünften zu tun und resi-
dierte in Antiochia, wo er den Verkehr mit Libanius eifrig
pflegte: or. LIV 2 S. 126. I 271 S. 161. Durch Bestechung wurde
er ■ Consularis Syriae: or. LIV 3 8.126. I 272 S. 162. Denn
Comes Orieutis kann er nicht gewesen sein, weil Lucianus, der
dieses Amt bekleidete, nicht als sein Vorgänger oder Nach-
folger, sondern als sein Vorgesetzter erscheint: or. LIV 22. 26
S. 139. 141. Seine Amtszeit währte zehn Monate: or. LIV 75
S. 179, die ganz oder zum größten Teil dem J. 388 angehörten.
Denn innerhalb derselben wurde der Usurpator Maximus be-
siegt: or. LIV 20 S. 137 und die Olympien gefeiert: or. LIV 56
S. 164, die im Sommer jedes julianischen Schaltjahres statt-
zufinden pflegten: Sievers S. 207. Auch steht es durch den
Brief app. 231 (764) fest, daß die Denuntiation des Romulus
gegen Libanius in dieses Jahr fiel, und Eustathius hatte sie
als Consular veranlaßt: or. LIV 39. 40. 59. 62. 78 S. 151. 166.
168. 180. I 273 S. 162. Vorher hatte er geäußert, er wolle
künftigen Statthaltern ein Beispiel geben, wie man Lehrer der
Beredsamlieit ehren müsse: or. 1271 S. 161. LIV 3. 9. 8. 126.
130, und erklärte auch später, den Libanius zu lieben: or.
LIV 59 S. 166. Zwar gab er ihm seinen Sohn in die Schule:
or. LIV 3. 16. 30. 32. 6ß, 78 S. 126. 134. 144. 146. 170. 181,
bezahlte aber kein Honorar für ihn: or. LIV 17 S. 135, und als
Libanius bei ihm seinen Einfiuß geltend machen wollte, wies er
ihn schroff zurück: or. I 272 p. 162 und zeigte sich ihm in keiner
Weise gefällig. Ja, er stiftete den Romulus au, gegen ihn aus-
zusagen, daß er Orakel über die Familie des Kaisers befragt
habe, und verwickelte ihn dadurch in einen Kriminalproceß:
app. 231. 232(764. 765). 284(815). or. LIV 39. 40. 59. 62. 78
S. 151. 166. 168. 180. I 273 S. 162. Nichtsdestoweniger suchte
er ihn zu einem Panegyricus auf sich zu veranlassen: or. LIV
75 S. 178 ff. Statt dessen hielt Libanius, nachdem Eustathius
sein Amt niedergelegt hatte, auf ihn eine noch erhaltene Schmäh-
rede: LIV. Nach seiner Abdankung wurde er gezwungen, einen
Teil der erpreßten Gelder wieder herauszugeben, und in Tyrus,
wohin er zurückkehrte, entging er der Volkswut nur durch
große Geschenke: or. I 274 p. 163.
VI. App. 302 (833) ist nur fälschlich mit dem Namen des
Eustathius überschrieben, um dem Eustochius, an den dieser
verletzende Brief in Wirklichkeit gerichtet war, eine nach-
III. Die Adressaten: Eustathius A' — Euthalius I. 149
trägliche Genugtuung zu gewähren. Dies ist app. 320 (851)
ausdrücklich gesagt; vgl. S. 19.
Eu8tochiusL Palaestinenser: app. 176(699). 321(853).
Advocat:III38 (243). app. 176(699). 302(833). add. 412 (1544).
Als solcher vertritt er Apellio, Macedonius I: app. 176 (699). add.
186(1378), Gorgonius: add. 54(1306) und Gerontius III: app.
176(699). In den J. 360 — 365 hält er sich meist in Antiochia
auf, reist aber in einer Sache des Apellio im Jahre 360 nach
Constantinopel: III38. 39(243.244). app. 176(699), 365 ist
er unterwegs nach dem Hoflager: add. 411. 412(1149. 1544)
und sehr bald darauf in Aegypten: add. 424 (1553). In Phönicien
besaß er Güter: II 102(198). Im J. 390 hatte er sich in seine
Heimat Palaestina zurückgezogen: app. 321 (853), wohin app.
302(833). 320(851) an ihn gerichtet wurden. Wie Libanius
320 (851) ausdrücklich sagt, hat er bei 302 (833) die Überschrift
in Evöraß-lro geändert, weil Eustochius sich durch diesen
spöttischen Brief beleidigt fühlte und nicht wollte, daß er mit
seinem Namen auf die Nachwelt komme. Erwähnt II 104 (200),
vielleicht auch or. XXVIH 24 p. 142. Basil. ep. 72= Migne
G.32 S.440.
II. Lehrer der Rhetorik in Athen; an ihn gerichtet Gregor.
Naz. ep. 189—191 = Migne G. 37 S. 308. Vielleicht war er es,
den Kaiser Julian durch ep. 20 zum 1. Januar 363 nach An-
tiochia einlud, um seinem Consulatsantritt beizuwohnen.
Eustolius. Apamener: add. 276(1447); vgl. 277(1448),
in nahen Beziehungen zu Sopater I, da add. 47 (1100) nach der
besten Überlieferung an sie beide gemeinsam gerichtet ist.
Doch scheinen sie nicht Brüder gewesen zu sein : add. 276 (1447).
An ihn allein aus den J. 360—364: 1137(133). add. 24(1164).
243 (1421a). 276(1447). Dagegen scheint 1138(134) ihm
fälschlich zugeschrieben zu sein, da zwei gleichzeitige Emp-
fehlungsbriefe für denselben Mocimus nicht an dieselbe Person
gerichtet sein können; vgl. Sopater I.
Euthalius I. Da Briefe an ihn wiederholt mit solchen
zusammenstehen, die erweislich nach Cilicien gerichtet sind,
wird auch er dort seinen Wohnsitz gehabt haben. Er war mit
Libanius verschwägert: I 36 (48) und bekannte sich zum Heiden-
tum: add. 100(1208)^. Da er schon im J. 359 Greis genannt
wird, muß er von dem folgenden verschieden sein : I 36 (48).
1) Dieser Brief ist nach der besten Ül)erlieferLing au ihn gerichtet.
150 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
An ihn in den Jahren 357—364 gerichtet: VI 120 (529). add.
100(1208). 226(1412).
IL Laodicener, schon als Jüngling Consularis Lydiae.
Wegen Plünderung der Provinz wurde er von dem Praefecten
Rufinus XII mit einer hohen Geldstrafe belegt, wußte sich ihr
aber zu entziehen, indem er für den Sack mit Goldstücken,
nachdem diese geprüft und richtig befunden waren, einen ganz
ähnlichen voll Kupfergeld unterschob. Dieser Witz, der ihm den
Spitznamen BaXavräq eintrug, erregte in Constantinopel solche
Freude, daß Euthalius an den Hof beschieden und dort in großen
Gnaden aufgenommen wurde. Hier lernte ihn Synesius in den
J. 400 — 402 kenneu. Im J. 404 wurde er an Stelle des Pen-
tadius Praefectus Augustalis: Synes. ep. 127. Ein Heliodor besaß
in Alexandria bei ihm großen Einfluß: Synes. ep. 117. Der
Zeit nach könnte an ihn gerichtet sein app. 464 (997) aus dem
Jahre 393.
Eutherius I. Armenier, als Kind von Feinden gefangen,
zum Eunuchen gemacht und an römische Händler verkauft,
durch die er als Sklave an den Hof Constantins des Großen
gelangte: Amm. XVI 7,5. Durch mannigfache Tugenden aus-
gezeichnet, diente er dem Constans nicht nur als Kammer-
diener, sondern auch als Ratgeber: Amm. XVI 7,4. 5. Als Julian
Caesar war, bekleidete er an seinem Hofe die hohe Stellung
eines Praepositus sacri cubiculi und wurde von ihm gerne zu
Sendungen an den Kaiser Constantins benutzt, bei dem er gleich-
falls Vertrauensperson gewesen zu sein scheint: Amm. XVI
7,2. 3. 6. XX 8,19. Nach seiner Abdankung ließ er sich in Rom
nieder und lebte dort noch um das J. 392: Amm. XVI 7,7.
Er war Heide; an ihn gerichtet Julian ep. 69.
II. Constantinopolitaner: II 11 (106), Praeses Armeniae in
den J. 360 und 361 : II 10. 11 (105. 106). III 43 (248). 48 (253).
58(263). 67(272). 68(273). 82(287). app. 166(689). Da er
seine Statthalterschaft der Redekunst verdankte, scheint er vorher
Advocat gewesen zu sein: III 43(248). Sein Sohn Philopatris
besuchte zuerst die Schule des Acacius II, dann des Libanius:
III 57. 58 (262. 263). 60 (265). S. 41. Nachdem ihn Maximus VI
im Jahre 361 in Armenien abgelöst hatte: 11182(287). app.
166(689), scheint er Praeses Aegypti geworden zu sein: III
90(295). An ihn gerichtet 1134(130). 11143(248). 48(253).
57(262). 67(272). 90(295).
III. Die Adressaten: Euthalius I — Eutropius IV. 151
Eutocius. Er nahm im Rate der Stadt, in der Eudaemo I
sein Lehramt verwaltete, d. h. in Elusa, im J. 360 die führende
Stellung ein: 1136(132). Dazu paßt es, daß Leute, die aus
Antiochia nach Aegypten reisen, unterwegs seine Gastfreund-
schaft in Anspruch nehmen: add. 166(1363). An ihn gerichtet
in den J. 356—364: 1136(132). VI 26 (433). add. 166(1363),
erwähnt app. 216 (749). Von diesen Briefen eröffnet VI 26 (433)
die Korrespondenz mit ihm, ist also der älteste.
Eutolmlus I. Arzt in der Provinz des Asclepius I, d. h.
wahrscheinlich in Cilicien. Da er von diesem redet, wie ein
Vater, muß er im J, 355 schon ein älterer Mann gewesen sein:
V 42 (1191).
II. Beamter im J. 365; an ihn gerichtet add. 410(1222).
EutropiuH I. Antiochener, Sohn des Hesychius II, Bruder
des Celsus I, Schwiegersohn des Armeniers Acontius, auch mit
Libanius verschwägert: IV 63 (375). add. 382 (1223). Vgl. S. 104.
II. Domitius Eutropius, vir clarissimus, unter Valentinian,
Valens und Gratian, d. h. innerhalb der J. 367 — 375, Praeses
Giliciae: CIL III 13619—13621. GIG 4437. Er könnte mit dem
Vorhergehenden identisch sein.
III. Marcell. Empir. praef. 2 zählt unter den medicinischen
Schriftstellern, die in lateinischer Sprache geschrieben hatten,
folgende auf: aliique nonnnlli etiam proximo tempore illustres
honoribus viri, cives ac maiores nostri^ Siburiits, Eutropius
atque Ausonius. Danach scheint der Eutropius, welcher über
Medicin geschrieben hatte, Burdigalenser gewesen zu sein und
um diese Zeit gelebt zu haben. Was für Ämter er bekleidete,
ist nicht bekannt.
IV. Der Geschichtschreiber. Er war Neffe und Schüler
des Acacius II: app. 141. 142 (666. 667). add. 191 (1202).
194 (1384). Zuerst wird er im Jahre 361 erwähnt, als er mit
einer Botschaft seines Oheims aus Palaestina nach Antiochia
kommt: III 87 (292). Doch schon 362 waren griechische Reden
von ihm veröffentlicht: app. 141 (666). add. 191(1202). Damals
war er nach Antiochia gekommen, um dem Kaiser Julian eine
Rede seines Oheims zu überbringen, kehrte aber sehr bald wieder
nach Palaestina zurück: app. 141. 142(666. 667). Bei dieser
Gelegenheit dürfte er die Aufforderung erhalten haben, im
Gefolge des Kaisers den Perserfeldzug mitzumachen; denn daß
er dies getan hat, sagt er selbst: X 16, 1. Nach seiner Rück-
152 0 Seeck, Die Briefe des Libanius.
kehr im J. 363 ließ er sieh in Antioehia als Advocat nieder,
unterbrach aber sehr bald seine Tätigkeit, um nach Palaestina
zu gehen und dort zu heiraten: add. 191(1202). Doch schon
364 kam er wieder nach Antioehia: add. 194(1384), aber nur
um nach Constantinopel weiterzuziehn, wo er zunächst eine
erfolgreichere Advocatentätigkeit, dann aber auch ein Staatsamt
erhoffte und für diesen Zweck dem einflußreichen Themistius I
empfohlen wurde: add. 191(1202^ Dessen Fürsprache wird
ihm zu der Stellung eines Magister memoriae verhelfen haben,
die er bekleidete, als er im Jahre 369 dem Kaiser Yalens sein
Geschichtswerk widmete: Seeck, Symmachus S. CXXXIII. Er
wurde dafür durch das Proconsulat von Asien belohnt: Amm.
XXIX 1, 36, das er benutzt zu haben scheint, um in seiner
Provinz Grundbesitz zu erwerben: Symm. ep. III 53. Noch
während seines Amtes wurde er um 372 gemeinsam mit Li-
banius auf Zauberei angeklagt, aber freigesprochen: or. I 159
p. 106. Amm. a. O. Doch war damit, solange Yalens regierte,
seine Ämterlaufbahn beendet; auch scheint er sehr bald die
Vorsicht gebraucht zu haben, dessen Gebiet zu verlassen und
seinen Wohnsitz in Italien zu nehmen. Denn noch in demselben
Jahrzehnt erscheint er in Rom und gehört dort zu dem engsten
Freundeskreise des Symmachus: ep. III 50, der an ihn die
Briefe III 46 — 53 gerichtet hat. Im Jahre 378 war er noch
Privatmann: Symm. ep. III 47. Doch kurze Zeit nach dem
Tode des Valens im J. 379 berief ihn Gratian wieder in den
Hofdienst: Symm. ep. III 50; wahrscheinlich übertrug er ihm
das Amt des Comes rerum privatarum: Seeck, Symmachus
S. CXXXIII Anm. 656. Gleich darauf trat er in den Dienst
des Theodosius über und wurde zum Praefectus praetorio
Orientis ernannt: Greg. Naz. ep. 71 = Migne G. 37 S. 136. In
diesem Amte wird er erwähnt im J. 380 am 7. Jan.: Cod. lust.
I 54,4; am 17. Juni: Cod. Theod. III 5,10. 11. 6,1. IV 19, 1.
VI 10, 1. IX 27, 2. 42, 8. 9; am 1. Juli: Cod. lust. VI 23, 16;
am 27. Juli: Cod. Theod. XII 12, 7; am 17. Aug.: Cod. Theod.
XV 1, 21; am 16. Nov.: Cod. Theod. X 10, 15; am 18. Dec: Cod.
lust. VI 56, 4; vgl. V 9, 1; am 30. Dec: Cod. Theod. IX 2, 3.
3, 6; im J. 381 am 10. Jan.: Cod. Theod. XVI 5, 6; am 3. Febr.:
Cod. Theod. VI 35, 11; am 2. Mai: Cod. Theod. XVI 7,1;
am 8. Mai: Cod. Theod. XVI 5, 7; am 30. Mai: Cod. Theod.
III 8,1; am 3. Juni: Cod. Theod. II 9,2; am 4. Juni: Cod.
III. Die Adressaten: Eutropius IV— VI. 153
Theod. XIII 11,1; am 21. Juli: Cod. Theod. XII 1, 85. 86;
am 5. Sept.: Cod. Theod. YII 13,10; am 28. Sept.: Cod. lust.
V 34,12; ohne Datierung Sirm. 7; mit falschem Datum Cod.
lust. IX 29, 3. Nach seiner Abdankung blieb er im orien-
talischen Beichsteil, wo er die Briefe des Gregor von Nazianz
70. 71 = Migne G. 37 S. 133 empfing und im J. 387 das Consulat
bekleidete. Die Übersetzung seines Geschichtswerkes ins Grie-
chische dürfte er selbst veranlaßt haben. Denn ein Paeanius
war sein Mitschüler bei seinem Oheim Acacius II, also jedenfalls
ein persönlicher Bekannter von ihm: add. 193. 194(1383. 1384).
und denselben Namen trug sein Übersetzer. Im J. 390 lebte
er noch und nahm eine geachtete Stellung am Hofe ein, wie
app. 366 (898) beweist, ein Brief, der jedenfalls an ihn ge-
richtet ist.
V. Sohn eines entlaufenen Colonen, der bei einem Be-
amten Türhüter geworden war, als Buhlknabe dessen Gunst
gewonnen und dadurch Reichtümer erworben hatte: or. IV 15.
17 p. 213. Er selbst studierte erst Rhetorik, dann Jurisprudenz:
or. IV 16—18 p. 213. 214. Erst wurde er Advocat: or. IV 18
p. 214. Dann erkaufte er durch Bestechungen, zu denen er
das Geld hatte borgen müssen, das Amt eines Consularis Syriae:
or. IV 20—22. 39 p. 215. 223. Er bekleidete es, nachdem
Theodosius den Usurpator Maximus besiegt hatte, also nicht
vor dem J. 388: or. IV 13 p. 212. Da Libanius ihm vorwirft,
er habe mit allen Mitteln Geld zusammengescharrt: or. IV 21.
23. 24 p. 215. 216 und das Gleiche von dem unmittelbaren
Nachfolger des Eustathius V berichtet: or. I 282 p. 168, dürfte
er dieser Nachfolger gewesen sein, also seit dem Ende des
Jahre 388 Syrien verwaltet haben. Frau und Kinder von ihm
werden erwähnt or. IV 34 p. 221. Er hatte Libanius einen
Schwätzer genannt, wodurch dieser sich zu der Schmährede
or. IV gegen ihn veranlaßt sah.
VI. Claudius Septimius Eutropius, praeses Thebaidos
unter der Praefectur des Tatianus I, d. h. zwischen 388 und 392:
J. G. Milne, A history of Egypt under Roman rule S. 195 ^
1) Während des Druckes geht mir L. Mitteis, Griechische Urkunden
der Papyrussammlung zu Leipzig I zu, wo derselbe Mann am 26. De-
oember 389 erwähnt wird: S. 122. Denn wenn er hier Flavius Septimius
Eutropius genannt wird, so ist dies, wie Mitteis S. 336 richtig bemerkt,
, einfache Gedankenlosigkeit, hervorgerufen dadurch, daß um jene Zeit fast
alle Leute Flavius heißen."
154 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
VII. Sophist, in Athen ausgebildet, erwähnt im J. 392 :
app. 452 (985). An ihn könnte gerichtet sein app. 498 (1030).
Eutychianus L Cappadocier, Vicarius numeri Primo-
armeniorum, Christ, machte im Jahre 363 den Perserkrieg des
Julian mit und beschrieb ihn in einem chronographischen Werke:
Müller, Frg. hist. G. IV S. 4. 6. Daß dieses zu den Haupt-
quellen des Ammian gehörte, habe ich in einer Abhandlung-
wahrscheinlich zu machen gesucht, welche demnächst im Hermes
erscheinen wird. Auf ihn könnte sich die Erwähnung add.
189 (1381) aus dem J. 364 beziehen.
IL Flavius Eutychianus, Consul im J. 398: Mommsen,
Chronica minora HI S. 525. Praefectus praetorio Orientis in
den Jahren 396 — 399 und dann wieder 404 — 405: Socrat. h. e.
VI 2, 11. Pallad. dial. 3 = Migne G. 47 S. 14. In diesem Amt
erwähnt im J. 396 am 24. Febr. : Cod. Theod. III 30, 6 ; am
8. Dec: Cod. Theod. HI 12,3; am 15. Dec: Cod. Theod.
XII 18,2; am 31. Dec: Cod. Theod. VI 4,30; im J. 397 am
19. Febr.: Cod. Theod. Xin2, 1; am I.April: Cod. Theod.
XVI 5, 33; am 4. Sept.: Cod. Theod. VI 3, 4. IX 14,3; am
8. Nov.: Cod. Theod. IX 6,3; am 23. Nov.: Cod. Theod. II
33,3; im Jahre 398 am 3. Febr.: Cod. Theod. II 1, 10; am
4. März: Cod. Theod. XVI 5, 34; am 7. März: Cod. Theod.
XIII 11,9; am 23. Mai: Cod. Theod. VII 4,25; am 3. Juli:
Cod. Theod. XV 1, 38; am 6. Juli: Cod. lust. XI 62, 9; am
27. Juli: Cod. Theod. IX 40, 16. 45, 3. XI 30, 57. XVI
2,33. Cod. lust. I 4,7; am 25. Oct.: Cod. Theod. XII 1, 159;
am 6. Dec: Cod. Theod. I 2,11; am 13. Dec: Cod. Theod.
XV 1,40; im Jahre 399 am 10. März: Cod. Theod. XI 24,4;
am 14. März: Cod. Theod. XIII 7, 1; am 10. Apr.: Cod. lust.
XI 62, 10; am 25. Mai: Cod. Theod. XI 24,5; am 6. Juli:
Cod. Theod. XVI 5, 36; am 10. Juli: Cod. Theod. XVI 10, 16;
am 25. Juli: Cod. Theod. IX 40, 18; am 11. Dec: Cod. Theod.
XII 1, 163; am 28. Dec: Cod. Theod. XII 1, 164; am 30. Dec:
Cod. Theod. XII 1, 165; im J. 404 am 3. Febr.: Cod. Theod.
XVI 8, 15; am 14. Juli: Cod. Theod. XV 1, 42; am 18. Nov.:
Cod. Theod. XVI 4, 6; im Jahre 405 am 11. Juni: Cod. lust.
V 4, 19; ohne Datum Cod. Theod. V 14, 36. Da er natürlich
schon einige Jahre vor seiner Praefectur ansehnliche Stellungen
eingenommen haben wird, darf man annehmen, daß app.
251 (783) aus dem Jahre 388 an ihn gerichtet ist und die
III. Die Adressaten: Eutropius VII — Felix III. 155
Erwähnung app. 352 (884) aus dem Jahre 390 sich auf ihn
bezieht.
III. Arzt, erwähnt bei Marcell. de med. 14, 70.
Factinianus« Vater des Letoius VI, Consularis Pamphyliae
im J. 391; an ihn gerichtet app. 399(932).
Faustilianus. Lycier, Verwandter des Severus V: app.
21 (550); an ihn im J. 361 gerichtet app. 14 (543).
Faustus I. Sinopenser, wahrscheinlich Bruder des Euse-
bius XVIII, mit dem gemeinsam er die Schule des Libanius
besucht hatte; an beide zusammen im Jahre 360 gerichtet
II 82 (178).
II. Comes sacrarum largitionum zwischen 383 und 392:
Cod. lust. IV 40, 1 .
Felix I. Als Angeber im Proceß des Africanus und Marinus,
der in das Jahr 355 fällt, erwähnt Julian, ad Athen, p. 273d:
vgl. Amm. XV 3,7 flf. XVI 8,3.
II. Notarius, wurde nach der Erhebung des Julian zum
Augustus zu dessen Magister officiorum durch Constantius er-
nannt: Amm. XX 9, 5. Doch scheint Julian dies nicht anerkannt
zu haben, denn er selbst ernannte ihn zum Comes sacrarum
largitionum: Philostorg. VII 10. Theodor, h. e. III 12,2. Amm.
XXIII 1,5. In diesem Amte wird er am 9. und 23. März 362
erwähnt: Cod. Theod. 1X42,5. XI 39,5. Er war Christ ge-
wesen, ließ sich aber durch Julian zum Heidentum bekehren:
or. XIV 36 S. 436. XVIII 125 S. 564. Theodor, h. e. III 12,3.4.
Philost. a. 0. Er starb kurz vor Julianus II, also Ende 362 oder
Anfang 363, an einem Blutsturz : Amm. XXIII 1 , 5. Philost. VII 10.
Theod. h. e. III 13,4. Soz. V 8,4. Joh. Chrys. de laud. Pauli IV.
de Bab. 17. 22. exp. in Psalm. CX4. hom. in Matth. IV 1 =
Migne G. 50 S. 489. 559. 567. 55 S. 285. 57 S. 41.
III. Consularis Macedoniae, erwähnt am 19. Juli 365:
Consult. 9,7. Vicarius Macedoniae am 1. December 365: Cod.
Theod. II 1,5. Comes sacrarum largitionum, erwähnt am 9. März
370: Cod. Theod. XI 7, 2, und am 12. April 371: Cod. Just. VI
1,7. Comes Orientis, erwähnt am 8. Juli 380: Cod. Theod. VII
22,10. Alle diese Ämter können, nach ihrer Reihenfolge zu
schließen, von derselben Person bekleidet sein; doch ist es auch
möglich, daß sie auf verschiedene Homonymen zu beziehen
sind. Der Felix, welcher dem Libanius seinen Sohn in die
Schule gab und im J. 391 den Brief app. 392 (924) empfing,
dürfte mit dem Comes Orientis identisch sein.
156 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Firminus I. Consularis Palaestinae im J. 356; an ihn
gerichtet VI 38 (446). Nicht an ihn, sondern an Strategius I
ist nach der "besten Überlieferung IV 13 (326).
IL Cappadocier: app. 435 (968). ad Bas. 2 (1581). Von
Basilius dem Libanius empfohlen: ad Bas. 2 (1581), wird er
dessen Schüler, tritt dann . in ein Officium ein und läßt sich
endlich als Lehrer der Rhetorik in Cappadocien nieder: app.
435 (968). Im J. 392 übernimmt er eine Gesandtschaft seiner
Vaterstadt: app. 448 (981). An ihn gerichtet im Jahre 392 app.
435 (968), 453 (986), im J. 404 Joh. Chrysost. ep. 80 = Migne
G. 52 S. 651.
FlaTianus I. Bithyner, hatte in Athen studiert und kam
dann uach Antiochia, von wo er nach kurzer Zeit im J. 361
nach Phönicien reiste: app. 27(556); im J. 363 scheint er in
Cilicien zu sein: add. 303(1467). Heide: add. 303(1467). Er
schickte dem Libanius wiederholt Geschenke, für welche app.
41(569). add. 303(1467) die Daukbriefe sind.
IL Proconsul Africae, erwähnt am 3. Aug. und 27. Oct.
361: Cod. Theod. XI 36,14. VIII 5, 10.
III. lUyrier, Praefectus Aegypti in den J. 364 — 366:
Larsow, Die Festbriefe d. h. Athanasius S. 41 — 43.
IV. Virius Nicomachus Flavianus s. Seeck, Symmachus
p. CXII. Daß seine Annales die Hauptquelle des Ammianus
Marcellinus waren, habe ich in einem Aufsatz nachgewiesen,
der im Hermes erscheinen wird.
V. Nicomachus Flavianus s. Seeck, Symmachus p. CLXI.
Florentius L Flavius Florentius, Consul im Jahre 361 :
Mommsen, Chronica minora III S. 522. Vater des Lucianus:
Zosim. V2, 1. Schon im J. 346 erscheint er als einflußreicher
Comes des Kaisers Constantius und schreibt an Athanasius,
um ihn zur Rückkehr nach Alexandria zu bewegen: Äthan,
hist. Ar. ad. mon. 22 = Migne G. 25 S. 717, woraus man
schließen darf, daß er Christ war. In den Jahren 357 — 360
ist er Praefectus praetorio Galliarum und steht dabei in einem
sehr schlechten Verhältnis zum Caesar Julianus, der ihn au gar
zu harter Bedrückung der Untertanen zu hindern sucht: or.
XVIII 84.85 p. 549. 550 Amm. XVI 12,14. XVII 3,2—6.
XVIII 2, 4. 7. XX 4,2. 6—9. 9,5. Zosim. V2,l. Julian ep. ad
Athen. 280 A. 282C. 283 A. C. epist. 17 p. 384DflF. Als Julian
sich zum Augustus ausrufen läßt, flieht er zu Constantius:
IIL Die Adressaten: Firminus I — Florentius III. 157
Aram. XX 8,20 — 22. XXI 6,5, und Julian schickt ihm seine
Familie nach: Aram. XX 8,22. Er wird zum Praefectus prae-
torio Illyrici und zum Consuln für das J. 361 ernannt: Amm.
XXI 6,5. XXII 3, 4. Joh. mon. vit. S. Artemii 19 = Mai, Spici-
legium Bomanum IV S. 354. Doch als Julian in Illyricum ein-
rückt, flieht er auch von hier: Amm. XXI 9,4. Zosim. III 10,4.
Abwesend zum Tode verurteilt, hält er sich versteckt und
kommt erst nach dem Tode Julians wieder zum Vorschein: Amm.
XXII 3,6. 7,5.
IL Antiochener: 1117(113); vgl. 111(96). 11117(220).
VI 17 (424), Sohn des Nigrinianus: Amm. XV 5, 12. XXII 3, 6,
der 350 Consul war. Dieser Abstammung entspricht es, daß
ihm eine vornehme Herkunft und großer Reichtum nachgerühmt
wird: VI 17 (424). Im J. 355 ist er agens pro magistro offi-
ciorum: Amm. XV 5,12; er befindet sich also in einer ähn-
lichen Stellung zu den Magistri officiorum Palladius IV und Mu-
sonius I, wie der Vicar zum Praefecten. Als Magister officiorum
erscheint er zuerst im Winter 359/60: II 17 (113). Amm. XX 2, 2.
Doch dürfte er dies Amt schon im Sommer 359 angetreten
haben, da I 47 (59). 50 (62) darauf hindeuten, daß die bestech-
lichen früheren Inhaber desselben kürzlich zurückgetreten und
er an ihre Stelle gesetzt ist. Mit dem Vetter des Libanius,
dem Notar Spectatus, war er eng befreundet: I 34 (46). 50 (62).
VI 17 (424). Trotzdem hatte Libanius ihn in Antiochia nur
sehr wenig gesehen und knüpfte ein näheres Verhältnis zu ihm
erst durch den Brief VI 17 (424) im J. 356 an, welcher der
erste der an ihn gerichteten ist. Ihm folgten IV 42 (354).
I 34 (46). 47 (59). 57 (69). 58 (70). 72 (83). II 1 (96). 17 (113).
28(124). III 17(220). 44(249). Sie brechen mit dem Tode
des Constantius im Jahre 361 ab, weil Florentius durch Julian
seines Amtes entsetzt und auf die Insel Boae verbannt wurde:
Amm. XXII 3, 6. Falls er nach dem Tode Julians begnadigt
und nach Antiochia zurückgekehrt ist, was ich für wahrscheinlich
halte, kann die Erwähnung aus dem Jahre 364 add. 51 (1172)
sich auf ihn beziehen; doch ist dies zweifelhaft.
IIL Sicher nicht an den vorhergehenden sind pr. 17(17)
und add. 429 (Anm. zu 1556) geschrieben. Denn sie eröffnen
die Korrespondenz mit dem Adressaten, was bei Florentius II
durch VI 17 (424) geschieht. Da beide Briefe sich auf TatianusI
berufen, der sie veranlaßt hatte, sind sie an dieselbe Person
gerichtet, vielleicht an den folgenden Florentius.
158 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
lY. Comes sacrarum largitionum am Hofe Yalentinians I,
erwähnt am 8. Sept. 364: Cod. Theod. XIII 1, 6; am 20. Febr.
365: Cod. Theod. XI 12,3; am 17. Sept. 366: Cod. Theod.
XII 6, 11; ohne Datum Cod. Theod. V 17, 3. Praefectus prae-
torio Galliarum: Amm. XXVII 7,7; erwähnt am 3. Juni 367:
Cod. Theod. XIII 10, 5.
Y. Anhänger des Usurpators Procopius, von ihm zum
Befehlshaber der Besatzung von Nicaea gemacht, nimmt ihn
bei seiner Flucht gefangen und liefert ihn Valens aus, wird
aber selbst von dem gegen ihn aufgebrachten Heere verbrannt:
Philostorg. IX 5. Amm. XXVI 9, 8—10.
YL Dux Germaniae in den letzten Jahren Valentinians I:
Amm. XXIX 4, 7.
YIL Florentius oder Florianus oder Florentinus, denn die
Überlieferung ist schwankend, Comes sacrarum largitionum im
Occident, erwähnt am 25. Nov. 385: Cod. Theod. I 10,3. XI
30,46. 36,30.
YIIL Praefectus Augustalis, erwähnt am 20. Dec. 384
Cod. Theod. IX 33, 1. XI 39, 9; vgl. Mommsen, Chronica mi-
nora I S. 297. Die Gesetze, welche ihn noch am 17. Febr
und 16. Juni 386 nennen: Cod. Theod. I 14, 1. XII 1, 112. Cod
lust. I 37, 1, müssen falsch datiert sein, da im Jahre 385
Eusebius XXVII, im Jahre 386 Paulinus I als Praefecti
Augustales nachweisbar sind: Bauer, Wiener Studien XXIV
S. 118. Proconsul Palaestinae, erwähnt am 25. Aug. 385: Cod.
Theod. X 16,4.
IX. Sohn eines Vaters, der Consularis Syriae oder Comes
Orientis gewesen war: or. XL VI 6 — 8 p. 466. Er war w^ieder-
holt in Rom gewesen: or. XLVI 26 p. 480. Noch als Jüng-
ling: or. XLVI 1 p. 463, war er zuerst Consularis Ciciliae:
or. XLVI 3 p. 464 und wurde dann Consularis Syriae. Dies Amt
verwaltete er mit so grausamer Willkür, daß Libanius sich ver-
anlaßt sah, die Schmährede XLVI gegen ihn zu halten. Sie
ist nach dem Aufstande in Antiochia, d. h. nach dem J. 387,
verfaßt: or. XLVI 30 S. 484, wahrscheinlich auch nach dem
Sturze des Tatianus I und seines Sohnes Proculus III (392), da
Libanius kaum gewagt hätte, sie so zu schmähen, wie er es
8 p. 467 tut, solange sie noch die entscheidende Gewalt im orien-
talischen Reichsteil besaßen. Danach muß man die Statthalter-
schaft des Florentius frühestens in das Jahr 392 setzen, aber
III. Die Adressaten: Florentius IV— Fortunatianus I. 159
auch nicht viel später, da Libanius das Jahr 393 kaum überlebt
haben kann: S. 24. Dazu paßt es auch, daß von den Consulares,
die der Redner in seiner Lebensübersicht (or. I) charakterisiert,
keiner mit Florentius identisch zu sein scheint. Denn derjenige,
in welchem Sievers S. 189 ihn erblicken will, ist früher. Seine
Verwaltung wird eben in die kurze Zeit gefallen sein, die
zwischen dem Abschluß jener Selbstbiographie und dem Tode
des Verfassers lag.
X. Christ in Antiochia, Bruder des Valerius: Joh. Chry-
sost. ad Theod. laps. II 4 = Migne G. 47 S. 313.
Florus L Er wohnt mitten im Aegeischen Meere, also
wohl auf einer griechischen Insel; an ihn im J. 364 gerichtet
add. 53(1305).
IL Sohn des Euasius, Isaflenser in Africa, wird als An-
hänger des Firmus um das J. 374 lebendig verbrannt: Amm.
XXIX 5, 43.
III. Magister officiorum am Hofe des Theodosius, erwähnt
am 16. Juni 380: Cod. Theod. VI 27,3. VIII 15, 6 und am 3. Febr.
381 : Cod. Theod. VI 29,6. Praefectus praetorio Orientis, erwähnt
im J. 381 am 30. Juli: Cod. Theod. XII 1,87; am 13. Dec: Cod.
Theod. VI 10,3. 22,6; am 21. Dec: Cod. Theod. XVI 10,7; im
J. 382 am 22. Febr.: Cod. Theod. 12,8; am 30. März: Cod.
Theod. X 21,2; am 31. März: Cod. Theod. XVI 5,9; am
24. Apr.: Cod. Theod. VIII 5,38; am 18. Mai: Cod. Theod. IX
37,3; am 30. Mai: Cod. Theod. IV 20,2; am 16. Juli: Cod.
Theod. VIII 5, .39; am 23. Juli: Cod. Theod. VIII 5,40; am
23. Aug.: Cod. Theod. 1X27,4; am 29. Aug.: Cod. Theod. X
19,10; am 14. Sept.: Cod. Theod. VIII 1,13. 15,7; am 23. Oct:
Cod. Theod. XIII, 92; am 17. Dec: Cod. Theod. III 8,2; im
J. 383 am 2. Febr.: Cod. Theod. VIII 11,4; am 5. März: Cod.
Theod. XII 1,96; ohne Datum Cod. Just, XI 71,1; falsch datiert
Cod. Theod. Vi 4, 31.
Fortunatianus L Heide: app. 80(606). add. 260 (1434a).
312(1147). Philosoph: app. 30 (559), 80(606) und Dichter:
app. 260 (1434a). 312(1147). Mit Libanius war er schon früh
in Verbindung getreten; denn dieser hatte, noch ehe er 354
nach Antiochia übersiedelte, aus Constantinopel mit ihm kor-
respondiert: VI 71 (480). Er scheint in Antiochia gewohnt zu
haben, da bald von seiner Anwesenheit dort die Rede ist:
IV 55 (367), bald von seiner kürzlich erfolgten Abreise: app.
• : t '»
1 60 ö- Seeck, Die Briefe des Libanias.
30(559). 47(575). add. 402(1538), bald von der Erwartung
seiner baldigen Rückkehr: add. 31 (1300). 44(1139). Dazwischen
erscheint er in dem nahe gelegenen Laodicea: add. 149(1348).
Schon um das Jahr 350 muß er bei Hofe Einfluß gehabt
haben, da Aristophanes ihm die Aufnahme unter die Agentes
in rebus verdankte: or. XIV 12 p. 428. Als Ju]jan die Allein-
herrschaft errungen hatte, reiste er 362 nach Constantinopel,
um sich ihm vorzustellen: app. 80(606). 102(628). Nach dem
Tode des Kaisers im J. 363 erscheint er am Hofe Jovians:
add. 323(1065) in der nächsten Umgebung des Praefecten
Salutius, vielleicht als dessen Assessor: add. 312(1147). Später
wurde er bei Valens Comes rerum privatarum; als solcher er-
wähnt am 30. Apr. und 30. Oct. 369: Cod. Theod. X 19,5. XV 2, 2;
am 31. Jan. 370: Cod. Theod. VH 13,2 und am 6. Juli 377: Cod.
Theod. X 16,3. Doch halte ich es für zweifelhaft, ob dies letzte
Datum richtig überliefert ist; denn schon im J. 371 scheint er
Comes sacrarum largitionum gewesen zu sein: Zosim. IV 14,1.
Amm. XXIX 1,5. 2, 1. An ihn gerichtet: VI 71 (480). app.
30 (559). 36 (564). 47 (575). add. 31 (1300). 44 (1139).
149(1348). 260(1434a). 312(1147). 323(1065). 402(1538).
II. Fortunatianus Servilius, Consularis Cretae: CIL III
12039. Er könnte mit dem Vorhergehenden identisch sein, in
welchem Falle man annehmen müßte, daß er die Statthalter-
schaft von Creta zwischen 363 und 369 bekleidet habe. Doch
ist es wahrscheinlicher, daß wir hier eine andere Person vor
uns haben; denn nach der Stellung der beiden Namen scheint
der gewöhnliche Rufname des Mannes eher Servilius als Fortu-
natianus gewesen zu sein.
Gaianus. Tyrier: IV 26 (339); vgl. II 23 (119). app.
186(709). Heide: add. 251 (1426b), Er hatte in Phoenicien
studiert: app. 186(709); wahrscheinlich war er auf der Rechts-
schule von Berytus gewesen: add. 262 (1435). Erst war er
Advocat: 1123(119); dann diente er als Assessor bei einem
Beamten, der seine Residenz in Antiochia hatte: app. 167 (690).
186(709), jedenfalls nach 360, da Libanius ihn erst in diesem
Jahre persönlich kennen lernte: 1123(119). Im J. 362 wurde
er Consularis Phoenices: app. 167(690). 186(709). 187(710).
215(740). add. 251 (1426b). 262(1435); vgl. 265 (1438), wie
er selbst annahm, auf Fürsprache des Libanius: app. 186(709).
Im J. 363 legte er das Amt in die Hände des Marius nieder:
III. Die Adressaten: Fortunatianus I — Gaius IL 161
add. 105 (1044). 348 (1496). Später noch in Phoenicien erwähnt
add. 108 (1329). Wenn app. 268 (799) sich auf ihn bezieht,
wie wahrscheinlich ist, lebte er noch im J. 388. An ihn ge-
richtet II 23 (119). VI 26 (339). app. 167 (690). 186 (709).
187(710). 215(740). add. 105(1044). 134(1214)1. 157(1355).
242(1158). 251 (1426b). 262(1435). 309(1472). 348(1496).
Innerhalb dieser Briefe läßt sich nach dem Inhalt die
folgende Eeihe herstellen: IV 26(339) beginnt Libanius die
Korrespondenz, noch ohne den Gaianus persönlich zu kennen
II 23 (119) ist er zuerst mit ihm in Antiochia zusammen-
getroffen, wohin Gaianus durch einen Proceß geführt worden
ist. Beide Briefe zeigen ihn noch als Privatmann. Jetzt tritt
eine längere Unterbrechung der Korrespondenz ein, weil er als
Assessor in Antiochia haust, also persönlich mit Libanius ver-
kehren kann. App. 167 (690) charakterisiert sich selbst als den
ersten Brief, der an Gaianus nach Übernahme der Statthalter-
schaft von Phoenicien geschrieben ist. Nachdem dieser mit dem
Bemerken geantwortet hat, er verdanke seine Stellung dem
Libanius, wird dies durch app. 186(709) abgelehnt. Es folgt
die Reihe der Briefe, die Gaianus als Consular erkennen lassen,
ohne daß sich unter ihnen die Folge feststellen ließe. Add.
348(1496) wird ihm durch seinen Nachfolger Marius zu-
geschickt, der ihn in der Verwaltung Phoeniciens ablösen soll.
Doch dieser Brief ist nicht in seine Hände gelaugt, und seine
Klage darüber beantwortet add. 105(1044). Wir haben also die
Reihe: IV 26 (339) < II 23 (1 19) < app. 167 (690) < 186(709) <
187 (710). 215(740). add. 251 (1426b). 262(1435) < 348(1496)
< 105(1044).
Oaius I. Cilicier, älterer Bruder des Athanasius I: add.
258(1432). app. 169(692); vgl. 168(691). S. 92. Heide: app.
169(692). add. 258(1432). Er schreibt im J. 363 ein Lob-
gedicht auf Libanius : app. 2 1 3 (738). add. 234 ( 1 1 1 3) 2. An ihn
gerichtetVI74(484).app.l68(692). 213(738). add. 234(11 13)2;
an beide Brüder gemeinsam add. 258(1432).
IL Cilicier, einziger Sohn des Athanasius I: app. 168 (691),
Neffe des Vorhergehenden, tritt im J. 362 in die Schule des
Libanius ein: app. 168 — 170(691 — 693). verläßt sie aber schon
1) Dieser Brief trägt im Vaticanus die Adresse des Gaianus.
2) Dieser Brief träß;t im Vaticanus die Adresse des Gaius.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 11
162 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
363, um wegen eines Kopfleidens Hilfe bei dem Asklepios von
Tarsus zu suchen: add, 258(1432).
IIL Adoptivvater seines Brudersohnes Eusebius XXVIII,
im J. 388 als lebend erwähnt: app. 271.272(802. 803). Von
dem Vorhergehenden muß er verschieden sein, weil er einen
Bruder besessen hatte, während jener der einzige Sohn seines
Vaters war.
IV. Proconsul Palaestinae im Jahre 392 ; an ihn gerichtet
app. 424 (957). Er könnte mit einem der beiden Vorhergehenden
identisch sein.
Oamallel. Patriarch der Juden; in dieser Stellung nach-
weisbar unter Theodosius I, einige Zeit vor dem J. 395: Hieron.
ep. 57,3 = Migne L. 22 8.570 und dann wieder im J. 415:
Cod. Theod. XVI 8,22; denn es ist kein Grund, in den hier
erwähnten Gamaliels verschiedene Personen zu sehen. Bei
Theodosius stand er in so hoher Gunst, daß dieser den Con-
sular Hesychius V hinrichten ließ, weil er, mit Gamaliel ver-
feindet, durch einen Verrat von dessen Schreiber sich seiner
Papiere bemächtigt hatte: Hieron. a. O. Ihm wurde sogar die
Titularwürde eines Praefectus praetorio verliehen, aber als er
sich Übergriffe gegen die Christen erlaubte, im J. 415 wieder
entzogen : Cod. Theod. XVI 8, 22. Er scheint als medizinischer
Schriftsteller tätig gewesen zu sein; jedenfalls wird ein Recept
bei Marcell. de med. 23,77 ihm zugeschrieben. Sein Sohn war
Schüler des Libanius: app. 485 (1018). Denn der Zeit nach
muß er der jtaTQcdQx?]g sein, an den in den Jahren 388 — 393
app. 301 (832). 304 (835). 360 (892). 361 (893). 471 (1004).
484(1017). 485(1018). 492(1025) geschrieben sind.
Gemellus I. Cilicier, Sohn des Anatolius II, jüngerer
Bruder des ApoUinaris IV, wahrscheinlich älterer des Ana-
tolius VI, Schüler des Libanius: S. 66. 80. An ihn gemeinsam mit
seinem Bruder ApoUinaris gerichtet IH 31 (234). 102 (307). app.
23(552). 193(716). 353(885). add. 428(1556), an ihn allein
app. 443 (976). 483(1016). 494(1027). Nach diesen Briefen
muß er mindestens bis 393 gelebt haben. Er kann also mit
dem vornehmen Christen identisch sein, an den Joh. Chrys.
ep. 79. 124. 132. 194 = Migue G. 52 S. 650. 678. 690. 720 ge-
richtet sind. Dieser scheint nach ep. 79. 124 um das J. 405
Praefectus urbis Constantinopolitanae gewesen zu sein.
IL Verwandter des Libanius, bekleidete im J. 364 ehi
III. Die Adressaten; Gaius II — Gerontius III. 163
Amt, bei dem er unter den Augen des Comes Orientis Juli-
anus VII zu wirken berufen war: add. 205(1394).
Grenesius. Er scheint Verwandter des Demetrius I gewesen
zu sein und in Tarsus gewohnt zu haben, da an beide zugleich
über denselben Schüler berichtet wird: 15. 6(22. 23). An ihn
im J. 358 gerichtet I 6 (23).
Grermanus. Im J. 360 nimmt er eine Stellung ein, die /\\M*.
ihn über den Praeses (rijBncov) erhebt, aber der des Praefecten /It/-
untergeordnet ist: III 1 (203). Seine Dioecese liegt auf dem X'^
Wege, den Hyperechius I auf seiner Reise von Antiochia nach 'j^^
Ancyra durchziehen muß: 11166(271), und mit dem Proconsul f^^t^K
Asiae Julianus VI steht er in unmittelbarer Verbindung: ^\ /
11120(223). Er war also Vicarius Asiae. Der Germanus, der vl*^/
am 28. Juni 365 als Cousularis einer occidentalischen Provinz ^q/^,
genannt wird: Cod. Theod. X 20,3, könnte mit ihm identisch f^/
sein, weil zu jener Zeit der Übergang von dem ritterlichen
Vicariat zur senatorischen Consularität noch als Avancement
galt: S. 67. 68. An ihn gerichtet III 1 (203). 20 (223). 66 (271).
Gerontius I. Comes des Usurpators Magnentius, im Winter
353/4 in Arelate gefoltert und dann verbannt: Amm. XIV 5,1.
II. Armenier: Larsow, Die Pestbriefe des h. Athanasius
S. 38; doch scheint er lange in Antiochia gelebt zu haben:
app. 18(547). Ini Winter 356/7 reiste er von dort an das Hof-
lager und wurde durch VI 44 (452) dem Spectatus zur Be-
förderung empfohleo. In den J. 361 und 362 war er Praefect von
Aegypten: III 89 (294). app. 18. 19(547. 548). Larsow S. 38. 39;
vgl. add. 411(1149). In den J. 364 und 365 lebte er in Con-
stantinopel und übte dort, ohne ein Amt zu besitzen, großen
Einfluß aus: add. 371(1515). 411(1149). 195(1385). 206(1395).
Im J. 365 war er im BegriflFe, sich zu verheiraten und dadurch
mit Gessius II zu verschwägern: add. 228(1413). 411(1149).
An ihn gerichtet III 89(294). 104 (309). app. 18(547). add.
206(1395). 228(1413). 371(1515). 411(1149).
III. Mitbürger des Marcellinus VI, d. h. Apamener: add.
25 (1165); vgl. app. 250 (782). Sophist: add. 25 (1165).
278(1449). 283(1453). Heide: add. 278(1449). Im Jahre 362
wanderte er nach Cilicien aus, um dort durch Unterstützung
des Consulars Celsus I dem Decurionat seiner Vaterstadt zu
entgehen: app. 176(699). Im Jahre 363 soll er nach Apamea
zurückkehren, um dort den Lehrstuhl der Rhetorik zu über-
11*
164 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
nehmen, weigert sich aber, dies zu tun, wenn nicht ein Beschhiß
des Stadtrates ihn berufe und ihm die Befreiung vom Decurionat
zusichere: add. 253(1428). 257(1431). Die Berufung erfolgt:
add. 278(1449), doch wird trotzdem bald der Versuch gemacht,
ihn zum Decurionat heranzuziehen: add. 26 (1297), dem Libanius
durch add. 23 — 25(1163 — 1165) entgegentritt. An ihn gerichtet
add. 26 (1297). 278 (1449). 283 (1453). Ob dies derselbe Sophist
Gerontius ist, den Libanius zwei Jahrzehnte später als seinen
Feind betrachtet und von dessen Leistungen er sehr verächt-
lich spricht: or. 1 186. 187 p. 120. 121, läßt sich nicht entscheiden.
IV. Freund des Aristaenetus I, also wahrscheinlich Bithyner.
An ihn im J. 365 gerichtet add. 367 (1512).
V. Bruder des Eucratianus, dem Leontius IV als Praeses
Palaestinae secundae im J. 363 empfohlen, also wahrscheinlich
Palaestinenser: add. 305(1469).
VL Sohn eines bedeutenden Redners, vielleicht des Ge-
rontius III, Schüler des Libanius, erwähnt im Jahre 390: app,
365 (897).
Gessius L Sohn des Barbatio, Schüler des Libanius in den
Jahren 355 und 356: V 53 (1032). 108(1215).
IL Aegypter: app. 279(810). 429(962). add. 411 (1149);
vgl. Anthol. Gr. VII 684. NeflFe des Apellio: add. 411(1149);
vgl. 371 (1515). Gerontius II wollte im J. 365 eine Ehe ein-
gehen, durch die er sich mit Gessius verschwägert hätte: add.
411(1149). Er war Schüler des Libanius: app. 279 (810),
wurde öTQarimrrjQ^ d. h. wohl in diesem Falle Mitglied irgend
eines ansehnlichen Officium, wie es die Agentes in rebus oder
die Notare waren, wurde aber im J. 365 für das Decurionat
in Anspruch genommen, was Libanius durch add. 411 (1149)
abzuwenden suchte. In den Jahren 388 — 392 erscheint er als
Lehrer der Beredsamkeit in Aegypten, wahrscheinlich in Alex-
andria, und nimmt dort eine sehr angesehene Stellung ein:
app. 279(810). 335(867). 429(962). Ihm wurde eine Statue
errichtet: Anthol. Gr. Plan. IV 317. Damals war er noch un-
vermählt: app. 279(810). Er lebte noch im Jahre 392: app.
429 (962). Astrologen hatten ihm das Consulat geweissagt, was
zu seinem Tode führte: Anthol. Gr. VII 687. 688; vgl. 681
— 686. Wahrscheinlich wurde er wegen der verbotenen Be-
fragung derartiger Orakel hingerichtet. Er könnte der Heide
Kesios sein, mit dem Schenute von Atripe in Konflict kam:
111. Die Adressaten: Gerontius III — Gregorius II. 165
Leipoldt, Schenute von Atripe S. 180. An ihn gerichtet app.
279 (810). 429 (962). Alfred Franke, De Pallada epigrammato-
grapho. Leipzig 1899 S. 39.
III. Flavius Aelius Gessius, Praeses Thebaidos im J. 378:
Wilcken, Archiv f. Papyrusforsch. I S. 479. Mitteis, Griechische
Urkunden der Papyrussammlung zu Leipzig I S. 114. 173.
Melanges Nicole S. 375. Vielleicht identisch mit dem vorher-
gehenden.
Oorgoniu8 I. Praepositus sacri cubiculi bei dem Caesar
Gallus, als Anstifter und Teilnehmer von dessen Untaten nach
seinem Tode im J. 354 vor Gericht gezogen, aber freigesprochen:
Amm. XV2, 10. Er wird der Gorgonius sein, der pr. 16(16)
iu enger Verbindung mit Thalassius I erscheint; denn dieser
war bei Gallus Praefectus praetorio.
IL Antiochener, Vater des Alexander X, im J. 364 als
verstorben erwähnt: add. 54(1306). Er könnte mit einem der
beiden folgenden identisch sein.
IIL Architekt mit dem Comestitel, erbaute nach der
Weihinschrift die große Kirche in Antiochia, die im J, 340 ein-
geweiht wurde: Malal. p. 326.
IV. Vater des Aquila, Heide, Assessor des Praeses Ar-
meniae. Im Winter 355/6 au ihn gerichtet V 86 (1264).
V. Strateg von Alexandria im J. 356: Äthan, ad mon.
63. 81 = Migne G. 25 S. 768. 796.
VI. Flavius Gorgonius, Comes rerum privatarum im
Occident: Dessau 1290 = CIL 1X5897, in diesem Amt erwähnt
am 6. Juni 386: Cod. Theod. X 13. Später Praefectus praetorio:
Dessau a. 0. Da er in Ancona begraben wurde: Dessau a. 0.,
wird er dort zu Hause gewesen sein, wozu es paßt, daß er nach
Symm. ep. I 39 in Picenum der Ruhe pflegt.
Gregorius I. Sein Sohn war Schüler des Libauius; an ihn
im Jahre 365 gerichtet add. 358(1505). Da dieser Brief zu
einer Gruppe gehört, die nach Cilicien geschickt wird, dürfte
Gregorius kaum mit einem der cappadocischen Kirchenväter
identisch sein.
IL Proculus Gregorius, Praefectus annonae urbis Romae:
CIL XIV 137, in diesem Amt erwähnt am 16. Febr. 377: Cod.
Theod. XIV 3,15. Quaestor sacri palatii im J. 379: Seeck,
Symmachus p. CXI. CXXVI. Praefectus praetorio Galliarum
ira J. 383: Sulp. Sev. chron. II 49,2. Opt. Mil. III 3. 10. Auson.
166 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
XXII 1 Überschrift. Um das Jahr 400 als verstorben erwähnt:
Syram. ep. YII 88. Sein Sohn wurde Advocat: a. O. An ihn
gerichtet Auson. XXII. XXIV 1. Symmach. ep. III 17 — 22.
IIL. Praeses Cappadociae um das Jahr 385; an ihn ge-
richtet Greg. Naz. ep. 195 = Migne G. 37 S. 317.
Gymnaslus. Sophist aus Sidon, schon unter Constantin
dem Großen tätig, Verfasser von MsXirac, elg Ar^fioöß^evrjp
vjiofiPTjfia und anderen Schriften: Suid. s. v. rvfirdötog. Er
wird im J. 355 durch den Praefecten Strategius I aus Constanti-
nopel nach Antiochia berufen: V 18 (403). Dort scheint er Con-
sularis Syriae geworden zu sein; denn das Lob, das seiner
Tätigkeit VI 11 (418) gespendet wird, paßt nur auf einen Be-
amten dieser Art. Im Jahre 356 kehrt er nach Constantinopel
zurück: VI 10(417). 14(421), verweilt aber unterwegs längere
Zeit in Nicaea bei Aristaenetus I: VI 1 1 (418). 43 (451). 67 (475).
Erst 357 erscheint er wieder in Constantinopel: VI 78 (488).
An ihn gerichtet V 18(403). VI 78 (488).
Heliodorus L Antiochener: VI29a(437), Heide: add.
263(1436), reist im J. 356 nach Italien und nimmt die Emp-
fehlungsbriefe 29 a. 29 b. 30(436—438) mit. Im J. 363 gehört
er zu den Richtern, die über die Brandstiftung im Apollotempel
zu Daphne die Untersuchung führen: add. 263(1436). Au ihn
gerichtet add. 263(1436).
IL Advocat in Antiochia, beschäftigt sich mit Astrologie
und ruft durch seine Orakel den Hochverratsproceß von 372
hervor, während dessen er plötzlich stirbt: Amm. XXIX 1,5.
2,6 — 16. Könnte mit dem Vorhergehenden identisch sein.
IIL Phoenicier, denn er wohnt in der Provinz des Ana-
tolius II, verlobt mit der Tochter des Helladius II: app. 68.
69 (595. 596). An ihn im Winter 361/62 gerichtet app. 68 (595).
IV. Erzieher des Herodianus, erwähnt im Jahre 361:
111105(310).
V. Händler mit PischsauQe in Griechenland, wird Advocat
und erlangt dadurch große Reichtümer, darunter Landgüter in
Macedonien, Aetolien und Acarnanien; endlich wird er auch zu
einem Amt erhoben: or. LXV p. 450. 451.
Helladius L Aurelius Helladius: Cod. Theod. XI 39, l, als
Magistrat, wahrscheinlich Statthalter irgend einer Provinz, er-
wähnt am 17. Sept. 325: Cod. Theod. XI 39,1 und am 30. März
326: Cod. Theod. 11 10,3. Über die Datierung s. Savigny-
IIL Die Adressaten: Gregorius II — Hellebicus. 167
Zeitschr. f. Rechtsgesch. Rom. Abt. X 8. 234. Er könnte der-
selbe sein, an den pr. 10(10) gerichtet ist; denn dieser Brief
gehört noch der Frühzeit des Libanius vor seiner Übersiedelung
nach Antiochia (354) an.
IL Witwer in Antiochia, will im Winter 361/62 eine seiner
Töchter mit Heliodorus III vermählen: app. 68(595); vgl.
69 (596).
IIL Comes, an ihn um das Jahr 372 gerichtet Basil.
ep. 109 = Migne G. 32 S. 517.
IV. Principalis von Caesarea Cappadociae, bei dem Census
des J. 372/3 zum Peraequator ernannt, erbittet von dem Prae-
fecteu Modestus Befreiung von diesem Amte: Basil. ep. 281
= Migne G. 32 S. 1017. An ihn im Jahre 404 gerichtet Joh.
Chrys. ep. 172 = Migne G. 52 S. 710.
\. Wahrscheinlich Bruder des Asynkritius, da app. 475 (1008)
im J. 393 an beide gemeinsam gerichtet ist. Vielleicht identisch
mit dem Priester des Jupiter in Alexandria, der nach einem Auf-
stande, bei dem viele Christen erschlagen wurden, um 390 nach
Constantinopel floh und dort grammatischen Unterricht gab:
Socrat, h. e. V16,9. Im J. 425 wurde er zum Comes primi
ordinis ernannt: Cod. Theod. VI21/ Als seine Schriften werden
genannt: Xis^wg Jtavrolag XQV^^^ xara ötotx^tov, sx^pQaötQ
(fiXorifjiiag, Atovvöog rj Movöa, sx^Qaöcg rov Xoi'irQOv Kcov-
öTavTtavcov, sjtaivog Seoöooiov rov ßaCtXecogi Suid. s. v. "^EX-
Xdötog,
Hellebicus. Comes et magister utriusque militiae per
Orientem, in diesem Amte zuerst nachweisbar am 30. Dec. 383:
• Cod. Theod. IX 39, 1. Er wohnte in Antiochia : or. XXII 18. 40
p. 10. 25, erbaute dort Thermen und ein prächtiges Haus für
sich: app. 285(816), wurde von der Stadt durch zahlreiche
Statuen und Bildnisse geehrt: or. XXII 39. 40 p. 25 und ver-
anlaßte den Libanius, einen Panegyrikus auf ihn zu halten:
or.XXII2 p. 2; vgl. 1232 p. 142. Auch seine Tochter ver-
heiratet sich dorthin: or. XXII 42 p. 26. 27. Als in Antiochia
im Winter 386/7 die Statuen des Kaiserhauses geschändet
wurden, befand er sich in Constantinopel, wurde aber mit dem
Magister officiorum Caesarius an den Ort der Tat geschickt,
um die Untersuchung zu führen, und erwies sich dabei als sehr
milder Richter: app. 255(787). or. XX 6. 36 p. 655. 671. XXI
5. 7 p. 681. 682. XXII 12fr. p. 6. XXIII 26 p. 305. Joh. Chrys.
168 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
ad. pop. Ant. 17 Überschrift. 2. 21,2 = Migne G. 49 p. 171. 174.
213. Theodor, h. e. V20,4. Zum Danke schrieb Libauius auf
ihn einen zweiten noch erhaltenen Panegyrikus or. XXII, der
aber erst vollendet wurde, als Hellebicus wieder nach Coustau-
tinopel zurückberufen war: or. XXII 41 p. 26. An ihn gerichtet
pr. 2(2). app. 255 (787). 271(802). 285(816). 312(843). Greg.
Naz. ep. 225 = Migne G. 37 p. 369; erwähnt or. XXXII 2. 4—6.
12. 26 p. 224—226. 228. 236.
Hellespontlus. Galater, Sophist und Philosoph, suchte
noch als Greis bei Chrysanthius in Sardes Belehrung und starb
bei der Rückkehr von dort im bithynischen Apamea: Eunap.
Vit. soph. p. 504. 505. An ihn im Winter 355/56 gerichtet
V 78 (1259), wo auch sein Sohn erwähnt ist.
Helpidiusl. Claudius Helpidius CIL VIII 20542. Paphla-
gonier : Amni. XXI 6, 9 ; von niedriger Geburt: or. XLII 24 p. 401 ;
von gemeinem Aussehn und geringer Bildung: III 56 (261).
Anun. a. 0. Seine Frau hieß Aristaenete: add. 43(1301).
Hieron. vit. S. Hilar. 14 = Migne L. 23 S. 34. Sie gebar ihm
drei Kinder: Hieron. a. O., darunter eine Tochter Prisca, die
sich im Jahre 363 mit Bassianus verheiratete (S. 95). Er war
Christ, besuchte mit Frau und Kindern den heiligen Antonius
in Aegypten und ließ diese, als sie bei der Rückkehr in Gaza
krank wurden, durch den heiligen Hilario gesund beten:
Hieron. a. 0. So zeichnete er sich auch durch christliche Milde
aus: Amm. XXI 6,9 ; vgl. 6 TJjttog clq/ow 11167(272). Seine
ersten Jünglingsjahre verbrachte er in Rom und soll dort an-
gesehenen Männern als Buhlknabe gedient haben: or. XXX VII 3.
12. 14 p. 317. 322. 323. Durch seine Kenntnis der Stenographie
erlangte er die Stellung eines Notars bei Hofe und stieg schnell
empor: or. XLII 25 p. 401. Consularis Pannoniae scheint er
im Jahre 353 gewesen zu sein^, nachdem er vorher Mauretania
Sitifensis als ritterlicher Praeses verwaltet hatte: CIL VIH
20542. Nach Ammian XXI 6,9 soll er im Jahre 361 nach dem
1) Cod. Theod. VII 20,6. Die Unterschrift dat. YIII kal. Jul. Sirmio
Constantio Ä. VII et Constant. A. II conss. ist fehlerhaft, läßt sich aber
leicht in acc. VIII kal. Jul. Sirmio Constantio A. VI et Constantio C. II
conss. ändern, auf welche Weise sie zum J. 353 passen würde. Sie auf das
J. 354 (Constantio A. VII et Constantio C. III conss.) zu beziehen, ist des-
halb schwieriger, weil ein Gesetz vom 11. Aug. 353 folgt und die chrono-
logische Ordnung im Codex Theodosianus meist eingehalten wird.
III. Die Adressaten: Hellebicus — Helpidius I. Ißy
Tode des Hermogenes IV ihm als Praefeetus praetorio Orientis
gefolgt sein; doch wie schon Sievers S. 223 bemerkt hat^, kann
diese Nachricht nicht richtig sein. Denn Hermogenes legte das
Amt schon 360 nieder (S. 174), und Helpidius ist seit dem
4. Febr. 360 als Praefect nachweisbar^. II 80(176) ist er eben
in Antiochia eingetroffen, nachdem man vorher zweifelhaft ge-
wesen war, ob er sich nicht vorher nach Armenien wenden
werde, wo der Perserkrieg seine Anwesenheit zu fordern schien.
Dieser führte ihn auch nach III 1 (203) an den Euphrat. Er
suchte die Städte vor dem gar zu harten Steuerdruck des Con-
stantius zu schützen: add. 297 (1463); vgl. Amm. XXI 6,6. Doch
scheint er darüber die Verpflegung des Heeres vernachlässigt
zu haben; denn nach dem Tode des Kaisers wollten die Soldaten
ihn umbringen und wurden nur durch das Flehen Julians davon
zurückgehalten: or. XXXVII 11 p. 321. Auch hatte er nichts
dagegen, sich dadurch bestechen zu lassen, daß seiner Tochter
Landgüter geschenkt wurden: add. 267(1440). Dem Heiden
Libanius entzog der christliche Praefect seine staatliche Be-
soldung: app. 127(652). Er benahm sich so ablehnend gegen
ihn, daß jener nicht mit ihm in persönlichen Verkehr trat:
add. 297 (1463); vgl. app. 211 (736). Während seiner Praefectur
hat Libanius keinen Brief an ihn geschrieben; mit seinen An-
liegen wendet er sich nur an die Assessoren des Helpidius:
III 24 (227). In diesem Amte wird er noch erwähnt: II 96 (192).
III 6 (208). 28 (231). app. 11 (540). 22 (551). add. 297 (1463). or.
XXXVII 11p. 321. Hieron. a. 0. und ohne Nennung des Namens
1193(189). 11120(223). 21(224). 67(272). Gleich nach dem
Tode des Constantius, Ende 361, mußte er die Praefectur nieder-
legen; denn sein Nachfolger Salutius erscheint in den Gesetzen
schon seit dem 6. Jan. 362: Cod. Theod. VII 4,7. Doch blieb
er noch in Antiochia, wo er im Sommer 362 mit Julian zu-
sammentraf. Dort begann Libanius mit ihm die Verhandlungen
über die Vermählung seines Vetters Bassianus mit Prisca, der
Tochter des Helpidius: add. 335 (1484). Nachdem dieser sich in
seine Heimat Paphlagonien zurückgezogen hatte: add. 296 (1462),
wurden sie brieflich fortgesetzt: add. 335 (1484). Noch im Jahre
363 fand die Vermählung statt: 43(1301). 179 (1373). 267 (1440).
1) Ebenso Mommsen zu Cod. Theod. 17, 1.
2) 4. Febr. 360: Cod. Theod. XI 24, 1. 17. Mai: Cod. Theod. VII 4, 6.
16. Nov. : Cod. Theod. VIII 5, 1 1 : mit falscher Datierung Cod. Theod. VII 4,4. 5.
170 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
296(1462). 297(1463). 377(1519). Nach dem Tode Julians
sah Helpidius sich veranlaßt, Verleumdungen über den heid-
nischen Kaiser zu verbreiten: er. XXXVII 3. 11. 13 p. 317. 321.
322; vgl. add. 151(1350). Libanius trat ihnen in der Rede gegen
Polycles (XXXVII) entgegen, aber erst als Helpidius schon ge-
storben war (3 S. 318). Sein Tod scheint danach sehr bald nach
dem J. 363 eingetreten zu sein. An ihn sind gerichtet add.
43(1301). 179(1373). 297(1463). 335(1484).
II. Mit dem Antiochener Asterius von Alters her be-
freundet, also wahrscheinlich auch selbst Antiochener: add.
319(1476); vgl. II 101 (197). Älter als Julian, also vor 331
geboren: 1 21 (33). Er war anfangs Christ, trat aber unter
Julian zum Heidentum über und zeigte dann auch in seinem
neuen Glauben großen Eifer, wodurch er sich den Spitznamen
6 {horrjQ erwarb: Philostorg. VII 10. Theodor, h. e. III 12,3.
Liban. or. XIV 35 p. 435. XVIII 125 p. 564. add. 319(1476).
Im J. 355 hatte er sich kürzlich mit Libanius verschwägert
und nahm am Hofe des Constantius eine ansehnliche Stellung
ein: V 65 (1249). 69 (1253). Bald darauf trat er in die Dienste
des Caesars Julian, wahrscheinlich schon als Comes rerum priva-
tarum, welche Stellung er später bei ihm einnahm: Philostorg.
VII 10. Theodor, h. e. III 12,2. Denn schon im Winter 358/9
wurde er von jenem nach Antiochia geschickt, wo er kaum
einen andern Auftrag gehabt haben kann, als die hinterlassenen
Güter des Caesars Gallus in Empfang zu nehmen, da die Macht
Julians sich ja damals noch nicht über Syrien erstreckte:
121(33). Als dieser Augustus geworden war und im J. 362
nach Antiochia kam, befand sich Helpidius in seiner Umgebung :
app. 145(670). 183(706). -or. XIV 35 p. 435. Theodor, h. e.
HI 12,2. Im J. 363 begleitete er den Kaiser in den Perserkrieg:
add. 8 (1 138)1. Nach dem Tode Julians behielt er seine Stellung:
add. 8(1138)1. 319 (1476). 320(1063). Im Jahre 364 wurde er
zum Proconsul Asiae befördert: add. 67(1315). Bei dem Auf-
stande des Procopius im Jahre 365 schloß er sich dem Usur-
pator an und wurde 366 nach der Besiegung desselben mit
Konfiskation seines Vermögens und Gefangenschaft bestraft:
Philostorg. VII 10. An ihn sind gerichtet V 65 (1249). 69(1253).
add. 8(1138)1. 67 (1315). 319 (1476). 320(1063); wahrscheinlich
auch VI 115 (524).
1) Dieser Brief ist nach der besten Überlieferung nicht an Ulpianus,
sondern an Helpidius gerichtet.
III. Die Adressaten: Helpidias 1 — Heraclianus IL 171
III. Palaestinenser; denn er wird dem Consularis Pa-
laestinae Clematius II empfohlen: IV 2 (315), und Naumachius,
der als Beauftragter des Hypatius I, eines anderen Statthalters
derselben Provinz, nach Antiochia kommt, besorgt dort auch
seine Geschäfte: 11111(213); vgl. 1162(158). Er studierte
lange Jahre in Athen und wurde dann, wahrscheinlich in seiner
Heimat, Lehrer der Beredsamkeit: VI 52 (460). III 97 (302).
99 (304). IV 2(315). Diese Beschäftigung gab er im J. 361
auf und ging nach Bithynien und Coustantinopel, um sich dort
eine Wirksamkeit als Advocat zu suchen: III 97 (302). 99 (304).
An ihn gerichtet III 11(213). V 38(1236). VI 52(460).
IV. Sohn des Xiphidius, im J. 363 aus Antiochia nach
Constantinopel berufen, um dort eine Wasserleitung zu bauen :
app. 214(739).
V. Ein Helpidius wird im J. 344 von der Stadt Paestum
zu ihrem Patron ernannt: CIL X 478. Da schon seine Vor-
fahren der gleichen Ehre teilhaft waren, scheint er Italiener,
also von allen vorhergehenden verschieden zu sein.
Heortius. Er scheint auch den Namen Gaudatius geführt
zu haben, wie solche Doppelnamigkeit in jener Zeit nicht selten
ist: S. 126. Denn III 22 (225) ist die Tochter des Heortius,
um welche Libanius für Hyperechius I wirbt, offenbar identisch
mit der Tochter des Gaudatius. Vater des Themistius III:
V 45 (1192). VI 53 (461). 85 (494b), also wahrscheinlich Hera-
cleot (s. unten). Doch lebte er im J. 362 in Tarsus, wo das
berühmte Aesculapheiligtum war: app. 92(618). Im J. 380
war er noch am Leben, wenn Sievers S. 149 Anm. 85 richtig
vermutet, daß pr. 12 (12) von der zweiten Rede des Libanius
gesprochen wird. An ihn gerichtet: pr. 12(12). V 45 (1192).
VI 53 (461). 85 (494b). app. 92 (618).
Heraclianus I. An ihn im Winter 355/6 gerichtet V 70
(1198). Redner, dem große Hoffnungen durch den Tod des
Kaisers Julian zerstört waren, geht im J. 363 nach Constan-
tinopel: add. 339(1488).
II. Im Jahre 390 an einen Heraclianus gerichtet app.
356 (888). Er scheint Consularis Ciliciae gewesen zu sein; denn
Diphilus ging, als er sein grammatisches Lehramt in Palaestina
verließ, nach Cilicien: or. LIV 55 p. 163, und wurde bei dieser
Gelegenheit dem Heraclianus als Beamten empfohlen.
172 ^« Seeck, Die Briefe des Libanius.
IIL Comes Aegypti, erwähnt am 30. Sept. 395: Cod.
Theod. XI 24, 3; vgl. Synes. ep. 145.
IV. Corrector Paphlagoniae, erwähnt am 3. Juli 395:
Cod. Theod. 118,22.
Heraclitus I. Tyrier, besorgt im J. 360 die Geschäfte
des Libanius: 11123(226).
IL Armenier, Greis, erwähnt im J. 361: 11182(287).
IIL An ihn gerichtet im J. 388 app. 287 (818).
Heraclius L Comes Aegypti, zieht am 10. Juni 356 in
Alexandria ein, vertreibt die Anhänger des Athanasius aus den
Kirchen und übergibt diese den Anhängern des Georgius:
Larsow, Die Pestbriefe des heil. Athanasius S. 36. Sozora.
IV 10, 8. Äthan, ad mon. 48. 54. 55. 56. 59 = Migne G. 25
S. 753. 757. 760 ff.
IL Cyniker. Noch als Jüngling: Julian, or. VII 238 A
drängte er sich an die Kaiser heran, um ihnen im Sinne seiner
philosophischen Sekte Moralpredigten zu halten. So ging er
nach Italien zu Constantius II: Julian, or. VII 223D, dann zu
Julian: Eunap. frg. 18, 3, dann zu Procopius: Eunap. frg. 31, 3.
Gegen ihn schrieb der Kaiser Julian 362 in Constantinopel seine
siebente Rede. Vgl. Liban. or. XVII 16 p. 512. XVIII 157
p. 575.
IIL Plavius Heraclius, Praeses Thebaidos im Jahre 368:
Mitteis, Griechisclie Urkunden der Papyrussammlung zu Leipzig
I S. 99 ff. 204ff.; vgl. S. 111. 113. Melanges Nicole S. 373.
IV. Advocat in Antiochia, verheiratet mit einer Verwandten
des Eustathius V, wird erwähnt in den Jahren 384 und 388:
or. XXVIII 13 p. 138. LIV13. 76 p. 132. 180. Er dürfte derselbe
Heraclius sein, der im Jahre 391 Praeses Armeniae war: app.
390 (922). Denn daß auch dieser in Antiochia zu Hause war,
ergibt sich aus app. 390 (922), wo Libanius erzählt, daß er den
kleinen Sohn des Heraclius mit Erlaubnis der Mutter auf dem
Schöße trage. Nach 406 (939) scheint er Heide gewesen
zu sein. An ihn gerichtet app. 380(912). 389. 390(921. 922).
406 (939).
V, . Arzt in Antiochia, erwähnt im J. 390: app. 341 (873).
Hermogenes L Praefectus Aegypti vor dem Jahre 328;
denn von da an ist die Liste dieser Beamten im Vorberichte
zu den Pestbriefen des Athanasius vollständig erhalten, und
Hermogenes fehlt darin. Die Kreaturen des Kaisers Constantius
III. Die Adressaten: Heraclianus III — Hermogenes IV. 173
hatten ihn mit dem Tode bedroht, doch war er im Jahre 362
noch am Leben. An ihn gerichtet Julian, ep. 23.
IL Magister equitum: Amm. XIV 10, 2. Sozom. III 7, 6.
Wahrscheinlich in Tyrus zu Hause, da sein Sohn Herculianus,
der nach dem Tode des Vaters Schüler des Libanius wurde,
dort ein Haus besaß; app. 215(740); vgl. Amm. a. 0. add.
7(1137). Kaiser Constantius schickte ihn im Jahre 342 aus
Antiochia an die thracische Grenze und gab ihm zugleich den
Auftrag, unterwegs in Constautinopel den Bischof Paulus ab-
zusetzen. Doch erregte dies einen Aufstand, bei dem das Haus
des Hermogenes verbrannt, er selbst durch den Pöbel der Haupt-
stadt ermordet und sein Leichnam durch die Straßen geschleift
wurde: Mommsen, Chronica minora I p. 236. Hieron. chron.
2358. Socrat. II 13. Sozom. III 7, 6 ff. IV 3, 1. Phot. cod. 257
p. 475a. Amm. XIV 10, 2. Hilar. frg. 3, 20 = Migne L. 10, 670.
Liban. or. I 44 p. 34. LX p. 304.
IIL Praefectus praetorio und zugleich Praefectus urbis
Komae vom 19. Mai 349 bis zum 29. Apr. 350, wo er durch
den Usurpator Magpentius abgesetzt, wenn nicht getötet sein wird :
Mommsen, Chronica minora I 8. 68. 69. Blieb er damals am
Leben, so könnte er identisch mit dem folgenden sein.
IV. Aus der Provinz Pontus, ein Mann von mildem Cha-
rakter: Amm. XIX 12, 6, der sich eingehend mit der heidnischen
Philosophie beschäftigt hatte: 13(20). Himer. or. XIV20flf.
In frühester Jugend verweilte er am Hofe eines tyrannischen
Kaisers, wahrscheinlich des Licinius, diente ihm als juristischer
Beirat und vermittelte seinen Verkehr mit den heidnischen
Orakeln: Himer. or. XIV 18. 19. Dann zog er sich in das
Privatleben zurück, lebte seinen philosophischen Studien und
machte weite Reisen: Himer. or. XIV 20 — 27. Später nahm er
in Constautinopel eine einflußreiche Stellung am Hofe Con-
stantius des Großen ein, wahrscheinlich die des Quaestor sacri
palatii: Himer. or. XIV 28 — 30. Dann wurde er zum Pro-
consulat von Achaia befördert, und während desselben hielt
ihm Himerius seine 14. Rede. Er endete seine Laufbahn
mit der Praefectur des Orients: or. I 115 p. 79. Sozom. IV
24,5. Amm. XIX 12, 6. XXI 6,9; in diesem Amt erwähnt
am 28. Mai 359: Cod. Theod. I 7, 1. Sein Vorgänger war
Strategius Musonianus: or. I 115 p. 79, der zuletzt am 7. Juni
358 im Amt erscheint: Cod. Theod. I 5, 6. Doch trat er
174 ö* Seeck, Dio Briefe des Libanius.
selbst es noch vor dem Erdbeben vom 24. Aug. 358 an, das
Nicomedia zerstörte und dem Aristaenetus I den Tod brachte:
I 3 (20). or. I 115; vgl. 118. Während seines Aufenthalts
in Antiochia stand er mit Libanius im freundlichsten Ver-
kehr: or. 1 115. 116. ep. 126 (38). 30(42). 35(47). 41(53).
82(93). 1113(109). 31(127). 42(138). 77(173). IV 44(356).
Nach Amm. XXI 6, 9 starb er 361 im Amte; doch aus II 31 (127).
42(138) geht hervor, daß er es noch bei Lebzeiten niederlegte,
und sein Nachfolger Helpidius I erscheint schon seit dem
4. Febr. 360; S. 169; vgl. Sievers S. 223. Doch da er später
nicht mehr erwähnt wird, scheint er sehr bald darauf gestorben
zu sein, was den Irrtum Ammians erklären würde.
V. Sohn des Olympius VII, älterer Bruder des Theodotus III,
studierte im Jahre 363 in Berytus die Eechte: add. 262 (1435).
Im J. 365 scheint er Assessor des Domninus II gewesen und
in dieser Eigenschaft den Brief add. 418(1549) empfangen
zu haben.
VL Dux Moguntiacensis im Jahre 370, fällt bei einem
Überfall der Barbaren: Amm. XXVHI 2, 6— 9.
Hesychius I, Castrensis des Kaisers Constantius, wohnte
im J. 344 dem Concil von Serdica bei: Äthan, apol. c. Ar. 36.
ad mou. 15 = Migne G. 25 S. 309. 709.
IL Antiochener, Vater des Celsus I, des Eutropius I und
zweier Töchter, die mit Tiberius und Marcus, dem Vetter des
Libanius, verheiratet waren: IV 63 (375); vgl. S. 104. Dies dürfte
derselbe Hesychius sein, der unter Kaiser Julian ein hohes
Priestertum bekleidete und mit der Einziehung entfremdeter
Tempelgüter beschäftigt war. An ihn gerichtet app. 110(636).
IIL Vater des Caliiopius II: add. 211 (1400).
IV, Bruder eines Mannes, der unter Spectatus in einem
Officium dient, also wahrscheinlich Notar ist. Er befindet sich
im J. 360 in Antiochia: II 20(116). Er könnte identisch mit
demjenigen sein, der 361 in der Euphratensis ist: app. 62 (589),
vielleicht auch mit demjenigen, an den Basil. ep. 64. 72 = Migne
ü. 32 S. 420. 440 gerichtet sind.
V, Vir consularis, auf Befehl des Kaisers Theodosius I hin-
gerichtet, weil er sich in hinterlistiger Weise der Papiere des
jüdischen Patriarchen Gamaliel bemächtigt hatte: Hieron. ep.
57,3 = Migne L. 22 S. 570.
VL Flavius Asclepiades Hesychius: Mitteis, Griechische Ur-
III. Die Adressaten: Hermogenes IV — Hierius III. 175
künden der Papyrussamniluug zu Leipzig I S. 49. r22ff. 212.
Melanges Nicole S. 376. Schützling des Tatianus I : app. 242 (774),
Advocat, dann Assessor, dann Praeses einer 'Provinz: app.
241 (773). 382 (914). Er reiste im Jahre 388 aus Antiochia
nach Constantinopel mit der Hoffnung auf weitere Be-
förderung und nahm die Briefe app. 241—243 (773—775)
mit auf den "Weg. In den J. 390 und 391 erscheint er als
Praeses Thebaidos: app. 382(914). Mitteis a. O. Seine zwei
Söhne waren Schüler des Libanius: app. 281(812). 333(865).
477 (1010). Einer derselben scheint im J. 393 Hochzeit gemacht
zu haben: app. 469(1002). Im J. 404 war er wahrscheinlich
noch am Leben, da er wohl identisch mit dem Adressaten von
Joh. Chrys. ep. 24. 74. 176. 198. 223 = Migne G. 52 p. 625. 648.
712. 722. 734 sein dürfte. An ihn gerichtet app. 281 (812).
333 (865). 382 (914). 427. 428 (960. 96 1). 469 (1002). 477 (1010).
Hieracius. Schwiegervater des Ciliciers Diomedes:.S. 121.
An ihn in den Jahren 356, 357 und 362 gerichtet V 82(1195).
VI 107 (516). app. 153 (676).
Hierax. Sophist, sollte im J. 356 nach Cyzicus als liohrer
berufen werden, doch zog man ihm einen andern vor: VI 33 (441).
Unter Julian wurde er Priester in Alexandria Troas: app.
183 (706). add. 239 (1212)^ An ihn gerichtet: VI 33 (441). app.
183(706). add. 239 (1212) ^
Hierius L Phoenicier: II 99 (195) aus Damascus: Larsow,
Die Festbriefe des heil. Athanasius S. 41. Heidnischer Philosoph,
hatte eine consularische Provinz verwaltet, war aber abgesetzt
worden und kehrte im J. 360 in die Heimat zurück: II 99 (195).
Im J. 364 war er PraefectusAegypti: add. 70(1318). Larsow a.O.
Im J. 366 soll sein Einfluß bei Valens die Hinrichtung des An-
dronicus II herbeigeführt haben: or. I 171 p. 113. An ihn im
J. 364 gerichtet add. 70(1318).
IL Philosoph, Bruder des Diogenes und einer Schwester,
die mit dem Corinther Menander verheiratet war, Oheim des
Aristophanes, im Jahre 362 schon verstorben: or. XIV 7. 32
p. 427. 435.
IIL Cilicier aus Tarsus: add. 11 (1291), älter als Libanius,
der 314 geboren war: app. 146(671). Seine drei Söhne, von
denen einer Peregriuus hieß: add. 290(1458). 426 (1555), waren
1) Dieser Brief ist nach der besten Überlieferung an Hierax, nicht
an Clematius gerichtet.
176 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
zuerst von Aresius unterrichtet worden: IV 30 (343), traten aber
im J. 358 in die Schule des Libanius ein: IV 30(343). app.
146(671). add. 290(1458). An ihn in den J. 362 — 365 ge-
richtet app. 146(671). add. 10. 11(1206. 1291). 290 (1458).
426(1555).
IV, Befehlshaber der Euphratflotte im Jahre 363 bei dem
Perserfeldzuge des Julian: Zosim. III 12,1.
V, Syrer, erst in griechischer Sprache, dann auch in
lateinischer als rhetorischer Schriftsteller tätig, Lehrer der Rhe-
torik in Rom um das Jahr 385; ihm widmete Augustinus die
Schrift de pulchro et apto: August, conf. IV 14,21.
VL Vicarius Africae, erwähnt am 23. März 395: Cod.
Theod. XVI 2, 29.
Hierocles L Seine Heimat war Cilicien. Denn dort starb
sein Neffe und Schwiegersohn Chromatius, und er wird
V 7 (393) aufgefordert, der Witwe Trost zuzusprechen, befindet
sich also in ihrer Nähe. Mit dem Cilicier Acaciüs III ist er
verschwägert: IV 70(382), ihre Adressen stehen IV 35. 36 (348.
349) nebeneinander, und durch Acacius scheint Libanius aucli
die Nachricht von seinem Tode erhalten zu haben: 18(25).
Von seinen Brüdern wird V 7 (393) in der Mehrzahl geredet;
es waren Julianus VIII: I 26 (38). IV 36 (349) und Demetrius I,
von dem unzweideutig überliefert ist, daß er in Tarsus zu
Hause war: S. 117. Sein Sohn hieß Calycius: IV 36 (349).
70(382). 71 (383). VI 75 (485) und vermählte sich im J. 358 mit
der Tochter des Acacius III: IV 62(374). 64(376). 70(382).
71(383). Alypius war sein Neffe: ad Bas. 4(1583) und be-
nannte seinen Sohn nach dem Oheim: IV14(327). add. 282 (1054).
Amm. XXIX 1,44. Nach der Art, wie Libanius V 7 (393) zu
ihm von den Göttern redet, muß Hierocles Heide gewesen sein,
obgleich er von christlichen Eltern abstammte und sein Bruder
Julianus VIII Christ war (s. S. 191). Er hatte von seinem Vater
wenig geerbt: V 83 (1 109); vgl. I 26 (38) und blieb auch später
arm: IV 36 (349). 62(374). V 83 (1109), freilich wohl nur im
Sinne seiner Gesellschaftskreise, da wir ihn mit kostspieligen
Bauten beschäftigt finden: V 88 (1266). Anfangs hatte er viel-
leicht den Lehrberuf ergriffen ; denn VI 24 (431) scheint darauf
hinzudeuten, daß Themistius I sein Schüler gewesen war. Jeden-
falls wurde er bald Advocat und zeichnete sich dabei so durch
seine Redekunst aus, daß er zu einem Amt erhoben wurde:
III. Die Adressaten; Hierius III — Hierophantes I. 177
IV 70(382). V 83 (1109); vgl. IV 36 (349). 62 (374). V88(1266).
Es war die Stellung eines Consularis Syriae Coeles, in der er
am 9. Dec. 344 und am 24. Apr. 348 erwähnt wird: Cod.
Theod. XI 36, 7. X 1,6. Aber da eine so lange Bekleidung einer
Statthalterschaft ganz ungewöhnlich ist und in demselben Amte
am 8. März 347 Theodorus I genannt wird: Cod. Theod. XI
36,8, muß das eine Datum falsch überliefert sein. Das richtige
ist das spätere; denn jenes Gesetz vom 24. Apr. 348 verweist
auf das an Theodorus adressierte zurück, ist also zweifellos
später als dieses. Im Jahre 358 ist von einer Krankheit des
Hierocles die Eede: IV71(383). Sie muß ihm den Tod ge-
bracht haben, denn er starb sehr bald nach Aristaenetus I,
d. h. nach dem 24. Aug. 358: 18(25). 17(29). 19(31). IV
31(344). An ihn gerichtet IV 36 (349). 71(383). V7(393).
83(1109). 88(1266). VI 24(431). 75(485). 100(509), erwähnt
V 12 (397). VI 99 (508).
II. Sohn des Alypius, Großneffe des Vorhergehenden. Er
war im J. 363 eben erst aus dem Kindesalter getreten: add.
282(1054) und wird noch im J. 372 adulescens indolis honae
genannt: Amm. XXIX 1,44. Während sein Vater im J. 358
Vicar in Brittannien war, beaufsichtigte Libanius in Antiochia
seine Erziehung: IV 14 (327). Um das Jahr 372 wurden sein
Vater und er in den Hochverratsproceß des Theodorus VIII ver-
wickelt, jener mit Konfiskation und Verbannung bestraft, er
selbst zum Tode verurteilt. Doch entging er der Hinrichtung
durch einen glücklichen Zufall und teilte wahrscheinlich das
Schicksal seines Vaters: Amm. a. O. Auf diese Lebensrettung
hat Valesius wohl mit Recht Joh. Chrysost. de incomprehen-
sibili dei natura III 7 = Migne G. 48 S. 726 bezogen: jtQo yccQ
ötxa rovrwv ercov idXmCav Bjtl tvQavvidt ttvsg, xad-djtsQ xal
vfielg löTS. sha xcov sv övvaotela rtg ot^cov vjtsv^uvog rolq
lyxXjj/iaöc (pavslg, Ojcagrlov sjtl rov ötofiarog ^.aßciv, ss^ysro
TTjv sjtl d-dvarov oöov, rote 6^ jtäöa ?] JtoXig Ijti rov IjtJto-
ÖQOfiov BtQSXS, xal rovg ex rcov SQyaöTTjQlcov 8$,rjyov, xal xocvf/
jtäg 6 drjfcog dveZd-wv e$,?]Qjtaoe rrjg ßaötXLxfjg o^yf/g rov xara-
dLxaöd-hvra xal ovösficag d^LOV ovra övyyvoifirjg, slta ßaCcXecog
fihv oQyrjv hjttyelov xarakvöac ßovkofisvoty fierd jtalömv xal
yvvatxmv övverQSxsts jtdvxEg xrX,
Hierophantes L Heidnischer Greis, erwähnt im J. 362:
app. 104 (630).
Texte u. UntersuchuDgen etc. NF XV, 1. 2 12
178 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
IL Heide, vielleicht der Bruder des Siburius I, von dem
app. 350 (882) die Rede ist. An ihn im J. 390 gerichtet app.
351(883).
Hilarius !• Notar, kommt am 5. Jan. 356 nach Äle-
xandria und vertreibt den Bischof Athanasius: Larsow, Die Fest-
briefe des h. Athanasius S. 35. Äthan, ad mon. 48. 81 = Migne
G. 25 S. 752. 793. Sozom. IV 9, 9.
II. Cappadocier: III 6 (208). Advocat, hatte sein Ver-
mögen durch die Eingriffe mächtiger Leute verloren und lebte
von einer kaiserlichen Annona, erwähnt in den J. 360 und 361:
m 5. 6 (207. 208). 84 (289). Er könnte mit dem folgenden
identisch sein.
III. Consularis Pamphyliae im J. 365. An ihn gerichtet
add. 415(1546).
IV. Phyger, Philosoph: Zosim. IV 15, 1. Suid. s. v. ' IXagiog,
hatte in einem kaiserlichen Officium gedient: Amm. XXIX 1,7.
Er befragte in Antiochia ein Orakel über die Nachfolge des
Kaisers Valens, rief dadurch um das J. 3 j2 den Massenprozeß
des Theodorus VIII hervor und wurde selbst hingerichtet: Amm.
XXIX 1, 7. 28—33. 35. 38. XXXI 14, 8. Zosim. IV 15, 1.
Suid. s. V. ^IXccQtog,
V. Bithyner, Philosoph und Maler, wurde in Athen alt.
Im J. 395 fand er bei Corinth durch die Gothen des Alarich
seinen Tod: Eunap. vit. soph. p. 482.
VI. Pontiker aus Dazimou, Christ, an ihn gerichtet Basil.
ep. 212 = Migne G. 32 S. 780.
VII. Mitglied des Rates von Antiochia, Nachkomme eines
Philosophen, also vielleicht Sohn des Hilarius IV: or. XXXI
47 p. 222. Schüler des Libanius: 11184(289). app. 440(973).
Er war verheiratet und hatte im J. 393 eine Tochter, einen
älteren und einen neugeborenen Sohn: app. 454(987). Er
wurde nach dem Aufstande des Jahres 387 als Gesandter an
Theodosius geschickt, um seine Verzeihung für Antiochia zu
zu erbitten: Zosim. IV 41, 2. Bald darauf ernannte ihn der
Kaiser zum Proconsul Palaestinae: Zosim. IV 41, 3. Dies Amt
bekleidete er in den J. 392 und 393; denn app. 440(973) ist
geschrieben, als er in der Provinz, in der Priscio lehrte, Statt-
halter war, d. h. in Palaestina. In derselben Stellung erscheint
er auch app. 454 (987). Die Führung dieses Amtes muß es
gewesen sein, die ihn ins Unglück stürzte, d. h. wohl ihm einen
III. Die Adressaten: Hierophantes II — Honoratus I. 179
Criminalproceß wegen Amtsvergehen zuzog. Denn Libanius
wendet sich app. 492 a (1025) an den Patriarchen der Juden
mit der Bitte, etwas zu seiner Verteidigung zu tun. An ihn
gerichtet app. 454(987); erwähnt app. 423(956).
VIII. Philosoph aus Achaia, besuchte im J. 388 Antiochia:
app. 250 (782) und kehrte 390 in seine Heimat zurück, die
Briefe 334 (866) ^ 337 (869) mit sich nehmend.
IX. Consularis Lydiae zu der Zeit, wo Justus Vicarius
Asiae war und in Sardes nach langer Unterbrechung den heid-
nischen Opferdienst wieder herstellte: Eunap. vit. soph. p. 503.
X. Decimius Hilarianus Hilarius, proconsul Africae im fd^^fi^*^
J. 377, Praefectus praetorio im J. 396, Praefectus urbis Romae
im J. 408: Seeck, Symmachus p. CXXIK.
Honoratianus. Consularis Cypri im Jahre 363; an ihn
gerichtet add. 249(1425).
Honoratus L Christ: Sozom. IV 23, 3. Consularis Syriae,
dann ComesOrieutis: 11149(254). IV 77 (389). V 17(402). Amm.
XIV 1, 3. 7, 2. Dies letztere Amt bekleidete er, als Libanius
von Constantinopel nach Antiochia übersiedelte, d. h. im J. 354:
IV 77 (389). Bei dem Justizmorde des Clematius I diente er
dem Caesar Gallus als Werkzeug: Amm. XIV 1,3. Als aber
dieser die Häupter des Stadtrates von Antiochia hinrichten
lassen wollte, fand er den Mut, ihn davon zurückzuhalten:
Amm. XIV 7, 2. Dem Libanius kam er in den Anfängen seiner
Lehrtätigkeit freundlich entgegen: IV 77 (389). Als er in Ci-
licien war: IV 77 (389), wahrscheinlich um die Abwehr der
raubenden Isaurer zu unterstützen: Amm. XIV 2, erhielt er
den Nebridius I zum Nachfolger: V 17 (402). Amm. XIV 2, 20.
Er selbst wurde nach Gallien berufen, um dort die Praefectur
zu übernehmen: IV 77 (389). Hieron. chron. 2375. In das
Privatleben zurückgekehrt, also spätestens im Jahre 357, als
Plorentius I an seine Stelle trat (S. 156), nahm er in Bithynien
seinen Wohnsitz: IV 77 (389). Am 11. Dec. 359 übernahm er
die Verwaltung von Constantinopel, wobei er als erster den
Titel Praefectus urbis erhielt, während seine Vorgänger nur Pro-
consuln gewesen waren: Mommsen, Chronica minora I S. 239.
Hieron. chron. 2375. Socrat. II 41,1. Sozom. IV 23, 3. In
1) In diesem Briefe setzen die besten Handschriften den Namen des
Hilarius, wo in der Wolfschen Ausgabe der des Sallustius steht: Hermes
XXXVII S. 444 Anm. 1.
12*
180 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
dieser Eigenschaft wurde er zum Richter über die Ketzerei des
Äötius eingesetzt: Sozom. a. 0. Er bekleidete das Amt noch im
Jahre 361 : III 62. 63 (267. 268). An ihn gerichtet: III 49 (254).
62 (267). 63 (268). IV 77 (389).
IL Sohn des Quirinus: IV 49. 50 (361. 362). 56. 57 (368.
369). add. 214 (1403). 233 (1417). Das einzige Kind, das seine
früh verstorbenen Geschwister überlebt hatte: IV 50 (362),
weshalb der Vater um seine schwächliche Gesundheit sehr be-
sorgt war: IV 49. 50 (361. 362). 77 (389). Schüler des Libanius
schon seit dem 1.355:0 98(303). 108(313). IV 56 (368).
V 22 (407). VI 41 (449). Obgleich er noch 361 kaum aus dem
Knabenalter getreten war: III 98(303), gehörte er doch schon
358 zur tvöot^ dcaxovla: 11198(303), d. h. er war in die Ma-
trikel eines kaiserlichen Officiums eingetragen; wahrscheinlich
war er Notar, da Spectatus als sein Vorgesetzter erscheint:
IV 49(361). 56(368). In diesem Jahre sollte er zur Ausübung
seines Dienstes an den Hof berufen werden, doch Libanius setzte
es vermittelst der Briefe IV 49. 50(361. 362). 56. 57 (368.369)
durch, daß er in Antiochia bleiben durfte. Erst 361 reist er
wirklich an das Hoflager: HI 98(303). 108 (313). Im Jahre 364
genießt er der Privilegien des Senators von Constantinopel: add.
214(1403). An ihn gerichtet 11198(303). 108(313).
III. Consularis Byzacenae, erwähnt am 27. Dec. 368: Cod.
Just. I 33,1. Vielleicht identisch mit dem vorhergehenden.
Hygienus. Sohn des Dulcitius I, wahrscheinlich in Cilicien
ansässig, da der an ihn im Jahre 358 gerichtete Brief I 7(24)
zugleich mit einer Anzahl anderer, die nach dieser Provinz
bestimmt sind, abgeschickt wird. An denselben war vielleicht
auch 116(28) gerichtet.
Hyginus^ Arzt in Constantinopel, an ihn in den Jahren
355—359 gerichtet 155(67). 64(76). V 10 (395). 96(1272).
102(1276).
Hypatius L Phoenicier, denn seine Vaterstadt befindet
sich unter der Verwaltung des Consularis Phoenices Andro-
nicus II: II 62. 63 (158. 159). Schüler des Libanius: II 41 (137).
Im J. 360 hält er sich in Beroea auf, ist aber im BegriflF, nach
Antiochia zu kommen, um dort für die Übernahme eines Amtes
die nötigen Anstalten zu treffen: II 41(137). Gleich darauf
1) So lautet der Name immer in den maßgebenden Handschriften.
III. Die Adressaten: Honoratus I — Hypatius IV. 181
erscheint er als Consularis Palaestinae primae: 1163(159); vgl.
60(156). An ihn gerichtet 1141(137). 61.62.(157.158).
II, Vicarius urbis Eomae, erwähnt am 21. Febr. 363:
Cod. Theod. III 5, 8. Er könnte mit dem vorhergehenden
identisch sein.
IIL Flavius Hypatius: CIG 2596. BGÜI316. Äthan, de
syn. 8 = Migne G. 26 S. 692. Socrat. II 37, 18. Sohn des Euse-
bius I, Bruder des Eusebius II und der Kaiserin Eusebia, be-
kleidete gemeinsam mit seinem älteren Bruder im J. 359 das
Consulat:Amm. XVIII 1,1. XXI 6,4. XXIX 2,9. 15. 16. Hieron.
dial. adv. Lucif. 17 = Migne L. 23 S. 170. CIG 2596. Um das
J. 372 wurde er mit seinem Bruder in den Hochverratsproceß
des Theodorus VIII verwickelt; obgleich freigesprochen, traf sie
doch eine Geldstrafe und das Exil; doch wurden sie bald zurück-
gerufen und das Geld ihnen wiedergegeben: Amm. XXIX 2,9
— 11. Bei dem Leichenbegängnis des Denunzianten Helio-
dorus II mußte er vor der Bahre hergehen. Später wurde
er zu zwei Praefecturen erhoben: Amm. XXIX 2,16; vgl.
CIG 2596. Die erste war die Praefectura urbis Romae, in der
er am 5. Apr. 379 erwähnt wird: Cod. Theod. XI 36,26. Er
empfing sie sehr bald nach der Schlacht bei Adrianopel
(3. Aug. 378) und legte ihre Insignien schon in Antiochia an,
wo er sich damals befand und wo ihm eine große Anzahl Lob-
reden, darunter auch eine von Libanius, gewidmet wurden:
or. 1 179—181 p. 117;vgl. Greg.Naz. ep. 96 = Migne G. 37 S. 169.
Seine zweite Praefectur war die von Italien, in der er in den
Jahren 382 und 383 nachweisbar ist: 13. Apr.: Cod. Theod. XI
16,13; 9. Dec: Cod. Theod. XI 16,15 und 15. Dec. 382: Cod.
Theod. VI 26,3; 10. Jan.: Cod. Theod. VI 2,13; 19. Febr.: Cod.
Theod. V 1,3; 18. Apr.: Cod. Theod. XII 1,99. 100; 2. Mai:
Cod. Theod. III 1,4; 21. Mai: Cod. Theod. XVI 7,3 und 28. Mai
383: Cod. Theod. II 19,5. Um das J. 396 scheint er noch gelebt
zu haben, und zwar wahrscheinlich in Rom, wo Ammianus
Marcellinus sich damals aufhielt; denn dieser nennt ihn XXIX
2, 16 noster Hypatius. An ihn gerichtet Greg. Naz. ep. 96,
wonach er Christ gewesen zu sein scheint.
IV. Praefectus Augustalis, erwähnt am 29. Apr. und
8. Mai 383: Cod. Theod. XII 6,17. XI 36,27; vgl. Mommsen,
Chronica minora I S. 297. Die Gesetze an ihn, welche das
Consulat von 392 nennen: Cod. Theod. XI 36, 31. XIII 5, 20,
182 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
müssen falsch datiert sein, da für dieses Jahr andere Praefecten
nachweisbar sind: Bauer, Wiener Studien XXIV S. 118. 119.
Hyperechius L Ancyraner: III 37 (242). 96 (301). add.
3(1286). 341(1490);vgl.app. 44(572). 166(689). add. 2 (1285),
Sohn des Maximus XII: 11137(242). 65(270). IV 1(314). VI
76(486). app. 117. 118(643.644). 166 (689). 192 (715). add. 2.
3(1285.1286). 154(1352) und zwar der älteste: III 96(301).
add. 154(1352) von mehreren Brüdern: app. 164(687). 192(715).
195 (718). Seine Schwester war mit Strategius 11 verheiratet: II
84(180). add. 155 (1353); vgl. S. 51. Seine Gattin war vielleicht
die Tochter des Heortius oder Gaudatius, um welche Libanius im
J. 360 für ihn wirbt: III 22 (225); vgl. 37(242). app. 191(714).
192 (715). Er war langjähriger Schüler des Libanius: III
37(242). 96(301). IV 1 (314). VI 76 (486). app. 44(572).
117(643). 192(715). add. 246 (1423). 330(1070). 341(1490).
Denn schon in Nicomedia, also spätestens 349, war er in seine
Schule eingetreten: add. 341(1490) und hatte ihn dann wahr-
scheinlich nach Constantinopel und endlich nach Antiochia be-
gleitet, wo er in den Jahren 355 und 357 nachweisbar ist:
IVl(3i4). VI 76 (486). Erst im Jahre 360 kehrte er in seine
Heimat zurück: III 22 (225). 65. 66 (270. 271), wo ihm die
Stadt hohe Ehrungen zuteil werden ließ: 11137(242). Sein
Vater trat ihm schon bei Lebzeiten sein Erbteil ab: III 37 (242).
app. 117(643). 192(715). add. 2(1285), das sehr bedeutend
war: add. 330(1070). Libanius hatte ihn beredet, Advocat zu
werden, doch zog er es vor, in das Officium eines Statthalters
einzutreten: III 65(270). In diesem Sinne bemühte sich sein
Lehrer für ihn, indem er ihn den Cousulares Galatiae einem
nach dem andern empfahl. Bei Ecdicius I erreichte er nichts
weiter, als daß Hyperechius ^fitöv crgarimrov wurde: IH
106(311), das heißt wohl, er wurde als Supernumerarius dem
Officium zugeschrieben, aber ohne daß er der Privilegien des-
selben teilhaftig wurde. Doch der mächtige Modestus interessierte
sich für ihn: III 106(311). app. 3 (532). 179(702). 191(714).
197(721). add. 154 (1352), und durch seine Fürsprache, die
durch zahlreiche Briefe an den Consular Acacius I unterstützt
wurde: III 96 (301). app. 7 (536). 8(537). 37(565). 43(571).
44(572). 118(644). 139(664). 166 (689), gelang es endlich, den
Hyperechius zum Officialeu zu machen: app. 179(702). Trotz-
dem wurde er unter Julian, der ohne Rücksicht auf irgend
ni. Die Adressaten: Hypatius IV — Hyperechias 11. 183
welche Privilegien die Decuriouen zu vermehren suchte: Amm.
XXV4,21, für den Stadtrat von Ancyra in Anspruch genommen.
Um dem zu entgehen, wollte ihn sein Vater zum Senator von
Constantinopel machen lassen; doch Libanius widerriet: add.
117(643). Auch gelang es dem Hyperechius durch seine Be-
redsamkeit, die er wahrscheinlich in einem Proceß gegen den
Stadtrat zur Geltung brachte, der Gefahr zu entgehen: add.
164(687). 190(713). Schon im J. 362 wollte er wieder nach
Antiochia kommen, wahrscheinlich um sich dem Kaiser persön-
lich vorzustellen: add. 164(687); aber erst 363 führte er seine
Absicht aus, kam aber zu spät, da Julian schon gegen die Perser
gezogen war. Libanius tröstete ihn damit, er werde nach dem
Siege den Kaiser sprechen und seine Absichten bei ihm er-
reichen: app. 191. 192(714.715). Doch gelang es ihm, einen
jüngeren Bruder vor der Aushebung zu sichern: app. 192(715).
295(718) und zugleich die üblen Gerüchte zu zerstreuen, die
sich über die Amtsführung des Consularis Galatiae Maximus VI
in Antiochia verbreitet hatten : app. 195(718). add. 237(1144).
Er reiste jetzt nach Constantinopel: app. 192 (715), um sich,
unterstützt durch zahlreiche Empfehlungsbriefe des Libanius: app.
191(714). 197(721). 199(723). add. 2— 4(1285— 1287); vgl.
328(1069), dort ein Amtchen zu verschaflfeu, das ihn vor dem
Decurionat sichern konnte; add. 328(1069). 330(1070). Und
wirklich gelangte er mit Unterstützung des Ecdicius I: add.
246(1423). 306.307(1146. 1470) und seines alten Beschützers
Modestus: app. 191(714). 197(721). add. 154(1352) zu einer
Stellung im Officium des Castrensis sacri palatii: Amm. XXVI
8,5, die freilich wieder angefochten wurde: add. 341 (1490).
Mit dem Usurpator Procopius befreundet, wurde er im J. 365
von ihm an die Spitze einer Truppe gestellt, die von ihm abfiel
und ihn dem Kaiser Valens auslieferte: Amm. XXVI 8,5. Wahr-
scheinlich wurde er hingerichtet; denn in den späteren Schriften
des Libanius ist nicht mehr von ihm die Rede. An ihn gerichtet
11122(225). app. 90(616). 117(643). 140(665). 164(687).
179(702). add. 4(1287). 155(1353). 246(1423). 269(1441).
307(1470). 328(1069).
IL Armenier, Schüler des Libanius: 11160(265). Sein Sohn
war im J. 365 Schüler des Strategius III: add. 362(1508). An
ihn gerichtet 11160(265). add. 362(1508), wahrscheinlich auch
Basil. ep. 328 = Migne G. 32 S. 1073.
184 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
III. Comes rerum privatarum am Hofe des Honorius,
erwähnt am 17. Juni und 17. Dec. 397: Cod. Theod. VII 13, 12.
X 1,14. Wahrscheinlich derselbe, der nach Symmach. ep. 11151
in Rom erzogen war.
JambUchus. Sohn des Himerius: YI 76. 77(486. 487);
vgl. 78—80 (488—490), Neffe des Sopater I: VI 77 (487); vgl.
80 (490). add. 353 (1072), wahrscheinlich Enkel des berühmten
Philosophen, dessen Namen er trug: VI 80 (490). 81(491).
99(508). 77(487). add. 353 (1072). Verwandter des Libanius:
VI 77 (487). 80(490). 82(492). 83(493). app. 188(711).
Heide: VI 77 (487). app. 188 (711). 319(850). 371(903). Im
J. 357 war er noch sehr jung: VI 75 (485). 77 (487). 79 (489).
82 (492). 100 (509), im Jahre 363 noch unverheiratet: app.
188(711). Doch war sein Vater schon vor 357 gestorben
und hatte ihm ein ansehnliches Erbe hinterlassen: VI 77 (487).
80. 81 (490. 491), darunter Grundbesitz in Syrien: IV 51 (363).
In der Eegel lebte er wohl in Antiochia, denn Libanius kor-
respondiert mit ihm nur, wenn er auf Reisen oder auf dem
Lande ist: add. 353 (1072). Im J. 357 wurde er an den Hof
nach Italien berufen: VI 77 (487); vgl. IV 51 (363). 17(330).
Doch war ihm dies ein widerwärtiger Weg: VI 113 (522), den
er mit Trauer antrat: IV 17 (330). Ihm ^wurden die Emp-
fehlungsbriefe VI 75—83 (485—493) mitgegeben, doch dürfte
er nur einen Teil bestellt haben. Denn nachdem er sich bei
Hierocles I in Cüicien: VI 99. 100(508. 509) und dann in
Ancyra aufgehalten hatte: VI 113(522), ging er nicht nach
Italien, sondern erst nach Athen, dann nach Macedonien, dann
wieder nach Athen: IV 51 (363). 17 (330), endlich nach Aegypten:
IV 76 (388), von wo er im Jahre 358 nach Antiochia zurück-
gekehrt zu sein scheint. Im Winter 358/9 scheint Themistius I
die Absicht gehabt zu haben, ihn in den Senat von Constantinopel
zu berufen : I 20 (32), doch blieb er wohl in Antiochia. Im
Jahre 362 reiste er zum zweitenmal nach Athen: app.
188(711). Auch er errang sich den Ruhm eines Philosophen:
IV 76 (388). app. 369 (901). add. 353(1072). Symmach. ep. IX 2.
Im J. 391 war er noch am Leben und stand in hohem Ansehn:
app. 369(901). 371(903). 394(926). An ihn gerichtet I 20 (32).
IV 17 (330). 51(363). 76(388). VI 99 (508). 113 (522). app.
188(711). add. 353(1072). Symmach. ep. IX 2. Die Geschichte
von seinem Selbstmorde, die Cedren; I p. 548 erzählt, ist Fabel.
IIL Die Adressaten: Hyperechius III — Jovinus I. 185
Jasius. Im Jahre 393 Beamter; an ihn gerichtet app.
493 (1026), erwähnt app. 170 (801).
JoTianus I. Primicerius Notariorum im Jahre 363. Er
begleitete Julian auf dem Perserfeldzuge und zeichnete sich
dabei auch als Kämpfer aus. Nach dem Tode des Kaisers
wurde er als Kandidat für den Thron genannt und deshalb auf
Befehl des andern Jovian, der wirklich gewählt wurde, heimlich
getötet: Amm. XXIV 4, 23. XXV 8, 18. XXVI 6, 3. Zosim. III
22, 4. Liban. or. XVIII 238 p. 601. Er wird es sein, der im
Jahre 355 als junger, aber einflußreicher Manu am Hofe des
CoDstantius erscheint und an den V 28 (413). 52 (1083) gerichtet
sind. Denn schon damals muß er eine bedeutende Stellung
unter den Notaren eingenommen haben, wenn er 363 zum Ersten
in diesem vielvermögenden Kollegium aufgerückt war. Dagegen
kann add. 35(1169) nicht an ihn gerichtet sein, weil dieser
Brief erst nach seinem Tode geschrieben ist. Er ordnet sich
so gut in die Korrespondenz mit lovinus ein, daß ich der Ver-
mutung Wolfs zustimme, dieser Name sei in der Adresse her-
zustellen.
IL Einflußreicher Mann im Jahre 390 am Hofe von Con-
stantinopel; an ihn gerichtet: app. 319 (850). Er war ein
Freund des Jamblichus und nach der Art, wie in dem Briefe
dessen Heidentum ihm gegenüber gepriesen wird, dürfte auch
er selbst Heide gewesen sein. Er ist also kaum identisch mit
dem Comes Jovianus, der im Jahr 399 im Westreiche die
Tempel zerstörte: Mommsen, Chronica minora I S. 246.
III. Soldat, bei dem Perserfeldzuge Julians im J. 363
vom Blitz erschlagen: Amm. XXIH 5, 12.
Jovinus I. Flavius Jovinus: Mommsen, Chron. min. III
S. 523. Der Name Valens Jovinus beruht nur auf einer falschen
Konjektur bei Amm. XXVIII 3,9. Christ: CIL XIII 3256.
Er führte als Magister equitum einen Teil von Julians Heer
im J. 361 durch Italien: Amm. XXI 8, 3. 12,2. Hier sollte
er die Belagerung von Aquileia leiten, wurde aber bald zu
wichtigeren Geschäften abberufen: Amm. XXI 12, 2. 3 und
zum Magister equitum per lUyricum ernannt. Als solcher ge-
hörte er zu der Kommission, welche in Chalcedon über die
Werkzeuge des Constantius richtete: Amm. XXII 3, 1. 2. Im
J. 363 war er Magister militum per Gallias, wurde aber als
verdächtig dieser Stellung durch Kaiser Jovian enthoben : Amm.
186 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
XXV 8, 1 1 ; vgl. XXVI 5, 2. Doch Malarichus, der ihm zum
Nachfolger bestimmt war, lehnte ab: Amm. XXV 10,6, und
da gleich darauf Jovinus meldete, daß Gallien den neuen
Herrscher anerkenne, ließ dieser ihn in seinem Amt: Amm.
XXV 10, 8. 9, das er auch unter Valentinian und Valens be-
hauptete: Amm. XXVI 5,2. Unter Julian scheint er Magister
equitum et peditum gewesen zu sein: CIL XIII 3256. Amm.
XXV 8, 11. XXVI 5, 2 und blieb es auch in den ersten Monaten
des Valentinian und Valens: Cod. Theod. VII 1, 7 vom 31. Mai
365. Doch spätestens am 24. Juni 365 war er w^ieder Magister
equitum: Cod. Theod. VIII 1, 10, wo VIII Kai Jul statt VIII
Kai. Jun. zu schreiben sein wird; vgl. Amm. XXVII 2, 1, und
mit diesem Titel erscheint er dann auch am 29. Jan. 367: Cod.
Theod. VII 1, 9 und am Ende seiner Laufbahn im Jahre 369:
Amm. XXVIII 3, 9. Der indifferente Titel Magister militum am
14. Febr. 367: Cod. Theod. VII 1, 10 und am 17. Jan. 368: Cod.
Theod. VII 20, 1 1. Im J. 366 erfocht er glänzende Siege über die
Alamannen und wurde dafür mit dem Consulat des Jahres 367
belohnt: Amm. XXVII 2, 1—10. Bis zum J. 369 kämpfte er
noch in Gallien: Amm. XXVII 10, 6. Doch wurde er noch in
demselben Jahre nach Britannien geschickt, um dort einen gefähr-
lichen Aufstand der Barbaren zu dämpfen: Amm. XXVII 8, 2
und bald darauf durch Theodosius im Kommando ersetzt: Amm.
XXVIII 3, 9. Er erbaute in Reims die Kirche des heil. Agricola,
um dort seine letzte Ruhestätte zu finden: CIL XIII 3256.
II. Bruder des Olympius X, Verwandter des Letoius I,
nahm im Jahre 357 gemeinsam mit seinem Bruder eine an-
sehnliche Stellung am Hofe des Constantius ein: VI 60 (468).
83 (493). Mit Clematius II befreundet: VI 60 (468), besuchte
er ihn im J. 358 während seiner Statthalterschaft in Palaestina:
IV 45(357) und lernte dabei auch Clematius III kennen: add.
390(1216). Damals war er noch jung, da er sich erst 364
oder kurz vorher in Antiochia verheiratete: add. 35(1169).
unter Jovian muß er wieder im Hofdienste gestanden haben;
denn nachdem dieser gestorben und Valentinian und Valens an
seine Stelle getreten waren, wird Jovinus beglückwünscht, daß
das Glück ihm treu geblieben sei und er seine Macht behauptet
habe: add. 81 (1094). Er verdankte sie seiner Redegabe: add.
122 (1107), war also nicht, wie Jovinus I Krieger, sondern stand
im Civildienst. Auch befand er sich nicht, wie dieser, am Hofe
III. Die Adressaten: Jovinus I — Italicianus. 187
Valentiuians, sondern an dem des Yalens, wo wir ihn in den
J. 364 und 365 in einer sehr einflußreichen Stellung finden.
Welche dies war, läßt sich nicht erkennen, denn der Titel
Comes, den Basil. ep. 163 = Migne G. 32 S. 633 ihm gibt, ist
zu allgemein, um einen deutlichen Fingerzeig zu bieten. Damals
wurden an ihn gerichtet add. 35 (1169)1. 81 (1094). 113 (1180).
122(1107)2. 199(1388). 359(1506). 386 (1526b). 390(1216).
399(1536), vorher im Jahre 357 an ihn und seinen Bruder
gemeinsam YI 60 (468). 83 (493).
III. Gesandter der Stadt Lepcis an Valentinian I, durch
die Umtriebe des Romanus um das J. 366 hingerichtet: Amm.
XXVIII 6, 16. 20—23.
IV. Comes rei militaris per Aegyptum am Ende des 4.
oder Anfang des 5. Jahrh.: Leipoldt, Schenute von Atripe
S. 164.
Iphicrates. Armenier, Vater des Maximus XVII: app.
390(922), im Jahre 388 noch am Leben: app. 270(801), im
J. 391 schon verstorben: app. 380(912). 390(922). An ihn
in den J. 359—361 gerichtet I 28 (40). III 46 (251). 58 (263);
erwähnt I 75 (86). Nicht seine Adresse, sondern die des Gaius
trägt im Vaticanus add. 234(1113).
Italicianus. Italiener: Larsow, Die Festbriefe des h. Atha-
nasius S. 37. Dazu paßt, daß er zwar das Griechische auch
beherrschte, doch das Lateinische seine Muttersprache war:
III 36 (241). Zeitweilig muß er in Antiochia gelebt haben; denn
er hatte die Beden des Libanius mit angehört, und man konnte
im J. 355 erwarten, daß er sich bemühen werde, ihm die Er-
laubnis, in jener Stadt zu bleiben, zu erwirken: V 30 (1189).
Wenn er dazu in der Lage war, muß er sich zu jener Zeit am
Kaiserhofe aufgehalten haben. Im J. 359 war er Praefect von
Aegypten, aber nur drei Monate lang: Larsow a. O. Dann wurde
er Consularis Syriae, was damals noch als Beförderung galt:
Kaibel, Epigr. Graeca 919. Es war die Zeit, wo Constantius
einen neuen Feldzug gegen die Perser vorbereitete und dafür
unter furchtbarem Drucke Steuern und Leistungen von den
Provinzen des Orients beitrieb; Italicianus suchte seine Unter-
gebenen zu schützen, erregte damit den Zorn der Mächtigen
1) Über die Adresse vgl. JoviaDus I.
2) Dieser Brief trägt im Vaticanus seine Adresse.
188 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
und wurde im J. 360 abgesetzt^. Im J. 361 warb er um ein
Mädchen, das in Antiochia zu Hause war, da ihn Libanius
mündlich bei der Großmutter desselben unterstützte. Diese hatte
sie zu vergeben; folglich waren ihre Eltern tot. Ihr Oheim aber
ist der Notar Spectatus; denn er befürwortet die Werbung in
Briefen an seine Mutter, die offenbar mit jener Großmutter
identisch ist: app. 16(545). Diese scheint Bassiana zu sein, von
der es feststeht, daß sie mit Libanius verwandt war: S. 95,
und von Spectatus gilt dasselbe: VI 19 (426). 51 (459). 68 (477).
Sie könnte also dessen Mutter gewesen sein. Und daß ihre
Enkelin die Frau des Italicianus wurde, ist deshalb wahrschein-
lich, weil app. 28 (557) an ihn geschrieben wird, es sei sein
eigener Vorteil, wenn er Bassiana in ihrer Vermögensverwaltung
unterstütze, doch wohl aus keinem anderen Grunde, als weil
er an ihrer Erbschaft ein Interesse hatte. Im J. 361 bekeidete
er ein Amt, in dem Asien, Lycien und Pisidien unter ihm standen:
app. 28(557). 45(573). 51(579). 52(580), d. h. er war Vicarius
Asiae. Er schickte dem Libanius auf seine Bitte eine Büste
des Redners Aristides: add. 421 (1551), woran pr. 8(8) anknüpft.
Dies Bildnis sah nämlich dem Asklepios so ähnlich, daß
der Empfänger glaubte, damit angeführt zu sein. Dies wird
er dem Italicianus geschrieben und darauf die Antwort be-
kommen haben, wie sein Vorläufer in der Bedekunst, so gleiche
auch er selbst den Götterbildern. Denn auf eine Schmeichelei
dieser Art erwidert der Anfang von pr. 8(8): r^iiBlq xal äv-
i^Qojjtot xal 0VÖ8V rmv ysLroi^cov d/ialvovg' /irj rolvvv vßQiC,t
rag elxovag fjrjö' otav sjtaivfjg, d/isXet rov fietQov, Aus diesen
Worten darf man wohl schließen, daß Italicianus Heide war. An
ihn gerichtet pr. 8 (8). 11136(241). V 30 (1189). app. 16 (545).
28(557). 45(573). 51.52(579.580).
JulianusL Caesar 355— 360, Augustus360 — 363. An ihn
1) III 36(241): i/bioi öh tcüv omv fiixQov fiev ovSsv iipalverOy Tta/ifieya
6 6 rb fiirj ry (pd-oga. xwv TtoXetov d-egaTievaai zovg övvaxovq. .^v fikv ya(j
ö^kov, (og oQyal xal xIvövvol xal ß^krj, aol 6b ovöhv rov Tioiijoai xi rwv
alaxQiüv (poßsQWTEQOV. Tjösiog ö'av avrwv invd-oinTjVy xi fia^ovxeg aot
fiBv ^vexaXovVf ijfucg 6h ^xokaaav, xal aoi fisv ^Soaav, o xav i7tQi(o, nag^
TjibKüv öh sXaßov ölxriVj d. h. dem Italicianus ist die Ruhe von den Staats-
geschäften gewährt worden, die er, wenn es nötig gewesen wäre, gern
hätte kaufen mögen, die Syrer aber sind durch seine Absetzung gestraft
worden, weil sie einen so trefflichen Statthalter verloren. Aus dieser
Stelle ergibt sich, daß er Consularis Syriae gewesen war.
IIL Die Adressaten: Italicianus — Julianus 11. 189
gerichtet pr. 13(13). 121(33). IV 60 (372). VI 116(525). app.
145(670). 147(1588)^ 189(712). 198(722), wahrscheinlich
auch V 110 (1035). Eine Anzahl der an ihn gerichteten Briefe
scheint Libanius bei der Publikation seiner Sammlung als
gefährlich unterdrückt zu haben: add. 151(1350).
II. Bruder der Basilina, der Mutter des Kaisers Julian:
Johann, mon. vit. S. Artemii 23 = Mai, Spicilegium Romanum IV
S.357. Philostorg.VniO. 12. Amm. XXIII 1,4, fälschlich als
Oheim von Vatersseite bezeichnet: Joh. Chrys. de Babyla 17
= MigneG. 50 S. 558, als Oheim schlechthin: app. 122 (648).
Julian, misop. 340a. 365c. 371a. epist. 10,380b. 13,382a.
Sozom. V7,9. Theodor, h. e. III 11,5. Joh. Chrys. de laud.
Pauli IV. de Babyla 22. expos. in Psalm. CX 4. hom. in Matth.IV 1
= Migne G. 50 S. 489. 567. 55 S. 285. 57 S. 41. Also Sohn des
Julius Julianus, der von 316 bis 324 als Praefectus praetorio
des Licinius nachweisbar ist: or. XVIII 9 p. 524. CIL HI 13734.
Optat. Mil. app. 8. über das Datum dieser Urkunde, deren
Echtheit ich mit Unrecht bezweifelt habe, vgl. Zeitschr. f.
Kirchen gesch. X S. 551. Viele Jahre vor 362 hatte er als Praeses
die Provinzen Phrygien und Aegypten verwaltet: app. 151(674).
Julian, ep. 10,380c. Sozom. V 7,9, vielleicht die eine im J. 334,
die andere im J. 338; denn am 25. Aug. 334 findet sich ein
Julianus praeses ohne Nennung der Provinz: Cod. Theod. XI
39,3, am 11. Oct. 338 ein Julianus ohne Titel: Cod. Theod.
XII 1,23. Zu einer höheren Würde scheint er es unter Con-
stantius nicht gebracht zu haben. Nachdem sein Neffe Augustus
geworden und nach Constantinopel gekommen war, bekehrte
er den Oheim, der vorher Christ gewesen war, zuerst zum
Heidentum: Joh. mon. a. 0. Philost. VII 10, und ernannte ihn
dann zum Comes Orientis: Amm. XXIII 1,4. 5. Joh. mon. vit.
S. Art. 23. 56. Philost. VII 10. Julian, misop. 365 c. 371 a, fälsch-
lich rfjg eoiag vjtaQxog genannt: Theodor, h. e. III 11,5. 12,2.
Zu diesem Amte beglückwünscht ihn Libanius app. 87(613).
Er wird darin erwähnt im J. 362 am 28. Aug.: Cod. Theod.
XII 1,51, am 22. Oct.: Joh. mon. vit. S. Art. 56. Theodor, h. e.
m 11,5; vgl. Amm. XXII 13,1, am 1. Nov.: Cod. Theod. XII
1,54, am 6. Dec: Cod. Theod. III 1,3, im J. 363 am 9. März:
1) über diesen Brief, der in zwei wenig verschiedenen Redaktionen
zugleich an den Kaiser Julian und an Basilius von Caesarea abgeschickt
wurde, vgl. S. 33.
190 C). Seeck, Die Briefe des Libanius.
Cod. Just. Vin 35, 12. Doch dürfte dies Datum kaum richtig
sein, da sein Neffe, schon ehe er am 5. März 363 Antiochia
verließ: Amm. XXin2,6, einen Nachfolger für ihn ernannte:
Amm. XXTTI 1,4. Während der Kaiser noch in Constantinopel
verweilte, wurde er nach Antiochia vorausgeschickt: Joh. mon.
vit. S. Art. 26 und begann dort sogleich mit dem ganzen Eifer des
Apostaten an der Herstellung des Heidentums zu arbeiten: app.
81 (607). 98 (624). Er ließ die Kirchen schließen und raubte
ihnen ihre Kostbarkeiten: Joh. mon. vit. 8. Art. 26. Doch daß
er die heiligen Geräte roh geschändet habe, ist wohl nur
fälschlich auf ihn übertragen: Joh. Chrys. de laud. Pauli IV. de
ßabyla 17. Sozom. V 8,1. 2. Theodor, h. e. HI 12,2. 3. Denn
Philostorgius VH 10 berichtet dasselbe von einem namenlosen
Übeltäter, und Johannes Monachus weiß nichts davon. Er starb
im Amte 363 nach vierzigtägiger Krankheit: Philostorg. VH
10. 12. Julian, misop. 365c. Amm. XXnil,4. 5. Joh. Chrys.
de laud. Pauli IV. de Babyla 17. 22. expos. in Psalm. CX 4.
hom. in Matth. IV 1. Sozom. V 8, 2—4. Theodor, h. e. III 13, 1—3.
An ihn gerichtet app. 87(613). 111(637). Julian, ep. 13, ohne
Namen erwähnt app. 101 (627).
III. Publilius Caeionius Julianus bekleidete im J. 354 oder
355 ein senatorisches Amt in Rom, vielleicht das eines Curator
statuarum: CIL VI 1159. Dann wurde er Corrector Tusciae et
Umbriae: CIL XI 41 18. Ich habe ihn früher mit dem Vorher-
gehenden identificiert, weil ich den Praefectus urbis der J. 333
und 334 Caeionius Julianus Camenius für den Großvater des
Kaisers Julian und folglich für den Vater des Comes Orientis
hielt: Symmachus p. CLXXVII. Pauly-Wissowa III S. 1863.
Doch da es jetzt durch CILIH 13734 feststeht, daß dieser Vater
Julius Julianus hieß, fällt der gemeinsame Geschlechtsname und
damit der Grund für jene Identification weg. Dagegen ist es
nicht. unmöglich, daß JuliauusIII mit dem folgenden identisch ist.
IV. An einen hohen Beamten, der Julianus heißt und in
Eom tätig ist, wird am 24. Febr. 360 Cod. Theod. XIV1,1
adressiert. Da derselbe sicher von dem Praefectus urbis ver-
schieden ist, wird man in erster Linie an den Vicarius urbis
denken müssen. Er könnte der ex vicario sein, der im J. 362
als übereifriger Anhänger des Constantius hingerichtet wurde:
Amm. XXII 11,1.
V. Antiochener, im J. 357 Consularis Bithyniae; denn er
in. Die Adressaten: Julianus II — VIII. 191
herrscht über eine Stadt, die Libanius ebenso wert ist, wie
seine Heimat, d. h. über Nicoraedia. An ihn gerichtet VI
94(503;. 105(514), vielleicht auch 119(528). Er wird derselbe
Juliauus sein, der 358 von einem kürzlich niedergelegten Amte
zu berichten hat: IV 39 (352) und Frau und Kinder in Antiochia
zurückläßt, um in Aegypten einen Korntransport zu leiten: IV
40(353); vgl. 39(352).
VI. Consularis Phoenices, dann im Jahre 360 Proconsul
Asiae. An ihn gerichtet III 21 (224), erwähnt III 20(223),
vielleicht auch II 103 (199).
VII. Syrer, Philosoph, der lateinischen Sprache mächtig:
add. 183 (Uli). 148 (1048). app. 53. 54 (581. 582). Der Praefect
Salutius hatte ihn sich zum Eeisebegleiter gewählt: app.
54(582). Im Jahre 361 reiste er nach Constantinopel: app.
53 — 55(581 — 583). Im J. 362 war er Consularis Phoenices:
app. 127 (652). add. 183 (111 1), in welchem Amte er am 3. Sept.
362 erwähnt wird: Cod. Theod. XII 1,52. Wahrscheinlich ist
er es, der von seinem Nachfolger Gaianus im J. 363 Briefe
aus Phoenicien nach Antiochia brachte: add. 105 (1044). Im
J. 364 ging er wieder nach Constantinopel: add. 183 — 185 (1111.
1377.1103). 192(1213) mit der Hoffnung auf ein zweites
höheres Amt: add. 185 (1103). 192(1213). Und wirklich er-
scheint er gleich darauf als Comes Orientis : add. 148 (1048).
150(1349). 205(1394). In diesem Amt erwähnt am 17. Apr.
364: Cod. Just. 14,1. IV 63,1. Um dieselbe Zeit wurde sein
Sohn Schüler des Libanius: add. 148(1048). An ihn gerichtet:
app. 127 (652). add. 205 (1394).
VIII. Cilicier, Bruder des Hierocles I und des Demetrius I:
126(38). IV 36 (349). V7(393); vgl. S117. Sohn christlicher
Eltern und selber Christ: Greg. Naz. ep. 67 — 69. carm. II 2. or.
XIX = Migne G. 37 S. 132. 1477. 35 S. 1044. Praeses Phrygiae:
add. 250(1426a). 255(1429b). 126(38), jedenfalls vor dem J. 359,
wahrscheinlich 358. Denn als in diesem Jahre sein Neffe Calycius
Hochzeit machte, befand sich bei ihm nur einer seiner beiden
Oheime: IV 70 (382). Im Jahre 359 wurde er zum Senator von
Constantinopel ernannt, suchte aber wegen der Dürftigkeit
seines Vermögens um Befreiung von den senatorischen Leistungen
nach: 126(38). Im J. 361 wurde er als Nachfolger des Pris-
cianusl Praeses Euphratensis: add. 250 (1426 a). app. 64(591).
Im J. 363 übernahm er im Anschluß an den Census von 362/3
192 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
das Amt eines Peraequator: add. 250 (1426a). Greg. Naz. a. 0.
für die politische Dioecese; denn seine Macht erstreckte sich
über Bithynien: add. 250 (1426a). 254 (1429a), Galatien: add.
341 (1490) und Cappadocien: Greg. Naz. a. 0. An ihn gerichtet
app. 59(586). 64(591). 75(602a). add. 41(1039)1. 341(1490).
IX. Tribunus legionis, fällt 363 im Perserfeldzuge Julians :
Amm.XXV6,3. Zosim. III 30,4. Vielleicht ist er der Schüler
des Libanius, der im J. 359 die Rhetorik an den Nagel hängt,
um durch Fürsprache des Anatolius I öTQaricorrjg zu werden,
was freilich nicht nur Soldat, sondern auch Officiale bedeuten
kann: 168(79).
X. Praefectus annonae, erwähnt am 14. Juni 366: Cod.
Theod. XIV 15,2.
XL Sextius Rusticus Julianus: CIL VIII 995. 1447. 12455.
Sextius Rusticus: CIL VIII 16400; vgl. Ephem. epigr. VII 699
p. 223. Julianus Rusticus: Symm. III 1. Rusticus Julianus: Amm.
XXVII 6, 1 ; magister memoriae im J. 367, Proconsul Africae
in den J. 371 — 373, Praefectus urbis Romae 387 oder 388:
Seeck, Symmachus p. CXXV.
XII. Julius Julianus, Praeses Thebaidos im Jahre 372:
Mitteis, Griechische Urkunden der Papyrussammlung zu Leipzig I
S. 171. 172. MelangeNicoleS.374. Er könnte mit dem folgenden
identisch sein.
Xni. Praefectus Aegypti, erwähnt am 17. März 380 : Cod.
Theod. XII 1,80. XV 1,20; vgl. CIG III 5071. Epigramme von
ihm, deren Überschrift ihn ausdrücklich djio vjiclqxoov Alyvjtrov
nennt: Anthol. Graec. VI 18 — 20. 28. 29.
XIV. Proconsul Asiae, erwähnt am 9. Jan. 397: Cod.
Just. Vn 45, 12. Die Handschriften schwanken zwischen Äfricae
und Asiae; aber da das Gesetz den Gebrauch des Griechischen
den Gerichten gestattet, kann es nur im griechischen Reichsteil
gegeben sein. Der Ort des Datums Mediolanum ist schlecht
überliefert. In Africa sind um dieselbe Zeit andere Proconsuln
nachweisbar: Symmachus p. CLX.
XV. Pisider, da Entrechius Praeses seiner Heimatprovinz
ist: app. 222(755). add. 56 (1308). 139(1343), Schüler des Li-
banius: app. 222. 223(754. 756). add. 17 (1037). Im J. 363 war
seine Mutter Witwe und wurde ermordet: app. 222(755). Dies
1) Dieser Brief trägt im Vat. die Adresse: '/ovAicrvoJ.
III. Die Adressaten: Julianus VIII — Lampetius. 193
bewog ihn, auf Rat des Libanius in seine Vaterstadt zuröck-
zakehren, wo er mit großen Ehren empfangen wurde: add.
17 (1037). An ihn im J. 364 gerichtet add. 17(1037).
XVI. Postumius Julianus, vir clarissimus, stirbt im J. 385
und hiuterläßt der Stadt Praeneste ein Legat: CIL XIV 2934.
XVII. Decurio von Antiochia, Sohn eines hundertjährigen
Vaters, richtete im J. 388 die Olympien aus und verkaufte zu
diesem Zwecke sein einziges Landgut. Der Consular Eusta-
thius V ließ ihn ins Geföngnis werfen: or.LIV 22. 45p. 138ff. 154.
XVIII. Berytier, Schwiegervater des Celsinus: app. 264
(796). 298(829). 336(868). Er hatte mehrere Ämter bekleidet:
app. 470 (1003). Danach könnte er mit einem der Vorher-
gehenden identisch sein. An ihn in den J. 390 und 393 ge-
richtet app. 336(868). 470(1003); scheint erwähnt zu sein
app. 370 (902).
XIX. Schüler des Libanius, vermählt mit der Schwester
eines andern Schülers; erwähnt im J. 393: app. 489 (1022).
XX. Add. 123(1125) ist in der Adresse Ov/briavco statt
^lovXiavco zu schreiben.
XXI. Unbestimmbare Juliani: add. 27(1298). 248(1084).
Basil. ep. 21-=Migne G. 32 S. 285.
Julius I. Grammatischer Lehrer in Antiochia, stirbt im
Winter 355/6: V 71 (1254).
II. Sohn eines Mannes, der im J. 365 ein Amt bekleidete,
Schüler des Libanius; an ihn gerichtet add. 222(1408).
III. Comes rei militaris per Thracias im Jahre 365, wird
von dem Usurpator Procopius nach Constantinopel gelockt und
dort gefangen gesetzt: Amm. XXVI 7, 5. Magister equitum et
peditum per Orientem, im Jahre 371 mit dem Erbauen von
Burgen in Arabien beschäftigt: CIL III 88 = Dessau 773. Nach
der Schlacht bei Adrianopel im J. 378 ließ er alle Gothen, die
sich in seinem Amtskreise befanden, an einem Tage nieder-
machen: Zosim. IV 26. Amm. XXXI 16,8. Erwähnt or. 119
p. 175.
Julius. Palaestinenser; denn er wohnte in der Provinz, in
welcher Priscio wirkte. Consularis Syriae oder Comes Orientis
vor dem J. 392. An ihn in den J. 390 und 392 gerichtet
app. 322 (854). 425 (958).
Lampetius. Bithyner, denn er lebte mit Meterius I an dem-
selben Orte. An ihn im Winter 355/6 gerichtet V 92 (1269).
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 13
]^94 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
Lauricius. BassidiusLauricius: Dessau 740 = CIL III 6733,
scheint im Jahre 357 Dux Armeniae gewesen zu sein, da ihm
der Armenier Eusebius X empfohlen wird: VI 91 (500). Im
J. 359 wurde er zum Comes et Praeses Isauriae ernannt und
schützte die Provinz vor den räuberischen Bergstämmen:
Dessau a. 0. Amm. XIX 13,2. Als höchster Beamter der
Provinz wohnte er am 27. Sept. 359 der Synode von Seleucia
bei: Socrat. 1139,6. 40, 2 ff. Sozom. IV 22, 2. 10. 27. Epiph.
haer. 73, 25, wonach er Christ gewesen sein dürfte. An ihn
gerichtet VI 9 1 (500). ^- L - Ail^^c'u^. y^ T^i^My*^ " -«^^--m^*-^ y
Leonas. Im J. 359 leitete er als Comes des Constantius:
Socrat. II 40, 9 die Synode von Seleucia: Socrat. II 39, 5. 9. 11.
40, 2 ff. Sozom. IV 22,2. 4. 10. 13. 18. 24. 27. Epiph. haer.
73, 25. Hilar. c. Const. 12 = Migne L. 10 S. 591. Er war also
Christ. Im J. 360 ist er Quaestor sacri palatii und wird als
Gesandter des Constantius an Julian geschickt: Amm. XX
9,4—8. XXI 1,4. Zonar. XIII 10 p. 21b. c. d. An ihn im
Jahre 355 gerichtet V 29(1229).
Leontius I. Domitius Leoutius: CIL III 12330. Cod.
Theod. IX 1, 7. Flavius Leontius: Nicole, Papyros de Geneve
II 45. 46. Greek papyri in the British Museum 11 p. 273. CIL
X 478, Praefectus praetorio Orientis: IV 44 (356). Dessau 1234
= CIL III 167. 12330. Nicole a. 0. erwähnt am 11. Mai 342:
Cod. Theod. XI 36,6; am 30. JuU 342: Cod. Theod. 15,4;
am 18. Febr. 343: Cod, Theod. IX 21,5; am 27. Juni 343:
Cod. Theod. XII 1, 35; am 6. Juli 344: Cod. Theod. XIII 4, 3;
falsch oder unvollständig datiert: Cod. Theod. VII 9, 2. 22,4.
VIII 1, 1. IX 1, 7. 22, 1. Consul im J. 344.
II. Comes Orientis, erwähnt am 6. April 349: Cod. Theod.
Vni 1 8, 5 ; vielleicht ist er gemeint IV 30 (343). Könnte identisch
sein mit dem Flavius Julius Leontius, der zwischen 334 und
und 337 als vir perfectissimus praeses provinciae Heleneponti
genannt wird: CIL III 14184, 17. 37.
III. Flavius Leontius: CIL VI 1160, sitzt als Comes im
Jahre 351 in der Kommission, welche über die Ketzerei des
Photinus zu urteilen hat: Epiph. haer. 71,1. Im J. 354 wird
er dem Caesar Gallus zum Quaestor sacri palatii bestellt:
Amm. XIV 11, 14. Dann wurde er Praefectus urbis Romae:
CIL VI 1160. Amm. XIV 11, 14. XV 7, 1—6. Im Amt erwähnt
am 10. Nov. 356: Cod. Theod. XVI 2, 13, wo mit Gothofredus
III. Die Adressaten: Lauricius — Leontius VI. 195
für das 9. Kaiserconsulat das 8. zu setzen ist. Wenn er in
seinen Inschriften praefectus urhi Herum vice sacra iudicans
heißt, so bedeutet das nicht, wie Joh. Schmidt, Hermes XV
S. 579 annimmt, daß er zweimal die Stadtpraefectur bekleidet,
sondern nur, daß er zweimal die höchste Appellationsgerichts-
barkeit ausgeübt hatte, das erstemal als Quaestor, das zweite-
mal als Stadtpraefect.
IV. Armenier: S. 12, Schüler des Gaudentius: app. 136 (661),
wahrscheinlich auch des Zenobius I, da ihn Libanius seinen
Schulgenossen nennt: I 29 (41). Lehrer der Rhetorik: III 77.
78(282. 283), Dichter: 1110(105). add. 383(1524). Seine
Söhne erwähnt I 29 (41), sein Verwandter und Schüler Cleo-
pater: III 77. 78 (282. 283). In den Jahren 359—361 gehen
die an ihn gerichteten Briefe I 29 (41). 75 (86). 81 (92).
II 7(102). 10(105). 11177(282). 95 (300) alle nach Armenien.
Doch unter dem litteraturliebenden Kaiser Julian verhilft ihm
seine Redekunst zu Ämtern: add. 383(1524), deren erstes er
in den Jahren 362 und 363 bekleidet: app. 99 (625). 136 (661).
216 (749). add. 305 (1469). 329 (1479). Da Eutocius ihm emp-
fohlen wird: app. 216(749) und dieser in Elusa zu Hause ist:
S. 151, möchte man ihn für den Statthalter von Palaestina
secunda halten. Und wirklich findet sich am 1. März 363 ein
Leontius als Consularis Palaestinae: Cod. Theod. XII 1, 55.
Zwar paßt für jene Provinz der Titel consularis nicht, weil
er nicht dem Statthalter von Palaestina secunda, sondern nur
dem von Palaestina prima zukam. Doch dessen Amt bekleidete
damals Cyrillus I, und es wäre nicht unmöglich, daß dem Leontius
zwar eine präsidale Provinz, aber als besondere Auszeichnung
der consularische Titel verliehen wäre. Im J. 364 ist er dann
Consularis Galatiae; denn in dieser Provinz sind die zu Hause,
welche ihm add. 154(1352) empfohlen werden: S.50. An ihn ge-
richtet 129 (41). 75(86). 81(92). 117(102). 10(105). 11177(282).
95(300). app. 99(625). 136(661). 216(749). add. 154(1352).
305(1469). 329(1479). 383(1524). Bei add. 291 (1209) nennt
die Adresse zwar auch seinen Namen, ist aber nicht zu dem
Briefe gehörig, da dieser nach seinem Inhalt an den Praeses
Euphratensis Atarbius gerichtet sein muß: S. 91.
V. Consularis Phoenices, erwähnt am 30. Juni 372: Cod.
Theod. XIII 1,9.
VI. Consularis Phoenices im Jahre 392: app. 438 (966),
13*
196 ^> Seeck, Die Briefe des Libanius.
Schüler des Libanius: app. 282(813). 283(814). 482(1015),
Verwandter des Aristaenetus II: app. 282(813). 283(814).
431(964). 468(1001). Verfasser hochgerühmter Reden: app.
282(813). 283(814). 331(863). 431(964). 459(992). 468(1001).
Im J. 390 ist er in Antiochia gewesen und reist von dort nach
Constantinopel, um für die Witwe und die Kinder eines Peld-
herrn zu wirken: app. 366. 367 (898. 899). Im Jahre 392
wurde er zu einem Amte befördert; denn app. 431 (964).
433 (966) finden wir ihn als Consularis Phoenices. Im J. 393
wirbt Libanius für ihn um die Tochter des ApoUonides: app.
482 (1015); vgl. 431 (964). An ihn gerichtet app. 282 (813).
331 (863). 431 (964). 433 (966). 459 (992). 468 (1001).
VII. Apparitor des Comes Orientis Modestus, erwähnt im
J. 360: II 73(169). 1112(204).
VIII. Galater, Apparitor des Consularis Galatiae Maximus VI,
erwähnt im J. 363: app. 201(725).
IX. Praepositus militum auxilariorum Lauriacensium, er-
wähnt im Jahre 370: Dessau 774 = CIL III 5670a. Wohl
identisch mit dem Soldaten, an den Kaiser Julian ep. 22 richtete,
um ihn durch diesen Brief unter die Protectores domestici auf-
zunehmen.
X. Phoenicier aus Paneas, Vater des Maro, scheint im
J. 360 schon verstorben zu sein: 1157(153).
XI. Euphratenser, da er in der Provinz des Priscianus I
zu Hause ist; erwähnt in den Jahren 360 und 361: II 105.
106 (201. 202). in 88 (293).
XII. Lehrer der Beredsamkeit in Athen, Vater der Athe-
nais, die später unter dem Namen Aelia Eudocia Gattin des
Kaisers Theodosius II wurde: Socrat. VII 21, 8. Theophan. 5911.
Olymp, frg. 28 == PHG IV S. 63. An ihn scheinen gerichtet zu
sein Basil. ep. 20. 21 = Migne G. 32 8. 284.
XIII. Cappadocier aus Caesarea: Basil. ep. 35 = Migne
G. 32 S. 321, wohl derselbe, der Basil. ep. 198 ah peraequator
Nicaeae erscheint, ob bei dem Census von 372/3 oder von
377/8 ist zweifelhaft; doch nach der Zeit, in der Basilius
Bischof war (370 — 378), können nur diese beiden in Betracht
kommen. An ihn im J. 404 gerichtet Joh. Chrys. ep. 83 =
Migne G. 52 S. 652. Vielleicht ist er es, der in dem unvoll-
endeten Dialog des Caesarius eine Rolle spielen sollte, wie die
Überschrift angibt: Pauly- Wisse wa III S. 1299.
ni. Die Adressaten: Leontius VI — Letoius I. 197
XIV. Vir clarissimuSj Freund des Ambrosius, bei dem
sich dieser im J. 374 nach seiner Bischofswahl versteckte:
Paalin. vit. Ambr. 9.
XV. Occidentale, vollzieht in Rom gemeinsam mit Crescens
das Criobolion und das Taurobolion: Eaibel, Epigr. graeca 823;
vgl. S. 112.
XVI. Unbestimmbare Leontii: pr. 6(6). III 100(305).
VI 11 (418). 20(427). 95(504). app. 134(659). add. 265(1438).
410 (1222).
Letoius I. Antiochener, Bruder des Cynegius: app.l74(697).
II 50 (146), Verwandter des Chryses I : II 50( 146), des Olympius X
und des Jovinus II: VI 60 (468). Im J. 355 war er im Begriff,
sich von dem öffentlichen Leben seiner Stadt zurückzuziehen,
gab aber diesen Entschluß wieder auf, um die Lehrtätigkeit
des Ijibanius, der sich damals erst kürzlich in Antiochia nieder-
gelassen hatte, kräftiger unterstützen zu können: VI 58(466).
Er gab ihm seinen Sohn in die Schule: V 62 (1246) und ge-
währte armen Schülern von ihm Geldunterstützungen: VI
b^ (464). 58 (466). Auch übernahm er 355 eine Gesandtschaft
an den Kaiser, um ihn zu bitten, er möge Libanius in Anti-
ochia zu bleiben erlauben: VI 57 (465). Bei dieser Gelegenheit
wurden ihm und seinem Mitgesandten die Briefe V 61 — 66 (1245
— 1250) mit auf den Weg gegeben. Damals bereitete er die
Ausrichtung der Olympien vor: VI 58 (466), die in jedem
julianischen Schaltjahr gefeiert wurden; er leitete sie also im
Jahre 356 gemeinsam mit Antiochus II: S. 76. Von seinen
kostspieligen Leistungen für Antiochia ist auch VI 62. 63(470.
471). 65(473) die Eede. Im Jahre 857 wurde Phasganius, der
Oheim des Libanius, dazu gewählt, den Kaiser bei seinem ersten
Besuch in Rom zu seinen Vicennalien zu beglückwünschen;
aber da jener sich der Leistung zu entziehen suchte, erbot sich
Letoius, sie statt seiner zu übernehmen: VI 56 (464). 58(466).
Bei dieser Reise wurden ihm die Briefe VI 56 — 63(464 — 473)
mitgegeben; vgl. VI 70 (479). Im J. 363 wurde ihm von dem
Consularis Alexander III der Auftrag gegeben, gegen diejenigen,
welche sich dem Decuriouat entzogen hatten, die Untersuchung
zu leiten, wobei er mit einer Schärfe vorging, die mächtige.
Beamte gegen ihn aufzubringen drohte: add. 252 (1427). or.
XLIX 19 p. 581; vgl. add. 292 (1459). Im J. 364 reiste er mit
seiner Frau nach. Cyrus: add. 62(1311). 77(1321). 89(1120)
198 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
und kehrte Anfang 365 von dort zurück: add. 215 (1404). Sein
Sohn erwähnt Y62 (1246). or. XLIX 19 p. 581. An ihn gerichtet
add. 62(1311). 77(1321). 89(1120), erwähnt add. 13(1293).
II. Sohn des Cynegius, also Neffe des Vorhergehenden,
Schüler des Libanius im J. 364: add. 152(1351), von großem
Reichtum: app. 264 (796), zeichnete sich im Bäte von Antiochia
aus: or. XXVII 3 p. 111. XXXI 47 p. 222 und veranstaltete im
J. 388 für seinen Sohn die Olympien: app. 230(763). 404(937).
Damals war er schon ergraut und besaß Weib und Kinder: app.
404 (937). An ihn gerichtet app. 404 (937).
III. Armenier: S. 6. An ihn im Winter 359/60 gerichtet
II 8 (103).
IV. Armenier, einziger Sohn einer Witwe, Neffe des
Vorhergehenden, Schüler des Libanius in den J. 356 — 361:
11183(288). 92(297). 118(103); vgl. S. 6. 141.
V. Soldat oder Officiale, erwähnt im J. 356 : VI 29 (433).
VI. Sohn des Factinianus: app. 399(932) tritt im J. 391
in die Schule des Libanius ein: app. 398—400(931—933).
VII. Unbestimmbare Letoi: app. 284 (815). 401. 402
(934. 935).
Libanius I. An ihn im Winter 355/6 gerichtet V 77 (1199);
vielleicht einer der beiden Galater, die dem Libanius gleich-
namig und seine Schüler waren: or. LXV p. 444.
n. Pythagoreischer Philosoph, erwähnt im J. 365: add.
383(1524).
III. Vater des Eubulus, Verwandter eines andern Eubulus,
wahrscheinlich Phoenicier, da er dem Consularis Phoenices im
J. 364 empfohlen wird: add. 172(1367).
IV. Sohn des Antiochus VII, Schüler des Libanius im
J. 391: app. 407 (940). 421 (954). Wahrscheinlich derselbe, der
im Jahre 404 den Joh. Chrysostomus in seiner Verbannung in
Cucusus besuchte: Joh. Chrys. ep. 225. 229—232. 239 ==Migne
G. 52 S. 735. 737. 745.
V. Sohn des Paulus III, erwähnt im J. 390; app. 348 (880).
Lysimachus. Dichter, scheint Vater eines gleichnamigen
Sohnes gewesen zu sein, der Schüler des Libanius war. An ihn
im J. 361 gerichtet app. 46(574).
Macedonius I. Cilicier oder doch in Cilicien wohnhaft;
denn die Briefe an ihn stehen regelmäßig neben solchen, die
an den Cilicier Acacius III gerichtet sind; Klient des Advocaten
III. Die Adressaten: Letoius I — Magnus III. 199
EustochiusI: app. 176(699). add. 186(1378). Im Winter 362/3
wird er Greis genannt: app. 176(699). An ihn gerichtet in den
J. 358—364 19(26). 1124(120). add. 186(1378).
II. Advocat, dann im Jahre 363 zum iudex pedaneus in
der Heimat des Demetrius I, d. h. in Tarsus, ernannt: add.
240 (1420).
III. Phryger, zerstört unter Julian heidnische Götterbilder
und wird dafür lebendig verbrannt: Sozom. Vll,l — 3.
IV. Comes sacrarum largitionum am Hofe Gratians im
J. 381, dann Magister officiorum, 384 oder 385 vor Gericht
gestellt und wahrscheinlich hingerichtet: Seeck, Symmachus
p. CLXXH.
y. Decurio von Cyrus: app. 458 (991). 461 (994), Sohn des
PelagiusI: app. 458(991). 460.461(993.994), im Jahre 365
Schüler des Libanius: add. 212 (1401). app. 458(991), Philosoph:
app. 259—261 (791—793). Er wurde von seiner Vaterstadt oft
zu Gesandtschaften verwendet: app. 259. 260 (791. 792). Bei
einer solchen wurden ihm im J. 388 die Empfehlungsbriefe app.
259—261(791—793) mitgegeben, bei einer andern im J. 393
app. 458—461 (991—994).
VI. unbestimmbare Macedonii:1 71.72 (82. 88). V 80(1261).
93(1134). app. 59(586). add. 359 (1506).
Magnus L Flavius Magnus, Vicarius Asiae: Dessau 733
= CIL m 445, erwähnt am 1. Aug. 354: Cod. Theod. VHI 5, 6.
Vielleicht ist er der Magnus, der Ende 355 vom Hoflager
nach Antiochia kommt: V 55 (1242). Im J. 359 scheint er ein
einflußreiches Hofamt bekleidet zu haben, da derselbe Mann
Empfehlungsbriefe an ihn 171(82) und an den Magister offi-
ciorum Plorentius H erhält. Jenes Amt muß nach dem Inhalt
dieses Briefes vorzugsweise richterliche Funktionen gehabt
haben; vielleicht war es die Quaestura sacrii palatii. Falls er
derselbe ist, der 355 nach Antiochia reiste, könnte man ver-
muten, daß er hier zu Hause war. Er kann hiernach identiscli
mit dem Grenznachbarn des Eumolpius sein, mit dem dieser in
ewigem Streite lag: or. XL 12 p. 370. An ihn gerichtet I 71 (82).
IL Advocat, Vater des folgenden: add. 158(1356).
III. Vindaonius Magnus: Cod. Theod. 128,3. Mommsen,
Chronica minora I S. 242. Sohn des Vorhergehenden: add.
158(1356). Schüler des Libanius: add. 159(1357). Auch er
wurde Advocat: add. 28(1167). 158. 159(1356. 1357) und ging
200 C). Seeck, Die Briefe des Libanius.
im J. 361 nach Phoenicien mit der ausgesprochenen Absicht,
Geld zu machen: III 101 (306). add. 159(1357), wobei er durch
die Empfehlungsbriefe seines Lehrers IIIlOl. 102 (306. 307) und
add. 157—159(1355—1357) unterstützt wurde. Unter Julian
bezeugte er dadurch seinen Eifer für das Heidentum, daß er in
Berytus eine christliche Kirche in Brand steckte. Unter Jovian
mußte 6r sie aus eigenen Mitteln wieder aufbauen: Theodor,
h. e. IV22,10. Doch unter Valentinian und Yalens wußte er
sich die Gunst der Kaiser zu erringen und wurde 367 Vicarius
urbis, in welchem Amt er am 27. Apr. erwähnt wird: Cod.
Theod. VII 13, 3. 4. Im J. 373 war er Comes sacrarum largitionum
und kam als solcher nach Alexandria, um dort die Einsetzung
des arianischen Bischofs Lucius zu erzwingen : Theodor, h. e.
IV 22, 10. Socrat.IV21,3. Sozom. VI 19,2. Im J. 375 war er
Praefectus urbis Constantinopolitanae und weihte die Thermae
Carosianae ein: Mommsen, Chronica minora I S. 242. In diesem
Amte noch erwähnt am 29. Mai 376: Cod. Theod. 128,3. An
ihn gerichtet app. 61(588). add. 28(1167).
IV. Nisibener, Schüler des Zeno, ließ sich als Lehrer der
Arzneikunde in Alexandria nieder und erlangte dort große Be-
rühmtheit: Eunap. vit. soph. S. 497. Philostorg. VIII 10. add.
95 (1178). Theophil, de urin. prooem. 5. Heide: app. 230 (763).
Zuerst erwähnt im J. 364: add. 95 (1178). Auf seinen Tod hat
Palladas das Epigramm Anthol. Gr. XI 281 geschrieben. An
ihn im J. 388 gerichtet app. 230 (763).
V. Mesopotamier aus Carrhae: Malal. chron. p. 329, Tri-
bunus im Heere Julians, zeichnete sich bei dem Perserkriege
aus: Amm. XXIV 4, 23. Zosim. III 22, 4. Liban. or. XVIII 238
p. 601 und schrieb die Geschichte desselben, von der ein großes
Fragment erhalten ist: Müller, Frg. bist. Graec. IV S. 3.
VI. Araber, Oheim des Bassus HI: IV 10 (323), Schul-
genosse des Libanius: app. 163(686), Advocat: IV 10 (323).
app. 163 (686). An ihn im J. 362 gerichtet app. 135 (660).
VII. Bruder des Magnillus: Symm. ep. I 70. Vielleicht
identisch mit dem orator urbis Romae^ an den Hieron. ep. 70
= Migue L. 22 S. 664 gerichtet ist; vgl. apol. c. Rufin. I 30
= Migne L. 23 S. 421. Apoll. Sid. ep. V 10, 3.
Mantitheus. Im J. 355 sind Klagen aus Asien über ihn
eingelaufen; er hält sich in der Provinz Europa auf, doch er-
wartet man, daß er nach Antiochia kommen werde, wahr-
III. Die Adressaten: Magnus III — Marcellimis V. 201
scheinlich um sich dort vor dem Praefecten zu rechtfertigen.
Hiernach möchte man vermuten, daß er im J. 354 Vicarius
oder Proconsul Asiae war. An ihn gerichtet V 17 (402), er-
wähnt im Winter 360/1 : III 50 (255).
Marceliinus L T. Antonius Marcellinus (so scheint nach der
varia lectio CIL IX 1589 zu lesen), Antonius Marcellinus CIL
III 12330. IX 10. Cod. Theod. XI 3,1; Vater der heiligen
Melanias: Hieron. chron. 2390. Als Praeses Lugdunensis primae
erwähnt am 1. Juli 313: Cod. Theod. XI 3, 1; über die Da-
tierung vgl. Zeitschr. f. Rechtsgesch. Rom. Abt. X S. 209. Con-
sularis Campaniae: CIL IX 1589. Als Praefectus praetorio des
Constans erwähnt am 29. Apr. und 28. Juni 340: Cod. Theod.
XI 12, 1. VI 22,3. Doch scheint er das Amt mindestens bis
zum J. 342 bekleidet zu haben, da er gleichzeitig mit Leontius I
darin genannt wird: CIL HI 12330. Consul im J. 341.
II. Praeses Phoenices, erwähnt am 23. Jan. 342: Cod.
lust. 1157,1. Comes Orientis, erwähnt am 3. Oct. 349: Cod.
Theod. XII 2, 1. XV 1, 6. Er gehörte im Jahre 351 zu der
Kommission, die über die Ketzerei des Photinus richtete: Epiph.
haer. 71,1. Vielleicht ist er der Marceliinus ex comite, der
als Verwandter des Gallicanus, Consuln im Jahre 330, genannt
wird: CIL XI 830.
III. Plavius Cornelius Marceliinus, Corrector Apuliae et
Calabriae, Vicarius urbis: CIL IX 1579. Er könnte mit dem
Folgenden identisch sein.
IV. Comes sacrarum largitionum des Constans im J. 350:
Zosim. 1142,2, veranlaßte die Usurpation des Magnentius:
Zosim. II 42, 3. Julian, or. II 57 d. 59b. Von diesem zum
Magister officiorum ernannt, führte er ein Heer gegen Rom,
besiegte und tötete dort den Nepotianus: Zosim. H 43, 4 und
ließ eine große Anzahl seiner Anhänger hinrichten, darunter
alle Verwandten des Kaiserhauses, die sich in Rom befanden,
auch Weiber und Kinder: Julian, or. II 58 c. Er blieb auch
ferner der einflußreichste Ratgeber des Usurpators: Zosim. II
46,3; vgl. 47,2. In der Entscheidungsschlacht bei Mursa am
28. Sept. 351 kämpfte er tapfer: Julian, or. II 57 d. 59a und war
nach derselben spurlos verschwunden: Julian, or. II 58c. 59a. b.
V. Magister militum des Magnentius, im Jahre 350 als
Gesandter an Constantius geschickt: Petr. Patr. frg. 16 = Frg.
hist. Graec IV S. 190. Vielleicht ist hier der Magister officiorum
202 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
mit dem Magister militum verwechselt und der vorhergehende
gemeint.
VI. Apamener, denn die Briefe an ihn stehen fast aus-
nahmslos mit denen an Sopater I undEustolius zusammen; auch
wird er Mitbürger des Gerontius III genannt: add. 25 (1165);
vgl. app. 250(782); verschwägert mit ürbicius: add. 50(1171).
Sein Sohn war im Jahre 360 Schüler des Libanius: II 39 (135).
add. 244(1421 b). Im J. 388 noch am Leben: app. 250 (782).
An ihn in den Jahren 360—364 gerichtet II 39 (135). 45 (141).
add. 25(1165). 48(1303). 50(1171). 244(1421b), erwähnt add.
49(1304).
VII. Ammianus Marcellinus, der Geschichtschreiber, s. über
sein Leben Pauly-Wissowa I S. 1845. An ihn Ende 392 ge-
richtet app. 450(983).
VIII. Beamter im Occident, erwähnt am 4. Apr. 383:
Cod. Theod. IX 27, 5. Vielleicht derselbe Mann, der später als
Bruder und Feldherr des Usurpators Maximus eine Rolle spielte:
Pacat. paneg. XII 35. Symmach. ep. 1131.
IX. Epirot, Consularis Syriae kurz vor dem J. 387: er.
I 211 p. 132.
X. Praeses Thebaidos am Ende des 4. oder Anfang des
5. Jahrh. Leipoldt, Schenute von Atripe S. 180.
XL Jüngerer Bruder des Marcianus XIV, an beide ge-
meinsam um das J. 404 gerichtet Joh. Chrys. ep. 19. 65. 100.
129. 224. 226, an ihn allein Joh. Chrys. ep. 31. 188 = Migne
G. 52 S. 623 ff. Da er mit einer Carteria zusammenhängt: Joh.
Chrys. ep. 44, könnte er mit dem Marcellinus identisch sein,
der III 33 (237) im J. 360 in Verbindung mit einem Cartius
oder Carterius genannt wird.
Marcianus I. Berytier, Vater des Priscianus I, an ihn im
Winter 355/6 gerichtet V 85 (1 196).
IL Comes rei militaris per Thracias im J. 361: Amm.
XXI 12,22. Vielleicht der MaQxtavog aQymv ötgarLoorcov, an
dessen Tochter der heil. Antonius eine Wunderheilung vollzog:
Äthan, vit. Ant. 48 = Migne G. 26 S. 912.
III. Consularis Syriae im J. 364: add. 169(1365).
rV. Antiochener, Officiale, wahrscheinlich Agens in rebus,
bricht im J. 359 bei Antiochia ein Bein: 140(52). Er könnte
der Marcianus sein, der zuerst in einem kaiserlichen Officium
diente, dann Presbyter der Novatianer in Constantinopel wurde
III. Die Adressaten: Marcellinus V — Mardonius II. 203
und dort Anastasia, die Tochter des Kaisers Valeüs, in der
Grammatik unterrichtete: Suid.s.Y. MaQxiavog.
V. Antiochener, Vater eines Jünglings, der die Schule des
Libanius besuchte, erwähnt im Winter 361/2: app. 76(602b).
VI. Decurio in der Provinz des Atarbius, d. h. Euphratenser,
Vater des Asteus, der Schüler des Libanius war, erwähnt im
J. 363: app. 207 (732).
VIL Gutsverwalter des Laurentius in Cilicien, erwähnt
im J. 363: add. 273(1444). 275(1446).
VIIL Antiochener: add. 398(1535), hatte im Officium des
Jovinus II gedient: add. 399 (1536). Er hatte im J. 363 den
Perserfeldzug Julians mitgemacht und die Witwe eines dort
gefallenen Tribunus geheiratet, der ihre Erbschaft im J. 365
streitig gemacht wurde. In Antiochia war er Schüler des Li-
banius geworden: add. 398— 400(1535— 1537).
IX. Pamphylier, Freund und wahrscheinlich Assessor des
Musonius II, als dieser um das Jahr 367 Vicarius Asiae war:
Said. s. V. MaQxiavog.
X. Römischer Senator, um das Jahr 370 auf Zauberei
angeklagt, aber freigesprochen: Amm. XX VIEL 1,27.
XI. Protector vor dem Jahre 384; damals in Rom:
Symmach. rel. 41.
XII. Vicarius Italiae im Jahre 384, Proconsul Africae im
J. 394, Praefectus urbis Romae im J. 409 : Seeck, Symmachus
p. CXCII.
XIII. Tribunus, erwähnt um das Jahr 404 : Joh. Chrys.
ep. 211 = Migne G. 52 S. 728.
XIV. Älterer Bruder des Marcellinus XI, an beide gemeinsam
um das J. 404 gerichtet Joh. Chrys. ep. 19. 65. 100. 129. 224.
226, an ihn allein Joh. Chrys. ep. 122 = Migne G. 52 S. 623fF.
XV. Unbestimmbare Homonymen: III 11 (213). 100(305).
Symmach. ep. IV21.
Mardonius I. Eunuche, Scythe, hatte schon die Mutter
des Kaisers Julian in der Grammatik unterrichtet und wurde
auch sein Paedagoge, als er das siebente Jahr zurückgelegt
hatte, d. h. im Jahre 338 oder 339: Julian, misop. 352 afF. Von
diesem Erzieher, der als sehr trefflich gerühmt wird, reden
auch Socrat. m 1, 9. Liban. or. XVIII 11 p. 525. Julian, ad
Athen. 274d. misop. 351a. 353b.
II. Eunuche, Primicerius sacri cubiculi bei dem Kaiser
204 0* Seeck, Die Briefe des Libanius.
Valens, bewirkte, daß das Haupt Johannes des Täufers auf sein
Gut Cosilaucome bei Chalcedon gebracht wurde: Sozom. VII
21, 2. 3. Als Greis scheint er im J. 388 Praepositus sacri cubi-
culi bei Arcadius gewesen zu sein: app. 240(772). An ihn ge-
richtet app. 232 (765). 240(772). 295(826).
Mariana. Gattin des Sarpedon: app. 48(576). An sie im
J. 361 gerichtet app. 63 (590).
Marinus I. Schüler des Libanius, an ihn im J. 393 ge-
richtet app. 457 (990).
IL Campidoctor, dann Tribunus, fuhrt im Jahre 354 in
Sirmium hochverräterische Gespräche, wird gefangen nach Italien
gefuhrt und stirbt durch Selbstmord in Aquileia: Amm. XV
3, 10. 11. Julian, ad. Athen. 273 d.
IIL Advocat, um das Jahr 370 in Rom wegen Zauberei
hingerichtet: Amm. XXVIII 1,14.
IV. Praefectus urbis, erwähnt am 9. März 378: Cod. Theod.
I 5, 8. Das Amt wird auf Rom, nicht auf Constantinopel zu
beziehen sein, da von dem orientalischen Kaiser Valens, der
damals mit dem Gothenkriege beschäftigt war, aus diesem Jahre
sonst gar keine Gesetze erhalten sind. Wahrscheinlich ist in
der Überschrift für ad Marinum zu schreiben ad Martinianum.
Denn ein Mann dieses Namens ist um jene Zeit als Stadtpraefect
von Rom überliefert : s. Martinianus IL
Marius. Antiochener: add.29(1155). 156(1354). 175(1133)1.
Älter als Libanius, also vor 314 geboren: add. 175 (1133) i.
Lehrer der Beredsamkeit im J. 363: add. 248 (1084). Am Ende
desselben Jahres zum Nachfolger des Gaianus als Consularis
Phoenices ernannt: add. 105(1044); vgl. 57(1116). 95(1178).
104(1327). 156(1354). Im J. 364 übergab er sein Amt dem
UlpianusI: add. 104(1327). 106(1328). 156(1354). 175(1133)^.
An ihn gerichtet add. 12(1292). 22(1296). 29(1155). 57(1116).
95(1178). 104(1327). 156(1354). 275(1133)^
Martinianus I. Vir perfectissimus praeses provinciae Norici
mediterranei zwischen den Jahren 337 und 350: CIL III 5209.
Könnte mit den folgenden identisch sein.
II. Cappadocier aus Caesarea: Basil. ep. 74,2. Greg. Naz.
epitaphia 49,1. 52,2 = Migne G. 32 S. 445. 38 S. 35. Seine
Ämter hatten ihn weit in der Welt umhergefuhrt: Basil. ep. 74, 1.
1) Dieser Brief ist nach der besten Überlieferung an Marius, nicht
an Acacius gerichtet.
III. Die Adressaten: Mardonias II — Maximus I. 205
Denn er war Consalaris Siciliae gewesen -.Greg. Naz. epit. 42,3.
49,4: dann Vicarius Africae: Greg. Naz. epit. 49,4, auf dieses
Amt sind auch die jislgara yalrjg zu beziehen: Greg. Naz. epit.
42,3. 51,1. Er wird darin erwähnt im Jahre 358 am 22. Mai:
Cod. Theod. XII 1,44, am 22. Juni: Cod. Theod. XII 1,45, am
27. Juni: Cod. Theod. XII 1,46, am 14. Juli: Cod. Theod. lY
13,5. Endlieh hatte er die Stadtpraefeetur von Rom bekleidet:
Greg. Naz. epit. 51, 1. 52, 2. Dies kann nicht vor dem Ende
des Jahres 375 geschehen sein, weil bis dahin die Stadtpraefecten
vollständig bekannt sind und Martinianus in der Reihe fehlt:
Hermes XVIII 8. 289 fif. Ich glaube daher, daß er der Prae-
fectus urbis ist, der am 9. März 378 erwähnt wird: Cod. Theod.
I 5,8 ; denn wenn dessen Name auch als Marinus überliefert ist,
so ist die Änderung in Martinianus doch graphisch sehr leicht;
vgl. Marinus IV. Jedenfalls kann sein Amt nicht sehr viel später
fallen, da er um das Jahr 371 schon in hohen Jahren stand:
Basil. ep. 74, 2. Auf seinen Tod dichtete Gregor von Nazianz
die Epitaphe 40 — 53. Au ihn gerichtet Basil. ep. 74, viel-
leicht auch pr. 9(9); doch könnte dieser Brief auch an Mar-
tinianus IV sein.
IIT. Gehilfe des Comes Africae Romanus bei seinen Er-
pressungen, um das Jahr 374 auf Befehl des Magister militum
Theodosius lobendig verbrannt: Anim. XXIX 5, 50.
IV. Comes Orientis, erwähnt am 10. Nov. 392: Cod. Theod.
II 1, 7. III 15, 1. Comes sacrarum largitionum, erwähnt am
18. Jan. 396: Cod. Theod. VI 30, 14. VII 6,4. Vielleicht an ihn
gerichtet pr. 9 (9).
Maxentius I. Pannonier, erwähnt um das Jahr 367: Amm.
XXVII 7, 6.
II. Mann von vornehmer Geburt, Hofbeamter, wurde Christ
und ergab sich einem asketischen Leben. Auf seinen Tod
dichtete Gregorius von Nazianz die Epitaphien 126. 127 =
Migne G. 38 S. 78.
III. Schüler des Abureius: app. 403 (936). Läßt sich im
Jahre 391 als Lehrer der Beredsamkeit in Tyrus nieder: app.
383. 384(915. 916). 397(930). 405(938). An ihn gerichtet
app. 397(930).
Maximus I. Gesandter des Usurpators Magnentius an den
Kaiser Constantius im J. 350: Petr. Patr. frg. 16 = FHG IV
8. 190, wohl identisch mit dem folgenden.
206 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
II. Petronius Maximus: Beiträge zur alten Geschichte II
S. 245, 32. Schwestersohn des Rufinus I, im Jahre 361 vom
römischen Senat als Gesandter zu Kaiser Constantius geschickt,
traf bei seiner Rückkehr aus dem Orient in Naissus mit dem
Kaiser Julian zusammen und wurde von ihm zum Praefectus
urbis Romae ernannt: Amm. XXI 12, 24; vgl. Symmach. rel.
34, 5. Daß er noch eine zweite Stadtpraefectur bekleidet hat,
ist nur durch eine Inschrift des römischen Forums bekannt,
aus der sich zugleich ergibt, daß sie unter die Regierung des
Valens fiel: Beiträge a. 0. Da die Reihe der Stadtpraefecten
bis zum 17. Nov. 375 vollständig überliefert ist: Hermes XVIII
S. 289 ff. und Valens schon am 3. Aug. 378 seinen Tod fand,
ist die Zeit jenes Amtes in enge Grenzen eingeschlossen. Inner-
halb derselben begegnen uns noch die Praefecten Rufinus V am
13. Juli 376: Cod. Theod. I 6, 7^, Furius Maecius Gracchus am
1. Dec. 376: Cod. Theod. II 2, 1 und am 4. Jan. 377: Cod.
Theod. IX 35,3, Probianus am 17. Sept. 377: Cod. Theod.
XI 2, 3 und Mariuus IV oder richtiger Martinianus II am 9. März
378: S. 205. Eine größere Lücke, in welche die zweite Prae-
fectur des Maximus sich einschieben ließe, bleibt also nur
zwischen dem 17. Nov. 375 und dem 13. Juli 376.
III. Fabius Maximus bekleidete ein damals noch ritter-
liches Amt, das Praesidat, mit dem senatorischen Titel des vir
clarissimus, und dasselbe scheint von Maximus von Nicaea zu
gelten, der in der syrischen Übersetzung des Athanasius „der
Geehrte", also im griechischen Original wohl o kafiJtQoratog
genannt wurde: Larsow, Die Festbriefe des h. Athanasius 8. 35.
Beide scheinen hiernach dieselbe Person zu sein. Als Praeses
Samnii entfaltete er eine rege Bautätigkeit, von der zahlreiche
Inschriften Zeugnis ablegen: CIL IX 2212. 2337. 2338. 2447
—2449. 2639. 2640. 2643. 2842. 2843. 2956. 2957. 6307.
Eine davon 2639 nennt das Consulat: d, n, Cofnstanßio Aug.
y . . . . , aber da hinter der V der Stein weggebrochen ist, kann
sie zu TT, y/i, VIII oder Villi ergänzt werden, also die
J. 352. 353. 354. 356 oder 357 darstellen. Am wahrschein-
lichsten ist VII, d. h. 354; denn der zweite Consul fehlt, und
1) In der Überschrift des Gesetzes wird er zwar p(raefecto) p(ra€tori)o
genannt, aber da sich der Inhalt ausschließlich auf die städtische Ver-
waltung bezieht, ist dies in p(raefecto) v{rbi) zu ändern. Daß er die Stadt-
praefectur bekleidet hatte, ist auch durch Symmach. ep. VII 126 beglaubigt.
III. Die Adressaten: Maximus II — VI. 207
dies läßt sich wohl nur daraus erklären, daß in diesem Jahre
der Caesar Gallus mit Coustantius gemeinsam Consul war und
nach seiner Hinrichtung, die noch im Laufe desselben Jahres
stattfand, sein Name auf öffentlichen Denkmälern nicht genannt
werden durfte. In den Jahren 355 und 356 war Maximus
Praefect von Aegypten: Larsow S. 35. Äthan, apol. ad Const.
22. 24. ad mon. 81 = Migue G. 25 8. 624. 625. 793.
IV. Praeses Arabiae: IV 10(323) in den J. 357 und 358.
Durch Reden zum Amte gelangt, also vorher wohl Advocat:
IV 19 (332). An ihn gerichtet IV 10 (323). 19(332). 27(340).
48(360). Vielleicht identisch mit dem folgenden.
V. Praeses Ciliciae, erwähnt am 19. Dec. 358: Cod.
Theod. 1121,1.
VI. Palaestinenser aus Raphia: Larsow, Die Festbriefe des
heil. Athanasius S. 41, war mit einer Antiochenerin verheiratet
und besaß in Antiochia ein Haus, in dem seine Frau und seine
Kinder wohnten, während er als Statthalter abwesend war:
add. 241 (1157). Heide: 11183(288). Im J. 361 wurde er als
Nachfolger des Eutherius II: III82 (287) Praeses Armeniae:
III 73 (278). 82. 83 (287. 288). 85. 86(290. 291). app. 74(601).
166 (689). 201 (725). Im Jahre 362 beförderte ihn Julian zum
Consularis Galatiae: app. 166 (689). 178 (701). 201 (725).
220(753). add. 36(1166). 117(1181). 264(1437). 268(1105).
Hier war er Nachfolger des Acacius I: app. 166 (689). Ancyra,
die Hauptstadt seiner Provinz, schmückte er mit Bauten aller
Art, namentlich mit Quellhäusern, vermehrte die Zahl der öffent-
lichen Lehrer und führte rhetorische Wettkämpfe ein: add.
117(1181). Doch drangen Gerüchte böser Art über ihn nach
Antiochia, von denen ihn erst Hyperechius I: app. 195 (718).
add. 237 (1144), dann eine Gesandtschaft der Ancyraner, die im
Jahre 363 dem Kaiser Jovian zur Thronbesteigung gratulierte,
reinigen mußten: add. 326(1067). Im Jahre 364 wurde er
Praefectus Aegypti: add. 117 (1181). 150(1349). 161(1050).
162(1359). 165(1362), erhielt aber schon in demselben Jahre
den Flavianus IH zum Nachfolger: Larsow, Die Festbriefe des
heil. Athanasius S. 41. An ihn gerichtet: III 73(278). 78(283).
82. 83 (287. 288). 85. 86 (290. 291). app. 32 (561). 42 (570).
74(601). 148(672a). 154(677). 166(689). 177.178(700.701).
195(718). 201(725). 217(750). 221(754). add. 36 (1166).
150(1349). 161.162(1050.1359). 165(1362). 231(1415).
208 ö» Seeck, Die Briefe des Libanius.
237(1144). 241(1157). 264(1437). 268(1105)1. 308(1471).
326 (1067).
VII. Praeses Cappadociae um das J. 372. Nach Nieder-
legang seines Amtes wurde er unter Anklage gestellt, und
Basilius verwendete sich für ihn durch die Briefe 147 — 149
= Migne G. 32 S. 596.
VIII. Dux in Thracien im Jahre 376, suchte in rück-
sichtslosester Weise die eingewanderten Gothen auszubeuten:
Amm. XXXI 4, 9—1 1. Hieron. chron. 2393.
IX. Philosoph: 111107(312). app. 51(579). add. 338(1487).
Lycier: add. 270(1145). Verwandter und Lehrer des Severus V:
111107(312). app. 45(573). 51(579). add. 270(1145). 271(1442).
338(1487). Er unterrichtete in Athen: app. 45(573). add.
270(1145), wo auch Libanius zu seinen Schülern gehörte: app.
162(685). Im Jahre 361 war er schon tot: app. 51(579). add.
338(1487).
X. Philosoph aus Ephesus: Amm. XXIX 1,42. Socrat.
III 1,16 oder aus Smyrna: Eunap. vit. soph. p. 497, jedenfalls
aus Asien: or. XVIII 155 p. 574. XIV 32 p. 435. Reich und aus
guter Familie: Eunap. 473. Bruder des Claudianus I und des
Nymphidianus : Eunap. 473. 497. In Pergamon wurde er Schüler
des Aedesius: Eunap. 469. 473. 474 und Vertrauter der heid-
nischen Prophetin Sosipatra: Eunap, 469. 470. Auch er selbst
galt als Wundertäter: Eunap. 475 und Autorität in jeder Art
der Weissagekunst: Eunap. 470. 476. 477. 480. 500. Amm.
XXIX 1,42. Theodor, h. e. III 28, 2. Sozom.V2,16. Erließ
sich als Lehrer in Ephesus nieder: Eunap. 474. 475. Hierhin
kam auch der spätere Kaiser Julian : Amm. XV 2, 7 und wurde
sein Schüler; app. 80(606). or. XII 34 p. 376. XIII 12 p. 408.
XVIII 155. 156 p. 574. Eunap. 473. 475. Julian, ep. 39. misop.
353b.c. or. VII 217 b.c. 235a. Amm.XXIXl,42. Socrat. III 1,18.
V21,2. Sozom. V2,16. Maximus soll es gewesen sein, der ihn
zum Abfall vom Christentum b/wog: or. XIII 12 p. 408. XVIII
18 p. 528. Socrat. III 1, 18. Sozom. V 2, 16; vgl. or. XII 34 p. 376.
Als er Caesar wurde, blieb er mit ihm im Briefwechsel: Julian,
ep. 15. 16. 38. 39. Nachdem er als Augustus in Constantinopel
eingezogen war, berief er den Maximus zu sich: Eunap. 476.
478, was die nächste Folge hatte, daß diesen schon in Asien
1) Dieser Brief trägt im Vaticanus die Adresse des Maximus, nicht
des Belaeus.
in. Die Adressaten: Maximus VI — X. 209
ganze Scharen von Gunstbuhlern umdrängten: Eunap. 477. Ale
dem Kaiser, der gerade einer Senatssitzung beiwohnte, die An-
kunft des Maximus gemeldet wurde, eilte er ihm an die Tür
entgegen, küßte ihn, führte ihn in den Senat ein und hielt diesem
eine Rede zum Lobe seines alten Lehrers: or. XVIII 155. 156.
p. 574. Amm. XXII 7,3; vgl. Mamert. paneg. XI 23. Maximus
begleitete ihn nach Antiochia: app. 80(606). or. XIII 44 p. 419
und dann in den Perserfeldzug: Eunap. 478. Suid. s. v. vjtaid^QLOv
und stand an seinem Sterbebette: Amm. XXV 3, 23; vgl. Liban.
or. XVIII 272 p. 614. Er hatte bei dem Kaiser Christen denun-
ciert, die sich gegen den heidnischen Kultus vergangen hatten,
unter anderen auch den späteren Kaiser Valentinian: Zosim.
IV 2,2. Auch zeigte er sich hochmütig: Eunap. 477 und benutzte
seinen Einfluß, um große Reichtümer zu erpressen: Eunap. 478;
vgl. Liban. or. XVIII 202. 203 p. 590. Gleichwohl bUeb er auch
bei Jovian in Ehren: Eunap. 478. Doch nach dessen Tode im
J. 364 machte sich der allgemeine Unwille gegen Maximus Luft.
Es liefen Anklagen gegen ihn ein, das Volk forderte seine Be-
strafung im Theater: Eunap. 478 und die Soldaten drohten ihn
zu zerreißen: Themist. or. Vn99d. Als Valentinian und Valens
gleich nach ihrem Regierungsantritt von Fiebern heimgesucht
wurden und den Grund in Zauberkünsten der Freunde Julians
suchten, wird der Verdacht sich wohl in erster Linie auf
Maximus gelenkt haben : Amm. XXVI 4, 4. Valens berief ihn
vor sein Gericht und belegte ihn mit einer unerschwinglichen
Geldstrafe: Eunap. 478. Themist. or. VII 100a. Er wurde in
seine Heimat zurückgeschickt, um die Summe, zu der er ver-
urteilt war, flüssig zu machen. Dies scheint nicht gelungen zu
sein, denn er wurde furchtbaren Qualen unterworfen: Eunap. 478.
Liban. or. XVIII 287 p. 620. Um sich davon zu befreien, bat
er seine Frau, ihm Gift zu geben; doch als sie ihm den Becher
brachte, aber zuerst selbst davon trank und tot niedersank,
wagte er nicht ihr zu folgen: Eunap. 479. Valens erließ ihm
die Strafe: Themist. or. VII 100a; aber unterdessen hatte der
Usurpator Procopius sich Asiens bemächtigt, und dieser bestand
darauf, das Geld einzutreiben : Themist. or. VII 99 c. 100b. c.
So blieb er in Haft, bis Procop besiegt war und Clearchus I zum
Proconsul Asiae gemacht wurde. Dieser befreite ihn und be-
nutzte den Umstand, daß der Praefect Salutius seine Folterung ge-
duldet hatte, um denselben zu stürzen : Euna p. 479. 480. Themist.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 14
210 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
or. VII 99c. Eine Zeitlang blieb er jetzt in Ehren, nahm seinen
Unterricht wieder auf, gewann durch die Begnadigung des Valens
sein Vermögen zurück und wurde bei einer Reise nach Con-
stantinopel hoch gefeiert: Eunap. 480. Doch von den hoch-
verräterischen Orakeln, die einige Vorwitzige in Antiochia über
die Nachfolge des Kaisers Valens befragten, wurde ihm als dem
besten Sachverständigen Mitteilung gemacht. Dies verwickelte
ihn in den Proceß des Theodorus VJII, er wurde nach Antiochia
citiert, dann zwar in seine Heimat entlassen, hier aber durch
den Proconsuln Pestus um das J. 372 hingerichtet: Eunap. 480.
Amm. XXIX 1,42. Socrat. III 1, 16. Zosim. IV 15,1. Liban. or.
1 158 p. 105. Suid. s. v. ^fjarog. An ihn gerichtet app. 80(606).
XI. Philosoph, Byzantiner, Vater des Euclides: Socrat. III
1, 16. Hier wird davor gewarnt, ihn mit dem vorhergehenden
zu verwechseln, und daß dies tatsächlich geschehen ist, zeigt
Suid. s. V. Md^Lfiog, der ihn einen Epiroten oder Byzantiner nennt,
aber auch als Lehrer des Julian bezeichnet. Als seine Schriften
zählt er auf jteQi dXvrcov dvrtß'eöecoVy jcsqI 'KaraQ^mv, jreQt
{XQid-iJcoVj vjc6fivt]fia eig jiQcöroreXrjV xal dXXa xivd JtQog rov
avTov ^lovXiavoiK Doch ist es nicht unwahrscheinlich, daß in
diesem Verzeichnis sich manches befindet, was Maximus X oder
anderen Homonymen angehört. Die Schrift jisqI xaragxc^v,
ein astrologisches Gedicht in Hexametern, ist teilweise erhalten^.
Er könnte der Philosoph sein, den Symmaeh. ep. II 29 empfiehlt
und an den Basil. ep. 9 = Migne G. 32 S. 268 gerichtet ist. Denn
da diesem eine Disputation über das ofioovöcov vorgetragen
wird, muß er Christ gewesen sein, ist also sicher von Maximus X
verschieden. Auch der Brief des Athanasius Migne G. 26 S. 1085,
in dem von Schriften des Philosophen Maximus gegen die
Häretiker geredet wird, dürfte an ihn gerichtet sein.
XXL Ancyraner: HI 37 (242). 96(301). app. 37(565).
166 (689). add. 2. 3(1285. 1286). Vater des Hyperechius I: III
22(225). 37(242). 65(270). 96(301). IV 1(314). VI 76 (486).
app. 44(572\ 117. 118(643. 644). 164(687). 166(689). 191.
1) Hierzu bemerkt mir Kroll: „Das Gedicht ist zum großen Teil in
der ursprünglichen Fassung (ed. Ludwich, Leipzig 1877), zum Teil in
prosaischen Paraphrasen erhalten. Während Suidas den Verfasser mit dem
Lehrer des Kaisers Julian gleichsetzt, hält ihn Koechly für erheblich älter
(praef. in Maxim, ed. Didot. p. LXIl). Er wird gewiß der Kaiserzeit an-
gehören, wenn auch kaum ins vierte Jahrhundert zu setzen sein."
III. Die Adressaten: Maximus X — Meletius. 211
192(714.715). add. 2.3(1285.1286). 154(1352). 246(1423).
269(1441). 330(1070) und anderer Söhne: 11196(301). app.
164(687). 192(715). 195(718). add. 154 (1352). Aus uralter
Familie und von großem Reichtum: UI 96 (301). add. 330 (1070).
Seine Frau erwähnt: III 22(225). app. 44(572). 117(643).
166(689). add. 269 (1441). 330(1070). Übergab seinem ältesten
Sohn dessen Erbteil schon bei Lebzeiten: 11137(242). app.
117(643). 192(715). add. 2 (1285). An ihn gerichtet III 37 (242).
VI 76 (486). app. 192 (715). Erwähnt app. 7. 8 (536. 537).
139 (664). add. 129 (1334).
XIII. So hieß der Mann, der die Reden des Libanius
bewahrte und versandte, also wahrscheinlich sein Buchhändler:
er. XLII 3. 5 p. 390. 391. add. 104(1327).
XIV. Tocius Maximus, vir clarissimus, Curator von Bene-
vent zwischen 355 und 360: CIL IX 1561.
XV. Tribunus Legionis, föUt 363 im Perserkriege Julians:
Amm. XXV6,3.
XVI. Unterfeldherr des Magister militum Theodosius, als
er im J. 373 in Africa kämpfte: Amm. XXIX 5, 6. 21.
XVII. Armenier, Sohn des Iphicrates, Schüler des Li-
banius, erwähnt im J. 391: app. 390(922). 380(912).
XVIII. Schüler des Libanius, von Johannes Chrysostomus
zum geistlichen Stande überredet, später Bischof von Seleucia in
Isaurien: Socrat. VI 3, 4. 5. Vielleicht identisch mit dem christ-
lichen Juristen (öxoXaöTtxog) Maximus, der sich schon in jungen
Jahren einem asketischen Leben ergab und an den um das
J. 378 Basil. ep. 277 = Migne G. 32 S. 1012 gerichtet ist.
XIX. Agens in rebus um das J. 398 erwähnt Symmach.
epist. VI 53; vgl. 63.
XX. Schänder einer Vestalin in Rom: Symm. ep. IX
147. 148.
XXI. unbestimmbare Maximi: app. 280(811). 284(815).
Symmach. ep. IX 28. Basil. ep. 98, 2 = Migne G. 32 S. 497.
Megethius. Advocat: 11175(280). add. 90(1123). 248
(1084), in den J. 361 und 363 in Antiochia nachweisbar: IH
75(280). add. 248(1084), im J. 364 in Berytus: add. 90(1123).
Sein Bruder erwähnt: 11175(280); sein Enkel ist im J. 393,
wo er noch lebt, Schüler des Libanius: app. 488 (1021). An
ihn gerichtet app. 488(1021). add. 90(1123).
Meletius. Consularis Pamphyliae im J. 360: 11133(287),
14*
212 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
erwähnt noch im Jahre 390 app. 366 (898). An ihn gerichtet
III 33 (237).
Melinianus. Scheint Cilicier zu sein, da er an demselben
Orte mit Gaius I lebt: VI 73. 74(482. 484). Im J. 357 seheint
er kürzlich irgend ein Amt niedergelegt zu haben. An ihn
gerichtet VI 73 (482).
Memorlus. Befindet sich im J. 362 in der Umgebung des
Kaisers Julian: Julian, or. VII 223b. Im J. 363 ist er Praeses
Ciliciae: add. 273(1444). Amm. XXIII 2, 5. An ihn gerichtet
app. 223 (756). add. 273(1444).
Menander I. Wahrscheinlich aus Palaestina secunda; denn
er bringt dem Libanius Nachrichten von Leontius IV, während
dieser dort Statthalter ist: app. 99(625). Er dürfte der Sohn
des Gaudentius sein, über den Libanius an Leontius geschrieben
hatte, er möge gerecht gegen ihn sein: app. 136(661). Denn
wie sich aus app. 73 (600) ergibt, hatte Menander um diese Zeit
einen Proceß zu führen. Im J. 364 bekleidete er sein erstes
Amt: add. 64(1091), in dem er auch Cod. Theod. VIII 5, 17 mit
dem richtigen Consulat, aber falschem Tagdatum erwähnt wird.
Der Titel desselben fehlt hier; aber da ihm beim Antritt der
Alexandriner CastriciusII empfohlen wird: add. 64(1091), muß
sein Wirkungskreis in Aegypten gewesen sein. Er war also
Praeses Aegypti ; denn als Praefectus Aegypti pflegte man seine
Ämterlaufbahn nicht zu beginnen; auch sind andere Praefecten
für das Jahr 364 überliefert: Larsow, Die Pestbriefe des heil.
Athanasius S. 41. An ihn gerichtet app. 58 (585b). 73(600).
add. 64(1091).
IL Vicarius Asiae, erwähnt am 8. Mai 385: Cod. Theod.
IX 39, 2. Vielleicht identisch mit dem vorhergehenden.
Meterius I. Aus einer Stadt, deren sich Libanius gern
erinnerte: VI 7 (415), also wahrscheinlich aus Nicomedia, wie
sein Freund Alcimus: S. 52. Wenn also Libanius I 65(77)
im J. 359 von einem Unglück redet, das sie beide getroffen hat,
so wird damit das Erdbeben vom 24. Aug. 358 gemeint sein,
das Nicomedia zerstörte und Aristaenetus I erschlug: S. 9.
Eifriger Heide: VI 7 (415). Vater eines gleichnamigen Sohnes
V 89—92(1267. 1136. 1268. 1269). An ihn im Jahre 356
gerichtet V 89 (1267). VI 7 (415); an ihn gemeinsam mit Alcimus
im Jahre 359: I 65(77).
III. Die Adressaten; Meletius — Modestus. 213
II. Gleichnamiger Sohn des vorhergehenden, Schüler des
Libanius im Jahre 355: ¥89—92(1267. 1136. 1268. 1269);
vgl. 152(64).
m. Ein Meterius im J. 373 in Gallien erwähnt: Amm.
XXVIII 6, 26. 27.
Moderatu8. Feldherr, der viele Siege erfochten hat; da
er für den Besitz des Thalassius IV Sorge trägt, wahrscheinlich
Vorgänger des Addaeus als Magister militum per Orientem:
S. 48. An ihn im J. 392 gerichtet app. 444. 446 (977. 979).
Modestus. Domitius Modestus: Rossi, luser. ehr. u. Rom.
I 231. Mommsen, Chron. min. I S. 241. Mitteis, Griechische Ur-
kunden der Papyrussammlung zu Leipzig I S. 164 — 171. 229.
Flavius Domitius: Rossi I 230. Domitius: IV 67 (379). VI 88.
89 (497. 498). or. XL 17 p. 372; sonst immer Modestus genannt.
Er muß Araber gewesen sein ; denn Theodorus IV stammte aus
derselben Stadt wie er: app. 218(751); doch stand er auch zu
Antiochia in nahen Beziehungen, da sein Bruder Eumolpius mit
Libanius verwandt war: 8. 135, und dieser ihn schon beim Antritt
seines Amtes als alten Freund bezeichnet: IV 55 (367). Dazu
paßt auch, daß er mit Montius, der sich 354 als Quaestor des
Caesars Gallus in Antiochia aufgehalten hatte, bekannt war:
11118(221) und' an Krankheit und Tod des Antiochenischeu
Decurionen Phasganius lebhaftesten Auteil nahm: 183(95).
Sein Sohn hieß Infantius: app. 374(906) und war im J. 361
noch ein Knäblein: app. 66 (593). Sein Vermögen war nicht
groß: 141(53). Da Libanius ihm nachrühmt, er habe als
Redner viele gerettet, wird er seine Laufbahn als Advocat be-
gonnen haben: IV 80 (392). Dementsprechend wird an ihm,
ehe er Beamter wird, Redemacht und Gesetzeskunde gepriesen:
VI 88 (497); vgl. Himer. or. VII 16. Im J. 357 berief ihn der
Praefect Anatolius I zu sich nac£ Sirmium, um ihn zu seinem
Assessor zu erheben : VI 88. 89 (497. 498). Kurze Zeit darauf
wurde er als Nachfolger des Nebridius 1: 1 24 (36) Comes Orientis:
Amm. XIX 12,6. Dieses Amt trat er zu derselben Zeit an, wo
Nicentius Consularis Syriae wurde: IV 55 (367), d. h. in den
ersten Monaten des J. 358. Hierzu paßt, daß er bei seiner
Ankunft meinen konnte, mit dem 357 gehaltenen jrQtöi^evTixo^
des Themistius den Antiochenern eine Neuigkeit mitzuteilen,
die Rede aber schon allgemein verbreitet fand: IV 67 (379).
Auch daß Ammian a. 0. ihn im J. 359 etiam tum per Orientem
214 ö« Seeck, Die Briefe d«s Libanius.
comes nennt, weist darauf hin, daß er damals schon längere
Zeit im Amte war. Mit Libanius trat er alsbald in so engen
Verkehr, daß er fast täglich von ihm Abendbesuche empfing:
IV 58 (370). 74 (386). I 32 (44). Daher beginnt, sobald er An-
tiochia verläßt, mit ihm ein reger Briefwechsel, der über alle
seine Amtsreisen, die zahlreich und schnell waren: II 72 (168).
95 (191), Kunde gibt. Im Sommer 358: IV 80(392) reist Mo-
destus nach Mesopotamien, wahrscheinlich wegen der drohenden
Gefahr eines Persereinfalls : IV 58 (370). 80(392). Während
dieser Abwesenheit werden an ihn gerichtet IV 58 (370). 74.
75(386. 387). 80 (392). Im folgenden Winter muß ihm Albanius
in Antiochia den Panegyricus gehalten haben, von dem I 49(61)
geredet wird. Im J. 359 wird ihm die Leitung des großen
Hochverratsprocesses übergeben, in den zahlreiche Bürger von
Antiochia und Alexandria verwickelt waren : Amm. XIX 1 2, 6.
Liban. ep. I 23(35). or. XIV 19. 20 p. 431. Er reist im Winter
358/9 zuerst nach Cilicien: 120(32), wahrscheinlich um dort
die Befehle des Kaisers über den Proceß aus größerer Nähe zu
erwarten. Dann wird der Schauplatz desselben nach Scythopolis
verlegt: Amm. XIX 12, 8, und hierhin muß I 23(35) gerichtet
sein. Sehr bald darauf ruft die Persergefahr den Comes wieder
über den Euphrat, und diesmal überschreitet der Feind wirklich
die römischen Grenzen : I 32 (44). 35(47). 44(56). Nach Me-
sopotamien gehen im Jahre 359 die Briefe I 24 (36). 32 (44).
35(47). 39—41(51—53). 44(56). Während dieser Zeit ver-
wendet sich Libanius für den mächtigen Freund beim Prae-
fecten Hermogenes IV und erwirkt ihm eine Erhöhung seiner
Annona: I 35 (47). 41 (53). 44 (56). Im Winter 359/60 besucht
Modest US Alexandria: 114(99); wir finden ihn unterwegs zuerst
in Elusa: II 5(100), dann in Pelusium: II 12(107). Während
dieser Reise empfängt er die Briefe I 83 (95). II 4. 5 (99. 100).
9(104). 12(107). 14(110). Im Sommer 360 ist er wieder
unterwegs und besucht zum drittenmal Mesopotamien: II 95 (191),
wahrscheinlich auch andere Provinzen. Denn nach der Zahl
der Briefe, die er um diese Zeit empfängt, muß er sehr lange
von Antiochia abwesend gewesen sein: II 58 (154). 67 (163).
72(168). 95(191). 98(194). 100.101(196.197). 104(200).
1113.4(205.206). 18(221). 30(233). 40(245). Eine neue Brief-
gruppe wird im Sommer 361 an ihn abgeschickt III 74. 75 (279.
280). 91(296). 106(311). app. 3(532). 10(539). Außerdem
III. Die Adressaten: Modestus. 215
wird er als Comes Orieatis erwähnt 1 25 (37). 74 (85). II 68 (164).
73(169). 106(202). HI 15(217). app. 22 (551), zum letztenmal
im Winter 361/62: app. 72(599). Wenn er um dieselbe Zeit
am 8. Febr. 362 vicarms genannt wird, so bedeutet dies wohl,
daß er schon entsetzt war, aber das Amt bis zum Eintreffen
seines Nachfolgers stellvertretend weiterführte: Larsow, Die
Pestbriefe des heil. Athanasius S. 39. Denn als Vicar hätte er
nicht die Kompetenz gehabt, dem Praefectus Aegypti Befehle
zu schicken, wie es nach dieser Stelle geschah, wohl aber als
Comes Orientis oder Stellvertreter desselben. Während dieses
Amtes hatte er in Antiochia unter harten Bedrückungen der
Untertanen einen Porticus erbaut: 124(36). 11100(196) III
40(245). app. 3(532). Auf diese Comitiva Orientis, die vier
Jahre 358 — 362 gedauert hatte, wird zurückverwiesen app.
208 (733).
Als Kaiser Julian die Alleinherrschaft gewonnen hatte,
waren bei ihm gegen Modestus Hagen erhoben worden. Solange
er in Constantinopel war, schenkte er ihnen Glauben und sprach
daher die Absetzung des Comes aus; doch in Antiochia an-
gelangt, wurde er schnell eines anderen belehrt: app. 178. 179
(701. 702). Dies wird teilweise dem Einflüsse des Libanius zu-
zuschreiben sein, der bei dem heidnischen Kaiser ja sehr stark
war, noch mehr aber dem umstände, daß Modestus, der vorher
ein etwas zweifelhafter Ch^^ist gewesen war: 11118(221). IV
75 (387). app. 3 (532), sich jetzt zum Heidentum bekehren ließ:
app. 191(714); vgl. or. XVIII 125 p. 564. Rufin. h. e. 115.
Auch scheinen irgend welche Orakel, wie sie der Kaiser über
seine Beamten zu befragen pflegte, ihm günstig gewesen zu sein:
app. 178 (701). So brachte ihm denn die neue Regierung nur
neue Ehren: add. 254 (1429a). Im Winter 362/3 reiste er von
Antiochia nach Constantinopel: app. 178. 179 (701. 702), um dort
das Amt eines Praefectus urbis zu übernehmen: app. 178(701).
254 (1429a). Mommsen, Chronica minoral S. 241. Himer. or.
VII 16. Aus Antiochia ließ er sich einen Architekten kommen,
um den Bau des großen Wasserreservoirs zu beginnen, das er
erst in seiner zweiten Stadtpraefectur 369 vollendete: add.
214 (739). Mommsen a. 0. Doch brach unter seiner Verwaltung
ein Aufstand aus, der wahrscheinlich durch Maßregeln zur
Wiederherstellung des heidnischen Kultus veranlaßt wurde;
denn Mönche übernahmen dabei die Führerrolle. Modestus
216 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
wurde vom Volke vertrieben und durch Nicocles wieder zurück>
geführt: add. 254. 255 (1429a.b.). 340(1489). Während dieses
Amtes im Jahre 363 sind an ihn ihn gerichtet app. 191 (714).
194(717). 204(728). 208(733). 214(739). 218(751). add.
254 (1429a). 340(1489); erwähnt app. 197(721).
Als mit dem Tode Julia.ns das Christentum wieder zur
Macht gelangte, wird er sein Amt natürlich eingebüßt haben.
Bei Valentinian und Valens wurden neue Anklagen gegen ihn
erhoben; er erhielt sich aber in der kaiserlichen Gunst, die in
einer großen Landschenkung an ihn ihren Ausdruck fand:
add. 103 (1326). Er scheint jetzt gleich wieder zum Christentum
zurückgekehrt zu sein ; denn Libanius fürchtet schon im J. 365,
er könne es übelnehmen, daß er ihm als Heilmittel für seine
Gichtschraerzen die Wunderkraft des Tarsischen Asklepios em-
pfehle: add. 370(1074). Jedenfalls war er später getauft und
zwar durch einen arianischen Geistlichen: Greg. Naz. or. XLIII
48 = Migne G. 36 S. 557. Daß er auch während seiner prä-
torianischen Praefectur Heide gewesen sei, ist ein Irrtum des
Rufinus: h. e. H 5. Doch blieb er einstweilen Privatmann:
add. 192 (1213)^ und beschäftigte sich damit, seinen Grundbesitz
durch neue Ankäufe zu vermehren: add. 203 (1392) und durch
große Bauten zu schmücken: add. 370(1074). Während dieser
Zeit in den Jahren 364 und 365 sind an ihn geschrieben add.
103(1326). 192(1213)1. 203(1393). 370(1074); erwähnt add.
154(1352).
Im J. 369 wurde er zum zweitenmal Prafectus urbis Con-
stantinopolitanae und weihte das Wasserreservoir ein, das er
in seiner ersten Praefectur begonnen hatte: Mommsen, Chronica
minora I 8. 241. Als im folgenden Winter Valens nach Be-
endigung des Gothenkrieges nach Constantinopel kam, ernannte
er ihn an Stelle des verstorbenen Auxonius zum Praefectus
praetorio Orientis: Zosira. IV 11,4. 14, 1. Philost. IX 11. Mitteis
S. 164 — 170. 229. Durch Liebedienerei und Skrupellosig-
keit brachte er es dazu, daß ihm das Consulat für 372 ver-
liehen wurde und er sein Amt viel länger behauptete, als dies
sonst üblich war: Amm. XXIX 1,10. 11. XXX 4,2. Greg.
Naz. or. XLIII 48 = Migne G. 36 S. 557. Er ist darin nach-
weisbar von 370 — 377; sein Nachfolger muß Aburgius gewesen
1) Dieser Brief ist nach dem Vaticanus an ihn gerichtet.
ril. Die i^dressaten : Modestus. 217
sein: S. 86. Erwähnt im Jahre 370 am 10. Juni: Cod. Theod.
XI 36, 17; am 1. Aug.: Cod. Theod. XI 30, 35; am 18. Sept.:
Cod. Theod. VII 13, 6; am 17. Octob.: Cod. Theod. XVI 2, 19;
am 12. Dec: Cod. Theod. IX 16,8; im J. 371 am 16. Jan.:
Cod. Theod. XIII 10, 7; am 11. Febr.: Cod. Theod. XIII 5, 14;
am 1. März: Cod. Theod. XII 1, 74; am 7. Apr.: Cod. Theod.
XI 21, 1; am 13. Juli: Cod. Theod. XII 1, 76; im J. 372 am
4. Apr.: Cod. Theod. XI 4,1; am 5. Juni: Cod. Theod. XIII
9, 1; am 27. Juni: Cod. Theod. X 20, 6; im J. 373 am 1. Jan.:
Cod. Theod. XII 1, 63; am 8. Dec: Cod. Theod. XI 31, 6; im
J. 375 am 2. Juni: Cod. Theod. VII 13,7; am 3. Dec: Cod.
Theod. XII 1,79; im Jahre 377 am 4. Apr.: Cod. Theod. VH
4, 17; am 9. Aug.: Cod. Theod. VII 6,3; am 20. Oct.: Cod.
lust. VIII 10, 8; am 2. Nov.: Cod. lust. XI 62, 5: ohne Datum
oder falsch datiert: Cod. Theod. XI 1, 14. Cod. lust. X 32, 30.
Den Kaiser begleitete er bei seinem Zuge nach Mesopotamien
um das Jahr 372: Themist. or. XI p. 149 c. Theodor, h. e.
IV 17. Mit Libanius blieb er auch während seiner Praefectur
in einem freundlichen Verhältnis, ließ sich Ratschläge über die
Verwaltung der Städte von ihm gefallen: or. II 72. 73 p. 195
und veranlaßte ihn dazu, ihm einen Panegyricus zu halten:
or. XL 17 p. 372. Den Rat von Antiochia ehrte er so hoch, daß
er trotz seiner Podagra an den Sitzungen desselben teilnahm:
or. XL VI 40 p. 490 vgl. add. 370 (1074). Doch um das J. 372
leitete er den Hochverratsprozeß gegen Theodorus VIII und seine
Mitangeklagten: Zosim. IV 14, 1 und griff wiederholt zugunsten
des Arianismus in die kirchlichen Streitigkeiten ein. Zwar
verbannte er den entschiedensten Vertreter desselben Eunomins
als Unruhstifter: Philost. IX 11, ging aber noch strenger gegen
die entschiedenen Orthodoxen vor. An seinen Namen werden
daher die Märtyrergeschichten angeknüpft, die unter Valens
spielen, wobei ihm immer die Rolle des gefügigen, wenn auch
halb widerwilligen Werkzeuges zufällt: Socrat. IV 16. Sozom.
VI 14. 18. Theodor, h. e. IV 17; vgl. Rufin. h. e. II 5. Den
Basilius von Caesarea suchte er durch Drohungen zum Nach-
geben zu bewegen; stand aber davon ab, als er entschlossenen
Widerstand fand: Greg. Naz. or. XLIII 48 — 51. Theod. h. e.
IV 19. Basil. ep. 79 = Migne G. 32 S. 453. Rufin. h. e. H 9,
und später, als er von einer Krankheit heimgesucht wurde, ließ
er sich durch das Gebet des Bischofs heilen: Greg. Naz. a. 0. 55
218 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
und blieb mit ihm im Briefwechsel: Basil. ep. 104. 110. 111.
279—281 = Migne G. 32 S. 509. 520. 1016. Auch bei Valens
scheint man ihn angeklagt zu haben, doch blieb das Vertrauen
des Kaisers zu ihm unerschüttert: Themist. or. XI p. 153b.
Im Jahre 390 war er schon tot: app. 374 (906). An ihn ge-
richtet I 23. 24 (35. 36). 32 (44). 35 (47). 39—41 (51—53).
44(56). 83(95). 114. 5(99. 100). 9(104). 12(107). 14(110).
58(154). 67(163). 72(168). 95(191). 98(194). 100. 101(196.
197). 104(200). III 3. 4(205. 206). 18(221). 30(233). 40(245).
74. 75(279. 280). 91(296). 106(311). IV 58 (370). 74. 75
(386. 387). 80(392). app. 3(532). 10(539). 191(714). 194(717).
204 (728). 208 (733). 214 (739). 218 (751). add. 103 (1326).
192(1213). 203(1392). 254 (1429a). 340(1489). 370(1074).
Nicht an ihn, sondern an Ulpianus gerichtet ist nach der besten
Überlieferung add. 42 (1099).
Musonianus s. Strategius I.
Musoniusl. Proconsul Achaiae: VI 64 (472). Himer. or. V.
In diesem Amte hielt Himerius ihm die Declamation, von der
Auszüge ecl. 21 erhalten sind. Magister öfficiorum in den Jahren
357 und 358: IV 53 (365). VI 63. 64 (471. 472). 109. 110 (518.
519). or. XIV15 p. 429; im Amt erwähnt am 24. Juni 357:
Cod. Theod. VIII 5, 8. Wenn im J. 359 von den Vorgängern des
Florentius 11 im Magisterium öfficiorum gesagt wird, daß sie
ihr Amt zum Gelderwerb mißbraucht hätten, so muß das in
erster Linie auf ihn gehen: I 47 (59). 50 (62). Im J. 362 war
er als ex proconsule (yevoiievoq dpO^vjtarog) in Thessalonice
anwesend, als dort Himerius die or. V hielt. An ihn in den
J. 357 und 358 gerichtet IV 64(472). VI 110(519).
II. Lehrer der Beredsamkeit in Athen: Amm. XXVII 9, 6.
Himer. or. V. Schüler und Nebenbuhler des Proaeresius, gab
den Kampf gegen ihn bald auf und suchte sich eine politische
Wirksamkeit: Eunap. vit. soph. p. 493. Im Jahre 362 war er
Vicarius Macedoniae, und in seiner Residenz Thessalonice hielt
ihm Himerius die or. V. Im Geschichtswerke des Eunapius war
viel von ihm die Rede: Eunap. vit. soph. p. 493, weil der Ver-
fasser zu ihm in persönlichen Beziehungen stand: Suid. s. v.
MovOioviOQ. Man darf daher dasjenige, was bei Suidas und
Zosimus über einen Musonius gesagt ist, wohl auf diesen beziehen.
Danach war er Vater dreier Söhne, die Musonius, Antiochus
und Axiochus hießen: Zosim. V 5, 2. Bei Eunapius scheint er
III. Die Adressaten: Modestus — Nebridius I. 21^
zuerst unter der Regierung des Joviau (363 — 364) erwähnt ge-
wesen zn sein, da ihn Suidas unter diesem Kaiser ansetzt.
Wahrscheinlich war im J. 363 erzählt, daß er das Vicariat
von Macedonien, das ihm Julian verliehen hatte, nach dessen
Tode niederlegen mußte. Um das J. 368 wurde er Vicarius
Asiae und verwaltete sein Amt in rühmlichster Weise, fiel aber
im Kampfe gegen Raubscharen der Isaurer: Amm. XXVII 9, 6.
Suid. s. V. MovöcovtOQ, MaQxtavog.
Mygdonius. Castrensis sacri palatii: Cod. Theod. X 14, 1,
falsch datiert, aber nach der Ortsangabe wahrscheinlich in das
Jahr 346 zu setzen. Einflußreicher Freund des Musonius I:
VI 63(471). 109. 110(518. 519). Er hatte sich in Athen als
väterlichen Freund des Libanius erwiesen und ihn im J. 343
in Constäntinopel in Schutz genommen, als er der Zauberei
beschuldigt wurde: VI 63(471). An ihn in den J. 357 und
358 gerichtet VI 63 (471). 109 (518), erwähnt Julian, ep. 5.
Nebridius I. Aus Tuscien: Amm. XXI 5, 12. Er wird
der Oheim des Andronicus II sein, von dem V 16(401).
49(1031). VI 13 (420). 22(429). 59(467) die Rede ist: S. 72. 73.
Dieser hatte im J. 356 nur ein Kind, eine Tochter, für die er
eifrig Geld zusammenscharrte : VI 22 (429). Er hatte mehrere
geringere Amter bekleidet: add. 202 (1391), ehe er im J. 354
als Nachfolger des Honoratus I Comes Orientis wurde: V 17 (402).
add. 202 (1391). Amm. XIV 2, 20. Im Frühling 357 wird er
zuletzt im Amt erwähnt: VI 67 (475). Doch scheint erst Anfang
358 Modestus sein Nachfolger geworden zu sein: I 24(36);
vgl. 8. 213. Er wurde jetzt nach Gallien geschickt, um den
Caesar Julianus als Quaestor sacri palatii zu beaufsichtigen:
Amm. XX 9, 5. Julian, ep. ad Athen. 283c. Nachdem dieser
zum Augustus ausgerufen war, ernannte Constantius den Nebridius
im Jahre 360 zum Praefectus praetorio Galliarum, was Julian
auch anerkannte: add. 202 (1391). or. XVIII 110 p. 558. Amm.
XX 9, 5. 8. XXI 1,4. Zonar. XIII 10 p. 21c. Als dieser sich
aber zum Bürgerkriege gegen Constantius anschickte, verweigerte
Nebridius auf Grund seines Amtseides die Mitwirkung, wurde
zwar von dem Kaiser vor der Wut der Soldaten geschützt,
aber seines Amtes entsetzt und zog sich in seine Heimat zurück:
or. XVIII 110 p. 558. Amm. XXI 5, 11. 12. 8, 1. Von Valen»
im J. 365 an Stelle des Salutius zum Praefectus praetorio Orientis
ernannt, fiel er bei dem Aufstande des Procopius in dessen
"220 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Hände: Amm. XXVI 7, 4. 5. Zosim. IV 6, 2. Themist. or. VH
91b und scheint bald darauf in der Gefangenschaft gestorben
2u sein: Themist. or. VII 92c. An ihn im J. 364 gerichtet
add. 202(1391).
II. Comes rerum privatarum am Hofe des Theodosius,
erwähnt am 20. Mai 382: Cod. Theod. X 10, 16; im J. 383
am 18. Jan.: Cod. Theod. X3, 4; am 30. Aug.: Cod. Theod.
X 10, 18; am 11. Oct.: Cod. Theod. VI 30,5; im J. 384 am
30. März: Cod. lust. XI 62, 6; ohne Datum: Cod. lust. XI 66, 4.
5. 71,2. Praefectus urbis Constantinopolitanae, erwähnt am
30. Jan. und 29. Juni 386: Cod. Theod. XIV 12, 1. III 4, 1;
ohne Datum: Cod. lust. I 43, 1. Nach Niederlegung des Amtes
heiratete er Olympias, die Tochter des Seleucus, starb aber
schon im zwanzigsten Monat nach der Hochzeit: Pallad. bist.
Laus. 144. dial. 16 = Migne G. 34 8. 1244. 47 S. 56. 60.
Nicentius I. Constantinopolitaner. Denn da Libanius add.
96 (1043) im J. 364 schreibt, er sei seit 22 Jahren mit ihm be-
freundet, muß er seine Bekanntschaft im Jahre 342 gemacht
haben, also bei seinem ersten Aufenthalt in Constantinopel;
auch gehen die an ihn gerichteten Briefe dorthin. Im J. 364
besitzt er Macht, bekleidet also wohl irgend ein hohes Amt.
An ihn gerichtet add. 96(1043). 115(1114).
II. Consularis Syriae um die Zeit, wo Strategius I die
Praefectur niederlegte, d. h. im J. 358: or. 1114 p. 79; vgl.
13(20). 1126(122). 97(193). IV 55 (367). Von dem vorher-
gehenden muß er verschieden sein, da seine Freundschaft mit
Libanius nicht schon im J. 342 beginnt, sondern erst durch
einen Brief des Aristaenetus I begründet wird, den er bei seinem
Amtsantritt nach Antiochia mitbringt: IV 55 (367). I 3 (20).
Auch lebt er während seiner amtsfreien Zeit nicht in Con-
stantinopel, sondern in Aegypten, scheint also dort zu Hause
zu sein: II 97 (193). Den Abschluß seiner syrischen Statthalter-
schaft bildete eine Geldstrafe, die ihm der neuernannte Praefect
Hermogenes IV auflegte, weil er nicht genügend für die Korn-
versorgung eines Euphratkastells gesorgt hatte: I 3 (20). Vor
jenem Amte hatte er schon mehrere andere bekleidet: I 3 (20),
und im J. 360 wurde er von dem Comes Orientis Modestus,
mit dem er befreundet war: II 104 (200), nach Antiochia be-
schieden, wahrscheinlich um ein neues Amt zu übernehmen:
1197(193). An ihn im J. 360 gerichtet 1126(122). 97(193).
IIL Die Adressaten: Nebridius I — Nicocles. 221
III. Tiibunus und Notarius am Hofe Valentinians II im
J. 380: Ambros. ep. I5,8 = Migne L. 16 S. 894. Durch Am-
brosius wunderbar geheilt: Paulin. vit. Ambros. 44. Er lebte
noch im J. 397: Paulin. a. 0.
IV. Praefectus annonae urbis Romae, erwähnt am 1. Febr.
385: Cod. lust. I 23,5.
Nicocles. Spartaner: app. 197 (721). add. 7 (1137).
255 (1429 b). or. 1 31 p. 24. XV 27 p. 459. Socrat. III 1, 10. Bruder
des Sozomenus: add. 270(1145). Heide: add. 7(1137). 83(1142).
98(1324). 298(1057). Lehrer der Grammatik in Constanti-
nopel: app. 219 (752). add. 7(1137). 153(1049). 374(1076).
379 (1521), unterrichtete den späteren Kaiser Julian: or. XV 27
p. 459. add. 255 (1429 b). Socrat. a. 0. Schriftstellerisch war er
nicht tätig: add. 374(1076). Als Libanius zuerst nach Constan-
tinopel kam, suchte er ihn dort festzuhalten und machte ihm
große Versprechungen: or. I 31. 36 p. 24. 28. Da jener aber den
Ruf nicht annahm, wurde er ihm feindlich: VI 63 (471). Im
Winter 362/3 kam er an den Hof Julians nach Antiochia: add.
255 (1429b); vgl. 270(1145). 298(1057). app. 197(721). Dort
versöhnte er sich mit Libanius und schloß mit ihm Freund-
schaft: add. 270(1145). Im J. 363 nach Constantinopel zurück-
gekehrt, war er dort sehr einflußreich, so lange sein kaiserlicher
Schüler lebte: app. 197(721). 203(727). Als der Stadtpraefect
Modestus durch einen Aufstand vertrieben wurde, führte er ihn
zurück und übernahm eine Gesandtschaft an Julian, um dessen
Verzeihung für die Bürgerschaft der Stadt zu erbitten: add.
255 (1429b); doch wird sie durch den Tod des Kaisers nicht
zustande gekommen sein. Nach demselben verlor Nicocles seine
Macht und wurde seinerseits das Ziel von Angriffen: add.
83(1142). 152. 153(1351. 1049). Seine Lehrtätigkeit nahm er
jetzt wieder auf: add. 374 (1076). Im J. 388 richtete Libanius die
Rede gegen Thrasydaeus (or. XXXII) an ihn, in den J. 363 — 365
die Briefe app. 197(721). 203(727). 219(752). add. 7(1137).
83(1142). 98(1324). 152 (1351). 255 (1429 b). 374(1076).
Nicht an ihn, sondern an Themistius I ist nach der handschrift-
Uchen Überlieferung V 100 (1088). Dagegen ist add. 420(1082)
im Vaticanus zwar AloxXbI überschrieben, muß aber an Nicocles
gerichtet sein. Denn acjd. 374 (1076), der seine Adresse trägt,
redet von einem Sturm gegen ihn, den er männlich ertragen
habe (rov x^t^iiwvd rs Iveyxmv dvÖQslwg); offenbar sind die An-
222 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
griflfe gemeint, denen er als Heide und Freund des Kaisers
Julian nach dessen Tode ausgesetzt war. Und add. 420 (1082)
beginnt: ijoß-fp dxovöag, ort öol ro ö<po6Qov rov x^^,«/d5i^o^
jtaQsXi^Xvd^B, knüpft also an jenen Brief an.
Obodianus. Antiochener: IV 72 (384). app. 116(642). Sohn
des Argyrius: II 16. 17 (112. 113). 42 (138), nach dem er seinen
Sohn benannte: IV 72(384), Bruder des Eubulus: or. XXXI 47
p. 222, Verwandter des ZenobiusI: II 5 (100). Nachdem er in
seiner Vaterstadt prächtige Spiele gegeben hatte, übernahm er
noch im Jünglingsalter eine Gesandtschaft an den Kaiser, bei der
er sich durch Beredsamkeit auszeichnete: IV 72 (384). Im J.358
bereitete er Spiele für seinen Sohn vor: IV 72 (384), die 360
gegeben wurden: 1117(113). Im J. 359 wurde er in den Hoch-
verratsproceß von Scythopolis verwickelt, und nur die Stand-
haftigkeit des Dorotheus, der, auf die Folter gespannt, nichts
gegen ihn aussagte, rettete ihn vor der Verurteilung: II 16(112).
Im Winter 359/60 wurde er zum zweitenmal als Gesandter an
Constantius nach Constantinopel gesandt: II 16 — 18(112 -114).
42(138). Eine dritte Gesandtschaft wurde ihm 362 übertragen,
um Julian in Constantinopel zur Erlangung der Alleinherrschaft
zu beglückwünschen, doch verletzte er sich unterwegs durch
einen Sturz vom Pferde die Schulter und blieb in Ancyra liegen:
app. 83.84(609. 610). 88(614). 102(628). 116(642). 119(646).
An ihn während dieser Reise gerichtet app. 84(610). 88(614).
Olympius L Antiochener: VI 40 (448). 45(453); vgl.
30(437). Sohn einesgleichnamigen Vaters: add. 421(1551). Sein
ebenfalls gleichnamiger Sohn scheint erwähnt zu sein : pr. 3. 4 (3. 4).
Heide: VI 61 (469). Da sich in seinem Hause Statuen des Apollon
iswischen Asklepios und Hygieia befanden: add. 421 (1551), wird
er identisch sein mit dem Olympius, der wiederholt als Arzt
bezeichnet wird: 137 (49). 51(63). V10(395). 26(411). 29(1229).
30(1189). 31(1230). 56(1243). 106(1278). VI 18 (425). 61(469).
add. 86 (1092). Er war in Constantinopel mit Libanius zugleich
und scheint dort seinen Unterricht genossen zu haben: V 23(408).
45(453). add. 85(1175). Im J. 354 behandelte er ihn ärztlich
in Antiochia: V 10 (395). Von dort reiste er 355 an das Hof-
lager nach Italien und nahm die Briefe V 23 — 36(408 — 413.
1229. 1189. 1230—1235) mit auf den Weg. Er war beauftragt,
dafür zu wirken, daß dem Libanius die Rückkehr nach Con-
stantinopel erspart bleibe, und setzte dies auch durch: V 26 (41 1).
III. Die Adressaten: Nicocles — Olympius II. 223
30(1189). 56(1243). 106(1278). VI 18(425). Ende 356 und
Anfang 357 war er in Rom: VI 40 (448). 45 (453). 72(481).
Schon vorher war er als Lehrer tätig gewesen: V 30(1189).
Jetzt suchte ihn Libanius zu bewegen, daß er nach Antiochia
zurückkehre und dort einen rhetorischen Lehrstuhl neben ihm
annehme: VI 40(448). 45(453). 61(469). 72(481). Doch er-
nannte ihn Constantius zum Leibarzt und fesselte ihn dadurch
an das Hoflager: I 51 (63). Dort befindet er sich 359: 137(49).
51 (63), dann 360: III 56 (261) und wieder 363: add. 332(1481),
und 364: add. 85. 86(1175. 1092). An ihn gerichtet: 137(49).
51(63). V 56 (1243). 106(1278). VI9(416). 18(425). 29(437).
40(448). 45(453). 61(469). 72(481). add. 85 (1175).
IL Antiochener: I 56(68). III 49(254). Sohn des Pompe-
ianus: III 36 (241); vgl. I 56 (68). II 1 (96). III 49 (254). Da
dieser kinderreich war, muß Olympius mehrere Geschwister
gehabt haben: 11149(254); von ihnen werden genannt Ena-
griusIV: add. 199 (1388); vgl. 198(1101). 313(1474). 111(1143).
174(1369) und Miccalus: 111—3(96—98). 53(149). or. pro
Olymp, p. 85. Ihre Mutter war noch 364 am Leben: add.
198 (1101); vgl. I 56 (68). II 1 (96). HI 49 (254). Er war ver-
wandt mit ßufinus IV: II 89 (185). Im frühesten Jünglingsalter
war er Consularis Macedoniae und wurde infolge dieses Amtes
mit voller Immunität in den römischen Senat aufgenommen:
I 56 (68). III 49. 50 (254. 255). Wahrscheinlich hatte er es bis
356 bekleidet. Denn gegen Ende dieses Jahres war er wieder
in Antiochia gewesen und dann nach Nicaea gereist, von wo
er im Frühling 357 an Libanius schrieb, daß er seit Nieder-
legung seines Amtes vom Unglück verfolgt werde: VI 87 (496);
vgl. 67 (475). Im Sommer 358 kehrte er über Cilicißn, wo er
die Hochzeit des Calycius mitfeierte, nach Antiochia zurück:
IV62(374). 64(376), wo er seitdem dauernd nachweisbar ist:
359:120(32). 24(36). 56(68)— 360: II 53(149). 11136(241)
—361:11149(254). 56(261). app. 46 (574); er reist nach
Apamea: app. 49(577). 54(582), kehrt aber bald zurück: app.
66(593). 77(603). — 362: app. 122(648). 162(685). — 363
add. 108 (1329). 320(1063). 333(1482). 336(1485). — 364
add. 93 (1089). 111(1143). 139(1343). 144(1126). — 365
add. 228(1413). 378(1520). Im J. 358 wurde er aus dem Senat
von Rom in den coustantinopolitanischen übertragen, hier der
ersten Schatzungsklasse zugewiesen: III 50(255) und sollte ge-
224 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
zwungen werden, seinen Wohnsitz nach Constantinopel zu ver-
legen : I 56 (68). III 49 (254). Libanius verwendete sich in einer
Reihe von Briefen für ihn: I 56 (68). II 3 (98). III 49—51 (254
— 256) und erwirkte 361 ein Dekret des Kaisers zu seinen
Gunsten : III 63 (268). In demselben Jahre wurde er von einem
Trauerfall betroffen: app. 49 (577). Seine Mutter hinterließ bei
ihrem Tode ihm ein größeres Erbteil als seinem Bruder Miccalus,
mit dem er in dauernder Feindschaft lebte. Doch verschaffte
er ihm durch seinen Einfluß bei einem Praefecten zwei Ämter
und befreite ihn dadurch vom Decurionat: pro Olymp, p. 85
— 87. Nach den Unruhen des J. 387 bewahrte er durch sein
Eintreten den Stadtrat von Antiochia davor, in Fesseln gelegt
zu werden: pro Olymp, p. 78. In Daphne, der Vorstadt An-
tiochias, ließ er sich ein prächtiges Haus erbauen: app. 46 (574).
In Phoenicien scheint er Güter besessen und sich deshalb zeitweilig
dort aufgehalten zu haben: HI 19 (222). app. 126(651). or. LIV4
p. 127. Er war kinderlos: II 1 (96). app. 46(574). pro Olymp,
p. 80. 86. Viele rechneten daher auf seine Erbschaft, und als
er im J. 388 oder 389 starb: or. I 275 S. 163. app. 340(872).
345(877). 351(883). 368(900). 417(950), wurde er von den
Enttäuschten sehr geschmäht, weshalb Libanius zu seiner Ver-
teidigung eine Rede schrieb, die von J. P. Siebenkees, Anecdota
Graeca, Nürnberg 1798 S. 75 herausgegeben ist. Er selbst war
Erbe, doch durch die Legate und die Schulden brachte ihm dies
mehr Mühe und Kosten als Gewinn: or. I 275—277 p. 163ff.
pro Olymp, p. 87. app. 438(971). An ihn gerichtet VI 87 (496).
III. Flavius Nemesius Olympius vir clarissimus setzte in
Lycien dem Kaiser Constantius ein Denkmal, vielleicht als
Praeses der Provinz: CIL III 12126. Er könnte mit einem der
folgenden identisch sein.
IV. Senator von Constantinopel. Mit ihm wurde im J. 359
Olympius II wegen ihrer Namensgleichheit verwechselt und eine
Steuer von ihm eingefordert, die jener schuldig war: III 49.
50(254.255).
V. Antiochener, Sohn des Asterius: add. 299 (1464).
319(1476), Bruder des Eusebius XXI: add. 301 (1056); vgl.
284 (1055), Vater des Eusebius XXII: app. 257 (789). Bei dem
Census von 362/3 wirkte er als Einschätzer mit: add. 299 (1464).
Obgleich er selbst Heide war: add. 319(1476), scheint er die
Christen begünstigt zu haben, vielleicht indem er der Anordnung
111. Die Adressaten: Olympias 11 — XI. 225
Julians, daß gegen das geltende Recht auch die Städter, die
sich zu ihrem Glauben bekannten, in die Steuerlisten einzu-
tragen seien, nicht Folge leistete; vgl. Pauly-Wissowa III
S. 1517. So erregte er den Zorn des Consularis Syriae Ale-
xander III und wurde mit Entziehung seines Gehaltes bedroht:
add. 284(1055). 301(1056); vgl. 299(1464). Nach dem Tode
Julians 363 beteiligte er sich an einer Gesandtschaft, die wahr-
scheinlich dessen Nachfolger Joviau zu seiner Thronbesteigung
beglückwünschen sollte: add. 319 (1476). Vielleicht wurde er
bei dieser Gelegenheit zum Nachfolger des Aristophanes im
Proconsulat von Achaia ernannt; denn im J. 364 besitzt ein
Olympius Macht in dieser Provinz: add. 145 (1347). 151 (1350).
An diesen gerichtet add. 145(1347).
VI. Antiochener, Mitschüler des Libanius : IV 73 (385).
VI 110 (519). Die Armut zwang ihn, öTQatwhrjq zu werden,
womit in diesem Falle wohl agens in rebus gemeint ist. Denn
er ist Untergebener des Magister officiorum Musonius I: VI 109.
110(517. 518) und reist in den Jahren 357 und 358 wiederholt
zwischen Antiochia und dem Hoflager hin und her: IV 73 (385).
VI108 — 110(517— 519). 113(522). Er könnte identisch sein
mit dem Verwandten des Alexander IX und des Eubulus, der 363
nach Cilicien reiste: add. 6(1289). 9 (1290), 364 nach Isaurien:
add. 38(1170). Auch app. 85(611) könnte er gemeint sein.
VII. Advocat in Antiochia, Vater des Hermogenes V und
des Theodotus III, erwähnt im J. 363: add. 262(1435).
VIII. Ancyraner, Oheim des Eusebius XX, also wohl
Bruder des Eusebius XIX. An ihn in den J. 363 und 364
gerichtet add. 128(1333). 332(1481); vgl. S. 51.
IX. Armenier: 111 68 (273). Seine Söhne wurden im J. 361
Schüler des Libanius: III 67. 68(272. 273). An ihn gerichtet
III 68 (273).
X. Bruder des Jovinus II, Verwandter des Letoius I, nahm
im J. 357 eine einflußreiche Stellung am Kaiserhofe ein. An
ihn und seinen Bruder gemeinsam gerichtet III 60 (468).
83 (493).
XI. Praeses Cappadociae secundae um das J. 382 : Greg.
Naz. ep. 154. Christ. Seine Frau und Kinder erwähnt: Greg.
Naz. ep. 104. An ihn gerichtet Greg. Naz. ep. 104 — 106. 125.
126. 131. 140—144. 146. 154 = Migne G. 37 S. 204. 217. 225.
237. 249. 260.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 15
226 Ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
XII. Philosoph in Alexandria, führte im Jahre 391 die
Heiden im Kampfe gegen die Christen an und floh dann kurz
vor der Zerstörung des Serapeums nach Italien: Sozom.
VII 15, 6. 9; vgl. Socrat. V 16, 4. 8.
XIII. Sohn des Olympius I, Mitglied irgend eines Officium:
pr. 3.4(3.4). Vielleicht derselbe im Jahre 390 erwähnt: app.
368(900). 377(909).
XIV. Schüler des Libanius im J, 390; seine Brüder er-
wähnt: app. 372(904).
Olympus s. Ecdicius IL
Optatus I. Grammatischer Lehrer, unterrichtete den Sohn
des Kaisers Licinius mit kleinem Gehalt. Durch seine schöne
Frau, die Tochter eines paphlagonischen Gastwirtes, gewann er
nach dem Tode des Licinius großen Einfluß auf Constantin und
wurde 334 zum Oonsuln gemacht: Liban. or. XLII 26 p. 402.
Schon vorher war er unter den ersten, die mit der neu-
geschaffenen Würde des Patriciats bekleidet wurden: Zosim. II
40, 2. Mommsen, Chronica minora I p. 234. Larsow, Die Fest-
briefe des heil. Athanasius 8. 86. De Rossi, Inscr. ehr. u. Romae
I p. 39. Die Thronrevolution, die 337 dem Tode Constantins
folgte, brachte ihm den Tod: Zosim. 1140,2.
II. Brudersohn der Gattin des vorhergehenden: or. XLII
27 p. 403. Heide: Socrat. VI 18, 19. Sozom. VIII 23, 8. Als
Knabe entlief er der Schule und verschmähte auch später jede
Bildung: or. XLII 11. 13. 25 p. 394. 395. 401. Durch Zauberei
stand er seinem älteren Bruder nach dem Leben und entging nur
durch die Fürbitte desselben der gesetzlichen Strafe: or. XLII
12 p. 394. Da jener Bruder noch vor den Eltern starb, wurde
er ihr einziger Erbe: or. XLII 12. 13 p. 395. Er heiratete
eine reiche Frau, lebte aber mit ihr in stadtkundigem Unfrieden,
da er imnier Liebschaften mit Weibern und Jünglingen unterhielt:
or. XLII 49. 50 p. 417; vgl. 28. 29 p. 404. Wenige Monate
bekleidete er die Praefectur von Aegypten: or. XLII 14 p. 395,
in der er am 4. Febr. 384 nachweisbar ist: Const. Sirm. 3. Weil
er den Philosophen Ptolemaeus, der als Decurio von Alexandria
durch ein Gesetz des Theodosius gegen körperliche Mißhand-
lungen geschützt war, grausam foltern ließ, wurde er unter
militärischer Bedeckung nach Constantinopel geführt und ihm
dort der Proceß gemacht, wobei Clearchus I seinen ganzen
Einfluß gegen ihn aufbot. Doch der Fürsprache von dessen
111. Die Adressaten: Olympius XII — Palladius IV. 227
zahlreichen und mächtigen Gegnern gelang es, seine Frei-
sprechung zu erwirken: or. XLII 14—19 p. 396—398. XXVIII
5 p. 136. Als später ein Kuppler des Optatus auch in der
Schule des Libanius seine Netze auswarf, wies ihn dessen
Freund Thalassius IV schimpflich weg und erregte dadurch
den Zorn des Optatus: or. XLII 28—31 p. 403—406. Dieser
bewirkte deshalb, daß im Jahre 390 die Aufnahme des Tha-
lassius in den Senat von Constantinopel zurückgewiesen wurde:
app. 310(841). 313. 314(844. 845). or. XLII 6. 11. 31. 32.
34. 39. 43 p. 392. 394. 406. 407. 411. 414. Dies gab den
Anlaß zu der an Kaiser Theodosius gerichteten Rede XLII
vjtEQ SaXaööioVj die zugleich eine Schmährede gegen Optatus
ist. Im J. 404 war er Praefectus urbis Constantinopolitanae
und grifp als solcher in die Kämpfe tätig ein, welche der Hof
gegen den Bischof Johannes Chrysostomus und dessen Anhänger
führte: Pallad. dial. 3= Migne G. 47 S. 14. Socr. VI 18, 19.
Sozom. VIII 21, 5. 8. 23, 8. 24,3—8. In diesem Amte ist er
noch am 12. Juni 405 nachweisbar: Cod. Theod. II 33, 4. Das
an ihn gerichtete Gesetz Cod. Theod. XII 1, 160 trägt ein
falsches Consulat; das Datum des 24. Nov., mit dem es be-
zeichnet ist, kann auf das J. 404 oder 405 bezogen werden.
An ihn gerichtet app. 310 (841).
III. Ein armer Schüler des Libanius, dem Anatolius I im
J. 359 ein Geschenk von 100 Solidi machte: 166(78). 68(79).
An ihn gerichtet im J. 393 app. 495 (1028a).
Faeoninus. Schüler des Libanius, verließ im Winter 359/60
Antiochia, um in Berytus unter Leitung des Domninus I die Rechte
zu studieren: II 21 (117). Im Jahre 393 lebte er in der ga-
latischen Stadt Tabia, wie es scheint, als Lehrer der Bered-
samkeit. An ihn gerichtet: app. 467 (1000).
Palladius I. Flavius Palladius, Agens in rebus ducenarius,
Curiosus von Aegypten im J. 335: Athanas. ap. c. Ar. 73. 74
= Migne G. 25 S. 380. 385.
IL Praeses Thraciae zwischen 341 und 344: CIL III 12330,
kann mit dem folgenden identisch sein.
III. Praeses von Aegypten im Jahre 344. Larsow, Die
Festbriefe des h. Athanasius S. 31.
IV. Antiochener: V 57 (1187). Notarius, überbringt im
J. 351 dem Athanasius einen Brief des Kaisers: Äthan, bist.
Ar. ad mon. 51. apol. ad Const. 10. 22. = Migne G. 25 S. 756.
15*
228 Ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
608. 624. Später wurde er zum Magister officiorum de»
Caesars Gallus befördert: Äthan, apol. ad Const. 10. 22. Amm.
XXII 3,3; vgl. V 52 (1083). Nach dem Tode desselben (354)
scheint er dieselbe Stellung bei Constantius bekleidet zu
haben. Denn 355 ist er am Hofe von großem Einfluß: V
57 (1187), und der Agens in rebus Clematius II, der ihm unter
Gallus gedient hatte, bleibt auch jetzt sein Untergebener:
V 67 (1251); vgl. 52(1083). Da er zu den Vorgängern des
Florentius II im Amte des Magister officiorum gehörte, wird der
Vorwurf der Bestechlichkeit, der I 47 (59). 50 (62) gegen sie
erhoben wird, sich auch auf ihn beziehen. Nach dem Tode des
Constantius (3. Nov. 361) wurde er nach Brittannien verbannt:
Amm. XXII 3,3. An ihn gerichtet V 35(1234). 57(1187).
67 (1251), vielleicht auch III 84 (289), doch ist dies zweifelhaft.
V. Olympius Palladius aus Samosata: Larsow, Die Fest-
briefe des h. Athanasius S. 45. Er scheint identisch zu sein
mit dem Bruder des Ulpianus I: app. 75 (602a). add. 20(1162).
325 (1066). Denn beide werden dem Julianus VIII als Praeses
der Euphratensis empfohlen, in welcher Provinz Samosata lag:
app. 75 (602 a). In den Jahren 363 und 364 war er Praeses
Isauriae: add. 20(1162). Während dieses Amtes sind an ihn
gerichtet add. 20(1162). 38 — 40(1170. 1153. 1117). 55(1130).
91 (1323). 94 (1177). 125 (1045). 136 (1340). 325 (1066).
344(1493). 357(1504). 373(1517); erwähnt add. 56(1308).
In den Jahren 370 und 371 war er Praefect von Aegypten:
Larsow a. 0.
VI. Im Jahre 361 hält sich ein Palladius in Cilicien auf;
denn der literarische Austausch, in dem er mit Libanius steht,
wird durch den Tarsenser Demetrius I vermittelt: app. 1 (530).
5 (534). Da von ihm app. 35 (563) ein Apparitor erwähnt
wird, muß er dort irgend ein Amt bekleidet haben; wahr-
scheinlich war er Praeses der Provinz. Mit dem vorhergehenden
darf er nicht identificiert werden; denn add. 325(1066) deutet
an, daß dieser im J. 363 sein erstes Amt bekleidete^; vohl
1) Libanius spricht hier von den Hoffnungen, die sich an seinen Amts-
antritt knüpfen: vTtLOXvBtTaL yaQ rj xe TiaiSevoiQf i^v BTiaLÖevd-riq, rj ze Zfjg
ÖLxcaoavvijq aaxTjOig a re iTteöei^axo negl KannaöbxaQ o äösXifo^. Als
vielversprechend für des Palladius künftige Amtsführung würden nicht
nur die früheren Leistungen seines Bruders bezeichnet werden, wenn er
selbst schon eigene Leistungen dieser Art aufzuweisen hätte.
III. Die Adressaten: Palladius IV— XIV. 229
aber kann er der Aelius Palladius au8 Palaestina mit dem Spitz-
namen KovQsvg sein, der 371 — 373 Praefect von Aegypten war:
GIG IV 8610. Larsow, Die Festbriefe des h. Athanasius S. 45.
46. Socr. IV 21, 4. Sozom. VI 19, 6. Theod. h. e. IV 22, 1. 26.
Mommsen, Chron. min. I S. 296. Doch bleibt dies unsicher.
Dieser Praefect war Heide: Theodor, h. e. IV 21, 1. 2. 22, 1.
26. Greg. Naz. or. XXV 12 = Migne G. 35 S. 1213. An ihn
gerichtet app. 2(531). 17(546). 35(563); vielleicht auch III
84 (289).
VII. Im J. 359 befindet sich ein Palladius in der Um-
gebung des Comes Orientis Modestus: I 41 (53). Er könnte
mit einem der beiden vorhergehenden identisch sein.
VIII. Im Jahre 360 reist ein Advocat dieses Namens von
Antiochia nach der Euphratensis: II 83(179).
IX. um dieselbe Zeit reist ein gleichnamiger Advocat
aus Antiochia nach Phoenicien: 1187(183).
X. Pamphylier, Jüngling, hat in Berytus die Rechte studiert
und kehrt 365 in seine Heimat zuräck, um dort als Advocat
zu wirken: add. 415. 416(1546. 1547).
XI. Lehrer der Rhetorik in Cappadocien, erwähnt im
J. 364: add. 109(1211).
XII. Tribunus und notarius am Hofe Valentinians I. Er
wurde um das J. 365 nach Africa geschickt, um die Klagen
der Tripolitaner gegen den Comes Romanus zu untersuchen.
Doch ließ er sich durch diesen bestechen und sagte fälschlich
zu seinen Gunsten aus. Nach seiner Entlassung wurde um das
J. 373 ein Brief entdeckt, der seine Schuld verriet; er wurde
verhaftet und tötete sich selbst: Amm. XXVIH 6, 12. 17-27.
XIII. Ein Mann von niedriger Geburt, wurde um das
Jahr 372 in Antiochia auf Giftmischerei angeklagt und rief,
indem er sich durch Angeberei zu retten suchte, einen Massen-
proceß wegen Hochverrat und Zauberei hervor: Amm. XXIX
1,5. 6. 25. 2,1—6.
XIV. Athener, Sohn eines berühmten Redners, kam um
das J. 378 nach Rom und führte sich durch eine Declamation
ein, die große Bewunderung erregte: Symmach. ep. I 15. Er
ließ sich dort als Lehrer nieder: Symmach. ep. III 50, wurde
aber schon im Jahre 379 an den Hof des Theodosius berufen:
Symmach. ep. I 94. III 50, wo wir ihn am 6. und 21. Juli
381 als Comes sacrarum largitionum erwähnt finden: Cod.
230 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Theod. IV 13, 8. X 24, 2. Schon am 30. Nov. desselben Jahres
erscheint er als Magister officioram: Cod. Theod. X 24,3;
ebenso am 21. März 382: Cod. Theod. VI 27, 4 und am 16. Sept.
384: Cod. Theod. VII 8, 3. Daß er Christ war, zeigen die an
ihn gerichteten Briefe des Greg. Naz. ep. 103. 110. 119. 170
= Migne G. 37 S. 201. 208. 213. 280. Der eine davon (103) läßt
ihn als hohen Beamten erkennen, ein anderer (170) Constanti-
nopel als seinen Aufenthaltsort. An ihn gerichtet auch Sym-
mach. ep. IX 1.
XV. Dux Osrhoenae, an ihn gerichtet am 30. Nov. 382
Cod. Theod. XVI 10, 8.
XVI. Praefectus Augustalis, an ihn gerichtet am 14. Mai
382 Cod. Theod. VIII 5,37; vielleicht derselbe, der in den
Jahren 388 — 390 beherrschenden Einfluß im Senat von Con-
stautinopel besaß und an den app. 274 (805). 330 (862) ge-
richtet sind.
XVII. Comes Orientis im Jahre 390: app. 377(909).
378 (910). 411 (944). 420 (953). An ihn gerichtet app. 420(953).
Vielleicht gemeint or. I 254 S. 152. pro Olymp. S. 83.
XVIII. Ein Palladius führt im Jahre 388 einen Proceß in
Phoenicien: app. 287(818).
XIX. Tyanenser, gibt im J. 391 seine beiden Söhne in
die Schule des Libanius; an ihn gerichtet app. 401 (934).
Fancratius I. Antiochener, Sohn eines Vaters, der sich
als Lehrer der Rhetorik Ruhm erworben hatte, Altersgenosse
und Mitschüler des Libanius (geb. 314), hatte irgend ein Amt
bekleidet und war in die dritte Schatzungsklasse des Senats
von Constantinopel eingetragen worden ; erwähnt in den Jahren
360 und 364: 11154(259). add. 164(1361).
II. Verschieden von diesem ist der Pancratius, der I 9 (26)
erwähnt wird, da Libanius von ihm im Winter 358/9 sagt, er
kenne ihn noch nicht persönlich. Wahrscheinlich war er Ci-
licier; denn er scheint mit Macedonius I an demselben Orte zu
wohnen. Libanius schreibt, er scheue sich, mit ihm die Korre-
spondenz zu eröffnen, damit es nicht scheine, als wenn er von
ihm einen Schüler erbetteln wolle. Hiernach wird er der-
jenige sein, an den app. 115(641) im Jahre 362 gerichtet ist;
denn hier empfängt er den Dank für die Übersendung eines
Schülers.
III. Dolichener, hat der Tochter des Praefecten Helpidius I
III. Die Adressaten: Palladius XIV — Parnassius I. 231
ein Gut geschenkt, um die Gunst des mächtigen Mannes zu
erwerben, und fordert es nach dessen Absetzung im J. 363
gerichtlich zurück: add. 267 (1440).
IV. Tripolitaner, übernimmt um das J. 367 eine Gesandt-
schaft seiner Stadt an Yalentinian I und stirbt nach seiner An-
kunft in Trier: Amm. XXVIII 6, 16. 20.
V. Comes rerum privatarum im Orient, erwähnt im Jahre
379 den 17. Juni: Cod. Theod. X 1, 12; d. 6. Juli: Cod. Theod.
VI 30, 2; d. 10. Aug.: Cod. Theod. XH 13,4; im Jahre 380
d. 30. Jan.: Cod. Theod. X 10, 12; d. 12. Juni: Cod. Theod.
X 3, 3; d. 20. Sept.: Cod. Theod. X 10, 14. Praefectus urbis
Constantinopolitanae erwähnt im J. 381 d. 30. Juli: Cod. Theod.
IX 17,6; im J. 382 d. 12. Jan.: Cod. Theod. XIV 10, 1; den
4. Apr.: Cod. Theod. II 12,3; Cod. lust. VIII 4, 6. Falsch
datiert Cod. Theod. XV 2, 4.
Panegyrius. Lehrer der Rhetorik, im Konkurrenzstreite
mit Priscio, also in Palaestina tätig: app. 343 (875). An ihn
im J. 390 gerichtet app. 342 (874).
Panhellenius. Am 26. Oct. 382 als Consularis Lydiae er-
wähnt: Cod. Theod. X 10, 17. Er war Asiate, hatte im J. 388
Antiochia besucht und war dann in seine Heimat zurück-
gekehrt. Seine Mutter und seine Kinder werden erwähnt. An
ihn gerichtet app. 248 (780). 250 (782).
Pannychius. Praeses Euphratensis im J. 359; bald nach
Antritt dieses Amtes an ihn gerichtet I 82 (93).
Pantichius. Im Jahre 393 trat er die Verwaltung einer
Provinz an; an ihn gerichtet app. 476(1009).
Pappus I. Mesopotamier; sein Sohn Eusebius XVII war
in den J. 361 und 362 Schüler des Libanius; an ihn gerichtet
III 103 (308). app. 123 (649).
II. Alexandriner, Philosoph, lebte unter Theodosius I,
schrieb Geographisches und ein Buch über Traumdeutung. Suid.
8. V. ndjtjtog,
Parnassius I. Corinther: app. 209 (734). Larsow, Die
Festbriefe des h. Athanasius S. 36. Daß er in Patrae geboren
war und dort zeitweilig wohnte, ist damit nicht unvereinbar:
Amm. XIX 12, 10. In den Jahren 357—359 war er Prae-
fectus Aegypti: Larsow a. 0. Während dieses Amtes befragte
er einen Astrologen über das Leben des Kaisers, und wurde
deshalb nach seiner Absetzung im J. 359 in den Hochverrats-
232 Ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
proceß von Scythopolis verwickelt und in die Verbannung
geschickt: or. XIV 15. 16 p. 429. 430. Amm. XIX 12, 10. Da
er Heide war, erlangte er im J. 363 durch den heidnischen
Kaiser Julian seine Begnadigung und kehrte in seine Heimat
zurück: app. 209 (734). An ihn gerichtet IV 52 (364). app.
209(734), wahrscheinlich auch I 11 (28).
II. Ancyraner, gab im J. 358 seinen Sohn in die Schule
des Libanius. An ihn gerichtet I 79 (90). IV 46 (358), viel-
leicht auch I 11 (28).
III. Waise, im Jahre 388 Schüler des Libanius: app.
299 (830).
Parthenius. Antiochener: I 58. 59 (70. 71), Neffe des
Eusebius IX: I 58 (70), reiste 359 an das Hof lager mit Hoffnung
auf Beförderung und nahm dabei die Empfehlungsbriefe I 58
— 61(70 — 73) mit. Im J. 360 war er nach Antiochia zurück-
gekehrt und reiste von dort nach Phoenicien, wo er Besitzungen
hatte und seine Frau und Kinder sich befanden: 11134(239).
Im Jahre 362 war er in Tarsus; dorthin an ihn gerichtet app.
94 (620).
Parthenopaeus. Tyrier: app. 384(916); vgl. 383(915).
397 (930). Schüler des Libanius, Verfasser von Reden. An ihn
im J. 390 gerichtet app. 383(915). 396(929).
Patriarcha s. Gamaliel.
Paulinus I. Einen Paulinus bittet Libanius pr. 5 (5), er
möge als Richter dafür sorgen, daß ein Grundstück, welches
man dem Thalassius IV geraubt habe, ihm wieder zurückgegeben
werde. Da dieser nach or. XLII 37 p. 410 bei Samosata Län-
dereien besaß, vermutet Sievers nicht ohne Grund, jener Paulinus
sei Praeses Euphratensis gewesen. Er könnte identisch sein mit
demjenigen, der 386 Praefect von Aegypten war: Baur, Wiener
Studien XXIV 2 S. 118. Mommsen, Chronica minora I S. 297;
erwähnt am 30. Nov. 386: Cod. Theod. XII 6, 22 und mit falscher
Datierung Cod. Theod. XI 39, 10. Hiernach könnte sein Prae-
sidat um 380 fallen.
II. Ein Paulinus unterhandelt 364 mit Modestus über den
Verkauf eines Grundstückes: add. 203(1392). Ob er mit dem
vorhergehenden identisch war, ist zweifelhaft; ebenso ob er mit
einem der folgenden Homonymen zu gleichen ist.
III. Sein Vater war Decurio von Cessio Vasatum, seine
Mutter Aquitanerin: Auson. parent. 26,7. Er war gleichalterig
III. Die Adressaten: Parnassius I — Paulus IL 233
mit Ausoüius, der um 310 geboren war: Auson. pareiit. 26, 5.
Er heiratete Megentira, die Tochter von Ausonius' Schwester
Julia Dryadia, und zeugte mit ihr den Paulinus und die Dryadia,
die beide früh starben: Auson. par. 25; vgl. 14. 26, 5. Er war
Scriniarius eines Praefecten, danu Rationalis Africae, endlich
Corrector Hispaniae Tarraconensis: Auson. par. 26,9.
IV. Praeses Epiri novae, erwähnt am 1. Dec 372: Cod.
Theod. XVI 2, 22. Dieser könnte derselbe sein, der am 24. Apr.
380 als Praefectus urbis Romae erscheint: Cod. Theod. XV 7, 4. 5.
V. Pontius Proserius Paulinus iunior wird als Consularis
Campaniae genannt: CIL X 1702. 1703. 6088. In demselben
Amte findet sich CILX 1128 Pereuus Paulinus, doch ist dieser
Stein durch eine so schlechte Abschrift überliefert, daß Perenua
leicht aus Pontius oder Proserius verstümmelt sein kann. Ist
dies richtig, so würde die Bekleidung seines Amtes jn das
Jahr 409 fallen, dem die Inschrift CIL X 1128 nach dem dort
genannten Praefecten Caecilianus zuzuschreiben ist: Seeck,
Symmachus p. CXCIV.
Paulus L Consul im Jahre 352, von dem Usurpator
Magnentius ernannt und nur in dessen Reichsteil anerkannt:
Mommsen, Chronica minora III S. 522.
IL Notarius, mit dem Spitznamen Catena: Amm. XIV
5, 6. 8. XV 3, 4. XIX 12, 1. XXII 3, 10. Larsow, Die Festbriefe
des h. Athanasius S. 37. Nach Amm. XIV 5, 6 Spanier, nach
XV 3, 4 Dacier. Er zeichnete sich in den Hochverratsprocessen
unter Constantius durch w^ilde Grausamkeit aus. Im Jahre 353
wurde er nach Brittannien geschickt, um dort die Anhänger
des Magnentius zur Rechenschaft zu ziehen, und trieb den Vicar
Martinus, der ihm entgegentrat, zum Selbstmorde: Amm. XIV
5, 6 — 9. Im J. 355 wirkte er bei der Untersuchung gegen die
Freunde des Silvanus mit: Amm. XV 6, 1. Im J. 359 wurde er
in den Orient geschickt, um bei dem Processe von Scythopolis
mitzuwirken: or. XIV 15. 16.54 p. 429.444. Amm. XIX 12, 1.
2. 5. 7. 13. Julian, ep. 74. Doch schon am 23. Juni desselben
Jahres erschien er in Alexandria, um die Anhänger des Atha-
nasius zu bestrafen: Larsow a. 0. Sozom. IV 10, 11. Im J. 362
ließ Kaiser Julian ihn lebendig verbrennen: Amm. XXII 3, 10;
vgl. Liban. or. XIII 42 p. 419. XVIII 152 p. 572. Da zwischen
355 und 359 jede andere Kunde von ihm fehlt, könnte er
während dieser Zeit als Spion des Constantius am Hofe des
234 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Julian geweilt haben; vgl. Julian ad. Athen. 282 C. In diesem
Falle dürfte er derselbe Paulus sein, bei dem Libanius sich durch
IV 61 (373) im J. 358 dafür bedankt, daß er den Caesar ver-
anlaßt habe, an ihn zu schreiben.
III. Lehrer der Rhetorik, benennt seinen Sohn nach
Libanius; an ihn im J. 390 gerichtet app. 348(880).
IV. Comes domorum per Cappadociam, erwähnt am 28. März
396: Cod. Theod. Xl,15.
Pelaglus I. Euphratenser: I 82 a (93) aus Cyrus: add.
87(1042). 221(1407). app. 458(991). 461 (994). or.I211 p. 132.
Vater des Macedonius V: app. 459 (992); vgl. 458(991). 460.
461 (993. 994), der im J. 365 bei Libanius in die Schule ging:
add. 212(1401). app. 458(991). Heide: add. 212(1401). Mit-
schüler des Libanius: I 82a (93). VI 69 (478). Im J. 357 ging
er als Gesandter seiner Vaterstadt nach Italien an den Hof:
I82a(93). add. 87(1042) und nahm dabei die Empfehlungs-
briefe VI 68— 70(477— 479) mit. Im J. 364 war er in An-
tiochia gewesen und bekam bei der Heimreise die Briefe add.
87—89 (1042. 1207. 1120) mit. In demselben Jahre starb seine
Frau: add. 212 (1401). Später wurde er zum Consularis Syriae
befördert: app. 460(993). or. 1211 p. 132. Im J. 393 war er
schon todt: app. 460(993). An ihn gerichtet add. 212(1401).
221(1407).
II. Comes rerum privatarum im Occident, erwähnt am
15. Febr. 385: Cod. Theod. XI 30, 45. 36,29.
Petrus I. Consularis Phoenices, erwähnt am 14. Mai 380:
Cod. Theod. VII 22, 9. XII 1, 83.
II. Primicerius notariorum, im Jahre 408 als Freund des
Stilicho getödtet: Zosim. V35,2. Er könnte der Adressat von
app. 267 (798) sein, der im J. 388 bei Hofe eine ansehnliche
Stellung bekleidete.
IIL Ein dritter, der Processe in Syrien und Aegypten zu
führen hat, im J. 388 erwähnt: app. 269(800).
IV. Praeses Thebaidos am Ende des 4. oder Anfang des
5. Jahrb.: Leipoldt, Schenute von Atripe S. 209. Vielleicht
identisch mit dem Vorhergehenden.
Phasganius. Sein Name genannt: I 83 (95). III 81 (286).
V47 (1239). 71 (1254). or. 1 13 p. 12. X 12 p. 265. L p. 585.
586. LIII 4 p. 110. LXVp. 448. Antiochener, jüngerer Bruder
des Panolbius: or. X 12 p. 265. LIII 4 p. 1 10, mütterlicher Oheim
III. Die Adressaten: Paulus II — Philagrius I. 235
des Libanius, Vater eines einzigen Kindes, einer Tochter, die
im J. 354 starb: or. I 86. 95 p. 62. 67. Ein zweiter Neffe von
ihm war Spectatus: IV 56 (368). Seine Frau überlebte ihn:
1119(115); vgl. 131(43). Durch einen Rhetor aus Apamea
gebildet, den sein Vater durch vieles Geld bewogen hatte, nach
Antiochia überzusiedeln, zeichnete er sich durch Beredsamkeit
aus: or. Uli p. 176. Doch lernte er niemals lateinisch und
verkehrte mit den römischen Magistraten, soweit sie kein
griechisch verstanden, nur durch Dolmetscher: or. L p. 585.
Trotzdem gehörte er zu den Leitern des Rates von Antiochia:
or. 13 p. 4. Lp. 585, den er sogar gegen die Tyrannei des
Caesars Gallus zu verteidigen wagte: III 81 (286). Ämter wurden
ihm angeboten, doch wies er sie zurück: or. I 3 p. 5. LXV
p. 445. Im J. 336 gab er in Antiochia die Olympischen Spiele:
or. LIII 4 p. 110. I 13 p. 12. X 12 p. 265. Dabei vermehrte er
die Sitze der Zuschauer auf das doppelte: or. X 12. 13 p. 265.
Zum Gesandten gewählt, um Kaiser Gonstantius 357 bei seinem
Einzüge in Rom zu beglückwünschen, veranlaJJte er aus Ge-
sundheitsrücksichten den Letoius I, ihm die Reise abzunehmen;
VI 56 (464). 58 (466). Im J. 359 ist wieder von einer Krankheit
die Rede, von der er kürzlich geheilt war: I 64 (76). Wahr-
scheinlich brachte ein Rückfall ihm den Tod, der noch im Herbst
desselben Jahres eintrat: I 83 (95). 11 4 (99). 101 (197). HI
15(217). or. 1 117. 118 p. 80. 81. Aus Schmerz darüber starb
bald auch seine Schwester, die Mutter des Libanius: add.
74 (1320). or. 1 117. 118 p. 80. 81. Seine Erbschaft, an der auch
Libanius Teil hatte, wurde teils durch Schuldforderungen ge-
schmälert, teils angefochten: 1119(115). 30(126). 45(141).
90(186). Libanius verfaßte auf ihn eine Gedächtnisrede: III
81 (286). An ihn gerichtet V 71 (1254). Erwähnt I 19 (31).
20(32). 31(43). 51(63). II 40(136). 77(173). IV 4(317).
12(325). 56(368). 72(384). V 22(407). 26(411). 59(1034).
108(1215). VI 9(416). 16(423). 59(467). 93(501). app. 108
(634). 197(721). add. 378(1520).
Phila^us I. Flavius Philagrius: Äthan, apol. c. Ar. 74
= Migne G. 25 S. 385. Cappadocier: Larsow, Die Festbriefe dea
heil. Athanasius S. 28. 30. 86. 114. Äthan, epist. encycl. 3 =
Migne G. 25 S. 228. Greg. Naz. or. XXI 28 = Migne G. 35
S. 1113. Bei dem 6. und 7. Pestbrief des Athanasius nennen
ihn die Überschriften in den Jahren 334 und 335 als Prae-
^36 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
fecten von Aegypten: Larsow S. 86. 95. Der Vorbericht weist
diese Jahre noch dem Paternus zu, der das Amt schon 333
bekleidet hatte: Larsow S. 28; doch muß das ein Irrtum sein.
Denn während des Concils von Tyrus im Jahre 335 unter-
stützte Philagrius schon als Praefect die Untersuchung, die gegen
Athanasius in der Mareotis geführt wurde: Äthan, ap. c. Ar. 14.
72. 73. 74. 83 = Migne G. 25 S. 272. 380. 384. 397. Auch 336
und 337 finden wir ihn in demselben Amte: Larsow S. 28.
Doch ist er wahrscheinlich noch bei Lebzeiten Constantins des
Großen (f 22. Mai 337) abberufen worden, da Athanasius ad
mon. 51 = Migne G. 25 S. 756 dem Constantius zum Vorwurf
macht, er habe gegen die Absicht seines verstorbenen Vaters
dem Philagrius sein Amt wiedergegeben; vgl. Äthan, ad mon.
9. 10. Dies geschah auf die Bitte einer Alexandrinischen Ge-
sandtschaft, da seine Verwaltung eine sehr rühmliche gewesen
war: Greg. Naz. a. 0. So wurde er zum zweitenmal Praefect
von Aegypten, diesmal auf zwei Jahre: Larsow 8. 104, die sich
über die Zeit von 338 bis 340 erstreckten: Larsow 8. 30. 104.
114. Am 18. März 339 entsetzte er auf Befehl des Kaisers:
Äthan, de fuga 3 = Migne G. 25 S. 648 mit Waffengewalt den
Bischof Athanasius: Larsow S. 30. Äthan, ep. encycl. 2. 3. 5. ad
mon. 10. 12 = Migne G. 25 S. 225. 228. 233. 705. Im J. 344
befand er sich als Comes am Hofe des Constantius: Äthan,
ad mon. 18 = Migne G. 25 S. 713. Da Athanasius hier von
ihm sagt: jrdXir Ixel xofi^rog yevo^utvov, so muß man annehmen,
daß er auch schon vor seiner aegyptischen Praefectur Comes
gewesen war. Er hatte sich unter Constantin zum Christentum
bekannt, war aber vor seiner zweiten Praefectur wieder zur
heidnischen Religion zurückgekehrt: Äthan, ap. c. Ar. 72. epist.
encycl. 5. ad mon. 9 = Migne G. 25 S. 380. 233. 705; vgl. apol.
c. Ar. 15.
II. Als Bischof Paulus von Constantinopel starb, d. h. im
J. 352 oder 353 (s. S. 238), war er Vicarius dioeceseos Ponticae:
Äthan, ad mon. 7 = Migne G. 25 S. 701. Doch dürfte er diese
Stellung damals schon längere Zeit bekleidet haben, da er in
demselben Amte schon ein paar Jahre früher mit Libanius in
Berührung gekommen war: or. I 66 — 72 p. 46 ff. Von dem vor-
hergehenden muß er verschieden sein, weil das Vicariat an Rang
niedriger stand als die Praefectur von Aegypten und daher nicht
nach derselben bekleidet werden konnte. Doch könnte er mit
in. Die Adressaten: Philagrius I — Philipp us I. 237
dem Philagrius identisch sein, der mit der Schwester des Tiberius
verheiratet war und im Jahre 358 als verstorben erwähnt wird:
IV 63 (375).
III. Armenier: II 11 (106). Er besaß zwei Söhne: app.
67 (594), die er im J. 359 einem andern Lehrer, wahrscheinlich
dem Nebenbuhler des Libanius Acacius II, in die Schule gegeben
hatte: 129(41). 76(87), aber sehr bald darauf dem Libanius
übergab, als dessen Schüler sie von 359 bis 361 nachweisbar
sind. An ihn gerichtet 176 (87). 1111(106). 35(131). 80(176).
app. 67(594). add. 219(1406).
IV. Notar am Hofe des Caesars Julian, der seine Klugheit
schätzte und ihm im Jahre 360 den wichtigen Auftrag gab, die
Gefangennahme des Alamannenkönigs Vadomarius zu bewirken:
Amm. XXI 4, 2 — 5. Er begleitete den Kaiser 363 in den Perser-
krieg und führte ein Tagebuch über die Ereignisse desselben,
das Libanius sich später von ihm erbat, um es für den Epi-
taphios Julians zu benutzen: add. 321(1218). Im J. 382 war
er Comes Orientis: Amm. XXI 4,2. Cod. Theod. VIII 5,41. Als
während seiner Amtszeit eine Hungersnot in Antiochia ausbrach,
ließ er einige Bäcker auspeitschen, duldete es aber gern, daß
Libanius ihn an der Portsetzung dieser überflüssigen Grausam-
keit hinderte: or. I 206—21 1 p. 129ff. XXXIV 4 p. 268. XXIX 6
p. 329. Er lebte mindestens bis zum J. 393, da die an ihn
gerichteten Briefe bis in diese Zeit herabreichen; es sind VI
114(523). add. 321 (1218). app. 303 (834). 372(904). 466(999).
Da diese Briefe wiederholt mit solchen zusammenstehen, die
nach Palaestina gerichtet sind, scheint er in dieser Provinz zu
Hause gewesen zu sein.
V. Cappadocier, Christ, Alters- und Studiengenosse des^
Gregor von Nazianz: Greg. Naz. ep. 30 = Migne G. 37 S. 65.
Nach den an ihn gerichteten Briefen desselben 30 — 36. 87. 92,
die den Jahren 368 bis 381 anzugehören scheinen, war er ein
Mann, der dauernd an einer schweren und schmerzhaften
Krankheit litt. Er wird also wohl von den vorhergehenden ver-
schieden sein.
Philippus I. Flavius Philippus, Consul im Jahre 348 :
Berlin, aegypt. Urk. II 405, 456. IE 917. Rossi, Inscr. christ.
u. Romae I 101. Er war Sohn eines Wurstmachers: or. XLII 24
p. 400. LXV p. 437, wohl aus Chytri in Cypern, wo ihm Con-
stantius und Gallus zwischen den J. 351 und 354 ein Denkmal
•238 ö' Seeck, Die Briefe des Llbanius.
Beizten: Dessau 738 = CLL III 214. Denn hierzu hätten sie
gewiß nicht dies ärmliche Nest gewählt, wenn es nicht seine
Vaterstadt gewesen wäre. Sein Sohn hieß Simplicius: add.
368 (1 513). Amm. XIX 12, 9; sein Enkel war Anthemius, Consul
im J. 405: Socrat. h. e. VII 1,2. Er begann seine Laufbahn
als Notar: or. XLII 25 p. 401. LXV p. 437. Im J. 326 wird er
am 5. März als Vicarius urbis Romae genannt: Cod. Theod.
X 4, 1 ; vgl. über die Datierung Zeitschr. f. Rechtsgesch. X
S. 234. In einem anderen Amte scheint er Arch. f. Papyrus-
forsch. III S. 168 erwähnt zu werden. Sehr zahlreich sind die
Quellen, die ihn als Praefectus praetorio Orientis nennen:
IV 57 (369). or. I 69. 70 p. 49. Dessau 738. Amm. XIX 12, 9.
Berliner aegypt. ürk. II 405. 456. III 917. Äthan, de fuga 3.
ad mon. 7. 51 =Migne G. 25 8.649. 701. 704. 756. Phot. cod.
257 p. 475 B. Socrat. II 16,2. V 9, 1. VII 1,2. Sozom. III 9,1-
Hieron. chron. 2359. Cod. Just. XII 1, 4. In den Gesetzen er-
scheint sein Vorgänger Leontius I zuletzt am 6. Juli 344: S. 194.
Sehr bald darauf muß er sein Amt angetreten haben; denn
die Entfernung des Bischofs Paulus aus Constantinopel, die er
schon als Praefect mit großer Geschicklichkeit zur Ausführung
brachte: Socrat. II 16, 2. VII 1, 2. Sozom. III 9, 1, fällt noch in
das J. 344: Pauly -Wisse wa IV S. 1059: In diesem Amt wird
er genannt am 28. Juli 346 : Cod. Theod. XI 22, 1 ; am 9. Juni
347: Cod. Theod. XI 30,20; am 6. März 348: Berliner aegypt.
Urk. II 405; am 20. Sept. 349: Cod. Theod. III 13,1. VIII
13,1. 2; am 3. Nov. 353: Cod. Theod. VIII 7,2. Wenn man
das letztgenannte Gesetz mit Mommsen auf das J. 346 beziehen
wollte, so müßte es, da es aus Arelate datiert ist, von Constans
gegeben sein; dieser aber war nur Beherrscher des westlichen
Reichsteils und konnte folglich keine Erlasse an einen orien-
talischen Beamten richten. Und daß Philippus im Jahre 353
noch Praefect war, ergibt sich auch aus folgender Erwägung.
Erst nach dem Tode des Constans, also frühestens 350, wurde
Bischof Paulus endgiltig aus Constantinopel verbannt: Phot.
€od. 257 p. 476 B. Zuerst verwies man ihn nach Singara, dann
nach Emesa, endlich nach Cucusus, wo er starb oder, wie seine
Freunde behaupteten, auf Anstiften des Philippus ermordet
wurde: Hieron. chron. 2359. Äthan, ad mon. 7. de fuga 3.
Socrat. V 9, 1. Phot. a. 0. Da er drei verschiedene Verbaunungs-
orte nacheinander aufsuchen mußte und sich an jedem einzelnen
III. Die Adressaten: Philippus I. 239
gewiß längere Zeit aufgehalten hat, kann er kaum vor 352
seinen Tod gefunden haben, und dann dauerte es noch beinahe
ein Jahr, ehe Philippus sein Amt niederlegen mußte: Äthan,
ad mon. 7. Zwar hatte er im Orient schon im Jahre 351
den Thalassius I zum Nachfolger erhalten (s. unten). Doch
wahrscheinlich behielt er die Praefectur, nur daß ihm ein anderer
Amtsbezirk angewiesen wurde. Denn er begleitete Constantius
bei seinem Peldzuge gegen den Usurpator Magnentius: Zosim. 11
46,2. 3. 47,1.2. 48,2. 49,2, wonach man schließen darf, daß
er mit der Verwaltung der neueroberten Gebiete betraut wurde.
Gleichwohl ist es nicht unwahrscheinlich, daß er, wie Athanasius
ad mon. 7 angibt, mit Schimpf und Schande abgesetzt wurde.
Denn IV 44 (356), wo die guten Praefecten der letzten Zeit
aufgezählt werden, nennt Libanius wohl den Vorgänger und
den Nachfolger des Philippus, nicht aber diesen selbst; an seiner
Praefectur scheint also irgend ein Makel geklebt zu haben. Vor
dem J. 358, in dem Athanasius die historia Arianorum ad
monachos schrieb, war er gestorben; doch läßt sich die Zeit
seines Todes nicht genauer bestimmen. Ob von den Briefen
unserer Sammlung, welche die Adresse eines Philippus tragen,
einer an ihn gerichtet ist, bleibt zweifelhaft; jedenfalls käme
nur V 9 (394 b) in Betracht. Der Adressat hat Libanius einen
wichtigen Auftrag gegeben, durch welchen dieser sich geehrt
fühlt. Den Brief, der ihn enthielt, hat er irgend einer einfluß-
reichen Persönlichkeit vorgelesen, und diese wollte darauf an
Philippus schreiben, ist aber durch einen d^oQvßoq efijteociv bisher
daran verhindert worden. Es ist nicht unmöglich, daß in der
Bedrängnis, die seiner schimpflichen Absetzung gefolgt sein
wird, unser Philippus die Fürsprache des neuen Praefecten
Strategius I gewinnen wollte und dafür Libanius, der bei diesem
in hoher Gunst stand, als Vermittler benutzte. Bald nach der
Hinrichtung des Caesars Gallus, die Ende 354 vollzogen wurde,
vertrieb man dessen Günstling Eudoxius vom Bischofsstuhl von
Antiochia, und so etwas pflegte nicht leicht ohne Tumulte ab-
zugehn: Pauly-Wissowa IV S. 1074. Sowohl der ^oQvßog,
welcher die Zeit des Strategius ganz in Anspruch nimmt, als
auch die Bittgesuche des in Ungnade gefallenen Philippus würden
also gut in den März 355 passen, dem jener Brief angehört.
Doch ob unsere Deutung des sehr unklaren Inhaltes richtig
ist, bleibt natürlich zweifelhaft.
240 ^^' ^eeck, Die Briefe des Libanius.
II. Cappadocier, denn er lebte in derselben Provinz, wo
AcaciusI Vorsteher der kaiserlichen Gestate war: add. 110 (1219).
Schulgenosse des Libanius, epischer Dichter: add. 314(1475);
vgl. V25(410). 46(1190). add. 110(1219). 312(1147). Unter
Julian beteiligte er sich eifrig an der Restauration des Heidentums
und kam nach dem Tode des Kaisers dadurch in üngelegen-
heiten: add. 312 (1 147). Er hatte seine Söhne dem Libanius in
die Schule gegeben, aber bald wieder zu sich zurückberufen.
An ihn gerichtet V 25 (410). 46(1190). add. 110(1219).
III, Verwandter eines andern Philippus, Advocat, dann
in irgend ein Officium eingetreten: app. 354(886), reist im
J. 390 nach Constantinopel und nimmt die Empfehlungsbriefe
app. 353. 354(885. 886) mit.
Photius I. Beamter; au ihn im Winter 355/56 gerichtet
V 81 (1262).
IL Christ: Greg. Naz. ep. 168 = Migne G. 37 S. 277. Im
J. 402 verkehrte er in Constantinopel mit Synesius, war aber
404 schon tot: Synes. ep. 61. Dazu paßt es, daß er im Jahre
388 schon als älterer Mann erscheint: app. 265 (797a). Nach
den Empfehlungsbriefen, die Libanius ihm überbringen läßt,
muß er in der Hauptstadt großen Einfluß besessen haben. Daß
er mit dem vorhergehenden dieselbe Person war, ist möglich.
An ihn gerichtet app. 265 (797 a). 278(809). 307(838).
358 (890).
Pientius. Nach der Vaticanischen Handschrift ist an ihn
add. 112 (1086) gerichtet, ein Brief aus dem J. 364. Aus ihm
möchte man schließen, daß Pientius unter Julian Beamter und
mit dem Kaiser in Antiochia gewesen war. Jedenfalls war er
unter Jovian in das Privatleben zurückgekehrt, wurde aber von
Valentinian und Valens wieder zum Hofdienst berufen.
Polemius I. Flavius Polemius, Consul im Jahre 338:
Oxyrhynchos papyri I 8. 125. 148. 149. Im J. 346 erscheint
er als Comes am Hofe des Constantius und schreibt an Atha-
nasius, um ihn zur Rückkehr nach Alexandria zu bewegen:
Äthan ad mon. 22 = Migne G. 25 S. 717.
II. Felix Juniorinus Polemius, Consularis Numidiae inner-
halb der J. 375 und 378: CIL VHI 17616, könnte mit dem
folgenden identisch sein.
III. Praefectus praetorio Illyrici et Italiae, erwähnt im
J. 390 am 16. Jan.: Cod. Theod. XV 1,26; am 4. Apr.: Cod.
III. Die Adressaten: Philippus II — Pompeianus II. 241
Theod. XV 1,28; am 23. Dec: Cod. lust. I 40,9. Wenn er
schon am 29. April 385 als Praefect genannt wird: Cod. lust.
III 26, 10, so dürfte hier der Titel falsch überliefert und das
Gesetz auf ein früheres Amt zu beziehen sein.
IV. Ein Polemius war vor dem Jahre 392 in Antiochia
gewesen, vielleicht als Consularis Syriae; er stand zu Priscio
in Beziehungen, wohnte also wohl in der Provinz, wo dieser
als Lehrer tätig war, d. h. in Palaestina. An ihn gerichtet
app. 426(959).
Polychronius. Im Winter 358/9 entzieht er dem Libanius
auf Befehl des Praefecten Helpidius I seine Capita: I 10(27);
vgl. app. 127 (652). Da der Redner sein Naturalgehalt nach
app. 127(652). 187(710) durch den Consularis Phoenices zu-
gewiesen erhielt, h.at Sievers S. 83 Anm. 74 hieraus mit Recht
geschlossen, daß Polychronius dieses Amt bekleidete. In den
360 — 362 finden wir ihn in einem andern Amt, wahrscheinlich
dem Vicariat der pontischen Dioecese. Denn ihm werden Hi-
larius II und Acontius empfohlen: III 5(207). 25(228); vgl.
24 (227), von denen der eine Cappadocier, der andere Armenier
war: add. 382(1223). Anfang 362 wird er in Antiochia er-
wartet, hat das Amt also niedergelegt: app. 97 (623). Wenn
app. 418 (951) an denselben Polychronius geschrieben ist, muß
er im Winter 391/2 noch am Leben gewesen sein. An ihn
gerichtet 1 10 (27). III 5 (207). 25 (228). app. 66 (593). 77 (603).
86(612). 97(623), wahrscheinlich auch app. 418(951).
Pompeianus !• Antiochener, Vater des Euagrius IV: Basil.
ep. 138, 2 = Migne G. 32 S. 580, des Olympius II: III 36 (241)
und des Miccalus: S. 128. Nachkomme des Pompeianus Francus,
der sich als Feldherr Aurelians im Kampfe gegen Zenobia aus-
gezeichnet hatte: Hieron. chron. 2289, befreundet mit dem
Vater des Libanius: 156(68). 111(96). Er war mächtig,
mißbrauchte aber trotz seines Kinderreichtums diese Macht nicht,
um sich zu bereichern: III 49 (254). Im J. 359 war er tot;
denn wo von der Verwandtschaft seiner Söhne die Rede ist,
wird immer nur die greise Mutter, nicht auch der Vater genannt:
I 56 (68). II 1 (96). III 49 (254). add. 198 (1101).
II. Antiochener, zu den ersten des Stadtrats gehörig:
V 61 (1245), scheint ein Verwandter des Datianus gewesen zu
sein, da er seine Tochter nicht ohne dessen Zustimmung mit
Paeanius verloben wollte: add. 211(1400); vgl. 375(1077).
Texte u. Untersuchungen etc. NP XV, 1. 2 16
242 ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
V 58 (1033). Er hatte als Gesandter seiner Vaterstadt Bithynieii
durchreist und dort die Bekanntschaft des Aristaenetus I und
des späteren Kaisers Julianus gemacht: I 21 (33). V 62 (1246).
Dies muß im Anfang der fünfziger Jahre geschehen sein; viel-
leicht war die Gesandtschaft abgeschickt, um Constantius zu
seinen Siegen über Magnentius zu gratulieren. Eine zweite
unternahm er im J. 355 und erhielt dabei die Empfehlungs-
briefe V 58 (1033). 61—66(1245—1250) mit auf den Weg.
Diese Gesandtschaften benutzte er zugleich, um durch den
Einfluß des Hofes sein väterliches Vermögen zurückzuerlangen,
das ihm irgendwie ganz oder teilweise geraubt war: I 21 (33).
V 58 (1033). Ein Sohn von ihm war im J. 355 Schüler des
Libanius: V 62 (1246). Im J. 364 war er noch am Leben,
muß also von dem vorhergehenden verschieden sein: add.
211 (1400). Auch mit dem folgenden läßt er sich nicht identi-
ficieren, weil seine Bekanntschaft mit dem Bithyner Aristae-
netus I nur auf eine kurze Durchreise durch dessen Heimat-
provinz zurückgeführt wird: V 62(1246), während jener sie
als Consularis verwaltet hatte.
III. Consularis Bithyniae, während Libanius in Xicomedia
lehrte, d. h. innerhalb der Jahre 344 — 49. Er veranlaßte den
Himerius, in Nicomedia eine Deklamation vorzutragen, die
gegen die Leistungen des Libanius sehr dürftig erschien: app.
129(654). Phot. cod. 165 p. 108 B 7. Im Jahre 362 war er
noch am Leben und stand mit Libanius in Korrespondenz:
app. 129(654). Danach kann er nicht mit einem der beiden
vorhergehenden, wohl aber mit dem folgenden identisch sein.
IV. Wahrscheinlich Galater, da er dem Maximus VI als
Consularis Galatiae empfohlen wird: app. 177(700); vgl. add.
231 (1415). Seine Vaterstadt, die Libanius nach app. 155 (678)
ebenso lieb ist, wie die eigene, dürfte also Ancyra sein. Seine
Söhne traten im J. 362 in die Schule des Libanius ein: app.
155(678). 177(700). add. 231 (1415), scheinen sie aber schon
363 wieder verlassen zu haben: add. 232 (1416). An ihn ge-
richtet app. 155 (678). add. 232 (1416). Vielleicht identisch mit
dem vorhergehenden.
Porphyrius I. Officiale des Consularis Syriae: add.
256 (1430). 261 (1434b). Heide: add. 256 (1430). Im J. 363
stand er unter irgend einer Anklage: add. 256 (1430) und wurde
364 nach Aegypten geschickt, um sich dort in einem Prozeß zu
verteidigen: add. 162(1359).
III. Die Adressaten: Pompeianus II — Postumianus IIL 243
IL Christ in Antiochia: Joh. Chrys. ad Theod. laps. 11 4
= Migne G. 47 S. 313.
III. Im J. 393 scheint er ein Amt bekleidet oder doch
eine einflußreiche Stellung eingenommen zu haben; an ihn ge-
richtet app. 455 (988). Vielleicht identisch mit dem Porphyrius,
der am 15. Nov. 407 und am 5. Juni 408 als Proconsul Africae
nachweisbar ist: Cod. Theod. XVI 2, 38. 5, 41. Const. Sirm. 12.
Postumianus I. Senator von Rom, im J. 385 schon seit
längerer Zeit verstorben: Symmach. rel. 30, 1. Mit ihm könnte
die res Postumianensis zusammenhängen, die Symmachus nach
epist. IX 30 gekauft hatte.
IL Praefectus praetorio zum zweitenmal im Jahre 383:
Cod. Theod. XII 1, 102, verwaltete damals den Orient. Er-
wähnt am 6. Apr.: Cod. Theod. 1X42,10. XII 1,98; am
20. Mai: Cod. Theod. XVI 7,2; am 29. Mai: Cod. Theod.
VI 22, 7; am 19. Juli: Cod. Theod. VII 2,1. XII 1,102; am
25. Juli: Cod. Theod. XVI 5,11; am 3. Oct.: Cod. Theod.
XII 6, 19; am 7. Nov.: Cod. Theod. XII 1, 104; am 3. Dec:
Cod. Theod. XVI '5, 12; mit falschem Datum: Cod. Theod;
Xni 1, 13; ohne Datum Cod. lust. XI 63, 3. Vielleicht war er
der Oheim des folgenden. Denn diesen hatte Libanius als
Beamten in Antiochia gesehen, wohin er während seiner ori-
entalischen Praefectur leicht gekommen sein kann. Ist diese
Identification richtig, so war er im J. 392 schon tot und sein
gleichnamiger Sohn wurde in Athen erzogen: app. 423(956).
An ihn gerichtet Greg. Naz. ep. 173 = Migne G. 37 S. 281,
ein Brief, aus dem sich ergibt, daß er Christ war.
IIL Stadtrömer, aus einer Familie, die sich von den Göttern
ableitete, Enkel eines der Consulu, unter denen im Jahre 314
Libanius geboren war, wahrscheinlich des Rufius Volusianus;
denn der Name Rufius kommt auch bei den Postumiani vor:
Dessau 1285 = CIL VI 1761. Sein Oheim war als Beamter in
Antiochia gewesen, er selbst nicht. Im J. 392 schrieb er an
Libanius einen lateinischen Brief, den dieser durch app. 423(956)
beantwortete. Er ist wohl identisch mit dem Postumianus, der
bei Symmach. ep. III 48 als vornehmer Jüngling erwähnt wird
und im Jahre 396 als Gesandter des römischen Senats an den
Kaiser geschickt wurde: Symmach. ep. VI 22, 3. 26, 2. IV 18, 3.
52, 3. Er ist wohl auch mit dem Postumianus gemeint, der in
den Saturnalien des Macrobius I l,7ff. den Dialog einleitet.
16*
244 ^^- Secck, Die Brieto des Libanius.
Prisca. Tochter des Helpidius I, im J. 363 mit Bassiaiiu:^
vermählt: S. 95. An sie gerichtet add. 296(1462).
Priscianus L Berytier, Sohn des MarcianusI: V 85 (1196),
Vater des Polybius: add. 137(1341), Verwandter des Stratoni-
anus: II76 (172). SeineFrau und ihr Bruder erwähnt II 64(160).
Im J. 359 war er schon grauhaarig: 147(59), wird also nicht
sehr lange nach dem Beginn des Jahrhunderts geboren sein.
Er bekannte sich zur heidnischen Religion: add. 6(1289). In
Antiochia wurde er zum Redner ausgebildet, als Schulgenosse
des Libanius, also wohl durch Zenobius I: 147(59); vgl. app.
11 (540). Hier war er auch zuerst als Advocat tätig: 1 19 (31),
47(59). 48(60). 51(63). 1183(179). V 85(1196) und gehörte
zum engsten Freundeskreise des Libanius: 119(31). 48(60),
51(63). 1183(179). Im J. 359 wurde er durch den Einfluß
des Magister officiorum Florentius II an den Hof berufen mit
Hoffnung auf Beförderung zu einem Amte und empfing dabei
die Empfehlungsbriefe I 47 — 51 (59 — 63). Er traf den Kaiser
auf dem Feldzuge an der Donau und zog mit ihm nach Con-
stantinopel. Hier erhielt er ein Amt, das als ein kleines be-
zeichnet wird: II 29(125); denn es war nicht, wie er vielleicht
erwartet hatte, ein consularisches, sondern nur ein praesidales,
nämlich die Statthalterschaft der Euphratensis: 1148(144).
56(152). 78 (174). Im J. 360 kam er nach Antiochia zurück:
1129(125). 31(127), wahrscheinlich um sich dort vor Antritt
seines Amtes dem Praefecten und dem Comes Orientis als seinen
Vorgesetzten vorzustellen. Gleich darauf erscheint er im Amte :
1140(136), das er im J. 361 an Julianus VIII übergab: app.
64 (591). In den J. 363 und 364 bekleidet er ein neues Amt, das
Praesidat von Cilicien; denn die Briefe, die in dieser Zeit an ihn
gerichtet werden, add. 6(1289). 16(1295). 23(1163), gehen in
jene Provinz. Im Jahre 364 wird seine Macht erhöht: add.
45(1115), d. h. er erhält nach den praesidalen Provinzen die
erste consularische, Palaestina prima: add. 135 (1339). 140(1344).
Nachdem er noch einmal Antiochia besucht hat: add. 131 (1336),
geht er in seinen neuen Wirkungskreis ab. An ihn gerichtet
1129(125). 40(136). 46 — 50(142 — 146). 53(149). 56(152).
64(160). 77.78(173.174). 83(179). 106 (202). HI 10 (212).
12(214). 26(229). 35(240). 42(247). 54(259). 64(269).
88(293). app. 11(540). 15(544). 29(558). add. 6 (1289).
16(1295). 23(1163i. 45(1115). 131(1336). 135(1339). 137
111. Die Adressaten: Prisca — Priscio. 245
(1341). 140. 141 (1344. 1345a). 167(1154)1. Auch add. 138
(1342) scheint sich auf ihn zu beziehen, da dieser Brief hinter
einem an Priscian gerichteten steht und rro avrco überschrieben
ist; doch kann dieser Schein nur dadurch entstanden sein, daß
dieses Stück an eine falsche Stelle gesetzt ist. Denn was darin
ausgesagt ist, paßt nicht auf die Person des Priscianus. Ich
habe es daher mit mehr Recht dem Callistio zuschreiben . zu
dürfen geglaubt: S. 103.
IL Schüler des Libanius: app. 323(855). 495 (1028 a).
Advocat: app. 409 (942). Im Jahre 390 erhielt er ein Amt,
während dessen er mit dem Stadtpraefecten von Constantinopel
Proculus III in engen Beziehungen stand; vielleicht wurde er der
Assessor desselben: app. 326(858). Im J. 391 kehrte er aus
Constantinopel nach Antiochia zurück: app. 408— 410(941— 943).
412 (945), nachdem er dem Tatianus I bei seinem Consulats-
antritt einen Panegyricus gehalten hatte: app. 408(941). Im
J. 393 ist er mit Optatus III verfeindet und Libanius sucht
sie zu versöhnen: app. 495 (1028a). Seine Kinder erwähnt:
495 (1028a). An ihn gerichtet app. 323(855). 326(858).
IIL Praefectus urbis Constantinopolitanae, erwähnt am
21. März 413: Cod. Theod. VI 13, 1. 14,3. 15,1. 16,1. 17,1.
20, 1. Er könnte mit dem vorhergehenden identisch sein.
Priscio. Schüler des Libanius: app. 440(973) zugleich mit
dessen Sohn Arabius II: app. 424(957). Heide: app. 371(903).
Er war zuerst Advocat: app. 376(908). 387(919). 424(957).
440 (973) und ließ sich dann als Lehrer der Beredsamkeit:
app. 343(875). 375(907). 376(908). 387(919). 440(973) in
Palaestina nieder: app. 321(853). 376(908). 424(957), wahr-
scheinlich in Caesarea, wohin grosse Versprechungen ihn zogen:
or. XXXI 42 p. 220, wo er aber einen Konkurrenzkampf mit Pane-
gyrius auszufechten hatte: app. 343 (875). 363(895). Er schrieb
zahlreiche Reden: app. 321(853). 371(903). 472(1005), von
denen ein Panegyricus auf den Kaiser: app. 440(973) und eine
Gedächtnisrede auf den verstorbenen Arabius erwähnt werden:
app. 424 (957). 425 (958). An ihn in den J. 390—393 gerichtet
app. 321(853). 343(875). 363(895). 371(903). 375(907).
440(973). 472(1005), erwähnt app. 320(851).
1) Dieser Brief trägt im Vaticanus die Adresse des Priscianus, nicht
des Themistius.
246 0« Seeck, Die Briefe des Libanius.
Priscus I. Thesproter oder Molosser: or. 1 123 p. 83.
Eunap. vit soph. p. 474, geboren vor 305, da er 395 mehr als
neunzigjährig starb: Eunap. vit. soph. p. 482, verheiratet mit
Hippia, die ihm mehrere Kinder gebar: Julian, ep. 71, Schüler
des Aedesius: Eunap. vit. soph. p. 474. 482, berühmter Phi-
losoph: app. 334(866). 463(996). or. 1 123 p. 83. Julian, ep. 3. 71.
Ariim. XXV 3, 23, lehrte in Griechenland: Eunap. vit. soph.
p. 474. 477. 478, wahrscheinlich in Athen: app. 334(866). Kaiser
Julian bewunderte ihn: app. 334(866) und suchte ihn schon
während seines Aufenthalts in Gallien durch den an ihn ge-
richteten Brief 7 1 an seinen Hof zu ziehen. Auch empfing er
einen Besuch von ihm und erwähnte desselben in einer epischen
Dichtung: or. XII 55. 56. p. 385. Als er Augustus geworden
war, berief er ihn zu sich nach Constantinopel : Eunap. vit.
soph. p. 477; vgl. Mamert. paneg. XI 23 und nahm ihn 362
nach Antiochia mit sich: or. 1 123 p. 83. XIII 44 p. 419. XIV
34 p. 435. Beim Abzüge des Kaisers in den Perserkrieg im
J. 363 blieb er zunächst noch in Antiochia zurück; doch schon
nach drei Tagen verlangte Julian ungeduldig nach ihm in dem
Briefe 3 an Libanius, den dieser durch app. 147(1588) be-
antwortete: s. S. 33. Er befand sich mit Maximus X stets
in der Umgebung Julians, wurde aber bei politischen und
kriegerischen Dingen nicht zu Rate gezogen: Suid. s. v. vjtaiihQior,
Die beiden Philosophen standen auch am Sterbebette des
Kaisers: Amm. XXV 3, 23; vgl. Liban. or. XVHI 272 p. 614.
Nach dem Tode desselben war Priscus im Herbst 363 wieder
in Antiochia: add. 313 (1474). Als Valentinian und Valens
im J. 364 zur Regierung kamen und gleich darauf von heftigen
Fiebern ergriffen wurden, schrieben sie dies heidnischen Zauber-
künsten zu und hatten namentlich die Freunde Julians im
Verdacht: Amm. XXVI 4, 4. Die beiden Philosophen wurden
vor Gericht geladen, aber Priscus mit einem öffentlichen Lobe
nach Griechenland entlassen: Eunap. vit. soph. p. 478. Hier
lehrte er noch lange Jahre, bis er beim Einbruch des Alarich
im Jahre 395 seinen Tod fand: Eunap. p. 482. An ihn gerichtet
app. 334(866). 463(996).
II. Schüler des Libanius; an ihn im Jahre 393 gerichtet
app. 486(1019).
Proclelanus s. Proculeianus.
Proclus 8. Proculus.
III. Die Adressaten: Priscus I — Proculeianus. 247
Procoplus L Praeses Ciliciae, erwähnt am 8. Nov. 348:
Cod. Theod. XI 30, 24. Er ist jedenfalls der Procopius, der den
Cilieiern viel Gutes getan hat, aber im J. 360 von ihnen sowohl
seines eigenen Besitzes beraubt ist, als auch in dem Vermögen
seiner Tochter angegriffen wird: II 98(194), wahrscheinlich
auch derselbe, der Güter in Cilicien und Euphratensis besitzt
und mit dem Ertrage derselben den Dionysius II unterstützt:
IV 9 (322); doch könnte dieser auch mit dem folgenden
identisch sein.
IL Cilicier: A mm. XXVI 6, 1 aus Corycus: Themist. or.
VII 86 c. Verwandter des Kaisers Julian, diente unter Con-
stantius als Notarius. Im J. 365 nahm er den Purpur, wurde
aber schon 366 durch Kaiser Valens besiegt und getötet.
IIL Notarius unter Julian, nach dessen Tode von Kaiser
Jovian nach Illyricum und Gallien geschickt, um dort seine
Thronbesteigung zu verkündigen: Amm. XXV 8, 8. 10, 6. Zosim.
III 35,1.2. Er könnte derjenige sein, der sowohl vor Julian
als auch nach ihm bei den Kaisern in Gunst gestanden hat und
im J. 390 Einfluß im Senat von Constantinopel besitzt. An ihn
gerichtet app. 316 (847), wahrscheinlich auch Joh. Chrys. ep. 187
= Migne G. 52 S. 717. Vielleicht identisch mit Procopius V.
IV. Angeber um das Jahr 372 in dem Proceß des Theo-
dorus VIII: Amm. XXIX 1,5!
V. Schwiegersohn des Kaisers Valens: Zosim. V9, 3; vgl.
Apoll. Sid. carm. II 68. Im J. 377 wird er Cod. Just. XII 1,11
als Beamter genannt. Der Titel fehlt, doch scheint der Inhalt
des Gesetzes darauf hinzuweisen, daß er Stadtpraefect von Con-
stantinopel war. Im Jahre 396 wurde er von Arcadius zum
Richter in dem Proceß des Timasius eingesetzt: Zosim. V 9,
3 — 5. Es ist nicht unmöglich, daß er mit III identisch ist.
VI. Christ, von Einfluß beim Kaiser: Greg. Naz. ep. 130
= Migne G. 37 S. 225. Vater der Olympias und einer andern
Tochter, die er beide schnell hintereinander verheiratete: Greg.
Naz. ep. 193. 194 = Migne G. 37 S. 316. 317. An ihn ge-
richtet Greg. Naz. ep. 90. 128—130. 193. 194. Er könnte mit
dem vorhergehenden identisch sein.
Proculeianus. Macedonier: Larsow, Die Festbriefe des
h. Athanasius S. 43. Praeses Euphratensis im J. 365: add.
403(1539). Praefect von Aegypten in den J. 366 und 367:
Larsow a. 0. An ihn gerichtet add. 403(1539).
248 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Proculus L Dömesticus des Magister militum Silvanus.
Nachdem dieser als Usurpator gestorben war, wurde er im
J. 355 gefoltert, um Mitschuldige zu nennen, blieb aber stand-
haft bei der Wahrheit: Amm. XV 6, 1 — 3.
II, Ein Proculus reiste im Jahre 358 aus Antiochia nach
Italien: IV 51 (363). Wahrscheinlich ist er es, an den im J. 363
app. 210(735) geschrieben ist und der app. 209(734) erwähnt
wird. Nach diesen Briefen war er in Griechenland, vielleicht
in Corinth zu Hause.
IIL Lycier: or. LVI 16 p. 217. Zosim. lY 45, 1. Sohn des
Tatianus I: app. 227 (760). 238. 239 (770. 771). 261 (793).
293(824). 327(859). 357(889). 377(909). 409(942). or. LVI
16 p. 217. XLVI8p.467. Zosim. IV 45, 1. 52, 1. Eunap. frg. 59,
mit dem Spitznamen Koxxoq: or. XXVI 30 p. 106. XXVII
13. 30. 39. 41 p. 117. 124. 130. 131. XXIX 10 p. 331. Bei
seinem Tode im J. 393 war er noch Jüngling: Claud. in Ruf.
I 246. Er kann also kaum vor 360 geboren sein. In die staat-
liche Laufbahn trat er schon in sehr jungen Jahren ein; denn
die Comitiva Orientis, die er im Jahre 383 bekleidete, war schon
sein drittes Amt: or. XLII 34 p. 408; vgl. app. 234 (767). Vor-
her hatte er Palaestina und Phoenicien verwaltet: or. XLII 41. 42
p. 412. 413. XXVI 23 p. 102. app. 325 (857). Aus Phoenicien
kam er, .als er die Comitiva Orientis antrat: or. X 3 p. 262.
In dieser war er Nachfolger des Philagrius IV: or. I 212 p. 133;
vgl. I 206 p. 129 ff., der zuletzt am 20. Sept. 382 im Amte nach-
weisbar ist: Cod. Theod. VIII 5, 41, und Vorgänger des Icarius:
or. I 225 p. 139. XXVI 2 ff. 22. 35 p. 92. 102. 109. Er wird im
Amte erwähnt im J. 383 am 11. Juni: Cod. Theod. XV 1,22;
am 6. Juli: Cod. Theod. VIII 4, U; am 27. Juli: Cod. Theod.
XII 1, 103 und mit falschem Datum: Cod. Theod. XII 1,90.
Nicht sehr lange vor den Olympien, die im Sommer jedes
julianischeu Schaltjahres gefeiert wurden, also im Jahre 384,
legte er das Amt nieder: or. I 222 p. 138. Er war ein Lüstling
und von geringer Bildung: or. XLII 40 p. 412. Seine Ämter
verwaltete er mit arger Grausamkeit und ließ geringere Leute
nicht selten totpeitschen: or. I 212. 221. 222 p. 133. 138.
XXVI 30 p. 106. XXIX 10 p. 331. XLII 41. 42 p. 412. 413.
XL VI 8 p. 467. Nur an den Decurionen vollzog er keine
Körperstrafen: or. XXVII 13 p. 117. Seine Schmeichler und
Kreaturen wußten sich durch ihn zu bereichern: or. 1 223 p. 139.
III. Die Adressaten: Proculus I — III. 249
XXVI 3. 16. 19. 35 p. 92. 99. 101. 109. XXVII 30 p. 124.
Auch sein Eifer, sich durch große Bauten in Äntiochia zu ver-
ewigen, führte zu argen Bedrückungen: or. XXVI 20 — 23
p. 101. So erweiterte er das Theater: or. X Iff. XXVI 17
p. 100, baute Straßen und Hallen, Bäder und Fora: app.
239 (771); vgl. 238.(770). Den Libanius ehrte er hoch: or.
XLII 37 p. 410; vgl. I 224 p. 139. Er ließ von ihm ein Bildnis
malen und stellte es am öffentlichen Orte auf: or. XLII 43. 44
p. 413. Doch Libanius hielt sich von ihm fern und unterhielt
nur soweit den Verkehr mit ihm, wie es durch seine officiellen
Pflichten geboten schien: or. I 212. 223 p. 133. 138. X 3. 35
p. 261. 273. Im J. 384 ließ er sein Amt im Stich und ent-
fernte sich in fluchtähnlicher Weise aus Äntiochia: or. I 221
p. 138. Die Städte, welche Anklagen gegen ihn vorbereiteten,
namentlich Berytus, wurden durch seinen Nachfolger Icarius zur
Kühe gebracht, weil dieser seine hohen Verbindungen fürchtete:
or. XXVII 39 p. 130. Schon am 7. Mai 386 erscheint Proculus
wieder im Amte, als Comes sacrarum largitionum: Cod. Theod.
VI 30, 11; doch legte er es noch in demselben Jahre nieder,
um dem Valerius Platz zu machen: Cod. Theod. a. O. Bald
darauf ging er nach Äntiochia, vielleicht um dort die Bauten
zu Ende zu führen, die er als Comes Orientis begonnen hatte.
Da man jetzt sah, daß er und sein Vater einstweilen noch
nicht aus der kaiserlichen Gunst zu verdrängen waren, erwies
die Stadt ihnen Ehren, wie sie keinem ihrer Amtsvorgänger
zuteil geworden waren: app. 227(760). Auf Proculus wurden
eine ganze Anzahl von Panegyriken gehalten: app. 325(857),
darunter einer von Eusebius XXII: app. 293(824), und auch
Libanius drängte sich jetzt an ihn heran: app. 227 (760), gab
ihm bei seiner Abreise das Geleite: app. 272 (803) und pries
später seine Verwaltung in den höchsten Tönen: app. 234 (767).
238. 239(770. 771). 243(775). 261(793). 327(859). Im
J. 388, wo sein Vater die Praefectur des Orients übernahm,
wurde er nach Constantiuopel beschieden, um dort mit der
Würde eines Stadtpraefecten bekleidet zu werden: Zosim. IV
45, 1. 52, l;vgl. app. 261(793). 319(850). 325(857). 326(858).
339 (87 1). 340 (872). In diesem Amte wird er erwähnt im J. 389
am 23. Jan.: Cod. Theod. IV 4, 2; am 17. Juli: Cod. Theod. XV
1, 25 ; am 26. Juli : Cod. Theod. XIV 17, 9; am 27. Dec: Cod. Theod.
III 17,3; im J. 390 am 26. Nov.: Cod. Theod. VI 27,6; im
250 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
J. 391 am 16. Juni: Cod. Theod. XI 38, 1; im J. 392 am
17. Apr.: Cod. Theod. II 8,20; am 25. Juni: Cod. Theod.
XIV 17, 10. Den Libanius verletzte er dadurch, daß er seinen
Bemühungen, dem Thalassius IV die Aufnahme in den Senat
von Constantinopel zu verschaffen: app. 309(840). 319(850).
326 (258), mit der ganzen Macht des Stadtpraefecten entgegen-
trat. Doch einstweilen sah Libanius sich nicht dadurch be-
hindert, durch die schmeichelhaftesten Briefe auch weiter um
seine Gunst zu buhlen. Erst nachdem er gestürzt war, griff
er ihn auf das heftigste in der Rede für Thalassius an (or.
XLII). Denn als Tatianus durch Rufinus XII aus der Gunst des
Kaisers verdrängt wurde, verlor im J. 392 auch Proculus sein
Amt und wurde unter Anklage gestellt. Er suchte ein Versteck
auf, doch die Vorspiegelungen des Rufinus bewogen den Tatianus,
daß er seinen Sohn brieflich veranlaßte, sich dem Gerichte zu
stellen, das gegen ihn das Todesurteil aussprach: Zosim. IV 52.
Eunap. frg. 59. Am 6. Dec. 393 wurde er in der Vorstadt
Sycae enthauptet: Mommsen, Chronica minora I p. 245. Zosim.
a. 0. Claud. in Ruf. I 246. Aster, hom. IV = Migne G. 40
S. 224; vgl. Cod. Theod. XIV 17, 12. Das Guadendekret des
Kaisers wurde zu spät überbracht, um ihn noch retten zu
können: Zosim. IV 52, 4. Claud. in Ruf. I 244. Doch mit
dem Andenken seines Vaters muß auch das seine durch das
Gesetz vom 31. August 396 Cod. Theod. IX 38,9 wieder zu
Ehren gekommen sein. Denn auf dem Obelisken, den er dem
Kaiser Theodosius zur Feier des Sieges über den Usurpator
Maximus in Constantinopel errichtet hat, ist sein Name anfangs
radiert, aber später, jedenfalls im J. 396, wieder hergestellt
worden: Dessau 821 = CIL III 737. An ihn gerichtet app.
234(767). 239(771). 243(775). 261(793). 272(803). 293(824).
309(840). 325(857). 327(859). 339(871). 354(886). 357(889).
378(910). 409(942). 415(948); erwähnt app. 429(962).
Promotus. Flavius Promotus, Consul im J. 389, Feldherr
des Kaisers Theodosius, fällt im J. 391 gegen die Bastarner:
Seeck, Symmachus p. CXXXVIII. An ihn im J. 388 gerichtet
app. 254(786).
Prosdocius. Arzt in Tyrus; an ihn im J. 391 gerichtet
app. 405 (938).
Qulrinus I. Bruder des Apollinaris III: VI 41 (449); vgl.
add. 233(1417), Vater des Honoratus II: IV 49. 50(361.362).
III. Die Adressaten: Proculus III — Romulianus I. 251
56. 57(368. 369). add. 214(1403). 233(1417), der ihm nach
dem Tode mehrerer Geschwister als einziges Kind übrig ge-
blieben war: IV 50 (362). Heide: add. 130(1335). Er hatte
seine Laufbahn als Lehrer der Beredsamkeit begonnen, war
dann Assessor des Praefecten Philippus I gewesen und ver-
waltete, wahrscheinlich im Anfang der fünfziger Jahre, drei
Aemter, die Statthalterschaften von Lycien, Pamphylien und
Cypern: IV 57 (369); vgl. IV 50(362). VI 41 (449). Als Li-
banius gegen Ende 354 in Antiochia seine Lehrtätigkeit begann,
unterstützte er ihn eifrig: V 22(407). VI 41 (449). add. 130(1335)
und gab ihm seinen Sohn in die Schule: III 98(303). 108(313).
IV 56 (368). V 22 (407). VI 41 (449). Um das Jahr 355 berief
der Praefect Honoratus I ihn nach Gallien, um ihm dort ein
Amt zu übertragen, doch aus Besorgnis um seinen kränklichen
Sohn lehnte er ab und blieb in Antiochia: IV 77 (389). Erst
im Jahre 363 verließ er die Stadt, um auf seinen Gütern in
Cilicien zu leben: add. 130(1335), wo er schon im Jahre 364
starb; add. 190(1382). 213. 214(1402. 1403). Seine Frau über-
lebte ihn: add. 214(1403). An ihn gerichtet add. 130(1335).
233(1417).
IL Officiale des Euphemius, will im J. 360 seine Tochter
mit Rufinus IV verheiraten: II 89(185).
IIL Ex notario, im J. 361 von Kaiser Julian verbannt:
Amm. XXII 3, 7.
IV. Wahrscheinlich Pamphylier, da auf sein Anraten der
Sohn des Consularis Pamphyliae Factinianus, Letoius VI, in die
Schule des Libanius eintritt. An ihn im Jahre 391 gerichtet
add. 400(933).
Bhetorius* Sohn des Aegypters Didymus, der gramma-
tischer Lehrer war, wahrscheinlich zuerst in Antiochia, da Li-
banius sein Schüler war, dann in Constantinopel. Er selbst
war in Nicomedia Schüler des Libanius gewesen. Im J. 357
reiste er nach Aegypten, um dort sein väterliches Erbe anzu-
treten: IV 7. 8 (320. 321). An ihn im Jahre 355 gerichtet
V 21 (406).
Bichomeres. Consul im Jahre 384, Feldherr des Gratian
und des Theodosius, verstorben im J. 394: Seeck, Symmachus
p. CXXXV. An ihn in den Jahren 388 — 391 gerichtet app.
253(785). 359(891). 394(926). 411(944).
Bomullanus L Praefectus urbis Constautinopolitanae) er-
252 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
wähnt am 1. Febr. 398: Cod. Theod. VII 1, 17. Im Jahre 393
hatte er die Comitiva Orientis kürzlich niedergelegt. An ihn
gerichtet app. 487 (1020).
II. Praefectus praetorio im Occident, erwähnt am 22. Apr.
404: Cod. Theod. XVI 8, 16 und am 6. Aug. 405: Cod. Theod.
IX 38, 10, wo Romulo überliefert, aber wohl Romuliano zu
lesen ist.
Ruflnus I. Vulcacius Rufinus: Amm. XXI 12, 24. XXVII
7,2. 11,1. Dessau 727. 1237. 6122 = CIL III 4180. VI 32051.
VIII 2403. X 477. Papyr. Amherst II p. 169. Bruder des Ke-
ratins Cerealis, der im J. 358 Consul war, der Galla, die, mit Julius
Constantius, dem Bruder Constantins des Großen, verheiratet,
ihm den späteren Caesar Gallus gebar: Amm. XIV 11,27; vgl.
10, 5, und einer anderen Schwester, deren Sohn Petronius
Maximus II war: Amm. XXI 12, 24. Wahrscheinlich war er
Stadtrömer, da er ein Haus auf dem Quirinal besaß: Dessau
1237 = CIL VI 32051. Pontifex maior, also Heide. Consularis
Numidiae: Dessau a. 0. Wohl in diesem Amte von der Stadt
Thamugade zum Patron ernannt: Dessau 6122. Comes ordinis
primi intra consistorium; Comes per Orientem, Aegyptum et
Mesopotamiam : Dessau 1237. In diesem Amt erwähnt am
5. Apr. 342: Cod. Theod. XII 1,33. Als er im Jahre 347 das
Consulat bekleidete, dürfte er wohl schon Praefectus praetorio
gewesen sein; als solcher erwähnt am 28. Dec. 349: Cod. lust.
VI 62, 3. Wir finden ihn tätig in Pannonien: Dessau 727
= CIL III 4180 und in Italien, da ihm die Stadt Ravenna ein
Denkmal setzt: Dessau 1237. Auch nach der Ermordung des
Constans blieb er im Amte und wurde von Magnentius und
Vetranio zu einer Friedensgesandtschaft an Constantius benutzt.
Dieser machte die Mitglieder derselben zu Gefangenen, aber
nicht den Rufinus: Petr. Patr. frg. 16; vgl. Zonar. XIII 7
p. 15 CD. Ihn ließ er sogar in seinem hohen Amte oder
erneuerte es ihm bald nachher: Amm. XIV 10,4. 11,27. XVI
8,13. Epiphan. haer. 71,1. Denn er erscheint darin schon
wieder am 26. Febr. 352: Cod. lust. VI 22,5; am 22. Mai 354:
Cod. Theod. XI 1, 6; am 8. März 356: Cod. Theod. IX 23, 1 und
mit falscher Datierung: Cod. Theod. II 9, 1. III 5, l, tätig zuerst
in Italien: Cod. Theod. XI 1,6, dann seit 354 in Gallien: Amm.
XIV 10, 4. 5. Cod. Theod. 1X23,1. Obgleich er in seinen
Ämtern keine Gelegenheit, sich zu bereichern, hatte vorüber-
in. Die Adressaten: Romulianus I — Rufinus IV. 253
gehn lassen: Amm. XVI 8, 13. XXVII 7, 2, erwies sieh doch auch
Kaiser Julian ihm freundlich, indem er seinen Neffen Maximus II
zum Praefectus urbis Romae beförderte: Amm. XXI 12,24.
Unter Valentinian und Valens wurde er dann in hohem Greisen-
alter noch einmal dazu berufen, an Stelle des angeklagten
Mamertinus die Praefectur von Italien zu übernehmen, und starb
im Amte: Amm. XXVII 7, 2. 3. 11,1. Den Antritt desselben
setzt Ammian in das Jahr 367, doch ist dies erweislich falsch.
Denn in den Rechtsbüchern gehen die zahlreichen, an Mamer-
tinus gerichteten Gesetze nur von 362 bis 365, und auch die-
jenigen, welche in dem letzten dieser vier Jahre später sind als
der 26. April, sind alle von zweifelhafter oder sicher falscher
Datierung. Cod. Theod. XII 6, 7 und 10 nennen Orte, die sich
mit den Tagdaten nicht vereinigen lassen; XII 6, 6 ist eine
Ergänzung zu XII 6, 7, muß also später sein, trägt aber dennoch
ein früheres Datum, und V 11,9 ist so fragmentarisch erhalten,
daß es sich der Prüfung entzieht. Mit Sicherheit läßt sich also
Mamertinus als Praefect nur bis zum 26. April 365 nachweisen:
Cod. Theod. VIII 5, 26, wozu es vortrefflich paßt, daß die Ge-
setze an Rufinus mit dem 21. Juni desselben Jahres beginnen:
Cod. Theod. 1X30,3. XII 1,66; vom 6. Aug.: Cod. Theod. V
11,8; vom 23. Sept.: Cod. Theod. VII 7,2; vom 12. Dec: Cod.
Theod. VIII 1, 11; vom 10. Nov. 366: Cod. Theod. XII 6, 12;
vom 19. Mai 367: Cod. Theod. X 15,4; vom 25. Jan. 368: Cod.
Theod. VIII 6, 1 ; denn so ist das Consulat nach Gothofreds
Bemerkung zu verstehen. Probus, der Nachfolger des Rufinus,
erscheint dann zuerst am 12. März 368: Cod. Theod. X24, 1.
Folglich muß Rufinus im Winter 368 gestorben sein.
IL Rationalis summarum per Aegyptuhi im J. 351 : Äthan,
ap. ad Const. 10 = Migne G. 25 S. 608.
III. Princeps im Officium des Praefectus praetorio Italiae,
spielt unter Constanlius als Angeber eine Rolle, wird aber 356
wegen Ehebruchs und verläumderischer Anklage hingerichtet:
Amm. XV 3, 8. 9. XVI 8, 3—7.
IV. Einer der ersten im Officium des Praefectus praetorio
Orientis, verwandt mit Olympius II, bewirbt sich im Jahre 360
um die Tochter des Quirinus II: II 89(185). Da jener Olympius
Antiochener war und zum engsten Freundeskreise des Libanius
gehörte, wird sein Verwandter der Rufinus sein, der wiederholt
in einer ähnlichen Stellung auftritt. Im J. 356 reist er nach
254 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
ßithynien und soll dort dem Aristaenetus I von einer Rede des
Libanius erzählen, die er mit angehört hat: VI 37 (445). Im
J. 361 befindet er sieh in Antiochia und ist in Not und Gefahr:
app. 30(559). 112(638). Nach dem Tode des Constautius ist
er davon befreit und nach Constantinopel gereist, wo damals
Julian Hof hielt. Denn er befindet sich 362 auf der Rückreise
nach Antiochia und hält sich unterwegs in Cilicien auf: app.
112(638). 121(647). An ihn gerichtet app. 112(638).
V. Aradius Rufinus: Amm. XXIII 1,4. Er war in Rom
geboren und seine Muttersprache daher das Lateinische: add.
380(1522). Ein Vorfahr von ihm hatte Syrien verwaltet; aber
da er dies nur aus der Inschrift, die auf einer Statue dieses
Vorfahrs stand, erfahren hatte: app. 212(737), muß derselbe
schon einer fernen Vergangenheit angehört haben. Er besaß
Güter in Apulien: Symmach. ep. VII 126. Dem Heidentum
ergeben: add. 261 (1434b), wurde er unter dem heidnischen
Kaiser Julian wiederholt befördert. Im J. 362 ist an ihn ein
Gesetz gerichtet, das er am 7. December in Aquileia empfing:
Cod. Theod. XV 1,10. Denn da der Kaiser Julian niemals in dieser
Stadt gewesen ist, muß in der Unterschrift dieses Gesetzes das
dat(um) jedenfalls in acc(eptum) oder p(ro)p(ositum) geändert
werden. Hiernach ist anzunehmen, daß er damals Consularis
Venetiae et Histriae war. Als dann Anfang 363 Julianus II,
der Oheim des Kaisers, starb (S. 190), wurde Rufinus an
seiner Stelle zum Comes Orientis berufen: Amm. XXIII 1,4,
in welchem Amte ihn die meisten Briefe des Libanius zeigen,
die mit seinem Namen überschrieben sind. Als der Kaiser
363 in den Perserkrieg zog, ging auch Rufinus über den Euphrat,
um dem Heere nah zu bleiben: add. 230(1414). 237(1217).
285(1183)^ Durch ihn gelangten daher die ersten Sieges-
botschaften nach Antiochia: add. 266(1439). Er behielt sein
Amt auch nach dem Tode des Kaisers unter Jovian und in den
ersten Monaten des Valentinian und Valens. Denn am 22. Oct.
363 nennt ihn ein Gesetz: Cod. Theod. X19, 2, und noch im
Frühling 364 erscheint er als 6 rc5v dgxovrcov aQxcor, der die
Provinzen des Orients bereist und sich über deren Statthalter
sein Urteil bildet: add. 106 (1328). Sehr bald darauf, jeden-
falls schon vor dem 17. April 364, tritt dann Julianus VII an
1) Dieser Brief ist nach dem Vaticaous an Rufinus, nicht an Aeacius
gerichtet.
III. Die Adressaten: Rufinus IV — XII. 255
seine Stelle: S. 191, und Rufinus kehrt nach Rom zurück: add.
380(1522). Nicht sehr lange vor seinem Rücktritt hatte ihm
Libanius einen Panegyrikus gehalten: add. 12 (1292). 22(1296).
Später war er noch Praefectus urbis Romae: Symmach. ep. VII
126, in welchem Amte er am 13. Juli 376 erwähnt wird: Cod.
Theod. 16,7. Denn bei diesem Gesetze zeigt der Inhalt, daß
der Empfänger nicht Praefectus praetorio ist, sondern Rom
verwaltet. Im J. 402 war er tot und hatte Töchter in nicht
sehr glänzenden Umständen hinterlassen: Symm. ep. VII 126.
An ihn gerichtet app. 212 (737). add. 230(1414). 252(1427).
261 (1434b). 266.267(1439.1440). 285(1183). 314(1475).
380(1522).
VI. Sohn des Redners Himerius, au den dieser den Areo-
pagiticus richtete: eclog. 7 und auf dessen frühen Tod er die
noch erhaltene Monodie schrieb: or. 23.
VIL Angesehener Lehrer der Beredsamkeit, erwähnt im
J. 363: app. 225(758).
VIII. Procurator der Bassiana, die mit Libanius verwandt
war: S. 95, erwähnt im J. 361: app. 28 (557). Vielleicht ist
er der Isaurer, dessen Sohn im J. 364 aus Antiochia in seine
Heimat zurückkehrte: add. 39(1153). Er könnte auch add.
10(1206) gemeint sein.
IX. Jüngling aus Alexandria Troas, im J. 363 Schüler
des Libanius: add. 239(1212).
X icius Rufinus, Legat des Proconsuls Africae, De-
cimius Hilarianus Hilarius, der dies Amt im J. 377 bekleidete: H^J^feim'i^
CIL VIII 1219; vgl. Seeck, Symmachus p. CXXX. '^-•Är -^<ÄW-
XL Officiale des Praefectus urbis Romae im Jahre 384: Tl/^/^
Symmach. rel. 28,2.
XII. Flavius Rufinus: CIL IX 6192. Rossi, Inscr. ehr.
urb. Romae I 399. 403. Gallier: Zosim. IV 51, 1 aus Elusa:
Claud. in Ruf. I 137, fälschlich ein Bosporitaner genannt:
Mommsen, Chronica minora I S. 650. Bruder der Silvia oder
Salvia, denn die Überlieferung ist schwankend, die um das
J. 388 eine dreijährige Wallfahrt nach Palaestina und Aegypten
unternahm, um die heiligen Stätten aufzusuchen: Pallad. hist.
Laus. 142 == Migne G. 34 S. 1244; vgl. J. F. Gamurrini,
S. Hilarii tractatus de mysteriis. Rom 1887 S. XXXI. Auch
er selbst war eifriger orthodoxer Christ. Auf seinem Landgute
Drys bei Chalcedon: Pallad. dial. 8 = Migne G. 47 S. 28, das
256 ^' Seeck, Die Bl-iefe des Libanius.
später den Namen Rufinianae führte: Procop. b. Pers. I 25,21.
Callin. vit.S. Hypatii 54,2. 55,18. 69,25. 70,5. 71,19, gründete
er im Zusammenhange mit seiner prächtigen Grabpyramide:
Callin. a. 0. 66, 20. Claud. in Ruf. II 448 das Apostoleiou, eine
große Kirche verbunden mit einem Kloster, wohin er Reliquien
des Petrus und Paulus brachte und aegyptische Mönche einlud:
Callin. a. 0. 66, 16—22. Sozom. VIII 17,3. Codinus p. 74. Bei
der Einweihung empfing er als Praefect die Taufe: Pallad.
bist. Laus. 12 = Migne G. 34 S. 1034. Nach seinem schmäh-
lichen Tode nannte man den Ort tlg roic xafjdrovc'^Povcfivov:
Callin. a. 0. 70,21, und die Mönche verließen ihn wieder:
CaUin. a. 0. ßß, 22. Vgl. Byzant. Zeitschr. VIII S. 429. IX S. 63.
Obgleich er von einer Habgier beseelt war, die ihn kein Mittel
der List und Gewalt scheuen ließ, um seinen Reichtum zu ver-
größern: Claud. in Ruf. I 100. 183. 299. II 134. 436. 498.
Symmach. ep. VI 14,1. Cod. Theod. IX 42, 14. Hieron. ep. 60,16
= Migne. L. 22 S. 600. Zosini. V 1, 1— 4. 2,1. 7,6. Eunap. frg.
63. Joh. Aut. frg. 188. Philostorg. XI 3. Cod. Theod. 119,3 mit
der Anmerkung Gothofreds, war er doch zu ansehnlichen Gaben
bereit, wenn ein Heiliger sie von ihm als fromme Almosen
heischte: Callin. a. O. 65, 3. Er wird geschildert als hoch-
gewachsener Manu mit klugen Augen und gewandter Rede:
Philost. XI 3. Nach der Thronbesteigung des Theodosius: Claud.
in Ruf. I 51, also nicht vor 379, aber auch nicht viel später,
ging er nach Constantinopel und trat dort in den Hofdienst:
Claud. in Ruf. 1 172 ff. Denn schon 382 erscheint er als Be-
amter von großem Einfluß: Symmach. ep. III 81. 89. 90, wird
als vir excellentissimus bezeichnet: Symmach. ep. II 22,2, und
selbst ein scj hoher Würdenträger, wie der Quaestor sacri palatii,
ist gezwungen, sich gut mit ihm zu stellen: Symmach. ep. III
86,2. Hieraus habe ich Symmachus p. CXVI geschlossen, er
sei damals schon Magister officiorum gewesen. Doch beruhte
dies auf der Voraussetzung, daß große Macht auch mit hohem
Range verbunden sein müsse, die keineswegs zwingend ist.
Denn auch ein gewöhnlicher Notar konnte mehr vermögen,
als Praefecten und Magistri militum, wenn er das Ohr des
Kaisers besaß, und obgleich die Datierungen des Codex Theo-
dosianus nichts weniger als zuverlässig sind, scheinen doch
Palladius XIV am 16. Sept. 384 und Caesarius am 3. Sept. 386 als
Magistri officiorum des Theodosius gut beglaubigt zu sein: Cod.
III. Die Adressaten: Rufinus XII. 257
Theod. VII 8, 3. VIII 5, 49. Das erste datierte Zeugnis, das
Rufinus in diesem Amt erkennen läßt, scheint also app. 252 (784)
vom J. 388 zu sein. Denn hier erscheint in Antiochia einer
seiner Unterbeamten, in dem wir wohl einen Agens in rebus
vermuten dürfen, und zugleich wird angedeutet, daß eine Ge-
sandtschaft von seiner Gunst abhängig ist, was beides den
Kompetenzen des Magister officiorum entsprechen würde. In
diesem Amte wird er noch erwähnt am 8. März 390: Cod.
Theod. X 22, 3; am 25. Dec. 390: Theodor, h. e. V 18, 6; im
J. 391: Zosim. IV 51,1; im Jahre 392: Ambr. ep. 52 = Migne
L. 16 S. 1165; vgl. Codinus p. 74. Im J. 392 war er Consul
und wurde in demselben Jahre zum Praefectus praetorio Orientis
an Stelle des Tatianus I ernannt: app. 439 (972). 448 (981).
Zosim. I 52, 1. 2. Ambros. ep. 52. Sein Vorgänger ist sicher bis
zum 30. Juni 392 im Amte nachweisbar: Cod. Theod. XII 1, 127.
vielleicht bis zum 31. Juli. Denn Cod. Theod. VII 4, 19 ist
zwar das Consulat falsch, doch könnte das Tagdatum trotzdem
richtig sein. Dagegen ist der 14. Sept. 392 Cod. lust. II 12,25
nur durch Haloanders Ausgabe überliefert und schon deshalb
nicht genügend beglaubigt. Rufinus erscheint als Praefect zuerst
am 26. Aug. 392: Cod. Theod. VIII 6, 2. Dann am 10. Sept.:
Cod. Theod. IX 28,1; am 4. Nov.: Cod. Theod. II 26,5; am
8. Nov.: Cod. Theod. XVI 10, 12; am 22. Nov.: Cod. Theod.
XII 1, 129; am 7. Dec: Cod. Theod. IX 7,7; im Jahre 393 am
12. Febr.: Cod. Theod. VII 3, 1. X 19,13; am 3. Apr.: Cod.
Theod. XIII 11,4; am 12. Apr.: Cod. Theod. XI 7,14. XII 1,134;
am I.Mai: Cod. Theod. 1X42,11; am 21. Mai: Cod. Theod. XI
25,1; am 4. Juni: Cod. Theod. XII 1,135; am 12. Juni: Cod.
Theod. IX 42,12. XI 1,23; am 23. Juni: Cod. Theod. XII 1, 136;
am 12. Juli: Cod. Theod. IX 21,10; am 16. Juli: Cod. Theod.
V 14,32; am 26. Juli: Cod. Theod. VIII 5, 52. XIII 3,15; am
30. Juli: Cod. Theod. V 14,33. VII 4, 20; am 9. Aug.: Cod. Theod.
1X4,1. XII 1,137; am 3. Sept.: Cod. Theod. XIII 5, 22; am
21. Sept.: Cod. Theod. XV 7,11; am 28. Sept.: Cod. Theod. II
12,5. IV 3,1. 8,9. XI 30, 52; am 29. Nov.: Cod. Theod. XIII
11,5; am 4. Dec: Cod. Theod. 1X7,8; am 11. Dec: Cod.
Theod. XIII 5, 23; im J. 394 am 4. März: Cod. Theod. 1129,2;
am 30. Mai: Cod. Theod. I 13, 1. VIII 4,18. XII 1, 139; damit
zu verbinden wohl auch XV 7, 12. 5,2; am 20. Juni: Cod. Theod.
XVI 5,23; am 5. Juli: Cod. Theod. XV 1, 31; am 9. Juli: Cod.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 17
258 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
Theod. XVI 5,24; am 6. Nov.: Cod. Theod. V U, 34; im J. 395
am 9. Jan.: Cod. Theod. XIII 8,1; am 13. März: Cod. Theod.
XVI 5,25; am 30. März: Cod. Theod. XVI 5, 26; am 7. Aug.:
Cod. Theod. XVI 10, 13; am 11. Oct.: Cod. Theod. II 9,3; ohne
Datum Cod. lust. XI 52; falsch muß das Datum des 4. Dec. 395
sein: Cod. Theod. 114,2, da Rufinus nach Socrat. VI 1,4 am
27. Nov. 395 ermordet ist und am 30. Nov. 395 schon sein
Nachfolger Caesarius erwähnt wird: Cod. Theod. X 6,1; vgl.
Philostorg. XI 5. Wahrscheinlich ist Cod. Theod. I 14,2 statt
des dat. ein p(ro)p(ositiim) *zu setzen; denn daß ein Gesetz, das
bei Lebzeiten des Rufinus an ihn gerichtet war, erst nach seinem
Tode zur öffentlichen Ausstellung gelangte, ist sehr wohl möglich.
Schon in der niedrigeren Stellung, die er 382 einnahm, hatte
Rufinus begonnen, seine Nebenbuhler aus der Gunst des Kaisers
zu verdrängen: Symmach. ep. III 81, 2. 85. 86, 2 und Männer
zu Amtern zu empfehlen, die ihm genehm waren: Symmach.
ep. III 81. 87. 89. 90. Claud. in Ruf. I 180. Jene Kämpfe
der Eifersucht dauerten dann auch später fort: Zosim. IV 51,1.
Claud. in Ruf. I 256. Im J. 389 war er in Rom: Symmach.
ep. III «4, jedenfalls in Begleitung des Kaisers. 390 hielt er
sich mit dem Hofe in Mailand auf und suchte, als Ambrosius
den Kaiser wegen des Thessalonicensischen Frevels von der
Kirche ausschloß, eine Versöhnung herbeizuführen: Theodor,
h. e. V 18, 6 — 12. Dabei schloß er Freundschaft mit dem
Bischof: Ambros. ep. 52 = Migne L. 16 S. 1165. Im J. 391
geriet er in Streit mit den Feldherren Timasius und Promotus,
der sich soweit erhitzte, daß ihn der letztere ins Gesicht schlug.
Promotus wurde dafür vom Hofe verbannt und in die Provinz
geschickt, wo er in einem Hinterhalte der Bastarner seinen
Tod fand: Zosim. IV 51. Im J. 392 als Consul bewirkte er
die Absetzung seines Nebenbuhlers Tatianus I, erhielt selbst an
dessen Stelle die Praefectur und ließ eine Untersuchungs-
kommission gegen ihn und seinen Sohn Proculus III einsetzen,
deren Leiter er selbst war: Zosim. IV 52, 1.2; vgl. Cod.
Theod. IX 38, 9. Im J. 393 reiste er in größter Eile nach
Antiochia und ließ dort den Comes Orientis Lucianus zu Tode
peitschen, weil er den Oheim des Kaisers Eucherius verletzt
hatte: Zosim. V 2. Joh. Lyd. de mag. III 23. Dies berichtet
Zosimus zwar erst nach dem Tode des Theodosius, also zum
J. 395; aber Claud. in Ruf. I 240 erwähnt dieser Reise vor
III. Die Adressaten: Rufinus XII. 259
der Hinrichtung des Proculus und auch die Briefe des Libanius
zeigen, daß sie schon im J. 393 stattfand. Dieser war schon
im J. 388 mit Rufinus in Korrespondenz getreten, obwohl der-
selbe das Griechische anfangs garnicht, später nur unvollkommen
verstand: app. 492b (1025) und sich die Briefe übersetzen
lassen mußte: app. 252(784). Er ließ sie daher auch zuerst
unbeantwortet: app. 252(784). 415(949), später aber erfuhr
Libanius, daß er sich auf seine Unterstützung verlassen könne:
app. 368 (900) und von ihm hoch geehrt worden sei: app.
439 (972). 448 (981). Darauf erfolgte jene Reise nach Antiochia,
deren ungewöhnliche Schnelligkeit Libanius app. 492 b (1025)
ebenso hervorhebt, wie Claudian; aber die Briefe, welche
ihrer erwähnen : app. 470 (1003). 492b (1025). 496 (1028b).
497 (1029), fallen alle noch in das J. 393. Während derselben
trat er Libanius auch persönlich nahe und erwies seiner litte-
rarischen Berühmtheit die höchste Anerkennung: a. 0. Um
sich bei den Antiochenern populär zu machen, ließ er ihnen
auch einen prachtvollen Porticus erbauen: Zosim. V 2, 4. Nach
Constantinopel zurückgekehrt, täuschte er den Tatianus durch
eidliche Versprechungen und scheinbare Gunstbezeigungen des
Kaisers und bewog ihn dadurch, seinen Sohn Proculus zu ver-
anlassen, daß er aus dem Verstecke, das er aufgesucht hatte,
hervorkam und sich dem Gericht stellte. Dieses verurteilte
ihn zum Tode, und am 6. Dec. 393 wurde die Sentenz voll-
streckt: S. 250. Tatianus mußte der Hinichtung seines Sohnes
zusehen und war selbst zum Tode verurteilt. Doch im letzten
Augenblick wurde er zur Verbannung in seine Heimat Lycien
begnadigt, wo er nicht lange darauf starb: Aster, or. IV =
Migne G. 40 S. 224. 225. Claud. in Ruf. I 247. Zosim. IV 52, 4.
Mit ihm wurden alle Lycier der Ehren und Privilegien beraubt,
die sie vorher durch kaiserliche Gnade erlangt hatten, und zu
jedem künftigen Amte für unfähig erklärt: Cod. Theod. IX 38, 9.
Claud. in Ruf. I 232.
Als Kaiser Theodosius im Jahre 394 gegen den Usurpator
Eugenius nach Italien zog, ließ er Rufinus in Constantinopel
zurück, um für seinen unfähigen Sohn Arcadius die Regierungs-
geschäfte zu führen: Zosim. IV 57,4. V 1, 1. 3. Eunap. frg.
62. 63. Joh. Ant. frg. 188. 190. Philostorg. XI 3. Gros. VII 37, 1.
Als orthodoxer Eiferer begann er sein Regiment mit einer
Reihe harter Gesetze gegen Ketzer und Heiden: Cod. Theod.
17*
260 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
XVI 5, 24— 26. 118,22. XVI 10, 13. 5,28. 29. Nach dem
Tode des alten Kaisers (17. Jan. 395) scheute er sich nicht,
sogar das testamentarische Erbrecht, das dieser wenige Monate
vorher den Eunomianern zurückgegeben hatte: Cod. Theod.
XVI 5,23. 27, ihnen sogleich wieder zu nehmen: Cod. Theod.
XVI 5, 25. Er soll die Absicht gehabt haben, seine Tochter
mit dem jungen Herrscher zu vermählen: Zosim. V 1, 4. 3, 1.
3. 5. Joh. Änt. frg. 190. Doch hintertrieb dies der Eunuche
Eutropius, indem er die Begierden des Ärcadius auf die schöne
Eudoxia lenkte, mit der schon am 27. Apr. 395 die Hochzeit
gefeiert wurde: Pauly-Wissowa II S. 1139. Dann wird dem
Rufinus der Plan zugeschrieben, sich selbst zum Kaiser aus-
rufen zu lassen: Claud. in Ruf. II 314. 346. 383. 442. 450.
Zosim. V 1, 4. 3, 3. 7, 1. Joh. Ant. frg. 190. Philost. XI 3.
Gros. VII 37,]. Socr. VI 1, 6. Sozom. VIII 1, 2. Joh.Lyd.de
mag. II 10. III 40. Suid. s. v. "Por^pfroc. Diesen Gerüchten
wurde dadurch Nahrung gegeben, daß er der erste Privatmann
war, der sich ein Gefolge von Bewaffneten hielt, das vorzugs-
weise aus Hunnen bestand: Mommsen, Chronica minora I
8. 650. Claud. in Ruf. II 76; vgl. Seeck, Das deutsche Gefolgs-
wesen auf römischem Boden. Zeitschr. f. Rechtsgesch. XVII
Germ. Abt. S. 109, und daß er die Aufsicht über die staat-
lichen Waffenfabriken und Arsenale dem Magister officiorum
entzog und selbst übernahm: Joh. Lyd. de mag. II 10. III 40.
Man behauptete, er habe kurz vor seinem Tode schon Münzen
mit seinem Bilde schlagen lassen: Claud. in Ruf. II 342.
Der Haß gegen ihn wurde so groß, daß man ihn sogar be-
schuldigte, die Barbareneinfälle, die im J. 395 über das Ost-
reich hereinbrachen, veranlaßt zu haben: Claud. in Ruf. I
308. 319. II 9. 501. bell. Poll. 517. Zosim. V 5, 3. 4. 7,1.
Joh. Ant. frg. 190. Oros. VII 37, 1. Mommsen, Chronica mi-
nora II S. 64. Socr. VI 1,6. Sozom. VIII 1, 2. Der Verdacht
wuchs, als Alarich bei seinen Plünderungszügen die Landgüter
des Rufinus verschonte: Claud. in Ruf. II 71 und als dieser selbst
germanische Tracht anlegte und die Gothen, die vor Con-
stantinopel gezogen waren, durch Verhandlungen, die er per-
sönlich in ihrem Lager führte, zum Abzüge bewog: Claud. in
Ruf. II 73 ff. Doch jene Einfälle nützten nur dem Stilicho,
insofern ihm dadurch die Gelegenheit geboten wurde, in die
Regierung des Ostreiches einzugreifen, die er, gleich der des
III. Die Adressaten: Rufinus XII. 261
AVestreiches, als Vermächtuis des Theodosius für sich in Anspruch
nahm. Denn der alte Kaiser hatte fast die ganze Kriegsmacht
des Orients gegen Eugenius ins Feld geführt, und bei seinem
Tode war sie in Italien unter dem Oberbefehl des Stilicho
zurückgeblieben, so daß Areadius den Barbaren sogut wie
waffenlos gegenüberstand. Stilicho rückte daher in Thessalien
ein, wohin Alarich ihm vorangezogen war, und rüstete sich,
die Goten zu bekämpfen. Doch er war schon unter der Re-
gierung des Theodosius erklärter Gegner des Rufinus gewesen:
Claud. in Ruf. I 260. 298. laus Serenae 232; vgl. Eunap.
frg. 62. Zosim. V 4, 3, und dieser mußte fürchten, daß es ihm
zum Verderben werde, wenn Stilicho auch im Osti'eiche Macht
erlange: Claud. in Ruf. II 130. Zosim. V 5, 1. Er beförderte
daher nach Kräften die möglichste Sonderung der beiden Reichs-
teile: Claud. in Eutrop. II 539. 550 und veranlaßte jetzt den
Kaiser, daß er Stilicho den Befehl übersandte, das oströmische
Heer nach Constantinopel zurückzuschicken: Claud. in Ruf.
II 161. 170. 195; vgl. Zosim. V 7, 3. Dies geschah, aber Gainas,
der die Führung übernahm, erhielt geheime Aufträge: Zosim.
V 7, 4. Joh. Ant. frg. 190. Philostorg. XI 3; vgl. Claud. in
Ruf. II 275. 402. bell. Gild. 304. Als das Heer am 27. Nov.
395: Socrat. VI 1,4 auf dem Felde des Hebdomon bei Con-
stantinopel angelangt und in Parade aufgestellt war, kam Ar-
eadius, begleitet von seinem Praefecten, vor die Stadt hinaus,
um es zu begrüßen. Da kreisten die Soldaten den Rufinus ein
und hieben ihn in Stücke: Claud. in Ruf. II 366 ff. in Eutrop.
II 542. de cons. Stil. II 212. Zosim. V 7, 5. Joh. Ant. frg. 190.
Philost. XI 3. Oros. YII 37, 1. Mommsen, Chronica minora I
S. 650. II S. 64. Sozom. VIII 1, 3. Hieron. ep. 60, 16. Aster,
hom. IV = Migne L. 22 S. 600. G. 40 S. 224. Die Reste seines
zerstückelten Leichnams blieben unbegraben: Claud. in Ruf;
I 371. II 452. Seine Frau und Tochter hatten in einer Kirche
Schutz gesucht; sie wurden begnadigt und durften nach Jerusalem
gehn, wo sie ihr Leben beschlossen: Zosim. V 8,2. 3. Joh.
Ant. frg. 190. Mommsen, Chronica minora II S. 64. Sein Ver-
mögen wurde konfisziert: Symmach. ep. VI 14, 1, aber nicht
etwa denen, die er beraubt hatte, ihr Eigentum zurückgegeben,
sondern zum größten Teil an den Eunuchen Eutropius und
dessen Günstlinge verschenkt: Zosim. V 8, 2: vgl. Cod. Theod.
IX 42, 14. Sein Nachfolger in der Praefectur wurde Caesarius:
262 0- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Philost. XI 5, in der Herrschaft über den schwachen Kaiser
Eutropius: Philost. XI 4. An ihn gerichtet: app. 252(784).
492b (1025). Symmach. ep. 11181—91.
XIII. Athener, Gesandter des Usurpators Eugenius an
Kaiser Theodosius um das J. 393: Zosim. IV 55,4.
XIY. Advocat des Symmachus um das J. 397; an ihn
gerichtet Symmach. ep. VIII 17.
XY. Römischer Senator, vir spectabilis, erwähnt um 400:
Symmach. ep. IV 3.
Sabinus I. Advocat: VI 51 (459) wahrscheinlich am Forum
des Praefectus praetorio Orientis; denn im Winter 355/6 reist
er mit diesem nach Berytus: V 85 (1196). Im Winter 356/7
erwartet er irgend eine Erhöhung seiner Würde: VI 51 (459).
Im J. 358 wird er auf Vorschlag des Anatolius I zu einem Amte
befördert: IV 29 (342); wahrscheinlich wurde er Consularis
Syriae; denn Anfang 359 finden wir ihn in oder bei Antiochia,
wo er mit Libanius im engsten Verkehr steht: I 19(31). Er
dürfte daher der Nachfolger des Nicentius II sein, dessen Ver-
waltung II 97 (193) gerühmt wird. Schon im Laufe des J. 359
mußte er abdanken und wurde unter Anklage gestellt: I 70 (81).
Auf seine Freisprechung möchte man VI 98 (507) beziehen,
wenn dieser Brief nicht nach der Stellung, die er im Corpus
einnimmt, in das J. 357 gehörte. Doch ist es möglich, daß er
verstellt ist. Im J. 364 ist er nicht mehr in Antiochia, schickt
aber seine Söhne dorthin in die Schule des Libanius: add,
196(1386). An ihn gerichtet VI 98 (507). add. 196(1386).
IL Angesehener Nisibener, erwähnt im Jahre 368 : Amm.
XXV 9, 3. Zosim. III 33, 4.
III. Grundbesitzer bei Cyrus in der Euphratensis, stand
im J. 364 im Proceß mit Alexander IX: add. 178 (1372).
IV. Schwiegersohn eines Vetters des Libanius, brachte
seinen Schwiegervater an den Bettelstab und erwartete des
Libanius Erbschaft anzutreten. Nach dem J. 380 wurde er
vom Kaiser zu einer hohen Geldstrafe verurteilt und mit der
Infamie belegt. Einige Jahre darauf starb er: or. 1 190 — 194.
261 p. 122—124. 155.
Sallustius I, Julius Sallustius: Greek papyri in the British
museum II p. 273. Flavius Sallustius: Papyros de Geneve
II 45. 46, auch Flavius Bonosus genannt: CIL X 478. Rossi,
Inscr. ehr. u. Romae I 75. 76. 79 oder schlechtweg Bonosus:
III. Die Adressaten: Ruiinus Xll — Sallustius IL 263
RossiI77. Cod. Theod.Ve, 1. CIL III 4669 a. b. 11 376 a~g.
Denn daß die beiden Namen verschiedene Personen bezeichnen,
wie ich bei Pauly- Wisse wa III S. 714 angenommen habe, ist
nicht mehr aufrecht zu erhalten, seit auch Sallustius durch
Pap. de Geneve II 45 als Magister militum beglaubigt ist. Er
bekleidete im J. 344 das Consulat als Magister peditum: Pap.
de Geneve II 45. Am 1 1. Mai 347 war er zum Magister equitum
aufgestiegen: Cod. Theod. V 6, 1. Er muß in Pannonia superior
kommandiert haben, weil dort von ihm die Ziegelstempel CIL
1114669a. b. 11376 a— g gefunden sind.
II, Zwei Männer, von denen der eine Sallustius, der
andere Salutius hieß, sind schwer zu unterscheiden, weil auch
der Name des letzteren in den griechischen Handschriften fast
regelmäßig in ^^aXovcrioQ interpoliert ist. Mommsen hat sie
daher in seiner Ausgabe des Codex Theodosianus und im Hermes
36 S. 216 zusammengeworfen, in einer späteren Untersuchung
Hermes 37 S. 443 den Fehler zwar berichtigt, aber die Scheidung
doch nicht vollständig durchgeführt. Das einzige ganz deut-
liche Kennzeichen, nach dem man sich richten kann, besteht
darin, daß Sallustius Praefect von Gallien, Salutius Praefect
des Orients wurde, über die Ernennung des ersteren berichtet
Amm. XXI 8, 1 : discedens inter haec Julianus a RauraciSj
peractis quae docuimus dudum, Sallustium praefecfuvi pro-
motum remisit in Oallias, Oermaniano iusso vicem tueri Nehridii.
An dieser Stelle hat Mommsen folgenden Anstoß genommen.
Nebridius I war, kurze Zeit nachdem Julian den Augustustitel
angenommen hatte, von Constantius zum Praefecten von Gallien
befordert und von Julian auch im Amte bestätigt. Als aber
dieser seinen Kriegszug gegen Constantius antrat, hatte er
seine Teilnahme verweigert und war daher abgesetzt worden:
S. 219. Nun meint Mommsen, hier seien für ihn gleichzeitig
zwei Nachfolger genannt, Sallustius und Germaniauus; doch
eine solche Kopflosigkeit hätte er dem Ammian nicht zutrauen
dürfen. Die Stelle erklärt sich leicht, wenn man das iasso als
Plusquamperfectum auffaßt: „Sallust wurde zum Praefecten
befördert und nach Gallien zurückgeschickt, nachdem Ger-
manianus vorher den Befehl erhalten hatte, die Stellvertretung
des Nebridius zu übernehmen." Mit andern Worten, nach der
Absetzung des Nebridius war zunächst noch kein Nachfolger,
sondern nur ein zeitweiliger Stellvertreter in der Person des
264 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Germanianus für ihn ernannt worden, der natürlich dem Sal-
lustius seine Stelle räumen mußte, als dieser die Praefectur
von Gallien übernahm. Was aber für uns wesentlich in Be-
tracht kommt, ist das Wort remisit. Denn wenn Sallust nach
Gallien zurückgeschickt wurde, so folgt daraus, daß er sich
schon vorher dort befunden, also offenbar im Gefolge des
Julian den Anfang des Kriegszuges gegen Constantius mit-
gemacht hatte. Dagegen findet die Ernennung des Salutius zum
Praefecten des Orients erst in Constantinopel statt, nachdem
die Nachricht vom Tode des Constantius dort eingetroffen ist.
Nun wissen wir von einem Manne, der zwar in den Quellen
SaXovOrtoQ genannt wird, aber nach dem oben Gesagten,
ebensogut Salutius sein kann, daß er sich zwar auch in Gallien
bei Julian aufgehalten hatte, aber schon im Jahre 359 an das
Hoflager des Constantius berufen worden war. Aller Wahr-
scheinlichkeit nach wird er hier geblieben und erst mit der
Leiche seines neuen Herrn nach Constantinopel gekommen sein,
um dort in die Dienste des alten zurückzutreten. Dies bietet
uns eine Handhabe, um jeden der beiden Homoionymen auch
vor dem Antritt ihi'er Praefecturen zu erkennen. Nach dem-
selben ist die Unterscheidung einfach, weil der eine nur im
Occident, der andere nur im Orient tätig bleibt.
Flavius Sallustius, Consul im J. 363: Dessau 1254= CHj
YI1729. Berl. aeg. Urk. HI 939. Er bekleidete das Consulat
schon als Greis, muß also noch unter Diocletians Regierung
geboren sein: or. XVH 22 p. 515; vgl. XH 96. 97 p. 401. 402.
Amm. XXHI 1,6. Vicarius quinque provincianim, vicarius
Mispaniarum^ vicarius urbis Romae, comes consistorii: Dessau
a. O. Die letzte dieser Stellungen wird er am Hofe Julians
bekleidet haben, ehe dieser ihn im Jahre 361 zu Rauraci zum
Praefectus praetorio Galliarum ernanute: Amm. XXI 8, 1; vgl.
XXIII 1, 1. 5,4. In diesem Amt ist er nachweisbar im Jahre
362 am 6. Jan.: Cod. Theod. VII 4,7; am 5. Febr.: Cod.
Theod. IX 2, 1 ; am 13. März: Cod. Theod. XI 23, 2; am 29. Apr.:
Cod. Theod. XII 13,1; am 18. Sept.: Cod. Theod. XII 1,53;
im J. 363 am 7. Aug.: Berl. aeg. Urk. III 939. Wenn er Cod.
Just. III 40, 2 noch am 8. Dec. 364 im Amte genannt wird, so
ist hier die Überlieferung seines Namens sehr zweifelhaft; nicht
minder zweifelhaft aber auch das Datum von Cod. Theod. XI
30, 30, wonach sein Nachfolger Germanianus schon am 18. Dec.
III. Die Adressaten: Sallustius II — Salutius. 265
362 angetreten war. Denn daß er noch im J. 363 sein Amt
bekleidete, ist auch durch Amm. XXIII 1,1. 5,4 beglaubigt.
Als ihm Gesandte der spanischen Dioecese am 28. Mai 364 auf
dem Trajansforum eine Statue setzten, wird er das Amt wohl
erst kürzlich niedergelegt haben: Dessau a. 0., und um diese
Zeit ist auch Uermanianus als sein Nachfolger zuerst sicher
bezeugt: Amm. XXVI 5, 5. Er war Heide und warnte Julian
wegen böser Vorzeichen brieflich vor dem Zuge gegen die
Perser: Amm. XXIII 5, 4. 5. Seine Verwaltung soll gerecht und
unbestechlich gewesen sein: or. XVIII 182 p. 583. Der Burdi-
galensische Rhetor Latinus Alcimus Alethius feierte ihn in
mehreren Büchern, wahrscheinlich Panegyriken: Auson. prof.
Burd. 3, 23.
IIL Tribunus Jovianorum, um das J. 372 wegen Hoch-
verrats hingerichtet: Amm. XXIX 3, 7.
IV, Scutarius, machte einen Mordversuch auf den Kaiser
Valens: Amm. XXIX 1,16.
V, Philosoph. Suid. s. v. 2Ja/,ovöTiog (piX6öo(poq,
VI, Praefectus urbis Romae im J. 386: Seeck, Symmach.
p. CLVL
Salutius. Saturninius Secundus: Dessau 754. 1255 = CIL.
III 247. VI 1764. Secundus Salutius: Amm. XXII 3,1. Sein
offizieller Name war Secundus, und nie kommt er unter einem
anderen auf den Steinen oder in den Überschriften der an iha
gerichteten Gesetze vor. Doch von den Schriftstellern nennen
ihn so nur add. 122(1107), Philost. VIII 8 und Sozom. VI 3, 5,
und der letzte von diesen kommt insofern nicht in Betracht,
als er hier aus der Überschrift eines Gesetzes geschöpft hat.
Das Signum, mit dem er im gewöhnlichen Leben bezeichnet
wurde, ist überliefert in der Form Salutius: app. 54(582).
Amm. XXII 3, 1. XXV 3, 14. 21. 5,3. 7,7. XXVI 2,1. 5,5.
7, 4. Rufin. h. e. I 36. Eunap. vit. soph. p. 479. Zosim. III31, 1,
in der Form SaXovöXLoqi app. 127(652). 161(684). add. 72.
73(1141.1319). 111(1143). 120(1127). 185(1103). 201(1390).
208(1397). 287(1217). 312(1147). 313(1474). 315(1060).
337(1486). 349(1497). 354(1501). 361(1507). 376.377(1518. ^
1519). Julian, or. IV Überschrift, p. 157B. VII p. 223 B. VIII
Überschrift, ep. ad Ath. 281 D. 282 C. ep. 17 p. 385D. Theodor,
h. e. III 11, 1. Soor. 11119,3. Sozom. V 20, 1. Joh. mon. vit.
S. Artemii 67 = Mai, Spicilegium Romanum IV S. 394. Zosim. III
266 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
2,2. 5,3. 36,1. IV 1,1. 2,4. 6,2. 10,4. Magn. Carrh. frg. 1.
Zonar.XIII14,15. 18. 15,2. Phot. cod. 165 p. 108 A 39. Suid.
s. V. 2aXovörioQ, in der Form SaUusthis: Amm. XXIII 5, 6.
Zosim. III 29, 3. Doch sind in vielen dieser Stellen die hand-
schriftlichen Lesungen noch nicht genau festgestellt. Über die
Kennzeichen, die ihn von Sallustius II unterscheiden, s. S. 263;
vgl. Mommsen, Hermes 37 S. 443. Julian, or. VIII 252 A
rechnet ihn zu den ersten der Hellenen. Danach scheint er,
wenn nicht in Griechenland selbst, so doch jedenfalls im
griechischen Reichsteil zu Hause gewesen zu sein. Libanius
or. XII 43 p. 379 nennt ihn ^olvi§; doch ist es zweifelhaft, ob
damit seine Heimat bezeichnet ist oder nicht vielmehr sein
Verhältnis zu Julian mit dem des Phoenix zu Achill verglichen
werden soll. Im J. 363 stand er schon in hohem Alter: Amm.
XXV 5, 3. Zosim. 11136,1. IV 10,4. Zonar. XIII 14, 16. Eunap.
vit. soph. p. 479. Er wird von Themistius or. V 67 B mit Nestor
verglichen. Danach muß er noch unter der Regierung Diocletians
geboren sein. Ein Sohn von ihm erwähnt add. 354 (1501).
Zosim. III 36, 1. 2. Zonar. XIII 14, 17. Er war zuerst Praeses
Aquitaniae, dann Magister memoriae und Comes ordinis primi,
dann Proconsul Africae, dann Comes ordinis primi intra con-
sistorium und Quaestor: Dessau 1255. Diese Würde bekleidete
er am Hofe des Caesars Julian in Gallien: Zosim. III 2,2.
Julian, ep. ad Athen. 281 D., dem er zugleich mit Marcellus
beigegeben war, um ihn zu hemmen und zu beobachten: Zosim.
a. O. Suid. s. v. ^aXovOrcog, Doch als hochgebildeter Mann:
add. 111 (1143). Julian, or. VIII 247D. 252 A, der sich wie der
Kaiser selbst durch einen unrasierten Bart als Philosoph legi-
timierte: Themist. or. VII 99 d, und als Anhänger des griechischen
Heidentums: add. 185 (1103). 354(1501). Rufin. h. e. I 36.
Socrat. III 1 9, 4. Theodor, h. e. 11111,1. Sozom.V20,l. 10,13.
Greg. Naz. or. IV 91 = Migne G. 35 S. 621 wurde er dem jungen
Herrscher bald persönlich wert, wovon die beiden an ihn ge-
richteten Reden Julians IV und VIII Zeugnis geben ; vgl. Julian,
ep. 17 p. 385 D. Dies erregte den Verdacht des Constantius:
Julian, ep. ad Athen. 281 D. or. VIII 242 A, und da man behauptete,
die Erfolge des Caesars seien in erster Linie den Ratschlägen
seines Quaestors zu danken, wurde dieser an den Hof des
Augustus berufen: or. XII 43. 58. p. 379. 385. XVIII 85 p. 550.
Zosim. III 5,3. 4. Julian, or. VIII 244 A.D. epist. ad. Athen.
111. Die Adressaten: Salutius. 267
282 C, wobei ihm Julian die Abschiedsrede VIII hielt: or. XVIII
8(> p. 550. Da hier 251 D; vgl. 247 B die Erwartung aus-
gesprochen ist, Salutius werde nach lUyricum und dann weiter
nach Thracien ziehen müssen, so wird diese Abberufung i]i das
J. 359 zu setzen sein, wo der Kaiserhof zuerst in Sirmium ver-
weilte und dann nach Constantinopel übersiedelte: Pauly-
Wissowa IV S. 1088. Als Julian selbst hierher gezogen war
und durch den Tod des Constantius (3. Nov. 361) den östlichen
Reichsteil gewonnen hatte, ernannte er Salutius zum Praefectus
praetorio Orientis: Amm. XXII 3,1. XXIII 5,6. XXV 3, 14. 21.
7,7. XXVI 2,1. 5,5. Zosim. III 29,3. 31,1. IV1,1. Dessau
754. 1255. Joh. mon. vit. St. Artemii 67 = Mai, Spicilegium
RomanumlV S. 394. Rufin. h. e. I 36. Socrat. III 19, 3. Sozom.
V20, 1. Philostorg. VIII 8. Eunap. vit. soph. p. 479. frg. 17. 30.
Magn. Carrh. frg. 1 =PHG IV S. 5. Zonar. XIII 14, 15. 15,2.
Cod. Theod. I 16,5. Malal. XIII p. 12 CD. Fälchlich wird er
Patricius genannt Chron. Pasch, p. 302 A.B. Gesetze an ihn
gibt es aus dem Jahre 362 vom 1. März: Cod. Theod. VIII 1,7;
vom 13. März: Cod. Theod. X 3,1. XI 16,10. XII 1,50. XIII
1,4; vom "28. Juli: Cod. Theod. I 16,8; vom 1. Aug.: Cod.
Theod. VII 4, 8 ; vom 18. Aug. : Cod. Theod. VI 24, 1 ; vom 3. Sept. :
Cod. Theod. II 5,2; vom 25. Sept.: Cod. Theod. VI 26, 1; vom
(). Dec. : Cod. Theod. IV 12, 5; aus dem J. 363 vom 4. Febr. : Cod.
Theod. II 12, 1 ; vom 16. Febr. : Cod. Theod. XI 3, 3 ; vom 28. Febr. :
Cod. Theod. VI 27, 2; aus dem J. 364 vom 19. Febr.: Cod. Theod.
1X25,2; vom 17. Apr.: Cod. Theod. XIII 1 , 5 ; vom 9. Sept.:
Cod. Theod. IX 16,7; vom 27. Sept.: Cod. Theod. VII 4,9; aus
dem J. 365 vom 19. März: Cod. Theod. XI 16, 11; vom 4. Juli:
Cod. Theod. XII 6,5; vom 30. Juli: Cod. Theod. XII 6,8; vom
1. Dec: Cod. Theod. VII 4, 14; aus dem J. 366 vom 4. Apr.:
Cod. Theod. IV 12, 6; mit falschen Daten Cod. Theod. 1 16,5.
IX 1, 6. XV 1, 3 ; ohne Datum Cod. lust. XI 70, 2. Er war Nach-
folger des Helpidius I, dem er rühmend gegenübergestellt wird:
app. 127 (652). 21 1 (736). Gleich nach seinem Amtsantritt leitete
er die Untersuchungen gegen die Kreaturen des Constantius:
Amm. XXII 3,1. Eunap. frg. 17. Seine Rechtsprechung wird
hoch gerühmt: or. XVIII 182 p. 583. Er begleitete dann den
Kaiser nach Antiochia: app. 161(684). Julian, or. VII 223B,
wo er dem übergroßen Eifer Julians für das Heidentum besonnen
entgegentrat: Sozom. V 10, 13. 20, 1. Socrat. III 19,4. Rufin. h. e^
268 C). Seeck, Die Briefe des Libanius.
136. Theodor, h. e. III 11, 1. Greg. Naz. or. IV91 == Migne
G. 25 S. 621, und die Vorbereitungen für den Perserfeldzug
zu treffen hatte: or. XVIII 214 p. 594. Amm. XXIII 5,6. Diesen
machte er mit: Amm. XXV 3, 21. add. 185(1103). 237(1217).
Malal. p. 329, hatte aber dabei durch Krankheit zu leiden: add.
185(1103). 316(1148). Amm. XXV 5, 3 und geriet in einer
Schlacht in die dringendste Lebensgefahr: add. 185(1103).
313 (1474). Amm. XXV 3, 14. Zosim. III 29, 3. Nach dem Tode
Julians wollte man ihn zum Kaiser wählen; doch entschuldigte
er sich mit Alter und Krankheit: Amm. XXV 5, 3. Die Prae-
fectur ließ ihm auch Jovian, obgleich er Miene machte, sie
niederzulegen: add. 316 (1148). Sozom. VI 3,5. Er leitete dann
die Verhandlungen mit den Persern und schloß den Frieden
mit ihnen ab: or. XXIV 20 p. 46. Amm. XXV 7, 7. Zosim. III
31, 1. Im October 363 erwartete man seine Rückkehr in An-
tiochia, wohin er den Kaiser begleitete: add. 313(1417). 815
(1060). 337(1486). Suid. s.v. 7o/^mrog. Als Anfang 364 Jovian
plötzlich starb, beabsichtigte man wieder, ihm die Krone anzu-
tragen, und dachte, als er zum zweitenmal ablehnte, an seinen
Sohn; doch wies er auch in dessen Namen die Wahl zurück:
Zosim. III 36, 1. 2. Zonar. XIII 14, 15— 17 und unterstützte die
Erhebung Valeutinians: Zosim. III 36, 2. Zonar. XIII 14, 18.
Philostorg. VIII 8. Eunap. frg. 30. Malal. XIII p. 12 C. Amm.
XXVI 2,1. So blieb er denn auch unter dem neuen Doppel-
kaisertum zunächst im Amte und wurde mit neuen Ehren bedacht,
obgleich er wieder um seine Entlassung bat: Zonar. XIII 15, 2.
Zosim. IV 1,1. Amm. XXVI 5,5. add. 111 (1143). 122(1107).
354(1501). Im April 364 traf ihn irgend ein schwerer Verlust,
wohl der Tod eines nahen Verwandten: add. 72(1141). Um
diese Zeit hielt er sich in Constantinopel auf: add. 73(1319).
185(1103). 376(1518). Im Jahre 365 wurde sein Amt auf
Nebridius I übertragen: Amm. XXVI 7, 4. Zosim. IV 2, 4. 6, 2 ;
die Kaiser sollen sogar eine öffentliche Aufforderung erlassen
haben, daß jeder, der von Sallust verletzt worden sei, sich als
Ankläger melde, doch soll sie erfolglos geblieben sein: Eunap.
frg. 30. Malal. XIII p. 12 0. D. Als dann im Aufstande des
Procopius Nebridius seinen Untergang fand, scheint Salustius noch
im J. 365 gleich wieder zur Praefectur berufen zu sein. Denn
daß er sie zweimal bekleidete, steht fest: Dessau 1255. Zosim.
IV 10,4, und die an ihn gerichteten Gesetze zeigen im Jahre
III. Die Adressaten: Salutius — Saturninus I. 269
365 keine sehr lange Unterbrechung. Doch machten sich jetzt
die Altersbeschwerden bei ihm geltend und wurden von Cle-
archus I zu Angriffen gegen ihn benutzt; auch daß er Miß-
handlungen des Philosophen Maximus X geduldet hatte, schadete
ihm beim Kaiser. Er mußte daher abdanken und Auxonius trat
an seine Stelle: Eunap. vit. soph. p. 479. Themist. or. VII 99c.
Zosim. IV 10, 4. Himerius richtete eine Deklamation an ihn:
Phot. cod. 165 p. 108 A39. Daß er vor 377 starb, scheint Amm.
XXX 2, 3 anzudeuten; vgl. Sievers S. 185 Amm. 92. An ihn
gerichtet add. 72 (1141). 111(1143). 185(1103). 201(1390).
208(1397). 313(1474). 315.316(1060.1148). 337(1486).
349(1497). 354(1501). 361(1507), ohne Namen erwähnt app.
211(736). 288(819). add. 138(1342). 240(1420). 352(1500).
379 (1521). pro Olympio p. 86.
Sapores. Magister militum Gratians, im Jahre 378 nach
Antiochia geschickt, um dort den orthodoxen Bischof wieder
einzusetzen: Theodor, h. e. V 2,3. 3, 9. Hier verkehrte er freund-
schaftlich mit Libanius: or. 119 p. 175. Unter Theodosius wurde
sein Vermögen konfisciert, ihm aber vom Kaiser im Jahre 390
zurückgegeben. An ihn gerichtet app. 344(876).
Sapricius. Bruder des Milichius, aus der Provinz des
Leontius IV, d.h. aus Galatien: add. 383 (1524). An ihn im
J. 364 gerichtet add. 200(1389).
Sarpedo. Philosoph, Gatte der Mariana, an ihn im J. 361
gerichtet app. 48(576). 62(589).
Saturninus I. Plavius Saturninus, Consul im J. 383: CIL
VI 501. 502. J. Nicole, Les papyrus de Geneve I 12. Er war
älter als Richomeres: Themist. or. XVI 201b, und stand im
Jahre 396 im höchsten Alter: Zosim. V9, 3, dürfte also kaum
sehr lange nach 320 geboren sein. Er war Christ; denn während
er als Comes und Magister militum per Orientem in Antiochia
residierte, beherbergte er einen Bischof in seinem Hause: Basil.
ep. 132 = Migne G. 32 S. 569, und Gregor von Nazianz stand
mit ihm im Briefwechsel: epist. 132. 181 = Migne G. 37 S. 228.
296. Auch unterhielt Saturninus nahe Beziehungen zum heiligen
Isaak, dem er sein Kloster erbauen ließ : Vit. 8. Isaacii 2, 8. 3, 10.
4,14. 15 = Act. SS. Mai VI S. 603. Seine Gattin hieß Castricia:
Pallad. dial. 4 = Migne G. 47 S. 16. Durch alle Stufen der
militärischen Hierarchie diente er sich langsam empor: Themist.
or. XVI 206 a. Schon mehr als 30 Jahre vor seinem Consulat
270 ö* Seeck, Die Briefe des Libaniiis.
hatte er den Theraistius I, als dieser im Jahre 350 zuerst in
Beziehungen zum Hofe trat, dort eingeführt: Themist. or. XVI
200b. Er muß also schon damals eine ansehnliche Stellung in
der nächsten Umgebung des Constantius eingenommen haben.
Mithin könnte er der Cura palatii dieses Kaisers sein, der im
J. 362 durch Julian verbannt wurde: Amm. XXII3, 7. Unter
Valens wurde er aus dem Orient im Jahre 377 an die Donau
geschickt, um die Gothen zu bekämpfen: Amm. XXXI 8,3.5,
und nahm 378 Teil an der Schlacht bei Adrianopel: Amm. XXXI
13,9. Im J. 382 wurde er von Theodosius als Unterhändler
zu den Gothen geschickt und bewog sie dazu, am 3. October
mit dem Kaiser Frieden zu schließen: Themist. or. XVI 208b
— 209 d. 210 d; vgl. Mommseu, Chronica minora I S. 243.
Dafür wurde er mit dem Consulat für 383 belohnt, bei dem
Themistius die Festrede XVI hielt. Im J. 396 befand er sich
in Constantinopel, wurde zum Richter über Timasius ernannt
und verurteilte ihn zur Verbannung: Zosim. V9, 3 — 5. Im
Jahre 400 forderte Gainas vom Kaiser seine Auslieferung und
schickte ihn in die Verbannung: Zosim. V 18, 8. 9. Socrat. VI
6,9. Sozom. Vm 4,5. Pallad. dial. 14 = Migne G. 47 S. 49.
Joh. Chrys. (\ucXia ote UaroQvlvoQ xal AvQ7]havog l^oiQlodti^cav
Migne G. 52 S. 413. Im J. 404 w^ar er nicht mehr am Leben:
Pallad. dial. 4 = Migne G. 47 S. 16. An ihn* gerichtet app.
244(776). 284(815).
II, Schüler des Olympianus, Jugendfreund des Libanius,
Advocat. Da der Praefect Salutius ihm ein Amt versprochen,
aber nicht verliehen hatte, reiste er 365 nach Constantinopel,
um sich weiter darum zu bemühen: add. 376. 377(1518. 1519).
III. Priester des Asklepios in Tarsus; au ihn im J. 362
gerichtet app. 93(619).
Scvlacius I, Proconsul Achaiae, auf den Himerius die nur
in Bruchstücken erhaltene Rede XXVII hielt. Aus dieser geht
hervor, daß Scylacius zuerst im Hofdienst gestanden hatte (25),
dann ein Amt in Asia verwaltet (26) und während desselben
den Lauf des Maeander reguliert (61 ff.) und die Räubereien
der Pisider unterdrückt hatte (56.10,6). Danach scheint er
Vicarius Asiae gewesen zu sein, und dazu paßt eirf Gesetz, das
am 24. Febr. 343 publiziert ist: Cod. Theod. XI 30, 22. Das-
selbe nennt zwar seinen Titel nicht, aber der Inhalt zeigt, daß
er den Praesides zu befehlen hatte, und da es in Cyzicus ver-
III. Die Adressaten: Saturninus I — Sebastianus IL 271
öflFentlicht wurde, muß sein Wirkungskreis Asien gewesen sein.
Sein Proconsulat ist also etwas später als 343 anzusetzen.
IL Heide: add. 107 (1186)^ aus Griechenland: add.
318 (1062), wohnhaftinPhoenifiieniadd. 107(1186)1. 158(1356),
vielleicht als Lehrer an der Rechtsschule von Berytus: add. 318
(1062), Während der Kaiser Julian in den J. 362 und 363 in
Antiochia verweilte, war auch er dorthin gekommen und hatte
mit Libanius Freundschaft geschlossen: add. 318(1062). An
ihn in den Jahren 363 und 364 gerichtet add. 107(1186)^.
148(1048). 158(1356). 223(1409). 318(1062).
IIL Schüler des Libanius; vielleicht Sohn des vorher-
gehenden, da auch er in Phoenicien ansässig ist. An ihn im
J. 391 gerichtet app. 385 (917).
Sebastianus I. Thracier, Praefectus Aegypti in den
Jahren 353 und 354: Larsow, Die Festbriefe des h. Athanasius
S. 34.
IL Bithyner: Äthan, ad mon. 55 = Migne G. 25 S. 760,
daher in dem nahen Constantinopel wohlbekannt: IV 8 (321).
Der Sekte der Manichäer angehörend: Äthan, ad mon. 55; 59.
Gl. de fuga 6 = Migne G. 25 S. 760. 764. 768. 652. Im
Winter 355/6 war er in Antiochia: V 71 (1254), ist aber schon
im J. 356 in Aegypten nachweisbar: VI 27 (434), wo er Dux
war: VI 102(511). Amm. XXIII 3,5. Äthan, ad mon. 59.
62. 63. Im J. 357 starb seine Frau: IV 8 (321). Am 24. Dec.
358 vertrieb er mit Waffengewalt die Anhänger des Athanasius
aus den Kirchen: Larsow S. 37. Äthan, de fuga 6. ad mon.
59—70. 72. 75. Sozom. IV 10, 11. Theodor, h. e. II 13,2.
14, 2. Später unterstützte er den Bischof Georgius bei Unter-
drückung des Heidentums: Sozom. IV 30, 2. Zum Comes er-
nannt, führte er mit Procopius II gemeinsam im J. 363 den
Teil von Julians Heer, der in Mesopotamien die Hauptmacht
in der Flanke decken sollte: Amm. XXUI 3, 5. XXIV 7, 8.
XXV 8, 7. 16. XXVI 6, 2. Zosim. HI 12, 5. IV 4, 2; vgl. add.
266 (1439). or. XVHI 214 p. 594. Dabei scheint er mit seinem
Oenossen im Kommando sich schlecht vertragen zu haben : or.
XVHI 260 p. 609. In den nächsten Jahren blieb er Comes und
kämpfte als solcher 369 in Gallien, 375 in Pannonien: Amm.
XXVII 10, 6. 10. 15. XXX 5, 13. Bei den Soldaten war er so
1) Dieser Brief ist nach der besten Überlieferung nicht an Aristo-
phanes, sondern an Scylacius gerichtet.
272 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
populär, daß man nach dem Tode Valentinians I Vorsichtsmaß-
regeln treffen mußte, damit sie ihn nicht zum Kaiser ausriefen:
Amm. XXX 10, 3. Im J. 377 kam er aus Italien zu Valens und
wurde von ihm zum Magister peditum und ersten Feldherrn
des Gothenkrieges gemacht: Amm. XXXI 11,1. Zosim. IV 22,4.
23, 1. In diesem errang er zuerst einige kleine Erfolge: Amm.
XXXI 11, 2—4. 12, 1. 6. Zosim. IV 23, fiel aber 378 in der
Schlacht bei Adrianopel: Amm. XXXI 13, 18. Liban. or. XXIV 3
p. 29. An ihn gerichtet IV 8 (321). 40(353). VI 27 (434).
102(511).
III, An ihn im J. 388 gerichtet app. 299 (830). Wahr-
scheinlich war er Lehrer an der Rechtsschule zu Berytus.
Denn der an ihn gerichtete Brief steht mit andern zusammen,
die nach Phoenicien gesandt werden, und ihm wird ein Student
empfohlen.
Secundus s. Salutius.
Seleucus, Cilicier; denn Libanius richtet an Celsus I als
Consularis Ciliciae die Bitte, das Haus des Seleucus^ mit De-
curionenlasten zu verschonen: app. 82(608). Da er erst dem
Priscianus I, dann dem Julianus VIII empfohlen wii'd: app.
11 (540). 64 (591), die nacheinander Praesides der Euphratensis
waren, wird er auch in dieser Provinz Grundbesitzer gewesen
sein. Seine Tochter stammte von dem Ablabius ab, der unter
Constantin dem Großen Praefectus praetorio gewesen und im
Jahre 338 hingerichtet war: Pallad. hist. Laus. 144 = Migne
G. 34 S. 1244. Pauly-Wissowa I S. 103. Doch ob sie durch
den Vater oder durch die Mutter ihren Stammbaum von
ihm ableitete, ist nicht überliefert. In Bithynien war er mit
Julian zusammen, ehe dieser Caesar wurde: pr. 13(13); eben-
daselbst scheint er die Bekanntschaft des Aristaenetus I und
des Hermogenes IV gemacht zu haben: or. I 116 p. 80. In
Antiochia heiratete er um das Jahr 360 die Alexandra: add.
360(1073). app. 82(608). 120(645), die Schwester des Calli-
opiusV: app. 11(540). 64(591); vgl. S. 56. Sie gebar ihm
im J. 361 eine Tochter: app. 63(590). 120(645). 157(680).
189(712). 360(1073), die Olympias, die nicht vor dem J. 38t)
1) App. 82 (608) wird tov 2^ekevxov obcov statt xov Sekevxov zu
schreiben sein. Denn einen Sohn, der schon das Alter hatte, um zu den
Decurionatslasten berufen zu werden, kann Seleucus im J. 362 noch nicht
gehabt haben, da er erst 361 Vater wurde: app. 157(680).
III. Die Adressaten; Sebastianus II — Severianus III. 273
sich mit Nebridius II verheiratete: Pallad. hist. Laus. 144.
dial. 16 = Migne G. 34 S. 1244. 47 S. 56. 60. Sein Heiden-
tum: app. 83 (609). 157 (680) und seine alte Bekanntschaft mit
Julian veranlaßten diesen, ihm im Jahre 362 ein Amt zu ver-
leihen: app. 120 (645), das mit dem Comestitel verbunden war:
Pallad. hist Laus. 144. Welcher Art es war, läßt sich aus den
Andeutungen app. 157 (680) nicht deutlich erkennen. Doch
legte er es sehr bald nieder, um das Oberpriestertum einer
Provinz zu übernehmen: app. 157 (680). Diese muß Cilicien
gewesen sein, da er in engster Berührung mit Celsus I blieb:
app. 158(681). Im J. 363 begleitete er den Kaiser in den
Perserkrieg: app. 189 (712). add. 8 (1138). 395 (1078). Währefid
desselben entzweite er sich mit Helpidius II: add. 8 (1138).
Vielleicht hatte er als Oberpriester ein wenig den Christen-
verfolger gespielt. Jedenfalls wurde er Ende 364 mit einer
schweren Geldstrafe belegt: app. 360 (1073), bald darauf nach
Pontus verbannt und ihm der Aufenthalt in allen Städten unter-
sagt. Libanius suchte ihn zu veranlassen, daß er diesen er-
zwungenen Landaufenthalt benutze, um eine Geschichte von
Julians Perserkrieg zu schreiben: add. 395 (1078). Dies scheint
er getan zu haben; denn Suidas kennt von einem Grammatiker
Seleucus außer döJtaXttvtixä di bjrajv ßißkia 6* und bIq tovq
XvQixovg vjtofivr/fia auch UaQd-txa dvo, wahrscheinlich jenes
von Libanius erbetene Geschichtswerk. Allerdings wird dieser
Seleucus Emeseuer, nicht Cilicier genannt; doch solche Irr-
tümer in den Heimatstädten kommen bei Suidas auch sonst nicht
selten vor. Er starb noch vor der Verheiratung seiner Tochter:
Pallad. dial. 16 = Migne G. 47 S. 60, also spätestens in den
achtziger Jahren. An ihn gerichtet IV 32 (345). VI 6 (414).
app. 83(609). 157(680). add. 360(1073). 395 (1078); erwähnt
m 107(312).
Severianus I. Proconsul Achaiae, erwähnt am 11. Apr.
349: Cod. Theod. XVI 2,9.
IL Dux, erwähnt am 14. Juni 366: Cod. Theod. V 7, 1.
Er stand im J. 365 schon in hohem Greiseualter und befehligte
bei Cabillöna die Divitenses und Tungrecani. Mit ihnen be-
kämpfte er die Alamannen und wurde dabei schwer verwundet:
Amm. XXVII 1, 2. 4.
III. Consularis Phoenices in den J. 390 und 391. Au
ihn gerichtet app. 386(918); erwähnt app. 385(917).
Texte u. Untersuchungen eto. NF XV, 1. 2 1§
274 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Severinus I. Kommt im J. 363 nach Antiochia und reist
von dort nach Constantiuopel : add. 342(1491).
II. Als Comes rerum privatarum am Hofe des Theodosius
nachweisbar am 4. Juni 390: Cod. Theod. IX 27, 7, als Comes
sacrarum largitionum am 15. April 391: Cod. Theod. I 10,4.
Er war Schüler des Libanius gewesen: app. 266 (797b). 367
(899), dann Advocat geworden und endlich in den Hofdienst
getreten: app. 332 (864). 367 (899). Im J. 388 beglückwünscht
ihn Libanius dazu, daß er zu einem hohen Amt erhoben ist:
app. 266 (797b); damit ist jedönfalls die Comitiva rerum pri-
vatarum gemeint. Im J. 390 scheint app. 367 (899) auf die
Übertragung eines neuen Amtes hinzuweisen; der Brief ist eben
um die Zeit geschrieben, wo Severinus Comes sacrarum lar-
gitionum wurde. An ihn gerichtet app. 266 (797 b). 332 (864).
367 (899). 387 (919).
Severus !• Magister militum in Gallien unter dem Caesar
Julianus, im J. 357 an Stelle des Marcellus zu diesem Amt
ernannt: Amm. XVI 10,21. Liban. or. XVIII 48 p. 538; vgl.
Julian, ad Athen. 278 B. Er erwies sich dem Caesar als ein
tüchtiger Helfer im Kampfe gegen die Eheingermanen: Liban.
a. 0. Amm. XVI 10, 21. 11,1. 12,27. XVH 2, 1. 8,4. 5.
Da von ihm unter dem J. 358 erzählt wird, er sei in Ahnung
seines nahen Todes aus einem kühnen Krieger zum furchtsamen
Zauderer geworden: Amm. XVII 10, 1. 2, so ist vorauszusetzen,
daß er bald darauf gestorben ist. Demgemäß erscheint im
J. 359 Lupicinus als sein Nachfolger: Amm. XVIII 2, 7. Von
dem folgenden muß er jedenfalls verschieden sein, weil dieser
im Jahre 364 in einem niedrigeren Amt erscheint und eine
Degradation hier wohl ausgeschlossen ist.
IL Comes domesticorum im Jahre 364: Cod. Theod. VI
24, 2. 3, doch ist hier die Datierung nicht sicher. In dem-
selben Amte wurde er im J. 367 nach Brittannien geschickt, um
dort die eingefallenen Barbaren zu bekämpfen, aber bald wieder
nach Gallien zurückgerufen: Amm. XXVII 8, 2. Hier erscheint
er seit 367 als Magister peditum: Amm. XXVII 6, 3. XXVIII 5, 2.
XXIX 4, 3. In dem gleichen Amte ist er noch am 23. Dec.
371: Cod. Theod. VIII 7, 1 1 und am 24. Apr. 372 nachweisbar:
Cod. Theod. VII 1, 11. In den gallischen Kriegen Valentinians I
tritt er mehrmals als Feldherr hervor: Amm. XXVII 10, 6.
XXVIII 5, 2. XXIX 4, 3 und hatte schon 367 solches An sehn
III. Die Adressaten; Severinus I — Severus V. 275
gewoDneo, daß bei einer Krankheit des Kaisers von seiner Er-
hebung auf den Thron die Rede war: Amm. XXVII 6, 3.
IIL Valerius Severus: CIG II 2595. Rossi, Commen-
tationes Mommsenianae 8. 709. Da sein Haus auf dem Mons
Caelius stand, scheint er mit den Valerii Proculi, die gleichfalls
dort wohnten, zusammenzuhängen: Bullet, di arch. crist. VI
1868 S. 34. Nach der Aufschrift einer Brouzelampe: Dominus
legem dat Valerio Severo muß er Christ und zwar wahrschein-
lich neubekehrter gewesen sein: Rossi a. 0. Wahrscheinlich
ist er der Severus, der am 23. Sept. 355 zuerst als Beamter
erwähnt wird: Cod. Theod. XVI 2,12 und in den Jahren 364
und 365 als Vicarius urbis erscheint: Cod. Theod. I 6,3 (für
den 26. Juni 364 ist hier nach dem Orte des Datums wahr-
scheinlich der 26. April zu setzen), am 22. Juni 365: Cod.
Theod. X 4, 2; am 6. Oct. 365: Cod. Theod. XII 1, 68 (mit
zweifelhaftem Consulat, wahrscheinlicher auf das J. 364 zu be-
ziehen.) Dann Praefectus urbis Ronrae: CIG II 2595, in diesem
Amte nachweisbar im J. 382 am 25. März: Cod. Theod. XII
12,8; am 1. Apr.: Cod. Theod. VI 6,1. XIV 6, 4; am 2. Apr.:
Cod. Theod. VII 18,6. VIII 4,13; am 20. Juni: Cod. Theod.
XIV 18,1; am 1. Aug.: Cod. Theod. VIII 9,2. Im Jahre 400
als verstorben erwähnt, mit Hinterlassung von Söhnen: Syram.
ep. VII 116. An ihn gerichtet Symmach. ep. VIII 6.
IV. Placidus Severus, Sohn des Q. Flavius Maesius Egna-
tius LoUiauus Mavortius, Consuls im Jahre 355, Gatte der An-
tonia Marcianilla, wohnhaft in Rom auf dem Aventin: Mitteil,
d. arch. Inst, in Rom XX 1905 S. 283. Vicarius urbis zu der-
selben Zeit, als Maximus II seine zweite Stadtpraefectur be-
kleidete, d. h. um das Jahr 376: Beiträge zur alten Gesch. IL
S. 245,32.
V. Lycier: 111107(312). app. 45(573). add. 270(1145).
338(1487). Gleichaltrig mit Libanius, also um 314 geboren:
add. 338(1487). Bruder der Stratouis: 111107(312), Ver-
wandter des Faustilianus:: app. 21 (550) und des Maximus IX:
app. 45(573). 162(685). add. 270.271(1145.1442), dessen
Schüler er auch war: III 107(312). app. 45(573). 51(579).
add. 338 (1487). Mit Libanius zugleich hatte er in Athen
studiert: III 107 (312). app. 45 (573). 51 (579). add. 270 (1145).
338(1487). 366(1511), doch widmete er sich weniger der
Rhetorik, als der Philosophie: I 1(18). app. 51(579). add.
18*
276 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
338(1487). In seiner Heimat besaß er große Wälder, deren
Holzertrag ihm sein wichtigstes Einkommen gewährte: add.
270(1145); vgl. 78 (1102)i. Im Jahre 358 bewarb er sich ver-
gebens um ein Amt: 1 1 (18), erreichte aber im J. 361, daß er
von den Decurionatspflichten befreit wurde: app. 50(578). An
ihn gerichtet app. 162(685). add. 78(1102)1, erwähnt add.
365 (1510b).
VI. Antiochener, reiste im Jahre 356 an das Hoflager:
VI 31. 32(439.440).
VII. Schüler des Himerius: Him. or. I 5, aus einer Stadt
der Provinz Diospontus (Helenopontus), die sich von Androclus
herleitete, also wahrscheinlich für eine Gründung der Ephesier
galt: Himer. or. I 14. Er vermählte sich in Athen: Himer,
or. I 17 mit einer Braut, die aus Philippopolis herstammte:
Himer. or. 1 13, wobei Himerius ihm den Epithalamius hielt.
Außerdem trug derselbe ihm noch drei andere Reden vor
or. VI. XXVI. ecl. XXII, die eine davon or. VI in Philippi.
Nach den Fragmenten von or. XXVI scheint er erst Consularis
Galatiae, dann Consularis Bithyniae gewesen zu sein und dann
eine dritte noch höhere Stellung eingenommen zu haben.
VIII. Proceßgegner des Cleobulus gemeinsam mit Ale-
xander V, dessen Lehrer er gewesen zu sein scheint: S. 54,
erwähnt im Jahre 359: 138(50). 53—55(65—67). 77.78(88.
89). Da die Briefe, welche sich gegen ihn wenden, alle nach
Constantinopel gerichtet sind, scheint er dort ansäßig gewesen
zu sein.
IX. Gegner des Alexander XIV in Pamphylien, erwähnt
im J. 365: add. 396(1533).
X. Decurio von Tripolis, im Jahre 364 zum Gesandten
der Stadt gewählt, um Kaiser Valentinian zu seinem Regierungs-
antritt zu beglückwünschen und über den Comes Africae Romanus
Klage zu führen. Er stirbt bei der Rückkehr in Carthago:
Amm. XXVIII 6,7—9. 16.
XL Flavius Severus, aus nicht senatorischer Familie,
war erst Advocat, dann Praeses einer afrikanischen Provinz
und wurde während dieses Amtes um das J. 374 dem Magister
militum Theodosius als Kriegsrat beigegeben. Gleich darauf
scheint er zu einem recht hohen Amt, vielleicht dem Vicariat,.
1) Dieser Brief trägt im Vatioanus die Adresse des Severus.
III. Die Adressaten: Severus V — Siburius I. 277
befördert zu sein; denn als er sich um 376 um Aufnahme in
den römischen Senat bewarb, war er schon pervectus in fastigia
sutnma rei puhlieae. Von der Rede, die Symraachus bei dieser
Gelegenheit hielt, ist ein Fragment erhalten (or. VI), durch das
wir über diesen Severus die einzige Kunde besitzen.
XII. Schüler des Libanius: or. LVIII p. 228. Schon im
zweiten Jahr verließ er die Schule, um sich der Advocatur zu
widmen, und hatte trotz seiner großen Jugend in seinen Pro-
cessen soviel Erfolg, daß man dabei an Zauberei dachte: or.
LVIII p. 229. Er ging zuerst nach Aegypten, dann zum Kaiser
nach Gonstantinope], und erlangte sehr schnell zwei Ämter,
zuerst die Consularität von Cilicien, dann von Syrien: or. LVIII
p. 230. 231. Da er in diesem Amte den Malchus, der kaiser-
liche Gelder veruntreut hatte, trotz der Fürsprache des Libanius
zu Tode peitschen ließ, verfeindete er sich mit diesem und rief
die Schmähschrift or. LVIII gegen sich hervor. Von dieser
steht es fest, daß sie im Greisenalter des Libanius geschrieben
ist (p. 230. 237. 245), doch läßt sich das Jahr nicht bestimmen
und dadurch bleibt auch die Zeit, in der Severus seine Amter
verwaltete, unbestimmt. Er könnte mit Severus XIV iden-
tisch sein.
XIII. Comes et Castrensis, erwähnt am 15. Jan. 390:
Cod. Theod. VI 30, 12. Er könnte gleichfalls mit dem folgenden
identisch sein.
XIV. Praefectus urbis Constantinopolitanae, erwähnt am
28. Juni und 11. Okt. 398: Cod. Theod. VIII 1,14. XV 1,39,
am 25. Sept. 399: Cod. Theod. VI 12,1 und ohne Datum Cod.
Theod. VI 4, 33. Kann mit einem der beiden vorhergehenden
identificiert werden.
XV. Wahrscheinlich Schwiegersohn des Archelaus IV;
seine Frau starb im J. 392: app. 437(970); vgl. S. 84. Auch
er kann mit einem der vorhergehenden identisch sein.
Siburius I. Gallier, der über Medicin schrieb: Marcell. de
medic. praef. 2. Um das J. 376 scheint er Magister officiorum
am Hofe des Gratiau geworden zu sein: Symmach. ep. III 43;
vgl. Seeck, Symmachus p. CXXXI. Am 3. Dec. 379 wird er
als Praefectus praetorio erwähnt: Cod. Theod. XI 31,7. Wahr-
scheinlich bekleidete er dies Amt in Gallien; denn das an ihn
gerichtete Gesetz ist aus Trier datiert, und in Italien scheint
zu derselben Zeit Hesperius Praefect gewesen zu sein : Seeck,
278 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
Symmachus p. CVII. Der Vorgänger des Siburius, Ausoniiis,
ist noch im September 379 als Praefect nachweisbar, sein Nach-
folger Probus am 12. März 380: Seeck p. LXXX. CHI. Er
selbst kann das Amt also nur wenige Monate bekleidet haben.
Wahrscheinlich ist er abgesetzt und unter Anklage gestellt
worden ; denn Symmach. ep. III 45 gratuliert ihm zu seiner Frei-
sprechung. An ihn sind gerichtet Symmach. ep. III 43 — 45
und app. 350 (882). Hier wird ein Bruder von ihm erwähnt,
vielleicht der Hierophantes II, an den der darauffolgende Brief
app. 351 (883) gerichtet ist. Zugleich ist davon die Rede, daß
der Sohn des Siburius demnächst in Antiochia eintreffen werde,
um die Statthalterschaft einer Provinz zu übernehmen. Jeden-
falls ist dies Siburius II, der tatsächlich bald darauf in An-
tiochia war: app. 360 (892). 370 (902). 376 (908) und dann
das Proconsulat von Palaestina antrat, unser Siburius wird
als Vater desselben erwähnt app. 360 (892). 369 (901). 376 (908).
II. Sohn des vorhergehenden. Er kam im J. 390 nach
Antiochia: app. 350(882). 360(892). 370(902). 376(908) und
ging dann nach Palaestina, um dort das Proconsulat zu über-
nehmen: app. 376(908). Während dieses Amtes sind an ihn
gerichtet app. 362 (894). 369(901). 370(902). 376 (908), ohne
Namen erwähntapp. 361(893). 375(907). Nach der Art, wie
Libanius app. 362 (894) zu ihm von den Göttern spricht, scheint
er Heide gewesen zu sein.
Siderius. Consularis Syriae in den Jahren 361 und 362;
an ihn gerichtet III 105(310), erwähnt app. 83(609).
Silamis. Rechtslehrer: V 50(1240). 103 (1277a) wahr-
scheinlich in Constantinopel, da die Briefe an ihn regelmäßig
mit solchen zusammenstehen, welche dorthin gerichtet sind.
Dem entspricht es, daß Libanius nur in den ersten Jahren,
nachdem er Constantinopel verlassen hat, 355 — 357, mit ihm
in Korrespondenz steht. An ihn gerichtet V 32 (1231). 50 (1 240).
95(1271). 103 (1277a). VI 14(421). 79(489).
Simpliclus I. Sohn des Philippus I: add. 368(1513).
Amm. XIX 12, 9. Wurde im J. 359 angeklagt, daß er Wahr-
sager befragt habe, ob ihm das Kaisertum beschieden sei, und
verbannt: Amm. a. 0. Im J. 365, als add. 368(1513) an ihn
gerichtet wurde, bekleidete er wieder eine einflußreiche Stellung.
II. Grammatiker aus Emona, dann Assessor des Prae-
fectus praetorio Maximinus, Statthalter einer Provinz, endlich
III. Die Adressaten: Siburius I — Sophronius I. 279
Vicariiis urbis, leitete in Rom mit harter Grausamkeit eine
Reihe von Criminalprocessen gegen Mitglieder der Aristokratie:
Amm. XXVIII 1, 45—52. Als Vicar erwähnt am 23. März
374: Cod. Theod. IX 29, 1; vgl. Epist. imper. 13, 3. Die Pro-
vinz, die er vorher verwaltet hatte, könnte Numidien gewesen
sein, wo ein Flavius Simplicius zwischen den J. 367 und 375
als Consularis sexfascalis erwähnt wird: CIL VIII 8324. Unter
Gratian wurde er in lUyricum getötet: Amm. XXVIII 1,57.
III. Comes et Magister utriusque militiae per Orientem:
Cod. Theod. VII 7, 3; in diesem Amt erwähnt am 18. Dec. 396:
Cod. Theod. VIII 5, 56. VI 4,28 und am 11. Mära 398: Cod.
Theod. VII 7, 3. Er beschäftigte sich mit der Dichtkunst: Synes.
ep. 134; vgl. 130 und stand mit Synesius in Korrespondenz, der
die Briefe 24. 28. 130 an ihn richtete.
Sopaterl. Apamener: add. 276. 277(1447. 1448). De-
curione: app. 13 (542). Schwager des Himerius und Oheim
des Jamblich US : VI 77 (487). 80(490). Schwiegervater des
Achaeus: add. 401 (1106), Verwandter des Libanius: VI77 (487).
app. 49(577). add. 245(1422). 277(1448). Im J. 361 richtete
er in Apamea die Olympien aus: app. 13 (542). 49 (577).
54(582). add. 59(1309). Im J. 364 war er noch am Leben:
add. 59 (1309), doch wird schon add. 283(1453) sein Tod erwähnt.
Da die Briefe dieser Gruppe nicht über 365 hinausreichen,
muß er spätestens in diesem Jalire gestorben sein. Er scheint
philosophische Schriften verfaßt zu haben: add. 353 (1072).
An ihn gerichtet app. 13 (542). 49 (577). add. 27 (1298).
49(1304). 59(1309). 245(1422). 277(1448), vielleicht auch
II 38(134). Denn dieser Brief trägt fälschlich die Adresse des
Eustolius, ist aber sicher nach Apamea gerichtet: s. S. 149.
An ihn und Eustolius gemeinsam add. 47 (1100).
II. Araber, reiste mit Libanius aus Griechenland nach
Constantinopel; im J. 362 als Greis erwähnt app. 149 (672b).
Sophronius I. Cappadocier aus Caesarea: Basil. ep. 76.
96 = Migne G. 32 p. 449. 492. Greg. Naz. ep. 22. 37. 39 = Migne
G. 37 p. 57. 77. 81. Christ: Basil. ep. 32, 1. 96. 177. 180. Von
Kindheit an mit Basilius befreundet: Basil. ep. 272, 1; auch
mit Gregor von Nazianz bekannt: Basil. ep. 32,1. Im Jahre
365 war er Notar und brachte als erster dem Valens die
Nachricht von dem Aufstande des Procopius: Amm. XXVI 7, 2.
In den an ihn gerichteten Briefen des Basilius 32. 76. 96. 177.
280 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
180. 192. 272 lautet die Überschrift regelmäßig JtJojfpQoriro
fiayUnQoj, in denen des Gregor von Nazianz 21. 22. 29. 93.
135 mit Ausnahme 37. 39, die den Namen allein nennen,
^coffQorUp vjtaQXfO' Und doch müssen Basil. ep. 32 und Greg.
Naz. ep. 29 ungefähr gleichzeitig sein, da beide Briefe sich auf
die Erbschaft des Caesarius beziehen, also im J. 369 geschrieben
sind: Pauly-Wissowa III S. 1299. Danach scheinen die Amts-
titel den Adressen beigesetzt zu sein ohne Bücksicht darauf,
ob Sophronius zu der Zeit, wo die Briefe geschrieben wurden,
die betreJBFenden Ämter bekleidete. Doch vjraQxog, d. h. Praefect,
ist er wirklich gewesen; denn auch Amm. XXVI 7,2 gibt an,
daß er zur Stadtpraefectur von Constantinopel erhoben wurde,
und daß er vorher f/dyiöTQoc;, d. h. Magister ofßciorum war, ist
nach der üblichen Reihenfolge des CursusHonorum nicht unwahr-
scheinlich. Da sein Korrespondent Basilius am 1. Jan. 379 starb,
ist anzunehmen, daß er das Magisterium vorher bekleidet habe.
Jedenfalls befand er sich 388 in seiner Heimat, wohin app.
270(801) an ihn gerichtet ist. Auch könnte er der Sophronius
sein, der im J. 390 Einfluß im Senat von Constantinopel besitzt
und an den app. 311(842) gerichtet ist.
IL Der Adressat von II 103(199), geschrieben im Jahre
360, scheint Phoenicier, also von dem vorhergehenden ver-
schieden zu sein. Denn der Brief an ihn steht zusammen mit
II 102 (198), der an den Consularis Phoenices gerichtet ist,
und in demselben Briefe erscheint ein Julianus als sein Be-
kannter, wahrscheinlich derjenige, welcher kurz vor 360 Phoeni-
cien verwaltet hatte: s. Julianus VI S. 191. Auf diesen
Sophronius könnte sich IV 3 (316) beziehen. Sein Sohn war
Schüler des Libanius: 11103(199).
III. Consularis Piceni, erwähnt am 5. Mai 370: Cod.
Theod. XII 1,71. Vielleicht identisch mit Sophronius I.
IV. Unbestimmbare Sophronii: Basil. ep. 119. 198 = Migne
G. 32 S. 537. 713.
Sopolis I. Lehrer der Arzneikunde, unterrichtete den
Haeresiarchen Aetius, war also um die Mitte des 4. Jahrh.
tätig: Philostorg. III 15.
IL Vater des Apsines, hielt sich im J. 390 in Athen auf
und ließ sich dort in die Eleusinischen Mysterien einweihen.
An ihn gerichtet app. 349(881).
III. Die Adressaten: Sophronius I — Spectatus. 281
8ozomenii8. Spartaner, Bruder des Nicocles, Praeses Lyciae
im J. 363; an ihn gerichtet add. 270(1145).
Spectatus. Antiochener: VI 31 (439). Verwandter des
Libanius: VI 19 (426). 51 (459). 68(477), dessen Oheim Phas-
ganius zugleich auch der seine war: IV 56 (368) und ihn in
seinem Testament bedachte: 1119(115). Er könnte also der
Sohn des Panolbius gewesen sein, der schon im Jahre 334 oder
sehr bald nachher gestorben war: Sievers S. 5. 42. Dazu paßt
es, daß zwar wiederholt seine Mutter erwähnt wird: II 20(116).
IV 56 (368). app. 16(545), aber niemals der Vater, jene also
offenbar Witwe war. Wahrscheinlich hieß sie Bassiana, und
durch ihre Enkelin, seine Nichte, wurde er mit Italicianus ver-
schwägert: S. 188. Danach wird Theodora, die Gattin des
Thalassius I, seine Schwester gewesen sein, ihre Söhne Tha-
lassius II und Bassianus, den er nach IV 43(355) mit einem
Pferde beschenkte, seine NeiBFen: S. 95. Auch daß er IV 68 (380)
dem Thalassius 11 als Vorbild hingestellt wird, weist auf ein
solches Verhältnis hin. Dieser vornehmen Verwandtschaft wird
er es zu danken gehabt haben, daß er in die hohe Körperschaft
der Notare aufgenommen wurde, der er nach Amm. XVII 5, 15
im Jahre 358 schon mit dem Range eines Tribunen angehörte.
Auch daß ihn Libanius IV 23 (336) öTQaricin/g nennt, bezeichnet
ihn als Mitglied eines Officium. Da es in demselben Jahre von
ihm heißt, er sei durch sein Amt schon lange Zeit von den
Büchern getrennt gewesen: IV 21 (334), wird man seine Er-
nennung zum Notar wohl am passendsten in die Praefectur
seines Schwagers Thalassius I, d. h. um 351 — 354, setzen. Im
J. 355 ist er in Antiochia gewesen und kehrt von dort an das
Hof lager zurück: V 44 (1238). 66(1250). 71 (1254). Im J. 356
erscheint er wieder in seiner Heimat, um sich hier an den Ver-
handlungen mit den Persern erfolgreich zu beteiligen: VI 20.
21 (427. 428), reist aber gleich darauf nach Italien: VI 12 (419),
wo sich damals der Kaiser aufhielt, und nimmt die Briefe VI
17 — 21 (424 — 428) an das Hof lager mit. Hier finden w^ir ihn
Ende 356 und Anfang 357: VI 31(439). 44(452). 51(459).
63. 64(471. 472), bis er wieder nach Antiochia kommt: VI 68.
69(477. 478). 79(489). 94(503), um sich sehr bald zurück an
den Hof zu begeben: IV 49 (361). 56(368). Im Jahre 358
beteiligt er sich an der Gesandtschaft zum Perserkönig: IV
21 (334). 23(336). 43(355). 1 1 (18). Amm. XVII 5, 15. 14, 1,
282 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
kehrt über Antiochia an den Hof zurück und bleibt dort von
Ende 358 bis Anfang 360: IV 21 (334). 23(336). 43(355).
134(46). 50(62). 60(72). 112(97). 19.20(115.116). Von da
an hört die Korrespondenz mit ihm auf. Wahrscheinlich ist er,
als Constantius 360 in den Orient zog;, wieder nach Antiochia
gekommen, um es dann nicht mehr auf längere Zeit zu verlassen.
Im J. 361 scheint er unter irgend einer Anklage gestanden zu
haben, die seinen Einfluß bei Hofe zerstörte: app. 4 (533).
Seitdem ist kaum mehr von ihm die Rede. Nur im Jahre 363
hören wir noch, daß er in Paphlagonien gewesen ist: add.
295(1058). An ihn gerichtet 150(62). 60(72). 112(97). 19.
20(115.116). IV 43 (355). 49(361). 56(368). V66(1250).
VI 31 (439). 44(452). 51(459); erwähnt 11133(237). app.
180(703).
Strategius I. Flavius Strategius: Amherst papyri II 140
p. 171. Mitteis, Griechische Urkunden der Papyrussammlung
zu Leipzig I S. 99. Christ, des Lateinischen wie des Grie-
chischen kundig und von hoher Bildung, wurde dem Constantius
empfohlen, um ihn in seinen Studien über die Dogmen der
verschiedenen christlichen Sekten zu unterstützen, und errang
sich dabei in so hohem Grade die Zufriedenheit des Kaisers,
daß er ihm den Ehrennamen Musonianus beilegte: Amm. XV
13, 1. 2. Bei diesem wird er denn auch von fast allen Quellen
genannt; doch für Libanius bleibt er immer Strategius. Er be-
kleidete zahlreiche Ämter: Amm. XV 13, 2, von denen die
folgenden bekannt sind. Als Comes des Kaisers wird er zuerst
in den letzten Jahren Constantius des Großen erwähnt: Euseb.
vit. Const. III 62, 1 . In der gleichen Stellung wirkte er im Jahre
343 auf dem Concil von Serdica zugunsten der Arianer: Äthan,
apol. c. Ar. 36. ad mon. 15 = Migne G. 25 S. 309. 709. Im
J. 349 erscheint er noch als ritterlicher Beamter (vir perfec-
tissimus) und nennt mch Kofir^Q xal /y/f/zoir derThebais: Amherst
papyri II 140 p. 171. Mitteis a. 0. S. 90. 99. Melanges Nicole
S. 372; er ist also Praeses geworden, behält aber den schon vorher
erlangten Comestitel neben dem Titel seines neuen Amtes bei.
Nicht lange nachher scheint er Proconsul urbis Constantinopoli-
tanae gewesen zu sein: denn Himer. or. XVI 6 erwähnt in dieser
Stellung einen Mann, der seinen Namen nach den Musen trug.
Vielleicht war es zur Zeit dieses Amtes, daß Libanius einen
Panegyrikus auf seine Tochter hielt: VI 86 (495). Um 353 war
III. Die Adressaten: Spectatus — Strategius L 283
er Proconsul Achaiae und bewirkte, daß Libauius auf den Lehr-
stuhl von Athen berufen wurde, was dieser jedoch ablehnte: or.
I 81fiF. 106 p. 58. 73; vgl. S. 105. Im J. 354 wurde er an Stelle
des ermordeten Domitianus zum Praefectus praetorio Orientis er-
nannt: Amm. XVI3, 1. In diesem Amt erwähnt am 25. Juli
354: Cod. Theod. VIII 5,5; am 15. Jan. 356: Cod. Theod. XII
12,2; am 7. Juni 357: Cod. Theod. I 5,6.7. Aus Amm. XVH
5,15 und den Briefen des Libanius ergibt sich, daß er es nicht vor
dem Sommer 358 niederlegte. Nach Antiochia scheint er erst nach
der Abberufung des Caesars Gallus gekommen zu sein. Denn
erst damals begann Libanius dort seine rhetorische Tätigkeit:
V 8 (394a), und zu dieser gehörte auch eine kurze Begrüßungs-
rede, mit der er den neuen Praefecten empfing: V 22 (407), wo
mit Richard IJrQarijyiog für OTQaTrjyog zu schreiben ist. Muso-
nianus eröffnete sein Amt mit einer Untersuchung wegen der
Ermordung des Consulars Theophilus und erwies sich bei dieser,
wie bei seiner weiteren Amtsführung, milde, aber bestechlich:
or. XIX 47 p. 645. Amm. XV 13, 2. 4. XVI 9, 2. Mit Libanius
verkehrte er fast täglich und räumte ihm großen Einfluß ein:
or. I 106 — 109 p. 73—75. II 77 (173). IV 16 (329). 20 (333).
25(338). 28(341). 41(1590). 53(365). V 11 (396). 18(403).
47. 48(1239. 1200). 51. 52(1241. 1083). 71(1254). 81(1262).
VI 43 (451). 58(466). 67(475). Auf diesen Verkehr scheinen
sich auch zu beziehen, obgleich der Name hier nicht genannt ist,
IV 5 (318). V 9 (394b). 17 (402). 80(1261). VI 52 (460). Diese
Erwähnungen zeigen ihn fast alle in Antiochia, wo er den
größten Teil seiner Amtszeit zubrachte, im J. 356 die Friedens-
verhandlungen mit den Persern leitete: Amm. XVI 9, 2. 10, 21.
XVn5, 12. Themist. or. IV 57b und im J. 358 die Gesandt-
schaft zu ihnen veranlaßte: Amm. XVII 5, 15. Doch besuchte
er auch im Winter 355/6 Phoenicien: V 85 (1196), im J. 357
Chalcedon: VI 67 (475), im Winter 357/8 Aegypten: IV 13(326)^.
34(347). 47 (359). Auf seine Forderung schrieb Libanius einen
Panegyrikus auf ihn und trug ihn im J. 358 drei Tage nach-
einander im Beisein des Gefeierten in der Curie von Antiochia
vor: or. IUI. 112 p. 77. ep. I 22(34). IV 35 (348). 44(356).
Die Rede gefiel dem Musonianus so sehr, daß er sie durch
zehn Schreiber vervielfältigen und überall verbreiten ließ: or.
1) Dieser Brief trägt in den maßgebenden Handschriften die Adresse
des Strategius, nicht des Firminus.
284 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
1 113 p. 78. ep. IV 35 (348). Im Jahre 358 folgte ihm Hermo-
genes IV in der Praefectur: or. 1 115 p. 79 Vor dem 11. Febr.
371 war er verstorben: Cod. Theod. XIII 5, 14. Seine Frau
und seine Kinder erwähnt VI 4(1185). An* ihn gerichtet IV
13(326)1. 34(347). 47(359). 69(381). 79(391). VI 4(1185).
II. Ancyraner, Sohn des Agesilaus: add. 331(1480). or.
LXV p. 447. Bruder des Albanius: add. 127 (1097). 331 (1480),
mit einer Schwester des Hyperechius I verheiratet: II 84(180).
add. 154. 155(1352. 1353). Oheim des Eusebius XX: add.
127(1097). 155(1353). Schüler des Libanius: VI 42 (450).
60(468). add. 127 (1097). or. LXV p. 447. Er war Decurio
seiner Vaterstadt: 1184(180). III 85(290). VI 42 (450). app.
116(642). or. LXV p. 447. Im J. 363 wählte sie ihn zum
Gesandten, um Kaiser Jovian zur Feier seines Regierungsantritts
einen Goldkranz zu überbringen: add. 323(1065). 331 (1480).
An ihn und seinen Bruder zusammen gerichtet add. 127(1097),
an ihn allein II 84 (180).
III. Lehrer der Beredsamkeit in Antiochia; erwähnt in
den J. 364 und 365: add. 32. 33(1038. 1168). 362(1508).
414(1150). Den Sommer pflegte er in der Euphratensis zu-
zubringen, wo er Grundbesitzer war: add. 414(1150).
IV. Architekt, der im Auftrage des Modestus als Comes
Orientis (358 — 361) einen großen Porticus in Antiochia baute:
III 40(245).
V. Palatinus, dann Senator von Constantinopel, verbarg
im J. 365 den späteren Usurpator Procopius II in seinem Hause:
Amm. XXVI 6, 5.
VI. Antiochener, reiste im J. 390 nach Kom und Griechen-
land; an ihn gerichtet app. 337 (869).
Stratonianus. Verwandter des Priscianus I, wohnhaft in
der Provinz, die dieser verwaltete, d. h. in der Euphratensis:
II 76(172); vgl. 77(173). Er gab im J. 360 seinen Sohn in
die Schule des Libanius: II 76. 77(172. 173). 91 (187). 105 (201).
An ihn gerichtet II 76(172). 91(187). 105(201).
8ymmachu8 I. Q. Aurelius Symmachus, Praefectus urbis
Romae in den Jahren 384 — 385, Gonsul im Jahre 391: Seeck,
Symmachus S. XXXIX. An ihn im Jahre 391 gerichtet app.
391 (923).
1) Dieser Brief trägt in den maßgebenden Handschriften die Adresse
des Strategius, nicht des Firminus.
III. Die Adressaten: Strategius I — Tatianus I. 285
II. Ein andrer reist im J. 364 nach Palaestina und wird
dem dortigen Consular Priscianus I empfohlen: add. 167 (1154).
Syncletius I. Palatinus um das J. 330: Athanas. ap. c.
Ar. 59 = Migne G. 25 S. 357. Könnte mit dem folgenden
identisch sein.
II. Oonsularis Palaestinae im Jahre 355. Denn in dieser
Provinz war der ihm empfohlene Boethus zu Hause : VI 38 (446).
An ihn, nicht an Parnassius, ist nach der besten Überlieferung
gerichtet V 37 (1184).
Tatianus I. Plavius Tatianus, Consul im Jahre 391:
CIL X 37. Rossi, Inscr. christ. urb. Romae I 395. Mitteis,
Griechische Urkunden der Papyrussammlung zu Leipzig I
S. 49. Lycier: or. LVI 16 p. 217. Cod. Theod. IX 38, 9. Zosim.
IV 45, 1. Larsow, Die Pestbriefe des heil. Athanasius S. 43,
wo Lticivs natürlich Lycius bedeutet. Wahrscheinlich aus
Sidyma, wo die Versinschrift gefunden ist, die seine voll-
ständige Ämterreihe aufzählt: Kaibel, Epigr. graeca 919 =
Benndorf und Niemann, Reisen in Lykien und Karien I 8. 81,
und wo auch im Anfang des 5. Jahrh. ein Tatianus, wohl der
Enkel des unsern, ansässig war: S. 288. Vater des Proculus III :
S. 248 und einer Tochter, die ihren Sohn nach dem Großvater
Tatianus nannte: app. 286(817). Aus dem Lobe, das Zos. IV
45, 1. 2. 52, 1 ihm spendet, und der Art, wie Libaniusihm gegen-
über von den Göttern redet: app. 259(791). 286(817). 346(878).
374 (906). 377 (909), muß man schließen, daß er Heide war.
Er ist also jedenfalls, wie schon Sievers vermutete, der heid-
nische Praefect, den Theodosius sich an die Seite stellte: or,
XXX 53 p. 203. Demgemäß stand er zu den litterarischen
Kreisen, die damals ja meist heidnisch waren, in den engsten
Beziehungen und dichtete selbst eine Fortsetzung der Dias,
welche den Fall Trojas schilderte, wie es scheint, in der Form
eines Homerischen Cento, den er mit eigenen Versen mischte:
app. 377 (909). Eudocia praef. 19 — 29 bei Ludwich, Rhein.
Mus. XXXVII S. 214. Er veranstaltete davon drei immer
wieder verbesserte Auflagen, und solange er mächtig war, wurde
sie in den Schulen viel benutzt: app. 377 (909). Dem Libanius
scheint er schon frühe nahegetreten zu sein. Denn da sein
Name nicht häufig ist, dürften die beiden Briefe unbekannter
Zeit, die einen Tatianus dem Florentius III empfehlen : pr. 17 (17).
add. 429 (Anm. zu 1556), und die Erwähnung aus dem Winter
286 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
355/6 V 73 (1255) wohl auf ihn zu beziehen sein. Er wurde
zuerst Advocat, wahrscheinlich im J. 357, da seine Inschrift
seine gesamte Laufbahn bis zum Consulat auf 33 Jahre be-
rechnet, dann Assessor eines Praeses, eines Vicars, eines Pro-
consuln und zweier Praefecten: Kaibel a. O. Dann Praeses
Thebaidos: Kaibel a. 0. CIG 4816. Praefectus Aegypti in den
J. 367-370: Larsow S. 43—45. Cod. Theod. XII 18, 1 vom
10. Mai 367. Phot. cod. 258 p. 484 B 36. Suid. s. v. QvdX^^,
Kaibel a. O. Er trat sein Amt am 27. Jan. 367 an und war
der erste, der es mit dem höheren Titel praefectus Augustalis
führte: Mommsen, Chronica miuora I S. 295. In diesem
Amte verfolgte er auf Befehl des Kaisers Valens, der die
Arianer begünstigte, die eifrigen Verfechter der orthodoxen
Sache: Mommsen a. 0. Phot. cod. 258 p. 484 B 36. Consularis
Syriae; dann Comes Orientis: Kaibel a. O. Liban. or. X 37
p. 274. Auf welches dieser beiden Ämter sich die Angabe
or. XLVI 8 p. 467 bezieht, Tatiauus habe dem Vater des Flo-
rentius IX nachgeahmt, der zuerst in Antiochia das Beispiel
gegeben habe, Menschen totpeitschen zu lassen, läßt sich nicht
entscheiden. Die Bauten in Antiochia, aufweiche app. 238 (770j
hinweist, wird er wohl als Comes Orientis ausgeführt haben.
Comes sacrarum largitionum: Kaibel a. 0. Als solcher nach-
weisbar im J. 374 am 16. Febr.: Cod. Theod. X 20,8; am
11. März: Cod. Theod. X 22,1; am 21. Mai: Cod. Theod. IX
21,8 und im J. 377 am 25. Jan.: Cod. Theod. VIII 7, 14;
ohne Datum Cod. lust. IV 63, 2. Auch nachdem Valens am
3. Aug. 378 bei Adrianopel gefallen war, scheint Tatiauus sein
Amt noch behalten zu haben; denn ein an ihn gerichtetes
Gesetz vom 17. Juni 380 nennt ihn zwar fälschlich Praefectus
praetorio, gehört aber, da es von Erbschaften des Fiscus handelt,
in den Amtskreis des Comes sacrarum largitionum: Cod. lust.
VIII 36, 3 und sein Nachfolger Palladius XIV wird nicht vor
dem 6. Juli 381 erwähnt: S. 229. Doch seit 380 oder 381
dürfte er, da der orthodoxe Kaiser Theodosius die Dienste des
Heiden nicht mehr in Anspruch nahm, als Privatmann in seiner
Heimat gelebt haben. Erst nach dem Tode des Cynegius, der
Praefectus praetorio Orientis gewesen war, wurde er schon als
Greis: app. 286(817). 374(906). 409(942). Aster, hom. IV
= Migne G. 40 S. 225 zu dessen Nachfolger berufen: Zosim.
IV 45, 1. Kaibel a. 0. app. 227 (760). 238. 239 (770. 771).
III. Die Adressaten: Tatianus I. 287
258—261(790—793). 294(825). 305.306(836.837). 327(859).
346(878). 357(889). 374(906). 377(909). 379(911). 408(941).
add. 430 (Jahrb. f. Philol. 113 S. 494). or. XXX 53 p. 203.
L p. 570. 586. LVI 16 p. 216. Da sein Vorgänger am 19. März
388 begraben wurde: Mommsen, Chronica minora I S. 245,
wird er um diese Zeit sein Amt angetreten haben. Er wird
darin erwähnt im J. 388 am 16. Juni: Cod. Theod. XVI 4, 2;
am 21. Juni: Cod. Theod. XII 1, 119; am 18. Oct.: Cod. Theod.
X 22,2; im Jahre 389 am 2. März: Cod. Theod. I 5,9; am
28. April: Cod. Theod. I 15, 13. VIII 11,5; am 5. Mai: Cod.
Theod. Vin4, 16. XVI 5, 17; am 27. Juni: Cod. Theod. IX
21,9; am 6. Sept.: Cod. Theod. IX 35,5; am 26. Nov.: Cod.
Theod. XVI 5, 19; am 17. Dee.: Cod. Theod. XII 1, 120; im
Jahre 390 am 21. Jan.: Cod. Theod. III 17,4; am 15. Febr.:
Cod. Theod. IX 1, 17; am 17. Juni: Cod. Theod. XII 1, 121;
am 21. Juni: Cod. Theod. XVI 2, 27; am 5. Juli: Cod. Theod.
XI 16,18; am 23. Aug.: Cod. Theod. XVI 2, 28; am 2. Sept.:
Cod. Theod. XII 1, 122. XVI 3, 1 ; am 8. Sept: Cod. Theod. XIII
5, 19; im J. 391 am 11. März: Cod. Theod. III 3, 1; am 22. März:
Cod. Theod.XI 16,19; am 29.Mai: Mitteisa. 0.; am 18. Juli: Cod.
Theod. XIII 9,4; am 28. Juli: Cod. Theod. XII l,123;am 17. Sept.:
Cod. Theod. XI 3, 5; im J. 392 am 13. März: Cod. Theod. IX
40,15; am 15. März: Cod. lust. V 10, 1; am 9. Apr.: Cod.
Theod. I 29,8; am 17. Apr.: Cod. Theod. XVI 3,2. 8,8; am
27. Mai: Cod. Theod. II 8,21; am 15. Juni: Cod. Theod. XVI
5,21; am 30. Juni: Cod. Theod. XII 1, 127; falsch oder gar
nicht datiert Cod. Theod. VII 4, 19. V 11,12. Cod. lust. II
12, 25. XI 25, 2; vgl. S. 257. Ihm wurden von Antiochia ganz
ungewöhnliche Ehren beschlossen: app. 227 (760) und zahlreiche
Panegyriken auf ihn gehalten, darunter solche von Libanius:
app. 408 (941), Parthenopaeus: app. 383 (915) und PriscianusII:
app. 408. 409(941. 942), Im J. 391 bekleidete er das Con-
sulat: Kaibel a. O. und sonst. Von seiner Designation redet
app. 377 (909), von den Consulargeschenken, die er dem Li-
banius schickte, app. 408 (941). Im Sommer 392 wurde er
durch Rufinus XII gestürzt, seine amtlichen Verfügungen zum
großen Teil für ungiltig erklärt: Cod. Theod. IX 42, 12. 13.
XI 1, 23: XII 1,131 und er selbst vor ein Gericht gestellt, das
sein Gegner leitete: Zosim. IV 52, 1. 2. Claud. in Ruf. I 239.
Cod. Theod. IX 38, 9. Aber da sein Sohn Proculus sich ge-
288 ^' Seeck, Die Briefe des Libanias.
flüchtet hatte und nicht aufzutinden war, machte man dem
Tatianus große Versprechungen, damit er jenen veranlasse, sich
dem Gerichte zu stellen: Eunap. frg. 59. Zosim. IV 52, 3.
Darauf wurde am 6. Dec. 393 Procains vor den Augen seines
Vaters hingerichtet: Claud. in Ruf. I 247. Aster, hom. IV =
Migne G. 40 S. 224; etwas anders Zosim. IV 52, 4; vgl. S. 250.
Tatianus selbst wurde gleichfalls zum Tode verurteilt, aber
begnadigt und in seine Heimat Lycien verbannt: Claud. a. 0.
Aster, a. 0. Zosim. a. 0. Sein Name ist getilgt auf der aegyp-
tischen Inschrift bei J. G. Milne, A history of Egypt under
Roman rule S. 195. Seines Vermögens durch Konfiskation
beraubt, soll er sich als Bettler ernährt und bald auch sein
Augenlicht verloren haben: Phot. cod. 258 p. 484 B 39. Zu-
gleich mit seiner Verurteilung wurde seine Heimatprovinz mit
öfiEentlichem Schimpfe belegt, ihre Bürger zu jedem Amte für
unfähig erklärt und deren frühere Ämter und Würden an-
nulliert: Cod. Theod. IX 38, 9. Claud. in Ruf. I 232. Nach
der Ermordung des Rufinus wurde diese Bestimmung durch ein
Gesetz vom 31. Aug. 396: Cod. Theod. IX 38,9 zurückgenommen
und auch Tatian selbst in seine Ehren wiederhergestellt. Da
er hier vir illustris, nicht illustris memoriae vir^ genannt wird,
scheint das Gesetz vorauszusetzen, daß er damals noch am Leben
war. Aber die Nachricht von seiner vollen Restitution ist wohl
nicht mehr zu ihm gelangt, da gesagt wird, er sei in tiefster
Schmach verstorben: Aster, a. O. Phot. a. O. Danach dürfte
sein Tod in den Sommer 396 zu setzen sein. An ihn gerichtet
app. 227(760). 238(770). 242(774). 258. 259(790. 791).
286(817). 296(827). 328(860). 346(878). 374(906). 377(909).
379(911). 408(941).
II. Sohn der Tochter des vorhergehenden, reiste im J. 388
aus Antiochia zu seinem Großvater nach Constantinopel: app.
286 (817). Wahrscheinlich identisch mit dem Bruder des Julius,
der in Sidyma den späteren Kaiser Marcian als Gastfreund
empfing, ihm die Herrschaft weissagte und von ihm dafür zum
Praefectus urbis Constantinopolitanae befördert wurde: Cedren. I
S.603. Theophan. 5943. Niceph.h.e.XVl=Migne G. 147 S. 12.
Teutomeres. Protector domesticus befindet sich 355 im
Gefolge des Kaisers Constantius: Aram. XV3, 10, kommt 363
mit Kaiser Jovian nach Antiochia: add. 5(1288). Wahrschein-
lich identisch mit dem Tautomedes, Dux Daciae Ripensis, an
III. Die Adressaten: Tatianus I — Thalassius I. 289
den unter Valeutiuian und Valens ein unsicher datiertes Gesetz
gerichtet wurde: Cod. Theod. XV 1, 13. Nach dem Orte des
Datum dürfte es in den December 364 zu setzen sein. An ihn
gerichtet add. 5(1288).
Thalassius L Reicher Antiochener, Verwandter des Li-
banius: add. 37(1096). 251 (1426b). 267 (1440); vgl. 291(1209),
vermählt mit Theodora, die wahrscheinlich Schwester des Spec-
tatus, Tochter des Panolbius, des Oheims des Libanius, und
der Bassiaua war: S. 281 und ihren Gatten überlebte: IV 18 (331),
Vater des Thalassius II: IV 20 (333), des Bassiauus: add. 251
(1426b). 267(1440) und einer Tochter, um die sich im Jahre
364 Aristo I bewarb: add. 37(1096). Er besaß Landgüter in
Phoenicien: add. 251 (1426b) und in Euphratensis: add. 291
(1209). Nach den Obliegenheiten, die er am Hofe des Con-
stantius erfüllte, muß er Christ gewesen sein. Er ging, wahr-
scheinlich im J. 345, nach Poetovio und scheint dort in dem
religiösen Zwist, der zwischen Constantius und Constans aus-
gebrochen war, bei diesem als Gesandter und Vermittler gewirkt
zu haben: Äthan, ap. ad Const. 3 = Migne G. 25 S. 597; vgl.
Pauly-Wissowa IV S. 1060. Im Jahre 346 war er Comes des
Constantius und schrieb als solcher an Athanasius, um ihn zur
Rückkehr nach Alexandria zu bewegen: Äthan, ad mon. 22
= Migne G. 25 S. 717. Im J. 350 begleitete er den Kaiser bei
seinem Feldzuge gegen Magnentius: Zosim. II 48, 5 und gehörte
im J. 351 der Kommission an, welche in Sirmium die Lehren
des Photiuus auf ihre Rechtgläubigkeit prüfte: Epiph. haer. 71,1.
Als Constantius Gallus am 15. März 351 zum Caesar ernannt
wurde und dann nach Antiochia ging, wurde ihm Thalassius
als Praefectus praetorio Orientis an die Seite gestellt: Joh. mpu.
vita S. Artemii 12 = Mai, Spicilegium Romanum IV S. 349 ; vgl.
IV 44(356). add. 291 (1209); in diesem Amt erwähnt am 3. Juli
352: Cod. Theod. XVI 8, 7 mit der Anmerkung Mommsens. Er
wirkte der Tyrannei des Caesars mit taktloser Heftigkeit ent-
gegen und führte wiederholt über ihn Klage bei Constantius:
Amm. XIV 1, 10. 7, 9. Im Jahre 354 starb er und erhielt den
Domitianus I zum Nachfolger: Joh. mon. vita S. Artemii 13.
Amm. XIV 7, 9. Als der Bruder des Gallus im J. 361 sich
auch den Orient unterworfen hatte, glaubte man sich gegen
die Nachkommen des Thalassius jede Chikane erlaubeu zu dürfen.
Sie wurden daher in zahlreiche Processe verwickelt, in denen
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 19
290 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Libanius seinen Einfluß für sie geltend machte: add. 251 (1426b).
267(1440). 291 (1209). Amm. XXII 9, 16. An ihn gerichtet
pr. 16(16).
IL Sohn des vorhergehenden: IV 20 (333), im Jahre 358
neuvermählt und noch kinderlos: IV 68 (380). 78(390); von
großem Reichtum : IV 20 (333). 68 (380). Er hatte den Li-
banius aus Lebensgefahr gerettet: pr. 5(5). app. 6(535), viel-
leicht indem er im J. 354, als jener nach Antiochia übersiedelte,
am Hofe des Caesars Gallus für ihn eintrat. Diesem selbst
stand er, wie sein Vater, feindlich gegenüber: Amm. XXII 9, 16.
Im Jahre 358 reiste er aus Antiochia ab: IV 20(333), um sich
nach Pannonien zu begeben : IV 68 (380), wo damals Kaiser
Constantius sich aufhielt: Pauly - Wisse wa IV S. 1084. Er trat
in den Hofdienst : IV 68 (380) und brachte es in kurzer Zeit zum
proximus libellorum: Amm. XXII 9, 16, weil der Praefect Stra-
tegius I sich für ihn interessierte: IV 20 (333). Im J. 361 fiel
er gleichzeitig mit seinem Oheim Spectatus in Ungnade, und
irgendwelche Anklagen wurden gegen ihn erhoben: app. 6 (535).
pr. 5 (5). Damals hielt er sich in Antiochia auf, wo auch Kaiser
Julian ihn 362 antraf und ihm den Zutritt zu seinem Hofe ver-
weigerte. Doch als er sah, daß dies von Proceßgegnern zu
Ungunsten des Thalassius ausgenutzt wurde, versöhnte er sich
mit ihm, wozu die Fürsprache des einflußreichen Libanius wohl
beigetragen haben wird: Amm. XXII 9, 16. 17. An ihn gerichtet
IV 68 (380). 78(390).
III. Sohn des Severus Censor Julianus und der Pom-
ponia Urbica: Auson. parent. 24. 32; vgl. Seeck, Symmachus
S. LXXVH, Schwiegersohn des Dichters Ausonius: Symmach.
ep. I 25, vermählte sich mit dessen Tochter, nachdem ihr erster
Gatte Valerius Latinus Euromius früh gestorben war: Auson.
parent. 16. Seine Söhne waren Censorius Magnus Ausonius
und Paulinus, der Verfasser des Eucharisticon: Seeck, Sym-
machus S. LXXV; vgl. Brandes, Corp. script. eccl. lat. XVI
S, 266. Er wurde durch den Einfluß seines Schwiegervaters
Vicarius Macedoniae: Paul. euch. 26. Dies Amt wird er in den
J. 376 und 377 bekleidet haben; denn Paulinus, der während
desselben geboren wurde, war beinahe neun Monate alt, als sein
Vater nach Africa übersiedelte, um, dort das Proconsulat zu
übernehmen: Paul. euch. 32, in dem er am 30. Jan. 378 nach-
weisbar ist: Cod. Theod. XI 36,23—25. 30,37; vgl. Auson.
111. Die Adressaten: Thalassius I — Themistius I. 291
epiced. in patr. 2, 45. protrept. 2, 44. Nachdem er achtzehn
Monate die Provinz verwaltet hatte: Paulin. euch. 34, kehrte
er im Jahre 379: Paul. euch. 48 nach Burdigala zurück: Paul,
euch. 44flF., wo er als Privatmann wohnen blieb, den Rest seines
Lebens nur der Erziehung seiner Kinder widmend: Paul,
euch. eOflf.
IV. Autiochener: or. XLII 37 p. 410, Besitzer einer Schwert-
fabrik: or. XLII 21. 32. 34. 39 p. 399. 406. 407. 411 und so. aus-
gedehnter Landgüter, daß er sich in behäbigem Wohlstande
befand: or. XLII 4. 7 p. 391. 392. Eines davon lag bei Samosata
or. XLII 37 p. 410. Heide: or. XLII 7. 38 p. 392. 411. Im J. 392
noch unverheiratet : or. XLII 7 p. 392. Man gab ihm den Bei-
namen des Philosophen: or. XLII 9 p. 393. XL 22 p. 375, obgleich
er sich nur eine mäßige Bildung im Umgänge mit Libanius an-
geeignet hatte: or. XLII 25 p. 401. Er beaufsichtigte dessen
Schüler: app. 324 (856). or. XLII 29 p. 404, bewahrte seine Reden
auf und sorgte für deren Verbreitung: app. 311(842). 313(844).
314(845). 316(847). 319(850). or. XLII 3. 36 p. 390. 409. LIV66
p. 170; da er der Stenographie kundig war: or. XLII 25 p. 401,
hat er vielleicht einzelne, die Libanius extemporierte, auch selbst
aufgezeichnet. Als Eustathius V ihn im J. 388 zwingen wollte, sich
in Antiochia den Decurionatslasten zu unterwerfen: or. LIV 66
p. 169, bewarb er sich, um dem zu entgehen, um die Würde eines
Senators von Constantinopel, zunächst ohne Erfolg, obgleich
Libanius ihn durch die Briefe app. 309—317 (840—848).
319(850). 323.324(855.856). 326 (858). 330 (862). 446(979)
und die Rede vjttQ OaXacolov (XLII) zu unterstützen suchte.
An ihn gerichtet app. 338(870), erwähnt app. 418(951). 444
(977). 490(1023).
V. Ein Thalassius, der sich mit keinem der vorhergehenden
sicher identificieren läßt, wird im Jahre 363 erwähnt: add.
329(1479).
Themistius I. Paphlagoner: Them. or. II 28 d. XXVII
333c. d, doch in Byzanz geboren und erzogen: Them. or. XVII
2l4c. XXXIV 12. 16. Sohn des Eugenius I: S. 132, aus wohl-
habender Familie: Them. or. XX 233 d. XXIII 288 d. 291 c. Brief
des Kaisers Constantius bei Them. or. 22 a.b. Heide: IV 59 (371).
V 19(404). Them. or. II 27d. 34c. IV 49c. 51b. V67b. XIII
180a. XV 191b. XVI 201a. XX 234c. XXIII 296a. XXIV 302c.
19»
292 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
XXVI 330d. XXVII 333c. XXX 349a u. sonst^ Da er sich
dem Kaiser Constantius gleichalterig nennt, muß er um 317
geboren sein: Thera. or. 1 18a; vgl. Pauly-Wissowa IV S. 1044.
Dazu paßt, daß er sich zuerst im Jahre 369 als jrQeößvrrjg be-
zeichnet: Them. or. IX 123b, im Jahre 376 von seinen grauen
Haaren spricht: Them. or. XIII 163 d; später nennt er sich
wiederholt einen Greis: Them. or. XIV 180c. XV 190a. XVI
199c. XVII 214b. XVni 223b. c. 224c. XXXIV 12. Nach-
dem er seine erste Jugend in Byzanz zugebracht hatte, kehrte
er nach Paphlagonien zurück und betrieb rhetorische Studien
auf den Rat eines väterlichen Freundes in einer Stadt, die in
der Nähe des Phasis lag und wo damals ein berühmter Lehrer
tätig war: Them. or. XXVII 332 d. Man wird in erster Linie
an Sinope denken müssen, obgleich die geographische Bestimmung
nur mangelhaft dazu paßt. Denn daß er dort Bekanntschaften
besaß, die er während seiner Studienjahre angeknüpft haben
könnte, ergibt sich aus 1181(177). Noch als Jüngling schrieb
er auf Grund der Belehrungen, die er von seinem Vater em-
pfangen hatte, die noch erhaltenen Paraphrasen des Aristoteles,
angeblich nur für seinen eigenen Gebrauch; doch wurden sie
herausgegeben und machten ihn schnell berühmt: Them. or.
XXIII 294 d ff. Einen Teil davon, wenn nicht das Ganze,
dürfte er schon in Constantinopel verfaßt haben, wohin er
zwanzig Jahre vor seiner Gesandtschaftsreise nach Kom, d. h.
um das Jahr 337, übersiedelte: Them. or. XXVIII 298b. Hier
verheiratete er sich mit der Tochter eines Philosophen : Them.
or. XXI 244b. Kaiserbrief 22 a, und das zwar wahrscheinlich
sehr bald nach seiner Ankunft. Denn sein Sohn, der gleichfalls
Themistius hieß, besuchte schon vor der Übersiedelung des Li-
banius nach Antiochia, d. h. vor dem Sommer 354, die Rhetoren-
schule, muß also damals schon in das Jünglingsalter eingetreten
sein: VI 81 (491). Er selbst begann seine Lehrtätigkeit um das
J. 345: Them. or. XXXI 352 c und führte sich beim Publikum
von Constantinopel wahrscheinlich durch den Baöaviot^g (XXI)
ein, wohl die älteste seiner erhaltenen Reden. Denn hier erklärt
er noch, daß ihm der Titel eines Philosophen nicht zukomme,
1) Hierzu bemerkt mir Schenkl : „Für das Heidentum des Themistius
ist es besonders bezeichnend, daß er Prov. Salom. 21,1 als koyog TOv^Aoav-
QLOV. or. XIX 229 a oder als aus den ^AoovqLwv yQafifiaxa entnommen
citiert; or. VII89d. XI147c.'*
III. Die Adressaten: Themistius I. 293
wähi-eüd er ihn später immer ungescheut in Anspruch nimmt.
Auch die Gastrede, die er bei einem Besuch in Nicomedia hielt
(XXIV), könnte dieser Frühzeit angehören; doch bleibt dies
zweifelhaft. Im J. 348 oder 349 muß dann XXXIII gehalten
sein, da hier die Einführung einer neuen Kupferwährung erwähnt
wird, die in eines dieser Jahre fällte Der Ruhm seiner Schriften
führte dem Themistius schnell Schüler zu, nicht nur aus Con-
stantinopel, sondern auch aus Griechenland und Asien: Them.
or. XXin 294 b. Ein begeisterter Leser sah sich sogar ver-
anlaßt, das Delphische Orakel über ihn zu befragen, und erhielt
dieselbe Antwort, die es einst über Socrates gegeben hatte,
Themistius sei der Weiseste aller Hellenen: Them. or. XXIII
296 a.
Nach der Überschrift ist jtsQi (piXaiyd-Qojjilaq (I) die erste
Rede, die er vor dem Kaiser hielt, und das zwar in Ancyra.
Hiernach hat man sie in das J. 347 gesetzt, weil damals sich Con-
stantius nachweislich in jener Stadt aufgehalten hat: Cod. Theod.
XI 36,8. Doch ist daraus gar nichts zu schließen, weil der
Kaiser jedesmal, wenn er von Antiochia nach Constantinopel oder
zurück reiste, wie das zwischen 337 und 350 mehrmals geschah,
Ancyra berühren mußte. Und wäre die Rede bei Lebzeiten des
Constans gehalten, so bliebe ganz unverständlich, warum der
Bruder und Mitregent des Constantius gar nicht darin erwähnt
wird. An anderer Stelle setzt Themistius auseinander, daß die
1) 367b: T« övbfiaxa zoTg avd^QotTioig zavrdv vTtOfiivsi 7io)J,axiq
OTiEQ xal ra rofiiofiaraf xal ov övvavxai looi asi zbv anavzcc xqovov
ovöh bniikixov zrjv ccQxh'^ e6vv{jd"ij * äcnsQ örj xStxEtva zä TCQcttrjv, a tvayxoq
^^eXriXazai z^g ayoQaq. rj ov fxsfxvTja&ef (hq avzlxa fieVj r^vixa zb tcqcüzov
i^E<poiZTja€ züßv x^kxozvnmVj asfivbv zi XQ^f^cc r^v xal fxeyaXri rj 6vva(xiqy
xal nokXa äv bXiyov ingio); TtQo'ibv 6h xal zavza iv ov noXXw XQbv(j)
ovS* laaQid'fxwq ovzojq a'/Qelwq elq zä TKjDkrizriQia a<pixv€LZai.
Diese interessante Stelle ist leider durch eine große Lücke verstümmelt,
aber der Sinn bleibt noch kenntlich. Es handelt sich um Kupfergeld,
denn die es prägen, sind xakxozvnoif und zwar um die kleinen Stücke
aus der letzten Zeit Constantins; denn das Publikum des Redners erinnert
sich noch, wie sie zuerst ausgegeben wurden. Damals nahm man sie zu
ihrem vollen Werte; aber sehr bald verlangte man für die Waren eine
größere Anzahl von Stücken (ovo' laaQiS'fxwq)^ d. h. das Geld ging im Kurse
herab. Endlich wurde es ganz abgeschafft (i^EkTjXazai z?jq äyoQaq) und
von den Kaufleuten nicht mehr genommen (dxQsiejq elq lä ncDXrjzrjQta
ä<pixvEtzai), Leider war mir diese Stelle noch nicht bekannt, als ich die
Abschaffung des Constantinischen Geldes um das J. 348 in der Zeitschrift
f. Numismatik XVII S. 132 nachwies.
294 ö. Secck, Die Briefe des Libanius.
Menschenliebe mit der Verwandtenliebe beginnen müsse: or.
XXII 268 a. und er sollte in einer Schrift, die in erster Linie
die (piXav»hQO)jtia des Kaisers preist, dessen einträchtiges Zu-
samraenregieren mit seinem Bruder übergangen haben? Da aber
auch von der Rache für dessen Tod nicht gesprochen wird,
muß die Rede in eine Zeit fallen, in der Constans zwar schon
tot war, Constantius aber mit seinem Mörder noch in Unter-
handlung stand und man zweifelhaft sein konnte, ob er ihn nicht
als Mitregenten anerkennen werde: Pauly-Wissowa IV 8. 1005.
Als er im Sommer 350 von Antiochia aus gegen Vetranio und
Magnentius zog, wird ihm Themistiua von Coustantinopel her
nach Ancyra entgegengereist sein, um dort seinen Panegyrikus
vorzutragen. Der Grund dürfte gewesen sein, daß am Bosporus
schon berühmtere Redner den Kaiser erwarteten, während in
der kleineren Stadt weniger Konkurrenz zu fürchten war. Dazu
paßt, daß Theniistius or. XVI 200 b am 1. Jan. 383 sagt, er sei
vor mehr als dreißig Jahren zuerst mit dem Hofe in Berührung
gekommen.
Nachdem er sich durch diesen Panegyrikus auch als Redner
legitimiert hatte, trat Libanius, der damals in Coustantinopel als
Lehrer der Rhetorik angestellt war, zuerst mit ihm in nähere
Verbindung; denn im Winter 362/3 schreibt er, daß er zwölf
Jahre mit ihm befreundet sei: app. 180 (703). Themistius hatte
bald solchen Ruhm erworben, daß verschiedene Städte, nament-
lich Ancyra und Antiochia, sich darum bemühten, ihn für sich
zu gewinnen: Them. or. XXIII 299a. Diesen Rufen zu folgen
war er um so eher geneigt, als die Christen in Coustantinopel
großen Einfluß besaßen und den heidnischen Moralprediger an-
feindeten: V 19 (404). 24 (409). Und materielle Vorteile hielten
ihn dort nicht fest, weil er nicht nur keine Honorare nahm,
sondern auch noch die bedürftigen Schüler aus seinem Ver-
mögen unterstützte: Them. or. XXIII 288c — 291c. 294a. Seinem
Schwanken machte der Kaiserbrief ein Ende, der nach seiner
Unterschrift am 1. Sept. 355 im Senat von Constantinopel ver-
lesen wurde: Themistius ed. Dindorf Ö. XIII. ^ Vorher war er
1) Wie Schenkl mir mitteilt, lautet die Unterschrift im Codex Sal-
manticus: ^ExofjLiad-rj rj iTiiazoki] vtisq SsfiiOTiov rov ),cifinQoxaxov (pilo-
a6(pov xal avsyvaxjO-t] iv ry ovyxkrjtco scakavöaiq oemeßglaiq (so) vnäxwv
^AQETtivDvoq (so) xal Ao).?.iavov. avhyvto (Va ^lovarlvog b kafjUiQozazog av^-
vTiccTog. Daß übrigens sowohl diese Unterschrift als auch der Brief
III. Die Adressaten: Themistius I. 295
noch nicht Bürger der Stadt gewesen: Kaiserbrief 2 Id. Jetzt
machte ihn Constantius zu ihrem Senator und wies ihm zugleich
ein Gehalt an, das er vornehm ablehnte: V 51 (1241). Them.
or. II 25 d. In seiner Dankrede deutet er an, daß er einen Wunsch
des Kaisers erfüllen wolle: or. II 26b. Dies dürfte kaum ein
anderer gewesen sein, als den berühmten Philosophen der Haupt-
stadt des Ostens erhalten zu sehen.
Jene Verhandlungen mit Antiochia haben im Briefwechsel
des Libanius zahlreiche Spuren hinterlassen. V 19 (404) und
24 (409) reden von den Angriffen, denen Themistius in Con-
stantinopel ausgesetzt war. Der erste Brief erzählt zugleich,
daß in Antiochia viel von ihm geredet werde und daß Libanius
sich anfangs bemüht habe, ihn dorthin zu ziehen, jetzt aber
aus Gründen, die er dem Papier nicht anvertrauen könne, zu
der Meinung gelangt sei, Themistius bleibe besser, wo er sei.
V 51 (1241) ist die Nachricht von dem Kaiserbriefe angelangt.
Themistius hat darüber an Strategius I geschrieben, wahrschein-
lich um ihm mitzuteilen, daß er jetzt endgiltig an Constantinopel
gebunden sei; denn der Praefect wird es gewesen sein, der mit
ihm jene Unterhandlungen führte. So erscheint es denn auch
V 64 (1248) als ausgemacht, daß jener nicht mehr an die Über-
siedelung denke. Doch nach V 80 (1261) will Strategius seinen
Plan noch nicht ganz verloren geben. So viel auch Libanius
ihm zuredet, fährt er fort, sich um Themistius zu bemühen.
Er erklärt, daß er diesen nicht anklage, ihn aber bei einer
persönlichen Zusammenkunft noch umzustimmen hoffet Mithin
erwartet er, daß Themistius, wenn auch nicht mit der Absicht
zu bleiben, doch äu ihm nach Antiochia kommen werde. Darauf
bezieht es sich wohl, wenn Libanius V 93 (1134) den Freund
ermahnt, dem ersten Schlage nicht noch einen zweiten hinzu-
zufügen, d. h. dem Strategius wenigstens diesen Wunsch zu
gewähren; er selbst sei unvermögend, den mächtigen Mann zu
versöhnen. Gleichwohl scheint er nicht zu erwarten, daß jener
die weite Reise antreten werde. Denn V 100 (1088), ein Brief,
selbst ursprünglich lateinisch waren, verstünde sich bei einem kaiserlichen
Erlaß von selbst, auch wenn Libanius nicht ausdrücklich sagte, daß er
zum Verständnis desselben eines Übersetzers bedurft habe: V 51 (1241).
Vermutlich ist die griechische Übersetzung, welche in die Handschriften
des Themistius aufgenommen ist, von diesem selbst gemacht.
1) ^Eyd) (priOLV fyxaXw fihv ovSh, o rfe, el Timeixcc {nmeixev die Aus-
gabe) ahxovy (og Tjth'xtjxEv, fMStöccv avv^X^wfieVj ofioXoyiiaexai.
296 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
der nach der besten Überlieferung nicht an Nicocles, sondern
an Themistius gerichtet ist, knüpft zwar an V 93 (1134) an,
redet aber nicht mehr von der Reise, und VI 15 (422) ist
Libanius sehr beleidigt, daß Themistius ihm lange nicht ge-
schrieben habe, und meint schon, er wolle jeden Verkehr mit
ihm abbrechen. Die Erklärung dieses dauernden Schweigens
lag darin, daß der Philosoph schon nach Antiochia unterwegs
war, wo wir ihn VI 20 (427) und 22 (429) finden; vgl. VI 23—25
(430—432). 57(465). 81(491). 148(60). 54(66). Them. or.
IV 57 b. XXIII 299 a. Während er sich dort aufhielt, kamen
persische Gesandte an, um mit Strategius jene Friedensverhand-
lungen zu führen, von denen Ammian XVI 9, 3 unter dem J. 356
erzählt: Them. or. IV 57b, Damit ist die Zeit der Reise bestimmt.
Nachdem Themistius eine Eeihe von Vorträgen gehalten hatte:
VI 25 (432), kehrte er nach Constantinopel zurück, die Briefe
VI 22—25 (429—432) mit sich nehmend. VI 57 (465) schreibt
ihm dann Libanius, er bedauere, daß jener nicht noch etwas
länger habe verweilen können, um eine Deklamation von ihm
anzuhören; dieser Brief ist also kurze Zeit nach der Abreise
des Themistius ihm nachgeschickt worden.
Die Dankrede für jenen Kaiserbrief (II) belohnte Con-
stantius durch eine Erzstatue, deren Basis eine Inschrift in
griechischen Versen trug: I 52 (64). Them. or. IV 54b. Später
errichtete ihm ein anderer Kaiser noch eine zweite, vielleicht
Julian, der ja die heidnische Philosophie hoch verehrte: Them.
or. XXXIV 13; vgl. XVII 214 b. XXXI 353a. Er hatte schon
als Privatmann mit Themistius im Briefwechsel gestanden:
Julian, ep. ad Them. 260 a, und als er am 6. Nov. 355 zum
Caesar erhoben war, schrieb dieser ihm einen Protrepticus in
Form eines Briefes, auf den er durch den noch erhaltenen
Brief an Themistius antwortete.
Bald nachdem jene erste Statue ihm dekretiert war, am
1. Jan. 357, als die beiden Kaiser ihr zweites gemeinsames
Consulat antraten, trug Themistius im Senat von Constantinopel
einen neuen Panegyrikus auf Constantius vor. Denn seine
vierte Rede ist gehalten, bald nachdem er aus Antiochia zurück-
gekehrt war: 57b, während der Kaiser sich in Italien aufhielt,
mitten im strengsten Winter: 50a. 54a, bei einem Feste, das
jenseit der Alpen begangen, aber in Constantinopel mitgefeiert
wurde: 49 äff. Dies kann kein anderes als jener Consulats-
III. Die Adressaten: Themistius I. 297
antritt gewesen sein, um dieselbe Zeit starb sein gleichnamiger
Sohn: VI 81 (491).
Als Constantius im Frühling 357 zum ersten Mal Rom
besuchte, um dort die Vicennalien seiner selbständigen Herr-
schaft zu feiern, übersandte ihm der Senat von Constautinopel
den üblichen Goldkranz durch Themistius, der bei dieser Ge-
legenheit den IlQsößevTixog (or. III) vortrug. Außerdem be-
nutzte er diese Reise, um das Licht seiner Philosophie auch in
der Welthauptstadt leuchten zu lassen, und erregte damit solche
Begeisterung, daß man ihm große Belohnungen in Geld und
Grundbesitz versprach, wenn er ganz in Rom bleiben wolle,
und den Kaiser bestürmte, in diesem Sinne auf ihn einzuwirken.
Doch Themistius ließ sich nicht halten, sondern kehrte nach
Constautinopel zurück, wo eine noch vornehmere Stellung ihn
erwartete: Them. or. XXIII 298b. Denn diese Gesandtschaft
betrachtete er als den Wendepunkt seines Lebens; obgleich er
später noch neun andere übernahm: Them. or. XVII 214b.
XXXI 352 d, legt er dieser ersten doch die größte Bedeutung
bei und meint durch sie zur leitenden Persönlichkeit im Senat
geworden zu sein ^. Schon hieraus muß man schließen, daß er
etwas mehr geleistet hat, als schöne Reden halten, und darf
daher eine wichtige Gunst, die er für seine neue Heimat er-
langte, wohl mit seiner Romfahrt in Verbindung bringen.
Nach dem Aufruhr des J. 342 hatte Constantius die Strafe
über das Volk von Constautinopel verhängt, daß ihm von den
80000 Modii Weizen, die Constantin der Große zur täglichen
Verteilung bestimmt hatte, die Hälfte genommen werde: Pauly-
Wissowa IV S. 1056. Themistius erwirkte, daß diese Verfügung
zurückgenommen und der Stadt das frühere Maß wiedergegeben
wurde 2. Zurückgekehrt hielt er eine jetzt verlorene Rede, welche
den Erfolg seiner Romreise darlegte: IV 59(371). 67(379).
1) Them. or. XXXIV 13: i^ ixeivov rrjg ngoaraalaq tavzrjg ipirbfiT^Vy
i^ OTOv fis TtQeaßevBLV eig rr^v aoiöifiov 'PatjüLi^v ix^tQorovstte xal itQoq
rbv naJöa iorekksre xbv Kmvaravxlvox^. Sievers S. 214 interpretiert dies
falsch, wenn er daraus schließt, daß Themistius gleich nach seiner Rück-
kehr zum Proconsuln von Constantinopel gemacht worden sei. Die tiqo-
araala ist kein Amt, sondern nur eine Stellung.
2) Them. or. XXXIV 13: i^ ixeivov TiQoexriöbfjiriv tov örifioVf i^
OTOV xb aixtiQBOiov hcavTiyayov. Auch or. XXIII 298b deutet Themistius
an, daß seine Gesandtschaft nach Rom der Stadt irgend einen wichtigen
Vorteil gebracht habe.
298 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Wie Libanius meinte, hatte erst diese Gesandtschaft dem
Themistius den Anlaß gegeben, eine Sammlung seiner Reden
herauszugeben: IV 59 (371). Doch schon am 1. Jan. 357 hatte
er erklärt, er wolle der Bibliothek, die der Kaiser in Constan-
tinopel gründete, seine Reden stiften^; aber wahrscheinlich hatte
der Tod seines Sohnes und dann die Gresandtschaftsreise die
Ausgabe verzögert, so daß sie erst nach seiner Heimkehr zu-
stande kam. Trotz seiner heidnischen Religion hatte er im
litterarischen Leben Constantinopels die Führung gew^onnen.
Es hätte in seiner Macht gelegen, die Rückkehr des Libanius
zu erzwingen: I 48 (60), und seinem Einfluß war es zu danken,
daß der Aegypter Harpocratio an dessen Stelle auf den rheto-
rischen Lehrstuhl der Hauptstadt berufen wurde: IV 59(371).
Es wird dem Philosophen kaum schwer gefallen sein, Con-
stantius zur Aufhebung jener Strafe zu bewegen. Denn dieser
hegte eine große Vorliebe für Constantinopel, ja man durfte
von ihm rühmen, daß er mehr für die Stadt getan habe als
sein Vater, der sie unter seinem Namen neu gegründet hatte:
Theni. or. III 40c. 41a. 43a. 44a. 47a— 48d. XI 151a. XIII
167 c. Er hatte sie mit Bauwerken geschmückt und Spiele zur
Ergötzung ihrer Einwohner gestiftet: Them. or. IV 58b flf., vor
allem aber hatte er schon um das J. 339 ihren Senat dem
römischen gleichgestellt und sie dadurch zur zweiten Reichs-
hauptstadt erhoben: Them. or. 11141c. Seeck, Zeitschr. für
Numismatik XXI S. 59ff. Constantin der Große hatte noch
durch Geschenke an Land und Geld Mitglieder für den neuen
Stadtrat werben, ja mitunter selbst Zwang anwenden müssen;
unter Constantius. begannen sie freiwillig zuzuströmen: Them.
or. III 48 a, ja selbst römische Senatoren traten in den Senat
von Constantinopel über: 156 (68). 11149.50(254.255). Trotz-
dem hatte dieser sich im J. 358 noch nicht über die Zahl von
300 Mitgliedern erhoben. Der Kaiser wünschte ihn weiter zu
vermehren und erkannte dafür in Themistius das geeignete
Werkzeug. Er ernannte ihn daher im Winter 358/9 zum Pro-
consuln von Constantinopel, und wirklich gelang es unserem
Philosophen, den Rat auf 2000 Mitglieder zu bringen: Them.
or. XXXIV 13.
Die Zeit des Amtes ist dadurch sicher gestellt daß der
1) Them. or. IV (Uc. Auf diese Bibliothek bezieht sich auch die
arg verdorbene Stelle o9d.
III. Die Adressaten: Themistius I. 299
Kaiser während desselben nach Constantinopel kam: I 52(64).
Denn innerhalb des letzten Jahrzehnts seiner Regierung, das
hier allein in Betracht kommen kann, ist er nur einmal dort
gewesen, nämlich während der Winterquartiere von 359 auf
360: Pauly-Wissowa IV S. 1088. Vor 358 aber kann The-
mistius das Amt nicht angetreten haben, weil der Brief, der
ihn zur Übernahme desselben beglückwünscht: I 26 (38), schon
des Hermogenes IV als Praefecten erwähnt: S. 173. Die ge-
nauere Datierung dieses Briefes auf den Winter 358/9 ergibt
sich aus seiner Stellung innerhalb der Reihe. Macht und Einfluß
des Proconsuln werden dann 154 (66). 63(75). 78(89). 1116(112)
angerufen, und besonders häufig ist von den neuen Senatoren
die Rede, die er für Constantinopel gewonnen hat oder zu
gewinnen im Begriff ist: I 20(32). 26(38). 48(60). 56(68).
62 (74). 73 (84). II 3 (98). Freilich empfindet Libanius, daß
diese übermäßige Begünstigung der Hauptstadt ein Unheil ist.
Wie Coustantin die Provinzen ihrer schönsten Kunstwerke
beraubt hatte, um seine Neugründung damit zu schmücken, so
werden den Städten zweiten Ranges jetzt die Männer genommen,
auf denen ihre Kraft und Blüte beruht. Wo er kann, rät
daher Libanius ab, dem Lockrufe des Themistius zu folgen:
I 20 (32). 62 (74). 73 (84), und en-egt dadurch zeitweilig dessen
Zorn: I 48(60). Desto zufriedener ist der Kaiser mit seinem
eifrigen Proconsuln. Als er im Herbst 359 nach Constantinopel
kommt, zieht er ihn an seine Tafel und überhäuft ihn mit
Gunstbezeugungen: 152(64). 63(75). Them. or. XXXI 353a.
Trotzdem übernahm schon am 11. Dec. 359 Honoratus I die
Verwaltung der Stadt, nachdem Themistius sie kaum viel mehr
als ein Jahr geführt hatte: S. 179.
Den Grund dieser kurzen Amtsdauer kennen wir nicht, doch
mag darüber eine Vermutung gestattet sein. Rom stand unter
einem Praefectus urbis, Constantinopel bis dahin nur unter einem
Proconsuln, dessen Rang bedeutend niedriger war; Constantius
aber wollte beide Städte auch darin gleichstellen, daß er ihrem
höchsten Beamten den gleichen Titel gab, und machte dem-
gemäß jenen Honoratus zum ersten praefectus urbis Constanti-
nopolitanae. Nun sagt Themistius, daß ihm diese Würde wieder-
holt angeboten sei, er sie aber zurückgewiesen habe: or.
XXXIV 13. Es wäre also möglich, daß schon Constantius sie
ihm verleihen wollte, jener aber es eines Philosophen unwürdig
300 0, Seeck, Die Briefe des Libanius.
fand, sich mit einer neuen Titulatur zu schmücken, während
doch das Wesen seines Amtes das alte blieb; denn daß solche
Erwägungen ihm nicht fern lagen, zeigen seine Schriften. Da
wahrscheinlich der Kaiser Wert darauf legte, auch durch dies
äußere Kennzeichen die Stadt seines Vaters zu einem zweiten
Rom zu erheben, wird er eben gezwungen gewesen sein, die
Praefectur einem andern zu übertragen. Und die Person des
Honoratus ließ sie doppelt vornehm erscheinen, weil er schon
vorher Praefectus praetorio gewesen war. Doch dem Themistius
blieb die Gnade des Kaisers bis an dessen Ende erhalten; noch
in seinem Todesjahre 361 verfügte er, daß die Designation der
Praetoren im Senat von Constantinopel nur stattfinden dürfe,
wenn jener anwesend sei und seinen Einfluß geltend machen
könne: Cod. Theod. VI 4, 12.
Es war nicht ohne Grund, daß Themistius, dem seine philo-
sophische Tätigkeit vor allem andern teuer war, sich hoch-
klingenden Titeln nach Möglichkeit entzog. Denn schon daß
er seine Lehren nicht nur im stillen Verkehr mit seinen Schülern,
sondern auch durch öffentliche Reden verbreitete, war eine
Neuerung (or. XXVI 31 3d. 315d. 320b. XXVni342b) und ver-
anlaßte seine christlichen Gegner, ihn dadurch herabzusetzen, daß
sie behaupteten, er sei nicht Philosoph, sondern Sophist (XXVI
314 a. d), und daß er Staatsämter übernahm, hatte diesem Vor-
wurf neue Nahrung gegeben. Gegen ihn verteidigt sich The-
mistius in drei Reden, die zeitlich nicht sehr weit auseinander-
liegen. Die erste (or. XXVI) scheint noch während seines
Proconsulats gehalten zu sein. Denn er rühmt sich darin, daß
das Volk sich ihm immer sanft und lenksam erweise (326 c),
hatte also wohl die amtliche Pflicht, die aufrührerischen Massen
der Großstadt zu bändigen. Jedenfalls kann die Rede nicht
vor das Ende des J. 355 fallen, da sich Themistius darin schon
als Mitglied des Senats bezeichnet (326 d). Die beiden andern
hängen schon dadurch eng zusammen, daß die zweite (XXIX)
sich durch ihren Titel JtQog rovg ovx OQd-cog e§t]yovfjh^ovg rov
<jO(pior7]v als Interpretation der ersten (XXIII) gibt, die oo-
ipiOTijg heißt. Sie sind durch I 63. 64(75. 76) sicher datiert.
Denn aus diesen Briefen lernen wir, daß der aegyptische Dichter
Andronicus I im J. 359 nach Constantinopel reiste, und XXIX
347a heißt es: xal el (lev rig olog rs hon §vvrLd-ivai xQayoy-
ilav xal Ijiri xal öiBvQafißovg, Söjisq 6 ivayx^g Ijtiöfjfirjöag
III. Die Adressaten: Themistius I. 301
AiyvjtTiog veäidaxog. Außerdem erwähnt Themistius XXIII
292 a des Gehalts, daß er als Proconsul empfiüg.
Der letzte Brief des Libanius, der Themistius in diesem Amt
erkennen läßt, ist 1116(112); an seinen Nachfolger Honoratus
ist dann III 49 (254) gerichtet. Vor ihm wird hier dieselbe
Sache verfochten, über die I 56 (68) und II 3 (98) schon an
Themistius geschrieben waren. Diesen zeigen uns die übrigen
Briefe an ihn alle als Privatmann. Für seine Biographie von
Bedeutung ist nur III 39 (244), der ihn im J. 360 zu seiner
Vermählung mit einer Phrygeriu beglückwünscht. Seine erste
Frau scheint also unterdessen gestorben zu sein : S. 292. Da er
jetzt weniger zu gewähren hatte, als in der Zeit seines Pro-
consulats, wird die Korrespondenz mit ihm spärlicher: II 81 (177).
III 39 (244). 50 (255). 99 (304). app. 53 (581) und schläft unter
Julian ganz ein. Denn dieser schätzte den Themistius noch
höher als den Libanius und gab dem auch öffentlichen Aus^
druck: Them. or. XXXI 354 d; vgl. S, 296, was zwischen beiden
zu einer peinlichen Rivalität geführt zu haben scheint. Als gegen
das Ende von Julians Regierung Libanius wieder an den Philo-
sophen zu schreiben beginnt, muß er in den ersten Briefen Ver-
söhnung suchen: app. 180 (703). 205 (729). Um sie zu besiegeln,
will er sogar eine Lobschrift auf den Panegyrikus verfassen,
den Themistius über Julian geschrieben und nach Antiochia
geschickt hatte ^; doch kaum ist diese wunderliche Arbeit be-
gonnen, so kommt die Nachricht, daß der Kaiser im Kampfe
gegen die Perser gefallen ist: add. 317(1061); vgl. 339(1488).
app. 205 (729).
Um den neugewählten Herrscher in Antiochia zu seinem
Regierungsantritt beglückwünschen zu lassen, hatte der Senat
von Constantinopel wieder die bewährte Redekunst des The-
mistius in Anspruch genommen ; doch er mochte in dem Christen
Jovian keinen geneigten Hörer zu finden erwarten und lehnte
ab:, add. 317 (1061). Als aber ein Toleranzedikt die Be-
fürchtungen der Heiden beschwichtigt hatte, hielt er ihm bei
seinem Consulatsantritt am 1. Jan. 364 die übliche Festrede
1) Diese Rede führte den Titel 4*iXbnoXiq. Sie ist untergegangen,
wahrscheinlich weil sie zu scharfe Angriffe gegen das Christentum enthielt,
als daß man im Mittelalter Lust gehabt hätte, sie durch Abschriften zu
verbreiten. Doch hat Schenkl davon eine Hypothesis entdeckt und mir
freundlichst zur Veröffentlichung mitgeteilt. Demnächst soll sie im
Rheinischen Museum abgedruckt werden.
302 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
(or. V): Socrat. III 25, 20. 21. Daß dies iu Ancyra geschah,
ergibt sich aus Amm. XXV 10, 11. Diese Rede ist es also,
von der add. 80 (1322) spricht; sie wurde bei der Rückkehr
des Themistius in Constantinopel noch einmal vorgetragen:
Socrat. III 26, 3. Nach ihr ist die lateinische Rede XII gemacht,
die Poerster als Fälschung des Andreas Dudith nachgewiesen
hat: Neue Jahrbücher für Pädagogik VII 900 S. 74. Doch
kannte man schon im 5. Jahrhundert eine Rede ähnlichen
Inhalts, die unter dem Namen des Themistius ging und den
Kaiser Valens zur Toleranz gegen Andersgläubige ermahnte:
Socrat. IV 32, 3. Sozom. VI 36, 6. 37, 1.
Nachdem auch Jovian schnell gestorben war und Valen-
tinian, der ihm folgte, seinen Bruder zum Mitregenten ernannt
hatte, trug ihnen Themistius den Panegyrikus or. VI vor. Dies
geschah, während die Kaiser sich noch in Constantinopel auf-
hielten: Them. or. VI 81a, d. h. in den Prühlingsmonaten 364.
Da er auch am Hofe des Valens schnell Einfluß erlangte, sind
in den J. 364 und 365 die Briefe an ihn wieder zahlreicher:
add. 73(1319). 80(1322). 183(1111). 191(1202)^ 364(1510a).
376 (1518). 382 (1223), um so mehr als er sich dazu herbeiließ,
die Reden des Libanius öflFentlich zu loben: add. 364 (1510a).
Jene ansehnliche Stellung wußte er bis zu seinem Tode zu
behaupten. Valens wollte den Philosophen trotz seines Heiden-
tums zum Erzieher seines Sohnes machen: Them. or. IX 123cflF.
126d und hörte eine lange Reihe Reden von ihm an, die er
teilweise auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers hielt: Them.
or. XI 143c. Einige Zeit nach dem Siege über Procopius
Them. or. VII 84b. 85 d, d. h. Ende 366 oder Anfang 367, be-
glückwünschte er durch or. VII den Valens zu der Milde, die
er angeblich gegen die Freunde des Usurpators hatte walten
lassen. Weiter sind uns aus dem J. 369 vier Reden bekannt,
davon drei noch erhalten. Or. IX wurde am 1. Januar vor-
getragen, als der kleine Sohn des Kaisers das Consulat antrat,
or. VIII au den Quinquennalien, d. h. am 29. März: Mommsen,
Chronica minoral S. 240. Seeck, Hermes XVIII S. 150, eine
dritte jetzt verlorene Rede, als Themistius eine Gesandtschaft
des Senats an die Donau führte, um den Friedensschluß mit
den Gothen zu erbitten: Them. or. X 132d— 133b. 136d
XI 144 a. XIII 166 a, die vierte or. X, als Valens nach Beendi-
1) Dieser Brief trägt im Vaticanus die Adresse des Themistius.
III. Die Adressaten: Themistius I. 303
gung des Gothenkrieges wieder nach Constaiitiaopel zurück-
gekehrt war. Jetzt tritt in den Festreden des Themistius eine
längere Pause ein, weil der Hof nach Antiochia übergesiedelt
w^ar. Als aber die Decennalien herannahen, muß der Philosoph,
wohl auch diesmal als Gesandter, dorthin reisen, und sobald
der Kaiser ihn sieht, fordert er ihn auf, ihm auch bei dieser
Feier den üblichen Panegyrikus zu halten: or. XI 143c. Er
ist also am 29. März 374 vorgetragen. Nachdem am 17. Nov. 375
der Tod Valentinians eingetreten war, scheint Themistius die
Beileidsbezeigungen des Senats nach dem Orient überbracht zu
haben; denn um diese Zeit finden wir ihn am Hoflager in
Mesopotamien, wo Valens den Krieg gegen die Perser vorbe-
reitete: Them. or. XHI 163 c. 166 a. 168 c. XV 198b. Dieser
schickte ihn mit einem Auftrage, den wir nicht kennen, nach
Gallien zu Gratian: Them. or. XIH 163c. 165d. 168a. 171b.
175c. XV 198a. b. XXXI 354d. Von ihm wurde er nach Eom
mitgenommen: Them. or. XXXI 354 d und mußte ihm dort
den Panegyrikus or. XIII halten: 177d. 178b; vgl. XV 191b.
Der junge Kaiser ist am 10. März, 22. April und 17. Mai 376
in Trier nachweisbar: Cod. Theod. XV 7, 3. XVI 5,4. 2, 23 und
dann wieder am 17. September 376, am 4. Januar, 16. Februar,
27. Febr. und 29. März 377: Cod. Theod. IX 35, 2. 3. XIV 3, 15.
VIII 5, 34. I 32, 3. Sein Aufenthalt in Rom ist durch ein Gesetz
bezeichnet, das im Senat verlesen wurde und diesem eine Reihe
von Privilegien gewährte. Ein Fragment desselben trägt nur
das Consulat von 376 ohne Tagdatum: Cod. Theod. XV 1, 19,
ein zweites ist vom 11. Februar 376: Cod. Theod. IX l, 13, ein
drittes vom 13. August 376 datiert: Cod. Theod. X 19, 8. Die
Überlieferung ist also höchst unsicher; doch würde das letzte
Datum gut in die Lücke zwischen dem 17. Mai und dem 17. Sep-
tember 376 passen und mag daher wohl ungefähr die Zeit an-
geben, in der or. XIII gehalten ist. Wahrscheinlich war Gratian
nach Rom gekommen, um dort seine Decennalien zu feiern.
Denn am 24. Aug. 367 hatte er den Thron bestiegen, und daß
man jenes Pest nicht am Ende, sondern am Anfang des zehnten
Regierungsjahres beging, kommt in jener Zeit nicht selten vor.
Zwei Jahre später fand Valens im Kampfe gegen die
Gothen seinen Tod, und am 19. Januar 379 trat Theodosius an
seine Stelle. Um ihm zur Thronbesteigung zu gratulieren,
schickte Constantinopel eine Gesandtschaft ab, zu der auch
304 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
Themistlus gehörte: Theni. or. XIV 181a. 182a. Doch eine
Krankheit zwang ihn, seine Genossen voraasreisen zu lassen.
Als er ihnen später folgte, erreichte er den Aufenthaltsort des
Kaisers durch eine Seereise: Them. or. XIV 180 c. Dieser befand
sich also schon in Thessalonice, wo er am 17. Juni 379 zuerst
nachweisbar ist: Cod. Theod. X 1, 12. Um diese Zeit wird also
der IlQsößevTixog or. XIV gehalten sein. Einen zweiten Pane-
gyrikus or. XV trug er Theodosius in Constantinopel im Januar
381 vor. Denn diese Rede fällt in das dritte Regierungsjahr
des Kaisers: 190b, in die Zeit der Winterquartiere: 185b, als
der Gotheurichter Athanarich am Hofe verkehrte: 190c. Da
dieser am 11. Januar 381 nach Constantinopel kam und schon
am 25. desselben Monats dort starb, ist hiermit die Zeit der
Rede sehr genau bestimmt: Mommsen, Chronica minora I S. 243.
Am 1. Jan. 383, als Saturninus I sein Consülat antrat, redete
Themistius diesen Kaiser zum drittenmal au: or. XVI. In diesen
drei Panegyriken wird auch auf Gratian Bezug genommen:
XIV 182 b. d. XV 188 c. XVI 207 b; dagegen wird er in or. XIX
gar nicht mehr erwähnt. Man wird daraus schließen müssen,
daß er zur Zeit dieser Rede schon ermordet war. Nun ist zwar
383 als Jahr von Gratians Tode überliefert, aber das Tagdatum
ist unbekannt. Doch da der Leichnam seiner ersten Frau erst
am 12. September 383 in Constantinopel beigesetzt wurde:
Mommsen I S. 244 und er dennoch Zeit fand, sich zum zweiten-
mal zu verheiraten: Sozom. VII 13, 9. Zosim. V39,4, so kann
er erst gegen Ende des Jahres gestorben sein. Andererseits
ist die Kaiserin Flaccilla (t385) noch am Leben: 228b, 231a,
und Arcadius wird ihr einziger Sohn genannt: 231a, während
sie am 9. Sept. 384 schon den Honorius gebar: Mommsen a. O.
Die Rede XIX fällt also in die ersten acht Monate des J. 384.
Unterdessen hatten sich auch die Christen mit Themistius
einigermaßen versöhnt. Gregor von Nazianz trat mit ihm in
Korrespondenz: ep. 24. 38 = Migne G. 37 S. 60. 80, und der
bigotte Kaiser vertraute ihm sogar seinen Sohn Arcadius zur
Erziehung an: Them. or. XVI 204b. 213a. Doch erneuerten sich
die Schmähungen gegen ihn, als er die Stadtpraefectur von Con-
stantinopel übernahm und damit wieder aus der Rolle des be-
scheidenen Philosophen herauszutreten schien. Denn daß schon
Julian ihm die Stadtpraefectur übertragen habe, wie Suidas
s. V. ßtfiiöTwc; sagt, ist erweislich falsch. Wahrscheinlich hat
in. Die Adressaten: Themistius 1. 305
er es der Überschrift eines Epigramms von Palladas Anthol.
Graec. XI 292 entnommen, worüber zu vgl. Alfred Pranke, De
Pallada epigrammatographo. Leipz. 1899 S. 24.
Die Zeit dieses Amtes bestimmt sieh durch folgendes. Der
Vorgänger des Themistius Clearchus I erscheint zuletzt in einem
Gesetze, dessen Datum zerstört ist: Cod. Theod. VI 2, 14. Doch
Cuiacius, der die Handschrift noch vollständiger sah, las davon
das Wort Sept. Danach kann der Philosoph nicht vor Ende
August die Praefectur angetreten haben ^. Andererseits war er
schon Praefect, als Theodosius Constantinopel verließ, um an
den Rhein zu ziehen, wo er mit dem Usurpator Maximus über
ihr künftiges Verhältnis unterhandeln wollte: Them. or. XVIII
220 d. Denn bei seiner Abreise legte der Kaiser im Angesicht
von Volk und Senat den neugeborenen Honorius in die Arme
des Themistius als des höchsten Beamten der Stadt: 224b. c.
Dies muß nach dem 9. Sept. 384 geschehn sein, an dem das Kind
geboren wurde: S. 304. Doch im Winter: 221b seines sechsten
Regierungsjahres: 217 d, d. h. des J. 384, war Theodosius schon
wieder nach Constantinopel zurückgekehrt. Jene Reise muß
also eine sehr kurze gewesen sein, und dem entspricht es, daß ihr
Resultat, wie Themistius selbst 220 d andeutet, ein sehr geringes
war. Nun ist der Kaiser durch eine fortlaufende Reihe von
Gesetzen bis zum 6. Nov. und dann wieder am 20. Dec. 384
in Constantinopel nachweisbar 2; für jene Fahrt an den Rhein
würden also nicht mehr als 43 Tage zur Verfügung stehen.
Doch wenn wir annehmen, daß er zu Schiffe die Donau hinauf
und wieder hinuntergefahren sei, kann dieser Zeitraum allenfalls
1) Die Annahme von A. Franke S. 31, Clearchus 1 habe seine Prae-
fectur unterbrochen, um zwei Monate lang das Consulat von 384 zu be-
kleiden, und während dieser Zwischenzeit sei sie von Themistius verwaltet
worden, ist unhaltbar. Denn das Consulat jener Zeit war ja kein Amt
mehr, sondern eine bloße Ehre, und stellte an seinen Inhaber keine anderen
Forderungen, als daß er ein paar prächtige Formalakte vollzog. Diese
aber waren mit jedem wirklichen Amte leicht vereinbar, und niemals hat
man daher im 4. Jahrh. ein solches um des Consulates willen niedergelegt.
2) 16. Sept.: Cod. Theod. VII 8, 3. — 17. Sept.: Cod. Theod. VIII 2, 4.
— 5. Oct.: Cod. Theod. X 19, 11. — 20. Oct.: Cod. Theod. XI 30, 43. —
23. Oct.: Cod. Theod. VI 4,25. — 6. Nov.: Cod. Thed. XII 1, 108. — 20. Dec:
Cod. Theod. IX 33, 1. XI39,9. Bei Cod. Theod. XII 1, 108 könnte man
allerdings vermuten, daß VIII k. Nov. für VIII id. Nav. zu schreiben sei,
wodurch die Reisezeit um zwölf Tage verlängert würde; dooh bliebe sie
auch dann noch sehr kurz.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 20
306 ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
ausreichen. Mithin hat Themistius die Praefectur zwischen Ende
August und Anfang November 384 übernommen und damals
auch or. XVII gehalten, mit der er sein Amt einleitete. Or.
XVIII w urde dann bald nach der Rückkehr des Theodosius,
also etwa im December 384 oder im Januar 385 vorgetragen.
Unterdessen hatten die Sticheleien über die weltlichen
Ehren des Philosophen nicht aufgehört; ein Epigramm des
Palladas darüber ist noch erhalten: Anth. Graec. XI 292.
Themistius antwortete darauf in der kurzen Rede XXXI, die
er noch während seiner Praefectur: 353 d, wahrscheinlich um
die Osterzeit 385 hielt. Denn bei der hQOfiip^ia vor erovg, die
352 b erwähnt wird, läßt sich in dem damaligen Constantinopel
kaum mehr an ein heidnisches Fest denken. Kurz vorher war
eine Botschaft des Kaisers an den Senat gelangt, die wieder
das Lob des Themistius in hohen Tönen sang: 355a. Trotz-
dem sah er sich veranlaßt, schon nach wenigen Monaten das
Amt niederzulegen: Them. or. XXXIV 11, was freilich den
Lästerzungen nur neuen Stoff bot. Gegen sie richtete er daher
wohl noch in demselben Jahr eine neue längere Rede XXXIV,
soweit wir urteilen können, die letzte, die uns erhalten ist.
Noch unter der Praefectur des Tatianus I, d. h. im J. 388, wird
er als lebend erwähnt: add. 430 (Jahrb. f. Philol. 113 S. 494).
Aber da unter den zahlreichen Briefen, die Libanius 388 — 393
nach Constantinopel richtete, seine Adresse nicht mehr vor-
kommt, darf man wohl annehmen, daß er im Laufe des J. 388
gestorben ist. Photius cod. 74 kannte von ihm eine Sammlung
von 36 Reden, die er unter dem Titel jLoyoi jtoXtrixol anführt.
Uns sind 33 im griechischen Original, eine in syrischer Über-
setzung erhalten ^ ; außerdem werden erwähnt der Rechenschafts-
bericht über die Erfolge der ersten Gesandtschaft nach Rom:
S. 297, die Rede, in welcher Valens zum Friedensschluß mit
den Gothen aufgefordert wurde: S. 302, der Panegyrikus auf
Julian: S. 301 und die Toleranzrede an Valens: S. 302. Das
ergibt im Ganzen 38; unter der sehr wahrscheinlichen Voraus-
Setzung, daß orthodoxer Übereifer die beiden letztgenannten
Reden schon vor der Zeit des Photius unterdrückt hat, würde
also seine Zahl genau stimmen. Danach ist anzunehmen, daß
er den Titel Xoyoi xoXirtxol^ mit dem nur die erste Gruppe der
1) Themistios negl aQetrjg, bearbeitet von J. Gildemeister und F.
Bücheier. Rhein. Mus. XXVII S. 438.
III. Die Adressaten: Themistius I — Theodorus II. 307
Reden bezeichnet werden sollte, fälschlich auf die ganze Samm-
lung übertragen hat. — An Themistius sind gerichtet I 26 (38).
48(60). 52(64). 54(66). 56(68). 63(75). 73(84). 78(89).
II 3(98). 16(112). 81(177). 11139(244). 50(255). 99(304).
IV 59 (371). 67(379). V 19 (404). 24(409). 51(1241). 64(1248).
80(1261). 93(1134). 100(1088)1. VI15(422). 57(465). 81(491).
app. 53(581). 180(703). 205(729). add. 73(1319). 80(1322).
183(1111). 191(1202)1. 317(1061). 339(1488). 342(1491).
364 (1510a). 376(1518). 382(1223): Greg. Naz. ep. 24. 38
= Migne G. 37 S. 60. 80, wahrscheinlich auch pr. 6 (6), erwähnt
V 23 (408). add. 85(1175).
II. Der gleichnamige Sohn des vorhergehenden, gestorben
im J. 357: VI 81 (491); vgl. S. 292.
III. Sohn des Heortius, in den J. 355 — 357 als Schüler
des Libanius nachweisbar: V 45 (1192). VI 53 (461). 85 (494b).
III 107 (312). Heide, wie sein Vater: III 107 (312); vgl. S. 171.
Im Jahre 361 trat er ein Amt an: III 107 (312). Da ihm der
Lycier Severus V wiederholt empfohlen wird: III 107 (312). app.
21 (550). 50(578), muß es der Praesidat von Lycien gewesen
sein. Hiemach dürfte er der Schüler des Libanius aus Heraclea
sein, der, noch nicht 25 Jahre alt, die Verwaltung von Lycien
übernahm und sie glänzend fährte: or. LXV p. 453. An ihn
gerichtet III 107 (312). app. 7 (536). 21 (550). 50(578).
Themistodes. Athener, Schüler des Apsines in Athen:
Eunap. vit. soph. p. 483. 484. Wohl derselbe, welcher dem
Proconsuln Theodorus IX unter Theodosius dem Großen (379 —
395) eine Statue in Athen setzte : GIG 373 = CIAtt. III 636. Philo-
soph, im J. 355 in Constantinopel: V 23 (408). add. 85 (1175).
Au ihn gerichtet V 23 (408), erwähnt V 53 (1032).
Theodora. Gattin des Thalassi us I, Verwandte des Li-
banius: IV 18 (331); vgl. S. 289. Mutter des Thalassius II und
des Bassianus: app. 173(696); vgl. S. 95. An sie gerichtet
add. 21(1128). 30(1299). app. 185(708).
Theodorus I. Praeses Arabiae, erwähnt am 15. Oct. 346:
Cod. Theod. IX 40, 4. Consularis Syriae Coeles, erwähnt am
8. März 347 : Cod. Theod. XI 36, 8.
IL Schüler des Philosophen Jamblichus, aus Griechen-
land: Eunap. vit. soph. p. 458. Eine Schrift von ihm: ort ^
P^^"~^^— ' ■ ' ■ I II ■ .IBM
1) Diese Briefe sind nach den maßgebenden Handschriften an
Themistius gerichtet.
20*
308 0« Seeck, Die Briefe des Libanius.
ipvxr) Jictvra ra tlörj loth citiert: Nemes. de nat. hom. 2.
Greg. Nyss. de anima = Migne G. 40 S. 584. 45 S. 209. Vielleicht
derselbe, der sieh in Athen zum Redner ausgebildet hatte und
an den V 104 (1225) im J. 356 gerichtet ist.
IIL Araber: IV 29 (342). add. 69 (1317). Vater zweier
Söhne: add. 75 (1173), deren einer Theodorus IV war (s. unten).
Heide: add. 69(1317). 248(1084). Er studierte in Antiochia
die Redekunst: IV 29 (342). add. 69(1317), in Rerytus die
Rechtswissenschaft: IV 29 (342); vgl. add. 248 (1084). Advocat:
IV 29 (342). add. 13(1293). 69(1317), wahrscheinlich in An-
tiochia, da er auch einen Proceß des Libanius fährte: IS
29 (342). Er war der erste, der Libanius, als er im J. 354
in Antiochia eine Schule eröffnete, seinen Sohn anvertraute:
IV 29 (342). app. 218(751). Er wurde daher im J. 358 dem
Prafecten Anatolius I zur Beförderung empfohlen: IV 29 (342),
zunächst ohne Erfolg, da er erst in den J. 364 und 365 sein
erstes Amt bekleidete: add. 69(1317), zu dem ihm die Für-
sprache des Clearchus I verhalf: add. 422 (1552), nachdem ihn
Acacius V in einen Rechtsstreit verwickelt hatte: add. 378 (1520).
422 (1552). Wahrscheinlich wurde er damals Consularis Bi-
thyniae; denn er verfügte über mehr als ein beglaubigtes
Bildnis des Rhetors Aristides, der in der bithynischen Stadt
Adrianoi zu Hause war und folglich dort die meisten Denk-
mäler hinterlassen haben wird: add. 421(1551), und verkehrte
während seines Amtes mit dem Bithyner Gerontius IV: add.
367 (1512). Dazu paßt, daß er eine consularische, nicht eine
präsidale Provinz verwaltet haben muß; denn ihm wird nach-
gerühmt, daß gleich sein erstes Amt ein verhältnismäßig hohes
gewesen sei: add. 69(1317). 422(1552). An ihn gerichtet
add. 13(1293). 69(1317). 75(1173). 92(1176). 378(1520).
421(1551).
IV. Schüler des Libanius, als dieser im J. 354 kaum seine
Schule eröffnet hatte: app. 218(751). Da Theodorus III der
erste war, der jenem seinen Sohn übergab: IV 29(342), wird
er dieser Sohn gewesen sein: vgl. add. 75(1173). Dazu paßt
es auch, daß er zwar in Antiochia geboren war, aber nach der
Abstammung seines Vaters einer andern Stadt angehörte; denn
Theodorus III war Araber, aber in Antiochia wohnhaft. Im
J. 363 reiste unser Theodorus nach Constantinopel und nahm
die Empfehlungsbriefe app. 218. 219 (751. 752) mit.
III. Die Adressaten: Theodorus II— VIII. 309
V. Im Jahre 365 in Autiochia als Greis erwähnt: add.
368(1513). 372(1516). 228(1413). Scheint nach add. 368(1513)
Vater des Symbulus gewesen zu sein.
VI. Christlicher Jüngling in Antiochia, auf Geheiß des
Kaisers Julian der Folter unterworfen : Rufin. h. e. 1 36. Socrat.
II 19, 6—10. VII 22, 7. Sozom. V 20, 2—4.
VII. Schüler des Libanius, von Johannes Chrysostomus
zu einem asketischen Leben bekehrt: Socrat. VI 3, 4. Sozom.
VIII 2, 7. Dies muß noch in seiner frühen Jugend geschehen
sein. Denn er hatte das zwanzigste Jahr noch nicht erreicht:
Joh. Chrys. ad Theod. laps. II 4. I 9 = Migne G. 47 S. 313. 289,
als er sein Keuschheitsgelübde brach, sich eine Konkubine
namens Hermione zulegte: a. 0. I 14 und an das Heiraten
dachte: a. 0. II 2. 5. Johannes Chrysostomus suchte ihn durch
die beiden loyoi jcaQatvetixol dg ßtodwQoi^ lxjttö6in:a Migne
G. 47 S. 277 fif. zu bekehren und hatte Erfolg damit: Sozom.
VIII 2, 9 — 11. Später wurde Theodorus Bischof von Mopsuestia:
Socrat. a. 0. Sozom. VIII 2, 7 und empfing als solcher im J. 404
den Brief Joh. Chrys. ep. 112 = Migne G. 52 S. 668. Auch
scheint er es zu sein, der als Verwandter des Paeanius erwähnt
wird: Joh. Chrys. ep. 204 = Migne G. 52 S. 725. Von Theo-
dorus IV muß er verschieden sein, da dieser schon 354 Schüler
des Libanius wurde, also im J. 363 jedenfalls älter als 20 Jahre
war und doch noch im weltlichen Leben stand.
VIII. Gallier nach Amm. XXIX 1, 8, Sicilianer nach Joh.
Chrys. ad vid. iun. 4 = Migne G. 48 S. 604; vielleicht geht diese
Verschiedenheit der Zeugnisse nur auf eine Textverderbnis in
einer der beiden Stellen zurück. Vater des Icarius: or. I 225
j). 139. XXVII 7 p. 114. Von altem Geschlecht und trefflicher
Erziehung, einflußreich durch seinen Freimut und im J. 371
im CoUegium der Notare bis zum Secundicerius aufgestiegen:
Amm. a. O. Joh. Chrys. a. 0. Bei Befragung eines Orakels in
Antiochia schien ihm das Kaisertum geweissagt zu werden. Da-
durch wurde er mit zahlreichen Genossen in einen Hochverrats-
proceß verwickelt und alle um das J. 372 hingerichtet: Amm.
XXIX 1, 5—44. XXXI 1, 3. Joh. Chrys. ad vid. iun. 4. hom.
in act. ap. 41,3 = Migne G. 48 S. 604. 60 S. 291. Sozom.
VI 35. Socrat. IV 19. Philostorg. IX 15. Liban. or. I 171. 225
p. 113. 139. XXIV 13. 14. p. 41—43. XXVII 7 p. 114. Seine
310 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Witwe wurde zu Sklaveudieiisten in eine kaiserliche Weberei
gesteckt: Joh. Chrys. ad vid. iun. 4.
IX. Freund des Libanius in Autiochia: app. 229 (762),
kommt durch Keden empor, hat also seine Laufbahn wohl als
Advocat begonnen: app. 292 (823). Er begleitet den Kaiser in
ferne Länder, vielleicht bei dem Peldzuge gegen Maximus im
Jahre 388: app. 229(762). In den J. 388—390 erscheint er
als einflußreicher Mann bei Hofe; aber da die Briefe, die ihn
als solchen zeigen, mit app. 329 (861) abbrechen, scheint er um
das J. 390 sein Amt verloren zu haben; doch gelangte er im
J. 393 aufs neue zur Macht: app. 473 (1006). An ihn gerichtet
app. 229 (762). 235 (768a). 262 (794). 290 (821). 292 (823).
306(837). 314(845). 329(861). 473(1006). Vielleicht war er
der Proconsul Achaiae, dem unter Theodosius in verschiedeneu
Städten Griechenlands Statuen gesetzt wurden: CIG. 373. 1187.
X. Plavias Mallius Theodorus, Comes rerum privatarum
im J. 380, Praefectus praetorio Galliarum um das J. 381, Prae-
fectus praetorio Italiae 397 — 399, Consul 399: Seeck, Symmachus
p. CXLVIIL Mit dem vorhergehenden kann er nicht identisch
sein, weil dessen amtliche Tätigkeit gerade in die Jahre zwischen
282 und 397 hineinfällt, in denen dieser Theodorus nachweislich
als amtloser Privatmann lebte.
XL Sohn des vorhergehenden, Proconsul Africae im J. 396,
Praefectus praetorio Italiae zum zweitenmal im J. 408: Seeck,
Symmachus S. CLL
XIL Protector vor dem J. 384: Symmach. rel. 32, 1.
XIIL Add. 248 (1084) sind zwei Theodori erwähnt, von
denen der zweite wohl identisch mit Theodorus III, der erste
sonst unbekannt ist. Unbestimmbar sind auch ein Theodorus,
der im J. 355 erwähnt ist: V 20 (405), ein anderer, der im
J. 388 dem Theodorus IX empfohlen wird: app. 235 (768a),
ein dritter, der im J. 393 erwähnt wird: app. 466(999).
Theodotu8 I. Euphratenser aus Hierapolis, war Praeses
gewesen und hatte den Kaiser Constantius, als dieser im Jahre
361 in Hierapolis war: Amm. XXI 13, 8, schmeichlerisch ge-
beten, bald den Kopf des aufrührerischen Caesars Julian ihnen
zuzuschicken. Als dieser zur Alleinherrschaft gelangte, erbat
Theodotus von ihm Verzeihung, die ihm nicht versagt wurde:
Amm. XXII 14,4.5. Wahrscheinlich ist er identisch mit dem
III. Die Adressaten: Theodorus VJII — Theophilus III. 311
Mitschüler des Libanius^, der ihn im Jahre 360 in Antiochia
besuchte: 1191(187). Denn da dieser mit dem Euphratenser
Stratonianus befreundet war, dürfte er sein Landsmann gewesen
sein. Er ist es wohl auch, dessen gute Dienste durch add.
33(1168) im Jahre 364 für Strategius III angerufen werden.
Denn da dieser Güter in der Euphratensis besaß, konnte er
gerade in dieser Provinz einen einflußreichen Helfer brauchen.
Der an ihn gerichtete Brief app. 33(1168) erwähnt einen Sohn
von ihm, der kürzlich ins Jünglingsalter eingetreten war.
II. Euphratenser aus Cyrus, Bruder des Charisius, be-
schäftigt sich in Antiochia damit, Urkunden zu concipieren,
erwähnt im J. 360: 1156(152). Auch II 77(173) könnte sich
auf ihn beziehen.
III. Sohn des Olympius VII, jüngerer Bruder des Her-
mogeues V, entläuft im J. 363 seinem Vater aus Antiochia und
flieht nach Phoenicien: add. 262(1435).
IV. Bruder des Eusebius XXXV, an beide gemeinsam im
J. 393 gerichtet: app. 481(1014).
V. Magister officiorum im orientalischen Reichsteil, er-
wähnt am 27. Oct. 393: Cod. Theod. VII 8,4 und am 29. Apr.
394: Cod. Theod. VII 1, 14; Praefectus urbis Constantino-
politanae, erwähnt am 21. Mai 395: Cod. Theod. VI 28, 5.
Theophilus I. Consularis Syriae im J. 354. Er bekleidete
dies Amt noch, als Honoratus I die Comitiva Orientis nieder-
legte: IV 77 (389). Bald darauf wurde bei einer Teuerung durch
die aufreizenden Reden des Caesars Gallus der Pöbel von An-
tiochia gegen ihn aufgehetzt und ermordete ihn : Amm. XIV
7, 5. 6. 8. XV 13, 2. Julian, misop. 370c. Liban. or. I 103 p. 72.
XIX 47. 48 p. 645. 646. XLVI 30 p. 484. Erwähnt II 48 (144).
IL Dux Aegypti im J. 362: Julian, ep. 50.
III. Einem Theophilus wird im J. 362 nachgerühmt, er
habe sich in einer Zeit, wo er Macht hatte zu schaden, ge-
mäßigt .erwiesen: app. 103(629). Er scheint also unter Con-
stantius ein Amt bekleidet zu haben. Derselbe scheint app.
133(658) gemeint zu sein, vielleicht auch add. 295 (1058).
1) II 91 (187) ist zu schreiben: ovrog ijfjLlv tr^g oucade tnavodov
xaQTtög ivTi'xstv 7iu)Miolq avinpoixtixalq (statt tpoixijxalq). Denn alte
Schüler konnte Libanius bei seiner Rückkehr nach Antiochia nicht vor-
finden, weil er dort vorher gar nicht unterrichtet hatte, wohl aber alte
Mitschüler.
312 0. Seeck, Die Briefe des Libunius.
IV. Bücherschreiber in Antiochia, erwähnt im Jahre 361:
III 61 (266).
V. Palaestinenser. Denn er ist ein Landsmann des jüdischen
Patriarchen Gamaliel: app. 471 (1004), Priscio, der in Palaestina
wohnt, hat bei einem Prozeß zu seinen Gunsten zu wirken : app.
472 (1005), und als der Praeses Thebaidos Hesychius VI in seine
Provinz reist, nimmt er unterwegs die Gastfreundschaft des
Theophilus in Anspruch: app. 333(865). Libanius hatte bei
seiner Heirat den Werber gespielt: app. 438(971). Nachdem
der Sohn des Libanius im Jahre 391 gestorben war, wurde
Theophilus seih Tröster und nächster Freund: app. 438(971).
4^1 (984), wozu beitragen mochte, daß auch er Heide war: app.
333 (865). 451 (984). An ihn im J. 393 gerichtet app. 462-(995),
erwähnt app. 345 (877). 427(960). 492b (1025).
Varanes. Sohn eines berühmten Vaters, im J. 393 am
Hofe des Theodosius: app. 491 (1024). Im J. 408 wurde er
Magister peditum des Honorius: Zosim. V 36,3, im Jahre 410
Consul. Au ihn gerichtet app. 491 (1024).
Victor I. Consul des J. 369. Sarmate: Amm. XXXI
12, 6. Orthodoxer Christ: Theodor, h. e. IV 33, 3. Basil. ep.
152. 153. Greg. Naz. ep. 133. 134 = Migne G. 32 S. 608.
37 S. 228. Vita S. Isaacii 2, 8. 3, 10. 4, 14. 15 = Act. SS.
Mai VI S. 603 flf. Unter Constantius war er im Militärdienst
emporgekommen: Amm. XXV 5, 2. Julian ernannte ihn zum
Magister peditum: Zosim. III 13,3. Amm. XXVI 5, 2. Nach
Zosim. 11111,3 geschah dies schon im J. 362, während der
Kaiser sich in Constantinopel aufhielt. Doch Amniian nennt
den Victor noch während des Perserfeldzuges im J. 363 nur
dux: XXIV 4, 13. 6, 13 oder comes: XXIV 4, 31. 6, 4, wonach
es scheint, als wenn Julian jene Ernennung erst ganz am Ende
seines Lebens vollzogen habe. Er nahm rühmlichen Anteil an
dem Perserfeldzuge: add. 412 (1544). Amm. XXIV 1, 2. 4, 13.
31. 6,4. 13. Zosim. III 13, 3. 16,3. 17,1. 21,5. 25,7. Malal.
p. 330. Liban. or. XVIII 251 p. 606 und wirkte nach dem Tode
Julians für die Wahl eines christlichen Kaisers: Amm. XXV
5, 2. Er blieb unter Jovian und Valentinian im Amte : Zos. IV 2, 4,
und wurde 364 bei der Teilung des Reiches dem Valens zu-
gewiesen: Amm. XXVI 5, 2. Mit dem Titel mag. mil. erwähnt
am 27. Mai 364: Cod. Theod. VII 4, 12. Unter diesem Kaiser
war er nicht mehr, wie unter Julian, Magister peditum, sondern
III. Die Adressaten: Theophilus IV — Victor IV. 313
Magister equitum: Amm. XXYII 5, 1. 9. XXX 2, 4. XXXI 7, 1.
12, 6. Zosim. IV 24, 3. Als vorsichtiger und besonnener Mann:
Amm. XXXI 12,6; vgl. XXIV 6,13, wurde er von Valens
mit Vorliebe zum Gesandten benutzt. So ging er in den
J. 366 und 369 zu den Gothen: Amm. XXVII 5, 1. 2. 9, in
den J. 374 und 377 zu den Persern: Amm. XXX 2,4. 7.
XXXI 7, 1. Sein Consulat im J. 369 trat er in Coustantinopel
an: Themist. or. IX 120e. 121a. 128c. Vor den Toren dieser
Stadt scheint er eine Villa besessen zu haben; denn wahr-
scheinlich hieß nach ihr eine Vorstadt BlxtoQog jtQodoreca:
Pallad. dial. 4 = Migne G. 47 S. 15. Er beteiligte sich in der
Umgebung des Valens an dem unglücklichen Gothenkriege:
Theodor, h. e. IV 33, 3, namentlich auch im Jahre 378 an der
Schlacht bei Adrianopel: Amm. XXXI 12, 6. 13, 9, rettete sich
bei dieser Niederlage der Römer und brachte die Nachricht
davon dem Kaiser Gratian nach Pannonien: Zosim. IV 24, 3.
Später ging er wieder in den Orient, hielt sich zeitweilig in
Antiochia auf: or. II 9 p. 175. LVIII p. 250 und verheiratete
sich mit der Tochter der Mavia, der Führerin eines saracenischen
Stammes: Socrat. IV 36, 12. An ihn gerichtet add. 412(1544).
Basil. ep. 152. 153. Greg. Naz. ep. 133. 134, ohne Namen er-
wähnt Themist. or. VIII 116d.
IL Dux Aegypti, erwähnt am 28. Dez. 364: Cod. Theod.
XII 12,5. Doch ist hier wohl für Victori zu schreiben Victo-
rino, da ein Dux dieses Namens bei Larsow, Die Pestbriefe
des h. Athanasius S. 42 im J. 365 erseheint.
III. Tribun einer vornehmen Truppe, im J. 363 bei dem
Friedensschlüsse mit den Persern diesen als Geisel übergeben:
Amm. XXV 7, 13. Liban. or. XXIV 20 p. 46.
IV. Sex. Aurelius Victor, Africaner, aus niederem Stande
und auf dem Lande geboren: Vict. Caes. 20, 5 — 7. Im J. 361
traf er den Kaiser Julian in Sirmium und wurde bald darauf
zum Consularis Pannoniae secundae erhoben und durch eine
Brouzestatue geehrt: Amm. XXI 10, 6. Ohne Zweifel hatte
er dies seinen Caesares zu danken, die nach der Überschrift
bis zum Jahre 360 reichen: vgl. Vict. Caes. 42,19, also wahr-
scheinlich damals abgeschlossen und in Sirmium dem Kaiser
übergeben wurden. Auf einer höheren StafiPel der Amter-
laufbahn erscheint er bei Symmach. ep. II 66, 2, wo er vir
speetahiUs genannt wird. Unter Theodosius war er Praefectus
314 ö. Seeck, Die Briefe des Libanius.
urbis Romae: Dessau 2945 = CIL VI 1186. Amm. XXI 10,6.
Nach ihrer Überschrift ist die Epitome ein Auszug aus einem
größeren Werke desselben Victor, das bis auf Theodosius herab-
reichte. Seine Gaesares werden citiert Hieron. ep. 10, 3 =
Migne L. 22 S. 344. Job. Lyd. de mag. III 7. Paul. Diac. gest.
Laugob. II 18. Vgl. Sievers S. 85.
V. Comes des Usurpators Maxiraus, von ihm um das
J. 387 als Unterhändler mit Valentinian II gebraucht: Ambros.
ep. 24, 6. 7 = Migne L. 16 S. 1037.
VI. Agens in rebus in Rom im J. 385: Symmach. rel.
23,8; wohl derselbe erwähnt Symmach. ep. 140.
VItalis I. Im Jahre 363 angeklagt, an dem Brande des
Apollotempels von Daphne mitschuldig zu sein, aber frei-
gesprochen: add. 263(1436); daraus darf man schließen, daß
er Christ war. Noch in demselben Jahre wurde er von Jovian
zum Proconsul Asiae erhoben. An ihn gerichtet add. 118 (1131).
II. Einflußreicher Mann in Constantinopel, an ihn im J. 390
gerichtet app. 317 (848). Ob er mit dem vorhergehenden
identisch ist, bleibt zweifelhaft.
III. Praefectus annonae urbis Romae, erwähnt am 8. März
403: Cod. Theod. XIV 3, 21. Wahrscheinlich an ihn gerichtet
Symmach. ep. VIII 49.
Ulpianus I. Bruder des Olympius Palladius V aus Sanio-
sata: app. 75 (602a). add. 20 (1162). 325 (1066); vgl. 8. 228.
Heide: add. 168(1364). Er dürfte seine Laufbahn in irgend
einem Officium, vielleicht als Notar, begonnen haben, da ein
ovOTQaTKDTT^g vou ihm erwähnt wird : app. 56 (584) ^ ; vgl. or. LXV
p. 452. Im J. 361 wurde er Praeses Cappadociae: app. 56 (584).
add. 42 (1099)^ 325 (1066). Im J. 363 ist er wieder in Antiochia:
app. 220 (753); vgl. add. 42 (1099). 160 (1358). Im J. 364 wird
er Praeses Arabiae: add. 14 (1036b). 20 (1162). 42 (1099).
46 (1302). 123 (1125). In demselben Jahre wurde er zum Con-
sularis Phoenices erhoben, wo er Nachfolger des Marina w^urde:
add. 106 (1328). 123 (1125); vgl. S. 204. An ihn gerichtet
app.56(584)^ add. 14(l036b). 42(1099)1. 46(1302). 93(1089).
106 (1328). 160 (1358). 163 (1360). 168. 169 (1364. 1365).
172(1367). 176(1370). 189(1381). Außerdem ist add. 123(1125)
nach dem Inhalt die Überschrift aus 'lovXiavo? in OvXjtLaro> zu
1) Diese Briefe sind nach der besten Überlieferung an Ulpianus
gerichtet.
III. Die Adressaten: Victor IV — Zenobius I. 315
ändern. Dagegen ist add. 8 (1 138) nach der besten Überlieferung
nicht an Ulpianus, sondern an Helpidius II gerichtet.
IL Antiochener erwähnt im J. 361: app. 34 (562). Wohl
Lehrer der Beredsamkeit, da ein eralQog, d. h. ein Schüler,
von ihm erwähnt wird: add. 240(1420).
Uranianus. Greis, seine Söhne erwähnt, im J. 393 an ihn
gerichtet app. 480(1013).
Urbanus. Phoenicier: Job. Chrys. ad Theod. laps. I 17
= Migne G. 47 S. 303. In den J. 359 und 360 Assessor des
Comes Orientis Modestus: I 25(37); vgl. S. 5. Nach seinem
frühen Tode gab sein Sohn sein ganzes großes Vermögen den
Armen, ging in die Wüste und wurde Mönch: Job. Chrys. a. 0.
An ihn gerichtet I 25 (37). 42 (54). II 6 (101). 65. 66 (161. 162).
Ursus. An ihn im J. 388 gerichtet: app. 246 (778). Wahr-
scheinlich an denselben Greg- Naz. ep. 227 = Migne G. 37 S. 369.
Zeno L Arzt und Lehrer der Arzneikunde in Alexandria,
im J. 360 von dem Bischof Georgius aus der Stadt getrieben:
II 75 (171). Julian, ep. 45. Von Kaiser Julian wieder zurück-
geführt: Julian, a. 0. An ihn gerichtet II 75 (171). Julian,
ep. 45. 48.
IL Apparitor des Praefectus praetorio Orientis, im Jahre
360 nach Phoenicien geschickt: 1193(189).
IIL Schüler des Himerius, an welchen dieser eine De-
klamation richtete: Phot. cod. 165 p. 108B9.
rV. Landsmann des Firminus II, also Cappadocier: app.
448(981), Schüler des Libanius: app. 439(972), als Lehrer der
Beredsamkeit in Athen, Rom und Constantinopel tätig: app.
448(981), Heide, steht im J. 392 dem Praefecten Rufinus XII
nahe. An ihn gerichtet app. 439(972). 448(981).
Zenobius I. Palaestinenser aus Elusa: II 5 (100). or.
XXXVI 11 p. 313. Verwandter des Zenobius II, des Argyrius:
115(100) und des Boethus: 1122.23(118.119). V 37(1184).
VI 38(446). Lehrer derBeredsamkeit in Antiochia: II 5(100). or.
XXXVI 11p. 313, wo er neben seinem Gehalt eines der schönsten
städtischen Landgüter zur Nutznießung erhielt: or. XXXI 20
p. 213. Lehrer des Libanius: II 5 (100). V 22 (407). 37 (1184).
VI 38 (446): vgl. or. I 8 p. 8. Im J. 354 ließ ihn Gallus ins
Gefängnis werfen: or. I 96 S. 68. Er hatte Libanius zu seinem
Nachfolger bestimmt und daher veranlaßt, nach Antiochia über-
zusiedeln, wurde aber bald von der üblichen Rhetoreneifersucht
316 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
gegen ihu ergriffen. Doch noch im J. 354 starb er an einer
Krankheit, und Libanius hielt ihm zwei Gedächtnisreden : V 22
(407). or. 1 100. 104. 105 p. 70. 73. An ihn gerichtet pr. 15(15),
erwähnt app. 11(540). 113(639).
II. Verwandter des vorhergehenden, Irenarch in Elusa
im J. 359: 115. 6(100.101).
III. Palaestinenser aus Elusa, Schüler des Libanius im
J. 360: 1174(170).
Zenodorus. Heide: add. 121 (1331). Praeses Ciliciae in
den Jahren 364 und 365: add. 121 (1331). 394(1532). An ihn
gerichtet add. 121 (1331). 132(1337). 214(1403). 394(1532).
Zetiodotus. Vater des Antiochus VII, Großvater des Li-
banius IV; an ihn im J. 391 gerichtet app. 407 (940). 421 (954).
IV. Das fünfte Büch.
Wenn sich auch in den Praemissa einzelne Briefe erhalten
haben, die älter sind als dieses Buch, so stellt es doch den
frühesten Teil der Korrespondenz dar, der noch in seinem zeit-
lichen Zusammenhange auf uns gekommen ist. Seine Datierung
ergibt sich aus den folgenden Kennzeichen:
8 (394a) erzählt Libanius, wie er seinen Lehrstuhl in Con-
stantinopel verlassen habe, um nach Antiochia überzusiedeln.
Er sei zu Leuten gekommen, die nicht wußten, ob sie am Leben
bleiben würden oder nicht. Wie Sievers gesehn hat, bezieht
sich dies auf das Todesurteil, das der Caesar Gallus über alle
Häupter des Antiochenischen Rates verhängt hatte und das der
Comes Orientis Honoratus I nur mit Mühe rückgängig machen
konnte: Amm. XIV 7, 2. Er selbst, so fährt Libanius fort, sei
gleichfalls in Gefahr gewesen; aber nachdem der Gefürchtete
die Stadt verlassen (rov (foi^ovrrog djrtk^ovroc:) und er den
Sommer über zahlreiche Declamationen gehalten habe, sei er
zur Eröffnung einer Schule geschritten, die trotz des Wider-
standes der Neider bald großen Zulauf gefunden habe. Daß Gallus
354 aus Syrien abberufen wurde, steht fest, und damit ist auch
das Jahr gegeben, in dem Libanius seine Lehrtätigkeit in An-
tiochia begann. Zugleich aber zeigt der Inhalt des Briefes, daß,
als er geschrieben wurde, der Sommer dieses Jahres schon
ziemlich weit zurücklag.
IV. Das fünfte Buch. 317
Ein noch genaueres Datum bietet 10(395). Der Brief ist
an einen Arzt geschrieben und enthält daher die ganze Krank-
heitsgeschichte des Libanius. Am zehnten Tage nach seiner
Ankunft in Antiochia hatte ihn ein Schwindel ergriffen, und ihm
\vtir ein äußerst giftiges Mittel dagegen verschrieben worden.
Den ganzen Sommer hatte er es einzunehmen gezögert und
sich erst im Spätherbst dazu entschlossen. Den Winter hatte
er in Furcht vor den Wirkungen jener Arzenei verbracht, und
wirklich hatte sich bei den ersten Anzeichen des Frühlings (ror
ijQOQ aQTc vjcokdfiJtovroQ) eine schmerzhafte Nierenkrankheit
bei ihm eingestellt, die erst nach Verlauf eines Monats ein
Aderlaß gemildert hatte. Wir werden also durch alle vier
Jahreszeiten hindurchgeführt und erfahren so, daß seit der
Rückkehr des Libanius in seine Heimat ein Jahr oder doch nicht
viel weniger verflossen war. Da das erste „Aufschimmern" des
Frühlings in jenem südlichen Klima wohl schon in den Februar
fällt, dürfte also dieser Brief im März 355 geschrieben sein.
Diese Datierung wird bestätigt durch die zusammenhängende
Briefgruppe 106—109(1278. 1279. 1215. 1280). Denn hier sagt
Libanius 109(1280), sein Nierenleiden währe schon ein Jahr
und drei Monate. Da bei Absendung von 10(395) erst ein
Monat seit dem Beginn desselben vergangen war, liegen zwischen
dem Anfang und dem Schlüsse des fünften Buches vierzehn
Monate. Gleichwohl föllt auch jene Gruppe noch in den Frühlings
also spätestens in den Mai^ Aus jenem Zeitinterwall ergibt
sich als Abfassungszeit von 10(395) gleichfalls der März.
In den Zeitraum vom März 355 bis zum Mai 356 fügen
sich auch alle anderen Briefe dieses Buches passend ein, die
eine sichere Datierung gestatten. Es sind die folgenden:
Aus 17(402) ergibt sich, daß Honoratus 1 vor nicht sehr
langer Zeit die Comitiva Orientis niedergelegt hat und Ne-
bridius I an seine Stelle getreten ist. Dieser Beamtenwechsel
hatte im Laufe des Jahres 354 stattgefunden (S. 219).
51 (1241) bezieht sich auf den Brief des Kaisers zu Ehren
des Themistius I, der am 1. September 355 im Senat von Con-
stantinopel verlesen wurde (S. 294).
1) 106(1278): otl aiyo), fisfxiptjf xcd xavxa toüv oqvi^ü>v elg (b6i]V
vno xov riQoq xexivrjfjisvcjv. Vgl. 108 (1215), wo auf den Anfang de&
"Winters zurückverwiesen wird.
318 ö- Seeck, Die Briefe d«s Libanius.
97 (1273) beglückwünscht den Araxius zur Übernahme des
Procousulats von Constantinopel. Dies Amt hatte er zwischen
dem 1. Sept. 355 und dem Mai 356 angetreten (S. 83).
In den Briefen 8 (394 a) und 10 (395), die, wie wir eben
gesehn haben, in den März 355 fallen, spricht Libanius zuerst
die Befürchtung aus, er könne gezwungen werden, auf seinen
Lehrstuhl nach Constantinopel zurückzukehren. In der Brief-
gruppe vom Mai 356 bedankt er sich bei seinen Gönnern, daß
sie diese Gefahr endgiltig abgewendet haben: 106 — 109 (1278.
1279. 1215. 1280). Die lange Reihe von Briefen, in denen er
seiner Furcht davor Ausdruck gibt, müssen also in die Zwischen-
zeit fallen, wie sie auch räumlich dazwischen liegen. Es sind
16 (401). 21 (406). 22 (407). 26 (411). 28 (413). 30 (1189).
49(1031). 51(1241). 52(1083). 55—59(1242.1243.1187.
1033. 1034). 63(1247). 66(1250). 71(1254). 84(1263). 97(1273).
Von diesen Briefen spricht einer 22 (407) dem Aristaenetus
nach dem Tode seiner Frau das Beileid des Libanius aus. Daraus
ergibt sich, daß auch die andern, welche auf diesen Trauerfall
anspielen, sich zeitlich an jenen anschließen müssen. Es sind
31(1230). 44(1238). 47(1239). 76(1258). 90(1136).
Endlich sei noch erwähnt, daß Aristaenetus I, Hierocles I,
Phasganius und Barbatio in diesem Buche wiederholt als Lebende
erscheinen^; alle vier starben im Lauf der Jahre 358 und 359.
Als fungierende Beamte, deren Amt sich bestimmen läßt,
kommen in diesem Buche vor:
Praefectus praetorio Orientis: Strategius I: 11 (396).
18(403). 47. 48(1239. 1200). 51. 52(1241. 1083).
71 (1254). 81 (1262). 85 (1196).
Magister peditum: Barbatio: 53(1032). 108(1215).
Magister officiorum: PalladiusIV: 57 (1187). 67 (1251).
Proconsul urbis Constantinopolitanae: Araxius: 97(1273).
99(1274).
BithyniaeConsularis:Apellio: 11(396). 13(398). 14(399).
EusebiusH: 74—76(1256—1258).
Oiliciae Praeses: Asclepius I: 42(1191).
1) An Aristaenetus gerichtet 13(398). 22(407). 31 (1230). 44(1238).
47 (1239). 62(1246). 76(1258). 90 (1136); an Hierocles 7 (393). 83 (1109).
88(1266), als lebend erwähnt 12(397); an Phasganius 71(1254), als lebend
erwähnt 22 (407). 26(411). 47(1239). 59(1034). 108(1215); an Barbatio
53(1032). 108(1215).
IV. Das fünfte Buch. 319
Hellesponti Consularis: EusebiusII: 74. 75 (1256. 1257).
Isauriae Comes: Castricius I: 43(1237).
Orientis Comes: Nebridius I: 17 (402).
Palaestinae Consularis: Syncletius: 37(1184).
Syriae Consularis: Diouysius I: 50(1240).
Yon diesen Beamten ist bei folgenden die Zeit auch ander-
weitig beglaubigt, worüber man die Nachweise im Adressaten-
Verzeichnis finden kann:
StrategiusI 354—358: S. 283.
Barbatio 355—359: Pauly -Wisse wa III S. 1.
Araxius 356: 8.83.
Castricius I 354: S. 103.
Nebridius I 354—358: S. 219.
Da bei Castricius nichts der Annahme im Wege steht, daß
er sein Amt auch über das J. 354 hinaus fortgeführt habe,
gewährt diese Liste eine neue Bestätigung dafür, daß die Briefe
des fünften Buches in den Jahren 355 bis 356 geschrieben sind.
Sechs Briefe müssen am Anfang des Buches verloren sein,
da die Handschriften dem ersten erhaltenen* die Nummer ^
vorsetzen.
[7—10(393—395)]. Nach Cilicien au Hierocles 17 (393), 365
nach Constantiuopel an Hygiuus 10 (395)^, nach Mailand an März
Anatolius I 8 (394a), an Philippus I, dessen Wohnort unbekannt
ist, 9 (394 b). Für die drei übrigen Briefe lagen die Bestimmungs-
orte nachweislich auf demselben Wege; alle konnten also durch
den gleichen Boten bestellt werden. Daß 8 und 10 gleichzeitig
sind, steht fest, da sie die Erankheitsgeschichte des Libanius in
gleicher Weise, wenn auch nicht in gleicher Ausführlichkeit, er-
zählen und sie beide mit demselben Aderlaß abschließen. Der
Krankheit erwähnt auch 7. Außerdem wird hier von der Ankunft
des Libanius in Antiochia und dem Beginn seiner dortigen Lehr-
tätigkeit geredet, wie 8 und 10. Daß diese Briefe im März 355
geschrieben sind, ist S. 317 bewiesen.
[11—14(396—399)] nach Bithynien an Arabius 1 11 (396),
an Anthius 12(397), an Aristaenetus I 13(398), an Alcimus
1) In diesem Briefe ist yevofJLSVcov stsqojv statt yevofzivcov sxeQatv
zu schreiben.
320 C). Sceck, Die Briefe des Libanius.
365 14(399), überbracht von Apellio, als er dorthin reiste, um die
Statthalterschaft der Provinz anzutreten. Sein Nachfolger Eu-
sebius II reiste im Winter 355/6 von Antiochia ab, um ihn ab-
zulösen: 74—76(1256—1258). Im Frühling 356 ist Apellio
wieder in Antiochia und kann dort von seinem persönlichen
* Verkehr mit dem Nicaeenser Aristaenotus I erzählen, ist also
kürzlich in Bithynien gewesen: VI 2 (1036a).
Frühling [15 — 22(400 — 407)] nach Nicaea an Aristaenetus I 22
(407), nach Constantinopel an Acacius IV 15 (400), an Audro-
nicus II 16(401), an Gymnasius 18(403), an Themistius I 19
(404), an Khetorius 21(406), nach der Provinz Europa, d. h.
nach der Umgegend von Constantinopel, an Mantitheus 17(402),
nach Mailand an das Hoflager an Calliopius I 20 (405). Da
Libanius dem Aristaenetus 22 (407) ausführlich über die An-
fänge seiner Lehrtätigkeit in Antiochia berichtet und dies damit
einleitet, er wolle ihm erzählen, was er den Winter über getan
habe, so müssen diese Briefe bald nach dem Ende des Winters,
d. h. im Frühling 355, geschrieben sein. Dazu paßt, daß nach
17(402) Honoratus I vor nicht sehr langer Zeit als Comes
Orientis durch Nebridius I abgelöst ist (S. 219), daß Libanius
nach 16(401). 21 (406). 22(407) in Furcht ist, nach Constanti-
nopel zurückberufen zu werden (S. 318), endlich daß nach
22 (407) Clematius II kürzlich nach Antiochia gekommen ist,
wo er den größten Teil des Sommers 355 zubrachte (S. 111).
An 16 (401) knüpft 33 (1232) an, an 22 (407) ebenso 31 (1230);
s. S. 71. 86.
Sommer [23—36(408—413. 1229. 1189. 1230—1235)] Olympius I
reist nach Mailand an das Hoflager und überbringt nach Cappa-
docien an Philippus II 25(410), nach Nicaea an Aristaenetus I
31(1230), nach Hellespoiitus an Eusebius II 34 (1233), nach
Constantinopel an Themistocles 23 (408), an Themistius I
24 (409), an Silanus 32 (1231), an AndronicusII 33(1232), nach
Mailand an Datianus 26(411), an Calliopius I 27 (412), an
Jovianus I 28(413), an Leonas 29(1229), an Italicianus 30
(1189), an Palladius IV 35(1234), nach unbekanntem Ort an
Eupator 36(1235). Olympius hat den Auftrag, für Libanius
zu kämpfen^; in welchem Sinne, ergibt sich aus 26(411), wo
1) 30(1189): oxpei rfe avrov H^cwfiaata ^QyaCfliiBvov bv toZq vn'hi}
IV. Das fünfte Budi. 321
eB heißt, er werde dem Datianus weinend zu Füßen fallen und 355
ihn anflehen, er möge dem Sophisten die Erlaubnis erwirken, in
Antiochia zu bleiben. Daß er sie wirklich erhielt, wird dann
auch später als das Verdienst des Olympius gepriesen: 106
(1278). VI 18 (425); vgl. V 56 (1243). Auch befinden sich in
dieser Gruppe zwei Briefe, 26(411) und 28(413), welche der
Rückberufung nach Constantinopel entgegenwirken sollen, und
einer, der auf die Trauer des Aristaenetus I über seine Frau
hinweist: 31 (1230), wodurch das Jahr 355 sicher gestellt ist
(S. 318). Da ferner der Ankunft des Clematius II in Antipchia
auch 24(409) und 28(413) erwähnt wird und 33(1232) an
16(401) anknüpft (8. 71), kann diese Briefgruppe nicht sehr lange
nach der vorhergehenden entstanden sein. Die Jahreszeit ergibt
sich aus 36 (1235), wo Libanius schreibt, er habe zweien seiner
Schüler den Aufenthalt in den Hainen von Daphne gestattet,
bis die Sommerferien sie von ihrer Arbeit befreien würden.
Diese sind also noch nicht eingetreten, aber es ist doch schon
60 heiß, daß die Studenten einen schattigen Landaufenthalt in
der Nähe Antiochias aufsuchen. Dazu paßt es, daß die Nachricht
von den Siegen des Kaisers, die er zwischen dem 18. Februar
und dem 17. Juli in der Nähe des Bodensees über die Ala-
mannen erfochten hatte ^, nach 27 (412) schon in Antiochia
eingetroffen war, und daß nach 56 (1243) Olympius sich ihi
Anfang des Winters am Hoflager aufhielt. An 33 (1232)
knüpfen 49(1031) und 63(1247) an: S. 72.
[37. 38(1184. 1236)] nach Palaestina an den Consularis
der Provinz Syncletius — denn so ist die Adresse im Vaticanus
— und an Helpidius III. 37 (1184) wird Zenobius I als ver-
storben erwähnt, dessen Tod nach 22 (407) in den Winter 354/5
fiel. Helpidius hat irgend ein Anliegen an Strategius I, zögert
aber nach Antiochia zu kommen, wo dieser sich zur Zeit auf-
hält. Darau scheint VI 52 (460) anzuknüpfen, wo Libanius
berichtet, wie er über seine Angelegenheit mit Strategius ver-
handelt habe, und ihn abermals zum kommen auffordert.
39 (1197) an Apringius; vielleicht mit der folgenden Gruppe
zu verbinden.
[40—42(1201. 1194. 1191)] nach Seleucia an Anatolius I
40(1201); vgl. IV 1 (314); nach Tarsus an Bacchius 41 (1194),
1) Pauly-Wissowa IV S. 1076.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 21
322 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
855 wahrscheinlich ebendahin an Äsclepias I 42(1191). Dieser
Brief nennt Eutolmias I als Überbringer. Anatolius I war im
März 355 am Hoflager in Mailand gewesen und hatte dort
nach 8 (394 a) die ihm angebotene Stadtpraefectur von Rom
zurückgewiesen (8. 61). Hier wird darauf durch den Vorwurf
angespielt, er sei aus Rom desertiert (ano rijg ^Pcifitjg öqcucs-
rsvoag,) Diese Briefgruppe ist also einige Zeit nach dem
März 355 geschrieben. 41(1194) antwortet auf eine Ent-
schuldigung des Bacchius, daß er eine Schrift des Libanius, die
dieser ihm zugeschickt hatte, noch nicht zurückgebe. 72 (1193)
hat Libanius erfahren, daß er sie zurückbehalten habe, um
sie für sich abzuschreiben. Diese beiden Briefe hängen also
zeitlich zusammen; auf sie bezieht sich YI 96(505). An 40(1201)
knüpft 55(1242) an: S. 61.
43(1237) durch Dionysius H überbracht, wahrscheinlich
an Castricius I als Comes Isauriae, der in diesem Amte seit 354
nachweisbar ist (S. 103).
44—46(1238. 1192. 1190) nach Cappadocien an Phi-
lippus n 46(1190), nach Nicaea an Aristaenetus I 44(1238),
nach Heraclea an Heortius 45(1192); als Überbringer Spec-
tatus genannt 44 (1238), über dessen Abreise aus Antiochia
auch 66 (1250) redet. Gegen Aristaenetus spricht Libanius
die Hoffnung aus, er werde jetzt endlich der Trauer über den
Tod seiner Frau ein Ende macheu; von diesem war zuerst
22 (407) die Rede. Themistius HI, der Sohn des Heortius,
besucht die Schule des Libanius, die er im J. 361 schon Ter-
lassen hatte: S. 307. Dem Philippus berichtet Libanius über die
Erfolge seiner rhetorischen Tätigkeit: ol jcqIp ^fiäg rjxeiv dv-
d-ovvreg djtr]vß'f]xaöiv. Mithin lag seine Ankunft in Antiochia
noch nicht gar zu weit zurück, aber doch weit genug, daß er
seinen Gegner Acacius H gründlich hatte ausmanövriereu
können, was auf das Jahr 355 paßt. Vgl. 22 (407). S. 40. 41.
Winters- [47—69(1239. 1200. 1031. 1240. 1241. 1083. 1032. 1085.
1242. 1243. 1187. 1033. 1034. 1244—1253)]. Hier ist die
Regel durchbrochen, daß Briefe, welche durch denselben Boten
bestellt sind, nebeneinanderstehn (S. 3). 47-50. 52-54. 66-69
nennen Clematius H als Überbringer, 61 — 66 eine Antiochenische
Gesandtschaft, 56. 57 den Antiochus 11, 58 den Pompeianus H,
51. 55. 59. 60 wird der Bote verschwiegen. Doch diese Aus-
nahme bestätigt nur die allgemeinere Regel, daß gleichzeitige
anfang
IV. Das fünfte Buch. 323
Briefe zusammenstehn. Denn 66 (1250) werden dem Spectatus 866
sowohl Glematius, als auch die Gesandtschaft empfohlen; beide
sind also zugleich aus Antiochia abgegangen. Und da diese
nach 62(1246). 64(1248) aus zwei Männern bestand, können
das sehr wohl Antiochus II und Pompeianus 11 gewesen sein.
Auch daß Libanius gleichzeitig je zwei Briefe an dieselben
Adressaten richtet, von denen je einer durch Glematius, einer
durch die Gesandten bestellt wird, ist nicht auffällig; jeder Teil
wollte eben seine Empfehlung für sich haben. Auch vdrd man
bei solchen Briefpaaren bemerken, daß, wenn das eine Exemplar
sehr ausführlich ist, das andere jedesmal nur mit wenigen
Zeilen den Überbringer einführt. Die Bestimmungsorte sind
folgende: 61(1245) nach Ancyra an Agesilaus; 47(1239).
62(1246) nach Nicaea an Aristaenetus I; nach Constantinopel
48 (1200) an Acacius IV, 49 (1031). 63 (1247) an Andronicus II,
50(1240) an Silanus, 51(1241). 64(1248) an Themistius I;
nach dem Hoflager in Mailand 53 (1032) an Barbatio, 54 (1085).
60(1244) an Eusebius XII, 55 (1242) an Anatolius I, 56(1243)
an OlympiusI, 57 (1187).. 67 (1251) an PalladiusIV, 58(1033).
68 (1252) an Datianus, 59 (1034) an CalJiopius I, 65 (1249).
69(1253) an Helpidius II, 66(1250) an Spectatus; nach Rom
an Jovianus I 52 (1083). Das Jahr dieser umfangreichen
Sendung steht dadurch fest, daß nach 49 (1031). 51 (1241).
52(1083). 55(1242). 56(1243). 57(1187). 58(1033). 59(1034).
63 (1247). 66 (1250) Libanius gegen seine Rückberufung nach
Constantinopel wirkt und nach 47 (1239) Aristaenetus noch
immer über den Verlust seiner Frau des Trostes bedarf (S. 318).
Außerdem werden nach 56(1243). 57(1187) die Olympien
vorbereitet, die in Antiochia in jedem julianischen Schaltjahr
stattfanden, also auch für 356 bevorstanden: Sievers S. 207.
Die Jahreszeit ist dadurch bestimmt, daß Libanius 108 (1215)
an Barbatio schreibt, der Brief, den Glematius ihm überbracht
habe, das ist 53 (1032), sei jtsqI rag ccQxag tov x^t^cS^^og ab-
gegangen. Dazu paßt es, daß Libanius nach 51 (1241) schon
von dem Kaiserbriefe Kunde erhalten hat, der am 1. September
355 im Senat von Gonstantinopel verlesen wurde (8. 294); denn
bis die Nachricht davon nach Antiochia gelangte, müssen ein
paar Monate vergangen sein. Die Gesandtschaft könnte also
den Auftrag gehabt haben, dem Kaiser zur Erhebung des
Oaesars Julian, die am 6. November 355 stattfand, die Glück-
21*
324 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
866 wünsche der Stadt Antiocbia darzubringen: Pauly-Wissowa IV
8.1078. — 49(1031). 63(1247) knüpfen an 16(401) und
33(1232) an, 55(1242) au 40(1201); auf 47(1239) weist
90(1136)zurück, auf 50 (1240) ebenso 95(1271): S. 72.61.86.
866/66 70(1198) an Heraclianus I.
71 (1254) an Phasganius, den Oheim des Libanius, der
sich wahrscheinlich auf einem Landgute in der Nähe von
Antiocbia aufhielt. Über die Frage seiner Rückberufung nach
Constantinopel hat Libanius von Spectatus günstige Nachrichten
erhalten, die nur vom Hoflager aus geschickt sein können:
S. 318. Dorthin war dieser 44 (1238) abgereist jind im Anfang
des Winters angekommen: 66 (1250). Dieser Brief ist also
etwas später als die Gruppe 47 — 69.
72(1193) nach Cilicien an Bacchius; knüpft an 41 (1194) an,
und VI 96 (505) bezieht sich darauf zurück.
73 (1255) an Caecilius I vielleicht nach Paphlagonien.
Sein Sohn Alexander II, der schon 361 Consularis Bithyniae
war, besucht noch die Schule des Libanius: S. 52.
[74—76 (1256—1258)] von Eusebius II überbracht uacli
Bithynien, als er dort die Statthalterschaft antrat, an Ambrosius,
Alcimus und Aristaenetus I. Dieser trauert noch immer um
seine Frau, die im Frühling 355 starb: S. 318. Damals war
es Sitte, daß Statthalter, ehe sie in ihre Provinz gingen, sich
dem Praefecten persönlich vorstellten, und zu diesem Zwecke
wird Eusebius II vom Hellespont, den er vorher verwaltet
hatte, nach Antiocbia gekommen sein. Sein Vorgänger ApeUio
hatte die Provinz im Frühling 355 übernommen: 11 — 14(396
—399). Vgl. über die Zeit dieser Briefe auch zu 88—92.
Winter [77—84(1199. 1259—1262. 1195. 1109. 1263)] nach Ci-
licien 82(1195) an Hieracius, 83(1109) an Hierocles I; nach
Galatien 77(1199) an Libanius I — denn so lesen die Hand-
schriften — , 78 (1259) an Hellespontius, 79 (1260) an Eu-
sebius XIX; nach Constantinopel 80(1261) au Themistius I;
an das Hoflager in Mailand 84(1263) an Bassus I; nach un-
bekanntem Ort 81 (1262) an Photius I; als Überbringer genannt
Agroecius II 80 (1261). Da dessen Weg über Bithynien führte,
ist es auffallig, daß die dortigen Freunde des Libanius, namentlich
Aristaenetus I, in dieser Reihe nicht bedacht sind. Ich weiß
dafür keine andere Erklärung, als daß die vorhergehende Gruppe
74 — 76 an sie gerichtet war. Sie wird sich also mit dieser
IV. Das fünfte Buch. ' 325
zeitlich eng berühren. Dazu paßt es, daß Libanius 79 (1260) B55/5I(
erzählt, er selbst sei im Sommer, Albanius im Spätherbst krank
gewesen, woraus sich ergibt, daß diese Briefe nach dem Spät-
herbst, d. h. im Winter, geschrieben sind. Das Jahr ist da-
durch bestimmt, daß Libanius an Eusebius 79 (1260) schreibt,
wenn jemand aus Ancyra sein Schüler werden wolle, so möge
er sich von der Reise nach Antiochia nicht durch den Glauben
zurückschrecken lassen, daß sein Aufenthalt dort nur ein vor-
übergehender sein werde; denn er erwarte mit Bestimmtheit
dort zu bleiben. Es ist also noch immer von seiner Bück-
berufung nach Constantinopel die Rede (S. 318). Auch die
Bemühungen des Notars Bassus, für die er sich 84 (1263)
bedankt, werden dieser Frage gegolten haben. Die Flucht
des Libanius aus Constantinopel hatte nach 71 (1254) die Folge
gehabt, daß der dortige Proconsul ihm sein Gehalt entzog und
und das Gold, das er schon davon empfangen hatte, sogar von
ihm zurückfordern wollte. Doch war der Praefect Strategius I
darüber höchst entrüstet gewesen und hatte wahrscheinlich
erwirkt, daß nicht nur jene Beitreibung unterblieb, sondern
sogar noch weitere Zahlung angewiesen wurde. Denn der
Überbringer dieser Briefe Agroecius hat nach 80. 81(1261.
1262) den Auftrag, in Constantinopel für Libanius Gold zu
erheben. Der Photius, welcher dasselbe kraft seiner Amts-
gewalt eintreiben sollte, war vielleicht Consular der Provinz
Europa, in der Constantinopel lag. Denn daß die Rhetoren-
gehalte nicht immer von den Städten selbst getragen, sondern
auch ganz oder teilweise den Provinzen aufgelegt wurden,
wissen wir aus app. 127 (652).
85 (1196) von Sabinus I überbracht nach Berytus an
Marcianus L Strategius I besucht zum ersten Mal als Praefect
die Provinz Phoenicien; dies kann sehr wohl im zweiten Jahre
seiner Amtsführung geschehen sein: S. 283.
86 (1264) nach Armenien an Gorgonius IV, den Assessor
des dortigen Praeses. Himerius, der im Frühling 357 nach
VI 77 (487) schon tot war, wird hier noch als lebend erwähnt
87 (1265). Libanius bittet den Elias I um ein Mittel gegen winter
sein Nierenleiden, von dem in dieser Zeit immer wieder die
Rede ist (S. 317); VI 3(1282) hat er es erhalten. Daß
Winter ist, wird ausdrücklich gesagt. In der folgenden Gruppe
00 (1136) sagt Libanius, daß er überall nach Heilmitteln gegen
326 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
3&5/56 seine Krankheit suche ^, was offenbar mit dem Inhalte dieses
Briefes zusammenhängt.
[88—92(1266. 1267. 1136. 1268. 1269)] nach CUicien
88(1266) an Hierocles I; nach Bithynien 89(1267) an Me-
terius I, 90(1136) an Aristaenetus I, 91(1268) an Alcimus,
92(1269) an Lampetius. Als Überbringer wird 89—92 Me-
terius n genannt. Hier wird, wie in dem vorhergehenden Brief,
über da« Nierenleiden geklagt: 90(1136). 91(1268). Wieder
ist von der Trauer des Aristaenetus die Rede, wie 76 (1258).
Gegen diesen spricht Libanius seine Verwunderung aus, daß
er den von Clematius IE überbrachten Brief, d. h. 47 (1239),
noch nicht beantwortet habe; des späteren Briefes 76 (1258),
den Eusebius II bestellt hatte, erwähnt er nicht: 90(1136).
Daraus möchte man schließen, daß seit der Abreise dieses
letzteren noch nicht eine so lange Zeit verstrichen war, daß
eine Antwort aus Bithynien hätte eintreffen können.
866 [93—97 (1134. 1270—1273)] nach Constantinopel 93(1 134)
Frühling an Themistius I, 94(1270) an Andronicus II, 95(1271) an
Silanus, 96 (1272) an Hyginus, 97 (1273) an Araxius. In den
Briefen selbst werden die Überbringer nicht genannt, doch sagt
Libanius 99(1274) und 100(1088), einem Briefe, der nach
der handschriftlichen Überlieferung an Themistius I gerichtet
ist, daß 93 (1134) und 97 (1273) durch die Söhne des Bassus I
bestellt sind, und dasselbe wird auch von den übrigen gelten.
Denn zweifellos beziehen sich die Anfangsworte von 100 (1088):
6i o fihv 6xvT]Q(3g jrgog ro kjtiötiXXBiv e^^, ütaqa rcor yqafi'
fKXTcov BfiaB'sg, eljceq iXaßsg, a 6ia rcav Bdoöov jtalöcov sjtsfijrov
auf 93 (1 134), wo dargelegt ist, Libanius zögere mit dem
Schreiben, weil man seine Briefe in Constantinopel überall
herumzeige und ihm dadurch Ungelegenheiten bereite, eine
Klage, die, wie gegen Themistius, so auch 94 (1270) gegen
Andronicus erhoben wird. Die ganze Gruppe ist dadurch
sicher datiert, daß 97 (1273) dem Araxius zum Antritt des
Proconsulats von Constantinopel gratuliert, in dem er Anfang
Mai 356 zuerst nachweisbar ist (S. 83). Außerdem erzählt hier
Libanius, daß der Kaiser ihn von seinen Lehrpflichten in Con-
stantinopel entbunden habe, womit den Befürchtungen, daß er
aus Antiochia abberufen werden könne, auf welche noch in
1) Kai navxa fisv navtaxo^Bv elg ttjv iaaivdyeiQBxai,
IV. Das fünfte Buch. 327
der Gruppe 77 — 84 hingedeutet war, ein Ende gemacht ist 85^
(S. 318). Macedonius VI ist nach 93(1134) in Constantinopel,
wie 80(1261). — 95 (1271) knüpft an 50(1240) an und redet
zugleich von der Hochzeit, die in der Familie des Strategius I
gefeiert werden soll, wie VI 4(1185). Glematins II soll an
ihr teilnehmen, ist also vom Hoflager, an das er im Anfang
des Winters 355 nach 47 — 69 gereist war, wieder in den
Orient zurückgekehrt. Dies weist darauf hin, daß diese Briefe
mehrere Monate später geschrieben sind. Nach ihrer engen
Verbindung mit 106-109 wird man sie schon in den Frühling
356 setzen dürfen.
98 (1135) nach Cilicien an Demetrius I, vielleicht mit der
folgenden Gruppe zu verbinden.
[99—103(1274. 1088. 1275— 1277a)] von Malchus nach Frahimg
Constantinopel überbracht 99(1274) an Araxius, 100(1088)
an Themistius I, 101 (1275) an Andronicus II, 102 (1276) an
Hygiuus, 103 (1277 a) an Silanus. 99(1274) und 100(1088)
weisen auf 93 — 97 als auf kürzlich abgeschickte Briefe zurück
(s. oben). Da Malchus zu Schiffe reist (rfjg vecog ixßdg 100),
muß die winterliche Jahreszeit vorüber sein.
104(1225) an Theodorus II.
105 (1277b) an Adamantius IL
[106—109(1278. 1279. 1215. 1280)] an das Hoflager in Mai
Mailand 106(1278) an Olympius I, 107(1279) an Datianus,
108(1215) an Barbatio, 109(1280) an Anatolius I. Dank-
sagungen dafür, daß sie ihm die Erlaubnis erwirkt haben, in
Antiochia zu bleiben. An 108(1215) knüpft VI 62 (470) an.
Über die Zeit dieser Gruppe s. S. 317.
110 (1035) an Julianus, wahrscheinlich den Gaesar, der sich
damals in Gallien aufhielt. Der Brief könnte also mit den
vorhergehenden zugleich abgeschickt sein, um vom Hoflager
weiter nach Westen befördert zu werden. Daß die Alamannen-
kriege gar nicht berührt werden, weist auf eine Zeit hin, wo
sie entweder noch nicht begonnen hatten oder doch die Kunde
von ihnen noch nicht nach Antiochia gelangt war.
328 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
Y. Das sechste Bach.
Dieses Bach schließt sich auch zeitlich unmittelbar an das
vorhergehende an. So ist 2 (1036 a) zum letztenmal von der
Trauer des Aristaenetus die Bede, die uns in so vielen Briefen
schon begegnet ist (S. 318); so wiederholt Libanius 18(425)
dem Olympius I seinen Dank, daß er ihm die Rückberufung
nach Constantinopel erspart habe, den er ihm schon Y 106 (1278)
ausgesprochen hatte; so hat nach 3(1282) Elias die Arzenei
geschickt, um die er V 87 (1265) gebeten worden ist. Zahl-
reiche andere Beziehungen sollen bei den einzelnen Stücken
vermerkt werden. Schließt also das fünfte Buch mit dem
Mai 356 ab, so wird das sechste entweder in demselben Monat
oder doch im Juni beginnen, und dann erstreckt es sich über
mindestens ein Jahr, wahrscheinlich über ein paar Monate
mehr, wie ja auch das vorhergehende vierzehn Monate umfaßte.
Dazu passen auch die folgenden Nachrichten anderer Quellen,
die sich mit dem Inhalt unseres Buches benihren.
Nach Ammian XVI 9, 3. 10, 21 fanden 356 Friedens-
verhandlungen mit den Persern statt. In einer Rede, die am
1. Januar 357 gehalten wurde (S. 296), erzählt Themistius
(p. 57 b), er sei kürzlich (Ivayx'^^) ^^ Antiochia gewesen und
habe dort die persischen Gesandten gesehn. Von jener Friedens-
hoffnung und den Persem, die im Theater erschienen seien,
sprechen 20. 21 (427. 428), von dem Besuch des Themistius
20(427). 22—25(429—432). 57(465). 81(491).
Die Olympien fanden in Antiochia im Sommer jedes ju-
lianischen Schaltjahres, also auch im Jahre 356 statt: Sievers
S. 207. Nach 50(458) sind sie vor einiger Zeit gefeiert
worden.
Im J. 357 besuchte Constantius zum ersten Mal in seinem
Leben Rom und feierte dort vom 28. April bis zum 29. Mai
die Yicennalien seiner selbständigen Herrschaft: Pauly- Wisse wa
lY S. 1081. Im Namen Constantinopels hielt ihm hier The-
mistius den . noch erhaltenen jiQsößtvrixog, und ebenso werden
wohl auch die andern Großstädte des Reiches Glückwunsch-
gesandtschaften dorthin geschickt haben. Darauf beziehen sich
56 — 65 (464 — 473), die dem Letoius 1 bei einer Gesandtschafts-
reise mitgegeben sind. Denn nach 65(473) ist sie dadurch
veranlaßt, daß der Kaiser die Stadt zu einer Feier geladen
V. Das sechste Buch. 329
hat, und ihr Ziel ist Rom, da Letoius mit Oiympms I, der
sieh nach 40 (448). 45 (453). 72 (481) dort aufhält, zusammen-
trefifen soll: 61(469). Von dem Aufenthalt des Kaisers in
Rom ist auch 72 (481) die Rede.
Ende 355 war Julian als Caesar nach Gallien gegangen
und hatte seitdem die Barbaren mit Glück bekämpft. Darauf
bezieht es sich, daß Libanius 116(525) an ihn schreibt, er
habe ihm über große Taten eine kleine Rede geschickt.
Dieser Zeitbestimmung entspricht auch die Beamtenliste
des sechsten Buches, die sich zum Teil mit der des fünften deckt;
namentlich kehren Strategius I, Barbatio, Araxius und Ne-
bridius I in beiden wieder. Von den sonst noch genannten
Beamten sind Musonius I als Magister officiorum im Jahre 357,
Cataphronius I als Praefect Aegyptens in den J. 356 und 357
auch aus andern Quellen nachweisbar; Sebastianus II erscheint
in diesen zwar erst 358 als Dux Aegypti, doch hindert nichts
die Aunahme, daß er das Amt schon ein bis zwei Jahre früher
angetreten habe: S. 218. 104. 271.
Praefectus praetorio Orientis: Strategius I: 4(1185). 43
(451). 58(466). 67(475), wie im fünften Buche.
Praefectus praetorio Ulyrici: Anatolius I: 55 (463). 58 (466).
69(478). 80(490). 84 (494a). 89(498).
Magister peditum: Barbatio: 62(470). 82(492), wie im
fünften Buche.
Magister officiorum: Musonius I: 63. 64(471. 472). 109.
110(518. 519).
Comes rerum privatarum des Caesars Julianus: Helpidius 11:
115(524); vgl. S. 170.
Castrensis sacri palatii: Mygdonius: 63(471). 109. 110
(518. 519).
Magister epistularum: Eugnomonius 65(473).
Proconsul nrbis Constantiuopolitanae: Araxius: 10(417).
23 (430). 30 (438), wie im fünften Buche.
Aegypti Praefectus: Cataphronius I: 28 (435).
Aegypti Dax: Sebastianus II: 27(434). 102(511).
Arabiae Praeses: Andronicus III: 49 (457).
Armeniae Dux: Lauricius: 91 (500).
Bithyniae Consularis: Calliopius II: 42 (450).
Julianus V: 94(503). 105(514).
119(528).
330 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
Macedoniae Consularis: Olympius II: 87(496); s. S. 223.
Orientis Comes: Nebridius I: 67 (475), wie im fünften
Buche.
Palaestinae Consularis: Firminus I: 38(446).
Clematius II: 69(478). 94(503}.
101(510). 103(512).
108(517).
Syriae Consularis: Gymnasius: 11(418).
356 [1—7(1281. 1036a. 1282. 1185. 1283. 414. 415)] nach
Sommer Cilicien 6(414) an Seleucus; nach Bithynien 2 (1036 a) an
Aristaenetus I, 7 (415) an Meterius I; an das Hoflager nach
Mailand 1 (1281) an Calliopius I; nach unbekannten Orten
3 (1282) an Elias, 4 (1185) an Strategius I, 5 (1283) an Atactius.
Clematius II wird 4(1185) und 7(415) als Überbringer ge-
nannt; daß er auch 2 (1036a) bestellte, ist 11(418) gesagt;
da er nach 12(419) nach Italien reiste, wird er auch die
übrigen Briefe mitgenommen haben. Aristaenetus I hat nach
2 (1036 a) angefangen, sich über den Tod seiner Frau zu
trösten; dies paßt dazu, da er im Frühling 355 eingetreten
war, daß unterdessen das Trauerjahr sein Ende gefunden hatte
(S. 318). Apellio, der nach V 74—76 (1256—1258) im Winter
355/6 die Statthalterschaft von Bithynien niedergelegt hatte,
ist wieder in Antiochia eingetroffen; ebenso Antiochus II, der
nach V 47 — 69 im Anfang des Winters 355 als Gesandter an das
Hof leger gegangen war: 2 (1036 a). Die Hochzeit in der
Familie des Strategius I, auf die schon V 95 (1271) als bevor-
stehend hingewiesen war, soll nach 4 (1 185) jetzt gefeiert werden.
3 (1282) knüpft an V 87 (1265) au, sagt aber ausdrücklich,
daß seit der Absendung dieses Briefes schon geraume Zeit yer-
strichen ist. Die Jahreszeit ist bestimmt durch 2 (1036 a), wo
am Schlüsse gesagt ist, daß die Sommerferien nahe bevorstehn.
.?i±, [8—16(1603. 416—423)] nach Bithynien 8(1603) an
Basilius, 11 (418) an Aristaenetus I; nach Constantinopel 10(417i
an Araxius, 13(420) an x4.ndronicus II, 14.(421) an Silanus,
15 (422) an Themistius I; an das Hoflager nach Mailand 9 (416)
an Olympius I, 16(423) an Anatolius I; 12(419) an Cle-
matius II, der nach Italien unterwegs ist. Gymnasius wird
10(417). 11(418). 14(421) als Überbringer genannt. Da
Sommer
V. Das sechste Buch. 331
11 (418) auf den kurz vorher durch Clematius überbrachten 856
Brief 2 (1036 a) zurückgewiesen wird und dieser sich noch auf
der Beise befindet, die er antrat, als 1 — 7 geschrieben wurden,
muß diese Gruppe sehr bald nach der vorhergehenden abgesandt
sein. 13 (420) knüpft an V 49 (1031); vgl. S. 72, 16 (423) an
V 40 (1201). 55(1242); 20(427) weist auf 11(418) zurück,
21(428) auf 12(419), 19(426) auf 16(423), 22(429) auf
13(420). Die Wagenrennen, welchen Leontius XVI nach 11
(418) beiwohnt, werden zu den Olympischen Spielen gehören,
die im Hochsommer 356 gefeiert wurden: Sievers S. 207.
[17—21 (424—428)] überbracht durch Spectatus, der nur
18(425) nicht genannt ist, nach Bithynien 20(427) an Äri-
staenetus I; an das Hoflager nach Mailand 17(424) an Plo-
rentius II, 18(425) an Olympius I, 19(426) an Anatolius I;
21 (428) an Clematius II, der nach dem Hoflager unterwegs
ist. In der vorigen Gruppe wurde 12(419) an diesen ge-
schrieben, er möge den Spectatus erwarten, um mit ihm nach
Italien weiterzureisen; sie geht dieser also unmittelbar voraus.
Dasselbe ergibt sich daraus, daß nach 11 (418) Leontius XVI
dem Libanius versprochen hat, ihm einen Brief des Aristaenetus I
zu übergeben, und nach 20(427) sein Wort noch nicht gehalten hat.
18 (425) bedankt sich Libanius noch einmal bei Olympius I,
daß er seine Bückberufung nach Constantinopel hintertrieben
habe (S. 318); an diesen Brief knüpft 61 (469) an. 20(427).
21 (428) ist von der Anwesenheit des Themistius I in Antiochia
und von der persischen Gesandtschaft die Bede, wodurch das
Jahr dieser Gruppe mit voller Sicherheit bestimmt ist (8. 328).
[22—25 (429—432)] überbracht von Themistius I, dessen
Besuch in Antiochia schon in der vorigen Gruppe 20 (427)
erwähnt war, nach Cilicien 24 (431) an Hierocles I; nach Bi-
thynien 25 (432) an Aristaenetus I; nach Constantinopel 22 (429)
an Andronicus II, 23 (430) an Araxius. — 22 (429) knüpft an
13(420) an: S. 72.
26 (433) überbracht von Letoius V an Eutocius nach
Palaestina.
[27. 28 (434. 435)] durch Dulcitius V nach Aegypten über-
bracht an den Dux Sebastianus II und den Praefecten Cata-
phronius I, durch dessen Amt die Zeit der beiden Briefe be-
stimmt ist: S. 104.
[29—30 (436—438)] überbracht von Heliodorus I nach
332 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
.^6 Coustantinopel 30(438) an Araxius; nach Mailand 29 a (436)
an Anatolius I, 29 b (437) an Olympius I^ Die Zeit ist da-
durch bestimmt, daß Araxins noch Proconsul von Constantinopel
ist und die beiden andern sich in Italien aufhalten. Denn
schon im Winter 356/7 ging Anatolius I als Praefect nach
Sirmium (S. 62. 68).
[31—33 (439—441)] nach der Troas 33 (441) an Hierax;
an das Hof lager nach Mailand 31 (439) an Spectatus, 32 (440)
an Anatolius I. Severus YI wird 31. 32 (439. 440) als Über-
bringer genannt. Spectatus befindet sich an demselben Orte mit
Anatolius I, d. h. am Hoflager; 17 — 21 (425 — 428) war er dorthin
von Antiochia abgereist. An 32 (440) knüpft 41 (449) an, wo-
durch die Zeit gesichert ist.
34 (442) von Bacchius überbracht nach Cilicien an De-
metrius I.
35 (443) an Euphemius I, wahrscheinlich gleichfalls nach
Cilicien, also wohl mit dem Torhergehenden Briefe zu ver-
binden: S. 136. Libanius erzahlt, dais er krank sei, daß der
ganze Rat von Antiochia mit Ausnahme eines einzigen Mannes
auf seiner Seite stehe und daß nur diejenigen noch seinem
Nebenbuhler Acacius U anhingen, die dieser durch seine gute
Tafel zu gewinnen wisse. Da dieselben Nachrichten auch
11(418) und 43(451) gegeben werden, muß dieser Brief den
eben angeführten ungeföhr gleichzeitig sein.
[36. 37 (444. 445)] nach Bithynien an Demophilus und
Aristaenetus I; als Überbringer wird 37 (445) Rufinus lY
genannt.
38 (446) an Firminus I als Consularis Palaestinae. Ze-
nobius I wird als tot erwähnt, der nach Y 22 (407) im Winter
354/5 gestorben war.
39 (447) überbracht von Artemo nach Berytus an Dom-
ninus I.
Herbst ^ [40. 41 (448. 449)] an Olympius I und Anatolius I; als
Überbringer wird 41 (449) Apollinaris III genannt. Olympius ist
aus Mailand nach Rom übergesiedelt, wo wir ihn auch 45 (453)
und 72 (481) finden. Anatolius hält sich noch in Italien auf,
hat also die Praefectur von IHyricum noch nicht angetreten, was
im Winter 356/7 geschah (S. 62). 41 (449) knüpft an 32 (440)
1) Die beiden Briefe sind in der Handschrift zu einem zusammen-
gezogen und tragen deshalb nur eine Nummer.
V. Das sechste Buch. 333
an (S. 63), auf 40 (448) weist 45 (453) zurück. Da Libanius 85«
40 (448) schreibt, er werde dem Olympius im Sommer Bücher
schicken, so muß man voraussetzen, daß die Zeit der Schiff-
fahrt, mit der sich größere Sendungen am leichtesten befördern
ließen, schon vorüber war, also der Herbst begonnen hatte.
[42. 43(450. 451)] nach Bithynien an Calliopius II, den 35«/7
Consular der Provinz, und Aristaenetus I; als Überbringer
wird 42 (450) Strategius II genannt. Im Winter 355/6 hatte
Eusebius II die Statthalterschaft von Bithynien angetreten:
V 74—76 (1256—1258); da hier schon sein Nachfolger im Amte
ist, dürften diese Briefe ungefähr ein Jahr später sein. 43 (451)
berührt sich inhaltlich mit 35 (443); ein Brief, der Anfang
357 geschrieben ist, 56 (464), weist darauf zurück. Von der
Besserung des Libanius, von der 43 (451) spricht, ist auch
61 (469) die Rede. Agesilaus, der Vater des Strategius II, an
den noch V 61 (1245) gerichtet war, erscheint 42 (450) als ver-
storben.
[44. 45 (452. 453)] an das Hoflager in Mailand an Spec-
tatus und nach Rom an Olympius I; als Überbringer wird
44 (452) Gerontius II genannt. 45 (453) weist auf 40 (448)
zurück, und 72 (481) knüpft daran an.
[46. 47 (454. 455)] an Arsenius III und seinen Vater An-
tiochus II. Jener starb im J. 364: S. 76.
48 (456) an Eumathius I nach Isaurien.
49 (457) an Andronicus III als Praeses Arabiae.
[50. 51 (458. 459)] an Antiochus III, wahrscheinlich in
Phoenicien, und an Spectatus am Hoflager zu Mailand. Die
Olympischen Spiele, die ein Vetter des Libanius wohl gemeinsam
mit Antiochus II im Sommer 356 gegeben hatte (S. 76), sind
längst vorüber; doch bereitet er noch Tierhetzen vor, um deren
Unterstützung die Adressaten hier gebeten werden. Denselben
Gegenstand behandeln auch 92— 94(501— 503). 104. 105(513.
514). 108(517).
52 (460) nach Palaestina an Helpidius III. Scheint mit
V 38 (1236) im Zusammenhange zu stehn.
53(461) nach Heraclea an Heortius. Dessen Sohn The-
mistius in ist noch in der Schule des Libanius, die er im
J. 361 schon verlassen hatte: S. 307.
54 (462) an Euippius.
334 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
856/7 55 (463) durch Serapodorus überbracbt an Anatolius 1
nach Italien oder lUyricam. Das hohe Amt, das man für
diesen schon nach V 40(1201). 55(1242). VI 16(423). 19(426)
erwartet hatte, ist ihm jetzt verliehen; er ist Praefectus prae-
torio geworden und empfangt durch diesen Brief die Glück-
wünsche des Libanius. 58 (466) knüpft daran an. Vgl. 8. 62.
857 [56 — 65 (464 — 473)] dem Letoius I mitgegeben, als er nach
oder März ^^^ geschickt wurde, um dem Kaiser während seines dortigen
Aufenthalts zu seinen Vicennalien zu gratulieren (S. 328); da
er um den 28. April 357 dort eintreffen sollte, muß seine
Abreise in den Februar oder März gefallen sein; denn ein
Gesandter reiste nicht mit der Geschwindigkeit eines Kuriers.
Nach Bithynien 56 (464) an Aristaenetus I; nach Constantinopel
57(465) an Themistius I\ 59(467) an Andronicus II; nach
Sirmium 58 (466) an Anatolius I; an das Hoflager in Rom
60 (468) an Olympius X und Jovinus 11, 6 1 (469) an Olympius I,
62(470) an Barbatio, 63(471) an Mygdonius, 64(472) an
Musonius I, 65 (473) an Eugnomonius. Es wird darauf hin-
gewiesen, daß Glematius 11 und Themistius I kürzlich in An-
tiochia gewesen sind: 57(465). 60(468). 62(470); damit ist
an 1 — 7 und 22 — 25 angeknüpft. Außerdem nimmt 56 (464)
Bezug auf 43 (451), 58 (466) auf 55 (463), 61 (469) auf 18(425),
62(470) auf V 108(1215); an 58(466) knüpft 69(478) an,
an 64(472) ebenso 110(519). Anatolius I ist kürzlich zum
Praefecten ernannt: 58(466), wie 55(463); an diese Briefe
knüpft 84 (494 a) an. 61(469) redet Libanius von einer
Besserung in seiner Krankheit, wie 43(451).
[66. 67 (474. 475)] nach Bithynien 67 (475) an Aristae-
netus I, nach Constantinopel 66 (474) an Andronicus II; in
diesem Brief ist Maiorinus als Überbringer genannt. An 67 (475)
knüpft 86 (495) an. Wenn von Strategius I erzählt wird, er
sei küi'zlich ex KaQxrj^ovog zurückgekehrt, so ist dies natürlich
in ax KaXxv^ovoq zu ändern. Denn der Praefect des Orients
hatte in Karthago nichts zu tun, wohl aber gehörte Chalcedo
zu seinem Amtsbezirk.
Mai [68—72 (477—481)] nach Bithynien 68 (477) an Aristae-
netus I; nach Sirmium 69 (478) an Anatolius I; nach Rom
1) In diesem Briefe ist zu schreiben: Aijrocov Sh xal tiqotbqov eyvmqj
rjvlxa naQ vfiXv fisveiv (naQ^rrjaafjiTjv fjihv) iyo) (statt rifiTv fxsveir iydf),
naQa Se rbv ßaaO.sa SC rjfiüiv olirog 6X(0Q€i.
V. Das sechste Buch. 335
70(479) au Crescens, 72(481) an Olympius I; an einen un- 857
bekannten Ort 7 1 (480) an Portunatianus I. Als Überbringer
ist 68. 69 (477. 478) Pelagius I genannt, 70 (479) ein Gesandter,
was dasselbe bedeutet. Denn aus I 82 a (93) und add. 87 (1042)
erfahren wir, daß jener Pelagius vor dem J. 359 als Gesandter
der Stadt Cyrus nach Italien gereist ist. Die Briefe sind nach
70 (479) kurze Zeit nach der Abreise des Letoius I, d. h. nach
56 — 65, abgeschickt. Doch ergibt sich aus 72(481), daß der
Kaiser schon in Rom ist und daß Libanius voraussetzen kann,
die Lobreden, die er dort über sich ergehen lassen mußte,
seien, wenn nicht alle, so doch zum größten Teil schon ge-
halten ^ Diese Gruppe muß also einige Zeit nach dem 28. April
357, an dem Gonstantius in Bom einzog, abgefaßt sein.
69 (478) knüpft an 58 (466) an, 72 (481) an 45 (453). Spec-
tatus, der 51 (459) noch am Hoflager war, ist 68. 69(477.
478) wieder nach Antiochia gekommen. Durch den Einfluß
des Anatolius I ist nach 69 (478) Glematius II zum Gonsularis
Palaestinae ernannt, ein Amt, in dem wir ihn von 94 (503).
101 (510) an tätig finden.
[73. 74 (482. 484)] nach Cilicien von Sklaven des Libanius
überbracht, die für ihn Holz kaufen sollen, an Melinianus und
Gaius I.
[75—83 (485—493)] überbracht von Jamblichus, der nach
Italien reist: 77(487), nach Cilicien 75(485) an Hierocles I;
nach Ancyra 76(486) an Maximus XII; nach Nicaea 77(487)
an Aristaenetus I; nach Gonstantinopel 78 (488) an Gymnasius,
79 (489) an Silanus, 81 (491) an Themistius I; nach Sirmium
80(490) an Anatolius I; an das Hof lager 82 (492) an Barbatio,
83 (493) an Jovinus II und Olympius X. Himerius, der Vater
des Jamblichus, der im Winter 355/6 nach V 86 (1264) noch
am Leben war, ist jetzt gestorben: 77 (487). 79 (489). 81 (491).
Von der Ankunft des Spectatus in Antiochia, die zuerst 68 — 72
erwähnt wurde, ist auch hier die Kede: 79(489). . Auf den
Besuch des Themistius I in Antiochia ist 81 (491) zurück-
1) nsQc Sh Tüiv dydfvcDv, ovg eixoq nsTioifjad'at zovg ao<piaragf oaoi
TF ^TC^kd-ov xal ol naXai t^v nbXiv oixovaiy noXXol (xhv äyyEXovai, aov
6" dfjislvaßv ovx av fioi yavoito fXTjvvxr^g. Für das ayyaXkovac der Wolf-
schen Ausgabe habe ich ayyeAovat geschrieben ; denn das furo? zeigt, daß
Libanius die rhetorischen Wettkämpfe in der Hauptstadt nur als selbst-
verständlich 'voraussetzt, also noch nicht davon erzählen gehört hat.
336 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
857 verwiesen; vgl. 22—25. 56—65. Libanius spricht 78(488)
seine Zufriedenheit damit aus, daß ihm sein Glehalt in Con-
stantinopel entzogen ist, weil damit der letzte Zusammenhang
mit dem früheren Orte seiner Lehrtätigkeit gelöst sei (S. 318).
Von jener Reise des Jamblichus reden auch 99. 100 (508. 509).
113(522). IV 17 (330). 51(363). 76(388).
[84— 87 (494a— 496)] nach Nicaea 86(495) an Aristae-
netus I, 87 (496) an Olympius II; nach Heraclea 85 (494b)
an Heortius; nach Sirmium 84 (494 a) an Anatolius I. Nach
87 (496) hat Olympius II das Amt kürzlich niedergelegt, das
er nach I 56 (68) vor dem J. 359 bekleidet hatte. 84 (494a)
knüpft an 55 (463) und 58 (466) an, 86 (495) an 67 (475); auf
84 (494a) weisen 89(498) und IV 4(317) zurück.
[88. 89 (497. 498)] überbracht von Domitius Modestus nach
Nicaea an Aristaenetus I^ und nach Sirmium an Anatolius I.
Es ist davon die Rede, daß Anatolius den Aristaenetus zu
seinem Assessor hatte ernennen wollen, dieser aber abgelehnt
hatte, wovon schon 68. 69 (477. 478) gesprochen war. 89 (498)
knüpft an 84 (494 a) an.
[90. 91 (499. 500)] nach Armenien an Eusebius X und
Lauricius, der damals wahrscheinlich Dux Armeniae war. Denn
daß beide sich in derselben Provinz befinden, ist 91 (500) aus-
drücklich gesagt.
[92 — 94(501 — 503)] nach Bithynieu an Aristaenetus I,
Alcimus und Julianus V, den Consular der Provinz. Im vor-
hergehenden Winter bekleidete dies Amt noch Calliopius 11:
42 (450). Alle drei Briefe handeln von den Spielen, von denen
schon 50. 51(458. 459) die Rede war; 104. 105(513. 514)
knüpfen daran an. Clematius II, der 69 (478) zum Consularis
Palaestinae ernannt war, ist nach 94 (503) in Antiochia gewesen
und in seine Provinz abgegangen, wo wir ihn 101 (510) tätig
finden.
[95—100(504—509)] nach Cilicien 95 (504) an Demetrius I,
96(505) an Bacchius, 99(508) an Jamblichus, 100(509) au
Hierocles I; nach Bithynien 97 (506) an Aristaenetus I; nach
unbekanntem Orte 98 (507) an Sabinus I. Als Überbringer
wird 95 (504) Leontius XVI genannt, der nach 11 (418). 20(427)
1) In dem Brief an ihn ist zu schreiben: o rf* SQ^etai xovtpuav zov
aQXOVxa^ fiaxagioq fikv vtp" o"ov XBx}^riX(xt., noir^aojv (statt nolriaov) rff xn-
xBtvov evSaifiova xJj na^ ccvrov ipogn.
V. Das sechste Buch. 387
im Hochsommer 356 aus Bithynien nach Antiochia gekommen 857
war und jetzt wohl dorthin zurückreiste. Jamblichus ist auf
der Reise, die er 75 — 83 (485 — 493) antrat, erst bis Cilicien
gelangt; die beiden Briefgruppen liegen also zeitlich nicht sehr
weit auseinander. 96 (505) knüpft an V 41 (1194). 72(1193)
an und 111 (520) bezieht sich darauf zurück.
[101. 102(510. 511)] überbracht durch Auxentius IV an
Clematius II, der sein Amt in Palaestina kürzlich angetreten
hat (vgl. 92 — 94), und an Sebastianus II als Dux Aegypti
(S. 4).
103 (512) überbracht von Firmus an Clematius II als Con-
sularis Palaestinae; vgl. 101(510).
[104—107(513—516)] nach Cilicien 106(515) an Dio- sommer
medes, 107 (516) an Hieracius; nach Bithynien 104 (513) an
Alcimus, 105 (514) an Julianus V. Die beiden letztgenannten
Briefe enthalten den Dank für die Gewährung der Bitte, die
92 — 94 (501 — 503) ausgesprochen Mrar. Da die wilden Tiere,
die von Antiochia nach Bithynien geschickt werden, nach
104 (513) zu Schiffe befördert werden können, muß es
Sommer sein.
[108—113 (517—522)] überbracht durch Olympius VI, der
nur 111. 112(520. 521) nicht genannt wird. Er reist zuerst
nach Palaestina, um sich von Clematius 11 Empfehlungsbriefe
zu holen: 108(517); vgl. 103(512); dann über Cilicien, wohin
er Briefe an Bacchius 111(520) und Demetrius I 112(521)
mitnimmt, und Ancyra, wohin Jamblichus auf seiner Reise
gelangt ist: 113(522); vgl. 95 — 100, an das Hoflager, wo er
109 (518) Mygdonius und 110 (519) Musonius I empfohlen wird.
Von den Spielen, auf die sich 50. 51 (458. 459). 92—94(501
—503). 104. 105(513. 514) bezogen, ist auch 108(517) die
Rede. 110(519) weist auf 64(472) zurück, 111(520) auf
96 (505).
[114—116(523—525)] nach Gallien 116(525) an den
Caesar Julian, 115(524) an seinen Comes rerum privatarum
HelpidiusII, 114(523) an Philagrius IV, mit einer Rede, welche
die ersten Kriegstaten des jungen Kaisers feierte: 116(525).
Auf diesen Brief weist IV 60 (372) zurück.
117(526) an den Bischof Dorotheus, wahrscheinlich nach
Tyrus.
118(527) an Agapetus I.
Texte u. Untersnchnngen etc. NP XV, 1. 2 22
338 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
857 119(528) an Julianus, vielleicht nach Bithynien, wo
Julianus Y damals Consular war.
120(529) an Euthalius I, wahrscheinlich nach Cilicien.
VI. Das vierte Buch.
Dies ist das einzige von den sechs Büchern, in dem die
chronologische Reihenfolge arg zerstört ist. Vier Briefe gehören
in eine ganz andere Zeit als die übrigen, nämlich 1 (314) in
das J. 355, 31(344). 32(345) und 79(391) in den Winter
358/9. Soweit der Rest chronologische Anhaltspunkte bietet,
weisen sie zwar alle auf die Zeit vom Sommer 357 bis zum
Sommer 358 hin, doch bedürfen die Briefe zur Herstelluog
ihrer richtigen Folge größerer Umstellungen, die weiter unten
gerechtfertigt werden sollen.
Daß sich dieses Buch zeitlich an das sechste anschließt,
ergibt sich zunächst aus den Rückverweisungen von IV 4 (317)
auf VI 84 (494a) und IV 60(372) auf VI 116(525). Femer
finden wir Jamblichus IV 17 (330). 51 (363). 76 (388) auf der
Reise, die er VI 75—83(485—493) angetreten hatte; vgl.
VI 99. 100(508. 509). 113(522). Vor allem aber stimmt
die Magistratsliste des vierten Buches so mit der des sechsten
überein, wie dies nur bei der unmittelbarsten zeitlichen Be-
rührung möglich ist. Es werden hier nämlich die folgenden
Beamten genannt:
Praefectus praetorio Orientis: Strategius I: 13 (326)^.
16(329). 20(333). 25(338). 28(341). 34(347). 41(1590).
44(356). 47(359). 53(365). 69(381), wie im fünften und
sechsten Buche.
Praefectus praetorio lUyrici: Änatolius I: 4 (317). 23 (336).
29 (342). 38 (351). 53. 54 (365. 366), wie im sechsten Buche.
Magister officiorum: Musonius I: 53 (365), wie im sechsten
Buche.
Florentius II: 42(354).
Primicerius notariornm: Bassus I: 50(362). 57(369).
Magister epistularum: Eugnomonius: 73(385), wie im
sechsten Buche.
1) Hier ist die beste handschriftliche Überlieferung der Adresse
StQaTrjylifjf nicht ^iQfiivq).
VI. Das vierte Buch. 339
Aegypti Praefectus: Parnassius I: 52(364).
Aegypti Dux: Sebastianus II: 8(321). 40(353), wie im
sechsten Buche.
Arabiae Praeses: Maximus IV: 10 (323). 19 (332). 27 (340).
48 (360).
Britauniarum Vicarius: Alypius: 14(327).
Ciliciae Consularis: Apellio: 63(375).
Orientis Comes: Modestus: 55 (367). 58 (370). 74. 75(386.
387). 80(392).
Palaestinae Consularis: Clematius II: 2(315). 5(318).
7(320). 11. 12(324.325). 15(328). 22(335). 24(337). 33(346).
39 (352). 45 (357), wie im sechsten Buche.
Palaestinae secundae Praeses: Eupaterius: 25(338).
Phoenices Consularis: Eumolpius: 3(316).
Pietatis Vicarius: Aristaenetus I: 65. 66(377. 378).
72 (384).
Syriae Consularis: Nicentius II: 55(367).
Sabinus I: 29 (342).
Von diesen Beamten wiederholen sich im sechsten Buche
Strategius, Anatolius, Musonius, Eugnomonius, Sebastianus, Cle-
matius, und von zwei andern, Parnassius und Modestus, ist
ausdrücklich überliefert, daß sie die unmittelbaren Nachfolger
des Cataphronius und des Nebridius waren, die dort in den
entsprechenden Stellungen erscheinen: S. 104. 213. Außerdem
sind zeitlich bestimmbar:
Florentius II 359 — 361, kann aber schon früher im Amte
gewesen sein: S. 157.
Alypius zwischen 355 und 361: S. 56.
Aristaenetus I 358: S. 85.
Nicentius II 358 : S. 220.
Von Honoratus I wird 77 (389) erzählt, er habe, nachdem
er die Comitiva Orientis niedergelegt hatte, die Praefectur von
Gallien übernommen und halte sich nach derselben als Privat-
mann in Bithynien auf. Da er 354 als Comes Orientis von
Nebridius abgelöst wurde (S. 219), ergibt sich hieraus für den
betreffenden Brief als frühester möglicher Termin das J. 356,
als spätester möglicher das J. 359. Denn am 11. Dezember
desaelben übernahm Honoratus die Stadtpraefeetur von Con-
stantinopel, die hier in seiner Ämterreihe noch nicht erscheint:
S. 179.
22*
340 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
Auf die Gesandtschaftsreise, die Themistius im J. 357
nach Rom unternommen hatte, wird 59 (371). 67 (379) zurück-
gewiesen; ebenso auf die Siege des Julian über die Älamannen,
die derselben Zeit angehören: 60(372).
Aristaenetus I und Hierocles I, von denen jener am
24. August 358 starb, dieser nur wenig später, erscheinen im
ganzen Verlaufe des vierten Buches noch als lebend: 16 (329).
18(331). 20(333). 21(334). 44(356). 55(367). 65(377).
72(384). — 36(349). 70(382). 71(383).
Damit scheint es freilich nicht zu stimmen, daß nach
21(334). 23(336). 43(855) Spectatus schon von seiner Ge-
sandtschaftsreise zu den Persern zurückgekehrt ist. Denn diese
setzt Ammian zwar auch in das Jahr 358, aber scheinbar in
einen viel späteren Teil desselben. Er erzählt nämlich zuerst
die Feldzüge dieses Jahres bis zur Rückkehr des Kaisers in
die Winterquartiere von Sirmium und fährt dann XVII 14, 1
fort: hisce iisdem diebus Prosper et Spectatits atque Eustathius
legati ad Persas, lä supra (XVII 5, 15) docuimits, missi
Ctesiphonta reversum regem adiere. Nachdem sie ihre Auf-
träge ausgerichtet haben, werden sie noch lange aufgehalten
(diu ihi morati), ehe ihnen die Rückkehr gestattet wird. Wenn
sie in denselben Tagen, in denen das Heer die Winterquartiere
bezog, ihre erste Audienz hatten und dann noch geraume Zeit
auf ihre Entlassung warten mußten, können sie nicht vor dem
Winter in Antiochia, nicht vor dem Ende des Jahres 358 in
Sirmium gewesen sein. Dem widerspricht aber Ammian selbst;
denn noch in demselben Jahre läßt er nach der Rückkehr
dieser Gesandtschaft eine zweite abfertigen. Jenes iisdem diebus
darf also nicht wörtlich genommen werden; es ist eine formel-
hafte Wendung, die Ammian sehr häufig benutzt, wo er die
Leser von den Ereignissen des einen Schauplatzes zu den
gleichzeitigen eines andern hinüberleiten wilU. Doch bedeutet
diese Gleichzeitigkeit in der Regel nichts weiter als das gleiche
Jahr; auf kürzere Zeitabschnitte nimmt er selten Rücksicht
und kann daher für die Bestimmung der Jahreszeit nur in
Ausnahmefällen als Quelle dienen.
Prüfen wir also an der Hand eines genaueren Zeugnisses,
ob Spectatus noch vor dem Tode des Aristaenetus aus Persien
1) XVI 7,1. 11,8. XVII 7,1. XVIII 6,1. XXI 6, 5. XXII 4, 9. 11,1.
XXIIl 1, 4. XXVI 10, 1.
VI. Das vierte Buch. 341
zurückgekehrt sein kann. Die römische Gesandtschaft wurde
veranlaßt durch eine persische, die am 23. Februar 358 in
Oonstantinopel einzogt um von dort zum Kaiser nach Sirmium
weiterzureisen. Das ist nach den Itineraren ein Weg von an-
nähernd 730 römischen Meilen. Da Gesandte die Post zu
benutzen pflegten, können sie ohne Schwierigkeit 50 Millien
täglich und mehr zurückgelegt haben. Sie konnten also bis
zum 10. März bequem am Hof lager sein. Die Antwort, welche
man ihnen gab, wurde genau überlegt^, was eine Woche und
mehr in Anspruch genommen haben mag. Nach der Abreise
der Perser folgten ihnen die römischen Gesandten schon nach
wenigen Tagen '"^^ dürften also gegen Ende März oder noch
früher Sirmium verlassen haben*. Von dort bis Ctesiphon
fiind es etwa 2000 Kilometer: folglich können sie um Anfang
Mai ihr Ziel erreicht haben. Dort mußten auch sie einige
Zeit auf die Antwort warten^; aber da die Rückreise bis An-
tiochia nicht mehr als zwölf Tage erforderte, können sie hier
sehr gut im Juni, ja selbst schon Ende Mai angelangt sein.
Dies sind freilich nichts weiter als Möglickeiten; wie weit sie
der Wirklichkeit entsprechen, müssen die Briefe des vierten
Buches lehren, deren Betrachtung im Einzelnen wir uns jetzt
zuwenden.
1 (314) durch Hyperechius I überbracht an Anatolius I, 355
der, aus Italien zurückgekehrt, sich in Seleucia aufhält; gehört
in das Jahr 355 (S. 61).
2(315) überbracht durch Helpidius III an Clematius II. 857
Da jener Palaestinenser ist, haben wir auch in diesem den Con-
«ularis Palaestinae zu sehn. Vgl. VI 103 (512).
3 (316) an Eumolpius als Consularis Phoenices. Wenn bei
I 61 (73) ausdrücklich bemerkt ist, daß dies der erste Brief
1) Mom^sen, Chronica minora I S. 239.
2) Amm. XVII 5,d:hi8 litteris diu libratis recto pectare, quod dicitur,
amsidercUeque responsum est Juk modo.
3) Amm. XVII 5, 15 : post paudmmos dies.
4) Mit dem Anbruch des Frühlings, als das Eis der Donau kaum
geschmolzen war, yerließ Constantius Sirmium, um gegen die Sarmaten
und Quaden zu ziehn: Amm. XVII 12, 4. Jedenfalls wird er schon vorher
.die Gesandtschaft abgefertigt haben.
5) Amm. XVII 14, 2 ; diu igitur ibi morati.
342 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
357 ist, den Libanius an Eumolpius richtet, so braucht das nicht
ganz allgemein genommen zu werden, sondern kann sich auf
die betreifende Reise beziehen; vgl. S. 31.
4 (317) nach Sirmium an Anatolius I als Praefecten; knüpft
an VI 84 (494a) au (S. 64).
5(318) an Clematius II als Consularis Palaestinae; vgL
2 (315). Elusa gehört noch zu seiner Provinz, das bei der
späteren Teilung derselben von ihr abgezweigt wurde: 24 (337).
Sommer 6 (319) uach Cilicion an Acacius III, der seinen Sohn
Titianus für die Schule des Libanius angemeldet hat; doch soll
der Jüngling noch bis zum Ende des Sommers bei den Eltern
bleiben, wodurch die Jahreszeit dieses Briefes bestimmt ist.
28 (341). 35 (348) genießt Titianus schon den Unterricht unseres
Rhetors und ist dann als sein Schüler in den Jahren 357 — 362
nachweisbar (S. 43). 16 (329) weist auf diesen Brief zurück
(S. 44. 45).
[7. 8 (320. 321)] überbracht von Rhetorius an Clematius II
als Consularis Palaestinae und Sebastianus II als Dux Aegypti;
vgl. 5 (318). VI 102 (511). S. 4.
9 (322) an Cyrillus II nach Cyrus, für Dionysius II, eht^
dieser im Jahre 363 sein väterliches Vermögen wiedererlangte
(S. 121).
[10. 11(323. 324)] an Maximus IV als Praeses Arabiae
und Clematius II als Consularis Palaestinae; vgl. 7 (320). Als
Überbringer wird 11 (324) Dynamius genannt, der nach Petra
reiste, also die Provinz des Maximus durchziehen mußte; danach
ist es wahrscheinlich, daß er beide Briefe bestellt hat^. Da
Petra noch zur Provinz des Clematius gehört, kann die Teilung
derselben, von der 24 (337) die Rede ist, noch nicht eingetreten
sein; denn durch sie wurde dieser südliche Teil von ihr ab-
gezweigt. 10 (323) sagt ausdrücklich, daß dies der erste Brief
ist, der an diesen Maximus gerichtet wurde; er ist also früher
als 19(332). 27(340). 48(360).
12(325)if. s. S. 345.
Damit ist die Stelle bestimmt, an welcher die beiden zu-
sammenhängenden Stücke 33—38(346—351) und 44— (>1
(356 — 373) einzulegen sind. Denn einerseits enthalten sie
1) Der Brief an Maximus empfiehlt den Bassus III, wird aber nicht
von ihm bestellt. Denn da Libanius ausdrücklich sagt, er habe ihn mv
gesehen, kann er ihm auch keine Botschaft übertragen haben.
VT. Das vierte Buch. 343
einen Brief an unsern Maximus: 48 (360), sind also später als S&7
[10. 11(323. 324)], andererseits erscheint Strategius I 34(347)
auf der Reise nach Aegypten und ist 47 (359) dort angekommen,
während er sich [12. 13(325. 326)] schon zur Heimkehr nach
Äntiochia rüstet. Daß 44(356) sich unmittelbar an 38(351)
anschließt, ist durch die Identität des Überbringers Tuscianus
sicher gestellt. Auch ist von den dazwischenliegenden Briefen
der eine 43 (355) nachweislich viel später (S. 348). Mit der
Umstellung scheint sich hier eine größere Lücke zu ver-
binden. Denn während wir 6 (319) noch im Sommer 357
waren, führen uns die folgenden Briefe schon in den Winter.
[33. 34(346. 347)] an Clematius II als Consularis Pa- 867/8
laestinae; vgl. 11(324), und den Praefecten Strategius I, der ^^"^®^
kurz vorher aus Äntiochia abgereist ist. Da dies in Kälte und
Schmutz geschah, muß es Winter sein. Er reiste nach 47 (359)
nach Aegypten, wohin sein Weg ihn durch Palaestina führte.
Danach ist es wahrscheinlich, daß der Brief an ihn mit dem
an Clematius durch denselben Boten bestellt wurde: S. 4.
[35—38. 44(348—851. 356)] nach Cilicien 35(348) an 868
Acacius III, 36(349) an Hierocles I, 37(350) au Ecdicius n;^'^°,\Vuaf'
nach Nicaea 44 (356) an Aristaenetus I; nach Sirmium 38(351)
an Anatolius I. Als Überbringer wird 35 (348). 38 (351).
44 (356) Tuscianus genannt, 37 (350) Dionysius IV. Aber da
35 — 37 durch den gleichen Bestimmungsort zusammenhängen,
wird man diesen Brief doch nicht abtrennen dürfen, sondern
eher annehmen müssen, daß Tuscianus und Dionysius gemeinsam
Äntiochia verlassen haben. Daß 38 (351) in den Januar oder
Februar 358 filllt, ist schon S. 65 bewiesen. Titianus, der
Sohn des Acacius III, dessen Ankunft dem Libanius 6(319)
angekündigt wurde, ist nach 35 (348) in seine Schule ein-
getreten. Der Panegyrikus auf Strategius I, von dem or. I
111. 112 p. 77 erzählt wird, ist kürzlich gehalten worden:
35(348). 44(356).
45 (357) nach Palaestina überbracht von Jovinus II an
Clematius II als Consular der Provinz, wie 33 (346).
46 (358) nach Ancyra an Parnassius II.
[47. 48 (359. 360)] nach Arabien 48 (360) an Maximus IV
als Praeses der Provinz, wie 10(323); nach Aegypten 47(359)
an Strategius I, den Praefectus Orientis, der dorthin gereist
ist, um die KomverschiflFung zu regeln. 34 (347) erzählte von
344 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
858 seiner Abreise aus Antiochia, ist also früher, 13 (326) und
16 (329) später: S. 343. 346. Da 10 (323) der erste Brief war, der
an Maximus gerichtet wurde, muß er früher sein als 48 (360).
Winter [49. 50(361. 362)] an das Hoflager in Sirmium an den
Notar Spectatus und den Primicerius notariorum Bassus I
überbracht von Calliopius III, dem Sohne des Bassus, der 356
als Schüler des Libanius erwähnt wird: V 84(1263), jetzt aber
die Schule verläßt, um zu seinem Vater zurückzukehren.
Es ist eine Verfügung ergangen, welche die Beamten der kaiser-
lichen Officia alle an den Hof beruft, und Libanius sucht für
den jungen Notar Honoratus H die Erlaubnis zu erwirken,
daß er in Antiochia bleiben dürfe. Die gleiche Bitte wird
56. 57 (368. 369) wiederholt und dabei auf diese Briefe zurück-
verwiesen. Von jener Verfügung ist auch 53 (365) die Rede.
Spectatus gegenüber beruft sich Libanius auf mündliche Ver-
sprechungen, die jener ihm vor nicht sehr langer Zeit gegeben
habe; dies paßt dazu, daß er im J. 357 in Antiochia gewesen
war: VI 68. 69 (477. 478). 79 (489). Da diese Briefe voraus-
setzen, daß er sich am Hoflager befindet, kann er seine Ge-
sandtschaftsreise noch nicht angetreten haben, was wahrscheinlich
im März 358 geschah (S. 341); sie sind also noch im Winter
dieses Jahres geschrieben.
51 (363) an Jamblichus, der sich auf der Reise befindet,
die er im Jahre 357 angetreten hatte: VI 75—83 (485—493).
War er VI 113(522) bis Ancyra gelangt, um von dort nach
Italien weiterzureisen, so hat er diesen Plan aufgegeben, ist erst
in Athen, dann in Macedonien gewesen und jetzt wieder in
Athen. Libanius berichtet ihm, er habe einen Brief an ihn
nach Italien gesandt, der nicht an seine Adresse gelangt sei,
einen andern nach Athen schreiben wollen, es aber aufgegeben,
als er gehört habe, daß Jamblichus die Stadt verlassen habe
und nach Macedonien gegangen sei. Da 17 (330), wie dieser
Brief, nach Athen gerichtet ist, muß er also später sein.
52 (364) nach Aegypten an Parnassius I als Praefecten
des Landes.
53(365) nach Sirmium an Anatolius I als Praefectus
lUyrici. Bezieht sich auf dieselbe Verfügung des Kaisers, von
der schon 49. 50(361. 362) die Rede war. Libanius erzählt,
daß der Arzt Marcellus ihn von seiner Krankheit geheilt habe;
von einer Besserung derselben war VI 43(451). 61(469)
die Rede.
VI. Das vierte Buch. 345
54(366) an denselben überbracht von Domnus. 858
[55—61 (367—373)] nach der Euphratensis 58 (370) au März?
Modestus^; nach Nicaea 55(367) an Aristaenetus I; nach Con-
standnopel 59(371) an Themistiu8 I; an das Hoflager nach
Sirmium 56 (368) an Spectatus, 57 (369) an Bassus I; nach
Gallien 60 (372) an den Caesar Julianus, 61 (373) an Paulus II^,
der sich am Hofe des Caesars befindet. Als Überbringer wird
55 (367). 59 (371) Harpocratio genannt. Er reiste zwar nur
bis Constantinopel, kann aber doch auch Briefe nach Pan-
nonien und Gallien mitgenommen haben. Denn wenn man
keinen Boten bis zum endgDtigen Bestimmungsorte fand, schickte
man die Briefe auf irgend eine Station des dorthin führenden
Weges, Ton der aus man ihre Weiterbeförderung erhoffen
konnte, und dies war bei Constantinopel, das mit beiden Hof-
lagern in steter Verbindung stand, zweifellos der Fall. So
sendet nach VI 1 (1281) Calliopius I einen Brief an Libanius
einstweilen nach Cilicien, wo er liegen bleibt, bis sich ein
Reisender findet, der ihn nach Autiochia weiterträgt. 59(371)
wird auf die Gesandtschaft des Themistius I zurückgewiesen,
60 (372) auf die Siege des Julian über die Alamannen, die
beide in das J. 357 fielen. Modestus hat sein Amt als Comes
Orientis nach 55 (367) noch nicht sehr lange angetreten, be-
findet sich aber nach 58 (370) schon auf der Reise in der
Euphratensis. 55 (367) ist Nicentius II noch Consularis Syriae,
29 (342) ist schon sein Nachfolger ernannt. 56. 57 (368. 369)
knüpfen an 49. 50(361. 362) an, 60(372) an VI 116(525);
auf 55 (367) weist I 3 (20) zurück. Die Anwesenheit des
Spectatus am Hoflager wird nach 56 (368) noch immer voraus-
gesetzt; er hat also seine Gesandtschaftsreise noch nicht an-
getreten oder Libanius weiß doch wenigstens nichts davon.
Diese Briefgruppe kann also nicht viel später als in den März
358 fallen: S. 341.
62 (374) ff. sind nach 43(355) auf S. 348 besprochen.
[12. 13 (325. 326)] nach Palaestina an Clematius II als
Consular der Provinz; vgl. 11(324). 33(346). 45(357), und
an den Praefecten Strategius I, dessen Rückkehr aus Aegypten
demnächst erwartet wird. Der Brief ist also später als 34(347)
1) Hier ist zu schreiben: iöetv öt ae (fehlt) ovx txovzeg dkyovfiev,
2) In diesem Brief ist zu schreiben : rjv 6s odzog b vofxog r<p (fehlt)
fjLefiviqa^ai iiQOOzi^d-hai x6 ygäfpsiv.
346 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
358 und 47 (359). Dem Clematius wird Boethus empfohlen, der
in Elusa zu Hause ist: VI 38 (446). Die Stadt ist also noch
nicht von seiner Provinz abgetrennt, wie dies zur Zeit von
24 (337) schon geschehen war.
14(327) nach Brittannien an Alypius, den Vicar der
Diöcese.
1 5 (328) nach Palaestina an Clematius II als Consular
der Provinz; vgl. 12 (325), überbracht von seiner Frau und
Schwiegermutter.
16 (329) nach Nicaea an Aristaenetus I. Strategius I,
dessen Rückkehr 13(326) erst erwartet wurde, ist jetzt wieder
in Antiochia. Es ist die Rede von einer großen Vermehrung
der Beamten, auf die auch 23 (336) hingewiesen wird. Dieser
Brief knüpft an 6(319) an: S. 44. 45.
17 (330) nach Athen an Jamblichus; später als 51 (363):
8. S. 344.
18 (331) nach Nicaea an Aristaenetus I. Seit dem Tode
des Thalassius I, der 354 eingetreten war, sind schon einige
Jahre verstrichen: S. 289.
1 9 (332) nach Arabien an Maximus IV als Praeses der
Provinz; vgl. 10 (323). Für dieselben Personen, wie hier, ver-
wendet sich Libanius auch VI 49 (457).
Frühling? 20 (333) uach Nicaea an Aristaenetus I, überbracht vou
Thalassius II, an den später 68 (380) und 78 (390) gerichtet
werden. Nach dem ersten dieser Briefe hatte er versprochen,
schon im Sommer wiederzukommen, muß also spätestens im
ersten Anfang des Sommers, wahrscheinlich schon im Frühling,
Antiochia verlassen haben.
21 (334) nach 22 (335) besprochen.
22 (335) nach Palaestina au Clematius II als Consular der
Provinz; vgl. 15(328). Dieser Brief schiebt sich trennend
zwischen 21 (334) und 23 (336) ein, die durch den gleichen
Überbringer verbunden sind, steht also nicht an seiner richtigen
Stelle. Daß er nicht sehr lange auf 15 (328) folgte, ergibt sich
aus seinem Inhalt. Denn dort hatte Libanius den Clematius
ermahnt, er möge dafür sorgen, daß er bald Vater werde, und
hier wird auf seine künftige Vaterschaft hingewiesen. Seine
Statthalterschaft nähert sich schon ihrem Ende, wozu es paßt,
daß während derselben nur noch zwei spätere Briefe 24 (337)
und 39 (352) an ihn gerichtet sind.
VI. Das vierte Buch. 347
[21. 23(334. 336)] nach Nicaea an Aristaenetus I und 368
nach Sirmium an Änatolius I, überbracht von Spectatus, der sommer
von seiner Gesandtschaftsreise an das Hoflager zurückkehrt.
Danach müssen diese Briefe schon in den Sommer fallen
(S. 341). Wie 16 (329) ist auch hier von der Vermehrung der
Beamten gesprochen: 23 (336). In welcher Form sie herbei-
geführt wurde, zeigt der folgende Brief, aus dem wir erfahren,
daß Palaestina in zwei Provinzen geteilt worden ist, und ähnlich
wohl auch andere Amtsbezirke. Spectatus ist 43 (355) erst
vor kurzem an das Hof lager zurückgekehrt. Auf 23 (336)
weist I 1 (18) zurück (S. 22).
[24—26 (337—339)] nach Tyrus 26 (339) an Gaianus; nach
Palaestina prima 24(337) an Clematius H als Consularis; nach
Palaestina secunda 25 (338) an Eapaterius als Praeses. Die
Provinzteilung, aufweiche 16 (329) und 23 (336) hinwiesen, ist
hier vollzogen; die Briefe sind also später als 5 (318). 11 (324).
12 (325), wo Palaestina noch ungeteilt erschien. 24. 25 (337.
338) nennen den Hieronymus als Überbringer.
27 (340) an Maximus IV als Praeses Arabiae; vgl. 10 (323).
[28—30 (341—343)] nach Cilicien 28 (341) an Acacius III,
30(343) an Aresius; nach Sirmium 29(342) an Änatolius I.
Dieser hat kürzlich die Ernennung des Sabinus I zum Con-
sularis Syriae bewirkt, dessen Vorgänger Nicentius II 55 (367)
noch im Amt erscheint. Im Hochsommer 358 hat er es nieder-
gelegt und ist unterwegs zum Praefecten, um sich gegen eine
Klage wegen Amtsvergehens zn verantworten : 1 3 (20). Titianus
befindet sich in der Schule des Libanius, wie 35(348); vgl.
6 (319). Strategius I ist in Antiochia, wie 16 (329).
31. 32 (344. 345) gehören in den Winter 358/9 und sollen
hinter I 19 — 21 auf S. 354 besprochen werden.
33—38 (346—351) sind hinter 11(324) besprochen: S. 343.
[39. 40 (352. 353)] überbracht von Julianus V nach Pa-
laestina an Clematius II und nach Aegypten an den Dux
Sebastianus II: S. 4. Hier erscheint Clematius zum letzten Mal
als Consularis Palaestinae; vgl. 22 (335).
41 (1590) an Basilius, der in einer Frage der Homerkritik
um Auskunft gebeten wird, also wohl noch weltlicher Lehrer,
nicht Geistlicher ist (S. 31). Wahrscheinlich ist dieser Brief
mit den beiden vorhergehenden zu verbinden; denn er dürfte
geschrieben sein, während Basilius Aegypten bereiste (S. 33).
348 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
868 [42. 43 (354. 355)] nach Sirmium an das Hoflager an
Florentius II und Spectatus. Dieser ist kürzlich von seiner
Gesaudtschaftsreise dorthin zurückgekehrt; die Briefe sind also
nicht sehr lange nach 21. 23(334. 336) geschrieben.
44—61 (356—373) sind zusammen mit 33—38 (346—351)
hinter 11 (324) besprochen worden: S. 343.
Sommer [62. 63 (374. 375)] nach Ciiicien an Acacius III und Apellio,
den Consular der Provinz; Tiberius wird 63 (375) als Über-
bringer genannt. Titianus ist erst kurze Zeit in der Schule
des Libanius gewesen, zu der er im Sommer 357 angemeldet
wurde: 6(319); vgl 28(341). 35(348). Er ist nach Hause
gereist, um die Hochzeit seiner Schwester mit Calycius zu feiern,
auf die auch 64(376) und 70. 71(382. 383) zurückkommen.
Da die Gäste zu Schiffe ankommen, muß es Sommer sein.
Sommer [64 — 69 (376 — 381)] überbracht von Dianius, der nur
64 (376) und 68 (380) nicht genannt ist, nach Ciiicien 64 (376)
an Acacius IH; nach Bithynien 65 (377) an Aristaenetus I,
66 (378) an Alcimus, 68 (380) an Thalassius II ; nach Con-
stantinopel 67 (379) an Themistius I, 69 (381) an Strategius I.
Aristaenetus wird beglückwünscht, weil er Vicar der Diöcese
Pietas geworden ist, ein Amt, das er ganz kurz vor seinem
Tode, d. h. vor dem 24. August 358, empfing (S, 9). Daß
es Sommer ist, ergibt sich auch aus 64 (376), wo es heißt,
Acacius wolle seinen Sohn und seinen neuen Schwiegersohn
noch während des Sommers bei sich behalten und mit dem
Ende desselben wieder in die Schule des Libanius zurück-
schicken. Strategius I scheint sein Amt niedergelegt zu haben;
denn 69 (381) heißt es, die Hoffnungen, die Dianius an seine
Praefectur geknüpft habe, seien plötzlich zu nichte geworden.
Dem entspricht es, daß I 3 (20) sein Nachfolger Hermogenes IV
erwähnt wird. Themistius hat nach 67(379) dem Libanius
die Rede geschickt, die er als Gesandter im J. 357 gehalten
hatte; doch ist sie dem Empfänger schon längst bekannt, also
keine ganz neue Erscheinung mehr. Libanius erzählt 66 (378).
69 (381), daß seine Krankheit nach einer kurzen Unterbrechung
von neuem begonnen habe; über jene vorübergehende Besserung
war VI 43(451). 61 (469). IV 53(365) gesprochen. 64(376)
knüpft an 62(374) an; 78(390) weist auf 68(380) zurück.
Sommer [70—73(382—385)] nach CUicien 70(382) an Calycius,
71(383) an dessen Vater Hierocles I; nach Bithynien 72(384)
VI, Das vierte Buch. 349
au Aristaenetus I; nach Sirmium an das Hoflager 73(385) 358
an Eugnomonius; als Überbringer wird 73 (385) Olympius VI
genannt. Aristaenetus ist Yicarius Pietatis, denn nach 72(384)
hat er Macht in Bithynien; die Hochzeit des Calycius, von der
62 (374) und 64 (376) sprachen, ist erst seit kurzer Zeit vor-
über. Eugnomonius hat einen früheren Brief des Libanius
unbeantwortet gelassen, womit wahrscheinlich VI 65(473)
gemeint ist. Hierocles ist schwer krank gewesen, aber jetzt
scheinbar in der Besserung; I 8 (25) hören wir von seinem Tode.
Nach 70 (382) ist es noch immer Sommer.
74 (386) an den Comes Orieotis Modestus. Er hatte
Antiochia verlassen, um an den Euphrat zu reisen, und im
Frühjahr 358 den ersten Brief 58 (370) von Libanius empfangen.
Da dieser keine Antwort darauf erhalten hatte, war kein zweiter
gefolgt, bis nach langer Zwischenzeit Modestus die Höflichkeits-
pflicht erfüllt und um weitere Briefe des berühmten Redners
gebeten hatte. Dieser verspricht darauf, den Comes mit einem
Pfeilhagel von Briefen zu überschütten, und hält sein Wort,
indem er in ganz kurzen Zwischenräumen drei 74 (386). 75 (387).
80 (392) an ihn schreibt.
75 (387). An denselben; seine Rückkehr wird bald erhofift.
76(388). An Jamblichus, der 17(330) noch in Athen
war und von dort jetzt nach Aegypten gereist ist.
[77. 78(389. 390)] nach Bithynien an Honoratus I und Tha-
lassius 11; als Überbringer wird 77 (389) Martialis genannt. Über
die Zeit dieses Briefes s. 8. 389. 78 (390) knüpft an 68 (380) an.
79 (391) gehört in den Winter 358/9 und soll auf S. 353
bei I 19 — 21 besprochen werden.
80(392) an Modestus, knüpft an 74(386) und 75(387)
an und spricht die Erwartung aus, daß der Empfänger sehr
bald wieder in Antiochia sein werde. Sie muß sich erfüllt
haben, weil hier die Korrespondenz mit ihm einstweilen ab-
bricht, um erst im J. 859 durch I 23 (35) wieder zu beginnen.
VIL Das erste Baeh.
Daß dieses Buch die zeitliche Reihe des vierten unmittelbar
fortsetzt, zeigt gleich sein erster Brief (18), der mit IV 23 (336)
im engsten Zusammenhange steht (S. 22). Ebenso weisen
I 3 (20) auf IV 55 (367), I 45 (57) auf IV 62 (874). 64 (376).
350 0« Seeck, Die Briefe des Libanius.
70 (382) zurück. Außerdem enthält es eine Terhältnismäßig
große Zahl von Tatsachen, die auch durch andere Quellen be-
glaubigt sind und mit Sicherheit seinen Inhalt in die Zeit vom
Hochsommer 358 bis in den Herbst 359 einzuschließen er-
lauben.
Das genaueste Datum bietet das große Erdbeben vom
24. August 358, das Nicomedia zerstörte und den Tod des
Aristaenetus I herbeiführte: Pauly- Wisse wa IV S. 1084. An
ihn sind im Anfang des ersten Buches noch zwei Briefe
2. 3 (19. 20) gerichtet; aber da die eben besprochene Reihe
des vierten schon bis tief in den Sommer 358 hinabreichte,
können sie nur ganz kurze Zeit vor der Katastrophe abgesandt
sein, ja es ist nicht unmöglich, daß sie ein paar Tage nach
derselben geschrieben sind. Denn die Nachricht davon muß
mindestens eine Woche gebraucht haben, eh^ sie nach Antiochia
gelangte. Man wird also jene Briefe mit großer Wahrscheinlich-
keit in den August 358 setzen können. Von da an hört die
Korrespondenz mit ihm auf, und es beginnen bald darauf die
Briefe, die von der Verwüstung Nicomedias und von seinem
Tode reden: 7(24). 8(25). 17(29). 19(31). 21(33).
Nicentius II, der im J. 358 als Consularis Syriae nach-
weisbar ist (S. 220), erscheint 3 (20) als kürzlich abgesetzter
Beamter, der die Strafe wegen eines Amtsvergehens erwartet.
Unter dem J. 359 erzählt Ammian XIX 12 von einem
großen Hochverratsproceß, den Modestus in Scythopolis leitete.
Diesen Ort hatte man gewählt, weil er zwischen Alexandria
und Antiochia ungefähr in der Mitte lag und die meisten Ange-
klagten einer dieser beiden Städte angehörten. 23 (35) ist mehreren
vornehmen Antiochenern mitgegeben, die in Ketten zu Modestus
geführt w^erden und von ihm ihr Urteil erwarten. Schon
Sievers hat dies mit jenem Processe in Zusammenhang gebracht.
Der Perserkrieg, der einige Jahre geruht hatte, begann
im J. 359 von neuem durch einen Einfall Sapors, der mit der
Eroberung Amidas sein Ende fand: Pauly-Wissowa IV S. 1091.
Von ihm handeln 32 (44). 35 (47). 44 (56), und daß wirklich
dieser Feldzug gemeint ist, ergibt sich aus einem charak-
teristischen Umstände. Nach Ammian XVIH 7, 3. 4. 6. 8 wurde,
um den Vormarsch der Perser zu hindern, die ganze Vegetation
durch Brand vertilgt und alles Land zwischen Euphrat und
Tigris zur Wüste gemacht. Dementsprechend schreibt Libanius
VII. Das erste Buch. 351
35 (47) von dem Perserheere: ytJv öi ovre xaxorr orte x«(>-
rrovöß'ai övrrjoerai ' dsö^jojrai y«(>.
Nachdem Constautius im J. 350 gegen den Usurpator
Magnentius gezogen war, hatte er sich dauernd im lateinischen
Reichsteil aufgehalten Gegen Ende des Sommers 359 kam
er von dort zum ersten Mal wieder nach Constantinopel: Pauly-
Wissowa IV 8. 1088. 48 (60) erfahren wir, daß er in der
Stadt, die Themistius I bewohnt, d. h. in Constantinopel, er-
wartet wird, und 52 (64) ist er dort.
Themistius erzählt or. XXXIV 13, daß er während seines
Proconsulats, das er im J. 359 bekleidete, die Mitgliederzahl
des Senats von Constantinopel von kaum 300 auf 2000 ver-
mehrt habe (S. 298). Dies gi'oße Senatorenwerben hat in den
Briefen unseres Buches zahlreiche Spuren hinterlassen: 20(32).
26 (38). 48 (60). 56 (58). 62 (74). 73 (84).
Wie zu erwarten, ist die Beamtenliste dieses Buches mit
der des vorigen zum großen Teil identisch; es wiederholen
sich Anatolius I, Florentius II, Parnassius I, Modestus, Ari-
staenetus I, Sabinus I; auf das sechste Buch weist Helpidius II
zurück, der im vierten zuföUig nicht erwähnt war.
Praefectus praetorio Orientis: Hermogenes IV: 3 (20). 26 (38).
30(42). 35(47). 41(53).
Praefectus praetorio lUyrici: Anatolius I: 1(18). 66(78).
68 (79), wie im sechsten und vierten Buche.
Magister ofßciorum: Florentius II: 34(46). 47(59). 50(62).
57. 58 (69. 70). 72 (83), wie im vierten Buche.
Comes rerum privatarum des Caesar Julianus: Helpidius II:
21 (33), wie im sechsten Buche.
Proconsul urbis Constantinopolitanae: Themistius I: 26(38).
48 (60). 52 (64). 54 (66). 56 (68). 63 (75). 73 (84). 78 (89).
Aegypti Praefectus: Parnassius I: 11(28), wie im vierten
Buche.
Euphratensis Praeses: Pannychius: 82(93).
Orientis Comes: Modestus: 20(32). 23—25(35—37).
32(44). 35(47). 39—41(51—53). 44(56). 49(61). 74(85).
83 (95), wie im vierten Buche.
Phoenices Consularis: Polychronius: 10(27).
Pietatis Vicarius: Aristaenetus I: 2. 3(19. 20), wie im
vierten Buche.
352 ^' Seeck, Die Briefe d«s Libanius.
Syriae Consularis: Sabinus I: 19(31). 70(81), wie im
vierten Buche.
868 [1. 2(18. 19)] von Januarius überbracht nach Nicomedia
August 1^,1 Aristaenetus I als Vicarius Pietatis und nach . Sirmium an
Anatolius I als Praefectus lUyrici. Über die Zeit dieser Briefe
s. S. 350. 1 (18) knüpft an IV 23 (336) an und 66 (78) weist
darauf zurück: 8. 22. 66.
August [3—6 (20—23)] nach Cilicien 4 (21) an Auxentius II, 5 (22 ,
an Demetrius I, 6(23) an Genesius; nach Nicomedia 3(20)
an Aristaenetus I als Yicarius Pietatis; als Überbringer ist
3 (20) Nicentius II genannt. Daß diese Briefe in den August
358 fallen müssen, ist S. 350 gezeigt; als Bestätigung kommt
hinzu, daß Auxentius nach 4 (21) dem Libanius Früchte aus
seinen Obstgärten sendet, was gleichfalls auf den Hochsommer
hinweist. Der neuernannte Praefect Hermogenes IV, der wahr-
scheinlich vom Hoflager in Sirmium herkommt, ist erst nach
Nicomedia gelangt: 3 (20). Er wird 26 (38) schon als in An-
tiochia angekommen erwähnt. 3 (20) weist auf IV 55 (367)
zurück.
858/9 [7 — 9(24 — 26)] nach Cilicien an Hygienus, Acacius III
Winter qj^j Macedouius I. Libanius sagt 7 (24), daß er teils wegen
seiner Krankheit, teils aus Schmerz über den Fall Nicomedias
und den Tod seines Freundes Aristaenetus I, von dem auch
8(25) die Bede ist, sehr lange keine Briefe geschrieben habe;
vgl. IV 79 (391). Nach 7 (24) ist der Sommer vorüber (diä
TOLOvTcop ro ß-tQog eXd^ovreg)', dazu paßt es, daß Titianus und
Calycius, die nach IV 64 (376). 70 (382) den Sommer in Cilicien
bleiben und erst zum Winter nach Antiochia in die Schule des
Libanius zurückkehren sollten, nach 8 (25) wieder bei ihren
Studien sind.
10 (27) an Polychronius, wahrscheinlich nach Phoenicien.
1 1 (28) wahrscheinlich nach Aegypten an den dortigen Prae-
fecten Parnassius I. Von dem Briefe fehlt der Schluß.
12 — 15 sind durch Ausfall eines Blattes im Vossianus ver-
loren gegangen. Jedenfalls befand sich unter ihnen der Brief,
in dem Libanius dem Demetrius I sein Beileid über den Tod
des Hierocles I aussprach; vgl. 8(25). 17(29).
16 (28) nur der Schluß erhalten. Er spricht davon, daß
der Empfänger zweifele, ob er bleiben oder nach Antiochia
VII. Das erste Buch. 353
kommen solle. Da nach 7 (24) dieselben Zweifel auch bei 358/9
Hygienus obwalten, könnte dieser Brief an ihn gerichtet sein.
Er würde dann sich an den folgenden anschließen, der nach»
Cilicien geschickt wurde, wo auch Hygienus gewohnt zu haben
scheint: S. 180.
17 (29) nach Cilicien an Demetrius I. Er beabsichtigt
auf seinen Bruder Hierocles I, dessen Tod 8 (25) gemeldet
war, eine Gedächtnisrede zu schreiben, und hat Libanius auf-
gefordert^ das Andenken des Aristaenetus I ebenso zu ehren.
Dieser Wunsch ist 19 (31) erfüllt.
18 (30) nach Armenien an Adamantius I. Über den Zu-
sammenhang dieses Briefes mit 27(39) s. 8. 11.
[19—21 (31—33). IV 79 (391)] nach Cilicien 19 (31) an wmter
Demetrius I, wahrscheinlich auch 20 (32) an Jamblichus; nach
Constantinopel IV 79 (391) an Strategius I; nach Gallien 21 (33)
an den Caesar Julianus. Der Anregung, welche Demetrius
nach 17 (29) gegeben hatte, ist Libanius gefolgt und hat nicht
nur eine Monodie auf Aristaenetus I, sondern auch eine zweite
auf Nicomedia geschrieben, die er jenem mit 19 (31) überschickt.
Von der Abfassung dieser beiden Reden erzählt auch IV 79 (391)
und ist deshalb in diese Gruppe hineinzuziehn. 21 (33) ant-
wortet auf einen Brief Julians, in dem dieser seine Trauer
über den Fall Nicomedias ausgesprochen hatte. Da die Nach-
richt davon jedenfalls Monate brauchte, ehe sie nach dem fernen
Gallien gelangte, und wieder Monate vergehen mußten, bis eine
Botschaft von dort in Antiochia ausgerichtet wurde, kann dieser
Brief nicht vor dem Winter 358/9 geschrieben sein. Von dem
Winter, der damals ungewöhnlich milde war, redet aber auch
der Schlußsatz von 19 (31). Von dem Brief an Jamblichus
20 (32) steht es fest, daß er vor 23 (35) geschrieben ist; denn
er erzählt von der Abreise des Modestus aus Antiochia, mit
dem 23 (35) die Korrespondenz beginnt. Andererseits ist er
später als IV 76 (388), wo Jamblichus noch in Aegypteu war;
denn jetzt scheint er sich schon in größerer Nähe von Antiochia
zu befinden. Da er in engen Beziehungen zu Hierocles I stand,
ist es nicht unwahrscheinlich, daß er nach dessen Tode den
Bruder des Verstorbenen, Demetrius, in Cilicien aufgesucht
hatte und die nebeneinanderstehenden Briefe an diesen und an
Jamblichus daher auch den gleichen Bestimmungsort hatten.
Der Schlußsatz von 20 (32) bezieht sich auf die Versuche des
Texte u. UntersuehuDgen etc. NF XV, 1. 2 23
354 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
358/9 Themistius I, neue Senatoren für Constantinopel zu werben,
fallt also schon unter das Proconsulat desselben, das 26 (38)
zuerst erwähnt wird: S. 299.
[IV 31. 32(344. 345)] nach Cilicien an Demetrius I und
Seleucus. Auf die Übersendung der Monodien, von der J 9 (31)
die Rede war, hat Demetrius I geantwortet, daB er aus ihnen
auch über den Tod seines Bruders Hierocles I, von dem 8 (25).
17(29). 19(31) sprachen, Trost geschöpft habe. Dies weist Li-
banius bescheiden zurück. Seleucus hat sich darüber beklagt,
daß diese Reden nicht ihm gleichfalls überschickt sind, worauf
32(345) antwortet.
22 (34) nach Cilicien an Demetrius I. Dieser hat auf die
Ablehnung seines Lobes durch Libanius, welche IV 31 (344)
enthielt, mit noch größerem Lobe geantwortet und die beiden Mo-
nodien mit Tragödien verglichen. Darauf spielt der Verfasser
wieder den Bescheidenen, sendet aber seinem Bewunderer einen
ganzen Packen seiner Reden zu, darunter auch diejenige, welche
er 358 auf den Praefecten Strategius I gehalten hatte; vgl.
IV 35 (348). 44(356). or. IUI. 112 p. 77. An diesen Brief
knüpft 33 (45) an.
859 23 (35) überbracht von Antiochus II und seinen Brüdern,
als sie gefangen nach Scythopolis zu Modestus geführt wurden
(S. 350). Dieser war 20 (32) nach Cilicien gereist, wahr-
scheinlich um dort die Befehle des Kaisers über den bevor-
stehenden Hochverratsproceß aus größerer Nähe zu erwarten.
Nachdem Scythopolis zum Sitze desselben ausersehen war, wird
er dorthin gegangen sein und dort unseren Brief empfangen
haben ^. Über die Zeit desselben s. S. 350.
[24. 25 (36. 37)] an den Comes Orientis Modestus und
seinen Assessor ürbanus.
26 (38) nach Constantinopel an Themistius I, geschrieben
kurze Zeit nachdem er das Proconsulat der Stadt übernommen
hatte. Redet gleichfalls von der Vermehrung des Senats, wie
schon 20 (32). Vgl. S. 299. Hermogenes IV ist als Praefect
in Antiochia; vgl. 3—6 (20—23).
[27—29(39—41)] nach Armenien überbracht von Eu-
1) In diesem ist zu schreiben: itQayfia yaQ TtagaXaßwv, o neabv
{statt Tiatg) elg x^'^^^ agxovxoq T6Q%piv ziva zo xaxciq noteZv noiovfiivov
noXkfjv av rjyeiQe (pXoya, yaXrjvTjv a7tB(pTjvag (statt &no<pyvag) rijr TtQOC-
VII. Das erste Bach. 355
mathius II an Ädamantius I, Iphicrates und Leontius lY. Die 359
Briefe knüpfen an 18 (30) an und 75 (86) wird auf sie zurück-
gewiesen (S. 11. 12).
[30. 31 (42. 43)] nach Cilicien an Acacius III und Ec-
dicius II. Hermogenes IV ist in Antiochia, wie 26 (38); Titianus
^ ist in der Schule des Libanius, wie 8(25).
32(44) an den Comes Orientis Modestus, der im Begriffe
ist, die Grenzen gegen den bevorstehenden Persereinfall zu
schützen; vgl. S. 350.
33 (45) nach Cilicien an Demetrius I. Antwort auf die
Lobeserhebungen, die dieser den mit 22 (34) geschickten Beden
gespendet hat.
34 (46) an den Magister officiorum Florentius II. Er hat
den Libanius aufgefordert, an das Hoflager zu kommen, um
dem Kaiser einen Panegyrikus zu halten ^ was der Bedner mit
Hinweis auf sein körperliches Befinden ablehnt*^. Von dieser
Berufung ist auch 48(60). 50(62) die Bede. Wenn er ihr
gefolgt wäre, hätte er den Kaiser entweder in Illyricum oder
in Thracien angetroffen^. Dies paßt dazu, daß dieser im
Jahre 359 sich zuerst in Sirmium und an der Donau aufhielt,
aber die Absicht hatte, nach Constantinopel überzusiedeln, und
und sie gegen Ende des Sommers auch ausführte: Paulj-
Wissowa IV S. 1088.
35 (47) an Modestus als Comes Orientis, der sich in Meso- sommer
potamien befindet. Der Perserkrieg, der 32 (44) nur drohte,
hat begonnen. Die Bömer haben das Land zwischen Euphrat
und Tigris selbst zur Wüste gemacht, was nach Amm. XVIH
7, 4 geschah, cum frumenta iam stipula flaventi turgerent
Vgl. S. 350. Von dem Gesuch des Modestus, das Libanius
bei Hermogenes IV zu betreiben hat, sprechen auch 41 (53).
44 (56).
[36—38(48—50)] nach Cüicien 36(48) an Demetrius I;
nach Constantinopel 38(50) an Clearchus I; an das Hoflager
1) 'Eya> 6h ivravd'a /itvwv ovx äv afiektioat xmv v/iva>v. el Sh noB^
fjfjiiv b XQV^^^ tpavelrj ßaailBvg, lOütg avxov ov fjiera aiy^g otpofjiai,
2) *0 yccQ joiQ aXkoiq elg t^Qtpiv l^Qx^rai, xovx ifiol ykvxvg ayxufv
jöia ZTiv aaBiv€iav.
3) Kai ovx Ott slg ^IXXvQiovg ij ßQaxrjv oi)x äv olbg ze eiriv r^ix^iVf
all' ovo* dv si (AB iv Kikixlq xaB^rifAevoi xiveiv inei^oB^e, z^g avayxrig
iyiyvBod-s xQBlzzovg.
23*
356 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
859 nach Sirmium 37 (49) an Olympius I. Als Überbringer wird
36 (48) Domnus genannt, für den sich Libanius 39 (51) ver-
wendet. An 38(50) knüpfen 53—55(65—67) und 77. 78
(88. 89) an; auf den Schluß von 36 (48) bezieht sich 43 (55).
39(51) an Modestus als Comes Orientis für denselben
Domnus, der nach der vorhergehenden Gruppe kurz vorher in
Antiochia gewesen war.
40 (52) au denselben.
[41. 42(53. 54)] an Modestus als Comes Orientis und
seinen Assessor ürbanus; vgl. S. 5; überbracht durch Pal-
ladius VII und einen Mann, der sich dem Gerichte des Comes
zu stellen hat. 41 (53) ist von einem Gesuch des Modestus
an den Praefecten Hermogenes IV die Rede, wie 35 (47) und
44 (56).
43 (55) nach Cilicien an Demetrius I; knüpft an 36 (48) an.
44 (56) an Modestus als Comes Orientis. Er hat sich bei
Libanius dafür bedankt, was dieser ihm bei Hermogenes IV
erwirkt hat; vgl. 35 (47). 41 (53); dies beantwortet Libanius,
indem er versichert, für Modestus sich zu mühen, mache ihm
die größte Freude. Der Perserfeldzug, von dessen Beginn
35 (47) redete, bietet tröstlichere Aussichten ; wahrscheinlich
war die Nachricht angelangt, daß Sapor sich in die Belagerung
Amidas verbissen hatte und dieses hartnäckigen Widerstand
leistete.
Sommer 45 (57) nach Cilicien überbracht von Titianus an seinen
Vater Acacius III. Dieser hat seinen Sohn aus der Schule
des Libanius, in der er sich 8 (25). 30 (42) befand, zu sich
zurückgerufen, weil er von seinen andern Kindern entblößt sei
(IrpcXmci^ac t(5v IrtQow). Dies bezieht sich wohl darauf, daß
er seine Tochter nach IV 62 (374). 64(376). 70 (382) vor nicht
sehr langer Zeit verheiratet hatte. Er verspricht, den Titianus
vor dem Ende der guten Jahreszeit wieder nach Antiochia
zurückzuschicken; es ist also noch Sommer. An diesen Brief
knüpfen 46 (58) und II 25 (121) an.
Sommer 46 (58) an denselben überbracht von Philoxenus, der nach
den Anfangs werten des Briefes: öi^o'^ Srj xal rov ^tXo^tvov
kurze Zeit nach Titianus Antiochia verläßt; vgl. 45 (57). Die
Sommerferien scheinen hiernach zu beginnen.
[47 — 51 (59 — 63)] überbracht von Priscianus I nach Ao-
cyra 49(61) an Albanius; nach Constantinopel 48(60) an
VII. Das erste Buch. 357
Theraistius I^; an das Hoflager 47(59) au Plorentius II 2, 869
50 (62) an Spectatus, 51 (63) an Oljrmpius I. Im Winter
358/9 war Priscianus noch in Antiochia: 19(31); später hören
wir, daß er den Kaiser an der Donau angetroffen hat und dann
mit ihm nach Constantinopel gezogen ist: II 29 (125). Nach
48 (60) erscheint es zweifelhaft, ob er ihn schon in Constan-
tinopel oder noch in lUyricum treffen wird^, ähnlich 34(46).
Und wie hier, so ist Libanius auch 48 (60) und 50 (62) noch
in Besorgnis, er selbst könnte an den Hof berufen werden. Wenn
Themistius nach 48 (60) über in erzürnt gewesen ist, so wird
dies darin seinen Grund haben, daß Libanius die Bemühungen
des Proconsuln, den Senat von Constantinopel zu vermehren,
teilweise durchkreuzte, indem er seinen Freunden abriet, die
Standeserhöhung anzunehmen: 20(32). 62(74); vgl. S. 299.
Daß er in tiefem Schmerze ist ^ra rag tmv yvcDglficop ru;^«^;
48 (60), bezieht sich wohl auf die Hochverratsprocesse von
Scythopolis, die zahlreichen Antiochenern das Leben oder die
Freiheit kosteten: S. 350.
52 (64) an Themistius I nach Constantinopel, wo unterdessen Herbst
der Kaiser eingetroffen ist: S. 351. Da der Überbringer der vor-
hergehenden Gruppe ihn nach II 29 (125) noch an der Donau
traf, muß dieser Brief mehrere Monate später geschrieben sein.
Diese lange Pause in der Korrespondenz des Libanius ist wohl
durch den Tod seines Freundes Eusebius IX hervorgerufen
worden, der 19(31) noch am Leben war, aber 58(70) mit
ausdrücklichen Worten als verstorben erwähnt wird. Denn
wenn es 52 (64) heißt: ro f/ev Xayecv rjiimv a^aiged'ivtcov vjto
TTJg Tojv traiQcov XBkevxrjg, so wird Libanius mit dem Reden-
halten wohl auch das Briefeschreiben unterbrochen haben. Der
Plural tralQmv mag sich teils aus dem Hochverratsprocesse
von Scythopolis (S. 350), teils aus dem vorhergegangenen Tode
des Aristaenetus I und Hierocles I erklären (S. 9. 10).
1) In diesem Brief ist zu schreiben: wq de ovSev ixeivcov ineid-bfirjVf
avtö ü€ Tisid-etü) tb ygacpeiv (statt avtbg iTieiS'ero yQa(pBiv)y ov yag äv
tbvye aXXov yeyevrifievov ivox^etv ri^iovv,
2) In diesem Brief ist zu schreiben: xb yag aysiv iiil ttjv övvccfiiv,
ovg (statt üfg) oi^iov, airmv iari rdHv aybvrmv htaivoq^
3) Ei fisv oiv nao" v/aiv avfißakkoiTo nQmtov ra> ßaaiketj rov navrbq
eTUfiekrjoeaO'ai nagatv ' 6C v/aotv de dtg avxbv iXavvovri ygafifiata SaKjeiQf
ravtl de ovx aad-evtareQa naQovalaq. Dies ist an Themistius geschrieben,
der sich in Constantinopel befand.
358 ^» Seeck, Die Briefe des Libanius.
85» [53—55 (65—67)] nach Constantinopel au Clearchus I, The-
mistius I und Hyginus, denen die Sache des Cleobulus ans
Herz gelegt wird; knüpfen an 38(50) an; darauf bezüglich
auch 77. 78 (88. 89).
[56. 57 (68. 69)] nach Constantinopel an Themistius P
und an Florentius 11. Wieder ist von der Vermehrung des
Senats die Rede (S. 299). Auf 56 (68) weist II 3 (98) zurück.
[58 — 61 (70 — 73)] durch Parthenius nach Constantinopel
überbracht 58(70) an Florentius 11, 59(71) an Eusebius XII,
60(72) an Spectatus, 61 (73) an Eumolpius. Eusebius IX wird
58 (70) als verstorben erwähnt; vgl. 52 (64).
[62—66 (74—78)] nach Bithynien 65 (77) an Meterius I
und Alcimus; nach Constantinopel 62 (74) an Aetius I, 63 (75)
an Themistius I, 64 (76) an Hyginus; nach Sirmium 66 (78)
an Anatolius I. Als Überbringer wird 63. 64 (75. 76) An-
dronicus I genannt. Da diese Briefgruppe die gleiche Orts-
bestimmung hat, wie die vorhergehende, aber durchgehend an
andere Personen gerichtet ist, mögen beide vielleicht gleich-
zeitig abgegangen sein. 65 (77) redet von den Leiden, die zwei
Bithyner durchgemacht haben; dies scheint auf das Erdbeben
zurückzuweisen, das am 24. August 358 ihre Provinz ver-
wüstet hatte (S. 9). 63 (75) erwähnt der hohen Ehren des
Themistius, von denen 52 (64) ausführlicher gesprochen war.
66 (78) weist auf 1 (18) zurück, sagt aber ausdrücklich, daß
Libanius seit der Absendung dieses Briefes die Korrespondenz
mit Anatolius sehr lange unterbrochen hatte (S. 66). Der
Überbringer Andronicus war in den Proceß von Scythopolis
verwickelt gewesen, von dem 23 (35), vielleicht auch 48 (60)
die Rede war, wurde aber freigesprochen: S. 70. 64 (76)
redet von einer Krankheit des Phasganius; 83 (95) ist er tot.
67 fehlt, ob infolge einer wirklichen Lücke, ob nur durch
Versehen des Schreibers, der hier eine Nummer übersprungen
hat, läßt sich nicht entscheiden.
68 (79) nach Sirmium an Anatolius I. Knüpft an 66 (78)
an (S. 66). Anatolius erwartet, daß ihm sein Amt bald ge-
nommen werde, bekleidet es also schon seit längerer Zeit;
im Winter 356/7 hatte er es angetreten: S. 62.
1) 56 (68) ist zu schreiben: ^v fxev yäg i^staaei rätv äglattov tiqwtoq
'Okifjüiiog, ot 61 (statt ov6e) elaeveyxelv Seif ndvtatv vorarog.
VII. Das erste Buch. 359
69 (80) au'Ambrosius, für einen Verwandten des Cleobulus, S69
für den sich Libanius gerade in dieser Zeit mehrfach verwendet:
38 (50). 53—55 (65—67). 77. 78 (88. 89). IV 52 (364). II 59 (155).
in 29 (232).
70(81) nach Constantinopel an das Hoflager an Atarbius
überbracht von Sabinus I, der die Statthalterschaft von Syrien
niedergelegt hat und wegen eines Amtsvergehens abgeurteilt
werden soll. Im Sommer 358 war er zum Consularis Syriae
ernannt worden: IV 29(342); im Winter 358/9 hielt er sich
als solcher in der Umgegend von Antiochia auf: 19(31).
[71 — 73 (82 — 84)] nach Constantinopel an Magnus I, an Herbst
Plorentius II und an Themistius I. Die beiden ersten Briefe
nennen Macedonius VI als Überbringer. 73 (84) handelt wieder
von den Senatorenwerbungen des Themistius (S. 299). Man
erwartet, daß Celsus I noch eine Zeitlang in Antiochia bleiben
und dennoch vor dem Winter in Constantinopel anlangen könne ;
der Herbst ist also noch nicht sehr weit vorgeschritten.
74 (85) nach Berytus an Domninus I. Modestus ist in
Antiochia, wohin er bald nach der Absendung von 44 (56)
zurückgekehrt sein muß, um es vor 83 (95) wieder zu verlassen.
[75. 76 (86. 87)] nach Armenien an Leontius IV und an
Philagrius III; knüpfen an 27—29(39—41) an; 81(92) weist
auf 75 (86) zurück: S. 12.
[77. 78 (88. 89)] nach Constantinopel an Clearchus I und
Themistius I überbracht von Zoilus. Handeln von derselben
Angelegenheit, über die schon 38(50) und 53—55(65—67)
geschrieben waren.
79 (90) an Parnassius II nach Ancyra.
80(91) an Cratinus.
[81. 82a (92. 93 0] «ach der Euphratensis 82a (93) an
Pannychius, der kürzlich dort Praeses geworden ist; nach Ar-
menien 81 (92) an Leontius IV. Dieser Brief knüpft an 75 (86)
an (S. 12). 82 a (9) weist auf die Gesandtschaft des Pelagius I
zurück, die dieser im Mai 357 angetreten hatte: VI 68 — 72
(477—481) vgl. S. 234.
82 b (941) an Eros.
1) Die Nummer nß ist in der Handschrift wiederholt, was gewiß nur
Schreiberversehen ist. Doch halte ich es für angemessen, mich in der
Zählung der Briefe streng an die Überlieferung anzuschließen, und habe
daher auch hier nicht geändert, sondern die Ziffern nur als 82 a und 82 b
unterschieden.
360 0. Seeck, Die Briefe des Libanias.
859 83 (95) an Modestus als Comes Orientis: Todesanzeige
des Phasganius, von dessen Krankheit 64(76) erzählt wurde:
S. 10. 12.
VIIL Das zweite Buch.
Dieses Buch muß durch ein paar Monate von dem vorher-
gehenden getrennt sein. Denn wie Libanius nach dem Tode
des Aristaenetus I und des Eusebius IX durch eine längere
Unterbrechung seiner Briefstellerei der Trauer Ausdruck gab:
I 7 — 9 (24 — 26). 52 (64), so wird er es jedenfalls auch nach
dem Verlust seines Oheims Phasganius getan haben, mit dessen
Meldung das erste Buch abschließt. Gleichwohl beginnt das
zweite noch vor dem Ende des J. 359. Denn Themistius I,
der am 11. Dezember desselben das Proconsulat von Constan-
tinopel niederlegte (S. 299), erscheint II 3(98) noch im Amte; erst
16 (112) und 81 (177) scheinen an ihn als Privatmann gerichtet
zu sein, da sie nur noch an seinen Einfluß, nicht mehr an
seine Amtsgewalt Ansprüche erheben^. Auf den Tod des
Phasganius wird 4(99). 19(115). 20(116). 24(120). 30(126).
40 (136). 45 (141). 86 (182). 90(186). 101 (197) zurückgewiesen.
Von dem Hochverratsproceß zu Scythopolis, der im Anfang
des Jahres 359 stattgefunden hatte, redet 16(112j; vgl. S. 11.
Nicentius II, der im Sommer 358 sein Amt als Gonsularis Syriae
niedergelegt hatte, hat nach 97 (193) schon den zweiten Nach-
folger; der erste, Sabinus I, mußte im Herbst 359 abdanken:
I 70(81), der zweite, Tryphonianus, wird 67(163) erwähnt.
Priscianus I wurde im Sommer 359 an das Hoflager berufen,
um zu einem Amte befördert zu werden: I 47 — 51 (59 — 63);
nach 29 (125) ist er seitdem mit dem Kaiser erst an der Donau,
dann in Constantinopel gewesen und kommt nach 31 (127)
nach Antiochia zurück, um von dort als Praeses in die Euphra-
tensis abzugehn (s. S. 13). 16—19(112—115) geht eine Ge-
sandtschaft an den Kaiser nach Constantinopel, um an ihn die
1) 16 (112): ri fihv yag rj/iSQotzs^ov SsfAitniov; ziq 6* ovro» rovg Tvv-
dagidaq iv xy neQl xovq ^ivovg <mov6y ti/ia; naga reo öh toaavxfi ngo-
d^vfiia; xi <J* ovx V^^^ ^^? TfAog, (ov rjxpaxo; Dies sind die Eigenschaften
des Themistius, welche dem Empfohlenen nutzen können: milde Gesinnung,
Gastfreundlichkeit, Eifer und Einfluß ; von amtlicher Macht ist nicht mehr
die Rede.
VIII. Das zweite Buch. 361
Bitte zu richten, er möge nach Antiochia übersiedeln (8. 11).
Den Winter 359/60 hielt sich Constantius in Constantinopel
auf und kam im folgenden Winter wirklich nach Antiochia:
Pauly-Wissowa IV S. 1088. 1093.
Zu der Zeitbestimmung, die sich hieraus ergibt, paßt auch
die Beamtenliste dieses Buches, in der aus dem vorhergehenden
Hermogenes lY, Florentius U, Themistius I und Modestus wieder-
holt sind. Außerdem ist auch anderweitig beglaubigt, daß
Ursulus und Euagrius III in den letzten Kegierungsjahren des
Constantius die beiden höchsten Finanzämter bekleidet haben:
Amm. XVI 8, 5. 7. XX 11,5. XXII 3,7. 8. 128.
Praefectus praetorio Orientis: Hermogenes IV: 31 (127).
42(138). 77(173), wie un ersten Buche.
HelpidiusI: 80(176). 96(192).
Magister officiorum: Florentius II: 1(96). 17(113). 28(124),
wie im vierten und ersten Buche.
Comes sacrarum largitionum: Ursulus: 67 (163).
Comes rerum privatarum: Euagrius HL: 30(126).
Proconsul urbis Constantinopolitanae: Themistius I: 8 (98),
wie im ersten Buche.
ArmeniaePraeses:EutheriusII: 10. 11(105. 106). 34(130).
Euphratensis Praeses: Priscianus I: 40(136). 46—50(142 —
146). 53(149). 56(152). 64(160). 77. 78(173. 174). 83(179).
106(202).
Orientis Comes: Modestus: 4. 5 (99. 100). 9 (104). 12(107).
14(110). 58(154). 67.68(163.164). 72.73(168.169). 95(191).
98(194). 100. 101(196. 197). 104(200). 106(202), wie im
vierten und ersten Buche.
Palaestinae primae Consularis: Hypatius I: 41 (137). 60 — 63
(156—159).
Palaestinae secundae Praeses: Cyrillus I: 68. 69(164. 165).
74 (170).
Phoenices Consularis: Euchrostius: 22(118).
Andronicus II: 54. 55 (150. 151).
57(153). 60(156). 62. 63(158. 159). 70(166). 73(169). 79(175).
87. 88(183. 184). 93(189). 96(192). 99(195). 102(198).
Syriae Consularis: Tryphonianus: 67 (163).
[1 — 3 (96 — 98)] aberbracht von Miccalus nach Constantinopel 359
an Florentius II, an 8pectatu8 und an Themistius I. Da dieser winter
362 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
369 noch im Amte ist^, müssen diese Briefe vor dem Tage seiner Ab-
dankung, dem 1 1. December 359, geschrieben sein, oder doch ehe
die Nachricht davon nach Antiochia gelangte: S. 360, Anderer-
seits setzt 3 (98) voraus, daß eine Bitte, die Libanius im Herbst
359 durch I 56- (68) ausgesprochen hatte, schon längst hätte
erfüllt sein können, muß also beträchtlich später sein, über
denselben Gegenstand auch III 49 — 51 (254 — 256). Der Über-
bringer Miccalus ist 53 (149) schon wieder in Antiochia.
859/60 4 (99) an Modestus als Comes Orieutis, der eben eine Reise
nach Alexandria augetreten hat; vgl. 5. 6 (100. 101). Auf den
Tod des Phasganius, der I 83(95) gemeldet wurde, ist angespielt,
[5. 6. (100. 101)]. Modestus^ und sein Assessor Urbanus
werden gebeten, einem Bürger von Elusa Hilfe zu leisten.
Da vorausgesetzt wird, daß sie sich von dessen Lage durch
den Augenschein überzeugen können*^ und dem Praeses der
Provinz Palaestina secunda mündliche Befehle geben werdend
soll dieser Brief sie dort antreffen, und w^irklich mußte die
Reise nach Aegypten, von der 4 (99) die Rede ist, sie durch
jene Provinz führen. Zenobius I der 5 (100) als tot erwähnt
wird, starb im Winter 354/5: V 22 (407).
[7. 8(102. 103)] nach Armenien an Leontius IV und
Letoius III.
9 (104) nach Palaestina secunda an Modestus als Comes
Orientis: vgl. 5. 6 (100. 101). 12(107).
[10. 11 (105. 106)] nach Armenien an Leontius IT und
Philagrius III, überbracht durch Eutherius II, den neuemannten
Praeses der Provinz. 34(130) ist er im Amte.
12 (107) an Modestus als Comes Orientis. Er befindet
sich, wie 4 (99), auf der Reise nach Aegypten. Während 5.
6 (100. 101) ihn noch in Palaestina treffen sollten, ist dieser
Brief nach Pelusium, der Grenzstadt Aegyptens gegen Palaestina,
gerichtet, also nicht viel später geschrieben.
1) Ovte yccQ ovye agybq Iv (piXmv xgelaiq ovre aneari xb dvvaa^iu.
2) In diesem Brief an ihn ist zu schreiben; ^.yw 6b zw noXXaq ei-
iTjiptvai xal vvv örj ngooXaßuv layvQOV eival fioi vofiitat. Das 7i(}og
scheint an den Rand geschrieben und dann an falscher Stelle in den Text
gekommen zu sein, wodurch die gegenwärtige Lesung: xal ngog xal %'rv
6i] Xaßelv entstanden ist.
3) 5(100): ah 6\ bgäg.
4) 6(101): rbv Tjyefiova avno n^ooxaxaaxEvaaov nQiWVy i/ naQoi'xt
Siaktx^Btq TJ ygäipaq anbvxi.
VIII. Das zweite Bach. 363
13 (109) nach Cilicien an Demetrius I. Er hat Libanius 850/60
den Auftrag gegeben, etwas für ihn bei einem Beamten zu er-
wirken, der zum zaudern geneigt ist (6 de ävß-Qcojtog dvaßoXalg
(piXog), Damit ist der Praefect Hermogenes IV gemeint, von
dem es 42 (138) heißt, er habe vjt^ ccQyiag die Sache verschleppt.
Denn dieser Brief berichtet darüber, wie jener Auftrag aus-
geführt ist.
14(110) an Modestus als Comes Orientis, wahrscheinlich
nach Aegypten, überbracht von Eupithius; vgl. 12 (102). Auf
den Tod des Eusebius IX, der im Sommer 359 eingetreten
war, wird angespielt; vgl. zu I 52 (64).
15(111) an Archelaus I oder II überbracht von Cyriacus.
[16 — 19(112 — 115)] nach Constantinopel an Themistius I, winter
an Florentius 11, an Datianus^ und au Spectatus überbracht
von Obodianus, der als Gesandter zum Kaiser geht, um ihn
zu bitten,^ er möge seine Residenz wieder in Antiochia nehmen
(S. 361). Da hier einerseits Themistius I schon als Privatmann
erscheint (S. 360), andererseits der Kaiser Constantinopel noch
nicht verlassen hat, was im Frühling 360 geschah^, müssen
diese Briefe in den Winter fallen. Dazu paßt es, daß nach
17(113) der Sohn des Obodianus Spiele vorbereitet; denn im
Sommer des julianischen Schaltjahres 360 mußten in Antiochia
die Olympien gefeiert werden: Sievers S. 207. Auf den Proceß
von Scytopolis, der in das Jahr 359 fiel, wird 16 (112) zurück-
gewiesen (S. 11), auf den Tod des Phasganius, der 183(95)
zuerst erwähnt wurde, 19(115).
20 (116) nach Constantinopel an Spectatus. Dessen Mutter
hat sich gisra rag avfig>0Qdg noch nicht entschließen können,
einen Brief zu schreiben. Da sie eine nahe Verwandte des
Libanius war (S. 95. 188), kann mit jenen övfi(poQai der Tod
seines Oheims und seiner Mutter gemeint sein, die einander im
Jahre 359 schnell folgten: or. I 117 p. 80; vgl. 86(182).
21(117) nach Berytus an Domninus I überbracht von
Paeoninus.
1) 18(114) ist zu schreiben: keytj 6h o TiQsaßevxriq statt Ti^eaßvzT^g,
Denn Obodianus, Ton dem hier die Rede ist, hat einen kleinen Sohn und
einen Vater, der noch am Leben ist, kann also noch nicht Greis sein;
wohl aber ist er Gesandter.
2) Amm. XX 4, 2: armis primo vere movendis in Parthos. 8, 1: ut
adulto vere profectvs e Thraciü loca svspecta protiwus occuparet.
364 0- Seeck, Die Briefe des Ldbanias.
859/60 [22. 23(118. 119)] überbracht von Boethus nach Phoe
nicien an den Consular der Proymz Euchrostias und an Gaianus.
54 (150) ist Andronicus II an die Stelle des Euchrostias getreten.
Es wird auf den Tod des Zenobius I zurückgewiesen, der im
Winter 354/5 eingetreten war: V 22 (407).
Winter [24. 25 (120. 121)] nach Cilicien an Macedonius I und an
Acacius III. Dem ersteren gegenüber entschuldigt sich Libanius,
daß er eine Einladung zur Hochzeit ausschlagen muß, weil es
für ihn noch nicht Zeit sei, solche Festlichkeiten zu besuchen.
Dies bezieht sich auf die Trauer um den Tod seines Oheims und
seiner Mutter; vgl. 20 (1 16). 86 (182). Acacius hatte nach 1 45 (57)
versprochen, seinen Sohn vor dem Ende der guten Jahreszeit
in die Schule nach Antiochia zurückzuschicken; 25 (121) beginnt
mit der Klage, daß er nicht Wort gehalten habe. Der Jüng-
ling ist also viel später, als er sollte, wahrscheinlich erst tief
im Winter, aus den Ferien wiedergekommen. Vgl. 51. 52
(147. 148).
26 (122) an Nicentius II, der sich nach 97 (193) in Aegypten
aufhielt. Der Brief enthält einen Bückblick auf seine Amts-
führung als Consularis Syriae, die im Jahre 358 ihr Ende
gefunden hatte.
[27—30(123—126)] nach Cappadocien 27(123) an Eu-
stathius II; nach Constantinopel 28(124) an Florentius 11,
29 (125) an Priscianus I, 30 (126) an Euagrius IIL Als Über-
bringer wird 28. 29(124. 125) Polianus genannt. Priscianus I,
der im Sommer 359 an das Hoflager berufen war: I 47 — 51
(59 — 63), ist mit dem Kaiser an der Donau gewesen, dann
nach Constantinopel gekommen und wird nun in Antiochia
erwartet, von wo aus er in seine Provinz abgehn soll. 31 (127)
erscheint er wirklich in Antiochia, 40(136) hat er die Statt-
halterschaft der Euphratensis angetreten. Wenn sein Amt ein
kleines genannt wird, so hat dies darin seinen Grund, daß die
Provinz nur eine präsidiale, keine consularische war, wie er sie
erwartet haben mochte. 30 (126) weist auf den Tod des Phas-
ganius zurück; vgl. 24(120). S. 360.
360 [31. 32(127. 128)] nach Cilicien an Acacius III und an
Januar Demetrius I. Bei diesem bedankt sich Libanius für die Neujahra-
geschenke, die er ihm gesandt hatte; jenem gegenüber erwähnt
er, daß der Praefect Hermogenes IV kürzlich sein Amt nieder-
gelegt habe, was vor dem 4. Februar 360 geschah (S. 174).
VIII. Das zweite Buch. 365
Die Briefe müssen also noch im Januar geschrieben sein. 3I»0
Titianus, von dessen Ankunft 25 (121) erzählte, ist wieder in
der Schule des Libanius. Priscianus I ist in Antiochia ein-
getroffen, wo er schon 29 (125) erwartet wurde. Eben dort
ist Andronicus II gewesen, wahrscheinlich um sich dem Prae-
fecten vorzustellen, ehe er die Statthalterschaft von Phoenicien
antrat, in der wir ihn 54 (150) finden.
[33 — 35(129 — 131)] nach Armenien an Adamantius I, an
Eutherius 11 und an Philagrius III. Als Überbringer wird
34 (130) Artemius I genannt. Eutherius, der 10. 11 (105. 106) die
Statthalterschaft in Armenien erst antreten sollte, ist 34 (130) im
Amte. 33 (129) knüpft an I 18 (30). 27 (39) an. Die Söhne
des Philagrius, die I 76 (87) erst seit kurzem in die Schule
des Libanius gekommen waren, werden 35 (131) als darin be-
findlich erwähnt; ebenso 80(176).
36 (132) nach Elusa an Eutocius. Da VI 26 (433) der
erste an ihn gerichtete Brief war, muß dieser später sein.
Eudaemo I, der 12 (107) in Antiochia war, befindet sich wieder
in Elusa, wohin 71 (167) an ihn gerichtet wird.
[37 — 39 (133 — 135)] nach Apamea überbracht von Mocimus
37 (133) an Eustolius, 39 (135) an Marcellinus VI und 38 (134)
an einen Unbekannten. Denn die Überschrift ro5 arrco kann
nicht richtig sein, da Libanius demselben Mannte bei derselben
Sendung gewiß nicht zwei Empfehlungsbriefe an denselben
Adressaten mitgegeben hat. Der Empfanger dieses Briefes
dürfte Sopater I sein, der in Apamea unter den Freunden
des Libanius die erste Stelle einnimmt und bei Botschaften
dorthin nicht leicht übergangen wird: S. 279.
[40. 41 (136. 137)] nach Beroea 41 (137) an Hypatius I;
nach der Euphratensis 40 (136) an Priscianus I, den Praeses
der Provinz. Dieser ist kürzlich in Antiochia gewesen, wo er
im Januar 360 nachweisbar war: 31 (127). Auf den Tod des
Phasganius wird zurückgewiesen, der I 83 (95) zuerst gemeldet
wurde. 40(136) empfiehlt einen Verwandten desselben Mocimus,
dem die vorhergehende Briefgruppe mitgegeben ist; auf diese
Emfehlung wird III 42(247) zurückgewiesen. — Hypatius I
wird demnächst in Antiochia erwartet, von wo er in seine
Provinz gehen soll; in dieser finden wir ihn 60 — 63 (156 — 159).
Bacchius ist in Antiochia, das er 90 (186) kürzlich verlassen hat.
[42—44 (138—140)] nach Cilicien 42 (138) an Demetrius I;
366 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
360 nach Ancyra 43(139) an Achillius II, 44(140) an Albanius.
42 (138) knüpft an 13 (109) an. Der Brief erwähnt der Gesandt-
schaft, welcher 16—19(112-7-115) mitgegeben wurden, und
der Abdankung des Hermogenes IV, von der schon 31 (127)
die Rede war. Agesilaus, der Vater des Albanius, der 355
noch am Leben war, wird 44 (140) als tot erwähnt. Albanius
ist im Begriff, sich einen Beruf zu wählen, wovon auch 85 (181)
gesprochen wird.
45 (141) nach Apamea an Marcellinus VI. Auf den Tod
des Phasganius wird zurückgewiesen, wie 40(136).
46 — 50 (142 — 146) alle an Priscianus I als Praeses der
Euphratensis, wie 40(136). Der erste Brief zeigt ihn noch in
den Anfängen seiner Verwaltung; an den zweiten 47 (143)
knüpft 53 (149) an: S. 13.
Winter? [51. 52(147. 148)] nach Cilicien an Ecdicius II und an
Acacius III. Der Schüler Philoxenus ist bald nach Titiauus,
von dessen Ankunft 25 (121) sprach, aus den Ferien zurück-
gekehrt. Hiernach müssen die Briefe noch in den Winter oder
spätestens in den ersten Anfang des Frühlings fallen. Der Satz:
rfj iisvtOL fiTjTQl rolp veavloxocp exelvovg XeysLV, (bq eörl xai
jtaQ Tjfilv d'SQog xal titvel rote fittQcog ävsfiog, bedeutet also
nicht, daß es Sommer ist — dem widerspricht schon das rors — ,
sondern daß es auch in Antiochia einen Sommer gibt, offenbar
ein Scherz, der an irgend eine Bemerkung in dem Briefe des
Acacius anknüpft.
53 (149) an Priscianus I als Praeses der Euphratensis,
überbracht von Miccalus, der im Anfang des Winter nach Con-
stantinopel gereist war: 1 — 3 (96 — 98), seitdem aber wieder
nach Antiochia zurückgekehrt sein muß. Der Brief knüpft an
47(143) an; auf ihn weist 64(160) zurück: S. 13.
54. 55(150. 151) an Andronicus II als Consularis Phoe-
nices. 22 (118) war noch sein Vorgänger Euchrostius im Amte;
im Januar 360 war Andronicus in Antiochia gewesen, um von
dort in seine Provinz abzugehn: 31 (127). An 55(151) knüpft
III 23 (226) an.
56 (152) an Priscianus I als Praeses der Euphratensis, wie
53(149).
57 (153) an Andronicus II als Consularis Phoenices, wie
54. 55(150. 151).
VIII. Das zweite Buch. 367
[58(154). 65(161)] an Modestusi als Comes Orientis und 860
seinen Assesor ürbanus, wahrscheinlich nach Aegypten: 12 (107).
Ihnen werden die jungen Advocaten empfohlen, die eben die
Schule des Libanius verlassen haben. Daß diese beiden Briefe
zusammengehören, ist schon S. 8 dargelegt. Auf sie weist
66 (162) zurück.
59 (155) an Bassianus. Die Bitte für Cleobulus, die hier
ausgesprochen wird, ist von Bassianus III 29(232) erfüllt
worden.
[60. 61 (156. 157)] von Auxentius V überbracht nach Phoe-
nicien an den Consular Andronicus II; vgl. 57 (153), und nach
Palaestina an Hypatius I, den dortigen Consular; vgl. 41 (137).
[62. 63 (158. 159)] an dieselben. Der eine Brief nimmt
auf den andern Bezug.
64(160) an Priscianus I als Praeses Euphratensis ; weist
auf 53 (149) zurück.
65 (161) ist mit 58 (154) verbunden und bei diesem Brief
besprochen worden.
[66. 67(162. 163)] an den Comes Orientis Modestus und
seinen Assessor Urbanus, wahrscheinlich nach Aegypten» wie
58(154). An 58(154) und 65(161) knüpft 66(162) an.
68 (164) an Cyrillus I als Praeses Palaestinae secundae,
wie 69 (165). 74 (170). Modestus wird als Comes Orientis
erwähnt, wie 67 (163).
[69—72(165—168)] überbracht von Valens nach Phoe-
nicien 70 (166) an Andronicus II; vgl. 60 (156); nach Palaestina
secunda 69(165) an den Praeses Cyrillus I; vgl. 68(164), und
71 (167) an Eudaemo I; nach Aegypten 72 (168) an den Comes
Orientis Modestus; vgl. 67 (163).
[73. 74 (169. 170)] an Andronicus II als Consularis Phoe-
nices und an Cyrillus I als Praeses Palaestinae secundae, wie
69. 70(165. 166). An 73(169) knüpft 1112(204) an.
75(171) nach Alexandria an Zeno I. Seine Boten sind Frühling
zu Schiffie gekommen, haben sich aber über Sturm zu beklagen
gehabt. Die gute Jahreszeit hat also begonnen.
[76. 77 (172. 173)] nach der Euphratensis an Stratonianus Frühling
und den Praeses Priscianus I; vgl. 64 (160). Jener hat seinen
1) In diesem Brief ist zu schreiben : SriXovai yaQ, o^ (statt wg) avro-
(jLaxoi t^ix^voiVf ütg ebcbt(oq äv ^aav Sv xolq xexkTjfievoig.
368 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
860 Sohn kürzlich in die Schule des Libanius gegeben, wo er
91 (187). 105 (201) erwähnt wird. Wieder droht der Perser-
krieg, was gleichfalls auf den Frühling, in dem die Feldzüge
zu beginnen pflegten, hinweist.
78(174) an Priscianus I als Praeses Euphratensis; vgl.
77(173).
79 (175) überbracht durch Bassus II an Andronicus II als
Consularis Phoenices; vgl. 73(169).
80 (176) nach Armenien an Philagrius III, dessen Söhne,
wie 35 (131), als Schüler des Libanius erwähnt werden. Der
neue Praefect Helpidius I, der wahrscheinlich in Constantinopel
im Januar 360 sein Amt angetreten hatte, ist jetzt in Antiochia
angelangt. Von der Abdankung seines Vorgängers redeten
31 (127). 42 (138).
Frühling [81. 82 (177. 178)] überbracht von den Söhnen des Laelianus
nach Constantinopel an Themistius I und nach Sinope an
Eusebius XVIII und Faustus I. Themistius ist Privatmann,
wie 16 (112). Da die Überbringer ihre Reise zu Schiflfe machen,
muß es schon Frühling sein.
83(179) an Priscianus I als Praeses Euphratensis; vgl.
78(174).
[84. 85 (180. 181)] nach Ancyra an die Brüder StrategiusII
und Albanius. Dieser hat sich noch immer für keinen Beruf
entschieden, wie 44 (140).
86 (182) an Ambrosius. Dieser ist einige Zeit vorher in
Antiochia gewesen, als Libanius einen schweren Verlust erlitten
hatte und einen zweiten erwartete. Dies weist auf den Herbst
359 zurück, wo sehr bald nacheinander sein Oheim und seine
Mutter starben; vgl. 20(116).
87. 88 (183. 184) an Andronicus II als Consularis Phoe-
nices; vgl. 79 (175).
[89. 90 (185. 186)] nach Cilicien an Euphemius I und an
Demetrius I. Bacchius ist kurz vorher in Antiochia gewesen,
wo er 41(137) erwähnt wird. Auf den Tod des Phasganius
wird zurückgewiesen, wie 86 (182).
91 (187) nach der Euphratensis an Stratonianus. Sein
Sohn ist in der Schule des Libanius, in die er 76. 77 (172. 173)
eingetreten war.
92 (188) nach Cilicien an Demetrius I, dem zugleich zwei
Reden des Libanius zugeschickt werden.
VIII. Das zweite Buch. 369
93(189) an Andronicus II als Consularis Phoenices; vgl. 860
87. 88(183. 184).
94 (190) nach Cilicien an Acacius III, überbracht von dessen sommer
Sohn Titianus, der aus der Schule des Libanius in die Sommer-
ferien geht.
95 (191) an Modestus als Comes Orientis nach Meso-
potamien.
96 (192) an Andronicus II als Consularis Phoenices; vgl.
93 (189). Helpidius I wird als Praefect erwähnt, der dies Amt
im Januar 360 angetreten hatte; vgl. 80(176).
97 (193) nach Aegypten an Nicentius II, der im Sommer
358 die Statthalterschaft von Syrien niedergelegt hatte. Sein
zweiter Nachfolger Tryphonianus ist im Amte; vgl. S. 360.
98 (194) an Modestus als Comes Orientis; vgl. 95 (191).
99(195) an Andronicus II als Consularis Phoenices; vgl.
96 (192).
. 100. 101 (196. 197) an Modestus als Comes Orientis. Der
zweite Brief knüpft an den vorhergehenden an. Auf den Tod
des Phasganius wird 101 (197) zurückgewiesen (S. 10.360).
[102. 103(198. 199)] nach Phoenicien an Andronicus II Hoch-
als Consular der Provinz; vgl. 99 (195), und an Sophronius II.
Die Kornernte hat begonnen.
104(200) an Modestus als Comes Orientis; vgl. 100. 101
(196. 197).
[105. 106 (201. 202)] durch Leontius XI nach der Euphra-
tensis überbracht an Stratonianus und den Praeses Priscianus I;
vgl; 83 (1 79). Der Sohn des ersteren ist in der Schule des
Libanius, wie 91 (187). Modestus wird 106(202) als Comes
Orientis erwähnt; vgl. 104 (200). Auf 106 (202) weist III 88
(293) zurück.
IX. Das dritte Bnch.
Daß dieses Buch auch zeitlich unmittelbar auf das zweite
folgt, ergibt sich zunächst daraus, daß mehrere Briefe desselben
auf jenes zurückweisen: III 2(204) auf II 73(169), III 23
(226) auf II 55 (151), III 29 (232) auf II 59 (155), III 42(247)
auf n 40 (136), III 49—51 (254—256) auf II 3 (98), III 88 (293)
auf II 106 (202). Ferner aus der Wiederkehr der Beamten
Helpidius I, Florentius II, ürsulus, Eutherius II, Priscianus I,
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 24
sommer
370 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
Modestus, Cyrillus I, Andronicus II in beiden Büchern. Außer-
dem sind in der sogleich folgenden Magistratsliste noch aus
anderen QueUen zeitlich bestimmbar Honoratus I als Praefectus
urbis Constantinopolitanae im Jahre 360, Gerontius II als
Praefect von Aegypten in den J. 361 und 362 und DulcitiusIII
als Proconsul Asiae in den Jahren 361—363: S. 179. 163. 125.
Praefectus praetorio Orientis : HelpidiusI: 6(208). 24(227).
28 (231), wie im zweiten Buche.
Praefectus urbis Constantinopolitanae: Honoratus 1: 49(254).
62. 63 (267. 268).
Quaestor sacri palatii: Probatius: 12(214); vgl. S. 99. 100.
Magister officiorum: Florentius II: 17(220). 44(249), wie
im zweiten Buche.
Comes sacrarum largitionum: ürsulus: 19(222), wie im
zweiten Buche.
AegypH Praefectus: Gerontius 11: 89(294). 104(309).
Aegypti Praeses: Eutherius II: 90(295).
ArmeniaePraeses: Eutherius II: 43(248). 48(253). 57.58
(262. 263). 60(265). 67.68(272.273). 82(287), wie im zweiten
Buche.
Maximus VI: 73(278). 78(283). 82.83
(287.288). 85.86(290.291).
Asiae Proconsul: Julianus VI: 20. 21 (223. 224).
DulcitiusIII: 76(281).
Asiae Vicarius: Germanus: 1(203). 20(223). 66(271).
Bithyniae Consularis:. Alexander II: 79. 80 (284. 285).
97 (302).
Ciliciae Praeses: Palladius VI: 84(289).
Euphratensis Praeses: Priscianus I: 10 (212). 12 (214).
26 (229). 35 (240). 42 (247). 54 (259). 64 (269). 88 (293), wie
im zweiten Buche.
Galatiae Consularis: Ecdicius I: 65(270). 106(311).
AcaciusI: 96(301). 106(311).
Lyciae Praeses: Themistius HI: 107(312).
Orientis Comeis: Modestus: 3.4(205.206). 15(217). 18(221).
30(233). 40(245). 74.75(279.280). 91(296). 106(311>, wie
im vierten, ersten und zweiten Buche.
Palaestinae secundae Praeses: Cyrillus I: 94(299), wie im
zweiten Buche.
Pamphyliae Consularis: Meletius: 33(237).
IX. Das dritte Buch. 371
Phoenices Consularis: Andronicus II: 2 (204). 14.15(216.
217). 19(222). 23(226). 28(231). 32(236). 34(239). 43(248).
69. 70(274. 275\ wie im zweiten Buche.
Aiiatolius II: 93 (298). 101. 102
(306. 307).
Ponticae Vicarius: Polychronius: 5(207). 25(228).
Syriae Consularis: Italieianus: 36(241).
Siderius: 105(310).
Außerdem kommt für die Zeitbestimmung des dritten
Buches in Betracht, daß nach 16. 17(218. 220) der Kaiser den
Befehl gegeben hat, man solle die wilden Tiere, die für die
öffentlichen Spiele in Antiochia angeschafft sind, bis zu seiner
Ankunft aufbewahren, damit er selbst sie jagen könne; daß
nach 44 (249) der Magister officiorum Florentius II, also auch
das Hoflager, in Antiochia erwartet wird und daß nach 56(261)
Constantius sich in der Umgegend auf der Jagd befindet. Denn
im Jahre 360 zog er aus Constantinopel nach dem Orient und
brachte den Winter 360/1 in Antiochia zu: Pauly-Wissowa IV
S. 1093.
[65. 66(270. 271)] von Hyperechius I überbracht 66(271) 860
an Germanus als Vicarius Asiae, 65 (270) an Ecdicius I als
Consularis Galatiae. Da der Brief an Germanus, wie aus seinem
Inhalt deutlich hervorgeht, die Korrespondenz mit ihm erst an-
knüpft, muß er früher sein als 1 (203). Außerdem verläßt
Hyperechius nach diesen beiden Briefen eben erst die Schule
des Libanius, um nach seiner Heimat Ancyra zu reisen, wo er
22 (225) schon angelangt ist. Dies ist also einer der wenigen
Fälle, wo die chronologische Ordnung der Briefe gestört ist.
1 (203) an Germanus als Vicarius Asiae. Der Praefect
Helpidius I ist in den Euphratgegenden, wahrscheinlich am Hof-
lager, das den größten Teil des Sommers in Edessa zubrachte:
Amm. XX 11,4. Auf diesen Brief weist 20(223) zurück.
2 (204) an Andronicus II als Consularis Phoenices; vgl.
II 102 (198). Die Fürbitte für Leontius VII, die schon II 73 (169)
ausgesprochen war, wird dringender wiederholt.
3(205) an Modestus als Comes Orientis; vgl. II 104(200).
Die Alexandriner haben Strafgelder zahlen müssen, und Ge-
orgius, der ihnen früher feindlich war, verwendet sich jetzt für
die Rückgabe der Summe, eine Bitte, die dieser Brief unter-
24*
372 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
860 stützen soll. Wahrscheinlich hängt dies mit den Aufständen
zusammen, welche die Anhänger des Athanasius in den Jahren
358 und 359 gegen den vom Kaiser eingesetzten Bischof Ge-
orgius gemacht hatten: Larsow, Die Festbriefe des heiligen
Athanasius S. 37. Denn die Processe gegen die Schuldigen
können sehr wohl ein oder zwei Jahre in Anspruch genommen
haben.
4(206) an denselben.
[5. 6 (207. 208)] an Polychronius als Vicarius dioeceseos
Ponticae und an Ampelius für Hilarius II.
7 (209) nach Berytus an Domninus I.
[8.9(210.211)] nach Cilicien an Euphemius und Ana-
tolius II; vgl. 31 (234).
10 (212) überbracht von Hagianus an Priscianus I als
Praeses Euphratensis; vgl. II 106 (202). Der Ankläger des
Priscianus, von dem hier geredet wird, war vielleicht Lucianus,
der ihn 54(259) um Verzeihung bittet.
11(213) nach Palaestina an Helpidius III. Die Anwesen-
heit des Naumachius in Antiochia wird erwähnt, wie II 62(158).
[12. 13 (214. 215)] an Priscianus I als Praeses Euphratensis;
vgl. 10(212) und seinen Assessor Ammianus I. Handeln von
einer Anklage gegen Calliopius I, von der auch 18 (221) die
Rede ist.
14(216) an Andronicus II als Consularis Phoenices; vgl.
2(204). Auf diesen Brief wird 70(275) zurückgewiesen.
15 (217) an denselben. Ein Vetter des Libanius hat, wahr-
scheinlich gemeinsam mit dem Sohne des Obodianus; vgl.
1117(113), Spiele gegeben, soll ihnen aber noch Tierhetzen
hinzufügen, für die Andronicus um seine Unterstützung gebeten
wird. Jene Spiele waren wohl die Olympischen, die im Hoch-
sommer des Schaltjahres 360 gefeiert wurden: Sievers S. 207.
Von denselben Spielen handeln auch 16.17(218.220). Auf
den Tod des Phasganius, der im Herbst 359 eingetreten war,
wird zurückgewiesen, wie II 101 (197); vgl. S. 10.
Sommer [16.17(218.220)] au das Hoflager, wahrscheinlich nach
er ß ßjgggj^. ^gi 2u 1 (203), an Eusebius XH und Florentius IL
Der Kaiser gedenkt zum Winter nach Antiochia zu kommen
und verlangt, daß die wilden Tiere, welche der Vetter des
Libanius für seine Spiele beschafft hat, so lange geschont werden,
damit er selbst auf sie Jagd machen könne. Gegen diesen Befehl
IX. Das dritte Buch. 373
wenden sich die beiden Briefe. Aus ihnen ergibt sich, daß der 360
Winter noch fem ist und daß sich Constantius im Orient be-
findet (S. 371). Über dieselben Spiele auch 15(217).
18(221) an Modestus als Comes Orientis, wie 3(205).
Handelt von dem Proceß des CalliopiusI, wie 12. 13(214. 215).
Montius, der im Jahre 354 auf Anstiften des Caesars Gallus
ermordet wurde, wird als verstorben erwähnt.
19(222) an Andronicus II als Consularis Phoenices, wie
14. 15(216. 217). ürsulus (d. Hdschr. OvQöog) wird als Comes
sacrarum largitionum erwähnt, in welchem Amte er von 356
bis 361 nachweisbar ist: S. 361.
[20—22(223—225)] nach Ancyra 22(225) an Hype-
rechius I; nach der Provinz Asia 20(223) an Germanus als
Yicarius Asiae, 21 (224) an Julianus VI als Proconsul Asiae. Als
Überbringer wird 21 (224) Andragathius genannt, 20(223) seine
Person kenntlich bezeichnet. 20 (223) weist auf 1 (203) zurück.
22 (225) ist der erste Brief, den Libanius an seinen Lieblings-
schüler Hyperechius I schreibt. Denn er redet von dem Ein-
druck, den jener bei der Bückkehr in seine Vaterstadt gemacht
hatte ^; kurz vorher war er also noch in Antiochia bei seinem
Lehrer gewesen und konnte folglich von diesem keine Briefe
empfangen. 22(225) hängt eng mit 37(242) zusammen.
23 (226) an Andronicus II als Consularis Phoenices, wie
19 (222). Der Brief dankt für die Förderung des Hermias, der
durch 1155(151) dem Andronicus empfohlen wurde. Für den-
selben 69(274).
[24. 25 (227. 228)] an die Assessoren des Praefecten Hel-
pidius I und an Polychronius als Vicarius Ponticae; Verwendung
für den angeklagten Acontius.
[26. 27 (229. 230)] an Priscianus I als Praeses Euphratensis
und seinen Assessor Ammianus I, wie 12.13(214.215); über-
bracht durch den Aegypter Heraclides, der 89.90(294.295)
wieder nach Aegypteu zurückkehrt.
28(231) an Andronicus II als Consularis Phoenices, wie
23 (226).
29 (232) an Bassianus. Dankschreiben, weil er die Bitte,
die 1159(155) ausgesprochen wurde, erfüllt hat.
1) ^Hv öe ta 7iQ(5ta fiiv, wq inavijxwv sv^vg avagtfjaaiq t^v noXiv,
viovg bfioiütq xal yiQovtag xal noXXovg xal Se^iovgf t^g te yAcwmyg rijß
374 ö. Seeök, Die Briefe des Libanlus.
860 30(233j an Modestus als Comes Orientis, wie 18(221),
überbracht durch Frontiims.
31 (234) nach Cilicien an ApoUinaris IV und Gemellus I,
die Söhne des Anatolius II, überbracht durch Ammianus II.
Die beiden Empfanger haben die Schule des Libanius kürzlich
verlassen, wie 9(211).
32 (236) an Andronicus II als Consularis Phoenices, wie
28 (231), überbracht durch Antiochus III.
33 (237) an Meletius als Consularis Pamphyliae überbracht
von Marcellinus XI und Cartius.
34(239) an Andronicus II als Consularis Phoenices, wie
32(236), überbracht von Parthenius.
35(240) an Priscianus I als Praeses Euphratensis, wie
26 (229).
36(241) an Italicianus, der eben die Statthalterschaft von
Syrien niedergelegt hat. Im Sommer 360 hatte er sie noch
nicht angetreten: II 97 (193). Doch da sein Widerstand gegen
die Wünsche der Mächtigen ihn gestürzt hatte, braucht er sie
nur wenige Monate bekleidet zu haben. Ebenso war er im
Jahre 359 nicht mehr als drei Monate Praefect von Aegypten :
Larsow, Die Pestbriefe des heiligen Athanasius S. 37.
[37-39(242—244)] nach Ancyra37(242) an Maximus XU^;
nach Constantinopel 38 (243) an Clearchus I, 39 (244) an The-
mistius I. Die beiden letzten Briefe nennen Eustochius I als
Überbringer, der II 102.104(198.200) in Antiochia erwähnt
wird; app. 176(699) wird auf seine Reise nach Constantinopel
zurückgewiesen. 37 (242) spricht von der Rückkehr des Hy-
perechius I nach Ancyra und sucht ihm eine Frau zu ver-
schaffen, wie 22(225).
40(245) an Modestus als Comes Orientis, wie 30(233),
überbracht von Strategius IV.
41 (246) nach Cilicien an Demetrius L
42(247) an Priscianus I als Praeses Euphratensis, wie
35(240). Der Brief steht in Beziehung zu H 40 (136).
43 (248) an Eutherius II als Praeses Armeniae, wie II 34
(130). Andronicus 11 wird als Statthalter erwähnt; vgl. 34(239).
December 44 (249) an Floreutius II, der als Magister officiorum sich
in der Umgebung des Kaisers befinden muß. Er ist schon in
1) In diesem Brief ist zu schreiben: &XX* olg Sei x^Q^'^ ^^^' ^^ ^ß'
ae Tjjg eig tovtov evvoiag f^e^v, sq(o ' ol S-eol (fehlt) trjg iCQäc ^Ayxv^ac^
IX. Das dritte Buch. 375
nächster Nähe von Antiochia und wird dort erwartet. Da wir 860
am 17. December 360 Constantius in Hierapolis finden^, von
wo aus er nach Antiochia in die Winterquartiere ging, muß der
Brief um diese Zeit geschrieben sein.
45 (250) nach Cilicien an Demetrius I. 860/1
[46 — 48 (251 — 253)] nach Armenien an Iphicrates, an
Caesarius II und an den Praeses Eutherius 11; vgl. 43(248).
Caesarius hat seine Söhne dem Libanius in die Schule gegeben,
in der sie 52 (257) tätig sind.
[49 — 51(254 — 256)] nach Constantinopel an HonoratusI^
als Praefectus urbis, an Themistius I und an Clearchus I. In
der Sache des Olympius II geschrieben, von der schon 1 56 (68).
n 3 (98) die Rede war; ebenso 63 (268).
52 (257) nach Armenien an Caesarius II, Seine Söhne sind
in der Schule des Libanius, in die sie 46 — 48(251 — 253) ein-
getreten waren. 86 (291) wird er schon als verstorben erwähnt.
53 (258) nach Elusa an Eudaemo I.
54 (259) nach der Euphratensis an Prisciauus I als Praeses,
wie 42(247); über den hier erwähnten Lucianus vgl. 10(212).
[55. 56 (260. 261)] nach Cilicien an Auxentius 11 und an 861
Demetrius I. Der Kaiser jagt in der ünagegend von Antiochia, J»"^"
wohin, er gegen Ende December 360 gekommen seiA muß ; vgl.
44 (249). Den Adressaten wird für Geschenke gedankt, die sie
Libanius zu einer eoQtrj geschickt haben; offenbar handelt es
1) Cod. Theod. VII 4, 6 schreibt zwar XVI kal. Jun., doch kann der
Kaiser zu jener Zeit nicht in Hierapolis gewesen sein; s. zu 1(203). Man
wird daher Jim. in Jan» ändern müssen.
2) In diesem Brief ist zu schreiben: ei fxev ovv ihq (fehlt) neQl zwv
*OXvfi7iiov TQOTtwVf ovtwQ itvyxccveg äxtixomq xal tceqI xü)v äXXcDv TiQay-
fjidtwVj ovt' av avrbv inerQsneq rolg ^itriQeaCpvaLv, rjfiiv te ovöhv äv
l'dei Toiavxriq imaroXfjg, vvv S'mq fihv äyad-bg noXXaxQ^Bv sx^ig fiad^eiv
(statt fiad-ibv) xxX. Und weiter unten : noXXa r J nöXei vvv iiil to ßtXxiov
fi€Te<mj. xl Ss ovx sfieXXs aovye ^(peaxTjxbrog; oxfjf^cc agxv^^ olxoöofjtti-
fiarofv xaXXrjf ro fit] xa ÖTj/xooia xwv iöiiov elvai iXaxxWj xaßielov vöa-
xcDVj ÖL* oh xal TtQoq r^fiäg iaxiv i'fxiv (statt vfjLccg iaziv rjßiv) a/jtiXXaaS-ai.
Das oxrifict ^QXV^ bezieht sich darauf, daß seit Honoratus der höchste
Beamte von Constantinopel nicht mehr Proconsul war, sondern den vor-
nehmeren Titel praefectiitsurbi führte (S. 299). Dieser Änderung entsprechend
ist auch zu schreiben: x^e^ Sh bItibIv yiyovev vfjLSxsQoq (statt 7]fxaxeQog). —
ov7i<a xbze TtQOOtixwv vfiTv (statt fjfiTv), — zweimal xaiv na^' vfiiv (statt
t^fitv) ayad'div. Denn daß dieser Olympius Senator von Constantinopel,
nicht Bürger von Antiochia geworden war, ergibt sich aus I 56 (68).
III 50 (255).
376 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
861 sich um die Neujahrsfeier, bei der das Geschenkegeben ja
allgemein üblich war.
[57—61 (262—266)] nach Armenien 57 (262) an den Praeses
Eutherius II; vgl. 48(253), 58(263) an Iphicrates, 59(264) an
EusebiusX, 60(265) an HyperechiusII; nach Heraclea Pontica
61 (266) an Crispinus. Der letzte Brief redet von dem Tode
vieler Freunde und Verwandten; in den Jahren 358 und 359
waren Aristaenetus I, Hierocles I, Eusebius IX, Phasganius und
die Mutter des Libanius gestorben (S. 9. 10).
62. 63 (267. 268) an Honoratus I als Praefectus urbis Con-
stantinopolitanae ; vgl. 49 (254). S. 179. Der zweite Brief
handelt von der Sache des Olympius II, wie 49 — 51 (254 — 256).
Dessen Freunde haben zu seinen Gunsten ein Decret des Kaisers
erwirkt, was darauf hinweist, daß dieser sich in Antioehia be-
findet; vgl. 55. 56(260. 261). S. 371.
64(269) an Priscianus I als Praeses Euphratensis, wie
54 (259).
[65.66(270.271)] sind vor 1(203) zu steUen; s. S. 371.
[67. 68 (272. 273)] nach Armenien an den Praeses Euthe-
rius II und an Olympius IX. Der erstere ist im Begriff, sein Amt
niederzulegen, in dem^wir ihn noch 57 (262) tätig fanden. Sein
Nachfolger Maximus YI erscheint zuerst 73(278).
69. 70 (274. 275) an Andronicus 11 als Consularis Phoenices,
wie 43(248). Die Briefe knüpfen an 23(226) und 14(216)
an. Beide sind von Decreten des Kaisers begleitet, woraus man
wird schließen müssen, daß dieser noch in Antioehia war; vgl.
63(268). In 69(274) wird Andronicus gebeten, die Gunst,
die er Hermias erwiesen hat, in solcher Form zu bestätigen,
daß auch sein Nachfolger sie nicht zurücknehmen könne. Danach
scheint er im Begriffe zu sein, die Statthalterschaft niederzu-
legen, und wirklich sind diese Briefe die letzten, die ihn im
Amte zeigen, und 93(298) erscheint zuerst sein Nachfolger
Anatolius 11.
71 (276) nach Armenien an Eusebius X.
72 (277) nach Palaestina an Acacius II. Dies ist der erste
Brief, der au ihn geschrieben wird; 87 (292) weist auf ihn
zurück. Acacius ist in den Sommerferien nach Palaestina
gereist, aber seitdem nicht mehr zurückgekommen. Nach den-
selben muß also schon eine geraume Zeit verstrichen sein, wie
dies der Stelle entspricht, an der dieser Brief in der chrono-
logischen Keihe steht; vgl. S. 42.
IX. Das dritte Buch. 377
73 (278) an Maximus VI als Praeses Armeniae, dessen S61
Statthalterschaft Eutherius II kurz vorher niedergelegt hatte;
vgl. 67(272).
74 (279) überbracht von Dalcitius V an Modestus als Comes
Orientis; vgl. 40(245).
75(280) an denselben.
76 (281) überbracht von Daricius an Dulcitius III als Pro-
consul Asiae; 20. 21 (223. 224) war noch sein Vorgänger Juli-
auus VI im Amte.
[77. 78 (282. 283)] überbracht von Cleopater nach Ar-
menien an Leontius IV und an Maximus VI, den Praeses der
Provinz; vgl. 73(278).
[79. 80 (284. 285)] nach Bithynien an Dianius und an den
Consular Alexander II; vgl. 97(302). Auf das Erdbeben vom
24. August 358 wird zurückgewiesen; vgl. S. 9.
81 (286) nach Cilicien an Demetrius I. Libanius übersendet
ihm Reden, darunter einen Panegyrikus auf seinen verstorbenen
Oheim Phasganius, dessen Tod in den Herbst 359 fiel (S. 10. 360).
Für den Tadel des Gallus, der darin ausgesprochen war, hat
der Verfasser die Rache von dessen Bruder Julian zu fürchten.
82 (287) überbracht von Heraclitus II an Maximus VI als
Praeses Armeniae; vgl. 78(283).
83 (288) nach Armenien an denselben.
84(289) an Palladius VI wahrscheinlich als Praeses
Ciliciaei: S. 228.
85 (290) an Maximus VI als Praeses Armeniae, wie 83 (288).
86 (291) an denselben überbracht von Eudoxius I. Dessen
Vater Caesarius II ist kürzlich gestorben. 52 (257) war er noch
am Leben. App. 31. 32(560. 561) knüpfen an diesen Brief an.
87 (292) nach Palaestina an Acacius II; weist auf 72(277)
zurück: S. 42.
88 (293) an Priscianus I als Praeses Euphratensis, wie
64(269); weist auf 11106(202) zurück.
[89. 90 (294. 295)] nach Aegypten an den Praefecten Ge-
rontius II, der kürzlich sein Amt angetreten hat, was im Jahre
361 geschab, und an Eutherius II, der die Statthalterschaft von
Armenien niedergelegt und in Aegypten ein neues Amt an-
1) In diesem Briefe ist zu schreiben: mfivvov fjirjöhv tovtwv (statt
fÄijds xovxov) elvai aov aXXa navxa t^g tov Xfyovtog <pkva(}lag.
378 ^' SeeQk, Die Briefe des Libanius.
861 getreten hat; vgl. 73 (278). Überbringer Heraclides, der 26. 27
(229. 230) nach der Euphratensis reiste und jetzt in seine Heimat
zurückkehrt.
[91.92(296.297)] überbracht von Agroecius I nach Ar-
menien an Modestus als Comes Orientis; vgl. 74.75(279.280),
und an Eusebius X. Daß die Bitte, die hier für Agroecius
ausgesprochen wird, vergeblich gewesen ist, erfahren wir aus
app. 24 (553). Nach 91 (296) besitzt er fünf unverheiratete
Schwestern; nach app. 137(662) ist die eine davon schon
verheiratet.
[93. 94 (298. 299)] an Anatolius II, der kürzlich sein Amt
als Consularis Phoenices angetreten hat; vgl. 69. 70 (274. 275),
und an Cyrillus I als Praeses Palaestiuae secundae, wie II 74(170).
95 (300) nach Armenien an Leontius IV überbracht von
Therasius.
96(301) an Acacius I, der eben im Begriff ist, die Statt-
halterschaft von Galatien anzutreten, wo 65 (270) noch sein
Vorgänger Ecdicius I nachweisbar ist; vgl. 106(311). Der Brief
wurde nach app. 7 (536) von Themistius III überbracht, kam
aber nicht in die Hände des Adressaten. Darauf scheint Li-
banius ihm eine Abschrift übersandt zu haben, an die app.
8(537) anknüpft.
PrüWing [97—99(302—304)] nach Bithynien 97(302) an den Con-
Sommer sular Alexander II; vgl. 80(285); nach Constantinopel 99(304)
an Themistius I; an das Hof lager 98(303) an Honoratus II.
Als Überbringer 97 (302). 99 (304) Helpidius III genannt. Da
das Hoflager sich nicht mehr in Antiochia befindet, wo der
Kaiser den Winter verbracht hatte, muß dieser vorüber sein.
100(305) an Euphemius überbracht von Leontius XVI und
Marcianus XV.
[101.102(306.307)] an Anatolius H als Consularis Phoe-
nices und seine Söhne ApoUinaris IV und Gemellus I, über-
bracht von Magnus III; vgl. 93(298). app. 61(588).
103 (308) an Pappus I nach Mesopotamien.
104(309) an Gerontius II als Praefectus Aegypti; vgl.
89(294).
105(310) an Siderius als Consularis Syriae. Von der Ab-
dankung seines Vorgängers Italicianus war 36 (241) gesprochen.
106(311) an Modestus als Comes Orientis; vgl. 91(296).
Es wird erwähnt, daß in der Statthalterschaft von Galatien
IX. Das dritte Buch. 379
Acaciüs I kürzlich dem Ecdicius I gefolgt ist; vgl. 96 (301). 8öl
Die Bitte, die dieser Brief ausspricht, hat Modestus nach app.
3(532) erfüllt.
107(312) an Themistius III als Praeses Lyciae, überbracht
von Severus V. Als 96(301) geschrieben wurde, verließ Themistius
eben Antiochia, um in seine Provinz zu gehn: app. 7 (536).
Auf diesen Brief weist app. 21 (550) zurück.
108(313) an Honoratus II, der sich am Hoflager befindet;
vgl. 98 (303).
X. Der erste Teil des Appendix.
Daß die 225 Briefe, welche die erste kleinere Hälfte des
Anhangs bilden, das dritte Buch zeitlich fortsetzen, folgt zu-
nächst aus dem unmittelbaren Zusammenhange, in dem mehrere
Briefe dieser beiden Reihen miteinander stehen; so app. 3 (532)
mit in 106(311), app. 7. 8(536. 537) mit HI 96(301), app.
21 (550) mit III 107 (312), app. 24 (553) mit III 91. 92 (296.
297), app. 31. 32(560. 561) mit IH 86 (291). Dasselbe zeigt
die Beamtenliste, die zu Anfang mit der des dritten Buches
großenteils zusammenfällt und sich erst im weitei*en Verlaufe des
Appendix immer weiter von ihr entfernt.
PraefectuspraetorioOrientisiHelpidiusI: 11(540). 22(551).
127 (652), wie im zweiten und dritten Buche.
Salutius: 127 (651). 161 (684).
Praefectus urbis Constantinopolitanae: Modestus: 178(701).
179(702). 191(714). 194(717). 197(721). 204(728). 208(733).
214(739). 218(751).
Magister officiorum: Anatolius IV: 126(651).
Come8rerumprivatarum:HelpidiuslI: 145(670). 183(706),
wie im sechsten und ersten Buche.
Achaiae Proconsul: Aristophanes: 210(735).
Aegypti Praefectus: Gerontius H: 18. 19(547. 548), wie
im dritten Buche.
Aegypti Praeses: ApoUinaris III: 12(541). 91(617).
Arabiae Praeses: Belaeus: 134(659). 149. 150 (672b. 673).
163(686). 206(730).
Armeniae Praeses: Maximus VI: 32(561), 42(570). 74(601).
166(689), wie im dritten Buche.
380 0. Seeck, Die Briefe des Libanias.
Asiae Vicarius: Italicianus: 28 (557). 45 (573). 51. 52
(579. 580).
Caeaarius IV: 151 (674).
Cappadociae Praeses: UlpianusI: 56(584).
CUiciae Praeses: Palladius VI: 1. 2 (530. 531). 5 (534).
35 (563), wie im dritten Buche.
Celsus I: 82(608). 85(611). 89(615).
100—104(626—630), 108. 109(634. 635). 112(638). 122(648).
129. 130(654. 655). 133(658). 170(693). 174—176(697—699).
Memorius: 223(756).
Euphratensis Praeses: Priscianus I: 11(540). 15(544).
29 (558). 64 (591), wie im zweiten und dritten Buche:
JuUanus VHI: 59 (586). 64 (591).
75 (602 a).
Atarbius: 128 (653). 137 (662).
171 (694). 207 (732).
Galatiae Consularia: Acacius I: 3(532). 7. 8(536. 537).
37(565). 43. 44(571. 572). 118(644). 139(664). 166(689),
wie im dritten Buche.
Maximus VI: 148 (672a). 154(677).
166(689). 177. 178(700. 701). 195(718). 201(725). 217(750).
220. 221 (753. 754).
Lyciae Praeses: Themistius III: 7(536). 21(550). 50(578),
wie im dritten Buche.
Orientis Comes: Modestus: 3(532). 10(539). 22(551).
66 (593). 72 (599), wie im vierten, ersten, zweiten und dritten
Buche.
Julianas 11: 87(613). 111(637). 122.
123(648. 649).
Rufinus V: 212 (737).
Palaestinae primae Consularia: Cyrillus I: 72 (599). 76
(602b). 142(667).
Palaestinae secundae Praeses: Cyrillus I: 84 (562). 72
(599), wie im dritten Buche.
Entrechius: 160(688).
Consttlaris: Leontius IV: 99 (625).
136(661). 216(749).
Phoenices Consularis: Anatolius 11: 22. 23 (551. 552).
26. 27 (555. 556). 38 (566). 60 (587). 69 (596), wie im dritten
Buche.
X. Der erste Teil des Appendix. "381
Jalianus VH: 127 (652).
Gaianus: 167(690). 186. 187(709.
710). 215(740).
Pisidiae Praeses: Eatrechius: 160(683). 222(755).
Ponticae Vicarius: Polychronius: 66(593). 77(603). 86(612),
wie im dritten Buche.
Syriae Consularis: Siderius: 83 (609), wie im dritten Buche.
Alexander III: 198 (722). 225 (758).
Thraciae Consularis: Miccalus: 139(664).
Aus dieser Reihe kehren im dritten Buche wieder Hel-
pidius I, Gerontius 11, Maximus VI, Palladius VI, Priscianus I,
Acacius I, Themistius III, Modestus, Cyrillus I, Anatolius II,
Polychronius, Siderius. Von Maximus VI und Cyrillus I ist aus-
drücklich gesagt, daß jener vom Praeses Armeniae zum Consu-
laris Galatiae: 166 (689). 201 (725), dieser von Praeses Palaestinae
secundae zum Consularis Palaestinae primae befördert wurden :
72 (599), weshalb sie in unserer Reihe zuerst in dem einen,
dann in dem andern Amt erscheinen. Außerdem bieten andere
Quellen Zeitbestimmungen für die folgenden Beamten:
Salutius Praefect 361—365: S. 267.
Anatolius IV Magister officiorum 360—363: 8. 68.
Helpidius II Comes rerum privatarum 360 — 363: S. 170.
Celsus I Praeses Ciliciae 362: 8. 105.
Memorius Praeses Ciliciae 363: 8. 212.
Julianus II Comes Orientis 362—363: 8. 189.
Rufinus V sein Nachfolger 363: 8. 254.
Julianus VII Consularis Phoenices 362: 8. 191.
Alexander III Consularis 8yriae 363: 8. 53.
Man wird bemerken, daß die Beamten, soweit ihre Zeit
auch anderweitig beglaubigt ist, sich alle in den J. 361 — 363
nachweisen lassen. Dazu paßt es, daß Libanius 113 (639) sein
Alter auf 48 Jahre bestimmt; denn er war 314 geboren:
Sievers 8. 207. Ebenso fügen sich sämtliche historischen An-
deutungen, welche diese Briefmasse enthält, in die gleiche
Zeit hinein und beweisen zugleich, daß auch hier die Reihen-
folge chronologisch ist.
Auf das Erdbeben vom 24. August 358, das Nicomedia
zerstörte (8. 9), und auf den Tod des Anatolius I, der im J. 360
eintrat (8. 60), wird als auf vergangene Ereignisse zurück-
gewiesen: 22 (551). 60. 61 (587. 588).
382 Ö' Seeck, Die Briefe des Libanius.
Im Sommer 361 zog Constantius noch einmal über den
Euphrat den Persem entgegen, wenn es auch nicht zum Kampfe
kam, und schrieb zugleich große Steuern und Aushebungen
aus, um den Krieg gegen Julian vorzubereiten : Pauly-Wissowa
IV S. 1094. Von hohen Anforderungen, die an die Provinzen
gestellt werden, und von einem Perserfeldzuge des Kaisers ist
1 1 (540) die Rede.
Als Constantius im Herbst desselben Jahres von Antiochia
aus gegen Julian zog, konnte man erwarten, daß ungefähr im
Gentrum Kleinasiens die Heere aufeinandertreffen würden.
Dem entspricht es, daß, als Ulpian I die Statthalterschaft von
Cappadocien antritt, Libanius 56 (584) an ihn schreibt, er über-
nehme ein Amt, das durch die unruhigen Zeiten ganz besonders
gefährlich sei.
Nach 65 (592) hat ein Brief des Bassianus das Geschwätz
Lügen gestraft, daß er über den Regierungswechsel unzufrieden
sei. Dieser Verdacht war insofern nicht unbegründet, als sein
Vater Thalassius I mit dem Caesar Gallus verfeindet gewesen
war und man fürchten konnte, dessen Bruder werde ihn dies
entgelten lassen: S. 289. Der Tod des Constantius, der Julian
zum Herrscher des Orients machte, war also kürzlich ein-
getreten (3. November 361). Von hier an beginnt eine Reihe
von Briefen, welche den neuen Kaiser teils nenneo, teils kennt-
lich machen: 80(606). 83(609). 90(616). 98(624). 102(628).
122(648). 123(649). 126(651). 144(669). 145(670). 150(673).
157(680). 172(695). 178(701). 183(706). 184(707). 186(709).
189(712). 190(713). 198(722). 206(780). 211(786).
Nach 71(598) sind die Tempel wieder eröffnet worden:
XQ^iöral dl ehcideg hgcjv avtoiyiiivcojy. Es folgen zahlreiche
Briefe, die von der Restitution des Heidentums durch Julian
Zeugnisgeben: 80(606). 81(607). 83(609). 92—94(618—620).
96(622). 98(624). 104(680). 106(632). 110(636). 113(639).
122(648). 123(649). 126(651). 144(669). 150(673). 157(680).
178(701). 183(706). 184(707). 188(711). 198(721). 206(730).
Am 11. December 361 war Julian in Constantinopel ein-
gezogen: Mommsen, Chronica minora I S. 240. Amm. XXII 2, 4.
Das letzte Gesetz, das er dort gegeben hat, trägt das Datum
des 12. Mai 362: Cod. Theod. XIH 3,4. Sehr bald darauf
muß er die Stadt verlassen haben. Denn in Antiochia brachte
er nach Libanius or. XV 7 p. 453 den ganzen Sommer zu
X. Der erste Teil des Appendix. 383
und hatte sich dort neun Monate aufgehalten, als er am 5. März
363 den Perserfeldzug antrat: or. XVIII 167 p. 578. Amm.
XXIII 2, 6. Er war also Anfang Juni 362 dort eingetroffen.
Das erste Gesetz, das von hier datiert ist, nennt den 28. Juli
362: Cod. Theod. I 16,8, Wenn Cod. Theod. VII 4,8 dem
gegenüber die Datierung zeigt: daL hol, Aug. Nicomediae,
so beweist schon der Inhalt des Gesetzes, daß dies falsch sein
muß. Denn die Bestimmung, die Soldaten sollten bis zum
1. August kein Pferdefutter erhalten, sondern auf freie Weide
angewiesen sein, konnte doch nur getroffen werden, wenn jener
Termin erst künftig bevorstand. In Constantinopel finden wir
den Kaiser 80 (606). 83. 84 (609, 610). 88(614). 90(616); diese
Briefe sind also vor Mitte Mai 362 geschrieben. In Antiochia
oder in seiner nächsten Umgebung erscheint er 120(645).
122(648). 126(651). 141(666). 161(684). 178(701). 183(706).
184(707), auf dem Perserfeldzuge 189(712). 191(714). 192
(715). 198(722).
Am 22. October 362 wurde der Apollotempel von Daphne
eingeäschert: Amm. XXII 13, 1. Hierauf bezieht sich 172 (695).
Von der Hungersnot, die im Winter 362/3 Antiochia be-
drängte, reden 164(687). 172(695). 189(712). 200(724).
202(726). 211(736), von dem Zorne des Kaisers gegen die
Stadt, von dem sein Misopogon Zeugnis gibt, 189 (712). 198
(722). 200(724). 202(726). 211(736).
[1. 2 (530. 531)] nach Cilicien an Demetrius I und Pal- gei
ladius VI als Praeses der Provinz, wie III 84 (289). Libanius
sendet ihnen zwei Eeden und erwähnt zugleich 1 (530), daß
ihm von dem Verkauf eines gewissen Grundstückes abgeraten
sei. Auf jene kommt 5 (534) zurück, auf dieses 9 (538).
3 (532) an Modestus als Comes Orientis. Ihm wird ge-
dankt, daß er zugunsten des Hyperechius I an Acacius I ge-
schrieben habe, wie dies 111106(311) von ihm erbeten war.
[4. 5 (533. 534)] nach Cilicien an Euphemius und De-
metrius I; 5 (534) knüpft an 1 (530) an.
[6—9(535—538)] nach Cilicien 6(535) an Euphemius, Hoch-
9 (538) an Demetrius I; nach Lycien 7 (536) an den Con-
sularis Themistius III; vgl. III 107 (312); nach Galatien
8 (537) an den Consularis Acacius I; als Überbringer ist 8(537)
Sommer
384 0. Seeck, Die Briefe des libanius.
361 Eusebius XIX genannt. 7. 8 (536. 537) knüpfen an III 96 (301)
an, 9(538) an 1(530); auf 8(537) weist 37(565) zurück.
Die Absicht, die Libanius 9 (358) ausspricht, ein Grundstück
zu kaufen, ist nach 40 (568) an der zu hohen Forderung des
Eigentümers gescheitert. Es ist Erntezeit: 9(538): tjöfj xai
^fitv xa rrjg cogalag jtQotQxerai xal eöriv ojcciga. Xvwfisv ovr,
d öoxel^ Totg yemQyotg tovg ÖQOfiovg. 6 (535) : egruioi fihv ayQoi
xaQjtol de dj€oXoiXaOiv,
10(539) an Modestus als Comes Orientis, wie 3(532).
Sommer 11 (540) au Prisciauus I als Praeses Euphratensis, wie
ni 88 (293), überbracht durch Seleucus. Der Kaiser ist im
Perserkriege, und an die Statthalter werden ungeheure An-
forderungen gestellt. Dies paßt auf den Sommer 361, wo
Constantius über den Euphrat den Persern entgegenzog, freilich
sich nicht über Edessa hinauswagte, und wo zugleich sehr
große Steuern erhoben und Aushebungen angeordnet wurden:
Pauly-Wissowa IV S. 1094. Helpidius I wird als Praefect er-
wähnt, wie III 28(231).
12 (541) nach Aegypten an den Praeses Apollinaris III
überbracht von Megistus.. 91(617) wird derselbe Apollinaris
gebeten, den Megistus wieder zurückzuschicken.
13 (542) nach Apamea an Sopater. Die Mühen, welche
er als Mitglied einer arg zusammengeschmolzenen Curie auf
sich genommen hat und welche auch die Antiochener veran-
lassen werden, nach Apamea zu laufen, sind nach 49 (577)
und 54 (582) die Ausrichtung der dortigen Olympischen Spiele.
14 (543) nach Lycien an Faustilianus. Diesen hat Libanius
noch nicht persönlich kennen gelernt; 21 (550) ist jener in
Antiochia und empfängt dort einen Empfehlungsbrief nach
Lycien.
15 (544) an Prisciauus I als Praeses Euphratensis, wie
11 (540).
16 (545) an Italicianus. Er wirbt um die Enkelin der
Bassiana (S. 188). Wenn ihm 28(557) geschrieben wird, es sei sein
eigener Vorteil, wenn er für das Vermögen der Bassiana Sorge
trage, so ergibt sich daraus, daß unterdessen, wenn auch nicht
die Hochzeit, so doch die Verlobung stattgefunden hat.
17(546) an Palladius VI als Praeses Ciliciae. Libanius steht
mit ihm in litterarischem Austausch, wie 1. 2 (530. 531).
9 (538).
X. Der erste Teil des Appendix. 385
[18. 19 (547. 548)] nach Aegypten an den Praefecten Ge- 361
rontius II; vgl. III 104(309), und an Eudaemo I.
20 (549) an Amphilochius II nach Gappadocien. Seine
Söhne sind Schüler des Libanius, wie 56. 57(584. 585 a).
21 (550) an Themistius III als Praeses Lyciae; weist auf
in 107 (312) zurück; Faustilianus Überbringer, der dem Libanius
14(543) noch nicht persönlich bekannt war.
[22. 23 (551. 552)] an Anatolius II als Consularis Phoe-
nices und an seine Söhne Apollinaris IV und Gemellus I, wie
III lOL 102(306. 307). Auf das Erdbeben von Nicomedia
(24. August 358) wird zurückgewiesen; Helpidius I erscheint
als Praefect, wie 1 1 (540), Modestus als Gomes Orientis, wie
10 (539).
[24. 25 (553. 554)] nach Armenien an die Brüder
Agroecius I und Eusebius XI und an Eusebius X. Jene beiden
sind zu den Pflichten des Decurionats, von denen sie Libanius
m 91. 92(296. 297) zu befreien suchte, nun doch heran-
gezogen worden.
26 (555) an Anatolius II als Consularis Phoenices, wie
22(551), überbracht von Herodianus.
27 (556) au denselben überbracht von Flavianus I. Dieser
ist dem Libanius erst seit ganz kurzer Zeit bekannt geworden,
kann also noch keine Briefe von ihm empfangen haben.
41 (569), der seine Adresse trägt, muß hiernach später sein.
28 (557) überbracht von Rufinus VIII an Italicianus als
Vicarius Asiae. Sein Vorgänger im Amte Germaaus erscheint
zuletzt III 20 (223). Seine Bewerbung um die Enkelin der
Bassiana hat Erfolg gehabt; vgl. zu 16(545).
29 (558) an Priscianus I als Praeses Euphratensis, wie
15 (544), überbracht von Miccalus, der ihn zum zweitenmal
in seiner Provinz besucht. Von der ersten Reise desselben
Miccalus reden II 53 (149). 64 (160). Dies ist der letzte Brief,
der Priscianus im Amte zeigt; sein Nachfolger Julianus VIII
erscheint zuerst 59(586); vgl. 64(591).
30 (559) an Fortunatianus I; auf diesen Brief weist 36(564)
zurück.
[31—33(560. 561. 1605)] nach Gappadocien 33 (1605) an
Basilius; nach Armenien 32 (561) an den Praeses Maximus VI;
vgl. III 86 (291), und 31 (560) an Eudoxius I. Dieser war
auf die Nachricht von dem Tode seines Vaters nach Armenien
Text« u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 25
eommer
386 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
361 gereist und dem dortigen Praeses durch III 86 (291) empfohlen
worden. 32 (561) enthält den Dank für den Erfolg, den diese
Empfehlung gehabt hat.
34 (562) an Cyrillus 1 als Praeses Palaestinae secundae,
wie III 94(299).
35 (563) an Palladius VI als Praeses Ciliciae; wie 17(546);
vgl. S. 228.
^^^■_ ^^ (564) an Fortunatianus I, kurze Zeit nach 30 (559)
geschrieben; 47(575) weist auf diesen Brief zurück. Er fällt
in die Zeit der Sommerferien (d-av/idC^co öh el ro rmv vemv
ajcoxexQtöd-ai /le vvv, ovofid^sig öxoZtJv).
37 (565) an Acacius I als Consularis Galatiae; enthält den
Dank dafür, daß die Empfehlung des Maximus XII und seiner
Familie, die III 96 (301) und app. 8 (537) ausgesprochen war,
Erfolg gehabt hat.
[38. 39 (566. 567)] nach Phoenicien an den Consular Ana-
tolius II; vgl. 26. 27 (555. 556), und an Domninus I, über-
bracht von Hilarinus.
40 (568) nach Cilicien an Demetrius I. Weist auf 9 (538)
zurück.
"^^■_ ^^ (569) nach Phoenicien an Flavianus I, der 27 (556)
dorthin reiste. Das Beh, das er Libanius zum Geschenk geschickt
hat, hat unterwegs durch die Hitze gelitten; es ist also noch
Sommer.
42 (570) an Maximus VI als Praeses Armeniae, wie 32 (561).
43. 44(571. 572) an Acacius I als Consularis Galatiae,
wie 37(565). Auch diese Briefe treten für die Familie des
Maximus XTT, namentlich für dessen Sohn Hyperechius 1, ein.
Daß sie etwas später sind als 37 (565) und zeitlich unmittelbar
aufeinander folgen, ist S. 38 gezeigt.
45 (573) an Italicianus als Vicarius Asiae, wie 28 (557);
handelt von der Sache des Lyciers Severus V, wie III 107(312).
app. 21(550). 50. 51(578. 579).
46 (574) an Ljsimachus.
47 (575) an Fortunatianus I; knüpft an 36 (564) an. 80(606)
ist Fortunatianus wieder in Antiochia.
48 (576) nach der Euphratensis an Sarpedo. Dessen Frau
Mariana hat Libanius erst vor kurzem kennen gelernt; 63(590)
steht er schon mit ihr in Korrespondenz.
49 (577) nach Apamea an Sopater, der dort die Olym-
sommer
X. Der erste Teil des Appendix. 387
pischen Spiele geben soll, wie 13(542); überbracht von Olym- 861
pius II, der 54 (582) noch nicht von dem Besuch des Schau-
spiels zurückgekehrt ist.
[50. 51 (578. 579)] an Themistius III als Praeses Lyciae,
wie 21(550), und Italicianus als Yicarius Asiae, wie 45(573).
In der Sache des Severus V, wie III 107 (312). app. 21 (550).
45 (573).
52 (580) an Italicianus als Vicarius Asiae, wie 51(579),
überbracht von Faustinus.
[53—57(581 — 585 b)] nach Cappadocien 56(584) an ül- Spätherbst
pianus I^ als Praeses der Provinz, 57 (585 a) an Amphilochius II;
nach Constantinopel 53 (581) an Themistius I, 54 (582) an
Clearchus I, 55 (583) an Eusebius XH; 53—55 (581—583)
nennen Julianus YII als Überbringer. Die Briefe sind ge-
schrieben, während die Olympien in Apamea gefeiert wurden, von
deren Vorbereitung 13 (542). 49 (577) redeten: 54 (582). Wenn
dem ülpianus, der eben die Statthalterschaft von Cappadocien
angetreten hat, 56 (584) geschrieben wird, er stehe in einem
Amte, das durch die Unruhe der Zeiten große Gefahren mit
sich bringe, so deutet das auf den Spätherbst 361 hin, wo
Oonstantius Antiochia verließ, um dem Julian entgegenzuziehn,
und man die kriegerische Entscheidung in Cappadocien oder
in seiner nächsten Nachbarschaft erwarten konnte.
58 (585 b) nach Palaestina secunda an Menander I, der
eben erst Antiochia verlassen hat; 73 (600) wird ein zweiter
Brief an ihn gerichtet; 99 (625) ist er wieder zurückgekehrt.
59 (586) an Julianus VIII als Praeses Euphratensis; vgl.
64 (591). Dies ist der erste Brief, der ihn in diesem Amte
zeigt; sein Vorgänger Priscianus I zuletzt 29 (558).
[60. 61 (587. 588)] nach Phoenicien überbracht von AetiusII
an Anatolius II als Consularis, wie 38 (566), und an Magnus ül,
der III 101. 102 (306. 307) dorthin gereist war. Auf den Tod
des Anatolius I, der 360 eingetreten war, wird zurückgewiesen:
S. 60.
[62 — 64(589 — 591)] nach der Euphratensis an Sarpedo, sp&therbst
an seine Frau Mariana und an Julianus VIII, der hier, wie
59 (586), als Praeses der Provinz erscheint. Die Bekanntschaft
der Mariaua hatte Libanius 48 (576) erst seit kurzer Zeit
gemacht. Nach 63 (590) steht die Niederkunft der Alexandra
1) So ist die beste handschriftliche Überlieferung.
388 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
361 demnächst bevor; 120(645) ist ausdrücklich gesagt, daß sie
noch im J. 361 (jttQvotv) erfolgt ist. In Antiochia ist man in
großer Unruhe; es schwirren allerlei Gerüchte, und keiner
weiß über das Schicksal der abwesenden Freunde etwas Sicheres
zu berichten: 63 (590). Das paßt auf die Zeit, wo Constantius
den Feldzug gegen Julian angetreten hatte.
ovem er gg ^532) au Bassiauus. Ein Brief von ihm hat den Ver-
dacht zerstreut, daß er den Regierungswechsel nicht mit Freude
begrüße; der Tod des Constantius (3. November 361) ist also
kürzlich eingetreten.
66(593) an Polychronius als Vicarius Ponticae, wie HE
25 (228). Olympius II, der 54 (582) noch in Apamea war, ist
wieder in Antiochia. Auf diesen Brief weist 77 (603) zurück.
Winter 67 (594) nach Armenien an Philagrius IH. Seine Söhne
sind sehr verspätet aus den Sommerferien in die Schule zurück-
gekehrt; hiernach scheint es schon Winter zu sein.
[68—70 (595—597)] nach Phoenicien an Heliodorus III,
an den Consular Anatolius II ; vgl. 60(587), und an Diodotus;
als Überbringer wird 69 (596) Martyrius genannt. Dies ist
der letzte Brief, der Anatolius II im Amte zeigt. Sein Nach-
folger Polycles war der erste Statthalter, den Julian nach dem
Tode des Constantius ernannt hatte: or. XXXVII 12 p. 322.
Er kann also sein Amt kaum später als im December 361 an-
getreten haben.
361/2 71 (598) nach Cilicien an Acacius III. Dieser ist von
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einem langwierigen Leiden wieder genesen, und Libanius ent-
schuldigt sich, daß er ihm sehr lange nicht geschrieben habe.
Dies paßt dazu, daß der nächstvorhergehende Brief an ihn
II 94 (190) aus dem Sommer 360 ist (S. 45). Auf die Genesung
des Acacius weist auch 81 (607) zurück. Die heidnischen
Tempel sind kürzlich wiedereröflfnet worden; wir befinden uns
also in den Anfängen von Julians Regierung.
[72. 73 (599. 600]) nach Palaestina secunda an Cyrillus I,
der eben vom Praeses Palaestinae secundae zum Consularis
Palaestinae primae befördert ist; vgl. 34(562). 99(625), und an
Menander I. Dieser hatte 58 (585 b) eben erst Antiochia ver-
lassen und ist 99 (625) wieder dorthin zurückgekehrt. Modestus
wird hier zum letztenmal als Comes Orientis erwähnt; vgl.
22 (551). Sein Nachfolger Julianus II erscheint zuerst 87(613)-
[74. 75 (601. 602a)] nach der Euphratensis 75 (602 a) an
X. Der erste Teil des Appendix. 389
den Praeses Julianus VIII, wie 64(591); nach Armenien 74(601) 3«l/2
an den Praeses Maximus VI, wie 42 (570). Julianus erseheint
hier zum letztenmal in jenem Amte ; sein Nachfolger Atarbius
zuerst 128(653).
76 (602b) an Cyrillus I als Consularis Palaestinae primae;
vgl. 72(599).
77 (603) an Polychrouius als Vicarius Ponticae. Libanius
hatte ihm 66 (593) geschrieben, er fühle sich dadurch beleidigt,
daß jener einen Brief an Olympius II, aber nicht an ihn ge-
richtet habe. Darauf hatte Polychrouius geantwortet, er habe
Libanius und Olympius für so eng befreundet gehalten, daß er
sie beide als Eins betrachten könne, müsse aber nach jener
Anklage fürchten, daß jene Verbindung sich gelöst habe, worauf
hier die scherzhafte Erwiderung folgt.
78 (604) nach Cilicien an Auxentius II.
79(605) nach Palaestina an Chromatius 11. Bassus D, der
nicht lange vorher (^lxqov 8fijtQ0(j{hev) aus der Schule des Li-
banius nach Phoenicien gegangen war, um dort als Rhetor zu
wirken, siedelt jetzt nach Palaestina über. Jene Beise nach
Phoenicien hatte er im Frühling 360 angetreten: 1179(175).
80 (606) nach Constantinopel an den Philosophen Maximus X, 862
überbracht durch Fortunatianus I, der 102(628) wieder von
der Reise zurückgekehrt ist. Julian wird als regierender Kaiser
erwähnt. Pythiodorus ist als sein Vorläufer angekommen, um
in Syrien den heidnischen Kultus neu zu ordnen. Derselbe
Mann erscheint am 24. October362 auch in Alexandria: Larsow,
Die Festbriefe des h. Athanasius S. 39, kann aber in Antiochia
schon mehrere Monate früher gewesen sein. Doch da Julian
erst am 11. December 361 von Constantinopel Besitz ergriff
und jenen Sendling gewiß nicht früher abgeschickt hat, wird
seine Ankunft doch kaum vor den Januar 362 fallen können.
[81 — 84 (607—610)] nach Cilicien 81 (607) an Acacius III, Winter
82 (608) an Celsus I, den Praeses der Provinz, 83 (609) an
Seleucus; nach Ancyra 84(610) an Obodianus. Celsus hat eben
die Statthalterschaft angetreten; aus der Grenzstadt Ciliciens
gegen Syrien, Alexandria Issi, sind die ersen Nachrichten von
ihm nach Antiochia gelangt. Acacius, von dessen kürzlich er-
folgter Genesung hier, wie 71 (598), die Bede ist, hat, dem
Zuge der Zeit folgend, einen Panegyrikus auf den Gott As-
klepios geschrieben, von dessen Publikation add. 229 (1052)
390 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
862 gesprochen wird. Von der Restitution des Heidentums redet
auch 83 (609). Eine Gesandtschaft an den Kaiser ist aus An-
tiochia abgegangen, offenbar um ihm zur Erlangung der Allein-
herrschaft zu gratulieren: 83. 84(609. 610). Diese Briefgruppe
fallt also noch in die ersten Monate seiner Regierung. Jene
Gesandtschaftwirdnoch erwähnt 88(614). 102(628). 116(642).
119(646).
[85—88 (611 — 614)] nach Cilicien 85 (611) an den Praeses
Celsus I; nach der pontischen Dioecese 86(612) au Polychronius
als Vicar, wie 77 (603); nach Ancyra 88 (614) an Obodianus; 87
(613) an Julianus II, der eben zum Comes Orientis ernannt ist
und sich wahrscheinlich auf der Reise von Constantinopel nach
Antiochia befindet. Celsus steht noch in den Anfängen seines
Amtes, das er nach 82(608) eben übernommen hatte. Obodianus
gehörte zu der Gesandtschaft, welche nach 83(609) an den
Kaiser abgeschickt war, hatte aber unterwegs den Arm ge-
brochen und war daher in Ancyra liegen geblieben: 116(642).
Da es zweifelhaft ist, ob er zurückkehren oder nach Thracien
weiterziehen soll, so muß sich Kaiser Julian noch in Thracien,
d. h. in Constantinopel, befinden.
89(615) an Celsus I als Praeses Ciliciae, wie 85(611).
90 (616) nach Ancyra an Hyperechius I. Daß Julian Kaiser
ist, wird angedeutet. Ein großer Strom von Reisenden geht
nach Constantinopel, offenbar weil sich dort noch das Hof lager
befindet. Also spätestens im Mai geschrieben: S. 382.
91 (617) nach Aegypten an ApoUinaris III. Megistus, der
12 (541) zu ihm gereist ist, soll jetzt zurückkommen.
[92—94 (618—620)] nach Tarsus an Heortius, Saturninus III
und Parthenius, überbracht von dem Bruder des Libanius, der
für die Krankheit desselben in einem berühmten Asklepios-
tempel Heilmittel finden soll. Die Briefe müssen hiernach in
die Zeit fallen, wo Julian die Befragung der Orakel wieder
esrlaubt hatte. Von dem Erfolge der Sendung reden 113(639).
157 (680).
[95.96(621.622)] nach Cilicien an Demetrius I und an
Racchius. Dieser hat ein verstecktes Artemisbild hervorgeholt
und ihm einen reichen Kult gestiftet. Die Briefe gehören
also in die Zeit der heidnischen Reaktion unter Julian. Auf
96 (622) weist 98 (624) zurück.
X. Der erste Teil des Appendix.^ 391
97(623) an Polychronius. Er hat das Amt, in dem er 862
86(612) noch erscheint, niedergelegt und wird in Äntiochia
erwartet.
98(624) nach Cilicien an Bacchius; knüpft an 96(622) an.
99 (625) an Leontius IV, der eben das Amt eines Con-
sularis Palaestinae secundae angetreten hat, in dem wir ihn
auch 136(661). 216(749) tätig finden. Sein Vorgänger Cy-
rillus I war 72 (599) im BegriflF, es niederzulegen. Menander I,
an den 58 (585b) und 73(600) gerichtet waren, ist kürzlich
nach Antiochia zurückgekehrt.
100(626) an Celsus I als Praeses Ciliciae, wie 89(615). Apru
Der bevorstehende Monat ist für eine Hochzeit ungeeignet;
dieser Aberglaube haftete am Mai: Pauly-Wissowa I 8. 46, 7,
Der Brief ist also im April geschrieben.
101 (627) an denselben. Titianus, der Sohn des AcaciusUI,
befand sich, als 81 (607) geschrieben wurde, noch in der Schule
des Libanius zu Antiochia. Nach 105(631) hat er mit Tränen
von seinem Lehrer Abschied genommen und ist heimgekehrt.
101 (627) redet nun von dem Plane des Vaters, den Jüngling
nach Athen zu schicken, und sucht ihn zu hintertreiben. 105
(631) hat Libanius aus dritter Hand erfahren, daß Acacius von
jener Absicht zurückgekommen ist. Wie 121 (647) angibt,
hatte Celsus es ihm geschrieben. Zwischen 101 (627) und
105 (631) liegt also die Antwort, die Celsus auf den ersten
dieser beiden Briefe gegeben hatte.
102 (628) an denselben. Julian wird als regierender Kaiser
erwähnt. Fortunatianus I und die Antiochenischen Gesandten,
die nach 80(606) und 83. 84(609. 610) im Winter 362 an das
Hoflager nach Constantinopel gereist waren, sind unterdessen
zurückgekehrt.
103 (629) an denselben. Auf die durch Julians Regierung
veränderten Zeiten wird hingewiesen. An diesen Brief knüpft
133(658) an.
[104.105(630.63])] an denselben und an Acacius HL
104(630) spricht von der Restitution des Heidentums; 105(631)
knüpft au 101 (627) an.
[106. 107 (632. 633)] nach Aegypten an Diophantus II und
Ammonius III; als Überbringer ist 107 (633) Menecrates genannt.
Er ist nach 106(632) Schüler des Libanius und sucht Diophantus
auf, um sich von ihm in die Mysterien einweihen zu lassen.
392 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
862 Auch dies weist auf die Zeit der heidnischen Reaktion unter
Julian hin.
108 (634) an Celsus I als Praeses Ciliciae, wie 100
—104(626—630), überbracht von Diogenes II.
109(635) an denselben.
110(636) an Hesychius 11, der als Priester im Begriff ist,
entfremdetes Tempelgut zurückzufordern; also unter Julian.
[111 — 119(637—644.6461)] nach Cilicien 112(638) an
RufinusIV, 113(639) an DemetriusI, 115(641) an PancratiusII;
nach Ancyra 114(640) an Ario, 116 (642) an Albanius, 117 (643)
an Hyperechius I, 119(646) an AetiusII, 118(644) an AcaciusI
als Consularis Galatiae, wie 43.44(571.572); 111(637) an
Julianus II als Comes Orientis, wie 87 (613), der wahrscheinlich
dem Kaiser Julian, als er nach Antiochia zog, entgegengereist
war. Das Jahr ist unzweideutig bestimmt durch 113(639), wo
Libanius, der 314 geboren war, angibt, er sei 48 Jahre alt.
Der Gesandte Obodianus, von dessen Rückkehr zuerst 102 (628)
redete, ist nach 116 (642). 119(646) in Antiochia, und Libanius
stattet seinen Dank für die Gastfreundschaft ab, die jener
während seiner Krankheit in Ancyra genossen hat; vgl. 88 (614).
Celsus I erscheint 112(638) als Praeses Ciliciae, wie 108.
109 (634. 635). Auf die Sendung des Libanius nach dem
Asklepiosheiligtum in Tarsus, von der 92 — 94(618 — 620) die
Rede war, weist 113 (639) zurück. 1 18 (644) knüpft an 44 (572)
an. Rufinus, der 112(638) noch in Cilicien war, ist 121(647)
in Antiochia angelangt.
Juni [120—122(6451.647.648)] nach Cilicien an Alexandra,
an Acacius III und an Celsus I als Praeses, wie 108. 109
(634. 635). Von der Ankunft des Kaisers in Antiochia reden
120(645). 122(648), wodurch die Zeit dieser Gruppe genau
bestimmt ist (S. 383). Alexandra, deren Niederkunft 63 (590)
erwartet wurde, hat nach 120(645) seitdem ein Töchterchen
geboren. 121(647) knüpft an 101(627) und 105(631) an.
123(649) nach Mesopotamien an Pappus I. Die Perser
sind schon durch die Erwartung Julians so geschreckt, daß sie
sich ruhig halten.
124 fehlt; ob hier eine Lücke ist oder der Schreiber nur
aus Unachtsamkeit eine Nummer übersprungen hat, läßt sich
nicht entscheiden.
1) 119(646) stehf in den Handschriften vor 120(645).
X. Der erste Teil des Appendix. 393
125 (650) nach Cilieien an Demetrius I. Libaaius hat sich 862
in die Behandlung des Arztes Eacarpio gegeben, von deren
Fortsetzung 131 (656), von deren Abschluß 138(663) berichtet.
[126. 127 (651. 652)] an Anatolius IV, der eben im Begriflf sommer
ist, mit Kaiser Julian den heiligen Berg Casius zu besteigen, um
dort ein Opfer zu bringen: Amm. XXII 14,4, und an Julianus VII
als Consularis Phoenices. Dessen Vorgänger Polycles war nur
kurze Zeit im Amte gewesen : or. XXXVII 12 p. 322. Dessen Vor-
gänger Anatolius II erscheint zum letztenmal im Winter 361:
69 (596). Das Gehalt, das unter Constantius dem Libanius ent-
zogen war, ist ihm durch den Praefecten Salutius wieder zurück-
gegeben: 127 (652). Bei der Bewunderung, die Julian für den
Bedner hegte, darf man annehmen, daß dies zu den ersten
Maßregeln gehörte, die er nach seiner Ankunft in Antiochia
traf. Auch diese Briefe werden also noch in den Sommer 362
fallen.
128(653) an Atarbius als Praeses Euphratensis überbracht
von Patruinus. Julianus VIII, der Amtsvorgänger des Atarbius,
erscheint zuletzt 75 (602 a).
129. 130(654.655) an Celsus I als Praeses Ciliciae, wie
122 (648).
[131—133(656—658)] nach Cilieien 133(658) an den-
selben, 131(656) an Demetrius I, 132(657) an Ecdicius II.
131(656) erzählt von der Kur des Eucarpio wie 125(650).
Celsus hatte nach 103(629) dem Theophilus III eine Gunst er-
wiesen; nach 133(658) sucht dieser sie rückgängig zu machen,
da sie ihm Schaden gebracht habe.
[134—136(659—661)] nach Arabien 134(659) auBelaeus,
der kürzlich die Statthalterschaft der Provinz angetreten hat;
vgl. 149. 150 (672b. 673), und 135(660) an Magnus VI; nach
Palaestina secunda 136(661) an Leontius IV, der hier, wie
99(625). 216(749), Consular ist.
1 37(662) an Atarbius als Praeses Euphratensis, wie 1 28 (653) ;
vgl. 11191(296).
138(663) nach Cilieien an Demetrius I. Eucarpio reist zu
ihm, der 131 (656) noch in Antiochia war.
[139. 140 (664. 665)] überbracht durch Micealus nach
Galatien an Acacius I als Consular der Provinz, wie 118(644),
und an Hyperechius 1.
394 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
862 [141. 142(666.667)] überbracht von Eutropius IV nach
Palaestina prima an Acacius II und Cyrillus I, den Consular der
Provinz; vgl. 76 (602b). Der Kaiser befindet sieh nach 141
(666) noch in Antiochia.
[143.144(668.669)] nach Cilicien 144(669) an Bacchius:
nach Ancyra 143 (668) an Bosporius; als Überbringer wird
143 (668) Achillius III genannt; vgl. 148 (672a). Libanius hat
Übergriffe des heidnischen Priesters Bacchius gegen Christen
abzuwehren.
145(670) an den Kaiser Julian, der sich noch in An-
tiochia aufhält. Antwort auf dessen noch erhaltenen Brief 74.
der sich auf die Rede für Aristophanes (or. XIV) bezieht.
[146— 148(671.1588. 672a)] nach Cilicien 146(671) an
Hierius III; nach Cappadocien 147 (1588) an Basilius; nach
Galatien 148 (672 a) an MaximusVI. Der Brief 147(1588)
erscheint in doppelter Gestalt, in der Basiliussammlung an
Basilius gerichtet, in dem Briefcorpus mit der Überschrift
lovXiavm avroxQccroQi und mit einem Schluß, der jener andern
Form fehlt. In dieser Gestalt ist er die Antwort auf Julian,
ep. 3. Vgl. darüber S. 33. Maximus VI war nach 166 (681»)
als Consularis Galatiae Nachfolger des Acacius I, der zuletzt
139 (664) im Amte nachweisbar ist, und hatte vorher Armenien
verwaltet, wo wir ihn bis 74 (601) tätig finden. Von den beiden
Ärzten, die nach 148 (672 a) zu ihm reisen, wird der eine
Achillius in sein, der nach 143 (668) damals eben nach Ga-
latien unterwegs war, der andere Asclepius II, der nach
165 (688) Antiochia kürzlich verlassen hatte.
149. 150 (672b. 673) an Belaeus als Praeses Arabiae, wie
134(659). Der zweite Brief sucht Übergriffe der Heiden gegen
einen Christen, der früher Praeses Arabiae gewesen ist, abzu-
wehren; auf ihn weist 206(730) zurück.
151(674) an Caesarius IV als Vicarius Asiae; vgl. add.
271 (1442). Sein Amtsvorgäanger Italicianus erscheint zuletzt
52 (580).
[152—156(675 — 679)] nach Cilicien 152(675) an Dio-
phantus III, 153(676) an Hieracius; nach Galatien 154(677)
an MaximusVI als Consularis der Provinz, wie 148 (672a),
155(678) an Pompeiauus IV, 156(679) an Aetius II. Pompe-
ianus hat seine Söhne dem Libanius in die Schule gegeben,
in der sie 177(700) tätig erscheinen.
X. Der erste Teil des Appendix. 395
[157—162 (680—685)] nach Cilicien 157 (680) an Seleucus, 862
1 58 (681) an dessen Gattin Alexandra, 161 (684) an Demetrius I; "®'^'*
nach Pisidien 160(683) an Entrechius,^ den Praeses der Provinz;
nach Lycien 162(685) an SeverusV; nach einem unbekannten
Ort 159 (682) an Alexander V. Celsus I wird 158 (681)
als Praeses Ciliciae genannt, wie 133 (658), Salutius als
Praefect 161 (684), wie 127 (652). Der letztere ist in Antiochia;
der Krieg gegen die Perser, in den er den Kaiser begleitete,
hat also nach nicht begonnen. Auf das Asklepiosorakel, bei
dem Libanius nach 92—94(618—620) Heilung für seine Kopf-
schmerzen gesucht hatte, wird 157(680) zurückgewiesen; hier
ist auch von der Blüte des Heidentums die Rede. Von dem
Sommer wird 157(680) als von einer vergangenen Zeit ge-
redet; doch kann der Herbst noch nicht sehr weit vorgeschritten
sein, da SeverusV nach 162(685) die Absicht hat, zur See
zu gehen.
163(686) an Belaeus als Praeses Arabiae, wie 149.150
(672b. 673).
[164 — 166 (687 — 689)] nach Galatien an Hyperechius I, Herbst
an Asclepius H; vgl. 148 (672 a), und Maximus VI als Consularis
der Provinz, wie 154(677). Die Hungersnot des Jahres 362
wird erwähnt (S. 383); der Frühling ist noch fern: 164(687).
167(690) an Gaianus als Consularis Phoenices, wie 186.
187(709.710). Sein Vorgänger Julianus VII ist am 3. Sept.
362 noch nachweisbar: S. 191.
[168—170(691 — 693)] nach Cilicien an Athanasius I, an
seinen Bruder Gaius I und an Celsus I, den Praeses der Provinz,
wie 133(658). Der Sohn des Athanasius tritt in die Schule
des Libanius ein, die er im Jahre 363 wieder verläßt: add.
258 (1432).
171 (694) überbracht von Tyrannus an Atarbius als Praeses winter
Euphratensis, wie 137(662). Es ist Winter.
[172—174(695—697)] nach Cilicien an Demetrius I, an
Bassianus und an Celsus I als Praeses der Provinz, wie
170 (693). Die Hungersnot wird 172(695) erwähnt, wie 164 (687).
189 (712). Libanius hat eine Klagerede auf den Brand des
Tempels von Daphne geschrieben, der nach Amm. XXII 13,1
am 22. October 362 eingetreten war, und bereitet eine zweite
1) Dies, nicht Maximus, ist die handschriftliche Überlieferung.
396 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
862 Rede für die jtai'tjyvQig vor, womit wohl der Consulatsantritt
des Kaisers, der am 1. Januar 363 stattfinden sollte, gemeint
ist: 172(695). Über dieselben Reden auch 182(705).
3«2/3 175.176(698.699) an Celsus als Praeses Ciliciae, wie
174(697).
177(700) an Maximus YI als Consularis Galatiae, wie
166(689). Die Söhne des PompeianusIV befinden sich in der
Schule des Libanius, in die sie 155(678) eben eingetreten waren.
[178—185(701—708)] nach Cilicien 182(705) an Deme-
triusl, 185(708) an Theodorai; nach Ancyra 178(701) an
Maximus VI als Consularis Galatiae 2, wie 177(700), 179(702)
au Hyperechius I, 181 (704) an Albanius; nach Constantinopel
180(703) au Themistius I; nach der Troas 183(706) an Hierax;
nach unbekanntem Orte 184(707) an Antipater. Als Über-
bringer wird 178.179(701.702) Modestus genannt, der zum
Praefectus urbis Constantinopolitauae ernannt und von An-
tiochia abgereist ist, um sein neues Amt anzutreten: vgl.
191 (714). Der Kaiser befindet sich noch in Antiochia: 178 (701).
183(706). 184(707). Für die Reden, die Libanius mit 172(695)
an Demetrius geschickt hatte, hat dieser seinen Dank abgestattet:
182(705). An 180(703) knüpft 205(729) an.
186 (709) an Gaianus als Consularis Phoenices, wie 1 67 (690).
Der Kaiser ist noch in Antiochia.
187(710) an denselben.
188 (7 1 1) nach Athen an Jamblichus. Die Mysterien werden
gefeiert; das Heidentum steht also in Blüte.
3Ö3 [189.1 90 (7 12.71 3)] an Kaiser Julian, der eben den Perser-
feldzug angetreten hat, und an den Tribunen Constantius, der
sich in seinem Gefolge befindet. Der Kaiser verließ Antiochia
am 5. März 363: Amm. XXIII 2,6.
[191— 193.195— 197. 199(714— 716. 718— 721.723)] nach
Cilicien 193(716) an ApoUinaris IV und Gemellus I; nach
Ancyra 192(715) an Maximus XII, 195(718) an Maximus VI
als (Consularis Galatiae, wie 177.178(700.701); nach Con-
stantinopel 191 (714) an Modestus als Praefectus urbis, wie 178.
179(701. 702), 197 (721) an Nicocles, 199(723) an ClearchusI,
1) Seoddf(}(j: nicht ßeoSwQif) bieten die Handschriften.
2) Es ist zu schreiben: xäv zov roTtov (statt xijv tovxojv) zivag ixßah^j
ovq (fehlt) novTjQsvofitvovg i'Sy, xov tm 7io?.sfiio} Siaxovovvra y^Qr^inov
ovxa xal vvv eiq oyri^a xccriatfiaEv.
Mäi-z
X. Der erste Teil des Appendix. 397
nach unbekanntem Ort 196(720) an Euagoras. HyperechiusI 30B
wird 191.192.(714.715). 195(718). 197(721). 199(723) als
Überbringer genannt. Er war nach Antiochia gekommen, um
bei dem Kaiser Beförderung zu erbitten ; doch hatte dieser schon
den Peldzug gegen die Perser angetreten, und erst nach dem
Siege konnte man seine Hilfe erwarten: 191. 192(714.715).
Auf 195(718) weist add. 237(1144) zurück.
194(717) an Modestus als Praefectus urbis Contantino-
politanae, wie 191 (714). Dieser Brief ist von der vorher-
gehenden Gruppe auszuscheiden, da er nicht von Hyperechius,
sondern von jungen Advocaten überbracht wird, die am Forum
des Praefecten tätig sein wollen. Doch wäre es nicht un-
möglich, daß sie mit jenem zugleich abreisten, in welchem
Falle er ihr gleichzeitig sein könnte.
195—197(718—721) s. zu 191(714).
198(722) an den Kaiser Julian, der vor seiner Abreise
aus Antiochia den Alexander III zum Consularis Syriae ernannt
hat und sich jetzt auf dem Perserfeldzuge befindet. Auch
dieser Brief ist von der durch Hyperechius überbrachten Gruppe
191 — 199 zu trennen, da jener eine ganz andere Straße reiste,
als die in das Heerlager führte. Doch kann er ebenfalls mit
jener Reihe gleichzeitig sein.
199(723) s. zu 191(714).
[200—202(724—726)] nach Cilicien 200(724) an De-
metrius I, 202 (726) an Acacius III; nach Galatien 201 (725)
an Maximus VI als Gonsular der Provinz, wie 195(718); als
Überbringer wird 201 (725) Leontius VIII genannt. Nach 200
(724). 202(726) herrscht in Antiochia Hungersnot, wie 164(687).
172(695). 189(712), und zugleich ist die Stadt vom Zorne
des Kaisers bedroht, wie 189(712). 198(722).
[203—205(727—729)] nach Constantinopel an Nicocles,
an Modestus als Praefectus urbis, wie 197 (721), und an The-
mistius I. Dieser hat eine Rede nach Antiochia geschickt,
wahrscheinlich den Panegyrikus auf Julian, von dem add. 317.
(1061). 339(1488) gesprochen wird; vgl. 8.301. 205(729)
weist auf 180(703) zurück.
206 (730) an Belaeus als Praeses Arabiae, wie 163 (686).
Verwendet sich für den verfolgten Christen Orio, wie 150(673),
auf welchen Brief zurückgewiesen wird.
398 0. Seeck, Die Briefe d«s Libanius.
368 207 (732) au Atarbius als Praeses Euphrateusis, wie
171 (694).
[208—211(733—736)] nach Cilicien 211(736) an De-
metrius I; nach Constantinopel 208(733) an Modestus als
Praefectus urbis, wie 204(728); nach Achaia 209(734) an
Parnassius I, 210 (735) an Proculus II. Äristophanes hat nach
210(735) ein Amt erhalten, wie es ihm nach der Rede des
Libanius für ihn der Kaiser zugedacht hatte; vgl. 145(760).
Gleich nach dem Antritt desselben ist add. 235 (1418) ge-
schrieben. Die Hungersnot, von der noch 200(724). 202(726)
redeten, ist nach 211 (736) glücklich abgewandt.
212 (737) an Rufinus V als Comes Orientis. Sein Vor-
gänger Julianus II ist zuletzt 123 (649) erwähnt.
[213. 214(738. 739)] nach Cilicien an Gaius I und nach
Constantinopel an Modestus als Praefectus urbis, wie 208 (733).
Als Überbringer 214(739) Helpidius IV genannt. Oaius hat
ein Lobgedicht auf Libanius gemacht, auf das auch add.
234(1113) zurückkommt.
215(740) an Gaianus als Consularis Phoenices, wie 186.
187(709. 710).
216 (749) nach Palaestina secunda an Leontius IV, der
dort Consular ist, wie 136(661).
217(750) an Maximus VI als Consularis Galatiae, wie
201 (725), überbracht von Aeneas.
[218—221 (751—754)] nach Ancyra 220(753) an Albanius,
221 (754) an Maximus VI als Consularis Galatiae, wie 217 (750);
nach Constantinopel 218 (751) an Modestus als Praefectus urbis,
wie 214(739), 219(752) an Nicocles. Als Überbringer ist
218(751). 219(752) Theodorus IV genannt.
[222—224(755—757)] nach Cilicien 223(756) an Me.
morius; nach Isaurien 224(757) an Dionysius 11; nach Pisidien
222 (755) an Eutrechius als Praeses der Provinz, wie 160(683).
Überbringer Julianus XV: 222. 223 (755. 756). Memorius ist
im J. 363 als Praeses Ciliciae nachweisbar: Amm. XXIII 2,5.
Sein Vorgänger Celsus I zuletzt erwähnt 174—176(697—699).
225 (758) an Alexander III als Consularis Syriae, wie
198 (722). Auf diesen Brief scheint add. 238 (1053) zurück-
zuweisen.
226 (759) an Decentius L
XI. Die Additamenta. 399
XL Die Additamenta.
Soweit der Vaticanus 83 mit den Vertretern des kleineren
Corpus zusammenpng, war die richtige Folge der Briefe,
welche diese boten, in ihm oft zerstört und verwirrt. Und zwar
beruhte dies nicht nur auf Unachtsamkeit der Abschreiber oder
auf mechanischen Gründen, wie Blattversetzungen der ür-
handschriffc u. dergl. m., sondern wir konnten auch absichts-
volle Umstellungen nachweisen (S. 28. 29). Aber wurde die
chronologische Keihe auch oft unterbrochen, so war sie doch
auf weite Strecken hin unangetastet, und überall blieben ihre
Reste erkennbar. Dasselbe Verhältnis werden wir auch für
diejenige Briefmasse voraussetzen dürfen, für welche uns leider
die Koutrole des anderen Corpus fehlt. Wir müssen hier nicht
nur für den Text, sondern auch für die Reihenfolge eine inter-
polierte Überlieferung erkennen, die zwar immer noch Über-
lieferung bleibt und daher die Grundlage der Forschung bilden
muß, aber trotzdem Änderungen auch von recht kühner Art
verlangt und erlaubt. Die Datierungen werden dadurch un-
sicherer, als sie bisher gewesen sind, doch ein sehr weites
Abirren ist schon dadurch unmöglich, daß die Additamenta,
soweit sie dem Vaticanus angehören, alle in die kurze Zeit
vom Friihling 363 bis in den Sommer 365 eingeschlossen sind.
Die sicherste Handhabe für die Zeitbestimmung dieser
Briefmasse, gewährt uns ihre Beamtenliste, mit der wir daher
unsere Untersuchung beginnen:
Praefectus praetorio Orientis: Salutius: 72. 73 (1141. 1319).
111(1143). 120(1127). 122(1107). 185(1103). 201(1390).
208(1397). 237(1217). 312.313(1147.1474). 315.316(1060.
1148). 337(1486). 349(1497). 354 (1501). 361 (1507). 376.
377(1518. 1519), wie im Appendix.
Praefectus urbis Constantinopolitanae: Modestus: 254. 255
(1429a. b). 340(1489), wie im Appendix.
Magister militum: Victor I: 412(1544).
Magister officiorum: Decentius I: 197(1387).' 204(1393).
350(1498). 363(1509). 369(1514). 391. 392(1530. 1531).
397. 398(1534. 1535). 407. 408(1541. 1542).
Comes rerum privatarum: Helpidius II: 8(1138). 319.
320(1476. 1063), wie im Appendix.
Caesarius IV: 1. 2 (1284.
1285). 34(1132). 86(1092). 114(1330). 195(1385). 322(1064).
400 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
328(1069). 330(1070). 331(1480). 334(1483). 336(1485).
339(1488). 343(1492). 346(1494). 355(1502).
Achaiae Proconsul: Aristophanes: 235 (1418). 289 (1457),
wie im Appendix.
OlympiusV: 145(1347). 151(1350).
Aegypti Praefectus: Hierlas I: 70(1318).
Maximus VI: 117(1181). 150(1349).
161. 162(1050. 1359). 165(1362).
Aegypti Praeses: Menander I: 64(1091).
Arabiae Praeses: ülpianus I: 14 (1036b). 20(1162). 42
(1099). 46(1302). 93(1089). 123(1125).
Asiae Proeonsul: Dulcitius III: 287 (1217), wie im dritten
Buche.
Vitalis I: 118(1131).
Helpidius II: 67 (1315).
Asiae Vicarius:Cae8ariu8 IV: 271(1442), 286(1454). 302
(1466), wie im Appendix.
ClearchusI: 66 (1314). 75. 76(1173. 1140).
119(1118). 152.153 (1351.1049). 177(1371). 209.210(1398.
1399). 218(1112). 338(1487). 379(1521). 396(1533). 416
(1547). 422(1552).
Bithyniae Consularis: TheodorusIII: 13(1293). 69(1317).
75(1173). 92(1176). 378(1520). 421(1551). 422(1552).
Cappadociae Comes domorum: Acacius I: 61(1310). 109.
110(1211. 1219). 401(1106). 413(1081).
Ciliciae Praeses: Memorius: 273 (1444), wie im Appendix.
PriscianusI: 6(1289). 16(1295). 23(1163).
Zenodorus: 121(1331). 132(1337). 214
(1403). 394(1532).
Cypri Consularis: Honoratianus: 249 (1425).
Euphratensis Praeses: Atarbius: 294(146 1), wie im Appendix.
Domitianus II: 87 (1042). 178 (1372).
215(1404). 385 (1526a). 414(1150).
Proculeianus: 403(1539).
Ammianus I: 414(1150).
Oalatiae Consularis: Maximus VI: 36(1166). 231(1415).
237(1144). 241 (1157). 264(1437). 268(1105). 308 (1471). 326
(1067), wie im Appendix.
Leontius IV: 154(1352). 383(1524).
Isauriae Praeses: Palladius V: 20(1162). 38—40(1170.
XI. Die Additamenta. 401
1153. 1117). 55. 56(1130. 1308). 91(1393). 94(1177). 125
(1045). 136(1340). 325(1066). 344(1493). 357(1504). 373(1517).
Ljciae Praeses: Sozomenus: 270(1145).
Macedoniae Cousularis: Atarbius: 116(1221).
Orientis Coraes:RufinusV: 12(1292). 106(1328). 230(1414).
252(1427). 261 (1434b). 266. 267(1439. 1440). 285(1183).
287(1217). 314(1475). 380(1522), wie im Appendix.
Julianus VII: 148 (1048). 150 (1349).
205 (1394).
Palaestinae primae Consularis: Priscianus I: 45(1115). 131
(1336). 135(1339). 137(1341). 140. 141(1344. 1345a). 167(1154).
Aphobius: 351(1499). 365 (1510b).
Palaestinae secundae Consularis: Leontius lY: 305 (1469).
329(1479). 383(1524), wie im Appendix.
Pamphyliae Consularis: Metrophanes: 396(1533).
Hilarius HI: 415 (1546).
Phoenices Consularis: Gaianus: 242(1158). 251 (1426b).
262 (1435). 309 (1472). 348 (1496), wie im Appendix.
Marius: 12(1292). 22(1296). 29
(1155). 57(1116). 95(1178). 104.105(1327. 1044). 156(1354).
UlpianusI: 106(1328). 123(1125).
160(1358). 163(1360). 168. 169(1364. 1365). 172(1367). 176
(1370). 189(1381).
Phoeniciae Libanensis Praeses: Domninus II: 32 (1038).
142(1345b). 224(1410). 417(1548).
Pisidiae Praeses: Entrechins: 56(1308). 91(1323). 139
(1343). 311 (1059), wie im Appendix.
Ponti Peraequator: Julianus VIII: 250 (1426a). 254.255
(1429a. b). 341 (1490).
Syriae Consularis: Alexander III: 238 (1053). 247. 248
(1424. 1084). 253 (1428). 256. 257 (1430. 1431). 272 (1443).
279(1450). 284(1055). 292. 293(1459. 1460). 298. 299(1057.
1464). 301. 302(1056. 1466), wie im Appendix.
Celsus 1:1 (1284). 54(1306). 63(1312).
77(1321). 361(1507).
Marcianus III: 169 (1365).
Sieht man diese Liste durch, so wird man bemerken, daß
diejenigen Beamten, welche sich auch im Appendix oder gar
schon im dritten Buche finden, meistens nicht im ersten Hundert
der Briefe auftreten, sondern im dritten und vierten ; so Modestus
Texte II. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 2(i
402 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
als Praefectus urbis: 254. 255. 340, Aristophanes als Proconsul
Achaiae: 235. 289, Dulcitius als Proconsul Asiae: 287, Cae-
sarius als Vicarius Asiae: 271. 286. 302, Memorius.als Praeses
Ciliciae: 273, Atarbius als Praeses Euphratensis : 294, Le-
ontius als Consularis Palaestinae secundae: 305. 329, Gaianus
als Consularis Phoenices: 242. 251. 262. 309. 348, Alexander
als Consularis Syriae: 238. 247. 248. 253. 256. 257. 272.
279. 284. 292. 293. 298. 299. 301. 302. Nur wenn ihr
Amt ein außergewöhnlich langdauerndes war, wie bei Salutiüs
als Praefect, Maximus als Consularis Galatiae, Rufinus als
Comes Orientis, Entrechius als Praeses Pisidiae, greift es
auch in das erste und selbst in das zweite Hundert hinüber;
in der Regel erscheinen hier schon die Nachfolger- Man
wird daraus schließen müssen, daß die chronologische Ord-
nung nicht nur im Einzelnen gestört ist, wie wir dies nach
der ganzen Art der Vaticanischen Handschrift erwarten
mußten, sondern daß auch eine große zusammenhängende Reihe
an eine spätere Stelle gesetzt ist, als ihr der Entstehungszeit
nach zukommt.
Dies bestätigen auch die sonstigen historischen Kenn-
zeichen. Sie zeigen, daß der Inhalt der Additamenta sich in
drei große Hauptmassen gliedert, deren zeitliche Reihenfolge
diese ist: 225—348. 1—224. 349—414. Stellen wir diese An-
ordnung her, so ist die chronologische Folge im allgemeinen
beobachtet, zeigt aber im einzelnen viele Störungen. So wirbt
335 für Bassianus um die Tochter des Helpidius I, und nach
267. 296. 297 hat ihre Hochzeit schon stattgefunden; von der
Verurteilung des Clematius HI reden 390. 391, von seiner Be-
gnadigung neben 413 auch 345. Diese augenfälligsten Bei-
spiele mögen an dieser Stelle genügen; im Verlaufe der
Einzeluntersuchung werden ihnen noch zahlreiche andere hinzu-
treten.
Außer den Beamten, die schon im Appendix vorkamen,
sind noch folgende auch durch andere Quellen zeitlich be-
stimmbar:
Victor I als magister militum 363 — 378: S. 312.
Caesarius IV als Comes rerum privatarum 364 : S. 98.
Hierius I und Maximus VI als Praefecti Aegypti, beide
364: S. 175. 207.
Menander I als Praeses Aegypti 364: S. 212.
XI. Die Additamenta. 403
Clearchus I als Vicarius Asiae 364 — 365: S. 109.
Atarbius 361—363: S. 91.
Julianus VIT als Comes Orientis 364: S. 191.
Leontius IV als Consularis Palaestiuae secundae 363:
8. 195.
Abgesehn von der Magistratsliste bestimmt sich die Zeit
der drei Hauptmassen durch folgende Betrachtungen:
Zunächst knüpfen einige Stücke, die alle hinter 225
stehn, an Briefe des Appendix an, nämlich 229(1052) an app.
81(607), 234(1113) an app. 213(738), 235(1418) an app.
210(735), 237(1144) an app. 195(718), 317(1061). 339(1488)
an app. 205 (729). Dieser brach ab, kurz nachdem Julian den
Perserkrieg begonnen hatte. Demgemäß finden wir ihn 230(1414).
241(1157). 254(1429a). 266(1439). 287(1217). 289(1457) auf
dem Feldzuge \ und außerdem wird er noch 237 (1 144). 238 (1053).
250(1426 a). 255 (1429b) als lebend erwähnt. Zu der strafgericht-
lichen Untersuchung, die er über den Brand des Heiligtums von
Daphne angeordet hatte, bietet 263(1436) noch ein Nachspiel,
und eine lange Reihe von Briefen, die aber alle zwischen die
Nummern 225 und 303 eingeschlossen sind, zeigt uns das Heiden-
tum als herrschende Religion: 225(1411). 229(1052). 238(1053).
246(1423). 248(1084). 251 (1426b). 256(1430). 258(1432).
260. 261 (1434 a. b). 263 (1436). 272 (1443). 279 (1450).
298(1057). 303(1467). Unter dem Eindruck der noch frischen
Nachricht vom Tode des Kaisers sind 306(1146). 309(1472).
311 (1059). 313 (1474) geschrieben, und dann ziehen sich durch
den ganzen Rest der Additamenta hin die Rückweisungen auf
seine glorreichen Siege und seinen frühen Untergang, meist
mit bitteren Klagen verbunden: 316—318(1148.1061.1062).
321 (1218). 339. 340 (1488. 1489). 342 (1491). 345 (1071).
8(1138). 15(1294). 41(1039). 67(1315). 74(1320). 81(1094).
97.98(1179.1324). 101(1228). 107(1186). 151.152(1350.
1351). 223(1409). 345(1071). 360(1073). 395(1078). 398
(1535). 412(1544). Bald folgen Hinweise auf die wieder-
hergestellte Macht des Christentums: 312(1147). 323(1065).
7 (1137). 44 (1139), und Libanius empfindet es schwer, daß der
große Einfluß, den er unter Julian besessen hatte, jetzt dahin-
1) Dasselbe gilt von 335(1484), doch führen wir diesen Brief nicht
an, weil er außerhalb der chronologischen Reihe steht.
26*
404 . ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
geschwunden ist: 34.35(1132.1169). 41(1039). 80(1322),
96(1043). 359(1506).
War 306 (1146) die Kunde von dem Tode Julians erst kürz-
lich nach Antiochia gelangt, so finden wir 312.313(1147. 14741
315 (1060) den Praefecten Salutius, der den Perserfeldzug mit-
gemacht hatte, auf dem Wege dorthin. Der Frieden ist also
geschlossen, und das Heer mit seinem neugewählten Kaiser
Jovian unterwegs nach der Hauptstadt der orientalischen Diöcese.
Gesandtschaften ziehen ihm entgegen, um die Glückwünsche
der Städte zum Regierungsantritt darzubringen: 317 (1061).
319(1476). 323(1065). 326(1067).
Er hielt sich nur kurze Zeit in Antiochia auf. So ist er
denn auch 333(1482). 5(1288) schon wieder abgereist, und
343(1492) erwartet man, daß er bald seinen Einzug in Con-
stantinopel halten werde. Am 1. Januar 364 trat er sein Con-
sulat in Ancyra an, bei welcher Gelegenheit ihm Themistius
den noch erhaltenen Panegyrikus vortrug: 8.301. Auf diesen weist
80(1322) zurück und erbittet seine Übersendung. In Ancyra
finden wir das Hoflager 328(1069). 330(1070). 331(1480).
2.3(1285.1286). Bald nach seinem Abzüge von dort starb
der Kaiser am 19. Februar 364, worauf 122(1107) zurück-
gewiesen wird.
Damit sind wir in das Jahr 364 eingetreten, in dem nach
der Regel, daß im Sommer jedes juHanischen Schaltjahres die
Olympischen Spiele gefeiert werden mußten, sie wieder statt-
fanden: Sievers S. 207. So reden denn auch 54(1306). 66
—70(1314—1318). 130(1335) von ihnen als bevorstehend,
161 (1050). 165. 166(1362. 1363) als kürzlich abgeschlossen.
unterdessen war am 26. Februar 364 Valentiniau zum
Kaiser erhoben worden, und nach der Sitte wird an ihn
71—73(1040. 1141. 1319) eine Gesandtschaft abgeschickt,
um ihm zur Thronbesteigung zu gratulieren. Doch als sie
Antiochia verläßt, weiß man dort noch nichts von der Erhebung
des Valens zum Mitregenten ; denn in den betreffenden Briefen
ist nur von einem Kaiser die Rede. Aber schon von 103 (132G)
an wird von den Herrschern entweder im Plural oder auch
im Dual gesprochen: 110(1219). 111(1143). 112(1086). 122
(1107). 150(1349). 223(1409). 354(1501). Wenn von 147
(1047) an dazwischen wieder die Einzahl auftaucht, so erklärt
sich das daraus, daß die kaiserlichen Brüder sich im Sommer
XL Die Additamenta. 405
3G4 getrennt hatten und seitdem nur Valens allein über die
Angelegenheiten des Orients entschied.
133(1338) ist ein Jahr seit dem Tode Julians vergangen,
wir stehen also im Sommer 364.
Im Frühling 365 verließ Valens Constantinopel, um nach
Syrien überzusiedeln. Als dies in Antiochia bekannt wird,
schickt man ihm eine Gesandtschaft entgegen, um ihn in die
Stadt einzuladen: 386 (1526b). 392(1531).
In Caesarea Cappadociae machte der Kaiser Halt, um das
Ende der schlimmsten Sommerhitze abzuwarten: Amm. XXVI
7,2. Demgemäß finden wir, daß der Comes domorum per
Cappadociam Acacius I eine Zeitlang bedeutenden Einfluß am
Hofe besitzt, von dem ihn unter andern Umständen sein Amt
fernhalten mußte: 401 (1106). 413(1081).
1—224 sind auf S. 417flF. hinter 348(1496) gestellt; 368
vgl. S. 402.
225 (1411) nach Cyrus an Aristo I überbracht durch
Numenius. Der Brief weist darauf hin, daß das Heidentum
seit Kurzem wieder Staatsreligion geworden ist, fällt also
unter Julian.
[226. 229(1412.1052)] nach Cilicien an Euthalius I und
au Acacius III. Dieser hat den Libanius gebeten, seine Kede
au f Asklepios, die er nach app. 81 (607) Anfang 362 geschrieben
hatte, einer Korrektur zu unterwerfen, wahrscheinlich weil sie
jetzt in Buchform veröffentlicht werden sollte.
227. 228(1122. 1413) sind mit 220. 221 (1110. 1407) zu
verbinden; s. S. 436.
229(1052) mit 226(1412) zu verbinden; s. oben.
230 (1414) an Rufinus V als Comes Orientis, der sich nach Fruhung
287 (1217) in der Nähe des kaiserlichen Heeres an der Reichs-
grenze befindet. Er hofft bald über den Feldzug Julians günstige
Nachrichten schicken zu können; der Brief fällt also noch in
den ersten Anfang desselben.
335 (1484) an HelpidiusI, wahrscheinlich in Paphlagonien;
vgl. 295—297(1058. 1462. 1463). Die Nachrichten, die nach
dem vorhergehenden Brief erst erwartet wurden, sind jetzt ein-
getroffen. Kaiser Julian hat das Gebiet der Perser verwüstet.
Vor seinem Auszuge hat Libanius mit ihm und Helpidius viel
von einem jungen Manne gesprochen, der sich dem letzteren
406 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius. s
363 jetzt auch persönlich vorgestellt hat. Wenn die Mutter desselben
zur Frau des Helpidius kommt, hofft sie offene Türen zu finden.
Offenbar bereitet dieser Brief die Werbung des Bassianus um
Prisca, die Tochter des Helpidius vor, deren Ehe gestiftet zu
haben, sich Libanius 296 (1462) rühmt. Da sie 267 (1440)
und 296. 297 (1462. 1463) schon vollzogen ist, muß 335(1484)
einige Zeit früher sein, steht also außerhalb der chronologischen
Reihe. Wenn wir den Brief an dieser Stelle eingelegt haben,
so wird dies kaum ganz genau, wohl aber annähernd seiner
Zeit entsprechen.
[231.232(1415.1416)] nach Galatien an den Consularis
Maximus VI, wie app. 217. 221 (750. 754), und an PompeiauusIV,
überbracht durch Nicetes und die Söhne des Pompeianus, die
app. 155(678) nach Antiochia gekommen waren, app. 177 (700)
sich dort befanden.
[233. 234(1417. 1113)] nach Cilicien an Quirinus I und an
Gaius I. Jener starb im Herbst oder Winter 364 (S. 251); der
Brief an diesen bezieht sich auf die Dichtung, von der schon
app. 213 (738) die Rede war.
235 (1418) an Aristophanes. Er hat eben das Amt au-
getreten, das ihm nach app. 210 (735) übertragen war. Es war
nach 289 (1457) das Proconsulat von Achaia.
[236. 237 (1419. 1144)] nach Cilicien an DemetriusI; nach
Galatien an den Consular Maximus VI, wie 231 (1415). Kaiser
Julian wird als lebend erwähnt; auf app. 195(718) wird zurück-
verwiesen: 237(1144).
Frühling 238 (1053) an Alexander III als Consularis Syriae, wie
app. 225 (758), auf welchen Brief der Anfang vielleicht zurück-
weist. Alexander ist nach Apamea gereist, um dort die Er-
neuerung des heidnischen Kultus durchzusetzen. Auf seinen
Aufenthalt in dieser Stadt weisen 277(1448). 279(1450) zurück.
Der Kaiser ist zornig auf Antiochia, wie app. 109(712). 198
(722). 200(724). 202(726). 211(736). Syrien hat im vorigea
Jahre durch Trockenheit gelitten, was mit der Hungersnot zu-
sammenhängt, von der app. 164 (687). 172(695). 189(712).
200(724). 202(726). 211(736) die Rede war. Die Steuern
der Indiction, die mit dem 1. September begonnen hatte, sind
aus Furcht vor Alexander schon vor Beginn des Sommers voll-
ständig bezahlt; es ist also noch Frühling. Auf diesen Brief
weist 279(1450) zurück.
XL Die Additamenta. 407
239(1212) an Hieraxi nach Alexandria Troas. 363
240(1420) an Demetrhis I nach Cilicien überbracht von
Macedonius II.
241(1157) an Maximus VI als Consularis Galatiae^, wie
237 (1144); sein Vorgänger Ecdicius I ist in Antiochia, von wo
er 246(1423) abreist; Kaiser Julian ist noch am Leben, hat
aber Antiochia schon verlassen^.
242(1158) von Antiochus III überbracht an Gaianus als
Consularis Phoenices, wie app. 215 (740).
[243— 245 (1421a— 1422)] nach Apamea an Eustolius,
an Marcellinus VI und an Sopater I, überbracht von Jünglingen,
die eben die Schule des Libanius verlassen haben, um ihre
Advocatentätigkeit zu beginnen. Sie gehen nach Apamea, weil
sich dort nach 238 (1053) der Consularis Syriae befindet, an
dessen Forum sie wirken wollen; vgl. 247(1424).
'246 (1423) nach Ancyra an Hyperechius I, überbracht
von Ecdicius I, der 241 (1157) als in Antiochia anwesend er-
wähnt wird. Wenn Libanius erzählt, er sei mit ihm er tsQff),
also doch wohl beim Opfern, zusammengetroffen, so weist auch
dies auf die Zeit des Julian hin.
247 (1424) nach Apamea an Alexander III als Consularis
Syriae; vgl. 238(1053). 243— 245 (1421a— 1422). Die ersten
Worte deuten an, daß er Antiochia vor nicht sehr langer Zeit
verlassen hat. Dieser Brief muß also auf app. 225 (758) und
add. 238 (1Ö53) schnell gefolgt sein.
248 (1084) an denselben. Es wird auf die Ausbreitung
des heidnischen Kultus in Seleucia hingewiesen.
249 (1425) an Honoratianus als Consularis Cypri, über- Frühimg
bracht von Patrophilus, der dorthin reist, um die Stelle eines sommer
Procurator baphiorum zu übernehmen. Die Seereise nach der
Insel deutet auf Frühling oder Sommer hin.
[250. 254. 255 (1426 a. 1429 a. b)] überbracht von Ju- Frühling
Hanns VIII, der im Begriff ist, das Amt eines Peraequator sommer
1) So die Vaticanische Handschrift.
2) In diesem Brief ist zu schreiben: TiQccyfid aoi ntTiQccxTai, Ma^t/ne,
xaXov xal yevvalov' czeipavotv ic^iov avö(}a nagovra fisx' alöovq eideg
xal TCQoq anovxa o avxbq iysvov. Die Wolfsche Ausgabe schiebt vor
aretpavwv ein zweites xai ein, das zu tilgen ist.
3) 'Ort oe xal ßaailevq, sl xavxa nhd^oixOj ^Tiaivtaexai. Der Kaiser
weiß also noch nicht, was in Antiochia allgemein bekannt ist, d. h. er
befindet sich an einem andern Ort.
4:08 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
868 dioeceseos Ponticae zu übernehmen, nachdem er kurz vorher
Praeses Euphratensis gewesen ist: 250 (1426a); vgl. app.
75 (602a); nach Nicomedia 250 (1426a) an Alcimus; nach
Constantinopel 254 (1429 a) an Modestus als Praefectus urbis,
wie app. 218(751), und 255(1429b) an Nicocles. Der Kaiser be-
findet sich auf dem Perserfeldzuge und ist bereits tief ins
Feindesland eingedrungen: 254 (1429a). Nicomedia, das am
24. August 358 durch ein Erdbeben zerstört war (S. 9), ist
wieder im Begriff, sich aus den Trümmern zu erheben: 250
(1426 a). In Constantinopel hat ein Aufstand stattgefunden,
und Nicocles soll als Gesandter zum Kaiser reisen, um dessen
Verzeihung zu erbitten: 254. 255 (1429a. b). Daß der Winter
vorüber ist, wird 255 (1429b) ausdrücklich gesagt.
251 (1426b) an Gaianus als Consularis Phoenices, wie
242(1158). Die unter Constantius verschenkten Tempelgüter
werden von ihren Besitzern zurückgefordert. Yon Angriffen
gegen die Söhne des Thalassius I handelt auch 291(1209).
252 (1427) an Rufinus V als Comes Orientis, wie 230 (1414).
In Sachen des Letoius I, wie 292 (1459).
253(1428) nach Apamea an Alexander III als Consularis
Syriae, wie 247 (1424). Er soll dafür sorgen, daß Gerontius III
als Lehrer der Rhetorik nach Apamea berufen wird, über
denselben Gegenstand 257(1431). 278(1449).
254. 255 (1429 a. b) wegen des gleichen Überbringers mit
250 (1426a) verbunden.
256. 257 (1430. 1431) nach Apamea an Alexander III
als Consularis Syriae, wie 253 (1428). Gerontius III ist nach
Apamea berufen; vgl. 253(1428). 278(1449).
Sommer [258—261 (1432— 1434b)] nach Cilicien an Gaius I und
Athanasius I, an Acacius III, an Fortunatianus I, an Rufinus V.
Nach 258(1432) ist die Schiffahrt im Gange; es ist also
Sommer. Auf den Herbst wird 261 (1434b) als auf eine künftige
Zeit hingewiesen. Von der Heilkraft des Tarsi^chen Asklepios
ist 258(1432). 260. 261 (1434a. b) die Rede; dessen Orakel
ist also in Tätigkeit.
Sommer 262(1435) an Gaianus als Consularis Phoenices, wie
251 (1426 b). Die Schiffahrt ist im Gange, wie 258(1432).
263 (1436) an Heliodorus I, der mit Libanius und Asterius
gemeinsam die Untersuchung wegen des Brandes von Daphne
geleitet hat. Vitalis I, den sie freigesprochen haben, wird
XI. Die Addi tarnen ta.
409
aufs Neue wegen des gleichen Verbrechens belästigt. Ygl. app. 863
172(695).
264(1437) an Maximus VI als Consularis Galatiae, wie
241 (1157).
265 (1438) nach Phoenicien an Andronicus II.
266(1439) an Rufinus V als Comes Orientis. Kaiser
Julian befindet sich auf dem Perserfeldzuge.
267(1440) an denselben. Die Vermählung des Bassianus
mit Prisca, die sich 335(1484), s. S. 405 vor 231 (1415), erst vor-
bereitete, hat stattgefunden. Daß der Brief noch vor dem Tode
Julians geschrieben ist, ergibt sich aus den Worten: %wv 6*
(rJojrt(f jrdrrojr ovyxtyyfarcov, aX)! ov fiäüor dg rd^iv 7jx6v-
Tojr. Vgl. 296. 297(1462. 1463).
[268. 269(1105. 1441)] nach Galatien überbracht von
Encratius an den Consular Maximus VI, wie 264(1437), und
an Hyperechius I.
[270. 271 (1145. 1442)] au Sozomenus als Praeses Lyciae Sommer
und Caesarius IV als Vicarius Asiae, wie app. 151 (674). Die
Schiffahrt ist im Gange, wie 262 (1435).
272 (1443) nach Apamea an Alexander III als Consularis sommer
Syriae, der in nächster Zeit in Antiochia zurückerwartet wird;
vgl. 256. 257 (1430. 1431). Die Bitte für Theotecnus, die
hier ausgesprochen wird, ist 288 (1456) erfüllt. Es ist von
großer Hitze die Rede, also Sommer.
[273—275(1444—1446)] nach Cilicien an den Praeses
der Provinz Memorius; vgl. app. 223 (756), an Demetrius I
und an Acacius III; als Überbringer wird 273 (1444). 275 (1446)
Marcianus VII genannt. Alexander III gedenkt nach 274 (1445)
nach Cilicien zu reisen, ist also wohl in Antiochia angelangt,
wo man ihn 272 (1443) erwartete; vgl. 276—278 (1447—1449).
[276—278(1447—1449)] nach Apamea an Eustolius, an
Sopater I und an Gerontius III. Alexander III ist aus Apa-
mea zurückgekehrt: 276. 277(1447. 1448); vgl. 274(1445).
Gerontius hat seine Stelle als Lehrer der Rhetorik angetreten,
von deren Verleihung an ihn 257 (1431) die Rede war.
[279—282 (1450—1452. 1054)] nach Cilicien an Alex-
ander III als Consularis Syriae, wie 272 (1443), der nach
Cilicien gereist ist, wie dies schon 274 (1445) angekündigt
wurde, an Auxentius II, an Euphronius und an Alypius. 279
(1450) weist auf 238 (1053) zurück und redet von dem kürzlich
410 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
368 abgelaufenen Aufenthalt des Alexander in Apamea; vgl. 272
(1443). Pandorus, der im Jahre 362 noch als Schüler des
Libanius app. 130(655) erwähnt wurde, tritt nach 281(1452)
aus seiner Schule aus.
864 oder 283(1453) nach Apamea an Gerontius III. Muß einer
^^^ späteren Zeit angehören, da Sopater I, der im J. 364 noch
lebte: add. 59(1309), hier als verstorben erwähnt ist.
868 284 (1055) nach Cilicien au Alexander III als Consularis
Syriae. Es wird auf kurz vorhergegangene mündliche Ver-
sprechungen, die er gegeben hat, zurückverwiesen; er ist also
vor nicht sehr langer Zeit aus Antiochia abgereist, wie 279
(1450). Handelt von der Sache des Olympius V und seines
Bruders Eusebius XXI, wie 298(1057). 301(1056).
285(1183)anEufinusVialsComesOrientis, wie 266(1439).
Er befindet sich jenseit des Euphrat, wie 287(1217).
[286. 287(1454. 1217)] an Caesarius IV als Vicarius Asiae,
wie 271(1442), und an Dulcitius III als Proconsul Asiae, wie
in 76 (281), überbracht von Polycarpus, der wilde Tiere für
die Spiele des Celsus I beschaffen soll. Vgl. 346(1494). HS.
119(1131. 1118). Der Praefect Salutius ist nach 287(1217
mit dem Kaiser im Perserkriege, der Comes Orientis RufinusV
an der Grenze, wie 285(1183).
288 (1456) nach Cilicien an Demetrius I. Die Fürsprache
für Theotecnus, welche 272 (1443) enthielt, hat Erfolg gehabt.
Sommer 289(1457) au Aristophanos als Proconsul Achaiae, wie
235 (1418). Es sind schon eine lange Reihe Siegesnachrichten
vom Perserfeldzuge des Kaisers eingetroffen. Die Schiffahrt
ist im Gange.
290(1458) nach Cilicien an Hierius III.
291 (1209) an den Praeses der Euphratensis, also au
Atarbius, nicht an Leontius, wie die falsche Überschrift des
Vaticanus angibt; vgl. 294 (1461). Die Söhne des ThalassiusI
werden angegriffen, wie 251 (1426b).
292 (1459) nach Cilicien an Alexander III als Consularis
Syriae, wie 284(1055). In Sachen des Letoius I, wie 252
(1427).
293(1460) an denselben.
294 (1461) an Atarbius als Praeses Euphratensis, wie app.
207 (732); vgl. 291 (1209), überbracht von Mocimus.
1) So, nicht Acacius, nach dem Vaticanus.
XL Die Additamenta. 411
[295—297(1058. 1462. 1463)] nach Paphlagonien an Ba- 868
silides II, an Prisca, die Gattin des Bassianus, und an Hel-
pidius I, ihren Vater. Auf die Praefectar, die dieser in den
Jahren 360 und 361 bekleidete, wird als auf etwas Vergangenes
zurückgewiesen. Die neuvermählten Bassianus und Prisca be-
finden sich noch bei den Eltern der jungen Frau, werden aber
demnächst in Antiochia erwartet. Vgl. 267(1440). 43(1301).
298(1057) nach Cilicien an Alexander III als Consularis
Syriae, wie 292 (1459). Eusebius XXI wird verfolgt, weil er
beschuldigt ist, Christen, die zum Heidentum abgefallen waren,
wieder bekehrt zu haben, wie 284(1055). 301(1056).
[299. 300 (1464. 1465)] nach Cilicien an denselben und an
Bacchius; als Überbringer wird 300 (1465) Valentinus genannt.
299(1464) verwendet sich für OlympiusV, den Bruder jenes
Eusebius XXI, von dem 298(1057) redete.
301 (1056) nach Cilicien an Alexander III als Consularis
Syriae, in Sachen des Olympius V und Eusebius XXI, wie
298.299(1057.1464).
[302—304(1466—1468)] nach Cilicien an denselben, an
Flavianus I und an Bacchius. 302(1466). 304(1468) erwähnen
beide der Ankunft des Herodianus in Antiochia. Caesarius IV
wird als Beamter erwähnt: 302(1466); vgl. 286(1454). Nach
303(1467) steht der Opferdienst noch in Blüte. Dies sind
die letzten Briefe, die Alexander III noch im Amte zeigen, sein
Nachfolger Celsus I zuerst erwähnt 1(1284).
305(1469) an LeontiusIV als Consularis Palaestinae se-
cundae, wie app. 216(749).
[306—308 (1146. 1470. 1471)] nach Galatien an EcdiciusI, Herbst
an Hyperechius I und an Maximus VI als Consularis der Provinz,
wie 268(1105). Der erste Brief redet von einem schweren
Unglück, wegen dessen Libanius die Götter anklagen möchte.
Damit ist der Tod des Kaisers Julian gemeint. Er trat am
26. Juni 363 ein; die Nachricht wird mehrere Tage gebraucht
haben, ehe sie nach Antiochia gelangte, und dann hat Libanius,
wie er selbst 309(1472). 311(1059). 317(1061). 342(1491)
erzählt, einige Zeit schweigend getrauert, also keine Briefe ge-
schrieben. Danach wird diese Gruppe in den Herbst 363 zu
setzen sein.
[309.310(1472.1473)] nach Phoenicien an Gaianus als
Consular der Provinz, wie 261 (1435), und an Diodotus; als Über-
412 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
868 briüger wird 309 (1472) Verus genannt. Auf den kürzlich
erfolgten Tod des Kaisers wird 309 (1472) angespielt.
Herbst 311 (1059) an Entrechius als Praeses Pisidiae, wie app.
222 (755). Ein Brief wird beantwortet, der geschrieben war,
ehe die Nachricht vom Tode Julians nach Pisidien gelangte.
october [312—314(1147.1474.1475)] an das Hoflager an For-
tunatianus I, Salutius als Praefect, Rufinus V als Comes Orientis
und einen Unbekannten. Der letzte Brief trägt die Adresse
des Rufinus, kann aber nicht an ihn gerichtet sein. Denn die
Worte: övrarai 6^ 6 fier g)lXo<; öov jtaQcc ro3 clq^oi^tl, ov d\
jraQft rovrcp setzen voraus, daß der Empfänger Privatmann war,
während jener damals das hohe Amt der Comitiva Orientis
bekleidete. Ohne Zweifel ist hier der gleiche Fall eingetreten,
wie bei VI 71. 72 (479. 480). Dort läßt nämlich der Vaticanus 83
den Text des ersten Briefes und die Adresse des zweiten weg,
so daß die Überschrift von VI 71 (479) KQfjaxsjfri sich mit dem
Texte von VI 72 (480) verbindet. Auch in unserem Falle ist die
Adresse des Rufinus jedenfalls echt, denn er hatte sich nach
285 (1183). 287 (1217) jenseit des Euphrat au der Reichsgrenze
befunden und dort das zurückkehrende Heer erwartet, bei dem
sich Salutius befand. Daß Briefe an sie beide nebeneinander-
stehn, entspricht also durchaus dem Charakter unserer Samm-
lung. Doch auch hier wird im Vaticanus der Text des be-
treffenden Briefes und die Adresse des folgenden ausgefallen
sein, so daß der Name des Rufinus mit einem nicht zu ihm
gehörigen Texte verbunden ist. — Als Überbringer ist 312
(1147). 314 ^1475) Philippus II genannt. Vom Tode des JuUan
spricht 313(1474), von dem neuen Triumph des Christentums
312(1147). Libanius entschuldigt sich bei Salutius, daß er ihm
nicht zum Empfang entgegenziehe. Das Hoflager, bei dem
dieser sich befand, ist also schon in die Nähe von Antiochia
gelangt. Am 27. September 363 finden wir den Kaiser Jovian
noch in Edessa^, am 22. October in Antiochia: Cod. Theod.
X 19,2. Danach wird diese Briefgruppe in den October zu
setzen sein. ^
8 (1 138) au Helpidius IP als Comes rerum privatarum, wie
1) Cod. Theod. VII 4, 9. Das Coüsulat ist falsch, aber da die Über-
schrift den Kaiser Jovianus nennt, ist das Jahr sicher.
2) So die Vaticanische Handschrift, nicht Ov).7navo), wie die Wolfsche
Ausgabe hat.
• XI. Die Additamenta. 413
app. 183(706). Dieser Brief ist vielleicht der vorhergehenden 36ft
Gruppe hinzuzufügen, da er gleichfalls an das Hoflager gesandt
ist. Jedenfalls ist er ganz kurze Zeit nach dem Tode Julians
geschrieben. Denn er beglückwünscht den Helpidius, daß er
bei dem Regierungswechsel seine Stellung als Comes rerum
privatarum nicht verloren habe, und schon 322 (1064) zeigt
Caesarius IV als seinen Amtsnachfolger.
315(1060) an Salutius als Praefectus praetorio, überbracht october
von Eudaemo II. Jener ist noch immer nach Antiochia unter-
wegs, wie 313(1474).
316(1148) an denselben, überbracht von Diodotus. Auf
den kürzlich erfolgten Regierungswechsel wird zurückgewiesen.
317(1061) nach Constantinopel an Themistius I, nach 339
(1488) überbracht durch Clearchus I. Libanius dankt ihm für
Übersendung eines Panegyrikus auf Julian, den er noch bei
Lebzeiten des Kaisers erhalten hat; vgl. S. 301. Der Brief
ist also nicht sehr lange nach dem Tode desselben geschrieben.
Eine Gesandtschaft aus Constantinopel wird in Antiochia er-
wartet; jedenfalls war ihr Zweck, den Jovian zu seinem Re-
gierungsantritt zu beglückwünschen.
318(1062) nach Phoenicien an ScylaciusII; bald nach dem
Tode Julians geschrieben. An diesen Brief knüpft 107(1 186) an.
319(1476) an Helpidius II als Comes rerum privatarum, october
wie app. 183(706), überbracht von einer Antiochenischen Ge-
sandtschaft, die dem Kaiser eutgegenzieht, wahrscheinlich um
ihn zu seiner Thronbesteigung zu beglückwünschen. Er ist
also in Antiochia noch nicht angelangt; vgl. zu 312 — 314(1147.
1474. 1475).
[320. 321 (1063. 1218)] überbracht von Salvius an Helpidius II october
und Philagrius IV. Da letzterer den Perserkrieg des Julian
mitgemacht hat und eben aus ihm zurückgekehrt ist, so gehen
diese Briefe an das von der Grenze heranziehende Hoflager.
Da Helpidius sich hier befindet, wird er noch Comes rerum
privatarum sein. Schon 322(1064) redet von der Ernennung
seines Nachfolgers; er selbst erscheint 67 (1315) als Pro-
consulAsiae. Über die Zeit vgl. zu 312—314(1147. 1474. 1475).
[118.119(1131.1118)] an Vitalis I als Proconsul Asiae
und Clearchus I als Vicarius Asiae, überbracht durch Abge-
sandte des Celsus I, die für seine Spiele wilde Tiere kaufen
sollen; vgl. 286. 287(1454. 1217). Beide haben ihr Amt eben
414 ö' Seeck, Die Briefe des Libaivias.
368 erst angetreten. Der Vorganger des einen Dulcitius HI er-
scheint zuletzt 287 (1217), der des andern Caesarius IV 302
(1466), und 322(1064) erfahren wir, daß er kürzlieh zur Co-
mitiva rerum privatarum befördert ist. Clearchus I findet sich
als Vicarius Asiae wieder 338(1487), und auch hier wird sein
Amt noch als ein neues bezeichnet. Danach dürften 118. 119
(1131. 1118) ungefähr an dieser Stelle einzulegen sein.
october [322. 323 (1064. 1065)] an das Hoflager an Caesarius IV,
der eben seine Ernennung zum Comes rerum privatarum er-
halten hat, vgl. 320 (1063), und an Fortunatianus I. Als Über-
bringer wird 323(1065) Strategius II genannt, der beim Kaiser
der Rede eines Christen (övööeß/jg) entgegenwirken soll. Die
Keaktion gegen die heidnische Richtung des Julian beginnt sich
also zu regen. Jener Strategius ist Gesandter der Stadt Ancyra
und soll dem Kaiser einen Goldkranz überbringen, wie sie beim
Regierungsantritt gespendet zu werden pflegten: 331(1480). 326
(1067). Es handelt sich also um eine der üblichen Gratulations-
gesandtschaften, wie 317(1061). 319(1476). Über die Zeit vgl.
zu 312—314(1147. 1474. 1475).
7(1137) nach Constantinopel an Nicocles überbracht von
Herculianus. Es wird über den Mißerfolg jenes christlichen
Angriffs berichtet, von dem 323 (1065) die Rede war. Ein An-
tiochener, vielleicht der Bischof der Stadt, scheint den Versuch
gemacht zu haben, den Kaiser zur Unterdrückung des Heiden-
tums zu veranlassen, und dieser hatte mit dem Tolerauzedikt
geantwortet, daß er schon einige Zeit vor dem Antritt seines
Consulats (1. Januar 364), also wahrscheinlich während seines
kurzen Aufenthalts in Antiochia erließ: Themist. or. V67bff.
[324—328. 330(1477. 1066. 1067. 1478. 1069. 1070)] nach
Isaurien 325(1066) an den Praeses Palladius V; nach Ancyra
326(1067) an Maximus VI als Consularis Galatiae, wie 308
(1471), 328(1069) an Hyperechius I, 330(1070) an Caesarius IT
als Comes rerum privatarum, wie 322 (1064); nach Constanti-
nopel 324(1477) an Claudianus I; nach unbekanntem Orte 327
(1478) an Euagoras. Palladius V hat eben erst sein Amt ange-
treten und den DionysiusII zu sich berufen. 357 (1504). 55 (1 130;
erfahren wir, daß dieser den Ruf abgelehnt hat. Von derselben
Gesandtschaft aus Ancyra, wie 323(1065), ist auch 326 (1067) die
Rede. Caesarius IV ist kurz vorher in Antiochia gewesen und
jetzt auf dem Wege nach Ancyra, da Hyperechius I, der dort zu
December
XL Die Additamenta. 415
Hause war, seiner Fürsprache empfohlen wird: 328(1069). 368
330(1070). Da er zum Hofhalt gehörte, ist damit die Zeit
genau bestimmt. Denn Kaiser Joviau hielt sieh nur kurze Zeit
in Antiochia auf, wo er nicht sehr lange vor dem 22. October
363 angelangt war und das er im tiefsten Winter verließ, um
am 1. Januar 364 in Ancyra sein Gonsulat anzutreten: Amm.
XXV 10,4. 11. Vgl. S. 404. Während er dorthin auf dem Wege
war, muß diese Briefgruppe geschrieben sein. Auf 330(1070)
weist 2(1285) zurück.
329 (1479) an Leontius IV als Consularis Palaestinae se-
cundae, wie 305(1469), überbracht von BassusIV und Tha-
lassius V.
330(1070) verbunden mit 324(1477).
[331 — 333 (1480 — 1482)] au CaesariusIV als Comes rerum oecember
privatarum, wie 330 (1070), an Olympius VIII und an Datianus.
Dieser hat unmittelbar vorher Antiochia verlassen, um den
Kaiser einzuholen; mithin ist auch dieser vor nicht sehr langer
Zeit abgereist, wodurch diese Briefgruppe dicht an 324 — 328.
330 herangerückt wird. Dementsprechend wird auch hier
vorausgesetzt, daß die Adressaten in Ancyra ihre Briefe empfangen
werden. Denn hier ist Olympius VIII zu Hause, und der Albanius,
welcher dem Caesarius zu besonderer Beachtung empfohlen
wird, ist gleichfalls Ancyraner.
334 (1483) nach Ancyra an Caesarius IV als Comes rerum
privatarum, wie 331 (1480).
335(1484) ist auf S. 405 vor 231(1415) eingeschoben.
336(1485) nach Ancyra an CaesariusIV, wie 334(1483).
Acacius I ist an den Hof berufen, um zu einem neuen Amte
befördert zu werden. 61(1310) hat er die Comitiva domorum
per Cappadociam kürzlich angetreten.
337 (1486) an Salutius als Praefecten. Er befindet sich
in Antiochia, wo er zurückgeblieben sein wird, als Kaiser Jovian
die Stadt verließ; vgl. 324—329. 330.
[338—340(1487—1489)] nach Constantinopel 340(1489)
an Modestus als Praefectus urbis, wie 254 (1429 a), 339(1488)
an Themistius I; 338(1487) an Clearchus I, der kürzlich das
Vicariat von Asien angetreten hat. Sein Vorgänger Caesarius IV
war nach 322(1064) zum Comes rerum privatarum befördert
worden. Der Tod Julians wird 339. 340(1488. 1489) erwähnt.
Auf die Unruhen in Constantinopel, von denen 254. 255
416 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
863 (1429 a.b) die Rede war, weist 340(1489) zurück. 339(1488)
knüpft au 317(106J) an. Ebendaselbst wird davon geredet,
daß Caesarius kurz vorher in Antiochia gewesen ist; vgl. 324
— 330. Als Überbringer wird 339(1488) HeraclianusI genannt.
[341—343(1490—1492)] nach Ancyra 343(1492) an
Caesarius IV als Comes rerum privatarum, wie 336(1485);
341 (1491) an Julianus YIII, der vor nicht sehr langer Zeit
das Amt eines Peraequator dioeceseos Ponticae angetreten
hatte; vgl. 250. 254. 255 (1426a. 1429a. b); nach Constanti-
nopel 342 (1491) an Themistius I. Als Überbringer wird
342 (1491) Severinus I genannt. Auf den Tod Julians wird
342 (1491) als auf ein nicht sehr weit zurückliegendes Ereignis
hingewiesen. Alexander III, der unter ihm Consularis Syriae
gewesen war und mit übergroßem Eifer für die Ausbreitung
der heidnischen Religion gearbeitet hatte, ist angeklagt, aber
freigesprochen worden. Der Einzug des Kaisers Jovian in
Constantinopel wird demnächst erwartet: 343(1492).
344(1493) an Palladius V 'als Praeses Isauriae, wie
325 (1066).
345(1071) istaufS. 441 zwischen 413(1081) und 414(1150)
eingeschoben.
346 (1494) nach Ancyra an Caesarius IV als Comes rerum
privatarum, wie 343 (1492). Handelt von den Vorbereitungen
für die Spiele des Celsüs I, wie 286. 287 (1454. 1217).
[347. 348 (1495. 1496)] nach Phoenicien an Andronicus 11
und an Gaianus, der eben im BegrifP ist, die Statthalterschaft
der Provinz niederzulegen; vgl. 309(1472). Uberbraeht von
Marius, der als sein Nachfolger ihn abzulösen kommt; vgl.
105(1044).
349—356 sind hinter 224(1410) auf S. 436 besprochen.
357(1504) an Palladius V als Praeses Isauriae, wie 344
(1493). 325(1066). Hier war berichtet, daß er den DionysiusII
an sein Forum berufen habe, dieser aber zögere, dem Rufe zu
folgen^; 357(1504) hat er erklärt, nicht kommen zu wollen.
Die Briefe müssen also sehr bald aufeinander gefolgt sein;
vgl. 55(1130).
358flr. sind hinter 356(1503) auf S. 437 besprochen.
[105. 107. 108(1044. 1186. 1329)] nach Phoenicien an
1) 325(1066) ist zu schreiben: /t «2 yicQ ^^ f^h T^^^Qf^XQ^ilia v'ni]!(0VGev
statt VTtrixovaitv.
XI. Die Additamenta. 417
Gaianus, an Scylacius 11^ und an Andronicus II. Nach 105 ^^
(1044) und 108 (1329) hat sich Gaianus beklagt, daß Libanius
ihm, seit er sein Amt niedergelegt habe, gar nicht mehr schreibe,
und dieser verteidigt sich mit Hinweis auf den Brief, den Marius
empfangen, aber im Drange seiner neuen Geschäfte nicht über-
geben habe. Damit muß 348 (1496) gemeint sein, woraus sich
ergibt, daß jene beiden Briefe außer der chronologischen Folge
stehen und, wenn nicht unmittelbar, so doch sehr bald auf
347. 348 (1495. 1496) gefolgt sind. Dazu paßt es auch, daß
108(1329) von dem Briefe des Kaisers spricht, der zuerst
334(1483) erwähnt war. Aber auch 107(1186) gehört in
diese Zeit, da hier von dem Tode Julians als von einem ganz
frischen Ereignis gesprochen und unmittelbar an 318(1062)
angeknüpft wird. Auf 105(1044) weist 134(1214) zurück.
1 (1284) nach Ancyra an Caesarius IV als Comes rerum
privatarum, wie 346 (1494), überbracht von Dius. Celsus I
erscheint als Consularis Syriae, wie 54(1306). An diesen
Brief knüpft der folgende an.
[2 — 5(1285 — 1288)] nach Ancyra an denselben, an Da-
tianus, an Hyperechius I, an Teutomeres. Daß Jovian nicht
sehr lange vorher Antiochia verlassen hat, ist 5 (1288) aus-
drücklich gesagt; daß sich das Hoflager in Ancyra befindet,
ergibt sich aus 2. 3 (1285. 1286). Dort muß der Kaiser kurz
vor dem 1. Januar 364 angelangt sein, da er sein Consulat
dort antrat; er verließ die Stadt um Mitte Februar; denn am
19. Februar starb er in Dadastana, wenige Tagereisen von
Ancyra entfernt. 2(1285) knüpft an 1(1284) an und weist
auf 330(1070) zurück; auf 2(1285) bezieht sich 34(1132).
6 (1289) an Priscianus I als Praeses Ciliciae, überbracht
von Olympius VI, dessen Abreise nach Cilicien auch 9 (1290)
erwähnt wird. An diesen Brief knüpfen 16(1295) und 45
(1115) an.
7(1137) ist zwischen 323(1065) und 324(1477) ein-
geschoben; 8. S. 414.
8(1138) ist zwischen 314(1475) und 315(1060) ein-
geschoben; s. S. 412.
[9. 10(1290. 1206)] nach Cilicien an Acacius III und an December
Hierius III. 10 (1206) nennt Demetrius I als Überbringer,
1) Diesen nennt die Adresse im Vaticanas, nicht den Aristophanes.
Texte u. Untersuchangen etc. NF XV, 1. 2 27
418 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
863 der Dach 173 (1368) auch 9 (1290) bestellt hat. Er muß schon
vor dem Ende des Jahres in seine Heimat zurückgekehrt sein,
da nach 15 (1294) nur der schlechte Winter, der die Wege
unbrauchbar gemacht hatte, ihn daran hinderte, dem Libanius
rechtzeitig die Neujahrsgeschenke zu senden. Olympius VI
ist in Cilicien, wohin er abreiste, als 6 (1289) geschrieben
wurde. Au 9(1290) knüpft 173(1368) an, an 10(1206)
ebenso 11(1291).
863/4 11 (1291) nach Cilicien an Hierius III. Schließt sich dem
Inhalte nach unmittelbar an 10 (1206) an.
364 12 (1292) an Marius als Consularis Phoenices, wie 347.
348(1495. 1496); vgl. 105(1044). Libanius ist im Begriff,
auf ßufinus V eine Rede zu halten, der, wie 287 (1217), Comes
Orientis ist. Von ihrem Erfolg erzählt 22 (1296). Da sie als
der Ertrag des Winters bezeichnet wird, muß dieser vorüber
oder doch seinem Ende nahe sein.
[13. 151 — 153(1293. 1350. 1351. 1049)] nach Asien
153 (1049) an Clearchus I als Vicar der Dioecese, wie 338 (1487);
nach Bithynien 13(1293) an Theodorus III als Consular; nach
Constantinopel 152 (1351) an Nicocles; nach Corinth 151 (1350)
an Aristophanes. Dies ist der erste Brief, der an Aristophanes
nach dem Tode Julians geschrieben ist; doch liegt dies Er-
eignis schon einige Zeit zurück. Ebenso wird es 152(1351)
als ein noch nicht ganz überwundener Schmerz erwähnt.
Danach können diese Briefe nicht soweit von dem Sommer
363 abliegen, wie man aus ihrer Stellung in der Reihe schließen
müßte. Da der Aufenthalt des Letoius II in Asia sowohl
13(1293) als auch 152(1351) erwähnt wird, habe ich diese
vier Briefe, wenn auch zweifelnd, zu einer Gruppe vereinigt.
Frühling 14 (1036 b) au ülpianus I, der eben die Statthalterschaft
von Arabien angetreten hat. Der Frühling ist gekommen.
Auf diesen Brief wird 20(1162) und 42(1099) zurückgewiesen.
Über das Orakel, das er erwähnt, vgl. 21 (1128).
März [15—17 (1294. 1295. 1037)] nach Cilicien an Demetrius I,
an Priscianus I als Praeses der Provinz, wie 6 (1289), und
nach Pisidien an Julianus XV. Seit dem Tode des Kaisers
Julian hat Libanius erst kürzlich wieder begonnen, öffentliche
Declamationen zu halten: 15(1294). Dies bezieht sich wohl
auf die Rede an Rufinus V, von der 12(1292) und 22(1296)
sprechen. Die Neujahrsgeschenke, welche Demetrius dem
XI. Die Additamenta. 419
Libanius schickte, sind erst gegen Ende des Januar angekommen: 864
15(1294). Da hier dafür gedankt wird, können diese Briefe
kaum später als im März geschrieben sein; aber auch nicht
früher, weil schon der vorhergehende von dem Anbruch des Früh-
lings redet. 16 (1295) weist auf 6(1289) zurück; vgl. 45(1115).
18(1160) nach Berytus an Domninus I. Diesen Brief
enthält der Vaticanus 83 zweimal, als 18. Brief des vierten
und als 44. des sechsten Buches, dort überschrieben Ao/ivimvt^
hier Magifio^. Daß er an den juristischen Lehrer Domninus
gerichtet ist, ergibt sein Inhalt.
19(1161) an Euagoras.
20(1162) an Palladius V als Praeses Isauriae, wie 357
(1504); auf 14 (1036b) wird zurückgewiesen.
[21. 22(1128. 1296)] an Theodora^ und an Marius als
(^nsularis Phoenices, wie 12(1292). Jene befindet sich an
der Seeküste, wohl in Phoenicien, da auch ein zweites Mal
ihre Adresse mit der des Marius verbunden ist: 29. 30(1155.
1299). Sie scheint dorthin geflohen zu sein, weil ein Orakel,
von dem auch 14 (1036 b). 31 (1300) die Eede ist, die Zer-
störung Antiochias durch ein Erdbeben verkündet hatte. Der
Panegyrikus auf Rufinus V, den 12 (1292) ankündigte, ist unter-
dessen gehalten: 22(1296); vgl. 15(1294). 54(1306). Auf
21 (1128) weist 30(1299) zurück.
[23—27 (1163—1165. 1297. 1298) nach Apamea 24(1164)
an Eustolius, 25(1165) an Marcellinus YI, 26(1297} an Ge-
rontius III, 27(1298) an Sopater I; nach Cilicien 23(1163)
an Priscianus I als Praeses der Provinz. Der Sophist Ge-
routius III, über dessen Berufung nach Apamea 253 (1428).
257(1431). 278(1449) handelten, scheint dort von den Lasten
des Decurionats bedroht zu sein und deshalb die Fürsprache
des Libanius erbeten zu haben. Wenn er dem Priscianus I
empfohlen wird, so könnte dies darin seinen Grund haben, daß
er Güter in Cilicien besaß.
[28—30 (1167. 1155. 1299)] nach Phoenicien an Magnus III,
an Marius als Gonsular der Provinz, wie 22(1296), und an
1) Da dieser Brief seinem Inhalte nach an dieselbe Person gerichtet
ist, wie 30 (1299), muß auch er ßeoöwga statt ßeo6wQ(v überschrieben
werden. Denn daß die weibliche Endung, die in den Adressen des Li-
banius äußerst selten vorkommt, mit der gewöhnJichen männlichen ver-
wechselt ist, muß für wahrscheinlicher gelten als das Umgekehrte.
27*
i 420 ö' Seeck, Die Briefe des Libanius.
I 864 Theodora. DionysiusV wird 29(1155) als Überbringer genaunt.
I 30(1299) weist auf 21(1128) zurück.
Prühiing 31 (1300) an Fortunatianus I. Auf das ünheilsorakel, voq
dem 14 (1036b). 21(1128) gesprochen war, wird augespielt.
Es ist Frühling.
[32.33 (1038. 1168)] an Domninus II als Praeses Phoe-
niciae Libanensis, wie 142 (1345 b), und Theodotus I für den
Sophisten Strategius III.
März^oder ' [34— 37 (1132. 1169. 1 166. 1096)] uach Galatien 36(1166)
an Maximus VI als Consularis der Provinz, wie 326(1067); au
das Hoflager nach Constantinopel 34(1132) an CaesariusIV
als Comes rerum privatarum, wie 1.2(1284.1285), 35(1169)
an JovinusII^, 37(1096) an Datianus; als Überbringer wird
36(1166) Eomulus genannt. Libanius beklagt seine Macht-
losigkeit, was auf die Zeit nach dem Tode Julians hinweist: 34.
35(1132. 1169); vgl. 41 (1039). Die Spiele des Celsus I sind
in Vorbereitung: 34. 35(1132. 1169), wie 346(1494); vgl. 396
(1533). 407 (1541). Aristo I wirbt nach 37 (1096) um die
Tochter des Thalassius I; 77(1321) ist seine Hochzeit nahe
bevorstehend. 34(1132) knüpft an 2(1285) an und 86(1092)
weist darauf zurück. Nach 35(1169) regiert nur ein Kaiser;
die Briefe sind also geschrieben, ehe die Erhebung des Valens
zum Mitregenten Valentinians (28. März 364) in Antiochia bekannt
geworden war, d. h. spätestens im April.
38(1170) an Palladius V als Praeses Isauriae, wie 20
(1162). Olympius VI, der 6 (1289). 9 (1290) in dem benachbarten
Cilicien war, ist jetzt bei ihm. Die Bitte, den Assessor Maternus
zu loben 2, wird 40(1117) wiederholt.
39(1153) an denselben.
[40.41(1117.1039)] an denselben und an Julianus VIIF^
in Cilicien. 40(1117) knüpft an 38(1170) an. 41(1039) ant-
wortet auf das Bedauern des Julianus, daß der Tod des gleich-
namigen Kaisers dem Libanius allen Einfluß geraubt habe;
vgl. 34. 35(1132. 1169).
1) Daß hier mit Wolf die Adresse des Jovinus für die des Jovianiis
zu setzen ist, habe ich S. 185 begründet.
2) Es ist zu schreiben: xat ygatpmv avfpgalvELg xal ag/^wv. aQyti^
xa fihv yaQ ixeif navtaxov 6e negl avzwv Xoyog. tazo) 6e iv talg hcuno-
kaXq xal <iv MaxsQvoq ^QyaCßxai xakcüv (statt xal) fivi]fiTi. olfjtat dh xal
xavxa eivai xaXa TiQaxxbfievd ye vnb aoi öiöaaxako).
3) So die Überschrift im Vaticanus 83.
Xf. Die Additamenta. 421
42(1099) an Ulpianus I^ als Praeses Arabiae; knüpft an 364
14 (1036 b) an 2.
43(1301) nach Paphlagouieu an Helpidiusl. Seine Tochter
Prisca ist nach ihrer Yermählnng mit Bassianus in Antiochia
angelangt, wie Libanius dies 296(1462) von ihr erbat. Es wird
die Hoffnung auf ein Enkelchen des Helpidius ausgesprochen,
das nach der Sitte der Zeit seinen Namen tragen soU^. Die
erwartete Niederkunft erfolgte im Herbst 364: 179(1773).
44(1139) an Fortuuatianus I. Die Christen (ol dXitiJQioc)
haben wieder die Macht in Händen, was auf die Zeit nach dem
Tode Julians hinweist.
45(1115) an Priscianus I als Praeses Ciliciae; knüpft an
6(1289) und 16(1295) an.
46 (1302) an ülpianus I als Praeses Arabiae, wie 42(1099).
[47. 50(1100.1171)] nach Apamea an Sopater I* und
Eustolius und an Marcellinus VI, für die Erben des Urbicius.
59(1309) spricht den Dank des Libanius aus, daß seiner Für-
sprache Folge gegeben ist.
[48.49(1303.1304)] nach Apamea an Marcellinus VI und
Sopater I für Eugenius V.
50(1171) mit 47(1100) verbunden.
51(1172) an Daduchius.
52(1098) nach Ancyra an Ario^.
53(1305) an Florus I, der sich inmitten des Aegaeischen
Meeres befindet.
54(1306) an Celsus I als Consularis Syriae; vgl. 1 (1284).
Die Olympischen Spiele, die in jedem julianischen Schaltjahr
gehalten wurden, also auch 364, stehen bevor. Libanius er-
1) So die Überschrift im Vaticanus 83.
2) 1036 b: olfjiat. de avzovg vir fihv änaigeiv imh xov ^rizeiVj S zecag
elxoV st rf' ägezT^v r^ye/iovog ^SoieVf saea^ai zaneivovZf fiakkov 6h za
avzoßv ayanrjaeiv. 1099: xaXaig ^TiiazccfiT^Vf oxi xaxetog ol fihv anoinii'
aovzai xov xi nXsov 'QijxeTv, av <J' inl xov ngoatjxovxog ^ay axTjfiatog.
3) Es ist zu erg&nzen: ^v exegog nag* rj/utZv yevijxai xe xal xQ^(pijxai
EkniSiog. Der Name fehlt, ist aber unentbehrlich, wie der folgende Satz
zeigt: xav fiexaii&fjmrj xovxov, axovay xov ngeaßvxeQOv änaixovvxwv. Das
bedeutet: „Wenn Du künftig nach dem jungen Helpidius, Deinem Enkel,
schickst, so wirst Du hören, wie die Antiochener Dich, den alten Helpidius,
zurückverlangen, der Du ihnen als Praefect ein gutes Andenken hinter-
lassen hast.^
4) So der Vaticanus 83.
422 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
364 wähnt einer Rede, die er kürzlich gehalten hat; wahrscheinlich
ist der Panegyrikus auf RufinusV gemeint: 22(1296).
[55.56(1130.1308) an Palladius V als Praeses Isauriae,
wie 38—40(1170. 1153. 1117), und an Entrechius als Praeses
Pisidiae, wie app. 222 (755). Dionysius II, der in Isaurien zu
Hause ist, hat in der Nachbarprovinz Pisidien einen Prauenraub
vollführt, und der Praeses hat an Palladius geschrieben, damit
er jenen vor Gericht stelle: S. 121. Libanius legt Fürsprache
für ihn ein, mit glücklichem Erfolge, wie 124 (1093). 125 (1045).
136(1340) zeigen. Indem er 55(1130) sein Bedauern aus-
spricht, daß Dionysius früher dem Rufe des Palladius nicht
gefolgt sei, knüpft er an 325 (1066). 357 (1504) an, insofern
hier von jenem Ruf und seiner Ablehnung gesprochen war.
Auf 56(1308) weist 91(1323) zurück.
[57. 58. 90(1116. 1124. 1123) nach Berytus überbracht von
Apringius an Marius als Consularis Phoenices, wie 29(1155),
an Domuinus I und an Megethius.
Daß 90(1123) mit 57.58(1116. 1124) zusammengehört,
ergibt sich aus der Identität des Überbringers ; aber auch von
den folgenden fünf Briefen passen 91. 93 und 95 besser an
diese Stelle, als dorthin, wo sie stehen, wie bei den einzelneu
Stücken dargelegt werden soll. Ich habe daher die ganze Reihe
90 — 95 hierher übertragen.
91(1 323) an Palladius V als Praeses Isauriae, wie 55(11 30 j.
Er hat sich dadurch verletzt gefühlt, daß Libanius zugunsten
des Dionysius II nicht nur an ihn, sondern auch an Entrechius
geschrieben hatte, obgleich er allein über den Frauenräuber
zu richten hat. Deshalb wird ihm dies Entschuldigungsschreiben
zugesandt. Es muß also sehr schnell auf 55.56(1130. 1308)
gefolgt sein, auf welche Briefe es sich bezieht. Denn Isaurien
liegt Antiochia so nah, daß eine dringende Korrespondenz, wie
diese es war, sich in ganz kurzen Zeitabständen abspielen
konnte.
92(1176) an Theodorus III als Consularis Bithyniae über-
bracht durch Demetrius III; vgl. 13(1293).
93 (1089) an ülpianus I als Praeses Arabiae. Er hatte sich
über die Zustände seiner Provinz beklagt und war durch
14 (1036b) getröstet worden. Daraufhatte er erwidert, daß
dieser schöne Brief ihn völlig mit seiner Amtstätigkeit versöhnt
habe, worauf Libanius hier antwortet, die Tätigkeit selbst, nicht
XL Die Additamenta. 423
der Brief, habe ihm Freude gemacht^. Dieses Stück kann also B64
von 14 (1036b) zeitlich nicht viel weiter entfernt sein, als das
Hin- und Hertragen einer Botschaft zwischen Antiochia und
dem nahen Arabien erforderte.
94 (1177) an Palladius V als Praeses Isauriae, wie 91 (1323),
überbracht von Numenius. Für die Unterstützung, die dieser
erhalten hat, danken 136(1340). 373(1517).
95(1178) an Marius als Consularis Phoenices, wie 57(1116).
Libanius entschuldigt sich 104 (1327) bei ihm, daß er ihm sehr
lange nicht geschrieben habe. Das hat einen Sinn, wenn 39
Briefe, nicht aber wenn nur 8 zwischen diesen beiden liegen,
da ja in dieser Zeit die Korrespondenz in sehr schnellem Gange
fortschreitet.
96(1043) ist auf S. 425 hinter 86(1092) gestellt.
59 (1309) nach Apamea an Sopater I; dankt für die Unter-
stützung der Kinder des Urbicius, um die 47(1100) gebeten
wurde. Es wird auf die Olympischen Spiele zurückgewiesen,
die Sopater im J. 361 gegeben hatte; vgl. app. 49(577).
60(1129) ist auf S. 425 zwischen 74(1320) und 75(1173)
eingeschoben.
[61.62(1310. 1311)] nach Cyrus'^ an Letoius I und nach PrühUBg
Cappadocien an Acacius I. Dieser war 336 (1485) an den Hof
berufen worden mit der Hoffnung auf ein ansehnliches Amt
und hat sich bei Libanius beklagt, daß ihm durch die Intriguen
seiner Neider nur die Aufsicht über die cappadocischen Gestüte
übertragen ist, worüber ihn 61(1310) trösten will. Auf die
Abreise seines Sohnes Marcus kommt 109(1211) zurück.
Letoius I hat kürzlich Antiochia verlassen und beabsichtigt nicht
vor dem Winter zurückzukehren; dieser ist' also noch fern.
Libanius beklagt sich bei ihm, daß die Redekunst nicht ge-
nügend geehrt werde, indem man das Gesetz der Feier gestört
habe. Dies bedeutet wahrscheinlich, daß bei den Olympien
ein rhetorischer Wettkampf über ein sacrales Thema stattzu-
finden pflegte und dieser durch das neue christliche Regiment
verboten war^. Ist dies richtig, so müssen diese Briefe nicht
1) 'Eßovkofiriv ovTütg eivai xaXog, oiaze /le, oitbaov (pi^q^ SvvaaO-ai
Sia Züjv yga/ifidrcDV^ vvv de fioi öoxeTg rrjv fihv xsQxpiv i^ avtaiv sx^iv
XWV 710V(0V.
2) Zu Anfang von 62(1311) ist Kvgog natürlich groß zu schreiben.
3) Daß die Olympien nach dem Tode Julians irgend eine Einbuße
erlitten hatten, ergibt sich auch aus 67(1315): nkriQov^ev 6f o^coq xa
TiQO^ xov Q-eov, ovxwg oniog äv ^^Jj.
424 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
3M sehr lange vor die Olympischen Spiele fallen, die im Hoch-
sommer 364 stattfanden (S. 404). Dies ist um so wahrschein-
licher, als auch 66—70(1314—1318) von ihnen die Rede ist.
An 62(1311) knüpft 77(1321) an.
63(1312) an CelsusI als Consularis Syriae; wie 54(1306).
[64.65(1091.1313)] nach Aegypten an Menander I und
Castricius 11, der jenem empfohlen wird.
[66—70(1314—1318)] nach Asien 66(1314) an den Vicar
Clearchus I, wie 338(1487), und 67(1315) an den Proconsul
Helpidius 11; nach Bithynien 69(1317) an den Consular Theo-
dorus III, wie 13(1293); nach Aegypten 70(1318) an den
Praefecten Hierius I; nach unbekanntem Ort 68 (1316) an
Atactius. Vorbereitungen für die Olympischen Spiele; vgl. 62
(1311). Auf den Tod Julians wird zurückgewiesen 67(1315).
April [71—74 (1040. 1141. 1319. 1320)] nach Nicomedia 74 (1320)
an Alcimus; nach Constantinopel 71 (1040) an Datianus, 72
(1141) an Salutius^ 73(1319) an Themistius I. Diese drei
Briefe nennen als Überbringer eine Gesandtschaft, die Valen-
tinian bei Gelegenheit seines Regierungsantritts den üblichen
Goldkranz überbringen * und zugleich die Verzeihung des Datianus
erwirken sollte, weil der Pöbel von Antiochia seine Landgüter
verwüstet hatte. Hiervon reden auch 60(1129). 84(1041).
146(1046). Auf den Tod JuUans weist 74(1320) zurück. —
Die Kaiserwahl hatte am 26. Februar 364 stattgefunden; bis
die Nachricht nach Antiochia gelangte, der dortige Rat über
das Goldgewicht des Kranzes Beschluß faßte, das Geld eintrieb,
ihn anfertigen ließ und die Gesandten wählte, muß das Ende
des Märzmonats herangekommen sein, umsomehr als uns gesagt
wird, daß sie mit ihrer Abreise zögerten 2. Andererseits wußte
man, als diese Briefe geschrieben wurden, nur von einem
Kaiser^; daß Valens Mitregent geworden war, wozu er am
1) 73(1319) ist der erste Satz zu ergänzen: ßoijd'Tjaov roiq nghaßeni
xä elxbxa 6ia t€ ttjv nbXiv, rj ae noXkaxtq id-avfiaaef xai rb(v ßaaiksaf
</}} xbv azigjavov <psQOvaiv. Von einer andern Lücke desselben Briefes
können wir nur die Stelle angeben: boxi fikv yaQ ov fiixgbv oi)^ oaa r^$
rov xQarlaxov 6tj SaXovziov yvcofirjg .... Tigog ravra ae avXkaßelv
elxdl^w. Auch 74(1320) ist gegen den Schluß sehr lückenhaft.
2) 71(1040): /jiblig ixivrjd^r^aav oi itQeaßBvral itag' rifxciv imb fpbßov
d-ayfiaoTov.
3) 72(1141): ßaaiksa neiS-(0Vf wg xaXa fihv ahov^sv. 73(1319):
TEXfiaiQOjuat 6h ry re ay xal ry rov ßaadStog ctQSxy. b fjihv yag ccv6q€ov
andvxioVj av Sh (pikoabg^cov dgicxog.
XI. Die Additaiuenta. 425
28. März 364 erhoben wurde, war also in Antiochia noch nicht 864
bekannt. Danach kann diese Gruppe ziemlieh sicher in den
April 364 gesetzt werden.
60(1129) nach Constantinopel an Datianus, scheint un-
gefähr an diese Stelle zu gehören. Denn Libanius berührt
hier die Beleidigung, die Datian durch das Volk von Antiochia
erlitten hat, nur flüchtig, wie er es kaum tun würde, wenn
er nicht schon vorher ausführlicher darüber geschrieben hätte;
vgl. 7] (1040). Auch ist die übermäßige Freude, die er und
seine Mitbürger über den Brief des Datian empfinden, wohl
nur daraus zu erklären, daß sie aus ihm die HofPnung schöpfen,
er werde um des Libanius willen auch der Stadt verzeihen:
S. 1 16. Auf den Empfang desselben Briefes weisen auch 84 (1041)
und 102 (1095) zurück.
[75. 76(1173. 1140)] an Clearchus I als Vicarius Asiae,
wie 66 (1314), und an Theodorus III als Consularis Bithyniae,
wie 69(1317).
77 (1321) nach Cyrus an Letoius I, wie 62 (1311). Aristo I,
von dessen Verlobung 37 (1096) die Rede war, ist jetzt im Begriff,
Hochzeit zu machen; 126(1332) ist seine Frau schwanger.
Celsus I wird als Consularis Syriae erwähnt, wie 63 (1312).
78(1102) nach Lycien an Severus V^. Es ist schönster Frühling
Frühling und die Schiffahrt vollkommen sicher.
79(1174) nach Paphlagonien an Eugenius I überbracht
durch Auxentius VII.
[80—86. 96(1322. 1094. 1121. 1142. 1041. 1175. 1092.
1043)] überbracht von Alexander V nach Constantinopel
80(1322) an Themistius I, 81(1094) an Jovinus II, 82(1121)
an Eumolpius^ 83 (1142) an Nicocles, 84(1041) an Datiaüus,
85 (1175) an Olympius I, 86 (1092) an Caesarius IV als Comes
rerum privatarum, wie 34(1132), 96(1043) an Nicentius I.
Themistius wird um Übersendung der Rede gebeten, die er am
1 . Januar 364 auf Jovian gehalten hatte: S. 301. Von dem Briefe
71(1040), den Libanius im April 364 an Datian geschickt
hatte, heißt es 84 (1041), er sei svayxog geschrieben. Seitdem
ist soviel Zeit vergangen, daß jener zwar schon angekommen,
aber noch nicht beantwortet sein kann. Julians Tod wird
81 (1094), erwähnt, das Schwinden von Libanius' Einfluß
80(1322), 96(1043), wie 41(1039). Auf 34(1132) nimmt
1) So die Handschrift.
426 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
364 86 (1092) Bezug, auf 60 (1129) ebenso 84 (1041); an 83 (1142)
knüpft 98(1324) an.
[87—89(1042. 1207. 1120)] nach Cyrus überbracht von
Pelagius I an Domitianus II als Praeses Euphratensis, wie
178 (1372), an Euethius^ und an Letoius I. Auf die Gesandt-
schaftsreise, die Pelagius im Jahre 357 gemacht hatte, wird
87 (1042) zurückgewiesen. Domitianus II hat sein Amt kürzlich
angetreten; sein Vorgänger Atarbius erscheint zuletzt 294 (1461);
vgl. 116(1221). Nach 89(1120) liegen Freunde des Libanius
hoffnungslos danieder; 104(1327) wird von ihrem Tode ge-
sprochen.
90—95 sind auf S. 422 zwischen 58(1124) und 59 (1309)
eingeschoben.
96 ist mit 80—86 verbunden: s. S. 425.
[97. 98. 101—103(1179. 1324. 1228. 1095. 1326)] nach
Constantinopel 98 (1324) an Nicocles, 102 (1095) an Datianus^,
103(1326) an Modestus; nach Corinth 101(1228) an Aristo-
phanes; nach Sparta 97(1179) an Euelpistius; überbracht
von Pergamius, der nur 102 (1095) nicht genannt wird. Der
Tod des Julian wird 97 (1179). 98 (1324). 101 (1228) erwähnt;
nach 103 (1326) regieren zwei Kaiser; die Erhebung des Valens
ist also in Antiochia schon verkündet worden; vgl. 71 — 74.
Auf 83(1142) weist 98(1324) zurück, auf 60(1129) ebenso
102(1095).
[99. 100 (1325. 1208)] nach Cilicien an Demetrius I und
an Euthalius I*^, überbracht durch Dionysospriester.
101 — 103 sind wegen des gleichen Überbringers mit 97.
98 verbunden.
[104. 106(1327. 1328)] nach Phoenicien an Marius, der
eben die Statthalterschaft der Provinz niederlegt, und nach
Arabien an Ulpianus I^, der sie an seiner Statt übernehmen soll
1) So die Handschrift. 87(1042) ist Kvgio für Tvqw zu schreiben:
denn daß Aristo und Pelagius, die als Bürger dieser Stadt erwähnt werden.
Cyrenser waren, steht fest: 37 (1096). app. 458 (991). 461 f994). Die Lesart
IleXayiogf die auch 89(1120) einige Handschriften bieten, ist natürlich
richtig, nicht IloXefiiog, wie Wolf in den Text gesetzt hat.
2) So die Vaticanische Handschrift.
3) In diesem Briefe ist zu schreiben; xb 6s negl ifiov (statt na*/
Ffiot) xaxazQLxpai xr^v rifXbQav vno aov yeyovevai nelS-ofiai. Denn nach
dem Zusammenhange des Briefes befand sich Rufinus nicht in Antiochia,
sondern bei Uipian; er konnte also nicht bei Libanius den ganzen Tag
verbracht, sondern nur über Libanius den ganzen Tag gesprochen haben.
XI. Die Additamenta. 427
Dem ersteren gegenüber entschuldigt sich Libanius, daß er 364
ihm sehr lange nicht geschrieben habe; der letzte Brief an ihn
ist 95 (1178); s. S. 423. Ulpian erscheint als Praeses Arabiae
zuletzt 93(1089); s. S. 422. Rufinus V ist nach 106(1328)
Comes Orientis, wie 12(1292); sein Nachfolger Julianus VlI
erscheint schon 148(1048). Die Freunde, von deren schwerer
Krankheit 89(1120) erzählte, sind nach 104(1327) gestorben.
An 106(1328) knüpft 123(1125) an.
105. 107. 108 (1044. 1186. 1329) sind auf S. 416 zwischen
357 (1504) und 1 (1284) eingeschoben.
[109. 110(1211. 1219)] nach Cappadocien an Acacius I^
als Comes domorum, wie 61 (1310), und an Philippus IL
Von der Reise des Marcus, von der 61 (1310) gesprochen war,
ist auch 109 (1211) die Rede. An die hier ausgesprochen© Bitte,
dem Libanius ein Pferd zu kaufen, knüpft 401 (1106) an. Nach
110(1219) regiert eine Mehrzahl von Kaisern; vgl. 103(1326).
[183—185. 192(1111.1377. 1103. 1213)] durch Julianus VII
überbracht nach Constantinopel an Themistius I, an Datianus,
an Salutius und an Modestus^. Der Überbringer ist nach
183(1111) Consularis Phoenices gewesen, ein Amt, das er
362 bekleidete, und reist an das Hoflager mit der Erwartung,
befördert zu werden: 185 (1103). 192 (1213). Da er 148(1048).
150 (1349) als Comes Orientis erscheint, müssen diese Briefe
früher sein. Auch vor 146 (1046) müssen sie stehen, da Li-
banius sich hier für einen Brief des Datiau bedankt, während
er 184 (1377) über dessen sehr langes Schweigen klagt 2.
Modestus erscheint 192(1213) als Privatmann, wie 103(1326).
Da an Salutius 185(1103) die Auswahl gerühmt wird, die er
bei der Anstellung der Statthalter trifft, und das gleiche Lob
ausführlicher begründet 111(1143) wiederkehrt, haben wir die
Gruppe mit diesem Brief in Verbindung gebracht, ohne freilich
für die Genauigkeit dieser Zeitbestimmung einstehen zu können.
Jedenfalls muß sie ziemlich lange vor 148 (1048) fallen, da
hier Julianus VII nicht nur aus Constantinopel zurückgekehrt
ist, sondern auch schon Proben seiner Verwaltungstätigkeit
als Comes Orientis gegeben hat.
1) So die Vaticanische Handschrift.
2) Hier ist zu schreiben; xal el /^hv xpevaafisvo} xov ^leyxov ^v 6ia-
(pvyELV, e?.eYOv äv yga^ifiaxa rixeiv ' vvv S* ccfKpiaßrjTeTrai (statt afX(p(o)
xal öeixvvBLV avdyxrj.
428 0- Seeck, Die Briefe des Libanius.
SU [111. 120(1143. 1127)] an Salutius als Praefecten und an
seinen Assesor Callistio, denen Arsenius II zur Beförderung
empfohlen wird; auf denselben Gegenstand kommt 361 (1507)
zurück. Nach 111 (1143) regieren zwei Kaiser, wie 110 (1219).
138 (1342) steht hinter einem Brief an Priscianus I und
ist rm avrw überschrieben, kann aber nicht an ihn gerichtet
sein. Ein böser Greis, der früher Gonsularis Syriae gewesen,
aber von der Bevölkerung Antiochias wegen seiner Härte ver-
trieben ist, soll wieder zu demselben Amte berufen werden,
und dem Adressaten wird Schuld gegeben, dies durch seine
Fürsprache beim Praefecten bewirkt zu haben. Danach mufi
er in dessen Umgebung eine einflußreiche Stellung eingenommen
haben, wie sie vor allen andern der Assessor besaß. Priscian
dagegen befand sich in Palaestina und kam mit Salutius in
gar keine persönliche Berührung. Danach möchte ich dieses
Stück dem Callistio zuschreiben und auf Grund jenes to5 amw
hinter den einzigen Brief setzen, der sich sonst noch an ihn
in der Sammlung befindet. Daß ein solches rc5 avroJ aus der
Vorlage abgeschrieben ist, aber durch Umstellungen eine falsche
Beziehung gewinnt, kommt im Vaticanus 83 auch bei II 38
(134) vor, der hier hinter II 8(103) statt hinter II 37(132;
steht, und ebenso bei II 50(146), der hinter 1143(139), und
bei app. 27 (556), der hinter app. 483 (1016) gestellt ist.
Sommer [112—116(1086. 1180. 1330. 1114. 1221)] überbracht
von Paeanius nach Macedonien 116(1221) an Atarbias; an
das Hoflager 112 (1086) an Pientius^, 113 (1180) an Jovinus H,
114(1330) an Caesarius IV, 115(1114) an Nicentius I. Nach
112 (1086) regieren zwei Kaiser, wie 111 (1143). Atarbius hat
kürzlich das Praesidat der Euphratensis niedergelegt und ist
Gonsularis Macedoniae geworden: 116(1221); in jenem Amte
begegnete uns sein Nachfolger Domitianus II zuerst 87 (1042).
Paeanius reist nach 114(1330). 116(1221) zu Schiffe, es ist
also Sommer.
117 (1181) nach Aegypten an Gastricius II überbracht von
Maximus VI, der im Begriff ist, dort die Praefectur anzutreten^.
Diese übernahm er im J. 364, aber kaum nach dem Sommer,
1) So die Vaticanisclie Handschrift.
2) Es ist zu schreiben: edei^e öh cc/juporeQa xavxa iv xy 6i avxor
fieyaly xal xaly xov MlSov (statt MtjSov) nbXei. Maximus war vorher
Gonsularis Galatiae gewesen, und die Hauptstadt dieser Provinz Ancyra
XI. Die Additamenta. 429
da er noch in demselben Jahre von Flavianus III abgelöst 864
^wurde*. Sein Vorgänger Hierius I findet sich noch 70(1318);
sein Nachfolger in der Statthalterschaft Ton Galatien erscheint
zuerst 154(1352).
118. 119(1131. 1118) sind auf S. 413 zwischen 321(1218)
und 322(1064) eingeschoben.
120(1127) ist mit 111(1143) verbunden; s. S. 428.
121 (1331) an Zenodorus, der kürzlich die Statthalterschaft
von Cilicien angetreten hat; vgl. 132(1337). Sein Vorgänger
Priscianus I erscheint in Cilicien zuletzt 23(1163) und ist 131
(1336) zum Consularis Palaestinae primae befördert.
122(1107) an das Hoflager an Jovinus II, denn so liest
der Vaticauus. Schon seit einiger Zeit sind Valentinian und
Valens Kaiser; vgl. 112(1086).
123 (1125) an einen Mann gerichtet, der im Begriffe stand,
die Verwaltung von Phoenicien zu übernehmen, nachdem er
vorher ein Amt bekleidet hatte, in dem richterliche Funktionen
mit kriegerischen verbunden waren 2. Dies paßt auf die Statt-
halterschaft von Arabien, die zugleich Ducat und Praesidat war*"^.
Hierdurch ist es sichergestellt, daß in der Überschrift OvXjtiavm
für ^lovXtavo} zu setzen ist; denn ülpianus I war Praeses
Arabiae gewesen und wurde um diese Zeit zum Consularis
Phoenices befördert: 104. 106(1327. 1328). Der kurze Brief,
dessen Lob er gesungen hat, ist also 106(1328).
[124. 125(1093. 1045)] nach Isaurien an Dionysius II und
den Praeses Palladius V, wie 94(1177). Jener ist für seinen
Prauenraub straflos geblieben, wie dies 55. 56. 91(1130. 1308.
1323) erbeten wurde; vgl. 136(1340).
126(1332) nach Cyrus an Aristo I, von dessen Hochzeit
77 (1321) die Rede war. Hier wird angedeutet, daß seine
Frau schwanger ist; vgl. 216(1405).
[127—129(1097. 1333. 1334)] nach Ancyra an StrategiusII
galt für eine Gründung des Midas: Pauly-Wissowa I S. 2221. Ferner:
TtQoq yag tdiq olxoSofilaiz xal XQrjvaig xal vvfjupaioig xal Tiegmaroig
(statt vv/jupaig xal tieqI) trjv aoiplav Tjv^r^aev atro^i.
1) Larsow, Die Festbriefe des heil. Athanasius S. 41.
2) Ti note äga ögaaeig ^oivlxijg kaßbfjisvog, bnoxe vvv Suea^wv
fiev xoZg obcsioig, TiokEfiwv Sh rolg ßagßuQoig xo ys ^Qyal^sa^ai övvao^ai
Xbyovg otx dfptjQ^d-ijg.
3) Notitia Dignitatum Gr. XX.XVII36.
430
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
864 und Albanius, an Olympius VIII und an Androcles. Eusebius XX
ist eben in die Schule des Libanius eingetreten; vgl. 155(1353).
Sommer [130. 132 (1335. 1337)] nach Cilicien an Quirinus I und an
Zenodorus, den Praeses der Provinz, wie 121 (1331). Jener
will zu den Olympien nach Antiochia kommen ; sie stehen also
demnächst bevor, woraus sich ergibt, daß es Sommer ist:
Sievers S. 208. Nach 161(1050). 165. 166(1362. 1363) sind
sie kürzlich gefeiert. Quirinus wird 190(1382). 213. 214(1402.
1403) als verstorben erwähnt.
131 (1336) an Priscianus I, der nach Niederlegung der
Statthalterschaft von Cilicien in Antiochia gewesen und jetzt
in seine neue Provinz abgegangen ist; vgl. 121 (1331).
132(1337) ist mit 130(1335) verbunden.
Sommer [133—135 (1338. 1214. 1339)] nach Phoenicien 133 (1338)
an Andronicus II, 134(1214) an Gaianus^; nach Palaestina
135(1339) an Priscianus I als Consular, wie 131(1336). Ein
Jahr der Trauer ist für Libanius vergangen: 133(1338); der
Tod des Kaisers Julian hat sich also gejährt, was den Sommer
364 bezeichnet. 134(1214) weist auf 105(1044) zurück.
136(1340) an PalladiusV als Praeses Isauriae, wie 125
(1045). Er wird gerühmt fär das, was er an Numenius, der
ihm 94(1174) empfohlen wurde, und an Dionysius II getan
hat; vgl. 124. 125(1093. 1045). 373(1517).
137 (1341) an Priscianus I als Consularis Palaestinae primae,
wie 135(1339). Er läßt seine Kinder zu sich kommen, ist
also erst im Begriflf, sich in der Provinz häuslich einzurichten,
die er 131 (1336) übernommen hatte.
138(1342) ist auf S. 428 zwischen 120(1127) und 112
(1086) eingeschoben.
139(1343) an Entrechius, der eben sein Amt als Praeses
Pisidiae niedergelegt hat; vgl. 56(1308). 91(1323).
140. 141 (1344. 1345a) an Priscianus I als Consularis
Palaestinae primae, wie 137 (1341).
Herbst [142—144 (1345b. 1346. 1126)] überbracht von Alex-
ander XI an Domninus II als Praeses Phoeniciae Libanensis,
wie 32(1038), an Alexander III und an Euphemius^. An 143
1) So der Vaticanus.
2) Die Vaticanische Handschrift liest in der Überschrift von 144
(1126) nicht 'A?^e^dv6Qio. sondern Evipraxlo), am Schlüsse des Briefes nicht
AvÖQovixov eQOJxa, sondern 'Aks^avS^ov SQcixa.
XL Die Additamenta. 431
(1346) knüpft 181(1375) an. Da von Euphemius 144(1126) B64
gesagt wird, er weile an Bächen, über welche Trauben herab-
hängen, so werden diese Briefe im Anfang des Herbstes ge-
schrieben sein.
[145. 146(1347. 1046)] nach Constantinopel 146(1046) an
Datianus, nach Athen 145(1347) an Olympius V. Datian hat
mitgeteilt, daß er den Antiochenern verzeihe, und damit den
Brief 71 (1040), den Libanius im April an ihn geschrieben
hatte, beantwortet. Wenn dies erst so spät geschieht, so mag
der Grund gewesen sein, daß er die beiden Kaiser auf ihrer
Reise nach Sirmium begleitet hatte und erst im Spätsommer
mit Valens nach Constantinopel zurückgekehrt war.
147 (1047) nach Constantinopel an Datianus. Er wird
gebeten, dem Antiochus II, dessen hoffnungsvoller Sohn kurz
vorher gestorben ist, zum Tröste eine Anstellung zu gewähren.
Der Jüngling könnte einer der Freunde sein, deren Tod Li-
banius 104(1327). beklagt. Wenn die Verleihung des Amtes
nicht von beiden Kaisern, sondern nur von einem erwartet
wird^, so weist auch dies darauf hin, daß Valens sich schon
von seinem Bruder getrennt hatte; vgl. 146(1046).
148(1048) nach Phoenicien an Scylacius IL Julianus VII
ist Comes Orieutis, wie 150(1349), während noch 106(1328)
Rufinus V dies Amt bekleidete; vgl. S. 427.
149 (1348) au Fortunatianus L
150(1349) an Maximus VI als Praefectus Aegypti, vgl.
117(1181). Julianus VII ist Comes Orientis, wie 148(1048).
Eine Mehrzahl von Kaisern wird als regierend erwähnt, wie
122(1107).
151—153 (1350. 1351. 1049) sind auf S. 418 zwischen
13(1293) und 14 (1036b) eingeschoben.
[154. 155 (1352. 1353)] nach Ancyra an Leontius IV als
Consularis Galatiae und an Hyperechius L Dieser Brief knüpft
insofern an 127—129(1097. 1333. 1334) an, als er den Hyper-
echius tadelt, daß er dem Eusebius XX, als er aus Ancyra
nach Antiochia reiste, um in die Schule des Libanius einzu-
treten, keinen Brief mitgegeben habe. Der Vorgänger des Le-
ontius in der Statthalterschaft von Galatien war nach 117 (1181)
zum Praefectus Aegypti befördert worden.
— «*>
1) TlavTojz (Vf ovx ayytiQo) n^ayiiaxa i^y/eiQiei o ßaoiXevQ, k).V
ai'thn Ttavxayov avveaiv xexTi}fikVo).
432 0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
864 156(1354) au Mariuß, der, wie schon 104(1327) berichtet
war, die Statthalterschaft von Phoenicien niedergelegt hatte und
sich in Beroea aufhielt. Er wird gemahnt, nach Antiochia zu
kommen, welche Aufforderung 175(1133) wiederholt.
[157—160(1355—1358)] überbracht von Magnus III, der
nur 160(1358) nicht genannt wird, nach Phoenicien an Gaianns,
an Scylacius II, an Andronicus II und an Ulpianus I als Con-
sularis der Provinz, wie 123(1125). Diesem wird Chrysogonus
empfohlen, wie früher 95(1178) seinem Vorgänger Marius.
168(1364) spricht den Dank des Libanius für den Erfolg dieser
Empfehlung aus.
Herbst 161 (1050) an Maximus VI als Praefectus Aegypti, wie
150(1349). Die Olympien, die im Hochsommer 364 gefeierr
wurden, sind vorüber und der Winter steht bevor; vgl. 130
(1335). 165. 166(1362. 1363).
162(1359) an denselben.
163 (1360) an Ulpianus I als Consularis Phoenices, wie
160(1358).
164(1361) nach Constantinopel an Datianus.
Herbst [165. 166(1362. 1363)] nach Elusa an Eutocius und nach
Aegypten an Maximus VI als Praefecten, wie 161. 162(1050.
1359), überbracht von Horus und Phanes. Die Olympien sind
vorüber, wie 161(1050).
167 (1154) an Priscianus I — denn so liest die Handschrift
— als Consularis Palaestinae primae, wie 140. 141 (1344.
1345 a), überbracht von Symmachus II.
168. 169(1364. 1365) an Ulpianus I als Consularis Phoe-
nices, wie 163 (1360). Der erste Brief knüpft an 160(1358) an.
[170. 171(1051. 1366)J nach Palaestina an Clematius III
und an Acacius II. Mit dem ersteren wird hier der Brief-
wechsel erst angeknüpft. Von diesen beiden Briefen, die durch
Schuld des Überbringers nicht an ihre Adresse gelangt waren,
spricht 194(1384); vgl. S. 42.
172(1367) an Ulpianus I als Consularis Phoenices, wie lt>i^
(1365). Ihm wird der Vater des Eubulus empfohlen, dessen
Undankbarkeit für die von Ulpian empfangene Unterstützung
176(1370) rügt.
Spätherbst 173 (1368) na^ch Cilicien an Acacius III. Weist auf 9(1290;
zurück und rede? von dem Podagraanfall des Libanius, der
ihn nach 161(1050) während der Olympien, d. h. im Hoch-
XI. Die Additamenta. 433
Sommer, betroifeii hatte. Nach 188(1380) ist dieser Brief im 864
vierten Monat nach denselben geschrieben, also schon im letzten
Spätherbst. Der Überbringer Eudaemo II befindet sich 187
(1379) in Cilicien.
174(1369) an Euagrius IV, der 363 sein erstes Amt an-
getreten hatte: 313 (1474); er ist eben zu einem zweiten höheren
befördert worden. Das entspricht dem Zeitunterschied eines
Jahres; vgl. 195—201 auf S. 434.
175(1133) nach Beroea an Marius; denn so liest der Spätherbst
Vaticanus. Noch immer wird seine Ankunft in Antiochia er-
w^artet, wie 156 (1354). Die Weinlese ist vorüber und der
neue Wein gekeltert.
176 (1370) an Ulpianus I als Consularis Phoenices, wie
172(1367), mit welchem Brief dieser im Zusammenhange steht.
177 (1371) an Clearchus I als Vicarius Asiae, wie 75. 76
(1173. 1140).
178(1372) an Domitianus II als Praeses Euphratensis,
wie 87 (1042).
179 (1373) nach Paphlagonien an Helpidius I. Die Ver- spatherbst
mählung seiner Tochter mit Bassianus hatte im Sommer 363
stattgefunden: 335(1484). 267(1440). Im Frühling 364 war
das junge Paar nach Antiochia gekommen und ein Sohn wurde
erhofft: 43(1301).. Jetzt reist es wieder zu den Schwieger-
eltern; ein Töchterchen ist geboren worden und hat schon eine
gefährliche Krankheit durchgemacht, ist also wohl schon einige
Monate alt. Der Winter steht vor der Türe.
180(1374) nach Paphlagonien an Bassianus. In dem
vorhergehenden Brief hatte Libanius seine Unzufriedenheit aus-
gesprochen, daß Bassianus ihn verlassen habe, ohne das Ende
irgend einer Gefahr abzuwarten. Darauf hatte dieser sich
brieflich verteidigt, und ihm wird hier Verzeihung gewährt.
[181. 182(1375. 1376)] an Alexander III uüd seinen
Bruder Achrantius. Den Kampf für das Heidentum, den
Alexander 363 als Consularis Syriae geführt hatte, hat er auch
nach dem Tode Julians fortgesetzt und dabei irgend etwas
begangen, was Libanius in Schrecken setzt. 143 (1346) fordert
dieser genauere Aufklärung darüber, 181 (1375) hat et sie
erhalten. ^
183—185(1111. 1377. 1103) sind auFS. 427 zwischen
110(1219) und 111(1143) eingeschoben.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 28
434 ^' Seeck, Die Briefe des Libaniufi.
864 [186—188(1378—1380)] nach CiUcien an Macedonius I,
an Eudaemo II und an Acacius III. Eudaemo ist nach Cilicien
gereist, als 173(1368) geschrieben wurde, und hat jetzt im
Asklepiosheiligtum zu Tarsus durch einen Traum für die
Podagra des Libanius, von der auch 161 (1050). 173 (1368).
188 (1380) die Bede ist, ein Heilmittel erfahren. Über dessen
Wirkung redet 190(1382).
189(1381) an Ulpianus I als Consularis Phoenices, wie
176(1370).
190(1382) nach Cilicien an Eudaemo II; knüpft an 187
(1379) an. Quirinus I, der 130(1335) noch am Leben war,
ist kürzlich gestorben. Seinen Tod erwähnen auch 213. 214
(1402. 1403).
191 (1202) nach Constantinopel an Themistius I, denn so
liest der Yaticanus; überbracht von Eutropius IV, dessen Besuch
von Antiochia auch 194(1384) erwähnt wird.
192(1213) ist auf S. 427 zwischen 110(1219) und 111
(1143) eingeschoben.
[193. 194(1383. 1384)] nach Palaestina überbracht von
Paeanius an Acacius II und Clematius III. Kurz vorher ist
Eutropius IV in Antiochia gewesen, wie 191 (1202), und hat
die Nachricht gebracht, daß 170. 171 (1051. 1366) nicht an-
gekommen sind; vgl. S. 42.
Winter [195—201 (1385—1387. 1101. 1388—1390)] nach Galatien
200(1389) an Sapricius; nach Constantinopel 195(1385) an
Caesarius IV, 197(1387) an Decentius I, 198(1101) an Da-
tianu8^ 199(1388) an Jovinus II, 201(1390) an Salutius;
nach unbekanntem Ort 196 (1386) an Sabinus I. Euagrius IV,
der noch 174 (1369) zu einem höheren Amte befördert war —
er wird daher 198(1101) x^^^ ^QX^^^ genannt — , ist ab-
gesetzt und zu einer ungeheuren Geldstrafe verurteilt, von der
Libanius ihn 197—199. 201(1387. 1101. 1388. 1390) zu be-
freien bittet. Auf dieselbe Sache beziehen sich 204 (1393).
206—209(1395—1398). 349.350(1497.1498). 354.355(1501.
1502). Gerontius II, der nach 195(1385) in Constantinopel
ist, erscheint dort auch 206(1395). Nach 198(1101) bricht
der Winter eben herein.
[202—204. 206—209(1391—1393. 1395—1398)] nach
1) So die Vaticanische Handschrift.
XL Die Additmuenta. 435
Asien 209 (1398) an Clearchus I als Vicar der Dioecese, wie 864
177(1371); nach Constantinopel 202(1391) an Nebridius I,
203 (1392) an Modestus, 204 (1393) an Decentius I, 206(1395)
an Gerontius ü, 207 (1396) an Datianus, 208 (1397) an Salutius.
Alle diese Briefe mit Ausnahme von 202. 203(1391. 1392)
handeln von der Sache des Euagrius lY, wie die vorhergehende
Gruppe. Nach 204 (1393) ist die Nachricht eingetroffen, daß
man nicht nur die Geldstrafe von ihm eintreibe, sondern sich
auch an seinem Leibe vergreife, was Libanius zu neuen Bitten
für ihn veranlaßt. An 209 (1398) knüpft 210 (1399) an.
205(1394) an JuüanusVn als Comes Orientis; vgl. 150
(1349). Daß dieser Brief, der die zusammenhängende Gruppe
202 — 209 unterbricht, an dieser Stelle einzuschieben ist, scheint
sich mir aus folgendem zu ergeben. 209. 210(1398. 1399)
stehen zwei Briefe an Clearchus I nebeneinander. Der zweite
ist aber nicht, wie dies in solchen Fällen üblich ist, mit zw
avrm, sondern mit dem vollen Namen überschrieben. Daraus
scheint mir zu folgen, daß sie in der Vorlage des Vaticanus 83
durch einen Brief mit anderer Adresse getrennt waren.
206—209(1395—1398) sind mit 202—204(1391—1393)
verbunden.
210 (1399) an Clearchus I als Vicarius Asiae, wie 209 (1398),
an welchen Brief dieser anknüpft.
211 (1400) nach Consfcantinopel an Datianus. Bittet um
dessen Einwilligung zur Verlobung des Paeanius mit der Tochter
des Pompeianus II. 375 (1077) hat er sie gegeben.
212 (1401) ist verbunden mit 215—217 (1404. 1405. 1119).
[213. 214(1402. 1403)] nach Cilicien an Demetrius I und 866
an Zenodorus, den Praeses der Provinz, wie 132 (1337). Der Januar
Tod des Quirinus I wird erwähnt, wie 190(1382). Bei De-
metrius I bedankt sich Libanius für seine Neujahrsgeschenke
((pQOvrlC^eiv a rrjq eoQzijq eöriv),
[212. 215—217. 219(1401. 1404. 1405. 1119. 1406)] Januar
nach der Euphratensis 215 (1404) an Domitianus II, der,
wie 178(1372), dort Praeses ist, 212(1401) an Pelagius I,
216(1405) an Aristo I; nach Armenien 217(1119) an An-
toninus I^ 219(1406) an Philagrius III. Bei Pelagius und
Aristo bedankt sich Libanius für Neujahrsgeschenke, wie
1) So die Vaticanische Randschrift.
28'
436 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
865 213 (1402). Dem letzteren wird Nachkommenschaft gewünscht;
schon im Sommer 364 war seine Frau nach 126 (1332)
schwanger, muß also im Januar 365 kurz vor der Entbindung
gestanden haben.
218(1112)anClearchusI alsYicarius Asiae, wie 210(1399),
überbracht von Naumachius.
219 (1406) ist verbunden mit 215—217 (1404. 1405. 1119).
[220. 221. 227. 228(1110. 1407. 1122. 1413)] nach Cyrus
220(1110) an Aristo I^, 221(1407) an Pelagius I; nach An-
cyra 227 (1122) ah Androcles I^; nach Constantinopel 228 (1413)
an Gerontius II, überbracht von Euanthius III, der nur 2*27
(1122) nicht genannt wird. Aber da auch in diesem Brief
geklagt wird, daß die gute Zeit für die Litteratur vorüber sei,
ist er jedenfalls nach dem Tode Julians geschrieben. Euanthius
war nach 197(1387). 206(1395). 355(1502) der Sachwalter
des Euagrius IV, von dessen Proceß 195 — 209 die Rede war.
Er hat nach 228 (1413) jetzt den Sieg errungen, wozu es paßt
daß den Gönnern des Angeklagten 349. 350(1497. 1498).
354. 355(1501. 1502) der Dank des Libanius für ihre Hilfe
ausgesprochen wird. 412 (1544) ist Euanthius wieder vom
Hoflager nach Antiochia zurückgekehrt. 228 (1413) ist von
einer Werbung des Gerontius II die Rede, auf die 411 (1149)
zurückkommt.
222 (1408) an Julius IL
223 (1409) nach Phoenicien an Scylacius II überbracht
durch den Bruder desselben Euanthius III, der 220 ff. auf der
Reise nach Constantinopel war, von der auch hier gesprochen
wird. Julian ist tot, und es regiert eine Mehrzahl von Kaisern,
d. h. Valentinian und Valens.
224 (1410) an Domninus II als Praeses der Phoenicia
Libanensis, wie 142 (1345 b); ist wohl mit dem vorhergehenden
Briefe zu verbinden.
225—348 sind auf S. 405 ff. vor 1 (1284) gestellt; s. S. 40l>.
[349. 350(1497. 1498)] nach Constantinopel an Salutiu^^
und Decentius I. Im Proceß des Euagrius lY ist eine günstige
Entscheidung gefallen, wenn sie auch noch nicht endgiltig ist:
vgl. 220(1110). Die Nachricht von seiner Beendigung ist
354. 355(1501. 1502) eingetroffen.
1) So die Vaticaoische Handschrift.
XL Die Additamenta. 437
351 (1499) nach Palaestina an Aphobius als Consular S65
der Provinz. Sein Vorgänger Priscianus I erscheint zuletzt
167(1154); vgl. 365 (1510b).
[352—355(1500. 1072.1501. 1502)] nach Constantinopel
352(1500) an Aeantius, 354(1501) an Salutius, 355(1502)
an Caesarius IV; nach unbekanntem Ort 353 (1072) an Jam-
blichus. Nach 354. 355(1501. 1502) ist der Proceß des
Euagrius IV entschieden, der sich 228 (1413). 349. 350 (1497.
1498) schon einem glücklichen Ende näherte. Nach 354 (1501)
regiert eine Mehrzahl von Kaisern, wie 223 (1409).
[356. 358. 360(1503. 1505. 1073)] nach Cilicien an Januar
Acacius III, an Gregorius I und an Seleucus; die beiden letzten
Briefe nennen Eustathius IV als Überbringer. 360(1073)
weist auf den Tod Julians zurück. Das Töchterchen des
Seleucus, das nach app. 63 (590). 120 (645) gegen Ende 361
geboren wurde, zeigt schon die merkwürdigsten Fähigkeiten,
was zu einem Alter von drei Jahren paßt. Da Libanius von
Geschenken redet, die ihm Seleucus geschickt hat, werden
auch diese Briefe, wie 213 — 219, nicht lange nach Neujahr
geschrieben sein.
357 (1504) ist auf S. 416 zwischen 348(1496) und 105(1044)
eingelegt.
358(1505) ist mit 356(1503) verbunden.
359(1506) nach Constantinopel an Jovinus II überbracht
von Macedonius VI. Libanius deutet an, daß sein Einfluß gQ-
Bchwunden sei, wie das der Zeit nach dem Tode Julians
entspricht.
360(1073) ist mit 356(1503) verbunden.
[361— 364.367.374.375(1507— 1510a. 1512. 1076. 1077)]
nach Armenien 362(1508) an Hyperechius II; nach Bithynien
367 (1512) an GerontiusIV; nach Constantinopel 361 (1507) an
Salutius 1, 363(1509) an Decentius I^, 364 (1510a) an The-
mistius I, 374(1076) an Nicocles, 375(1077) an Datianus, über-
bracht von Celsus I, der nur 362(1508) nicht genannt wird.
1) In diesem Brief ist zu schreiben: xexfialQOixai 6b rt yeyovivai
TOiovTOv Tio xbv avd-Qionov anE^Ql<pd-ai xal rovg (iri (statt [jlbv) aQ^avxaq
cfQid-fielv ivoVf xov 6h ov66vl xoiovxo) xexifjirjaS'ai (ivor, xbv 6e Rader-
macher süitt avxbv 6s).
2) In diesena Briefe ist «AA' f^v xal ovxo) yvvrj ein Glossem, das auf
Grund von 361(1507), wo jene Frau erwähnt war, eingelegt ist.
438 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
865 Er hat sein Amt niedergelegt, in dem wir ihn zuletzt 77 (1321)
tätig fanden: 361(1507). 363(1509). Auf die Dionysien, die
im Spätherbst gefeiert wurden: 175(1133), wird 367(1512)
zurückverwiesen. 361(1507) knüpft an 111.120(1143.1127
an, 375(1077) an 211(1400); auf 374 (1076) weist 420(1082)
zurück.
[365. 366 (1510b. 1511)] nach Palaestina überbracht von
SeverusY an Aphobius als Consularis, wie 351(1499), und an
Acacius n.
367(1512) ist mit 361— 364(1507— 1510a) verbunden.
368(1513) an Simplicius I überbracht durch Symbulus.
[369—372 (1514. 1074. 1515. 1516)] nach Constantinopel an
Decentius I, an Modestus, an Gerontius II und an Euanthias III.
überbracht von Apellio, der nur 372(1516) nicht genannt wird.
Yon der Reise des Euanthius nach Constantinopel sprechen
220.221.228(1110. 1407.1413); Celsus I befindet sich nach
370(1074) gleichfalls dort; über seine Reise dorthin s. 361 (1507)ff.
Wenn 369(1514) nur ein Kaiser erwähnt wird, so erklärt sich
dies daraus, daß Valens sich schon von Yalentinian getrennt
und allein die Regierung des Orients übernommen hatte; ts;1
8. 404.
373(1517) an Palladius Y als Praeses Isauriae. Namenius
reist zum zweitenmal zu ihm; über die erste Reise desselben
s. 94(1177). 136(1340).
374.375(1076.1077) sind mit 361— 364 (1507— 1510a)
verbunden.
[376. 377 (1518. 1519)] nach Constantinopel überbracht
von Satuminus II an Themistius I und Bassianus. Dieser ist
verheiratet; vgl. 335(1484). 179(1373). Salutius wird ah
Praefect erwähnt.
[378.379(1520. 1521)] an Clearchus I als Vicarius Asiae,
wie 218 (1112), und an Theodorus III als Consularis Bithyniae,
wie 75(1173).
380(1522) nach Rom an Rufinus V. Er hat die Comitiva
Orientis niedergelegt; im Amte erscheint er zuletzt 106(1328),
sein Nachfolger Julianus VII zuerst 148(1048).
381 (1523) an Cyrus I.
[382—384(1223. 1524. 1525)] nach Galatien 383(1524) au
Leontius IV als Consular der Provinz, wie 154(1352), und 384
(1525) an Ecdicius I; nach Constantinopel 382(1223) an The-
XL Die Additamenta. 439
mistius I. Auf den Anfang des Winters wird 382 (1223) als 885
auf eine vergangene Zeit zurückgewiesen.
385 (1526 a) an Domitianus 11 als Praeses Euphratensis,
wie 215(1404).
386 (1526b) an das Hoflager an Jovinus 11. Valens verließ Aprii
Constantinopel, wo er zuletzt am 19. März nachweisbar ist (Cod.
Tbeod. XI 16, 11), mit dem Beginn des Frühlings, um nach
Syrien zu ziehen, wurde aber durch die Nachricht, daß die
Gothen die Grenze Thraciens beunruhigten, in Bithynien fest-
gehalten: Amm. XXVI 6, 11. In die Zeit, wo die Nachricht
davon nach Antiochia gelangt war, also etwa Anfang April,
fällt unser Brief; denn er ist einer Gesandtschaft mitgegeben,
die den Kaiser, nachdem er schon von Constantinopel aufge-
brochen ist, nach Antiochia einladen soll. Von derselben Ge-
sandtschaft redet auch 392(1531).
[387—389(1527—1529)] nach Isaurien an Eumathius I,
an Dionysius II und an Ecdicius II, geschrieben, nachdem die
Söhne des Eumathius in die Schule des Libanius eingetreten sind.
[390. 391 (1216. 1530)] an das Hoflager an Jovinus II und
an Decentius I, überbracht von Clematius III, der zur Kon-
fiskation seines Vermögens verurteilt ist und die Gnade des
Kaisers anflehen will, über dieselbe Sache 413 (1081). 345(1071).
[392—395(1531.1090. 1532. 1078)] nach Cilicien 394(1532)
au Zenodorus, der, wie 214(1403), Praeses der Provinz ist,
395 (1078) an Seleucus; an das Hoflager 392 (1531) an Decen-
tius I, 393(1090) an seinen Assessor AmmianusI^ überbracht
von Alexander V, der nur 395 (1078) nicht genannt wird.
Seleucus wird aufgefordert, ein Geschichtswerk über den Perser-
krieg Julians zu schreiben, der also schon der Vergangenheit
angehört. Die Gesandten, die 386 (1526 b) an das Hoflager
gingen, sind noch nicht heimgekehrt; doch sind von ihnen
günstige Nachrichten eingetroffen : 392(1 53 1). Über die Wirkung,
welche diese Empfehlungen des Alexander gehabt haben, reden
408.409(1542.1543).
396(1533) anClearchusI als Vicarius Asiae^, wie 379(1521),
für Alexander XIV. Die Vorbereitungen für die Spiele des
Celsus I sind noch im Gange, wie 34.35(1132.1169); vgl.
1) In diesem Brief ist zu schreiben: ^^ yctg äv vfxäq fii} öovvai xijg
iniOToX^Z navta (a) XQV^ ixovot}!;.
2) In diesem Brief ist IIsQyT^v für IHqoijv zu schreiben.
440 ^* Seeck, Die Briefe de» Libanius.
8Ö6 407 (1541). Metrophanes ist Consularis Pamphyliae; sein Nach-
folger 415(1546).
397 (1534) an das Hoflager an Decentius I, wie 392 (1531),
überbracht von Maiorinus.
[398—400(1535—1537)] überbracht von MarcianusMÜ
an das Hoflager an Decentius I, an Jovinus H und an Euse-
bius XXVI. Der Überbringer hatte die Wittwe eines Offiziers
geheiratet, der im Perserkriege Julians gefallen war, und sie
hatte ihm schon ein Kind geboren; der Brief ist also längere
Zeit nach 363 geschrieben.
Sommer 401(1106) uach Cappadocion an Acacius I als Comes
domorum, wie 109. 110(1211. 1219). Da dieser gebeten wird,
seinen Einfluß für einen Senator von Constantinopel geltend zu
machen, scheint der Hof sich schon in dem cappadocischeD
Caesarea zu befinden, wo Valens den Sommer 365 zubrachte:
Amm. XXVI 7,2. Der Brief knüpft an 109(1211) an, sagt
aber ausdrücklich, daß Libanius seitdem sehr lange nicht an
Acacius geschrieben habe.
402(1538) an Fortunatianus I.
403(1539) überbracht von Cyrillus H an Proculeianus als
Praeses Euphratensis. Sein Vorgänger Domitianus II erscheiot
zuletzt 385 (1526a), sein Nachfolger Ammianus I zuerst 414
(1150); er kann also das Amt nur kurze Zeit bekleidet haben.
404 (1079) an den Rat von Ancyra überbracht von
Dorotheus.
Sommer [405.406(1080.1540)] nach Sparta an Ausonius I und
Euelpistius. Die Schiffahrt ist im Oange, also Sommer.
407(1541) an Decentius I am Hoflager; die Spiele des
Celsus I, von deren Vorbereitung 396(1533) handelte, stehen
unmittelbar bevor.
[408.409(1542.1543)] an denselben und seinen Assessor
Ammianus I. Dank für die Gunst, die sie dem Alexander Y
erwiesen haben, der ihnen 392. 393 (1531. 1090) empfohlen
wurde.
410(1222) an Eutolmius IP.
Sommer [411—413(1149.1544.1081)] an das Hoflager an Ge-
rontius II, an Victor I und au Clematius III; als Überbringer
1) In diesem Brief ist zu schreiben: ro fxbvxoi xa),ela^ai avrbv in
äS'Xovg vTcb aov, röv 61 ra r^öe (statt raiv 6t r^6e) h?JoS-ai. <pi).o?.6yor
fjLBv Lowg^ ot fjLiiV xa/.wg ei66rog rä artov.
XL Die Additamenta. 441
wird 411. 412 (1149. 1544) Eustochius I genannt. Euanthius III, 8«ö
der 220. 221. 228 (1110. 1407. 1413) an das Hoflager reiste, ist
nach 412(1544) zurückgekehrt. Von den Heiratsplänen des
Gerontius II wird 411 (1149) gesprochen, wie 228 (1413). Auf
den Perserkrieg des Julian wird 412(1544) zurückgewiesen.
Clematius, von dessen Verurteilung 390. 391 (1216. 1530) redeten,
hat bei Valens Begnadigung erlangt, und das zwar durch die
Pürsprache des AcaciusI, der Comes domorum per Cappadociam
ist, wie 401(1106). Diesen Einfluß kann er nur ausgeübt
haben, wenn das Hoflager sich in seiner Nähe aufhielt; es ist
also noch in Cappadocien, wie 401(1106). Dazu paßt, daß es
nach 411(1149) heißester Sommer ist.
345(1071) nach Palaestina an Acacius H. Clematius III,
der nach 413(1081) begnadigt war, kehrt in seine Heimat
zurück. Hiernach muß dieser Brief kurze Zeit später sein als
die vorhergehende Gruppe. Auf den Tod Julians wird zurück-
gewiesen.
414(1150) an AmmianusI, der eben zum Praeses Euphra- sommer
tensis ernannt ist; sein Vorgänger Proculeianus 403 (1539).
Auf dessen Vorgänger Domitianus II, der zuletzt 385 (1526a)
erscheint, wird zurückgewiesen. Der Sophist Strategius III
befindet sich in der Euphratensis, wo er regelmäßig den Sommer
zuzubringen pflegt.
[415. 416(1546. 1547) an Hilarius III als Consularis Pam-
phyliae und an Clearchus I als Vicarius Asiae, wie 396(1533),
überbracht von Palladius X. Der Vorgänger des Hilarius, Me-
trophanes, erscheint 396 (1533).
[417.418(1548.1549)] an Domninus II als Praeses Phoe-
niciae Libauensis, wie 224(1410), und an Hermogenes V. Emp-
fehlung der Familie des Ammianus III.
419(1550) an Ambrosius.
420(1082) nach Constantinopel an Nicocles überbracht von
Eusebius XXXVIII. Die Verfolgungen, denen Nicocles nach
dem Tode Julians ausgesetzt gewesen war, sind glücklich vor-
übergegangen. Knüpft an 374(1076) an,
[421—423(1551.1552.1151)] nach der Euphratensis 423
(1151) an Ammianus I als Praeses, wie 414(1150); nach Asia
422(1552) an Clearchus I als Vicar, wie 416(1547); nach Bi-
thynien 421(1551) an TheodorusIII als Consular, wie 378(1520).
Dieser Brief hängt eng mit pr. 8(8) zusammen; vgl. S. 188.
442 ^* Seeck, Die Briefe des Libanius.
365 424(1553) nach Aegypten an Andromachus.
[425. 426.428(1554—1556)] nach Cilicien an Acacius ÜI.
an Hierius III, an Apollinaris IV und Gemellus I.
427(1152) an Ammianus I als Praeses der Euphratensis.
wie 423(1151).
428(1556) ist verbunden mit 425.426(1554. 1555).
429 ein Brieffragment, das in Wolfs Ausgabe in der An-
merkung zu 1556 mitgeteilt ist, an Plorentius III, eng zusammen-
hängend mit pr. 17 (17); vgl. S. 157.
888 430. Dieser Brief ist in keinem der beiden großen Corpora
enthalten; aus dem Baroccianus gr. 50 saec. XI fol. 370 hat ihn
Poerster, Jahrb. f. cl. Philol. 113 S. 494 herausgegeben. Es ist
ein Dankschreiben an Calliopius V, weil dieser den Praefecten
Tatianus I mit Libanius ausgesöhnt hatte (^fiSQov rjgilv tjioi'
i]öev). Wahrscheinlich bezieht sich dies auf die Anklage, die
im J. 388 gegen Libanius erhoben war und von der er mit
Unterstützung des Tatianus freigesprochen wurde: S. 148. 448.
Jedenfalls kann der Brief nicht früher geschrieben sein als 388,
weil Tatianus damals erst zur Praefectur und mit ihr zur höchsten
Macht gelangte, aber wohl auch nicht später, weil Theraistius I.
der hier noch als lebend erwähnt wird, in diesem Jahre ge-
storben zu sein scheint: S. 306. Dieser Einzelbrief geht also
der Reihe, welche der zweite Teil des Appendix umfaßt, zeitlich
unmittelbar voran.
XII. Der zweite Teil des Appendix.
Während das kontinuierliche Portlaufen der Briefsammlung
sich bisher namentlich darin verriet, daß in jedem Abschnitt
die Beamtenliste mit der des vorhergehenden teilweise zusammen-
fiel, besteht sie im zweiten Teil des Appendix vollständig aus
neuen Namen:
Praefectu8praetorioOrienti8:TatianusI:227(760). 238(770 .
239(771). 242(774). 258—261(790—793). 286(817). 293.
294(824.825). 296(827). 327.328(859.860). 346(878). 357
(889). 374(906). 377(909). 379(911). 383(915). 408. 409
(941.942).
Rufinus XII: 439 (972). 448
(981). 492b(1025). 496. 497 (1028b. 1029).
Praefectus urbis Constantinopolitanae: Proculus III: 234
Xn. Der zweite Teil des Appendix. 443
(767). 239(771), 243(775). 261(793). 272(803). 293(824).
309(840). 325— 327(857— 859). 339.340(871.872). 354(886).
357(889). 377.378(909.910). 409(942). 415(948). 429(962).
Aristaenetus II: 430 (963). 438 (971).
451(984). 458(991).
Magistri militum: Saturninus I: 244(776). 284(815).
Richomeres: 253 (785). 359 (891). 394
(926). 411(944).
Promotus: 254(786).
Hellebicus: 255 (787). 271 (802). 285
(816). 312(843).
Addaeus: 449(982).
Praepositas sacri cubiculi bei Arcadius: Mardonius II :
232(765). 240(772). 295(826).
Magister officiomm bei Theodosius: Rufinas XII: 252(784).
368(900). 416(949).
Magister officiorum bei Arcadius: EusebiusXXYII: 231 (764).
233(766). 237(769). 241(773). 245(777). 257(789). 260(792).
273 (804). 280(811). 289 (820). 291 (822). 305(836). 313(844).
340(872). 345(877). 364(896).
Comes sacrarum largitionum: Severiims II: 367 (899).
387(919).
Comes rerum privatarum : Sererinus II : 266 (797 b).
332 (864).
Comes domesticorum: Bacurius: 447 (980).
Aegjrpti Praefectus: Alexander IV: 269(800).
Arabiae Praeses: Bonus: 422(955).
ArmeniaePraeses: Heraclins IV: 380(912). 389. 390 (92 L
922). 406(939).
Asiae Vicarius: Domnio VI: 248.249(780.781).
Ciliciae Consularis: Heraclianus II: 356(888).
Galatiae Consularis: Adelphius: 436(969).
Isauriae Comes et Praeses: Demonicus: 441. 442 (974. 975).
Orientis Comes: Luoianus: 287(818).
Palladius XVII: 377. 378(909. 910). 411
(944). 420(953).
Bomulianus I: 487 (1020).
Palaestiuae Proconsul: Africanus: 269 (800). 318 (849).
SiburiusII: 360(892). 362(894).
369. 370 (901. 902). 376 (908).
444 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
^GaiusIV: 424(957).
Hilarius VII: 440(973). 454(987).
492a<1025).
Pamphyliae Consularis: Factinianns: 399(932).
Phoenices Consularis: Antherius: 268(799).
Epiphanius II: 300(831).
DomitiusII: 355(887).
Severianus III: 385. 386(917. 918).
LeontiusVI: 431(964). 433(966).
Syriae Consularis: Infantins: 374(906).
Capitolinus: 413.414(946.947).
Thebaidos Praeses: HesychiusVI: 382(914).
Thraciarum Vicarius: Anianus: 285(816).
Von diesen Beamten lassen sieh aus anderen Quellen
datieren :
Tatianus I und sein Sohn Proculus III bekleiden ihre Amter
vom Frühling 388 bis zum Sommer 392: S. 249. 287.
Rufinus XII ist 390 — 392 als Magister officiorum nach-
weisbar, dann folgt er dem Tatianus I in der Praefectur und
bekleidet sie bis zu seinem Tode am 27. Nov. 395 : S. 257.
Saturuinus I ist seit dem Jahre 377 als Magister militum
uaehv/eisbar und lebte bis mindestens 400; wie lange er im
Amte blieb, läßt sich nicht feststellen: S. 270.
Richoraeres starb 394 als Magister militum: S. 251.
Promotus starb 391 in demselben Amte: S. 250.
Hellebicus ist 383 — 387 als Magister militum nachweisbar:
S. 167.
Addaeus ist als Magister militum Von 393 bis 395 nach-
weisbar: S. 48.
Severinus II erscheint als Comes rerum privatarum im
J. 390, als Comes sacrarum largitionum im J. 391: S. 274.
Bacurius kämpfte in der Schlacht am Frigidus im J. 394
als Comes domesticorum: S. 94.
Alexander IV ist als Praefectus Augustalis im Jahre 388
nachweisbar: S. 54.
Lucianus erscheint als Comes Orientis im J. 388: S. 148.
Wenn bei Zos. T 2 sein Amt in das J. 395 verlegt wird, so ist
dies, wie sogleich gezeigt werden soll, entweder ein Irrtum oder
er hat noch ein zweitesmal dieselbe Stellung bekleidet, aber
auch dies jedenfalls etwas früher.
XII. Der zweite Teil des Appendix. 445
Hilarius VII würde nach dem Jahre 387 Proconsul Pa-
laestinae: S. 178.
Hesychius. VI war 390 Praeses Thebaidos: S. 175.
Die Dachweisbaren Ämter gehören also sämtlich der Zeit
zwischen den Jahren 388 und 393 an, wenngleich einzelne
früher beginnen oder später endigen. Dem entsprechen auch
die sonstigen chronologischen Andeutungen, die zugleich be-
weisen, daß auch hier die Briefe wenigstens in der Haupt-
sache in der zeitlichen Folge stehen.
Nach 255 (787) war Hellebicus vor nicht sehr langer Zeit
in Antiochia gewesen und hatte dort Tränen über die Stadt
vergossen. Dies bezieht sich auf die Ausübung des Richter-
amtes, das ihm im J. 387 übertragen war, nachdem die An-
tiochener die Statuen des Kaiserhauses geschändet hatten: S. 167.
Denn von den Tränen, durch die er bei dieser Gelegenheit sein
Mitleid und seine milde Gesinnung öffentlich kundgab, ist auch
er. XXII 20. 22. 28 p. 12. 14. 18. XXI 7 p. 682 die Rede.
Als Eustathius V Consularis Syriae war, d. h. im J. 388,
wurde Libanius auf Hochverrat angeklagt, aber freigesprochen :
S. 148. Von diesem Proceß reden 227(760). 231. 232(764.
765). 237(769). 240(772). 242(774). 281 (812). 284 (815).
317(848). 344(876).
Nach dem ersten dieser Briefe 227 (760) bekleidet Tatian
sein hohes Amt noch nicht sehr lange, und Proculus ist kürzlich
in Antiochia gewesen, kann also die Stadtpraefectur von Con-
stantinopel auch erst seit wenigen Wochen oder Monaten an-
getreten haben. Wie dies auf das J. 388 hinweist, so auch
die Erwähnung der Olympischen Spiele 230(763). 404(937),
die in Antiochia im Sommer jedes julianischen Schaltjahres
gefeiert wurden: Sievers S. 207.
Wiederholt ist vom Sturze eines Tyrannen die Rede: 232
(765). 253.254(785.786). 265 (797 a). 332(864). 359 (891) und
von den Goldkränzen, welche die Städte des Reiches dem
Kaiser zur Feier seines Sieges überschicken: 233(766). 265
(797 a). Auch dies paßt auf das Jahr 388, in dem Theodosius
den Usurpator Maximus besiegte. Ebenso daß nach 232 (765)»
233(766). 240(772) Arcadius schon Augustus ist, aber Honorius
nach 232 (765) noch nicht.
Der Brief 334 (866) führt uns um anderthalb bis zwei
Jahre weiter hinab. Er muß im Jahre 390 geschrieben sein.
446 ^* Seeck, Die Briefe des Libanias.
da Libanius, der 314 geboren war, hier angibt, er sei 76 Jahre
alt. Hiermit stimmt überein, daß 359(891) auf einen Besuch
des Kaisers in Rom angespielt wird, der im Jahre 389 tat-
sächlich stattgefunden hatte: Mommsen, Codex Theodosianüs
p. CCLXVn.
377. 378 (909. 910) ist von neuen Ehren die Rede, welche
dem Tatian zu Teil geworden sind. Offenbar bezieht sich
dies auf seine Designation zum Consulat, das er 391 bekleidete.
408 (941) bedankt sich dann Libanius bei ihm für die Über-
sendung einer silbernen Schale und eines elfenbeinernen
Diptychon, d. h. für die Geschenke, welche der neuantretende
Consul nach der Sitte der Zeit seinen Freunden zu spenden
pflegte: Seeck, Zeitschr. f. Numismatik XXI S. 17.
Bis hierher erscheint der Sohn des Libanius noch als
lebend: 230—232(763—765). 346—348(878—880). 387—389
(919_92l). 410(943). Doch in dem letzten dieser Briefe
wird schon von der Krankheit gesprochen, die ihm im Laufe
des Jahres 391 den Tod brachte. Nachdem dieser eingetreten
war, hat Libanius zum Zeichen der Trauer eine- Zeitlang seine
Korrespondenz unterbrochen: 413(946). 435(968). 445(978).
Vor dem Briefe 411(944), der zuerst den Tod des Arabius
erwähnt, wird also eine zeitliche Lücke von mehreren Wochen
oder Monaten anzunehmen sein. Yen da an folgen sich in
langer Reihe die Briefe, welche den Verlust des einzigen Kindes
beklagen: 411(944). 413(946). 415(948). 423—426(956-
959). 429(962). 432(965). 435—438(968—971). 443(976).
445(978).450— 452(983— 985). 462.463(995.996). 467(1000).
491 (1024). 496 (1028b). In einem davon 437 (970) ist aus-
drücklich gesagt, daß er ein Jahr und einen Monat nach dem
Tode des Sohnes geschrieben ist; er fällt also in das J. 392
und zwar wahrscheinlich in die zweite Hälfte desselben. Dazu
paßt, daß in einem gleichzeitigen Briefe 439 (972) zuerst von
der Praefectur des Rufinus XII gesprochen wird, die dieser
wahrscheinlich im August 392 antrat: S. 257.
Als 487 (1020) geschrieben wurde, waren neben Theo-
dosius schon seine beiden Söhne Kaiser, d. h. Honorius hatte
gleichfalls den Purpur empfangen, was am 10. Jan. 393 geschah.
In einem wenig späteren Briefe 492 b (1025) redet Libanius
davon, daß der Orontes im Winter mächtig angeschwollen
jetzt aber ganz klein sei; es ist also Sommer, über das J.
XII. Der zweite Teil des Appendix. 447
hinaus weist kein sicheres Kennzeichen. Damals wurde Li-
banius 79 Jahre alt, und daß er länger gelebt habe, ist schon
deshalb nicht wahrscheinlich, weil er mehrfach in den letzten
Briefen von Krankheiten redet und den Tod demnächst zu
erwarten erklärt: 475 (1008). 484(1017). 496— 498 (1028b
— 1030).
Dieser Ansatz seines Todes wird noch durch die folgende
Erwägung gestützt. Dem Praefecten Tatian und seinem Sohne
Proculus hat zwar auch Libanius geschmeichelt, wie es damals
alle taten. Aber nach dem Tode des Arabius, an dem er
ihnen wohl einen großen Teil der Schuld zuschrieb: S. 82,
hat er den Briefwechsel mit ihnen abgebrochen und dann eine
Reihe der heftigsten Angriife gegen sie veröifentlicht. Doch
weder in diesen Reden noch in irgend einem Briefe findet sich
eine Andeutung, daß er von der Hinrichtung des Proculus,
die am 6. December 393 vollzogen wurde, oder von der gleich-
zeitigen Verbannung Tatians etwas wußte. Auch dies weist
darauf hin, daß er vor ihrer Bestrafung aus dem Leben
schied.
Dem widerspricht nur Zosim. V 2. Hier erzählt er, Rufinus
sei nach Antiochia gereist und habe dort den Comes Orientis
Lucianus zu Tode peitschen lassen. Die ungewöhnliche Schnellig-
keit dieser Reise hat offenbar Aufsehen gemacht; sie wird
nicht nur von Claudian in Rufin. 1 240, sondern auch von
Libanius 492b (1025) ausdrücklich hervorgehoben. Hiermit
ist es bewiesen, daß der Aufenthalt des Rufinus in Antiochia,
dessen 470(1003). 492b (1025). 496. 497 (1028b. 1029) Er-
wähnung tun, derselbe war, welcher Lucianus den Untergang
brachte. Doch wenn Zosimus ihn in die Zeit nach dem Tode
des Theodosius, d. h. in das Jahr 395, setzt, so kann dies
nicht richtig sein. Denn derselbe Brief 492b (1025), der von
jener schnellen Reise spricht, deutet auch darauf hin, daß
dort, wohin Rufinus zurückkehrt, d. h. in Constantinopel, nicht
ein Kaiser, sondern mehrere sich befinden und daß auch von
ihnen ein Besuch Antiochias zu erhoffen sei. . Er kann also
nur geschrieben sein, ehe Theodosius im Sommer 394 den
Feldzug gegen den Usurpator Eugenius antrat und seinen Sohn
Arcadius als alleinigen Beherrscher des Ostreiches in Con-
stantinopel zurückließ.
Mithin umfassen die Briefe, welche der zweite Teil des
448 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
Appendix enthält, den Zeitraum von 388 bis 393. Die Grenzen
der einzelnen Jahre heben sieh in diesem Abschnitt minder
deutlieh von einander ab, als in den vorhergehenden; doch
kann man auch hier bei keinem Briefe um mehr als wenige
Monate in der Datierung sehwanken.
888 [227—229(760—762)] nach Constantinopel 227(760) an
Tatianus I als Praefecten; an das Hoflager des Theodosius
229(762) an Theodorus IX, vielleicht auch 228(761) an An-
tiochus VIII. Gleich nach seiner Ernennung zum PraefecteD
hatte Tatianus dem Libanius geschrieben, dann aber längere
Zeit geschwiegen, weil dieser unter der Anklage des Hoch-
verrats stand. Erst mit der Nachricht von seiner Freisprechung
hatte er einen neuen Brief des Praefecten erhalten, auf den
227 (760) antwortet. Da der Amtsantritt desselben in den März
oder April 388 fiel, muß also dieser Brief einige Monate später
sein. Mit jener Freisprechung hängt es wohl auch zusammen,
daß Theodorus, der sich vorher dem Libanius feindlich gezeigt
hatte, jetzt wieder den Briefwechsel mit ihm eröffnet hat. Auf
sie weisen zurück 231. 232(764. 765). 237(769). 240(772).
242(774). 281(812). 284(815). 317(848). 344(876). An 228
(761) knüpft 236 (768b) an.
Sommer 403 (936) uud 404 (937) an Abureius und Letoius II stehen
unter Briefen aus dem J. 391, können aber nicht in diese Zeit
gehören. Denn damals hatte sich Maxentius III schon als Lehrer
in Tyrus niedergelassen, während er hier noch als ein Jüngling
erscheint, der die Schule kaum verlassen hat und zu seinem
Lehrer Abureius, wahrscheinlich nach Arabien, reist. Letoius
aber wird aufgefordert, schnell nach Antiochia zurückzukehren,
wo die Olympien ihn erwarten. Diese aber können nicht 391
gefeiert sein, weil sie nur alle vier Jahre und zwar regelmäßig
im Sommer des julianischen Schaltjahres stattfanden: S. 445. You
diesem Feste ist auch in dem folgenden Schreiben die Rede
und zwar von der gleichen Feier desselben. Denn beide Briefe
nennen Letoius als Ausrichter und sprechen von einem Schüler
des Libanius, der sich an dem Wettlaufe beteiligen will. Ich
habe daher 403. 404 (936. 937) mit 230 (763) zusammengestellt,
ohne natürlich behaupten zu wollen, daß diese Anordnung ganz
genau der ursprünglichen entspreche.
XU. Der z>vejte Teil des Appendix. 449
230(763) nach Aegypten an Magnus IV^. Letoius 11 bereitet 888
die Olympischen Spiele vor, wie 404 (937) : s. S. 448. sommer
[231.232(764.765)] nach ConstantinopelanEusebius XXVII
und MardoniusII. Dank für ihre Bemühungen um die Frei-
sprechung des Libanius, also wenig später als 227 — 229(760
— 762). Arcadius ist Äugustus, Honorius noch nicht; jener
empfing diese Würde am 16. Januar 383, dieser am 10. Januar
393. Theodosius hat glücklich gegen einen Usurpator gekämpft,
womit Maximus gemeint sein muß. Doch braucht der Brief
nicht erst nach dem Tode desselben, d. h. nach dem 28. August
388^, geschrieben zu sein, sondern er kann sich auch auf die
ersten Siege des Kaisers beziehen, die schon in den Anfang
des Sommers gefallen sein müssen.
233 (766) nach Constantinopel an Eusebius XXVII, über-
bracht durch eine Gesandtschaft von Emesa, das gleich den
übrigen Städten den Kaisern Goldkränze sendet. Ohne Zweifel
begleiteten diese die Gratulationen wegen des Sieges über
Maximus; vgl. 232(765).
234(767) ist mit 244— 247 (776— 779) zu verbinden, weil
diese Briefe alle den gleichen Überbringer nennen: S. 450. Doch
auch die beiden folgenden Stücke passen besser an eine spätere
Stelle, weil sie hier nicht weit genug von 227—229(760—762)
entfernt sind, als daß Libanius sich schon beklagen könnte, auf
einen jener Briefe keine Autwort erhalten zu* haben, wie er es
236 (768 b) tut.
235. 236 (768 a. b.) stehen auf S. 450 hinter 247 (779), 237
—249(769—781) hinter 255(787).
250(782) nach Asia an Panhellenius. Dies ist der erste sommer
Brief, der an diesen Adressaten nach seiner Abreise aus An-
tiochia gerichtet ist; danach muß er früher sein als 248(780).
Da auch 251—255(783—787) an falscher Stelle stehen und
es hier durch den gleichen Überbringer erwiesen ist, daß sie
1) In diesem Brief ist zu schreiben: enaivtaexai fisv b Zevg rovg
SanavoDfiBVOvq avriöcmavSv statt avri6a7tav(ovzag.
2) Die Quellen nennen als Datum seines Todes den 28. Juli (Mommsen,
Chron. min. I S. 245. II S. 15), den 27. August (Socrat. h. e. V 14, 1) und
den 28. August (Mommsen I S. 298). Da Theodosius erst am 22. Sep-
tember die Würden, welche Maximus verliehen hatte, für nichtig erklärte
und sich damals noch in Aquileia aufhielt, wo sich das Schicksal des
Usurpators entschieden hatte (Cod. Theod. XV 14,6), dürfte das späteste
Datum das wahrscheinlichste sein.
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 29 ,
450 ^* Seeck, Die Briefe des Llbanius.
888 vor 237(769) einzuschieben sind, haben wir auch 250(782)
hierher gestellt. Dazu paßt, daß Panhellenius zu Schiffe in
seine Heimat gereist ist; der Brief fällt also in den Sommer,
wie 230(763), und zwar nicht schon an das Ende desselben.
Denn am Schlüsse spricht Libanius den Wunsch aus, der
Adressat möge noch im Laufe desselben Sommers nach An-
tiochia zurückkehren.
[251—255. 237—240(783—787. 769—772)] überbracht
von einer Antiochenischen Gesandtschaft, die wahrscheinlich,
wie 233 (766) die Gesandtschaft von Emesa, die Kaiser zu dem
Siege über Maximus beglückwünschen will; nach Constantinopel
237 (769) an Eusebius XXVII, 238 (770) an Tatianus I, 239
(771) an Proculus HI, 240(772) an Mardonius II, 251(783)
an Eutychianus II; an das Hoflager des Theodosius 252(784)
an Rufinus XII, 253 (785) an Richomer, 254 (786) an Promotus,
255 (787) an Hellebicus. Proculus ist Stadtpraefect geworden,
Rufinus Magister officiorum. Von dem Siege über den Usur-
pator ist 253(785). 254(786) gesprochen. Die günstige En<^
Scheidung in dem Hochverratsprocesse des Libanius, von der
227—229 (760—762). 231. 232 (764. 765) redeten, ist um-
gestoßen worden: 237(769). 240(772). DaTon handelt auch
242(774). Auf 252(784) weist 416(949) zurück.
[241—243(773—775)] nach Constantinopel an Euse-
bius XXVII, an Tatianus I und an Proculus III, der hier, wie
239(771), als Stadtpraefect erscheint. Als Überbringer ist
241. 242(773. 774) Hesychius VI genannt. Von der Aufhebung
des Urteils über Libanius spricht 242 (774), wie 237 (769).
240(772). Diese Briefe sind zwei Monate vor 281 (812) ge-
schrieben.
[244—247. 234 (776— 779. 767)] nach Constantinopel 244
(776) an Saturninus I, 245 (777) an Eusebius XXVII, 246 (778)
an Ursus, 247 (779) an Diogenes I, 234 (767) an Proculus HI,
überbracht von Diognetus.
[235. 236 (768 a. b)] an das Hoflager an Theodorus IX
und Antiochus VIII. Als Überbringer ist 235 (768a) Theo-
dorus XIII genannt. 236 (768b) weist auf 228(761) zurück.
[248. 249(780. 781)] nach Pamphylien 249(781) an
Argeus und nach Asia 248 (780) an Panhellenius, überbracht
von Domnio VI, der im Begriffe ist, äas Vicariat von Asia
anzutreten. Panhellenius war nach 250 (782) nicht lange vorher
aus Antiochia abgereist: S. 449.
XII. Der zweite Teil des Appendix. 451
250—255 (782—787) sind auf S. 449 zwischen 233 (766) 888
und 237 (769) eingelegt.
256 (788) an Äntiochianus.
[257. 258(789. 790)]nachCon8tantinopelanEu8ebiu8XXVII
und an Tatianus I. Die Gesandtschaft, die 251 — 255. 237 —
240(783—787. 769—772) an das Hoflager zog, scheint von
dort in Constantinopel zurückerwartet zu werden, und man
glaubt in Antiochia, sie werde sich dafür verwenden, daß
Eusebius XXII dem Decurioneustande zurückgegeben werde.
Von derselben Angelegenheit handeln 289—296 (820—827).
305—308 (836—839). 347 (879).
[259—261 (791—793)] nach Constantinopel an Tatianus I,
au Eusebius XXVII und an Proculus III als Praefectus urbis,
wie 234 (767), überbracht von Macedonius V.
[262. 263 (794. 795)] an das Hoflager an Theodorus IX
und Antiochus VIII, überbracht von dem Sohne des Marianus.
264 (796) nach Berytus an Celsinus.
[265— 267 (797 a— 798)] an das Hoflager an Photius II, Herbst
an Severinus II und an Petrus II, überbracht von Eusebius XXII,
der mit Cynegius gemeinsam als Gesandter kommt, um dem
Kaiser für seinen Sieg über Maximus einen Goldkranz zu über-
bringen. Diese Gesandtschaft ist wohl verschieden von der
251 (783)ff. erwähnten, die nach 239 (771). 254 (786) aus drei
Männern bestand; denn nur jene zwei scheinen sie zusammen-
zusetzen. Wahrscheinlich sollte die frühere zu den ersten glück-
lichen Schlachten gratulieren, die spätere zu der endgiltigen
Besiegung des Usurpators. Da dieser erst am 28. August 388
seinen Tod faud und die Nachricht jedenfalls längere Zeit
brauchte, ehe sie aus Italien nach Antiochia gelangte, wird
diese zweite Gesandtschaft kaum vor dem Spätherbst ab-
gegangen sein. Auf ihre Eeise bezieht sich auch 270(801);
vgl. 277(808).
268 (799) an Antherius als Consularis Phoenices.
269 (800) an Africanus als Proconsul Palaestinae über-
bracht durch Petrus III.
270 (801) nach Cappadocien an Sophronius I. Die Durch-
reise der Gesandtschaft durch seine Provinz wird erwartet;
vgl. 265— 267 (797 a— 798).
[271—274 (802—805)] nach Constantinopel überbracht von
Eusebius XXVIII au Hellebicus, an Proculus III, an Euse-
29*
452 ö* Seeck, Die Briefe des Libanius.
888 bius XXVIl und an Palladius XVI. 272 (803) wird darauf
zurückgewiesen, daß Proculus vor nicht sehr langer Zeit noch
in Antiochia gewesen war; sein Ämtsantritt als Praefectus
urbis liegt also noch nicht weit zurück.
275(806) an Eupsychius II.
[276—278 (807—809)] nach Constantinopel 276 (807) an
Brasidas II, 278 (809) an Photius II, 277 (808) an die Ge-
sandten, die sich hiernach in Constantinopel befinden, wohin
sie 265— 267 (797 a— 798), 270(801) gereist waren.
279 (810) nach Aegypten an Gessius II.
[280. 28 1 (8 1 1 . 812)] nach Constantinopel an Eusebius XXYII
und Hesychius VI. Da Libanius diesem über die zwei letzten
Monate berichtet, so ist anzunehmen, daß er diese Zeit und
nicht mehr von Antiochia ferngewesen war, womit der Zwischen-
raum zwischen diesen Briefen und 241 — 243(773 — 775) be-
zeichnet ist. Denn diese Gruppe nahm er mit, als er nach
Constantinopel abreiste. Wenn Libanius von den bösen Zeiten
spricht, die ihm Unruhe und Trauer gebracht haben, so wird
sich dies auf die Wiederaufnahme der Hochverratsprocesse be-
ziehen, von der 237(769). 240(772). 242(774) berichteten.
[282. 283(813. 814)] an LeontiusVI und Aristaenetus IL
Daß die Briefe zusammenhängen, ergibt sich aus der Verwandt-
schaft der beiden Personen und aus der Art, wie der zweite auf
den Inhalt des ersten Bezug nimmt. 283(814) entschuldigt sich
Libanius bei Aristaenetus, daß er ihm mehr als vier Monate nicht
geschrieben habe. Da der vorhergehende Brief an ihn nicht er-
halten ist, darf man vermuten, daß dieses Briefpaar vier Monate
oder doch nicht viel mehr nach dem Anfang dieser ganzen Reihe
liegt. Vgl. zu 280. 281(811. 812). Über die Rede des Le-
ontius, die 282(813) gepriesen wird, vgl. 331(863).
[284—286(815—817)] nach Constantinopel an SaturninusI,
an Hellebicus und an TatianusI, wahrscheinlich überbracht durch
den Enkel desselben, der zu seinem Großvater reiste. Der letzt-
vorhergegangene Brief, den Libanius an Saturninus geschrieben
hatte, hat den Dank für dessen Bemühungen um seine Frei-
sprechung in jenem Hochverratsprocesse enthalten, von der schon
227—229 (760—762) die Rede war.
287(818) an Heraclitus III. Lucianus als Comes Orientis
erwähnt, der in diesem Amte 388 nachweisbar ist: S. 148.
[288—290(819—821)] nach Nicaea an Entrechius; nach
aufang
XII. Der zweite Teil des Appendix. 453
Oonstantinopel an Eusebius XXVII und Theodorus IX. Von B88
der Dreimännergesandtschaft, die schon 257. 258 (789. 790) aus
Italien in Oonstantinopel zurückerwartet wurde, nimmt Libanius
an, daß sie sich noch immer dort aufhalte und ihre Machinationen
gegen Eusebius XXII fortsetze.
[291—296 (822—827)] nach Oonstantinopel überbracht von winters-
Eusebius XXII 291(822) an Eusebius XXVH, 292(823) an
Theodorus IX, 293(824) an Proculus III, 294(825) an Äbur-
gius, 295 (826) an Mardonius II, 296 (827) an Tatianus I. Was
nach den beiden vorhergehenden Briefen die Gesandtschaft
erstrebte, hat sie eiTeicht; Eusebius XXII ist zur Übernahme der
Decurionatslasten verurteilt worden und reist jetzt an den Hof
des Ärcadius, um diese Entscheidung rückgängig zu machen, ob-
gleich der Winter schon begonnen hat: 291 (822). Daß er seinen
Zweck erreicht hat, erzählen 305—308 (836— 839); auf 294 (825)
weist 347 (879) zurück.
297 (828) an Artemius II.
298—300 (829—831) nach Phoenicien überbracht durch Si-
donius: 300 (831), der wahrscheinlich mit dem jungen Studenten
Parnassius III zusammen reist: 299 (830) an Oelsinus, an Sebas-
tianusIII und an EpiphaniusII als Oonsularis Phoenices.
301 (832) nach Palaestina an den jüdischen Patriarchen
Gamaliel. Wenn hier von einem Unrecht die Rede ist, das den
Juden kürzlich widerfahren war, so wird sich dies darauf beziehen,
daß im J. 388 auf Anstiften eines Bischofs eine Synagoge in Brand
gesteckt war: Arabros. ep. 40 = Migue L. 16 S. 1101. Auf das
Ende dieses Jahres weist es auch hin, wenn von einem Wechsel
in der Statthalterschaft Syriens gesprochen wird. Denn ungefähr
um diese Zeit dürften die zehn Monate um gewesen sein, die
Eustathius V die Provinz verwaltet hatte: S. 148.
Während der letztgenannte Brief noch dem J. 388 ange-
hört, ist 334 (866) schon im J. 390 geschrieben und zwar nicht
vor dem Sommer. Denn Libanius sagt hier, er sei schon 76
Jahre alt, und ist im Hochsommer 314 geboren: Sievers S.207.
Da die kleine Zahl von 33 Briefen nicht ausreicht, um einen
Zeitraum von mindestens anderthalb Jahren fortlaufend aus-
zufüllen, muß die Beihe irgendwo eine lange Unterbrechung er-
fahren haben. Nun reiste 291—296 (822—827) Eusebius XXII
454 ^- Seeck, Die Briefe des Libanius.
nach Constantinopel, um deu Richterspruch, der ihn zum Decu-
rionen gemacht hatte, anzufechten, und 305 — 308(836 — 839) ist
er schon wieder nach Antiochia zurückgekehrt, nachdem er den
Proceß gewonnen hat. Da ein solcher Rechtsstreit damals ebenso
wenig, wie heute, in ein paar Wochen ausgefochten wurde, wird
die Lücke vor 305 (836) anzusetzen sein. Ferner kann 302 (833)
nicht mehr als einige Tage von 320(851) getrennt sein, weil
diese beiden Briefe unmittelbar zusammenhängen: S. 19. Da
der vorhergehende Brief 301 (832) noch in das J. 388 zu setzen
ist, wird hierdurch der Ort der Unterbrechung ganz genau be-
stimmt. Dazu kommt, daß auch die beiden folgenden Stücke auf
eine Lücke hinweisen. Denn 304 (835) sagt Libanius, dies sei
schon der zweite Brief, den er wegen der Amonilla an Gamaliel
schreibe; der erste aber ist nicht erhalten. Und 303 (834) wird
von einem Gesetze gesprochen, das die Tätigkeit der Advoeateu
zeitlich beschränkte, und hinzugefügt, derselbe Beamte, der es
gegeben hatte, habe es auch schon wieder aufgehoben (r/yc arzF/j:
(pcoPijg xal ^slOf]q xal dreXovOrß rov vo^io)'). Ein Mann, der
solchen Einfluß auf die kaiserliche Gesetzgebung ausübte, muß
sich in einer sehr hohen Stellung befunden haben; in erster Linie
wird man an den Praefecten Tatianus I denken müssen. Dieser
aber hatte sein Amt erst im Frühling 388 angetreten, und es ist
höchst unwahrscheinlich, daß er innerhalb der wenigen Monate,
die der Rest dieses Jahres noch umfaßte, eine Verordnung er-
lassen und wieder beseitio:t habe. Jedenfalls ist ihre Auf hebuns;
viel leichter erklärlich, wenn sie sich durch die Erfahrung von
anderthalb bis zwei Jahren als unpraktisch erwiesen hatte.
Übrigens hängen auch 302 — 304 (833 — 835) zusammen, da der
erste und der dritte dieser Briefe sicher, der zweite wahrscheinlich
an Palaestinenser gerichtet sind.
890 [302—304 (833—835)] nach Palaestina 302 (833) an Eusto-
chius I, dessen Adresse Libanius, wie er selbst 320 (851) ver-
spricht, in EvoraMo) verändert hat; vgl. S. 19, 303 (834) an
Philagrius IV, 304 (835) an den Patriarchen Gamaliel. An 302
(833) knüpfen 320. 321 (851. 853) an.
[805—308(836—839)] nach Galatien 308(839) an Ab-
labiusl; nach Constantinopel 305(836) an Eusebius XXVIL,
306 (837) an Theodorus IX, 307 (838) an Photius IL Euse-
bius XXII hat den Proceß gewonnen, zu dessen Führung er ira
Winter 388 nach 291— 296 (o22— 827) nach Constantinopel
XII. Der zweite Teil des Appendix. 455
gereist war, und ist nach Antiochia zurückgekehrt, nachdem er 890
unterwegs in Galatien der Gastfreundschaft des Ablabius I ge-
nossen hatte.
[309—317. 319. 323. 324(840—848. 850. 855. 856)] nach
Constantinopel 309(840) an ProculusIII, 310(841) an OptatusII,
311 (842) au SophroniusI, 312(843) an Hellebicus, 313(844)
an Eusebius XXVII, 314(845) an TheodorusIX, 315(846) an
AnatoUusVI, 316(847) an Procopius III, 317(848) an VitalisII,
319 (850) an Jovianus II, 323 (855) an Priscianus II, 324 (856)
an Cosmas und Eugenius IV. Thalassius IV hat sich um die
Senatoren würde von Constantinopel beworben, ist aber ab-
gewiesen worden. Doch unterdessen hat man in Antiochia er-
fahren, daß in den maßgebenden Kreisen die Stimmung sich
geändert habe, undLibanius erneuert daher durch diese Briefe
das Gesuch für seinen Schützling. Derselbe Gegenstand 326 (858).
330(862). Auf den Hochverratsproceß des Libanius wird 317
(848) als auf etwas Vergangenes zurückgewiesen; vgl. 281 (812).
[318. 320—322(849. 851—854)] nach Palaestina 318(849)
an Africanus als Proconsul der Provinz, wie 269(800), 320(851)
an Eustochius I, 321 (853) an Priscio, 322 (854) an Julius. Als
Überbringer wird 318(849) Boethus genannt. 320. 321(851.853)
beziehen sich auf 302 (833) zurück: S. 19. Diese Gruppe ver-
schränkt sich mit dem Vorhergehenden. Ob die Boten nach Con-
stantinopel und nach Palaestina gleichzeitig abgingen und daher
beide Briefgruppen in denselben Tagen entstanden sind oder ob
hier nur die Überlieferung verwirrt ist, ähnlich wie zwischen
233(766) und 256 (788), wagen wir nicht zu entscheiden.
323. 324 (855. 856) sind mit 309 fiP. verbunden.
[325. 326 (857. 858)] nach Constantinopel an Proculus III
und Priscianus II. Dem ersteren spricht Libanius seine Freude
aus, daß er von ihm seit Antritt seiner Stadtpraefectur endlich
den ersten Brief erhalten habe; vgl. 327 (859), den zweiten geht
er nochmals in der Sache des Thalassius IV an. Doch sind
diese Briefe nicht mit 309 flf. zu verbinden, obgleich sie z. T. über
denselben Gegenstand handeln, weil in jener Gruppe schon
Briefe an Proculus und Priscianus enthalten waren.
[327—330(859—862)] nach Constantinopel 327(859) an
Proculus III, 328 (860) an Tatianus I, 329 (861) an Theo-
dorus IX, 330 (862) an Palladius XVI. 327 (859) kommt noch
einmal auf den Brief des Proculus zurück, von dem schon
456 ^' Seeck, Die Briefe d«s Libanius.
890 825(857) die Rede war; 330(862) verwendet sich für Tha-
lassiusIV, wie 309 (840) AT. und 326(858).
331 (863) an Leontius VI. Seit der Abfassung seiner großen
Rede, über die 282(813) das Lob des Libanius ergoß, ist schon
einige Zeit vergangen.
382 (864) an das !äof lager in Italien, an Severinus II als
Comes rerum privatarum. Auf den Sieg des Kaisers Theodosius
über den Usurpator Maximus, d. h. auf das Jahr 388, wird
zurückgewiesen.
333 (865) an Hesychius VI, der zum Praeses Thebaidos
ernannt: 382 (914), im Begriff ist, in seine Provinz zu reisen,
und aufgefordert wird, unterwegs in Palaestina die Gastfreund-
schaft des Theophilus IV in Anspruch zu nehmen.
[334. 337 (866. 869)] nach Griechenland an Priscus I und
Strategius VI, überbracht von Hilarius VIII^. Libanius weist
334 (866) auf die glücklichen Zeiten des Kaisers Julian zurück
und gibt an, daß er schon 76 Jahre alt sei, womit das J. 390
für diesen Brief sichergestellt ist.
335 (867) nach Constantinopel an Antiochus VIII, der als
einflußreicher Beamter erscheint, wie 263(795).
336 (868) nach Phoenicien an Julianus XVIII.
337(869) zusammengestellt mit 334(866).
[338—340(870—872)] nach Constantinopel 338(870) an
Thalassius IV, der wahrscheinlich dorthin gereist ist, um seine
Aufnahme in den Senat zu betreiben; vgl. 309(840)ff., 339(871)
an ProculusIII, 340 (872) an EusebiusXXVII, überbracht durch
den Sohn des Domninus II. Da dieser hier als verstorben
genannt wird, müssen diese Briefe später sein als das J. 388,
während dessen er noch am Leben war: S. 124. Von dem
kürzlich erfolgten Tode des Olympius II wird 340 (872) ge-
sprochen; derselbe als verstorben erwähnt 345(877). 351 (883).
368 (900). 417 (950), auf sein Testament angespielt, das dem
Libanius mehr Schaden als Nutzen brachte, 438(971).
341 (873) an Archelaus IV, vielleicht noch zu der vorher-
gehenden Gruppe gehörig.
[342. 343 (874. 875)] nach Palaestina überbracht von Boethus
an Panegyrius und Priscio *^.
1) 334 (866) nennt nach Foerster als Überbringer nicht den Sallustius,
sondern den Hilarius: Hermes 37 S. 444 Anm. 1.
2) Am Schlüsse von 343 (875) ist BorjS^cg selbstverständlich als Eigen-
name aufzufassen. Nixiag ös b yevvaiog ^iaxai BorjQ^bg bedeutet: „Der
XII. Der zweite Teil des Appendix. 457
344(876) an Sapor, vielleicht nach Cönstantinopel ge- 890
richtet und mit der folgenden Gruppe zu verbinden. Auf den
Hochverratsproceß des Libanius, der sich im J. 388 abgespielt
hatte: S. 445, wird als auf etvras Vergangenes zurückgewiesen.
[345—347 (877—879)] nach Cönstantinopel an Euse-
bius XXVII, Tatianus I und Äburgius. 345 (877) v^eist auf
340 (872) zurück, 347 (879) auf 294 (825). Durch 346. 347
(878. 879) bewirbt sich Libanius für seinen Sohn Arabius II,
der 391 starb, um ein Amt, das ihn vom Decurionat befreien
soll. Über den weiteren Fortgang dieser Angelegenheit s.
387(919)ff. Von der unglücklichen Frau, für die Libanius
345 (877) eintritt, ist auch 364 (896) die Rede.
348 (880) an Paulus III, vielleicht mit dem folgenden
Briefe zu verbinden.
349(881) nach Athen an Sopolis II.
350 (882) an Siburius I. Sein Sohn wird demnächst in
Antiochia erwartet; 360(892) ist er dort gewesen.
351 (883) au Hierophantes IL Falls dieser der Bruder des
Siburius I ist, von dem 350 (882) geredet wird, müßte dieser
Brief mit dem vorhergehenden verbunden werden. Auf den
Tod des Olympius U, von dem 340 (872), 345 (877) sprachen,
scheint auch hier angespielt zu werden (fplXot rs rj(ilv döeX-
€fmv tsd-väci xQslrroveg). Die Worte ra xara rmv dyaXfidrmv
rerokfirifieva führen uns in die Zeit, in welcher das Serapeum
in Alexandria zerstört wurde, wenn sie auch mit dieser Tat
vielleicht nicht unmittelbar zusammenhängen.
352(884) an Clemens. Von ihm hat sein Schüler As-
clepius III Botschaft gebracht, der 372. 373 (904. 905) als in
Antiochia anwesend erwähnt wird.
[353. 354 (885. 886)] von Philippus III überbracht nach
Cilicien an Apollinaris IV und Gemellus I, damit sie ihm
Empfehlungsbriefe au ihren Bruder Anatolius VI nach Cön-
stantinopel mitgeben sollen, und nach Cönstantinopel an Pro-
culus III.
355 (887) an Domitius II, wahrscheinlich nach Phoenicien,
wo er Statthalter zu sein scheint.
356 (888) an Heraclianus II als Statthalter, wahrscheinlich
nach Cilicien: S. 171, überbracht von Diphilus.
Überbringer dieses Briefes wird den Frieden zwischen dir und Panegyrius
vermitteln, wie Nicias der Friedensstifter im peloponnesischen Kriege war,"
458 ^)' Seeck, Die Briefe des Libanius.
390 [357—359 (889—891)] nach ConstantinopelanProculus IIP
und Photius II, deren Hilfe für die Spiele des Argyrius in An-
spruch genommen wird ; an das Hof lager in Mailand an Richomer.
359(891) wird darauf angespielt, daß der Kaiser im J. 388
den Tyrannen Maximus besiegt hatte und dann 389 in Rom
gewesen war: 8. 446.
360 (892) nach Palaestina an den Patriarchen Gamaliel,
überbracht von Philippiauus. Siburius II, der 350 (882) in An-
tiochia erwartet wurde, war dort und ist jetzt in seine Provinz
Palaestina abgegangen, wo wir ihn 362(894) finden.
[361—363 (893—895)] nach Palaestina überbracht von
Euthymius an den Patriarchen Gamaliel, an Siburius TL und
an Priscio. Siburius ist kurz vorher in Antiochia gewesen und
hat dann sein Amt als Proconsul Palaestinae angetreten;
vgl. 360 (892). An die Weinsendung, von der 363 (895) redet,
knüpft 375(907) an.
364 (896) nach Constantinopel an Eusebius XXVII. Hier
ist die Rede von der Hilfe, die er einer unglücklichen Frau
geleistet hat, wie 345(877).
365 (897) an Eleusinius überbracht durch Gerontius VI.
[366—368(898—900)] an das Hof lager in Mailand über-
bracht durch Leontius VI an Eutropius IV, Severinus II- und
Anysius II. Severinus scheint eben zu einem neuen Amt er-
nannt zu sein, wohl der Comitiva sacrarum largitionum, die
er um diese Zeit angetreten haben muß : S. 274. Rufinus XII
wird 368(900) als mächtiger Hofbeamter erwähnt, wie 252
(784). Auf die Erbschaft des OlympiusII, dessen Tod 340(872)
berichtet war, scheint sich 368(900) zu beziehen.
369 (901) an Siburius II als Proconsul Palaestinae, wie
362 (894). Von derselben Angelegenheit handelt auch 37 1 (903).
[370 —372 (902—904)] nach Palaestina an Siburius II als
Proconsul, wie 369(901), au Priscio und an Philagrius IV.
903(371) verwendet sich in derselben Sache wie 369(901);
Asclepius III in Antiochia erwähnt wie 352 (884). 373 (905).
1) 357(889) ist zu schreiben: xa/.ov 6e avxw rovro ytveaS-aL na{t
hficjv, o xal xw naxQl r<w xovSe naga xov xoxe (statt xovxo rfe), fv (p7te()
vvv o Goq xad-7}xaiy xad^rjfitvov.
2) 367 (899) ist zu schreiben: &^si 6€ Ioxvqoxeqcc xavxa xy nafHt
aov avfxfiaxlcf fx^ya xi övvafxi:Vf^ (pe^eiv xal ßuo xal ykd)xxy' o yat)
axovcDV xov (statt xo) fxhv alöovfjievog, x^ (statt Xio) Sh ayo/uevog xa/v^
elg X7jv x«(>/v ylyvexai.
XII. Der zweite Teil des Appendix. 459
373 (905) an Clemens; von der Anwesenheit des AsclepiusIII 890
wird geredet, wie 352(884). 372(904).
374 (906) nach Constantinopel an Tatianus I überbracht von
Infantius, der eben die Statthalterschaft von Syrien niedergelegt
hat. Da sie im Jahre 388 von Eustathius V bekleidet wurde,
und zwischen diesen und Infantius noch Eutropius V einzu-
schieben ist, kann der Brief nicht sehr lange vor dem Ende
des Jahres 390 geschrieben sein: S. 153.
[375. 376 (907. 908)] nach Palaestina an Priscio und Si-
burius II als Procousul, wie 370 (902). Von der Weinsendung
des Priscio handelt 375(907), wie 363(895).
[377. 378 (909. 910)] nach Constantinopel an Tatianus I und
Proculus III. Tatianus ist kürzlich zum Consuln für das J. 391
designiert worden. Die Briefe überbringt Palladius XVII, der
als Comes Orientis nach Constantinopel reist; vgl. 411 (944),
wo er sein Amt niedergelegt zu haben scheint.
379(91 1) nach Constantinopel an Tatianus I für DionysiusVI. 390/1
380(912) nach Armenien an Heraclius IV als Praeses der
Provinz, wie 389. 390 (921. 922). Handelt über Maximus XVII,
wie 390(922).
381(913) an Cyrus III als Statthalter.
382(914) an Hesychius VI als Praeses Thebaidos, der im
J. 390 in dieser Stellung nachweisbar ist: L. Mitteis, Griechische
Urkunden der Papyrossammlung zu Leipzig S. 49. 122. 212.
[383—386 (915—918)] nach Phoenicien 386 (918) an 891
Severianus III, der schon seit einiger Zeit Consular der Provinz
ist, 383(915) an Parthenopaeus, 385(917) an Scylacius III,
384 (916) an die Freunde in Tyrus. Überbringer scheint
Maxentius III zu sein, der im Begriff ist, sich in Tyrus als
Lehrer der Rhetorik niederzulassen: 383. 384 (915. 916).
Wir finden ihn 397 (930). 405 (938) dort schon in Tätigkeit.
Parthenopaeus hat dem Libanius einen Panegyrikus auf Ta-
tianus I übersandt, der jedenfalls zur Feier von dessen Consulat
geschrieben war. Dieses scheint also schon augetreten zu
sein, womit wir in den Anfang des J. 391 geführt werden.
[387. 388 (919. 920)] nach Constantinopel an Severinus II
und Anatolius VI. Arabius II, für den sich Libanius 846.
347 (878. 879) um ein Amtchen beworben hatte, ist unterdessen
nach Constantinopel gereist, um dort seine Sache persönlich
zu betreiben. Doch ein Beschluß des Senats hat seine Auf-
460 ^* Seeck, Die Briefe des Libonius.
891 nähme verweigert, und dadurch sind seine Hoffnungen zerstört
worden. Doch scheint er nicht ganz auf sie verzichtet zu
haben und zum Zwecke einer weiteren Agitation in Constau-
tinopel geblieben zu sein. Denn Libanius bittet hier die Freunde,
ihn zur Heimreise zu veranlassen; vgl. 389(921). — 410(943)
hat er sie angetreten, 411 (944) ist er tot.
389 (921) nach Armenien an Heraclius lY als Praeses
der Provinz, wie 380 (912). Er wird gebeten, gleichfalls an
Arabius II zu schreiben, damit er nach Antiochia zurückkehre.
Der Brief hängt also mit den beiden vorhergehenden unmittelbar
zusammen. Die Bitte des Libanius, ihm seinen Schüler Ne-
raesius zuzuschicken, wird 406 (939) wiederholt.
390(922) an denselben; knüpft an 380(912) an.
391 (923) nach Rom an Symmachus I, der in diesem
Jahre das Consulat bekleidete. Auf die Oesandtschaft, die
seinen Vater im J. 361 nach Antiochia geführt hatte: Amm.
XXI 12,24, wird als auf etwas sehr weit zurückliegendes hin-
gewiesen. Libanius gibt an, daß er zu jener Zeit Schmerz-
liches erfahren hatte, was wohl mit dem Mißerfolge seines
Sohnes in Constantinopel zusammenhängt; vgl. 387 — 389 (919
—921).
392 (924) an Felix III.
393 (925) nach Constantinopel an Anatolius VI überbracht
voü Eusebius XXXIV.
394 (926) an Richomer überbracht durch Charisia.
395 (927) nach Pamphylien an Argeus.
[396. 397 (929. 930)] nach Tyrus an Parthenopaeus und
Maxentius III. Dieser hat seine Lehrtätigkeit in Tyrus be-
gonnen, wohin er 383—386(915—918) reiste; vgl. 405 (938).
[398 — 400(931—933)] nach Pamphylien 399(932) an
Pactinianus als Consular der Provinz, 398 (931) an Argeus,
400 (933) an Quirinus IV, sprechen alle von Letoius VI, der
eben in die Schule des Libanius eingetreten ist.
[401. 402 (934. 935)] nach Tyana an Palladius XIX und
nach Galatien an Ablabius I. Beide geschrieben nach der
Ankunft von Letoius VII in Antiochia.
403. 404 (936. 937) sind auf S. 448 vor 230 (763) ein-
geschoben.
405 (938) nach Tyrus an Prosdocius. Maxentius III ist
XII. Der zweite Teil des Appendix. 461
schon in Tyrus ansässig, wohin er 383—386 (915—918) über- 891
siedelte; vgl. 397(930).
406 (939) an HeracliusIV als Praeses Armeniae; knüpft an
389 (921) an.
407 (940) au Zenodotas. Sein Enkel ist im BegriflF, in
die Schule des Libanius einzutreten; 421 (954) wird über den
Beginn seines Unterrichts berichtet.
[408—410(941—943)] nach Constantinopel an Tatianus I,
Proculus III und Anatolius VI. Alle drei erwähnen des Pri-
scianus II als kürzlich in Antiochia angelangt; vgl. 412 (945).
Tatian hat dem Libanius die üblichen Consulargeschenke gesandt,
aber so verspätet, daß mau in Antiochia schon gezweifelt hatte,
ob er sie überhaupt schicken werde. Die Briefe fallen also
noch in das Consulatsjahr des Tatianus, werden aber dem
Ende desselben wohl näher stehn als dem Anfange. Arabius,
dessen Heimreise 387 — 389 (919 — 921) beschleunigen sollten,
hat sie unterdessen angetreten, unterwegs aber einen schweren
Fall getan und ist in Cilicien von den Brüdern des Anatolius
gepflegt worden: 410(943). Die folgenden Briefe reden schon
von seinem Tode. Da dieser den Libanius veranlaß te, seine
Korrespondenz eine Zeitlang zu unterbrechen: 413 (946). 435
(968j. 445 (978), müssen die eben besprochenen drei Briefe
von den nächsten durch einen Zwischenraum von einigen
Monaten getrennt sein.
[411 — 413(944 — 946)] nach Constantinopel an Richomer, 892
Anatolius VI uud Capitolinus; Überbringer scheint nach 411 Winter
(944) Paladins XVII zu sein, der nach Niederlegung der Comi-
tiva Orientis nach Constantinopel gereist ist; vgl. 377. 378
(909. 910), wo er noch im Amt erscheint, und 420 (953), wo
er schon in Constantinopel angelangt ist. Der Sohn des
Libanius wird hier zuerst als verstorben erwähnt: 411 (944).
413(946). Priscianus II, der 408—410(941—943) eben erst
in Antiochia angelangt war, ist mit mündlichen Aufträgen an
Anatolius VI nach Constantinopel zurückgereist, und über den
Erfolg derselben hat Libanius schon Bericht erhalten: 412(945).
[414 — 416 (947 — 949)] nach Constantinopel an Capitolinus,
Proculus III und Anysius II. Der Tod des Arabius erwähnt
415(948), wie 411(944). 413(946). Auf 252(784) weist
416 (949) zurück als auf einen Brief, der vor sehr langer Zeit
geschrieben, aber unbeantwortet geblieben ist.
462 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
892 417 (950) an Aquila. Olympius II als verstorben erwähnt,
über dessen Tod zuerst 340(872) redete.
418 (951) an Polychronius.
[419. 420(952. 953)] nach Constantinopel an Capitolinus
und Palladius XVII, der 411(944) dorthin reiste.
421 (954) an Zenodotus. Sein Enkel befindet sich in der
Schule des Libanius, in die er 407(940) eben eintrat.
422 (955) an Bonus, vielleicht nach Arabien, wo er Statt-
halter gewesen war.
423 (956) nach Rom an Postumianus III. Der Tod des
Arabius erwähnt, wie 415(948).
[424—427(957—960)] nach Palaestina 424(957) an
Gaius IV, 425 (958) an Julius, 426 (959) an Polemius IV; nach
der Thebais 427 (960) an Hesychius VI als Praeses der Provinz,
wie 382(914). Die drei ersten Briefe sprechen von einem
Besuche des Priscio in Antiochia, bei dem er Libanius über
den Tod seines Sohnes zu trösten versucht hat; vgl. 423 (956).
Gaius ist Proconsul Palaestinae, während diese Stellung noch
376 (908) von Siburius II bekleidet wurde.
[428. 429 (961. 962)] nach Aegypten an Hesychius VI als
Praeses Thebaidos, wie 427 (960), und an Gessius II, über-
bracht von Chryses II, der 432 (965) dort angelangt ist. Der
Tod des Arabius erwähnt, wie 424—426(957—959).
Hoch- 430 (963) nach Constantinopel an Aristaenetus II, der dort
die Stadtpraefectur angetreten zu haben scheint. Da Proculus III
dies Amt noch am 25. Juni 392 bekleidete: S. 250, wird der
Brief nicht vor dem Hochsommer geschrieben sein.
431 (964) an Leontius VI als Consularis Phoenices, wie 433
(966). Der Brief ist gleichzeitig mit dem vorhergehenden ge-
schrieben, da in beiden von der Ankunft des Bacurius in
Antiochia erzählt wird.
432 (965) nach Aegypten an Chryses II, der 429 (962)
dorthin reiste. Wieder ist von der Trauer des Libanius über
den Tod seines Sohnes die Rede, wie 429 (962).
433 (966) an Leontius VI als Consularis Phoenices, wie
43 1 (964), überbracht von Sidonius.
434 (967) an Ausonius II.
[435. 436(968. 969)] nach Cappadocien an FirminusII
und nach Galatien an Adelphius als Consular der Provinz; der
Sohn des Libanius als verstorben erwähnt, wie 432 (965).
Sommer
J
XII. Der zweite Teil des Appendix. 463
437(970) nach Aegypten an ChrysesII; vgl. 432(965). 392
Seit dem Tode des Ärabius Cimon sind 13 Monate verflossen.
Damit nähern wir uns dem Ende des Jahres 392; vgl. zu 408
—410(941—943).
[438. 439(971. 972)] nach Constantinopel an Aristaenetus II
als Stadtpraefecten, wie 430 (963), und an Zeno IV. Rufinus Xu
ist an Stelle des Tatianus I Praefect geworden, welche Stellung
er im Laufe des August 392 angetreten zu haben scheint: S. 257.
Dem Tode des Arabius 11, über den zu vergleichen 437 (970),
ist der Tod des Calliopius IV gefolgt, von dem auch 450.
451 (983. 984) die Rede ist. Von Theophilus V wird hier in
demselben Sinne gesprochen, wie 451 (984).
440 (973) nach Palaestina an Priscio. Hilarius VII ist als
Proconsul der Provinz an die Stelle des Gaius IV getreten,
der noch 424 (957) in diesem Amte genannt wird; jener erscheint
in dieser Stellung noch 454(987). 492a (1025).
441 (974) an Demonicus, wahrscheinlich nach Isaurien.
[442. 443 (975. 976)] überbracht von Dionysius 11 nach
Cilicien 443 (976) an Gemellus I; 442 (975) an Demonicus wahr-
scheinlich nach Isaurien. Wieder spricht Libanius von seiner
Trauer, wie 438 (971).
444 (977) an Moderatus. Libanius fühlt sich seinem Endo
nahe. An diesen Brief knüpft 446 (979) an.
445 (978) nach Constantinopel an Brasidas II. Wieder
über den Tod des Arabius II, wie 438(971).
446(979) an Moderatus; knüpft au 444(977) an.
[447—452 (980—985)] nach Constantinopel 447 (980) an
Bacurius als Comes domesticorum, 448 (981) an Zeno IV, 449(982)
an Addaeus, 451 (984) an Aristaenetus II; nach Athen 452 (985)
an Aphthonius ; nach Rom 450 (983) an Marcellinus VII. Als
Überbringer wird 448 (981) Firminus II genannt. Rufinus XII
wird 448 (981) als Praefect erwähnt, wie 439(972). Vom Tode
des Arabius II und des Calliopius IV reden 450—452(983—985),
wie 445 (978). Ammianus Marcellinus hat kürzlich den An-
fang seines Geschichtswerkes in Rom vorgetragen: 450(983).
Addaeus wird in Antiochia erwartet: 449 (982), d. h. er ist im
BegriflF, das Magisterium militum per Orientem anzutreten, in
dem er am 12. Jan. 393 zuerst erwähnt wird: S. 48. Danach
scheint diese Briefgruppe noch in die letzten Tage des Jahres
392 zu fallen.
464 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
398 453 (986) nach Cappadocien an Firminus II. Dieser be-
findet sich wieder in seiner Heimat, ist also von der Gesandt-
schaft nach Gonstantinopel, die er 448 (981) antrat, schon
zurückgekehrt.
454 (987) an Hiiarius VII als Proconsul Palaestinae, wie
440(973). Er hat das Amt 492 a (1025) niedergelegt.
455 (988) an Porphyrius III. Libanius fühlt sich dem Tode
nahe, wie 444(977).
456 (989) an Asyncritius.
457(990) an Marinusl.
[458—461 (991—994)] von Macedonius V, der als Ge-
sandter der Stadt Cyrus nach Gonstantinopel reist, dort über-
bracht 458(991) an Aristaeuetus II, 459(992) an Leontius YI,
460 (993) au Anatolius VI, 461 (994) an Brasidas II. Da Leon-
tius in Gonstantinopel ist, muß er die Statthalterschaft von
Phoenicien schon niedergelegt haben, in der wir ihn 433 (966>
noch fanden.
462 (995) an Theophilus IV, der in Antiochia selbst zu sein
scheint, wie 438(971). 451(984); aber da Libanius bettlägerig
ist, verkehrt er schriftlich mit ihm. Dieser hat noch einmal
versucht, sich in seinen Hörsaal tragen zu lassen, dort aber
fast gar keine Schüler vorgefunden. Der Brief gehört also
seinem höchsten Alter an.
463 (996) nach Athen an Priscus I, der Libanius über den
Tod seines Sohnes Trost zu spenden versucht hat; vgl. 450
—452 (983—985).
464(997) an EuthaliusIL
465 (998) an Eusebius XXXIV.
466 (999) an Philagrius IV wahrscheinlich nach Palaestina.
467 (1000) an Paeoninus nach Tabia überbracht von Pha-
lerius. Libanius spricht von seiner Trauer, wie 463 (996).
468 (1001) an Leontius VI. Aristaeuetus II, der noch
458 (991) in Gonstantinopel war, ist nach Antiochia gekommen,
hat also das Amt des Stadtpraefecten, das er seit dem Sommer
392 bekleidete, vgl. 430 (963), schon niedergelegt.
469 (1002) an Hesychius VI. Libanius ist krank, wie
475 (1008).
470(1003) nach Phoenicien an Julianus XVIII.
[471. 472 (1004. 1005)] nach Palaestina an den Patriarchen
XII. Der zweite Teil des Appendix. 465
Gamaliel und an Priscio, in Sachen des Theophilus IV, der B^
hier, wie 462 (995), sich in Antiochia aufhält
473 (1006) an Theodorus IX, der aufs Neue zur Macht
gelangt ist, nachdem* er sie im J. 390 eingebüßt hatte: 8. 310.
474(1007) an Aristaenetus H.
475(1008) an Asyncritius und Helladius V. Libanius ist
krank und erwartet sein nahes Ende, wie 469 (1002). 455 (988).
[476. 477 (1009. 1010)] an Pantichius und an Hesychius VI
für Eusebius XXXII.
478(1011) an Androcleus.
479(1012) an Aristaenetus IL
480(1013) an Uranianus.
481(1014) an Eusebius XXXV und TheodotusIV.
482(1015) an Apollonides.
483(1016) nach Cilicien an Gemellus I.
484 (1017) überbracht von Theomnestus an die Patriarchen.
Den Plural, der sowohl in der Adresse steht als auch in den
Anreden des Textes durchweg festgehalten wird, weiß ich nicht
zu erklären. Libanius erwartet den Tod, wie 475 (1008).
485 (1018) überschrieben ro7 avra) und auch dem Texte
nach an einen Mann gerichtet; ob damit der Patriarch Gamaliel
gemeint ist, kann ich nicht entscheiden.
486(1019) an Priscus IL
487 (1020) an Romulianus I, der kürzlich von der Comitiva
Orientis zurückgetreten ist. Palladius XVII hatte das Amt im
Winter 391/2 niedergelegt: 411(944); nach ihm bekleidete es
Martinianus IV, der Ende 392 erwähnt wird: S. 205.
488 (1021) au Megethius.
489 (1022) an Domitiauus IIL
[490. 491 (1023. 1024)] nach Constantinopel an Aeacusund
an Varanes. Die Trauer des Libanius erwähnt, wie 467 (1000).
492a (1025) nach Palaestina an den Patriarchen GamalieL
Hilarius VII, der noch 454 (987) Proconsul Palaestinae war, hat
jetzt das Amt niedergelegt und ist unter Anklage gestellt.
492b (1025) nach Constantinopel an RufinusXII, der kurz Hoch-
vorher in Antiochia gewesen ist. Über diese Reise s. 8. 447.
Es ist Hochsommer, da der Orontes ganz klein geworden ist.
493 (1026) an Jasius, überbracht durch Asclepius III.
494(1027) nach Cilicien an Gemellus I.
495 (1028 a) an OptatusIII für Priscianus IL
Texte u. Untersuchungen etc. NF XV, 1. 2 30
Horamer
466 ö- Seeck, Die Briefe des Libanius.
898 [496. 497 (1028 b. 1029)] nach Constantinopel an Aristae-
netus II und Brasidas II. Auf die Reise des Rufinus XII nacdi
Antiochia, von der 492 b (1025) handelte, wird zurückgewiesen.
Libanius ist in Trauer, wie 491(1024), und krank, wie 475(1008),
denkt aber doch daran, noch einen Panegyrikus auf Rufinus XII
zu schreiben, eine Absicht, die schon 492b (1025) angedeutet war.
498 (1030) an Eutropius VII.
XIII. Die Praemissa und ad Basilium.
Von der kleinen Briefgruppe, welche, der Sechsbücher-
sammlung vorausgehend, den Anfang des Vossianus und ebenso
der Wolfschen Ausgabe bildet, ist am sichersten und genauesten
das 16. Stück datierbar. Libanius schreibt hier an ThalassiusI,
er habe dessen amtliche Wirksamkeit vor kurzem persönlich
beobachten können und bitte ihn, ihm die Rückkehr in seine
Umgebung zu ermöglichen. Der Adressat residierte von 351
an als Praefectus praetorio in Antiochia und starb 354 wahr-
scheinlich schon im Frühling^. Der Brief ist also in Con-
stantinopel geschrieben, als Libanius im Sommer 353 seine
Heimatstadt vorübergehend besucht hatte und seine dauernde
Übersiedelung dorthin vorbereitete, d. h. im Herbst 353 oder
im folgenden Winter: S. 110, 316.317.
Der vorhergehende Brief 15 kann nicht viel später sein,
weil sein Adressat Zenobius I im Winter 354/5 starb: V22(407).
S. 316, und Libanius schon seit dem Sommer 354 mit ihm an
demselben Orte lebte, also keinen Grund hatte, schriftlich mit
ihm zu verkehren. Wahrscheinlich ist 15 zugleich mit 16 ab-
geschickt, da beide Briefe den Bestimmungsort Antiochia
gemein haben.
Um dieselbe Zeit dürften auch 10 an Helladius I, 11 an
Heortius, 13 an Julianus, wahrscheinlich den späteren Kaiser,
und 14 an Claudianus I gerichtet sein. Denn sie sprechen von
einer Krankheit des Libanius, an die seine Freunde nicht recht
glauben wollen, und wie er später selbst bekennt, hat er in
Constantinopel ein Kopfleiden simuliert, um ärztliche Gutachten
zu erlangen, daß ihm die Luft der Stadt schädlich sei; auf diese
Weise bewog er den Kaiser, ihm die Übersiedelung nach An-
1) Seeck, Hermes XLI S. 497.
XIII. Die Praemissa und ad Basilium. 467
tiochia zu gestatten: Sievers 8. 63 Anm. 5. Dementsprechend
wird das Lob, das Claudian, wahrscheinlich um den Redner
zum Dableiben zu überreden, Constantinopel gespendet hatte,
durch 14 zurückgewiesen. Ferner sagt 13 ausdrücklich, daß
der Adressat sich in Bithynien befindet, und Julian hat sich
w^ahrscheinlich in den Jahren 352 — 354 in Nicomedia aufge-
halten^. Endlich redet 10 von einer Berufung des Libanius
nach Athen, die er abgelehnt hatte, und eine solche war im
J. 353 an ihn ergangen: S. 283.
Dem Julian wird durch 13 zu der Genesung von einer
Krankheit gratuliert. Von dieser erzählt auch er selbst in dem
Briefe an Themistius 259 d. Er hatte sie sich durch die Strapazen
einer Reise nach Phrygien zugezogen, die er unternommen hatte,
um bei Araxius für einen Freund Fürsprache einzulegen. An
diesen Araxius ist 11 gerichtet, wo gesagt wird, er sei vor
kurzem Statthalter von Palaestina gewesen, jetzt aber zu einem
Amte befördert worden, das ihn dem Wohnsitze des Libanius
viel näher gebracht habe. Nehmen wir an, daß dieser sich
damals in Constantinopel aufhielt, so würde die Versetzung des
Araxius nach Phrygien sehr gut dieser Angabe entsprechen.
10 — 16 sind also alle Ende 353 oder Anfang 354 geschrieben
und bilden eine zusammenhängende Briefinasse, wie uns solche
in der Sammlung ja häufig begegnet sind. Doch scheinen die
übrigen Stücke der Praemissa mit ihr in gar keiner zeitlichen
Verbindung zu stehen.
1 nach Constantinopel an Clearchus I. Da es von ihm
heißt, sein Wink müsse genügen, um den Senat zu einem Be-
schlüsse zu bewegen, möchte man den Brief in eine seiner
beiden Stadtpraefecturen setzen, d. h. in die Jahre 372 — 373
oder 382 — 384: S. 109. Faustinus, der ihm empfohlen wird,
kommt in den Briefen des Libanius sonst nur noch im J. 361
vor: app. 52(580). Celsus I, der hier als lebend erscheint, wird
nach dem J. 367 nicht mehr erwähnt, woraus man schließen
möchte, daß er nicht gar zu lange nachher gestorben sei. Hier-
nach scheint es angemessener, den Brief der ersten Stadt-
praefectur des Clearchus zuzuschreiben. Doch andererseits
gehört 2 wahrscheinlich dem Jahre 383 an, also der Zeit, wo
jener die zweite bekleidete, und auch in diesem Falle ist es
1) Wilh. Koch, Kaiser Julian. Jahrb. f. class. Philol. Suppl. 25
S. 362. 363.
30*
468 ^' Seeck, Die Briefe des Libanius.
nicht ausgeschlossen, daß die zusammenstehenden Stücke auch
zeitlich zusammenhängen. Ich wage keine Entscheidung zu fällen.
2 an Hellebicus. Libanius schreibt an ihn, nachdem er
ihn nur einmal flüchtig gesehen hat. Danach scheint jener
erst kurz vorher zum erstenmal nach Antiochia gekommen zu
sein, wohin ihn sein Amt als Magister militum per Orienten!
führen mußte. Dieses trat er im Jahre 383 an: S. 167.
3. 4 nach Constantinopel an Clearchus I für Olympius XIII.
scheinen in dieselbe Zeit zu fallen, wie 1, da sie an denselben
Adressaten gerichtet sind. Aber der zweite Brief ist früher als
der erste, da jener ihm den Olympius vorstellt, dieser abermals
{xal vvp) Hilfe für ihn erbittet. Natürlich muß zwischen den
beiden Briefen eine längere Zeit liegen ; denn denselben Mann
empfiehlt man nicht zweimal unmittelbar nacheinander.
5 an Paulinus I wahrscheinlich als Praeses Euphratensis,
scheint gleichfalls in den Anfang der achtziger Jahre zu fallen:
S. 232.
6 nach Constantinopel an Themistius I überbracht durch
Leontius XVI. Da der Adressat im J. 388 starb: S. 306, kann
der Brief nicht später sein.
6 an Aristaenetus I oder II; undatierbar.
7 an Italicianus. Hängt eng mit add. 421 (1551) zusammen
und wird daher um dieselbe Zeit, d. h. im J. 365, geschriebeu
sein: S. 188.
8 an Martinianus IV. Falls der Brief in seine Comitiva
Orientis fallt, müßte er dem J. 392 angehören: S. 205. Doch
läßt er sich ebensogut auf ein früheres Amt des Empfängers
beziehen, bleibt also undatierbar.
10—16 Ende 353 oder Anfang 354: S. 466.
17 an Plorentius III ungefähr gleichzeitig mit add. 4*J9,
also im J. 365 geschrieben: S. 157.
In den Briefwechsel mit Basilius hat der unbekannte Heraus-
geber eine Art von zeitlicher Ordnung hineinzubringen gesucht,
wie sich namentlich darin verrät, daß er Briefe, die einander
beantworten, zusammengestellt hat. Doch wo ein solches Ver-
hältnis nicht erkennbar war, besaß er kein Mittel der. Zeit-
bestimmung und hat daher frühere Briefe oft hinter die späteren
gesetzt. Alle müssen vor 379 geschrieben sein, da Basilius
XIII. Die Praemissa und ad Basilium. 469
am 1. Januar dieses Jahres starb. Genauer datieren lassen sich
<lie folgenden.
1 — 6 (1580 — 1585). Diese sechs Briefe hängen unter-
einander zusammen, und zwar derart, daß 3 auf 2 antwortet,
4 auf 3, 5 auf 4, 6 auf 5. Doch 2 ist nicht die Antwort auf
1 , wie der antike Herausgeber angenommen hat, sondern auf
einen verloreneu Brief des Basilius. Denn weder die Be-
merkung, daß Libanius seines alten Schülers vergessen habe^,
noch das Lob des Firminus, auf welches 2 zurückweist^, finden
sich in 1.. Da Basilius nach 2 dem Libanius einen Schüler
aus Cappadocien zugesendet hat, nach 3 einen zweiten und
dritten, und 1 schreibt, er bedaure, ihm die Cappadocier einzeln
schicken zu müssen und nicht alle auf einmal, wird dieser
Brief an das Ende der ganzen Reihe zu stellen sein. — Ihre
Zeit bestimmt sich dadurch, daß nach 3 (1582) Basilius kurzlich
Bischof geworden ist, welche Würde er gegen Ende des J. 370
erlangte, und daß Alypius sich nach 4 (1583) als hochangesehener
Mann in Antiochia aufhält, von wo er 372 nach Konfiskation
seines Vermögens in die Verbannung geschickt wurde: S. 57.
Danach läßt sich diese Gruppe in das Jahr 371 setzen, wobei
es nicht ausgeschlossen ist, daß die ersten Briefe vielleicht ein
paar Monate früher, die letzten ein paar Monate später fallen.
7. 8(1586. 1587). Der zweite Brief ist die Antwort auf
4len ersten; sie sind geschrieben, als Basilius schon Bischof
war, also zwischen 370 und 378. Wahrscheinlich knüpfen, sie
an 23 (1602) an.
9.10(1588.1589). Der erste Brief ist die Antwort auf
Jen zweiten. Da jener auch im Appendix unter der Nummer
147 wiederkehrt, muß er im Sommer oder Herbst 362 ge-
schrieben sein: S. 394.
11(1590) = IV41 im Sommer 358 geschrieben: S.. 347.
12(1591). Die Jünglinge, welche Basilius nach 1 — 6
(1580 — 1585) veranlaßt hatte, in die Schule des Libanius ein-
zutreten, scheinen die Sommerferien zu einer Reise in ihre
Heimat zu benutzen. Denn Libanius fordert den Bischof auf,
sich persönlich zu überzeugen, wie weit sie Portschritte gemacht
1) 2(1581): eyci) yaQ ov t7iü.e?.Tja&ai oov vofxl'i^eig snX.
2) T6 yccQ fxriöbva äv ttjv ixelvov So^av {msQßaXhaÜ^ai at rov
/Jyovxa eivaif noaov xl /qtj vo^iQeiv ^xelvio;
470 ö« Seeck, Die Briefe des Libanius.
haben. Dieser Brief dürfte also einige Monate nach 1 — <>
(1580—1585) und 13— 16(1592— 1595) gesehrieben sein, d.h.
im Hochsommer 372.
13—16 (1592 — 1595) zwei zusammenhängende Paare. Das
erste ist im Anfang des Winters geschrieben {vjracß-Qog dia-
Xtcfidöcüi), das zweite in der Zeit, wo er am härtesten ist. Daß
Basilius schon Bischof ist, wird ausdrücklich gesagt. 15(1594)
knüpft an 1 (1580) an, wonach diese Gruppe dem Winter 371 '2
zuzuschreiben ist.
17—23(1596—1602). Basilius bittet den Libanius um Über-
sendung seiner Declamation dvöxoXov yrniavroq XdXor ywafxa
(Reiske IV S. 134) und spendet ihr nach Erfüllung seines
Wunsches begeisterte Lobsprüche. Darauf läßt sich Libanius
die Rede des Basilius jteQi yaOTQi/iaQylag xal fiiihjg (Migne
G. 32 S. 1316) zuschicken und hält natürlich auch nicht mit seinem
Lobe zurück. Aber da er den Freund als Nachfolger des
Homer, Plato, Aristoteles und Susanen preist, empfindet der
Bischof, daß dies im Widerspruch zu seinem geistlichen Berufe
steht, und antwortet kurz und ernst, er sei nicht der Schüler
von Philosophen, sondern von Fischern. Auf den ersten Brief
23(1602), durch den Libanius ihn zu versöhnen sucht, gibt er
keine Antwort. Auf den zweiten dringenderen 7 (1586) erwidert
er zwar freundlich 8(1587), scheint aber damit den Brief-
wechsel mit dem heidnischen Sophisten abgebrochen zu
haben. Jedenfalls findet sich in unserer Sammlung kein Stück,
das sich mit Sicherheit den letzten sechs Jahren seines kurzen
Episcopates zuschreiben ließe. Denn die Gruppe 17 — 23(1596
— 1602). 7.8(1586.1587) besitzt zwar kein deutliches chrono-
logisches Kennzeichen; doch w^ird man sie mit großer Wahr-
scheinlichkeit der Zeit zuschreiben dürfen, wo die Korrespondenz
mit Basilius am regsten war, d. h. den ersten zwei Jahren,
nachdem er den Bischofsthron bestiegen hatte. Ich möchte sie
danach unmittelbar hinter 12(1591), d. h. in die zweite Hälfte
des J. 372 setzen.
24 (1603)= VI 8 aus dem Sommer 356: S. 330.
25(1604) auf diesen Brief scheint app. 33(1605) zu
antworten. Danach müßte er dem Sommer 361 angehören:
S. 385.
Die zeitliche Reihenfolge der Briefe dürfte nach dem Dar-
gelegten folgende sein: 24(1603) aus dem J. 356, 11(1590)
XIII. Die Praemissa und ad Basilium. 471
aus dem J. 358, 25(1604) aus dem J. 361, 10(1589). 9(1588)
aus dem J. 362, 2—6(1581—1585). 1(1580) aus dem J. 371,
13—16(1592—1595) aus dem Winter 371/2, 12(1591) aus dem
Hochsommer 372, 17—23(1596—1602). 7. 8(1586. 1587) aus
dem Ende des Jahres 372.
Die dem Libanius zugeschriebenen Briefe, die nur lateinisch
überliefert sind, hat Richard Foerster (Francesco Zambeccari
und die Briefe des libanius. Stuttgart 1878) als Fälschung der
Humanistenzeit erwiesen; wir haben also keinen Grund, uns hier
mit ihnen zu beschäftigen. Über die anderen Briefe, die hier
als unecht oder zweifelhaft übergangen sind, vergleiche man
Richard Foerster, Jahrb. f. cl. Philol. 113 S. 491.
-►♦■
Register.
Ablabius 35. — 272.
Abureius 35. 205.
Aburgius 36.
Acacius 36—47. 72. 98. 112. 405.
Achaeus 279.
Ackaiae proconsules:
Scylacius I 270.
349 Severianus I 273.
Hermogenes IV 173.
353 Strategius I 283.
Musonius I 218.
359 Ampelius 58.
363 Aristophanes 90. 379. 400.
364 Olympius V 225. 400.
Anatolius 11 68.
Theodorus IX 310.
395 Antiochus VIII 77.
Achillius 47. 394.
Achrantius 48.
Acontius 77. 151. 241. 373.
Adamantius 11. 48.
Addaeus 48.
Addas 93.
Adelphius 48.
Adrianoi 308.
Adrianopel s. Hadrianopolis.
Advocaten 8. 48. 64. 182. 397. 407.
vgl. Acacius III 44. Agroecius 1 50.
Albanius 52. Alexander V 54. An-
tiochus II 76. Apringius 80. Ara-
bius II 81. Arsenius II 90. Auxen-
tius IV 93. Calliopius I. V 99. 103.
Celsus IV 107. Dianius 120. Dio-
nysiusII121. DomninusII. VI 124.
Eudoxius II 132. Eusebius VII.
XIII. XIX. XXXIll 140. 142. 146.
Eutherius II 150. Eutropius IV. V
152. 153. Gaianus 160. GregoriuslI
166. Heliodorus II. V 166. Hel-
pidius III 171. Heraclius IV 172.
Hesychius VI 175. Hierocles 1 176.
Hilarius II 178. Macedonius II 199.
Magnus II. III. VI 199. 200. Ma-
rinus III 204. Maximus IV. XVIII
207. 211. Megethius 211. Modestus
213. Olympius VII 225. Palladius
VIII. IX. X 229. Phikppus III 240.
Priscianus I 244. Priscio 24.5. Ru-
finus XIV 262. Sabinus I 262.
Saturninus II 270. Severinus II
274. Severus XI. XII 276. 277.
Tatianus I 286. Theodorus III. IX
308. 310.
Aeacus 49.
Aeantius 49.
Aedesius 78. 144. 147. 208. 246.
Aegyptus 4. 33. 58. 184. 191. 214.
215. 283. 343. 362.
Comites rei militaris:
Phoebammon? 70.
356 Heraclius I 172.
395 Heraclianus III 172.
Caesarius V 99.
Jovinus IV 187.
Duces :
356—362: Sebastianus II 271. 329.
339.
362 Theophilus II 311.
364 — 365 Victorinus 313.
Praefecti 49. 68. 215. 286.
Hermogenes I 172.
331—332 Eugenius II 134.
333 Paternus 236.
334—337 Philagrius I 235.
Register.
473
338-340 Philagrius I 286.
353—354 Sebastianus I 271.
355—356 Maximus III 207.
356—357 Cataphronius I 104. 329.
357—359 Parnassius I 231. 339.
351.
359 ItaliciaDUs 187.
361-362 Gerontius II 163. 370.
379.
362—363 Ecdicius Olympus 126.
364 Hierius I 175. 400.
3(i4 Maximus VI 207. 400.
364—366 Flavianus III 156.
366 — 367 Proculeianus 247.
3(;7— 370 Tatianus I 286.
370—371 Palladius V 228.
371—373 Palladius VI 229.
379 Bassianus? 1)5.
380 Julianus XIII 192.
382 Palladius XVI 230.
383 Hypatius IV 181.
383—384 Antoninus V 78.
384 Optatus II 226.
384 Florentius VIII 158.
385 Eusebius XXVII 145.
386 Paulinus 1.232.
388 Alexander IV 54. 443.
389—392 Euagrius V 130.
397 Archelaus IV 84.
403 Pentadius 150.
404 Euthalius II 150.
Praesides :
338 Julianus II 189.
344 Palladius III 227.
Apellio? 79.
361 Eutherius II 150.
361 Apollinaris III 80.
364 Menander I 212.
Kationalis summarum:
351 Rufinus II 253.
vgl. Augustamnica, Thebais.
Aelius Palladius 229.
Aemiliae consulares:
357 üulcitius II 125.
Eusebius XXXVII 146.
Aeneas 398.
Aesculapius 43. 44. 46. 79. 131. 134.
162. 171. 188. 216. 222. 270. 390.
Artius 49. 180. 280.
Africae Comes:
Romanus 97. 205. 229. 276.
Legati proconsulis:
Claudianus II 108.
Rufinus X 255.
Proconsules :
Salutius 266.
361 Flavianus II 156.
364 Ampelius 58.
371—373 Julianus XI 192.
377 Hilarius X 179. 255.
378 Thalassius III 290.
394 Marcianus XII 203.
396 Theodorus XI 310.
407—408 Porphyrius III 243.
Rationalis summarum:
Paulinus III 233.
Vicarii :
358 Martinianus II 205.
370—372 Crescens 112.
395 Hierius VI 176.
Africanus 49. 155.
Agapetus 50.
Agathius 84.
Agentes in rebus 55. 57. 58. 75. 81.
89. 110. 117. 128. 160. 202. 211.
225. 227. 228. 257. 314.
Agesilaus 48. 50.
Agilo 83.
Agricola 186.
Agroecius 50. 56.
Alamannen 100. 101. 186. 237. 321.
327. 340.
Alaricus 178. 246. 260. 261.
Albanius 50. 325.
AIcimus 31. 52. 265.
Alethius 52. 265.
Alexander 52—56. 143. 197. 225,
Alexandra 56. 272.
Alexandria 58. 104. 107. 130. 164.
165. 167. 178. 200. 226. 233. 315.
350. 371.
Alexandria Issi 389.
Alexandria Troas 175. 255.
Alypius 34. 56.
Ambrosius57. — 117. 130. 197. 221.
258.
Ami da 356.
w
474
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Amisus 47.
Ammianas 57 — 58.
Ammianus Marcellinus 56. 58. 154.
156. 202. 263. 340. 463.
Ammonius 58.
Amonilla 454.
Ampelius 58.
Amphilochius 59 — 77.
Anastasia 203.
Anatolius 9. 22. 49. 59—69. 85. 213.
Ancona 165.
Ancyra 4. 48. 70. 97. 207. 293. 302.
325. 404. 428. 440.
Andragathius 373.
Androcles 70.
Androcleus 70.
Androclus 276.
Andromachus 70.
Andronicus 70—75. 97.
Anianus 444.
Annius Antiochus 75.
Annonae praefecti:
366 Julianus X 192.
377 Gregorius II 165.
385 Nicentius IV 221.
389 Celsus IV 107.
391 Antiochus VIII 77.
403 Vitalis III 314.
Antheaiius 238.
Antherius 75.
Anthius 75.
Antiochia 11. 13. 20. 32. 36. 47. 53.
59. 60. 73. 100. 106. 108. 114. 115.
140. 165. 167. 179. 215. 224.235.
249. 259. 284. 286. 350. 361. 382.
383. 404. 405. 419. 445. 466.
Antiochianus 75.
Antiochus 75—77. 197. 218.
Antipater 77.
Antonia Marcianilla 275.
Antoninus 77—78.
Antonius 84. 129. 168. 202. — Flavius
Antonius Domitianus 123. — T.
Antonius Marcellinus 201.
Anysius 78.
Apamea 149. 163. 168. 202. 235.
279. 384.
Apellio 79.
Aphobius 79.
Aphthonius 79.
Apollinaris 66. 79—80. — 127.
Apollonides 80.
Apostoleion 256.
Apparilor s. Officiale.
Apringius 80.
Apsines 280. 307.
Apsyrtus 58. 119.
Apuliae et Calabriae correctores:
Marcellinus III 201.
Antiochus I 75.
Aquila 80.
Aquileia 129. 139. 185. 204. 254.
Aquitania 232; praeses: Salutius 26i).
Arabia 35. 123. 193. 200. 279. 3(»S.
429.
Praesides :
346 Theodorus I 307.
356/7 Andronicus III 75. 329.
357—358 Maximus IV 207. 330.
362—363 Belaeus 97. 379.
364 ülpianus I 314. 400. 429.
Antiochus II 76.
Bonus 97. 443.
Arabissus 98.
Arabius 81—82. 446.
Aradius Rufinus 254.
Araxius 82—83. 467.
Arcadius 259—260. 304. 445. 446.
Archelaus 83—84.
Archetimus 107.
Archiater s. Arzt.
Architecten: Gorgonius III 165.
HelpidiusIVni. Strategiu8lV284.
Arelate 163. 238.
Aresius 84.
Argeus 84.
Argyrius 222. 315. 458.
Arianer 139. 140. 200. 21C. 217.
282. 286.
Ariminum 140.
Ario 84.
Aristaenete 168.
Aristaenetus 9. 45. 85 — 88. 95.
Aristides 188. 308.
Aristo 88,
Aristophanes 20. 88—90.
Aristoteles 133. 210. 292.
Register.
475
Armenia 11. 75. 98. 137. Primo-
armenii 154.
Dux:
357 Lauricius 194. 329.
Praesides ;
360—361 Eutherius II 150. 361.
370.
361—362 Maximus IV 207. 370.
379.
Andronicus IV 75.
391 Heraclius IV 172. 443.
Arsenius 76. 90.
Artemis 93. 118.
Artemisius 58. 142.
Artemius 90.
Artemo 332.
Arzte: Achillius III 48. 394. An-
tiochus IV 77. Asclepius II 91.
394. Cyrus II 113. DionysiusVI
122. Elias I 126. Eucarpio 119.
393. Eusebius XXX 146. Eusta-
thius III 147. Eutolmius I 151.
Eutropius III 151. Eutychianus III
155. Gamaliel 162. Heraclius V
172. Hyginusl80. Magnus IV 200.
Marcellus 344. Olympius I 222.
Oribasius 147. Prosdocius 250.
Siburius I 277. Sopolis I 280.
Zeno I 315.
Asclepius 91. 394; vgl. Aesculapius.
Asiae proconsules:
354 Mantitheus? 201.
360 Julianus VI 191. 370.
361—363 DuIcitiusIII 125. 370.
400.
363 Vitalis I 314. 400.
364 Helpidius II 170. 400.
370—372 Eutropius IV 152.
372 Festus 210.
397 Julianus XIV 192.
Vicarii :
339 Anatolius I 60.
343 Scylacius I 270.
353 Araxius 83.
354 Magnus I 199.
360 Germanus 163. 370.
361 Italicianus 188. 380.
362—363 Caesarius IV 98. 380. 400.
363—365 Clearchus l 108. 400.
368 Musonius II 219.
385 Menander II 212.
388 Domnio VI 124. 443.
Justus 179.
Assessoren 5. 8. 63. 85. 99. 101.
144. 169. AcaciusV47. Aeantius
49. Alexander XIII 56. Ammi-
anus I 57. Anysius II 78. Atarbius
91. Caecilius II 97. Calliopius I
99. 100. Callistio 103. Celsinus 104.
Clearchus I 108. Euethius 132.
Fortunatianus 1 160. Gaianus 160.
161. Gorgonius IV 165. Hermo-
genes V 174. Hesychius VI 175.
Marcianus IX 203. Matemus 420.
Modestus 213. Priscianus II 245.
Quirinus I 251. Simplicius II 278.
Tatianus I 285. Tuscianus 65. Ur-
banus 5. 8. 315.
Asterius 143. 170. 224. 408.
Asteus 203.
Astrologen 89. 164. 166. 210. 231.
Asyncritius 91.
Atactius 91.
Atarbius 91.
Atbanaricus 304.
Athanasius 92. — 33. 83. 97. 104.
114. 129. 140. 147. 156. 172. 178.
210. 227. 233. 235. 236. 239. 240.
271. 289. 372.
Athen 32. 43. 46. 48. 60. 79. 85.
89. 94. 105. 107. 111. 123. 126.
127. 134. 144. 147. 149. 154. 156.
171. 178. 184. 196. 208. 229. 246.
262. 275. 276. 280. 283. 307. 308.
315. 391.
Athenais 196.
Atripe 164.
Aventinus 275.
Augustalis 286.
Augustamnicae praeses: 342 Auso-
nius I 92.
Augustinus 176.
Aurelianus 128. 241. — 88.
Aurelius Symmachus 284. Aurelius
Victor 313r
Ausonius 92. — 233. 278. 290.
Auxentius 92. — 129.
Auxonius 216. 269.
476
0. Soeck, Die Briefe des libanius.
Axiochus 218.
Azutrio 59.
Bacchius 93.
Bacurius 94.
Balantas 150.
Barbatio 94.
Basilides 94.
Basilina 189. 203.
Basilius 28. 30—34. 36. 94. 129.
130. 136. 145. 147. 156. 196. 208.
217. 279. 468-471.
Bassiaua 95. 188. 255. 281.
Bassianus 95. 382.
Bassidius Lauricius 194.
Bassus 96.
Bastarner 250. 258.
Belaeus 97.
Benevent am 211.
Beroea 7. 136. 180. 433.
Berytus 59. 74. 80. 104. 123. 160.
174. 193. 200. 202. 211. 227. 229.
244. 249. 262. 271. 272. 308.
Bibliothek 298.
Biblus 64. 104.
Bischöfe 5. 414. 453. 470; vgl. Ab-
iabi us, Ambrosius, Amphilochius,
Athanasius, Auxentius, Basilius,
Damasus, Dorotheus, £uagrias IV,
Eiidoxius, Flavianus, Georgias,
Gregorius, Johannes, Liberias,
Lucius, Maximus XVIII, Meletius,
Paulinus, Paulus, Theodorus VII.
Bithynia 52. 358.
Consulares :
Pompeianus III 242.
Severus VII 276.
355 Apellio 79. 318.
356 Eusebius II 138. 318.
356—357 Calliopius II 101. 329.
357 Julianus V 190. 329.
361 Alexander II 53. 370.
364-365 Theodorus III 308. 400.
365 Andronicus II 75.
372 Diogenes II 120.
Boae 157.
Boüthus 49. 315. 346. 364. 455. 456.
Bonosus 262.
Bonus 35. 97.
Bosporius 97.
Bosporitaner 255.
Brachinus 94.
Brasidas 97.
Britannia 186. 228. 233. 274.
Dux:
368 Dulcitius IV 125.
Vicarii :
353 Martinus 233.
356-357 Alypius 57.
Burdigala 151. 291.
Bjzacenae consularis: 368 Hono-
ratusIII 180.
Cabillonum 139. 273.
Caecilianus 67. — 233.
Caecilius 97.
Caeionius Julianus 190.
Caelius mons 275.
Caelius Satuminus 67.
Caesarea Cappadociae 36. 94. 137.
145. 167. 196. 204. 279. 405.
Caesarea Palaestinae 39. 40. 245.
Caesarius 39. 53. 98. — 167. 256. 258.
261. — 196. 280.
Calabria s. Apulia.
Calliopius 96. 99—103.
Callistio 103.
Callistus 103.
Calycius 45. 103. 223.
Camenius 190.
Campaniae consulares 138.
Marcellinus I 201.
370 Amphilochius IV 59.
409 Paulinus V 233.
Campidoctor 204.
Canobus 78.
Capita 241.
Capitolinus 103.
Cappadocia 32. 36. 49. 59. 78. 132.
137. 145. 147. 154. 156. 167. 178.
229. 235. 237. 240. 279. 315. 382.
469.
Comites domorum;
364—365 Acacius I 36. 400. 405.
396 Paulus IV 234.
Praesides :
Ampelius 58.
361 Ulpianus I 314. 380.
Register.
477
Elias II 126.
Maximus VII 208.
Antipater 77.
Africanus 49.
GregoriusIII 166.
Cappadociae secundaepraeses : Olym-
pius XI 225.
Carla 144. 147.
Carosianae thermae 200.
Carrhae 200.
Carteria 202.
Carterius 83. 202.
Carthago 276.
Cartiue 202. 374.
Casius mons 69. 393.
Castrensis 141. 183. 277.
344 Hesychius I 174.
346—358 Mygdonius 219.
358—361 Eusebius XII 141.
390 Severus XIII 277.
Castricia 269.
Castricius 103—104. 121. 319.
Cataphronius 64. 104.
Catena 233.
Celsinus 104.
Celsus 104—107. 467.
Censor Julianus 290.
Censorius Magnus Ausonius 290.
Census 191. 196. 224.
Cento 285.
Cerealis 252.
Cesius 164.
Chalcedo 185. 203. 255. 283. 334.
Chalcis Syriae 124.
Charisia 460.
Charislus 311.
Christen 53. 55. 58. 68. 93. 97. 98.
111. 114. 115. 143.145. 162. 167.
176. 185. 215. 217. 224. 256. 259.
282. 294. 304. 315. 403; vgl. Ab-
labiusl. Aburgius. Acacius I. Adel-
phius. Agapetus II. Ambroslus.
Amphilochius. Anatolius III. VI.
Aphobius. ApoUinaris. Archelaus I.
Athanasius. Auxentius. Basllius.
Caesarius. Celsus III. Damasus.
Datianus. Decentius II. Dorotheus.
Euagrius IIL IV. Eudoxius. Eu-
psychius I. Eusebius V. XXI. Eusta-
thiusl. III. Eutychianus I. FelixII.
Florentius I. X. Georgius. Grego-
rius. Helpidius I. IL Hesychius I.
Hilarius VI. Honoratus I. Hypa-
tius III. Johannes. Jovinus I. Juli-
anus II. VIII. Lauricius. Leonas.
LeontiusIII. Liberius. Lucius. Ma-
cedonius III. Marcianus IV. Mar-
doniusII.Maxentius IL MaximusXI.
XVIII. Melanias. Meletius. Mo-
destus. OlympiusXI. PalladiusXIV.
Paulus. Philagrius I. V. Photius II.
Porphyrius IL Procopius VI. Ru-
finus XII. Saturninus I. Sebasti-
anus IL Severus IIL Strategius I.
Thalassius I. Theodorus VI. VII.
Victor I.
Chromatius 107.
Chrysanthius 168.
Chryses 82. 107.
Chrysogonus 432.
Chytras 119.
Chytri 237.
Chytron 119.
CiHcia 53. 69. 247.
Praesides :
348 Procopius I 247.
355 AsclepiusI 91. 318.
358 Apellio (Consularis ?) 79. 339.
358 Maximus V 207.
361 Palladius VI 228. 370. 380.
362 Celsus I 105. 380.
363 Memorius 211. 380. 400.
363—364 Priscianus I 244. 400.
364—365 Zenodorus 316. 400.
Eutropius II 151.
Severus XII (Consularis?) 277.
390 Heraclianus II (Consularis?)
171. 443.
Florentius IX (Consularis ?)
158.
Cimon 81.
Claudianus 107.
Clearchus 108 — 110. 305. 308. 467.
Clematius 94. 110—112. 186. 327.
Clemens 91. 112.
Cleobulus 54. 96. 276. 358. 359. 367.
Cleomenes 72.
Cleopater 8. 195. 377.
478
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Coccus 248.
Codicilli 162.
Codex Vaticanus 83: 14. 25. 30. 399.
402. 410. 412. 419. 428.
Codex Vaticanus 85: 14. 15.
Codex Vossianus 2. 14. 15. 27.
Comes 110. 113. 130. 156. 163. 165.
167. 185, 187. 194. 201. 236. 240.
252. 264. 266. 27]. 273. 277. 282.
289. 312. 314.
Comites domesticorum :
364—367 Severus II 274.
Addaeus 48
394 Bacurius 93.
Comites domorum s. Cappadocia.
Comes largitionum per Orientem 136.
Comites Orientis 5. 8. 13. 50. 73.
78. 100. 158. 196. 215. 244.
335 Archelaus I 83.
342 Rufinus I 252.
349 Leontius II 194.
349 Marcellinus II 201.
Anatolius I 60.
353 — 354 Honoratus I 179.
354—357 Nebridius I 219. 319.
330.
358—362 Modestus 213. 339. 351.
361. 370. 380.
362—363 Julianus II 189. 380.
363-364 RafinusV254.380.401.
364 Julianus VII 191. 401.
Tatianus I 286.
380 Felix III 155.
382 Philagrius IV 237.
383—384 Procalas III 248.
384 Icarius 248. 249.
386 Clearchus II 109.
388 Lucianus 148. 443.
Julius? 193.
390-391 Palladius XVII 230. 443.
392 Martinianus IV 205.
393 Romulianus I 252. 443.
Cumites rei militaris s. Aegyptus,
Africa, Isauria, Thracia.
Comites rerum privatarum 39.
342 Eusebius IV 139.
345—349 Eustathius I 146.
360—362 Euagrius III 128. 361.
357—363 Helpidius II 170. 329.
351. 379. 399.
363—365 Caesarius IV 98. 399.
369—370 Fortunatianus I 160.
371 Aburgius? 36.
479 Eutropius IV 152.
379—380 Pancratius V 231.
380 Theodorus X 310.
382—384 Nebridius II 220.
383 Ammianus I 58.
385 Pelagius II 234.
386 Gorgonius VI 165.
390 Severinus II 274. 443.
397 H)i)erechius III 184.
Comites sacrarum largitionum:
350 Marcellinus IV 201.
357—361 Ursulus 361. 370.
361—363 Felix II 155.
364—366 Florentius IV 158.
369 Archelaus II 84.
370 Felix III 155.
371 Fortunatianus I 160.
373 Magnus III 200.
374—377 Tatianus I 286.
381 Palladius XIV 229.
381 Macedonius IV 199.
385 Florentius VII 158.
386 Proculus IE 249.
386 Valerius 249.
391 Severinus II 274. 443.
Faustus II 155.
395 Eusebius XXIX 146.
396 Martinianus IV 205.
416—419 Anysius II 78.
Concilien 83. 129. 140. 174. 194.
236. 282.
Constans Aug. 59. 134. 139. 147.
150. 201. 238. 252. 289. 293. 294.
Constantinopolis 4. 11. 20. 41. 47.
62. 68. 80. 109. 171. 179. 200.
215. 216. 297—300. 313. 316.
318. 341. 345. 351. 360. 371.
375. 382. 404. 405. 408. 447.
466. 467; vgl. Senatus.
Proconsules :
342 Alexander I 52.
342 Limenius 52,
Strategius I 282.
354 Anatolius I 60.
Register.
479
355 Justinas 83.
356 Araxius 83. 318. 329.
359 Themistius I 298. 351. 361.
Praefecti urbis:
359—361 Honoratus 1 179. 299.
370.
363 Modestus 215. 379. 399.
365 Caesarius IV 98.
369 Modestus 215. 216.
372—373 Clearchus I 109.
375—376 Magnus III 200.
377 Procopius V 247.
Sophronius l 280.
381—382 Pancratius V 231.
382—384 Clearchus I 109.
384—385 Themistius I 304.
386 Nebridius II 220.
388—392 Proculus III 249.
392 Aristaenetus II 87.
393 Aurelianus 88.
395 Theodotus V 311.
395—397 Africanus 49.
398 Romulianus I 251.
398—399 Severus XIV 277.
401—402 Clearchus III 110.
404—405 Optatus II 227.
405 Gemellus I 162.
413 Priscianus III 245.
451 Tatianus II 288.
Constantinus Aug. 67. 114. 150. 173.
226. 236. 297—299.
Constantius Aug. 55. 59. 62. 63. 108.
114. 117. 130. 134. 137—140. 143.
150. 155. 156. 169. 172. 173. 187.
189. 194. 197. 201. 205. 206. 219.
228. 233. 236. 237. 242. 252. 253.
266. 270. 282. 289. 292—300. 310.
328. 335. 341. 351. 355. 361. 371.
382. 388.
Constantius 112. — 252.
Consularis 67. 163. 195. 279; vgl.
Aemilia, Bithynia, Byzacena, Cam-
pania, Cilicia, Creta, Cyprus, Ga-
latia, Hellespontus, Lydia, Mace-
donia, Numidia, Palaestina, Pam-
phylia, Pannonia, Phoenicia, Pi-
cenum, Sicilia, Syria, Venetia.
Consules 164. 245. 296. 301. 305.
396. 446.
314 Volusianus 243.
330 Gallicanus 201.
334 Optatus I 226.
338 Polemius I 240.
341 Marcellinus I 201.
344 Leontius I 194. Sallustius I
263.
347 Rufinus 1 252. Eusebius 1 137.
348 Philippus I 237.
350 Nigrinianus 157.
352 Paulus I 233.
354 Gallus Caesar 206.
355 LoUianus 275.
358 Datianus 113. 114. Cerealis
225.
359 Eusebius II 138. Hypatius III
181.
361 Florentius I 156.
363 Julianus Aug. 149. 396. Sal-
lustius II 264.
364 Jovianus Aug. 301.
367 Jovinus I 186.
369 Valentinianus nob. p. 302.
Victor I 312.
372 Modestus 216.
383 Saturninus I 269.
384 Richomeres 251. Clearchus I
109. 305.
387 Eutropius IV 153.
389 Promotus 250.
391 Tatianus I 285. 446. Sym-
machus I 284.
392 Rufinus XII 257.
398 Entychianus II 154.
399 Theodorus X 310.
404 Aristaenetus II 88.
405 Anthemius 238.
410 Varanes 312.
Consul designatus: Eugenius III 134.
Corinthus 88. 175. 178. 231. 248.
Cornelius Marcellinus 201.
Correctores s. Apulia, Hispania, Pa-
phlagonia, Tuscia.
Corycus 247.
Cosilaucome 203.
Cosmas 112.
Cossio 232.
Cratinus 112.
Crescens 112
480
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Greta 128. Consularis: Fortunati-
anus II 160.
Criobolion 112.
Crispinus 112.
Ctesiphon 341.
Cucusus 198. 238.
Cura palatii 79. 270.
Curator statuarum 190.
Cydnus 93.
/Cynegius 107. 110. 197. 198. 286.
287. 451.
Cyniker 119. 172.
Cyprus .81. 237.
Consulares :
Quirinus 251.
363 Honoratianus 179. 400.
Cvriacus 363.
Cyrillus 112.
Cyrus 113.
Cyrus Euphratensis 55. 58. 88. 97.
113. 130. 197. 199. 262. 311.
Cyzicus 175. 270.
Dacia 233.
Daciae ripeosisdux: Tautomedes 288.
Dadastana 115. 417.
Daduchius 113.
Damascus 96. 129. 175.
Damophilus •. 1 20.
Daphne 119. 166. 224. 314. 321.
383. 395. 403. 408.
Daricius 377.
Datianus 76. 100. 101. 113—117.
Dazimo 178.
Decennalia 303.
Decentius 57. 117.
Decimius Hilarianus Hilarius 179.
Decurionen 47. 48. 50. 52. 55. 70.
71. 78. 80. 81. 82. 88. 89. 93. 97.
100. 106. 113. 120. 128. 129. 143.
163. 164. 182. 193. 197. 199. 203.
224. 226. 232. 248. 272. 276. 284.
291. 384.
Decurio sacri palatii 140.
Delphi 293.
Demetrius 117—119. 163.
Demonicus 120.
Demophil US 120.
Dianius 120.
Dichter s. Acacius III 44. Alypius
57. Andronicus I 70. Antiochus X
77. Callistio 103. Eudaemo 1 131.
Eusebius XXXII. XXXIII 146.
Fortunatianus I 159. Gaius I 161.
Julianus I 246. Julianus XIII 192.
Leontius IV 195. Lysimachus 198.
PhiUppusII240. Simplicius III 27H.
Tatianus I 285.
Didymus 251.
Diocles 120.
Diocletianus Aug. 69. 132.
Diodotus 120.
Diogenes 40. 88. 120. 175.
Diognetus 450.
Diomedes 121.
Dionysius 121—122.
Diophantus 123.
Diospontus 276.
Diphilus 171. 457.
Divitenses 273.
Dius 417.
Dolichia 230.
Domesticus 248: vgl. Protector.
Domitianus 123. 132. — 79. 283. 28y.
Domitius 123. Domitius Leontius W.
Domitius Modestus 213.
Domnica 145.
Domninus 123 — 125.
Domnio 123—125.
Domnus 92. 106. 356.
Dorotheus 125. 222. 440.
Dryadia 233.
Drys 255.
Ducenarius 227.
Dulcitius 125.
Dux 273. 429; vgl. Aegyptus, Arabia,
Armenia, Britannia, Dacia, Ger-
mania, Maguntiacensis, Mesopo-
tamia, Osrhoone, Palaestina,
Thracia.
Dvnamius 342.
Ecdicius 125.
Edessa 371. 372. 384. 412.
Egnatius LoUianus 275.
Elebicus s. Hellebicus.
Elegas 126.
Register.
481
Eleusinius 126.
Eleusis 280.
Elias 126.
Elpidius s. Helpidius.
Elusa Aquitaniae 255.
Elusa Palaestinae 49. 111. 131. 151.
195. 214. 215. 216. 346. 362.
Emesa 140. 238. 273. 449.
Emona 278.
Encratius 409.
Entreckius 126.
Ephesus 208. 276.
Epiphanias 127.
Epirus 202. 210. 246.
Epiri novae praeses: 372 Paulinus IV
233.
Epos s. Dichter.
Eros 128.
Euagoras 128.
Euagrius 128—130.
Euanthius 130.
Euasius 159.
Eubulus 55. 198. 222. 225. 432.
Eucarpio 119. 393.
Eucherius 258.
Euchrostius 74. 131.
Euclides 210.
Eucratianus 164.
Eudaemo 131.
Eudocia 196.
Eudoxia 260.
Eiidoxius 98. 132. 140. 239.
Euelpistius 132.
Euethius 132.
Eaetius 130.
Eugenius 132—134. — 259. 261. 262.
447.
Eugnomonius 134.
Euippius 135.
Eulalius 77.
Eumathius 4. 12. 135.
Eumolpius 56. 135.
Eunapius 39. 40. 218.
Eunomianer 260.
Eunomius 217.
Eunomus 131.
Eupaterius 135.
Eupator 136.
Euphemius 136.
Texte u. Untersu chungen etc. NF XV, 1.
Euphratensis 13. 55. 57. 58. 91. 97.
113. 169. 254. 272. 284. 289.
Praesides :
359 Pannychius 231. 351.
360—361 PriscianusI 13. 244. 370.
380.
361—362 Julianus VIII 191. 380.
362—363 Atarbius 91. 380. 400.
364—365 Domitianus II 123. 400.
365 Proculeianus 247. 400.
365 Ammianus I 57, 400.
Paulinus I 232.
Euphronins 137.
Eupithius 363.
Eupsychius 137.
Euromius 290.
Europa 108. 200. 320.
Eusebia 137. 138. 181.
Eusebius 10. 51. 137—146.
Eustathius 19. 146—149. 291.
Eustochius 19. 148—149.
Eustolius 149.
Euthalius 149.
Eutherius 41. 150.
Euthymius 458.
Eutocius 151.
Eatolmiu8l51 . Eutolmius Arsenius 90.
Eutropius 42. 151—154. — 260. 261.
262.
Eutychianus 154.
Fabius Maximus 206.
Factinianus 155.
Falerius 464.
Faustilianus 155.
Faustinus 387. 467.
Faustus 155.
Felix 155. Felix Juniorinus Pole-
mius 24Ql
Festus 209.
Firminus 32. 156.
Firmus 159. — 337.
Flaccilla 304.
Flanona 139.
Flavianus 130.-156.
Florentia 117.
Florentinus 158.
Florentius 156—159. 244.
Florianus 158.
2 31
482
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Florus 159.
Fortunatianus 159.
Fratemus 80.
Frauenraub 121.
Frontinus 374.
Furius Maecius Gracchus 206.
Qaianus 75. 160.
Gainas 146. 261. 270.
Gaius 161.
Galatiae consulares:
Severus VII 276.
Anatolius II 67.
360—361 Ecdicius I 125. 370.
361—362 Acacius I 37. 370. 380.
362—364 Maximus VI 207. 380.
400.
364—365 Leontius IV 195. 400.
392 Adelphius 48. 443.
Galla 252.
Galliae 271. 303. 309; vgl. Praefecti
praetorio.
Gallicanus 201.
Gallus 79. 99. 110. 139. 165. 170.
179. 194. 206. 213. 228. 235. 237.
239. 252. 283. 289. 290. 311. 315.
316. 377. 382.
Gamaliel 162. 179.
Gaudatius 171.
Gaudentius 55. 77. 195. 212.
Gaza 113. 168.
Gefolge 260.
Gehalte 41. 241. 295. 301. 325. 336.
393.
Geld 293.
Gemellus 162.
Genesius 163.
Geoponiker 59.
Georgius 33. 104. 172. 271. 315. 371.
Germaniae dux; Floren tius VI 158.
Germanianus 263. 264. 265.
Germanicia 98.
Germanus 163.
Gerontius 163—164.
Gesandtschaften 108. 115. 143. 144.
147. 156. 194. 197. 199. 222. 225.
231. 234. 235. 242. 243. 257. 262.
281. 283. 284. 297. 298. 303. 313.
323. 340. 390. 404. 408. 413. 414.
424. 445. 449. 450. 451. 452. 453.
464.
Geschichtschreiber s. Ammianas,
Eutropius IV, Eutychianus I, Fla-
vianus IV, Magnus V, Philagrius IV,
Seleucus, Victor IV.
Gessius 164.
Gorgonius 149. 165.
Gothen 36. 270. 272. 302. 303. 304.
313. 439.
Gracchus 206.
Grammatiker s. Acacius IV, Alex-
ander XI, Ammonius II, Anti-
ochus X, Aquila, Calliopius V,
Celsus II, Didymus, Diphilus, En-
anthius II, Eudaemo I. II, Hella-
dius V, Julius I, Mardonius I, Ni-
cocles, Optatus I, Seleucus, Sim-
plicius II.
Gratianus Aug. 152. 269. 277. 303.
304. 313.
Gregorius 165. — 56. — 36. 48. 128.
153. 205. 237. 269. 279. 280. 304.
Gymnasius 166.
Halys 48.
Hadrianopolis 193. 270. 272. 313.
Hagianus 372.
Harpocratio 131. 298. 345.
Hebdomon 261.
Heiden 53. 58. 69. 92. 93. 96. 111.
113. 130. 143. 155. 167. 170. 174.
179. 185. 190. 199. 200. 215. 216.
224. 226. 236. 240. 259. 382. 403.
457. Acacius II. III 40. 44. Alex-
ander III. IX 53. 55. Alypius 57.
Ammonius II 58. Anatolius I. IV
60. 68. Andronicus I. II 70. 75,
Antipater 77. Antoninus IV 78.
Apellio 79. Aristaenetus I 85-
Aristo 1 88. Aristophanes 88. Atar-
bius 92. Athanasius I 92. Auxen-
tius II 93. Bacchius 93. Belaeus 97.
Celsus I 106. Clearchus 1 108. Cle-
matius III 111. Crescens 112. De-
centius I 117. Demetrius I. II 118.
119. Dianius 120. Diophantus II
123. Ecdicius I 125. Epiphanias I
127. EndaemoI.II 131. Euelpistius
Register.
483
132. Eugenius I 133. Eiisebius X
140. Eustathius II 147. EuthaliusI
149. Eutherius 1 150. Felix II155.
Flavianus I. IV. V 156. Fortunati-
anus I 159. Gaius I 161. Geron-
tius III 163. Gessius II 164. Gorgo-
nius IV 165. Heliodorus I 166.
HeUadiusVl67. Helpidius II 170.
Heraclius IV 172. Hermogenes IV
173. Hesychius II 174. Hierax 175.
Hierius I 175. Hierocles I 176.
Hierophantes I. II 177. 178. Justus
179. Jamblichus 184. Jovianus II
185. Italicianus 188. Julianus II
189. Magnus III. IV 200. Maxi-
mus VI. X. XXI 207. 208. 211.
Modestus215. Nicocle8 221. Olym-
pius I. V. XII 222. 224. 226. Palla-
diusVI 229. Parnassius 1232. Pe-
lagius 1 234. Philagrius 1 236. Por-
phyrius I 242. Priscianus I 244.
Priscio 245. Priscus I 246. Qui-
rinus I 251. Richomeres 251. Ru-
finus I. V 252. 254. Sallustius II
265. Salutius266. Scylacius II 271.
Seleucus 273. Siburius II 278. Ta-
tianus I 285. Thalassius IV 291.
Themistius I. II 291. 307. Theo-
dorus III 308. Theophilus V 312.
ülpianus I 314. Zeno I. IV 315.
Zenodorus 316.
Helenopontus 47. 276; praesides:
Achillius I 47. Leontius II 194.
Heliodorus 150. — 166. 181.
Heliopolis 53. 56. 124.
Helladius 166.
Hellebicus 167. 443. 445.
Hellespontius 168.
Heliesponti consularis: 355 Euse-
bius II 138. 319.
Helpidius 3. 168—171.
Heortius 171.
Heraclea 52. 112. 171. 307.
Heraclianus 171.
Heraclides 3.
Heraclitus 172.
Heraclius 172.
Herculianus 173. 414.
Hermias 373. 376.
Hermione 309.
Hermogenes 44. 52. 85. 118. 172—
174. 363.
Hermupolis 70.
Herodiauus 166. 385. 411.
Hesychius 174 — 175.
Hieracius 175.
Hierapolis 310. 375.
Hierax 175.
Hierius 175—176.
Hierocles 10. 34. 98. 176—177.
Hieronymus 129. — 347.
Hierophantes 177.
Hilarianus Hilarius 179.
Hilarinus 386.
Hilarius 178—179.
Himerius 52. 101. 168. 173. 184.
218. 242. 255. 269. 270. 276. 279.
315. 335.
Hippia 246.
Hispania 265. Tarraconensis cor-
rector: Paulinus III 233. Hispa-
niarum vicarius : Sallustius II 264.
Homerus 32. 285. 347.
Honoratianus 179.
Honoratus 179—180. 251. 299.300.
311.
Honorius Aug. 184. 304. 305. 312.
445. 446.
Horus 432.
Hunnen 260.
Hygienus 180.
Hyginus 180.
Hypatius 180—182.
Hyperechius 37—39. 182—184.
lamblichus 147. 307. — 184. 185.
lanuarius 65. 352.
lasius 185.
Icarius 248. 249. 309.
Iconium 77.
lerusalem 57. 255. 261.
lUyricum 156; vgl. Praefecti prae-
torio.
Infantius 213. 444. 459.
lohannes 203. — 69. 77. 120. 130.
177. 198. 211. 227. 309.
loviani 265.
lovianus Aug. 38. 81. 97. 99. 115.
31*
484
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
131. 160. 185. 186. 200. 207. 209.
218. 225. 240. 247. 254. 268. 284.
288. 301. 312. 314. 404.
lovianus 185.
lovinus 185.
Iphicrates 4. 12. 187.
Irenarch 316.
Isaak 269.
Isaflenser 159.
Isauria 44. 121. 135. 179. 211. 219.
255.
Comites :
354—355 Castricius 1 103. 119.
359 Lauricius 194.
392 Demonicas 120. 443.
Praeses *
363—364 PaUadius V 228. 400.
Italia s. Praefecti praetorio.
Vicarii :
370 Cataphronius II 104.
384 Marcianus XII 203.
399 Eusebius XXXVII 146.
Italicianus 95. 187.
Jaden 162. 453.
Judex pedaneus 199.
Julianus AuR. 11. 20. 23. 32. 33.
37. 40. 44. 52. .53. 56. 67. 68. 69.
81. 83. 89. 92. 96. 97. 101. 105.
106. 108. 111. 113. 115. 117. 125.
127. 128. 130. 132. 134. 137. 139.
140. 141. 144. 147. 150. 151. 155.
156. 157. 160. 169. 170. 171. 172.
174. 176. 182. 183. 185. 186. 188.
189. 194. 195. 196. 199. 200. 206.
208. 209. 215. 219. 221. 222. 225.
232. 233. 237. 240. 242. 247. 251.
253. 254. 263—268. 270. 271. 273.
274. 289. 290. 296. 301. 304. 309.
310. 312. 313. 315. 323. 329. 340.
382. 383. 388. 393. 394. 403. 467.
Julianus 67. 121. 189—193. 290.
Julius 193. 288. Julius Coustantius
252. Julius Julianus 189. 190.
Julius 193.
Juniorinus Polemius 240.
Juristen 59. 80. 174. Domninus I
128. Maximus XVIII 211. Scy-
lacius II 271. Sebastianus III 272.
Silanus 278; vgl. Advocaten, As-
sessoren.
liaelianus 4. 368.
Lampetius 193.
Laodicea 127. 150. 160.
Larissa 124.
Latinus Alcimus Alethius 52. 215.
Latinus Euromius 290.
Laurentius 208.
Laariacenses 196.
Lauricius 194.
Legatus s. Africa, Gesandtschaften.
Leonas 194.
Leontius 3.12. 194—197.
Lepcis 187.
Letoius 197—198.
Leuco 118.
Libanensis 124.
Libanius 198.
Libanus 76.
Liberius 140.
Licinius Aug. 173. 189. 226.
Limenius 52.
Livia 59.
Lollianus 275.
Lucas 68.
Lucianus 44. — 29. 147. 372. — 148.
156. 258. 444. 447.
Lucius 200. — 285.
Lugdunensis primae praeses:
313 Marcellinus I 201.
Lupicinus 274.
Lycia 155. 208. 248. 259. 275. 285.
288.
Praesides :
Olympius III 224.
Quiriuus I 251.
361 Themistius III 307. 370. 380.
363 Sozomenus 281. 401.
Lydiae consulares:
382 Panhellenius 231.
Euthalius II 150.
Hilarius IX 179.
Lysimachus 198.
Macedonia 184. 247.
Consulares:
356 Olympius II 223. 330.
Register.
485
362 Calliopius I 101.
364 Atarbius 92. 401.
365 FeUx III 155.
V icani :
362 Musonius II 218.
365 Felix III 155.
376—377 Thalassius III 290.
Macedonius 198— -199.
Macrobias 243.
Maeander 270.
Maecius Gracchus 206.
Maesius Egnatias Lollianus 275.
Magistri epistularam :
357 — 358 Eugnomonius 114.
388 Calliopius V 103.
Magister libellorum: 359 Anato-
liuö IV 68.
Magistri memoriae:
Salutius 266.
367 Julianus XI 192.
369 Eutropius IV 152.
Magistri militum 263. 185. 186:
342 Hermogenes II 173.
344—347 Sallustius I 263.
347 Eusebius 1 137.
350 Marcellinus V? 201.
353—355 Silvanus 248.
353^359 Ursicinus 140.
355—359 Barbatio 94. 318.
355—357 Marcellus 266. 274.
357—358 Severus I 274.
359—366 Lupicinus 274.
361—369 Jovinus I 185.
363—378 Victor I 312.
367—372 Severus II 274.
368—375 Theodosius205.211.276.
371—378 Julius III 193.
377—378 Sebastianus II 272.
377—400 Satuminus I 269.
378 Sapores 269.
382—394 Richomeres 251.
383—387 Hellebicus 167.
386—391 Promotus 250.
386—396 Timasius 258.
392 Moderatus 213.
393—395 Addaeus 48.
396—398 Simplicius II 279.
408—410 Varanes 312.
Magistri officiorum 5. 11. 57. 145.
256. 257. 260.
346 Eugenius III 134.
350—351 Marcellinus IV 201.
354—355 Palladius IV 228. 318.
Ampelius 58.
. 357—358 Musonius 1218. 329. 338.
358—361 Florentius II 157. 338.
351. 361. 370.
360 Felix II 155.
360—363 Anatolius IV 68. 379.
364—365 Decentius I 117. 399.
Sophronius I 280.
376 Siburius I 277.
380—381 Florus III 159.
381—384 Palladius XIV 230. 256.
383 Macedonius IV 199.
386 Caesarius 256.
388— 390Eusebius XXVII 145.443.
388—392 Rufinus XII 256. 443.
393—394 Theodotus V 311.
Magnentius Aug. 114. 134. 163. 173.
201. 205. 233. 239. 242. 252. 289.
294. 351.
Magnillus 200.
Magnus 199—200. Magnus Auso-
nius 290.
Maguntiacensis dux: 370 Hermo-
genes VI 174.
Maiorinus 334. 440.
Malarichus 186.
Malchus 277. 327.
Maler 178.
Mallius Theodorus 310.
Mamertinus 253.
Manichäer 271.
Mantitheus 200.
Marcellinus 201.
Marcellus 266. 274. — 344.
Marcianilla 275.
Marcianus Aug. 288.
Marcianus 202.
Marcus 38. .39. 104. 174. 423.
Mardonius 203.
Mareotis 236.
Mariana 204.
Marianus 451.
Marin US 204.
Marius 204.
486
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Maro 196.
Maronias 129.
Martialis 349.
Martinianus 204.
Martinus 233.
Martyrius 388.
Maternus 420.
Mattyocopa 139.
Mavia 313.
Mavortius Lollianus 275.
Mauretaniae Sitifensis praeses : Hel-
pidius I 168.
Maxentius 205.
Maximinus Aug. 98.
Maximus Aug. 124. 143. 148. 153.
202. 250. 305. 310. 314. 445. 449.
Maximus 37. 38. 61. 205—211.
Megentira 233.
Megethius 211.
Megistus 384. 390.
Melanias 201.
Meletius 130. — 211.
Melinianus 212.
Memorius 53. 212.
Menander 88. 175. — 212.
Menecrates 391.
Mesopotamia 142. 214. 217. 231. 271.
303. 350. Dux 78. Praeses: 359
Euphronius 137.
Meterius 212.
Metrophanes 401. 440.
Miccalus 128. 223. 224. 241. 361.
366. 381. 385. 393.
Midas 428.
Milichius 269.
Minos 128.
Mocimus 365. 410.
Moderatus 213.
Modestus 5. 8. 21. 56. 70. 100. 182.
183. 213—218. 350.
Molosser 246.
Montius 99. 213.
Mopsuestia 309.
Mursa 201.
Musonianus 282.
Musonius 89. 157. 203. 218.
Mygdonius 219.
Myndus 144.
Mysterien 78. 123. 280. 391. 396.
Naissus 206.
Navila 48.
Naumachius 171. 372. 436.
Nebridius 219. 263. 268.
Nemesius 224. 460.
Nepet 138. 139.
Nepotianus 201.
Neratius Cerealis 252.
Nicaea 35. 85. 126. 168. 206.
Nicentius 213. 220.
Nicetas 145. — 406.
Nicocles 108. 216. 221.
Nicomachus Flavianus 156.
Nicomedia 4. 9—11. 31. 32. 52. 85.
102. 147. 182. 191. 212. 242. 293.
350. 408. 467.
Nigrinianus 157.
Nisibis 200. 262.
Norici mediterranei praeses: Mar-
tinianus I 204.
Notarii 78. 96. 114. 168. AnysiusI
78. Bassianus 95. Bassus I 96.
Brasidas I 97. Datianus 114. De-
centius I 117. Dulcitius III 125.
Eusebias XXXVI 146. Felix II 155.
Helpidius 1 168. Hesychius IV174.
Hilarius I 178. Honoratus II 180.
Jovianus I 185. Nicentius III 221.
Palladius IV. XI 1 227. 229. Paulus 1 1
233. Petrus II 234. Philagrius IV
237. Pbilippus I 238. Procopius
II. III 247. Quirinus III 251. So-
phroniusI279. Spectatus281. The-
odorus VIII 309. Ulpianus I 314.
Novatianer 35. 202.
Numenius 405. 423. 430.
Numidiae consulares:
Rufinus I 252.
Simplicius II 279.
Polemius II 240.
Nymphidianus 107. 208.
Obodianus 111. 222. 372.
Odaenatus 146.
Officialen 13. 38. 47. 54. 58. 77. 78.
122. 138. 156. 164. 178. 182. 196.
198. 202. 226. 233. 242. 251. 253.
255. 281. 315. 344.
Olympianus 270.
Register.
487
Olympiäs 220. 272. — 247.
Olympische Spiele 56. 76. 148. 193.
197. 198. 235. 248. 279. 323. 328.
331. 333. 363. 372. 384. 404. 423.
445. 448.
Olympius 80. 222-226. 320.
Olympius Palladius 228.
Olympus 126.
Optatus 226.
Oribasius 147.
Oriens s. Comes, Praefectus prae-
torio.
Orio 397.
Orontes 446.
Osrhoenae dux: 382 Palladius XV.
Paeanius 101. 153. 241. 309. 428.
Paeoninus 227.
Paestum 171.
Palaestina 4. 40—42. 49. 55. 93. 111.
124. 147. 149.
Consalares:
Araxius 83.
353 Clematius I 110.
355 Syncletius 285. 319.
356 Firmlnus 1 156. 330.
357—358 Clematius U 111. 330.
339.
Dux: Bacurius 94.
Proconsules ;
385 Florentius Vlll 158.
388—390 Africanus 49. 443.
390 Siburius II 278. 443.
392 Gaius IV 162. 444.
392—393 Hilarius VII 178. 444.
Palaestinae primae consulares:
358 Clematius II 111. 347.
360 Hypatius l 181. 361.
362 Cyrillus I 112. 380.
364 Priscianus I 244. 401.
365 Aphobius 79. 401.
Proculus III 248.
Palaestinae secundae praesides;
358 Eupaterius 135. 339.
360—362 Cyrillus I 112. 361. 370.
380.
362 Eutrechius 126. 380.
Consularis:
.362— 363 Leontius IV 195.380.401.
Palatini 58. 69. 146. 284. 285.
Palladas 200. 305. 306.
Palladius 47. 121. 122. 157. 227
—230.
Palmyra 146.
Pamphylia 55. 56. 84. 203. 229. 251.
Consulares :
Quirinus I 251.
360 Meletius 211. 370.
365 Metrophanes 401. 440.
365 Hilarius III 178. 401.
391 Factinianus 155. 444.
Pancratius 230.
Pandorus 137. 410.
Paneas 196.
Panegyricus s. Reden.
Panegyrius 231.
Panhellenius 231.
Pannonia 65. 205. 263. 271. 290.
consularis: 353 Helpidius I 168.
Pannoniae secundae consularis: 361
Victor IV 313.
Panolbius 234. 281.
Pannychius 231.
Pansophius 117.
Pantichius 231.
Paphlagonia 53. 94. 96. 132. 168.
282. 291. 292.
Corrector: 395 Heraclianus IV
172.
Pappus 231.
Parnassius 231.
Parthenius 232. 374.
Parthenopaeus 232.
Pasio 55.
Patrae 231.
Patriarchus 162. 465.
Patricius 113. 226.
Patrophilus 407.
Patruinus 393.
Paulinus 130. — 232. — 290.
Paulus 173. 236. 238. — 233. — 256.
Pelagius 234.
Pelusium 131. 214. 362.
Pentadius 150.
Peraequatores 167.
363 Julianus VIII 192.
Leontius XIII 196.
Peregrinus 175.
488
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Pergamius 426.
Pergamum 78. 144. 147. 208.
Perser 24. 28. 36. 68. 78. 111. 112.
115. 117. 132. 147. 151. 154. 169.
170. 176. 183. 185. 187. 192. 200.
203. 208. 214. 237. 246. 254. 265.
268. 271. 273. 281 . 283. 296. 301.303.
812. 313. 328. 340. 350. 382. 392.403.
Petra 111.
Petronius Maximus 206.
Petrus 234. — 256.
Phalerius 464.
Phanes 432.
Phasganius 10. 12. 21. 234. 281.
Phasis 292.
Philagrius 11. 12. 235.
Philippi 276.
Philippianus 458.
Philippopolis 276.
Philippus 47. 237. 251.
Philopatris 41. 150.
Philosophen; 105. 266. 291. Aga-
thius84. AndronicusIII75. Aqui-
la 80. Celsus V 107. Claudianus I
107. Clemens 112. Demetrius II
119. Diophantus II 123. Eu-
doxius 11 132. Eugenius 1 132. Eu-
sebius XXIY 144. Eustathius II
147. Fortunatianus I 159. Helles-
pontius 168. Heraclius II 172.
Hermogenes IV 173. Hierius I. II
175. Hilarius IV. V. VII. VIII 178.
179. Jamblichus 184. Julianus VII
191. Libanius II 198. MacedoniusV
199. Maximus IX— XI 208—210.
Olympius XII 226. Pappus II 231.
Priscus I 246. Ptolemaeus 226.
Sali ustiusV 265. Salutius266. Sai--
pedo269. SeverusV275. Sopaterl
279. Themistius I 292 ff. Themis-
tocles 307. Theodorus II 307.
Philoxenus 43. 44. 125. 366.
Philumenus 77.
Phoebammon 70.
Phoebus 52.
Phoenicia 5. 12. 40. 49. 59. 71. 76.
80. 90. 124. 289.
Praesides:
Achillius l 47.
342 Marcellinus II 201.
Consulares :
354 ApoUinaris I 79.
Demetrius I 117.
Dulcitius III 125.
Julianus VI 191.
357 Eumolpius 135. 339.
358—359 Polychronius 241. 351.
369—360 Euchrostius 131. 361.
360—361 Andronicus II 67. 71.
361. 371.
361 Anatolius II 67. 371.
361—862 Polycles 67. 388.
362 Julianus VII 67. 191. 381.
362—363 Gaianus 160. 381. 401.
363—364 Marius 204. 401.
364 Ulpianus I 314. 401.
372 Leontius V 195.
380 Petrus I 234.
382 Proculus III 248.
388 Antherius 75. 444.
388 Epiphanius II 127. 444.
390 Domitius II 123. 444.
391 Severianus III 273. 444.
392 Leontius VI 195. 444.
Phoeniciae Libanensis praeses: 364
—365 Domninus II 124. 401.
Photinus 114. 130. 194. 201. 289.
Photius 240. — 306.
Phrygia83. 98. 125. 178. 199. 301. 467.
Praesides :
334 Julianus II 189.
358 Juiianus VIII 191.
Acaclus I 36.
Picenum 165; consularis: 370 So-
phronius III 280.
Pientius 240.
Pietatis yicarius: 358 Aristaenetus I
9. 85.
Pisidia 192. 270; praeses: 362—364
Entrechius 127. 381. 401.
Pittacas 140.
Placidus Severus 275.
Poetovio 289.
Polemius 240.
Polianus 364.
Polycarpus 410.
Polychronius 241.
Polycles 67. 170, 388.
Register.
489
Pompeianus 101. 128. 223. 241.
Pomponia Urbica 290.
Pontifex 252.
Pontius Proserius Paulinus 233.
Pontus 173. 178. 273. Peraequator:
363 Julianus VIII 192.
Vicarii 49:
350—352 Philagrius II 236.
260—362 Polychronius 241. 371.
381.
Eusebius XXVI 144.
Porphyrius 242.
Postumianus 243.
Postumias Julianus 193.
Postwesen 2. 60.
Praefectus Aegypti s. Aegyptus.
Praefectus annonae s. annona.
Praefecti praetorio 13. 36. 47. 63.
135. 162. 324. 325.
316—324 Julius Julianus 189.
340—342 Marcellinus I 201.
347—356 Rufinus I 252.
Eugenius III 134.
GorgoniusVI 165.
lUyrici :
357—360 Anatolius I 60. 62. 328.
329. 351.
360—361 Florentius I 157.
397—399 Anatolius VI 69.
Clearchus II 110.
Italiae:
362—365 Mamertinus 253.
365—368 Rufinus I 253.
368—376 Probus 68. 253.
377—380 Hesperius 277.
382—383 Hypatius III 181.
390 Polemius III 240.
395—396 Eusebius XXIX 146.
396 Hilarius X 179.
397—399 Theodorus X 310.
404—405 Romulianus II 252.
408 Theodorus XI 310.
409 Caecilianus 233.
Galliarum :
353—354 Philippus I 239.
354—357 Honoratus I 179.
357—360 Florentius I 156.
360 Nebridius I 219. 263.
361—363 Sallustius II 264.
364—367 Germanianus 264. 265.
367 Florentius IV 158.
372—375 Maximinus 278.
378—379 Ausonius 278.
379 Siburius I 277.
380 Probus 278.
381 Theodorus X 310.
383 Gregorius II 165.
Orientis :
326—337 Ablabius 272.
342—344 Leontius I 194. 238.
344-351 PhiHppus I 238.
351—354 Thalassius I 239. 289.
354 Domitianus I 123. 289.
354—358 Strategius I 283. 318.
329. 338.
358—360 HermogenesrV173. 351.
361.
360—361 Helpidius I 169. 361.
370. 379.
361—365 Salutius 267. 379. 399.
365 Nebridius I 219.
365 Salutius 268.
365—366 Araxius 83.
366—370 Auxonius 216. 269.
370—377 Modestus 216.
378 Aburgius 36.
380-381 Eutropius IV 152.
383 Postumianus II 243.
384—388 Cynegius 110. 286. 287.
388—392 Tatianus I 286. 442.
392—395 Rufinus XII 257. 442.
395—399 Caesarius 258. 261.
396—399 Eutychianus II 154.
404—405 Eutychianus II 154.
Praefectus urbis s. Constantinopolis,
Roma.
Praeneste 193.
Praepositus militum 196.
Praepositi sacri cubiculi:
354 Gorgonius I 165.
354—361 Eusebius V 139.
355—360 Eutherius I 150.
388 Mardonius II 204.
Praesides 364; vgl. Aegyptus, Arabia,
Armenia, Augustamnica, Cappa-
docia, Cilicia, Epirus, Euphra-
tensis, Helenopontus, Isauria,
Lugdunensis, Lycia, Mauretania,
490
0. Seeck, Die Briefe des Libanius.
Mesopotamia, Noricam,Palaestina,
Phoenicia, Phrygia, Pisidia, Sam-
nium, Thebais, Thracia.
Praetores 300.
Presbyteri: Euagrius IV 129. Jo-
hannes 130. Marcianus IV 202.
Priester 426: Antipater 77. Anto-
ninus IV 78. Bacchius 93. Clema-
tius III 111. üiophantus II 123.
Hesychius II 174. Hierax 175.
Rufinns 1252. Seleucus 273.
Primicerii notariorum: Bassus I 96.
Jovianus 1 185. Petrus II 234.
Primicerius sacri cubiculi: Mardo-
nius II 203.
Primoarmenii 154.
Princeps officii 253.
Principalis 169.
Prisca 169. 244.
Priscianus 13. 57. 103. 244.
Priscio 241. 245.
Priscus 33. 246.
Proaeresius 144. 218.
Probatius 99. 100. 370.
Probianus 206.
Probus 68. 253. 278.
Procleianus s. Proculeianus.
Proclus s. Proculus.
Proconsul 49. 179. 299; vgl. Achaia,
Africa, Asia,. Constantinopolis,
Palaestina.
Procopius Aug. 28. 74. 83. 98. 109.
158. 170. 172. 183. 209. 219. 247.
268. 271. 279. 284. 302.
Procopius 121. 247.
Proculeianus 247.
Proculus 82. 158. 248 — 250. 258.
447. — 275.
Proculus Gregorius 165.
Procurator baphiorum 407.
Promotus 250. 258.
Prophetius 145.
Prosdocius 250.
Proserius Paulinus 233.
Prosper 340.
Protectores 78. 103. 196. 203. 288.
310.
Proximus libellorum 290.
Ptolemaeus 226.
Publilius Caeionius Julianus 190.
Pythiodorus 389.
Quaestores sacri palatii 91. 100.
Hermogenes IV 173.
354 Montius 99. 213.
354 Leontius III 194.
355 Probatius 100. 370.
355—359 Salutius 266.
359 Magnus I? 199.
359-360 Nebridius 1 219.
360 Leonas 194.
371 Aburgius? 36.
379 Gregorius II 165.
Quindecimviri 112.
Quinque provinciarum vicariu>:
Sallustius II 264.
Quirinalis 252.
Quirinus 250.
Ragonius Vincentius Celsus 107.
Raphia 207.
Rationalis 147. 233. 253.
Rauraci 264.
Reden 335, des Acacius II 151.
Acacius III 44. 46. Albanius 52.
214. Alethius 265. Aristaenetus II
88. Basilius 470. Bassus II 97.
Demetrius 1 118. 353. Dionvsius II
121. 122. EusebiusXXII 144. 249.
Himerius 52. 60. 173. 218. 242.
255. 269. 270. 276. 315. Juli-
anus I 173. 266. 267. Leontius VI
196. Libanius 89. 97. 110. 118.
135. 142. 145. 147. 148. 167. 168.
170. 181. 211. 217.221.227.235.
237. 254. '255. 277. 282. 283. 291.
296. 316. 322. 329. 343. 353. 354.
355. 368. 377. 383. 394. 395. 418.
422. 466. 470. Parthenopaeus 232.
287. Priscianus II 245. 287. Pri-
scio 82. 245. Symmachus I 277.
ThemistiusJ213. 292 ff. Zenobiusl
102.
Reliquien 68. 256.
Remi 186.
Rhetorius 251.
Richomeres 251. 269.
Ritterämter 67. 68. 163.
Register.
491
Roma 60. 61. 107. 111. 135. 144.
150. 152. 158. 176. 190. 201. 211.
223. 229. 297. 298. 299. 303. 315.
328. 446. 463.
Praefecti urbis 107. 138. 195.
299.
333 — 334 Julianus Camenius 190.
349—350 Hermogenes III 173.
353—355 Orfitus 61.
356 Leontius III 194.
361—363 Maximus II 206.
370—372 Ampelius 58.
375—376 Maximus II 206.
376 Rufinus V 206. 255.
376—377 Gracchus 206.
377 Probianus 206.
378 Martinianus II 205. 206.
378—379 Hypatius III 181.
380 Paulinus IV 233.
382 Severus III 275.
384—385 Symmachus I 58. 284.
386 Sallustius VI 265.
Julianus XI 192.
Victor IV 313.
408 Hilarius X 179.
409 Marcianus XII 203.
Vicarii urbis:
326 Philippus I 238.
Marcellinus III 201.
Sallustius II 264.
360 Julianus IV 190.
363 Hypatius II 181.
364—365 Severus III 275.
365 Anatolius II 67.
367 Magnus III 200.
374 Simplicius II 279.
Severus IV 275.
Romanus 97. 187. 205. 229. 276.
Romulianus 251.
Romulus 97. 148. 420.
Rufinianae 255.
Rufinus 78. 88. 97. 129. 150. 252—
262. 412. 447.
Rusticus 192.
Sabinus 262.
Sallustius 262—265.
Salvia 255.
Salvius 413.
Salutius 49. 103. 126. 129. 160. 191.
263—269. 404.
Samnü praeses: 354 Maximus III
206.
Samosata 228. 291. 314.
Sapores 269. — 350.
Sapricius 269.
Saracenen 313.
Sarapis s. Serapis.
Sardes 168. 179.
Sarpedo 269.
Saturninius Secundus 265.
Saturninus 67. — 269.
Schenuto 164.
Scholasticus 48. 103. 146.
Schriftsteller: Demophilus 120. Eros
128; vgl. Ärzte, Dichter, Ge-
schichtschreiber, Grammatiker,
Juristen, Reden, Sophisten, Über-
setzer.
Scriniarius 233.
Scutarius 265.
Scylacius 270.
Scythe 203.
Scythopolis 11. 70. 76. 89. 90. 119.
214. 222. 231. 233. 350. 357. 360.
Sebastia 75.
Sebastianus 33. 271.
Secundicerius 309.
Secundus 265.
Seleucia 61. 140. 194. 211. 407.
Seleucus 56. 147. 272.
Senat 49. 53. 55. 67. 68. 71. 80. 81.
88. 99. 100. 105. 106. 108. 124.
125. 146. 180. 182. 184. 191. 208.
223. 227. 230. 250. 284. 291. 294.
295. 297. 298. 299. 300. 303. 351.
Septimius Eutropius 153.
Serapeum 78. 130. 174. 226. 457.
Serapis 104.
Serapodorus 334.
Serdica 282.
Servilius 160.
Severianus 273.
Severinus 274.
Severus 84. 274—277.
Severus Censor Julianus 290.
Sextius Rusticus Julianus 192.
Siburius 277.
492
0. Seeck,.Die Briefe des Libanius.
Sicilia 309. Consulares: Dulcitius I
125. Martinianus II 205.
Sicyon 105.
Siderius 278.
Sidon 166.
Sidonius 453. 462.
Sidyma 285. 288.
Silanus 278.
Silvanus 139. 233.
Silvia 255.
Simplicius 238. 278.
Singara 238.
Sinope 4. 7. 142. 155. 292.
Sirmium 5. 6. 114. 204. 213. 267.
289. 313. 341.
Smyrna 208.
Soerates 58. — 293.
Sopater 184. 279.
Sophisten 40. 60. 105. 148. 230. 235.
245. 300: AblabiusI35. Abureius
35. Acaciiis II 37. 39—43. Ada
mantius III 48. Alcimus 31. 52.
Androcles 70. Aphthonius 79.
Aresius 84. Argeus 84. Basilius
31. 94. Belaeus 97. Bonus 97.
Castricius II 104. Celsus I 105..
Demetrius 1117. Dionysius IV 122.
Diophantus I 123. Domninus III
124. Epiphanius I 127. Euagoras
128. Eudaemo II 131. Eudoxius
II 132. Eusebius XXII. XXIII.
XXIV. XXV 143. 144. Eustathius
V 147. Eustochius II 149. Eutro-
pius VII 154. Firminus II 156.
Gerontius III 163. Gessius II 164.
Gymnasius 166. Harpocratio 131.
Hellespontius 168. Helpidius III
171. Hierax 175. Hierius V 176.
Hierocles I 176. Himerius 483.
Leontius IV. XII 195. 196. Marius
204. Maxen tius III 205. Musonius
II 218. Paeoninus 227. Palladius
XL XIV 229. Panegyrius 231.
Paulus III 234. Priscio 245. Qui-
rinus I 251. Rufinus VII 255.
Severus VIII 276. Strategias III
284. Troilus 146. Ulpianus II 315.
Zeno IV 315. Zenobius I 315.
Sophronius 279.
Sopolis 280.
Sosipatra 78. 147. 208.
Sozomenus 281.
Spanien s. Hispania.
Sparta 92. 132. 221. 281.
Spectatus 22. 111. 157. 188. 281.
290. 340.
Spiele 7. 56. 59. 60. 76. 93. 106.
107. 148. 193. 197. 198. 207. 222.
235. 248. 279. 323. 328. 331. 333.
363. 372. 384. 404. 413. 423. 445.
448. 458.
Stilicho 234. 260. 261.
Stratege 89. 165.
Strategius 32. 44. 51. 85. 111. 166.
239. 282—284. 295. 327. 330.
Stratonianus 13. 284. 311.
Stratonis 275.
Subui'bicariae regiones 67.
Suidas 273.
Susarion 470.
Sycae 250-
Symbulus 438.
Symmachus 58. 70. 104. 152. 243.
262. 284.
Synagoge 453.
Syncletius 285.
Synesius 150. 240. 279.
Syria 13. 69.
Consulares 53. 81. 158.
347 Theodorus I 177. 307.
348 Hierocles I 177.
Honoratus I 179.
354 TbeophilusI 311.
355 Dionysius I 121. 319.
356 Gymnasius 166. 330.
358 Nicentius II 220. 339.
358—359 SabinusI 262. 339. 352.
360 Tryphonianus 361.
360 Italicianus 187. 371.
361—362 Siderius 278. 371. 381.
363 Alexander III 53. 381. 401.
363—364 Celsus I 106. 401.
364 Marcianus III 202. 401.
Pelagius I 234.
Tatianus I 286.
384 Eumolpius 135.
Severus XII 277.
Julius 193.
Register.
493
Marcellinus IX 202.
387 Celsus III 107.
388 Eustathius V 148.
388—389 Eutropias V 153.
Polemius IV 241.
390 Infantius 444. 459.
391 Capitolinus 103. 444.
392 Florentius IX 158.
Sjriarchie 106.
Tabia 227. 464.
Tarraconensis 233.
Tarsus 4. 53. 76. 82. 84. 92. 93.
106. 117. 126. 132. 136. 162. 171.
175. 216. 270.
Tatianus 36. 113. 158. 175. 258. 259.
285—288. 442. 447. 454.
Tanroboliom 112.
Tautomedes 288.
Terentius Afer 103. 130.
Teutomeres 288.
Thalassius 21. 88. 95. 165. 227. 239.
289—291. 382. 466.
Thamugade 252.
Thebaidos praesides:
349 Strategius I 282.
Tatianus I 286.
368 Heraclius III 172.
371 Domitianus III 123.
372 Julianus XII 192.
378 Gessius III 165.
284 Eusebius XXVII 145.
Epiphanius II 127.
388 Arsenius IV 90.
389 EutropiusVI 153.
390—391 Hesychius VI 175. 444.
Alexander IV 54.
Marceiiinus X 202.
Petrus IV 234.
Themistius 11. 73. 86. 100. 105. 108.
133. 152, 176. 184. 270. 291—307.
Themistocles 307.
Theodora 281. 289. 307. 406.
Theodorus 69. 75. 177. 178. 181.
210. 217. 229. 247. 307—310.
Theodosius Aug. 81. 93. 143. 152.
162. 178. 229. 250. 256. 258. 259.
269. 270. 285. 286. 303—306. 445.
446. 447.
Theodosius II Aug. 196.
Theodosius 186. 276.
Theodotus 310.
Theomnestus 465.
Theophilus 283. 311.
Theotecnus 409. 410.
Therasius 378.
Thesprotia 108. 246.
Thermae Carosianae 200.
Thessalia 261.
Thessalonica 101. 137. 218. 258. 304.
Thracia 36. 271.
Comites:
361 Marcianus II 202.
365 Julius III 193.
Consularis: 362 Miccalus 381.
Dux: 376 Maximus VIII 208.
Praeses: Palladius 11 227.
Vicarii :
Dulcitius III 125.
360 Clearchus I 108.
363 Capitolinus 103.
366 Andronicus 11 75.
388 Anianüis 444.
Thrasydaeus 81. 221.
Tiberinus 84.
Tiberius 104. 174. 237. 348.
Timasius 247. 258. 270.
Titianus 43. 45. 46. 104. 106.
Tocius Maximus 211.
Toleranz 301. 302. 306. 414.
Tot 58.
Treviri 231. 277. 303.
Tribuni 59. 94. 112. 117. 140. 192.
200. 203. 204. 211. 221. 229. 231.
265. 281. 313.
Tripolis 97. 276.
Troilus 146.
Tryphonianus 360. 361.
Tungrecani 273.
Tuscia 74. 219.
Tusciae et Umbriae corrector: Juli-
anus III 190.
Tuscianus 65. 343.
Tyana 230.
Tyrannus 395.
Tyrus 71. 74. 75. 83. 112. 120. 125.
147. 148. 160. 173. 205. 232. 236.
459.
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T 099418 2
9 00
6/26/2007
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3001506072 2117